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- Kapitel 11
- Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
-
- An Notebooks werden besondere Anforderungen gestellt. Hierzu zΣhlen unter
- anderem Advanced Power Management" (APM), Infrarot-Schnittstellen (Ir-
- DA) und PC-Karten (PCMCIA). Gelegentlich sind auch in Desktop-Rechnern
- solche Komponenten zu finden; sie unterscheiden sich nur unwesentlich von
- den in Notebooks verwendeten ¡ deshalb wird deren Verwendung und Konfi-
- guration in diesem Kapitel zusammengefasst.
- Wer an Erfahrungen mit bestimmten Notebooks interessiert ist, soll-
- te auf alle FΣlle die Linux Laptop Homepage" unter http://www.
- cs.utexas.edu/users/kharker/linux-laptop besuchen. Ei-
- ne weitere gute Informationsquelle ist die LiLAC"-Homepage unter
- http://home.snafu.de/wehe/index_li.html. Dort findet man
- sowohl ein interessantes Laptop-Howto als auch ein IrDA-Howto.
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- 11.1 PCMCIA
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- 11.1.1 Die Hardware
- PCMCIA steht fⁿr Personal Computer Memory Card International Associa-
- tion" und wird aber landlΣufig als Sammelbegriff fⁿr sΣmtliche damit zusam-
- menhΣngende Hard- und Software verwendet. Die wesentliche Komponente
- ist die PCMCIA-Karte; hierbei unterscheidet man zwei Typen:
- PC-Karten: Das sind die derzeit noch am meisten vorkommenden Karten.
- Sie verwenden einen 16 Bit breiten Bus zur Datenⁿbertragung, sind meist
- relativ gⁿnstig und sehr viele werden problemlos und stabil unterstⁿtzt.
- CardBus-Karten: Dies ist eine neuerer Standard. Sie verwenden einen 32
- Bit breiten Bus, sind dadurch schneller, aber auch teurer. Da die Daten-
- ⁿbertragungsrate aber hΣufig an anderer Stelle eingeschrΣnkt wird, lohnt
- sich dieser Aufwand hΣufig nicht. Es gibt mittlerweile auch fⁿr diese Kar-
- ten etliche Treiber, wobei manche immer noch instabil sind ¡ abhΣngig
- auch vom vorhandenen PCMCIA-Controller.
- Was fⁿr eine Karte eingeschoben ist, sagt bei aktivem PCMCIA-Dienst das
- Kommando cardctl ident. Eine Liste von unterstⁿtzten Karten findet
- man in SUPPORTED_CARDS in /usr/doc/packages/pcmcia. Dort
- gibt es auch die jeweils aktuelle Version des PCMCIA-HOWTO.
- Die zweite notwendige Komponente ist der PCMCIA-Controller, oder auch
- die PC-Card/CardBus-Bridge. Diese stellt die Verbindung zwischen der Karte
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- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
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- und dem PCI-Bus her, in Σlteren GerΣten auch die Verbindung zum ISA-Bus.
- Diese Controller sind fast immer zu dem Intel-Chip i82365 kompatibel; es
- werden alle gΣngigen Modelle unterstⁿtzt. Der Typ des Controllers lΣsst sich
- mit dem Kommando probe ermitteln. Falls es ein PCI-GerΣt ist, liefert auch
- das Kommando lspci -vt interessante Informationen.
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- 11.1.2 Die Software
- Alle ben÷tigten Treiber und Programme befinden sich, soweit sie nicht schon
- in den Kernel integriert sind, im Paket PCMCIA, Serie a1. Die Grundlage
- bilden die Module pcmcia_core, i82365 (oder tcic, selten) und ds.
- Diese Module werden normalerweise beim Booten automatisch gestartet. Sie
- initialisieren die vorhandenen PCMCIA-Controller und stellen Basisfunktio-
- nen zur Verfⁿgung.
