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1992-10-02
|
9KB
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216 lines
DAS SHAREWARE-SPIELELEXIKON Wagenhäuser Rainer
Bauer Gaby
Pfahlplätzchen 3
8600 Bamberg
1. Programmname: CYRUS (1985)
2. Autor: Intelligent Chess Software Ltd.
3. Spieleart: Strategiespiel (Schach)
4. Mindestkonfiguration: CGA; dreidimensionale Graphik nur mit EGA;
auch Hercules möglich, allerdings hier
nur "ASCII-Anzeige" des Spielbretts
5. Start des Spiels: "CYRUS" eingeben
6. Spielbeschreibung:
Bei CYRUS handelt es sich um ein Schachspiel aus dem Jahre 1985,
das jedoch bereits über eine Vielzahl von Optionen verfügt und auch
heute noch eines der besten PC-Schachspiele darstellt:
- Wechsel zwischen zwei- und dreidimensionaler Darstellung
- Zugvorschlag
- Wahl der Spielstärke (16 Spielstufen möglich)
- Anzeige und Aufzeichnung der gespielten Züge
- Speichern und Laden von Spielständen
- Eingabe und Lösung von Schachproblemen
- wahlweise Computer oder Mitspieler als Gegner
- Druck der Spielzüge
- Mattanalyse bis zu sechs Zügen
- Stellungsbewertung
etc.
Mit den Funktionstasten können diverse Untermenüs erreicht werden,
wobei jeweils die Eingabe eines Buchstabens eine bestimmte Aktion
auslöst.
Die Züge können mittels der Richtungstasten und der Eingabetaste
ausgeführt werden oder auch durch Eingabe der Koordinaten
(z.B. b1 b3). Die Steuerung über die Richtungstasten erweist sich
jedoch als wesentlich angenehmer.
Eine Maussteuerung ist nicht vorhanden.
Die durchschnittliche "Denkzeit" des Computer beträgt beim
niedrigsten Level ca. fünf Sekunden und erhöht sich pro Level um
ungefähr weitere fünf Sekunden. Im Gegensatz zu manchen anderen
Schachprogrammen halten sich somit trotz einer angemessenen Spiel-
stärke die Wartezeiten in Grenzen.
Ein Bauer kann bei CYRUS übrigens, entgegen den offiziellen
Schachregeln, nur in eine Dame verwandelt werden.
Wichtigste Menüs und Optionen:
* F1: Hilfe\allgemeine Funktionen:
I: Vertauschung schwarz-weiß (man erhält die Figuren
des Gegners, nicht nur die Farbe)
L: Wahl des Levels (Schwierigkeitsgrad; je höher das
Level, um so länger benötigt das Programm zur
Ausführung)
M: Programm soll Zug ausführen
N: Neues Spiel beginnen
Q: Spiel beenden
R: Aufzeichnung des Spiels
S: Ton aus\ein
T: Umschaltung auf 3-dimensionale Darstellung
(ist zu empfehlen)
U: Spieler gegen Spieler-Modus
V: Spielanalyse an\aus (Bewertung der Stellung;
außerdem wird der jeweils "beste" Zug angezeigt)
X: Ganzen Spielverlauf ab Aufzeichnung ansehen
(mit "+" jeweils weiter)
Pgup: Aufzeichnung weiter
Pgdn: Aufzeichnung zurück
-: Zug zurücknehmen
+: Zurückgenommenen Zug doch durchführen
/: Spielfeld nach rechts drehen
\: Spielfeld nach links drehen
Mit der Leertaste kann außerdem die Markierung der Spielfelder
ein- und ausgeschaltet werden, wobei diese bei der Steuerung über
die Richtungstasten zur besseren Übersicht eingeschaltet bleiben
sollte.
* F2 Eingabe einer "Stellung":
K: König
Q: Dame
R: Turm
B: Läufer
N: Pferd
P: Bauer
A: Abbrechen
E: Feld löschen
F: Aufstellung beenden
S: Umschaltung auf weiß bzw. schwarz
Z: alle Figuren löschen
* F3 Aufzeichnung des Spiels:
Pgup: vor
Pgdn: zurück
* F4 Eingabe eines "Schachproblems":
L: "Level"; hier sind damit die Anzahl der Züge
zum Matt gemeint
M: Mattlösung finden ( mit Alternativen )
R: Suche nach einer Verteidigung gegen Matt
* F5 Uhr:
W: Stellen der Uhr für weiß (Std.- Minuten - Sekunden)
B: Stellen der Uhr für schwarz
Z: beide Uhren zurückstellen
Die Uhr wird z.B. durch folgende Eingabe gestellt:
"2:15:20".
* F6 Laden und Speichern einer Partie:
G: Spiel(stand) laden (Eingabe des "Pfades" nötig)
S: Spiel(stand) speichern
L: "List files" (gespeicherte Dateien anzeigen)
* F7 Drucker:
B: Druck Spielbrett
C: Druck der ersten 50 Züge
L: Level drucken
R: Spielaufzeichnung drucken
S: nur eine Seite drucken (z.B. nur Züge Computer)
T: Uhrzeiten drucken
7. Highscoreliste: nein
8. Bewertung:
a.) Motivation\Spielspaß:
Gerade durch die Vielzahl der Möglichkeiten des Programms ist ein
hoher Spielspaß gewährleistet, wobei auch auf die Analyse des Spiels
durch den Computer hinzuweisen ist, welche im Vergleich zu anderen
Schachprogrammen zusätzliche Motivationsanreize bietet
Die Spielstärke des Programmes ist für Anfänger und Fortgeschrittene
geeignet. Schachprofis sollten PSION CHESS von Richard Lang bevor-
zugen, da dieses Programm weniger als CYRUS zu kurzfristigen Mate-
rialgewinnen tendiert, und über eine flexiblere Spielweise und ein
besseres Stellungsspiel verfügt.
b.) Graphik:
Trotz des "Alters" (1985) recht gut. Das Schachbrett läßt sich in
der dreidimensionalen EGA-Darstellung sogar schrittweise drehen,
sodaß man sich seine "Lieblingsperspektive" aussuchen kann.
Die Figuren sind hier übersichtlich angeordnet und deutlich zu
unterscheiden.
Die zweidimensionale Darstellung ist dagegen recht schlicht (geringe
Bildschirmauflösung; "schwammige" Farben) und weniger zu empfehlen.
c.) pädagogischer Wert:
Schach kann gerade am Computer sehr gut gelernt werden.
Hierfür eignet sich durch die Optionsvielfalt (z.B. Aufzeichnungen
etc.) CYRUS recht gut.
Allgemein kann das Schachspiel als pädagogisch wertvoll bezeichnet
werden, da es ein erhebliches Ausmaß an Konzentrationsfähigkeit
und komplexen, strategischen Denkens voraussetzt. Diese Fähigkeiten
können mit CYRUS optimal geschult werden.
d.) Gesamtbewertung\Kritik:
Mancher Schachcomputer mit einem Ladenpreis von einigen hundert
Mark kann nicht die Qualität und Funktionsvielfalt von CYRUS
erreichen, welches hinsichtlich Bedienungskomfort und Graphik immer
noch an der Spitze der Schach-Sharewareprogramme steht.
Als Kritik sei erwähnt, daß Cyrus wohl eine etwas zu passive
Spielweise vornimmt und zumindest hinsichtlich der Spielstärke und
Geschwindigkeit nicht ganz mit PSION, einem anderen Schachprogramm,
das in einer Version offensichtlich als Shareware freigegeben ist,
mithalten kann, diesem jedoch hinsichtlich der Graphik überlegen