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- Ab dem Jahr 1966 galt er in der Öffentlichkeit als eine zentrale
- Figur innerhalb der APO und als einer der bekanntesten Verteidi-
- ger linker Studenten vor Gericht. 1968 beendete er seine Karriere
- als Wirtschaftsanwalt und gründete mit den Rechtsanwälten Hans
- Christian Ströbele und Klaus Eschen das erste "sozialistische
- Anwaltskollektiv". Bei dem Brandstiftungsprozeß übernahm er
- Andreas Baaders Verteidigung und verhalf diesem am 4. April 1970
- zur Flucht.
- Danach ging Mahler, wie auch Baader, Ensslin und Meinhof in den
- Untergrund und wird zu einem Mitbegründer der RAF. Am 8. 10. 1970
- wurde Mahler in Berlin verhaftet.
- Jan Carl Raspe wurde 1944 geboren. Sein Vater, von Beruf Kauf-
- mann, starb vor seiner Geburt. Raspe wuchs mit zwei Schwestern
- bei seiner Mutter auf. Er besuchte die Grundschule in Ostberlin
- und danach die Bertha von Suttner Oberschule in West Berlin.
- Als am 13. August 1961 die Berliner Mauer gebaut wurde, blieb er
- bei seiner Tante uns seinem Onkel im Westen.
- Raspe machte 1963 das Abitur und studierte anschließend an der
- Freien Universität in Berlin, anfangs zwei Semester Chemie und
- später Soziologie.
- In Berlin schloß er sich der APO an und wurde ein Mitglied des
- SDS. Raspe erlangte sein Diplom in Soziologie mit der Note "Sehr
- gut" und zog später mit seiner Freundin Marianne zusammen, welche
- mit Ulrike Meinhof eng befreundet war.
- Durch Ulrike Meinhof kam er zu ersten Kontakten mit der RAF und
- seit der Verhaftung von Horst Mahler galt Jan Carl Raspe als ein
- führendes Mitglied der Baader-Meinhof Bande.
- Am 1. 6. 1972 wurde er in Frankfurt am Main verhaftet und eben-
- falls wie Ensslin und Baader zu lebenslanger Haft verurteilt
- Holger Meins wurde 1941 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur
- besuchte er anfangs dort die Kunsthochschule und wechselte aber
- Mitte der 60er Jahre nach Berlin. Meins wurde allgemein als eher
- still, schüchtern und zu Depressionen neigend eingestuft. Auch
- war er ein aktives Mitglied der APO und Mitautor eines Dokumen-
- tarfilms über den Schahbesuch im Juni 1967.
- 1969 drehte Meins einen Kurzfilm über die Herstellung eines Molo-
- tow Cocktails. Er galt ebenfalls wie Jan Carl Raspe ab der Ver-
- haftung von Horst Mahler als ein Mitglied des führenden Kopfes
- der RAF.
- Holger Meins wurde am 1. 6. 1972 in Frankfurt am Main verhaftet
- und am 9. 11. 1974 starb er in Untersuchungshaft an den Folgen
- eines Hungerstreiks. Drei Tote und fünf Verletzte:
- Amerikanische Militärpolizisten sichern das Gelände des US-
- Haupquaritiers in Heidelberg nach dem Anschlag des RAF- »Komman-
- dos 15. Juli« am 24.Mai 1972.
- Führender Dichter des deutschen Naturalismus; 1912 Nobelpreis
- für Literatur; andere Werke: Die Weber (1892), der Biberpelz
- (1893), Rose Bernd (1903), Die Ratten (1911)
- Bahnwärter Thiel: Novellistische Studie, entstanden 1887
- Thiel, von Beruf Bahnwärter, ist ein sehr pflichtbewußter
- Mensch. Er ist mit der früheren Magd Lene verheiratet, die
- ihn und seinen Sohn Tobias (aus erster Ehe) unterdrückt.
- Als Lene ein eigenes Kind bekommt, behandelt sie Tobias noch
- schlechter und Thiel flüchtet in geheime Zwiesprachen mit sei-
- ner verstorbenen Frau Minna und zieht sich ganz zurück.
- Während der Arbeit auf einem Kartoffelacker in der Nähe von
- Thiels Arbeits- und Zufluchtsstätte, dem Bahnwärterhäuschen,
- läßt Lene Tobias kurz unbeobachtet, und der Junge wird von
- einem Schnellzug überrollt. Thiel, dem Wahnsinn nahe, bleibt
- auf seinem Posten. Unter großem Aufruhr wird später die Leiche
- seines Sohnes geborgen und nach Hause gebracht. Dort findet man
- Lene und ihr Kind erschlagen, Thiel ist verschwunden. Als am
- nächsten Morgen der diensttuende Wärter an den Streckenabschnitt
- kommt, an dem Tobias überfahren worden war, findet er den gei-
- stig vollkommen abwesenden Thiel zwischen den Bahngleisen
- hockend. Er hat den Verstand verloren und muß gewaltsam in
- die Irrenanstalt der Charite nach Berlin gebracht werden.
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