- Da PCMCIA-Karten zur Laufzeit gewechselt werden k÷nnen, muss des einen
- Daemon geben, der die AktivitΣten in den SteckplΣtzen ⁿberwacht. Diese
- Aufgabe erledigt der Cardmanager (cardmgr). Er wird nach dem Laden der
- Basismodule automatisch gestartet. Wenn eine Karte eingeschoben wird, er-
- mittelt der Cardmanager Typ und Funktion und lΣdt die passenden Module;
- man kann mit lsmod nachsehen, welches Modul geladen wurde. Wurden al-
- le Module erfolgreich geladen, startet der Cardmanager je nach Funktion der
- Karte bestimmte Initialisierungsskripten, die ihrerseits z. B. die Netzwerk-
- verbindung aufbauen oder Partitionen von externen SCSI-Platten einhΣngen
- (mounten). Wenn die Karte wieder entfernt wird, sorgt der Cardmanager mit-
- tels derselben Skripten fⁿr das Beenden der diversen KartenaktivitΣten. An-
- schlie▀end werden die nun nicht mehr ben÷tigten Module wieder entladen.
- Theoretisch kann also die Karte einfach entnommen werden. Dies funktio-
- niert auch hervorragend fⁿr Netzwerk-, Modem- oder ISDN-Karten, solange
- keine aktiven Netzwerkverbindungen mehr bestehen. Es funktioniert nicht im
- Zusammenhang mit eingehΣngten Partitionen einer externen Platte oder mit
- NFS-Verzeichnissen. Hier muss dafⁿr gesorgt werden, dass diese Einheiten
- synchronisiert und sauber ausgehΣngt werden (unmounten), da das natⁿrlich
- nicht mehr m÷glich ist, wenn die Karte bereits gezogen wurde. Im Zweifels-
- fall hilft ein
- erde: # cardctl eject
- Dieser Befehl deaktiviert die Karten, solange sie sich noch im Notebook
- befinden.
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- 11.1.3 Die Konfiguration
- Wenn das PCMCIA-Paket installiert ist, befinden sich in /etc/rc.
- config vier PCMCIA-Variablen. START_PCMCIA gibt an, ob der Dienst
- beim Booten gestartet wird. Von Hand kann er mit dem Kommando
- rcpcmcia start immer gestartet werden, auch wenn START_PCMCIA
- auf no gesetzt wurde. PCMCIA enthΣlt den Typ des PCMCIA-Controllers.
- Dieser Wert wird bei der Installation automatisch ermittelt und steht fast
- immer auf i82365. Die beiden restlichen Variablen PCMCIA_PCIC_OPTS
- und PCMCIA_CORE_OPTS enthalten Optionen fⁿr die Basismodule und
- k÷nnen im Normalfall leer bleiben. Die vorgegebene Option do_pnp=0
-
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- 11.1. PCMCIA
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- in PCMCIA_CORE_OPTS ist nur fⁿr Compaq-Notebooks wichtig. Da die
- Auswahl des richtigen Treibermoduls fⁿr die verwendete Karte vom Cardma-
- nager (cardmgr) erledigt wird, sind i. a. keine weiteren hardwarebezogenen
- Einstellungen notwendig.
-
- Ethernet und TokenRing
- Ethernet- oder TokenRing-Netzwerkverbindungen k÷nnen problemlos mit
- YaST eingerichtet werden. Der Dialog `Netzwerk Grundkonfigura-
- tion' ist unter `Administration des Systems' `Netzwerk
- konfigurieren' zu finden. Die Einrichtung erfolgt wie bei fest einge-
-
- bauten GerΣten. ZusΣtzlich muss das betreffende GerΣt mit F9 als PCMCIA-
- GerΣt markiert werden; vgl. Abschnitt 3.6.3 auf Seite 106. Folgendes ist zu
- beachten:
- * Wenn mehrere Ethernet- oder TokenRing-GerΣte als PCMCIA markiert
- wurden, wird nur die Einstellungen des ersten GerΣts ⁿbernommen.
- * Die Einstellungen werden im Gegensatz zu normalen Netzwerkkarten
-
- beim Beenden des Dialogs mit F10 sofort aktiv.
- * Die angezeigten GerΣtenamen (eth0, eth1, tr0 ... ) sollten nur als
- Information ⁿber den Typ des GerΣtes verstanden werden; denn die Nu-
- merierung der GerΣte erfolgt bei PCMCIA dynamisch.
-
- * War ein Eintrag deaktiviert und wird jetzt mit F4 eine Reaktivierung
-
- vorgenommen, so muss auch die Markierung als PCMCIA-GerΣt mit F9
- wieder gesetzt werden.
