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- Ulrike Meinhof wurde am 7. Oktober 1934 als Kind zweier promo-
- vierter Kunsthistoriker in Oldenburg geboren. 1936 zog die Fami-
- lie nach Jena, da der Vater dort Direktor des Stadtmuseums wurde.
- Drei Jahre darauf starb ihr Vater und sie ging mit ihrer Mutter
- zurück nach Oldenburg.
- Bis zur mittleren Reife besuchte Ulrike ein katholisches Schwes-
- terlyzeum und anschließend ging sie auf die städtische Cäcilien-
- Mädchen-Oberschule. Im Jahre 1948 starb ihre Mutter und fortan
- wuchs sie bei Renate Riemeck, einer Freundin der Familie, auf.
- Ulrike galt bei ihren Mitschülerinnen als Mädchen voller pazi-
- fistischer und sozialistischer Ideen und sie verfügte über einen
- stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. 1952 ging Meinhof mit
- ihrer "Ersatzmutter" nach Weilburg und absolvierte im März 1955
- am Phillipium das Abitur. Dann studierte sie im Marburg Psycholo-
- gie und Pädagogik. 1957 wechselte sie auf die Universität Müns-
- ter. Dort engagierte sie sich im "Anti-Atomtod-Ausschuß".
- 1959 wurde Meinhof freie Journalistin bei der Zeitschrift "Kon-
- kret" und ein Jahr später Chefredakteurin in Berlin.
- 1961 heiratete sie Klaus Rainer Röhrl und im folgenden Jahr wur-
- den ihre Zwillinge geboren.
- Beruflich gesehen wurde sie zu einer bekannten Kolumnistin und
- genoß großes gesellschaftliches Ansehen.
- 1968 trennte sie sich von ihrem Mann und zog in eine Wohngemein-
- schaft, in der sie Jan Carl Raspe kennenlernte. In dieser Zeit
- beherbergte sie die Frankfurter Brandstifter Baader und Ensslin,
- war von deren politischen Ansichten und Taten beeindruckt, und
- schließlich half sie bei der Baaderbefreiung mit. Danach ging sie
- in den Untergrund und wurde Mitbegründerin der RAF. Am 15. Juni
- 1972 wurde sie verhaftet und zu acht Jahren Haft verurteilt.
- Gudrun Ensslin wurde am 15. August 1940 als viertes von sieben
- Kindern in Bartholomae am Ostrand der Schwäbischen Alb geboren.
- Ihr Vater war dort evangelischer Pfarrer. Sie genoß eine Christ-
- liche Erziehung, "war voller Ideale und kirchlich-sozial "enga-
- giert". Ensslin besuchte das Gymnasium in Tuttling und arbeitete
- in ihrer Freizeit für das evangelische Jugendwerk.
- Die Schülerin Gudrun galt als "klug, sprachgewandt und weltof-
- fen". Mit achzehn nahm sie an einem Schüleraustausch teil und
- ging für ein Jahr in die USA nach Pennsylvania. Nach dem Abitur
- schrieb sie sich für Germanistik, Anglistik und Philosophie an
- der Universität Tübingen ein. Dort lernte sie den Germanistikstu-
- denten Bernhard Vesper kennen. 1963 absolvierte sie die Prüfung
- für das Volksschullehramt und ein Jahr später zog Ensslin mit
- Vesper nach Berlin, um an der Freien Universität das Hauptfach
- Germanistik und Nebenfach Anglistik zu studieren. Nebenbei enga-
- gierte sie sich für die SPD und machte Bekanntschaft mit Günther
- Grass, Ingeborg Bachmann und Rudi Dutschke.
- Im Mai 1967 kam ihr Sohn zur Welt und im folgenden Jahr trennte
- sie sich von Vesper. Als sich die SPD 1967 für die "Große Koali-
- tion" entschied, distanzierte sich Ensslin von dieser Partei und
- schloß sich der APO an. In dieser Zeit lernte sie Andreas Baader
- kennen und wurde seine Lebensgefährtin.
- Gudrun Ensslin war sowohl bei der Brandstiftung auf die Berliner
- Kaufhäuser vom 2. 4. 1968, als auch bei der Baaderbefreiung aktiv
- beteiligt. Nach den Aktionen ging sie in den Untergrund und wurde
- zur Mitgründerin der RAF.
- Am 7. 6. 1972 erfolgte ihre Festnahme in Hamburg und am 28. 4.
- 1977 wurde sie wegen mehrfach versuchten und begangenen Mordes zu
- einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. In der Nacht vom
- 17. auf den 18. Oktober 1977 erhängte sich Gudrun Ensslin in
- ihrer Zelle im Gefängnis Stammheim.
- Horst Mahler wurde am 23. Januar 1936 in Schlesien als Sohn eines
- Zahnarztes geboren. Im Februar 1945 flüchtete die Familie vor der
- Roten Armee nach Nauburg und vier Jahre später, nach dem Tod des
- Vaters, siedelten die Mahlers nach West-Berlin über.
- 1955 bestand er in Berlin-Wilmersdorf das Abitur und studierte
- dann an der Freien Universität Rechtswissenschaften. Zur selben
- Zeit wurde er sowohl Mitglied des SDS, als auch der SPD. Aus die-
- ser Partei wurde er jedoch 1960 ausgeschlossen. 1963 eröffnete
- Mahler eine Anwaltskanzlei, wobei er sich in seiner Arbeit über-
- wiegend auf Wirtschaftsdelikte spezialisierte.
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