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- ISDN
- Auch bei ISDN-PC-Karten erfolgt die Konfiguration wie gewohnt; vgl. Ab-
- schnitt 6.2 auf Seite 169. Lediglich die Markierung als PCMCIA-GerΣt in
- der `Netzwerk Grundkonfiguration' (unter `Administrati-
-
- on des Systems' `Netzwerk konfigurieren') muss mit F9
- gesetzt werden. Im Dialog `Konfiguration der ISDN-Hardware'
- muss weder IRQ noch IO-Port eingegeben werden. Auch das ▄bertragungs-
- protokoll (Euro-ISDN oder 1TR6) kann hier nicht verΣndert werden.
- So genannte ISDN-Modems gibt es auch bei PCMCIA-Karten. Dies sind i. a.
- Modem- oder Multifunktionskarten mit einem zusΣtzlichen ISDN-Connec-
- tion-Kit". Diese werden wie ein Modem behandelt.
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- Modem
- Bei Modem-PC-Karten gibt es im Normalfall keine PCMCIA-spezifischen
- Einstellungen. Sobald ein Modem eingeschoben wird, steht dieses unter
- /dev/modem zur Verfⁿgung. Die Einrichtung mit wvdial (wvdial) er-
- folgt wie bei gew÷hnlichen Modems; vgl. Abschnitt 6.6 auf Seite 186.
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- SCSI und IDE
- Das passende Treibermodul wird vom Cardmanager geladen. Sobald also ei-
- ne SCSI- oder IDE-Karte eingeschoben wird, stehen die daran angeschlosse-
- nen GerΣte zur Verfⁿgung. Die Devicenamen werden dynamisch ermittelt.
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- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
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- Informationen ⁿber vorhandene SCSI- bzw. IDE- GerΣte sind unter /proc/
- scsi bzw. unter /proc/ide zu finden.
-
- Externe Festplatten, CD-ROM-Laufwerke und Σhnliche GerΣte mⁿssen
- eingeschaltet sein, bevor die PCMCIA-Karte in den Steckplatz eingescho-
- ben wird. SCSI-GerΣte mⁿssen aktiv terminiert werden.
- Wichtig: Bevor eine SCSI- oder IDE-Karte entnommen wird, mⁿssen sΣmt-
- liche Partitionen der daran angeschlossenen GerΣte ausgehΣngt worden
- sein. Wurde dies vergessen, kann erst nach einem Reboot des Systems er-
- neut auf diese GerΣte zugegriffen werden, obwohl der Rest des Systems
- durchaus stabil weiterlΣuft.
-
- Man kann Linux auch vollstΣndig auf solchen externen Platten installieren.
- Allerdings gestaltet sich dann der Bootvorgang etwas komplizierter. Es wird
- auf alle FΣlle eine Bootdisk" ben÷tigt, die den Kernel und eine Init-Ramdisk
- (initrd) enthΣlt; mehr Informationen dazu in Abschnitt 16.2 auf Seite 417.
- Die initrd enthΣlt ein virtuelles Dateisystem, das alle ben÷tigten PCM-
- CIA-Module und -Programme enthΣlt. Die SuSE Linux Bootdisk" bzw. die
- Bootdisk-Images sind ebenso aufgebaut, d. h. damit k÷nnten Sie Ihre externe
- Installation immer booten. Es ist aber etwas umstΣndlich, jedes Mal die PCM-
- CIA-Unterstⁿtzung von Hand zu laden. Fortgeschrittene Anwender k÷nnen
- sich eine auf das jeweilige System zugeschnittene Bootdiskette selbst erstel-
- len1.
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- 11.1.4 Konfigurationen zum Umschalten ¡ Schemen"
-
- HΣufig ben÷tigt man bei mobilen Computern verschiedene Konfigurationen
- fⁿr z. B. die Firma und fⁿr zu Hause. Mit PCMCIA-GerΣten ist dies kein
- Problem; allerdings mⁿssen dabei Konfigurationsdateien von Hand angepasst
- werden. YaST kann diese Aufgabe z. Z. noch nicht erledigen. Fⁿr ISDN bzw.
- Modem trifft die folgende Beschreibung nicht zu2.
- Eine Konfiguration nennt man bei PCMCIA ein Schema" (engl. Sche-
- me). Die Konfigurationsdateien fⁿr PCMCIA-GerΣte, die sich unter /etc/
- pcmcia/*.opts befinden, k÷nnen mehrere Schemen enthalten. Die Daten
- eines Schemas sind dort in Konfigurationsbl÷cken abgelegt, die mit einer
- Adresse" angesprochen werden. Diese Adressen sind durch Kommata ge-
- trennte Worte. Das erste Wort ist der Name eines Schemas. Die weiteren
- Worte enthalten Informationen wie z. B. den Steckplatz, in dem die Karte
- steckt, oder die Nummer einer Festplattenpartition. Detaillierte Informatio-
- nen dazu finden Sie am Anfang der /etc/pcmcia/*.opts-Dateien und
- im PCMCIA-HOWTO. Das bei SuSE Linux verwendete Standard-Schema
- hei▀t SuSE. Dieses Schema SuSE wird mittels SuSEconfig verΣndert, wenn
- die Netzverbindung mit YaST konfiguriert wird. Deshalb gehen manuel-
-
- 1 Hinweise finden Sie dazu in dem PCMCIA-HOWTO in Abschnitt 5.3 Booting from a PCM-
- CIA device".
- 2 Bei ISDN k÷nnen stattdessen mehrere ISDN-Devices mit denselben Netzwerkadressen und
- derselben Defaultroute angelegt werden. Diese werden dann nicht automatisch, sondern gezielt
- manuell gestartet. ¡ Bei Modems k÷nnen mehrere verschiedene Profile mit wvdial verwendet
- werden.
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- 11.1. PCMCIA
-
- le ─nderungen in diesem Schema beim nΣchsten Lauf von SuSEconfig
- wieder verloren.
-
- # The address format is "scheme,socket,instance,hwaddr" .
- case "$ADDRESS" in
- SuSE,*,*,*)
- INFO="This scheme is to be configured by YaST/SuSEconfig"
- # [... gekⁿrzt ...]
- ;;
- work,*,*,*)
- INFO="Netzwerkkonfiguration fⁿr die Firma ⁿber DHCP"
- IF_PORT=""
- BOOTP="n"
- DHCP="y"
- IPADDR=""
- NETMASK=""
- NETWORK=""
- BROADCAST=""
- GATEWAY=""
- DOMAIN=""
- SEARCH=""
- DNS_1=""
- MOUNTS=""
- start_fn () { return; }
- stop_fn () { return; }
- ;;
- home,*,*,*)
- INFO="Netzwerkkonfiguration fⁿr zu Hause (Home) mit fes-
- ter Adresse"
- IF_PORT=""
- BOOTP="n"
- DHCP="n"
- IPADDR="10.0.1.23"
- NETMASK="255.255.255.0"
- NETWORK="10.0.1.0"
- BROADCAST="10.0.1.255"
- GATEWAY="10.0.1.1"
- DOMAIN="home.de"
- SEARCH="home.de work.de"
- DNS_1="10.0.1.1"
- MOUNTS=""
- start_fn () { return; }
- stop_fn () { return; }
- ;;
- *,*,*,*)
- INFO="Sample private network setup"
- # [... gekⁿrzt ...]
- ;;
- esac
-
-
- Datei 11.1.1: /etc/pcmcia/network.opts
-
- Wir werden die Schemen-Konfiguration am Beispiel einer Ethernetkarte be-
- sprechen. Es sollen zwei Schemen namens work und home angelegt wer-
- den. Dazu werden in der Datei /etc/pcmcia/network.opts (siehe
- Datei 11.1.1 auf der vorherigen Seite) mehrere Konfigurationsbl÷cke ben÷-
- tigt. Diese Bl÷cke bekommen die folgenden Adressen:
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- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
-
- * SuSE,*,*,*: Dieser Block sollte bestehen bleiben, falls Sie weiterhin
- YaST zur einfachen Konfiguration verwenden m÷chten.
- * work,*,*,*: In diesem Block wird das Netzwerk zur Verwendung in
- der Firma konfiguriert. Entsprechend enthΣlt
- * home,*,*,*: die Daten fⁿr zu Hause.
- * *,*,*,*: Auch dieser Block ist schon vorhanden und dient zur Konfi-
- guration aller zuvor nicht vorgekommenen Schemen.
-
- Am einfachsten wird ein Block konfiguriert, indem die gewⁿnschten Daten
- per YaST eingegeben werden und dann der von SuSEconfig angepasste
- Block SuSE kopiert und entsprechend nach work bzw. home umbenannt
- wird. Wer alles von Hand einstellen m÷chte, findet die ErklΣrung einiger Be-
- griffe wie NETMASK, BROADCAST etc. in Tabelle 5.1 auf Seite 152 und alle
- spezifischen Werte im PCMCIA-HOWTO (unter /usr/doc/packages/
- pcmcia liegt die aktuelle Version).
-
- image = /boot/vmlinuz
- root = /dev/hda7
- label = work
- alias = w
- append = xzx SCHEME=work xzx
- #image = /boot/vmlinuz
- root = /dev/hda7
- label = home
- alias = h
- append = xzx SCHEME=home xzx
- #image = /boot/vmlinuz
- root = /dev/hda7
- label = suseconf
- alias = s
- append = xzx SCHEME=SuSE xzx
-
- Datei 11.1.2: PCMCIA: Ausschnitt aus lilo.conf
-
- Das Umschalten zwischen diesen Schemen kann beim Booten oder zur Lauf-
- zeit geschehen. Welches Schema gerade aktiv ist, liefert das Kommando
- cardctl scheme. WΣhrend der Laufzeit wird auch mit diesem Komman-
- do umgeschaltet, nΣmlich durch cardctl scheme <Name_des_Schemas>.
- Diese Einstellung geht beim Neustart des Systems nicht verloren. D. h. das
- zuletzt gewΣhlte Schema ist auch nach dem nΣchsten Booten noch aktiv,
- solange nicht beim Booten ausdrⁿcklich ein anderes Schema gewΣhlt wird.
- Beim Booten kann ein Schema gewΣhlt werden, indem am Bootprompt
- (LILO:) die Variable SCHEME=<Name_des_Schemas> gesetzt wird;
- Informationen zum Bootprompt sind in Abschnitt 14.3.2 auf Seite 364 zu
- finden.
- Wer sich ein oder mehrere feste Bootschemen anlegen will, kann LILO ent-
- sprechend einrichten. Dazu muss in der Datei /etc/lilo.conf der Pa-
- rameter append verwendet werden. Wir setzen am besten das Beispiel fort
- und legen drei Bootkonfigurationen an. Es sollte dann so aussehen wie in Da-
- tei 11.1.2 auf der vorherigen Seite. Nach der VerΣnderung von /etc/lilo.
-
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- 11.1. PCMCIA
-
- conf muss das Kommando lilo aufgerufen werden. GemΣ▀ der Beispiel-
- konfiguration in Datei 11.1.2 auf der vorherigen Seite kann dann beim Booten
- durch die Eingabe von w, h oder s sehr einfach eines der Schemen gestartet
- werden.
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- APM-Unterstⁿtzung
- Das PCMCIA-Paket von SuSE Linux wird ohne APM-Support ⁿbersetzt,
- weil dieser einen Kernel mit APM-Support voraussetzt, der nicht auf allen
- Systemen zuverlΣssig funktioniert. Verwenden Sie entweder den apmd (siehe
- Abschnitt 11.2.3 auf Seite 324), um den APM-Support zu simulieren oder
- Sie mⁿssen das PCMCIA-Paket neu ⁿbersetzen. Das ist gar nicht so schwie-
- rig. Wichtig ist, dass wΣhrend der Neuⁿbersetzung bereits der richtige Kernel
- lΣuft, da aus diesem einige Informationen extrahiert werden. Das PCMCIA-
- Paket sollte bereits installiert sein, darf aber nicht gestartet sein; im Zwei-
- felsfall also noch ein rcpcmcia stop ausfⁿhren. Dann installiert man das
- PCMCIA-Sourcepaket mit YaST und gibt anschlie▀end ein:
- erde: # rpm -ba /usr/src/packages/SPECS/pcmcia.spec
- Das war's, jetzt liegt unter /usr/src/packages/RPMS sogar ein neues
- BinΣrpaket, das man fⁿr weitere Systeme nutzen kann, wenn derselbe Kernel
- eingesetzt wird.
-
- 11.1.5 Wenn's trotzdem nicht geht
- Bisweilen kommt es bei der Verwendung von PCMCIA auf manchen Note-
- books oder mit manchen Karten zu Problemen. Die meisten Schwierigkeiten
- lassen sich mit wenig Aufwand bewΣltigen, solange man die Sache systema-
- tisch angeht. Zuallererst ist herauszufinden, ob das Problem mit einer Karte
- zusammenhΣngt, oder ob ein Problem des PCMCIA-Basissystems vorliegt.
- Deshalb sollte man in jedem Fall den Computer zunΣchst ohne eingescho-
- bene Karten starten. Erst wenn das Basissystem einwandfrei zu funktionie-
- ren scheint, wird die Karte eingeschoben. Alle aufschlussreichen Meldungen
- werden in /var/log/messages protokolliert. Deshalb sollte die Datei
- mit
- erde: # tail -f /var/log/messages
- wΣhrend der notwendigen Tests beobachtet werden. So lΣsst sich der Fehler
- auf einen der beiden folgenden FΣlle einschrΣnken.
-
- Das PCMCIA-Basissystem funktioniert nicht
- Wenn das System beim Booten bereits bei der Meldung "PCMCIA: Star-
- ting services:" stehen bleibt oder andere merkwⁿrdige Dinge ge-
- schehen, kann das Starten von PCMCIA beim nΣchsten Booten durch
- die Eingabe von NOPCMCIA=yes am Bootprompt (LILO:) verhindert
- werden. Um den Fehler weiter einzugrenzen, werden nun die drei Basis-
- module von Hand nacheinander geladen. Dazu dienen die Kommandos
- modprobe pcmcia_core, modprobe i82365 bzw. ¡ in sehr seltenen
- FΣllen ¡ modprobe tcic und modprobe ds. Die kritischen Module
- sind die beiden ersten.
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- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
-
- Tritt der Fehler beim Laden von pcmcia_core auf, hilft die Manual-Page
- von pcmcia_core (man pcmcia_core) weiter. Die darin beschriebe-
- nen Optionen k÷nnen zunΣchst zusammen mit dem Kommando modprobe
- getestet werden. Als Beispiel nehmen wir ein Problem, das aufgrund der ak-
- tivierten PnP-Unterstⁿtzung ( Plug-and-Play") der PCMCIA-Module in der
- Vergangenheit aufgetreten ist: PnP fⁿhrte beim Laden von pcmcia_core
- zum sofortigen Systemstillstand. In diesem Fall musste die PnP-Unterstⁿt-
- zung mit der Option do_pnp=0 ausgeschaltet werden. Zum Testen hΣngt
- man eine solche Modul-Option an den modprobe-Befehl an, also:
- erde: # modprobe pcmcia_core do_pnp=0
- Fⁿhrt die gewΣhlte Option zum Erfolg, wird sie in der Datei /etc/rc.
- config in die Variable PCMCIA_CORE_OPTS geschrieben:
- PCMCIA_CORE_OPTS="do_pnp=0"
- Diese Variable enhΣlt jetzt standardmΣ▀ig schon die Option do_pnp=0, wer
- also PnP-Unterstⁿtzung ben÷tigt, muss die Option auf 1 setzen. Sollen meh-
- rere Optionen verwendet werden, mⁿssen sie durch Leerzeichen getrennt wer-
- den:
- PCMCIA_CORE_OPTS="do_pnp=0 probe_io=0"
- Wenn es beim Laden von i82365 zu Fehlern kommt, hilft die Manual-Page
- von i82365 (man i82365). Ein Problem in diesem Zusammenhang
- ist ein Ressourcenkonflikt, d. h. ein Interrupt, IO-Port oder Speicherbe-
- reich wird doppelt belegt. Das Modul i82365 prⁿft zwar diese Ressour-
- cen, bevor sie fⁿr eine Karte zur Verfⁿgung gestellt werden, jedoch fⁿhrt
- manchmal genau dieses Prⁿfen zum Problem. Zum Beispiel fⁿhrt das
- Prⁿfen des Interrupt 12 (PS/2-GerΣte) bei manchen Computern zum Blo-
- ckieren von Maus und/oder Tastatur. In diesem Fall hilft der Parameter
- irq_list=<Liste_von_IRQs>. Die Liste soll alle IRQs enthalten, die
- verwendet werden dⁿrfen. Also
- erde: # modprobe i82365 irq_list=5,7,9,10
- oder dauerhaft in /etc/rc.config:
- PCMCIA_PCIC_OPTS="irq_list=5,7,9,10"
- Weiterhin gibt es /etc/pcmcia/config und /etc/pcmcia/config.
- opts. Diese Dateien werden vom Cardmanager ausgewertet. Die darin ge-
- machten Einstellungen sind erst fⁿr das Laden der Treiber-Module fⁿr die
- PCMCIA-Karten relevant. In /etc/pcmcia/config.opts k÷nnen auch
- IRQs, IO-Ports und Speicherbereiche ein- oder ausgeschlossen werden. Der
- Unterschied zur Option irq_list ist, dass die in config.opts ausge-
- schlossenen Ressourcen zwar nicht fⁿr eine PCMCIA-Karte verwendet, aber
- dennoch vom Basis-Modul i82365 geprⁿft werden.
-
- Die PCMCIA-Karte funktioniert nicht (richtig)
- Hier gibt es im Wesentlichen drei Varianten: Die Karte wird nicht erkannt, sie
- belegt unzulΣssige Ressourcen oder sie ist unzuverlΣssig.
- Wenn die Karte nicht erkannt wird, erscheint in /var/log/messages
- die Meldung "unsupported Card in Slot x". Diese Meldung sagt
- lediglich aus, dass der Cardmanager der Karte keinen Treiber zuordnen
-
- 322
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-
-
- 11.1. PCMCIA
-
- kann. Zu dieser Zuordnung wird /etc/pcmcia/config ben÷tigt. Diese
- Datei ist sozusagen die Treiberdatenbank". Die Treiberdatenbank" lΣsst
- sich erweitern, wenn man vorhandene EintrΣge als Vorlage nimmt. Man
- kann mit dem Kommando cardctl ident herausfinden, wie die Karte
- sich identifiziert. Weitere Informationen dazu befinden sich im PCMCIA-
- HOWTO Abschnitt 6 ( Dealing with unsupported cards") und besonders
- in der Manual-Page von pcmcia (man pcmcia). Nach der ─nderung
- von /etc/pcmcia/config muss diese neu geladen werden; dazu dient
- rcpcmcia reload.
- Den meisten PCMCIA-Karten ist es egal, mit welchem IRQ bzw. IO-Port sie
- betrieben werden; d. h. hΣufig liegt das Problem darin, dass eine verwendete
- Ressource spΣter von einem anderen GerΣt belegt wird (CD-ROM am 2. IDE-
- Controller: IRQ 15; serieller oder IrDA-Port: IRQ 3, IRQ 4; Sound, Drucker:
- IRQ 5, IRQ 7). In diesem Fall schlie▀t man die Verwendung derselben in
- /etc/pcmcia/config.opts aus. Wenn eine bestimmte Karte dennoch
- spezielle Einstellungen ben÷tigt, kann man in config.opts dem entspre-
- chenden Modul Optionen ⁿbergeben. Soll z. B. das Modul pcnet_cs mit
- dem IRQ 5 betrieben werden, wird folgender Eintrag ben÷tigt:
- module "pcnet_cs" opts "irq_list=5"
- Die m÷glichen Optionen sind in den Manual-Pages beschrieben, die es zu den
- meisten Modulen gibt3. Wenn es keine Manual-Page gibt, sind verschiedene
- Optionen aus der Manual-Page von i82365 (man i82365) in Betracht
- zu ziehen, oder man muss sich mit dem Source-Code des Moduls vertraut
- machen ...
- Ein Problem, das manchmal mit 10/100 Mbit-Netzwerkkarten auftritt: die
- ▄bertragungsart wird nicht automatisch richtig erkannt. Hier hilft das Kom-
- mando ifport. Damit lΣsst sich die eingestellte ▄bertragungsart anzeigen
- und verΣndern; vgl. die Manual-Page von ifport (man ifport). Die ge-
- eignete Einstellung kann dann in /etc/pcmcia/network.opts in die
- Variable IFPORT geschrieben werden.
-
- 11.1.6 Installation via PCMCIA
- In manchen FΣllen wird PCMCIA bereits zum Installieren von SuSE Linux
- ben÷tigt. Dazu muss im linuxrc unter `Kernel-Module (Hardware-
- Treiber)' der Punkt `Lade PCMCIA Module' ausgewΣhlt werden.
- Zuerst erscheinen zwei Eingabefelder, in denen man Optionen fⁿr die Modu-
- le pcmcia_core und i82365 eingeben kann. Im Normalfall bleiben diese
- Felder jedoch leer. Die Manual-Pages fⁿr pcmcia_core und i82365 be-
- finden sich als Textdateien auf der ersten CD im Verzeichnis docu. WΣhrend
- der Installation werden Systemmeldungen auf verschiedenen virtuellen Kon-
-
- solen ausgegeben, auf die man mit Alt + F<x> umschalten kann.4
- Wenn der erste Teil der Installation abgeschlossen ist, wird das System teil-
- weise oder ganz neu gestartet. Dabei kann in seltenen FΣllen beim Starten
- 3 Tipp: rpm -ql pcmcia | grep man listet alle im Paket pcmcia enthaltenen Manual-
- Pages auf.
- 4 In YaST2 muss man Strg + Alt + F<x> verwenden, weil YaST2 unter dem X Window
- System lΣuft.
-
- 323
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-
-
- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
-
- von PCMCIA das System stehen bleiben. Zu diesem Zeitpunkt ist die In-
- stallation aber schon weit genug fortgeschritten, sodass mit der Boot-Option
- NOPCMCIA=yes Linux ohne PCMCIA gestartet werden kann, zumindest im
- Textmodus. Hier hilft der Abschnitt 11.1.5 auf Seite 319 weiter.
-
- 11.1.7 Weitere Hilfsprogramme
- Das Programm cardctl wurde hier schon mehrfach erwΣhnt. cardctl ist das
- wesentliche Werkzeug, um Informationen von PCMCIA zu erhalten, bzw.
- bestimmte Aktionen auszufⁿhren. Details stehen in der Manual-Page von
- cardctl (man cardctl); oder man gibt nur cardctl ein und erhΣlt
- eine Liste der gⁿltigen Kommandos.
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- Abbildung 11.1: PCMCIA ¡ Cardinfo
-
- Zu diesem Programm gibt es auch ein graphisches Frontend cardinfo (vgl.
- Abbildung 11.1), mit dem die wichtigsten Dinge kontrollierbar sind. Leider
- kann man damit nicht zwischen Schemen" umschalten.
- Fⁿr Freunde von KDE gibt es auch ein kardinfo. Dieses Tool ist das gleiche
- in krⁿn". Es unterscheidet sich nicht wesentlich von cardinfo.
- Weitere Helfer aus dem Paket pcmcia sind ifport, ifuser, probe und
- rcpcmcia. Diese werden aber nicht im tΣglichen Umgang ben÷tigt. Um
- genau zu erfahren, was alles im Paket pcmcia steckt, verwendet man den
- Befehl rpm -ql pcmcia.
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- 11.2 APM ¡ Powermanagement
-
- 11.2.1 Grundlagen
- Powermanagement setzt eine dafⁿr ausgelegte Hardware und passende
- BIOS-Routinen (BIOS) voraus. Die meisten Notebooks und viele mo-
- derne Desktops bringen diese Voraussetzungen mit ¡ wichtig sind diverse
- Stromsparfunktionen aber erst im mobilen Einsatz. Im Folgenden wollen wir
- auf diese Funktionen eingehen:
-
- 324
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- 11.2. APM ¡ Powermanagement
-
- Standby ¡ In dieser Betriebsart wird nur das Display ausgeschaltet und bei
- manchen GerΣten die Prozessorleistung gedrosselt.
- Suspend (to memory) ¡ Hier wird der gesamte Systemzustand in den Ar-
- beitsspeicher geschrieben und au▀er diesem das gesamte System schlafen
- gelegt. In diesem Zustand braucht der Computer nur sehr wenig Strom,
- sodass man damit je nach GerΣt von 12 Stunden bis mehrere Tage mit Bat-
- terie ⁿberbrⁿcken kann. Der Vorteil dieses Zustands ist, dass man inner-
- halb weniger Sekunden wieder an derselben Stelle weiterarbeiten kann,
- ohne erst booten und ben÷tigte Programme neu laden zu mⁿssen. ¡ Hier
- liegt der Reiz, Linux einzusetzen; denn man braucht sein System eigent-
- lich nie herunterzufahren (manche Betriebsysteme werden im Laufe der
- Zeit instabil). Bei den meisten modernen GerΣten genⁿgt es, den Deckel
- zu schlie▀en, um zu suspendieren, und ihn zum Weiterarbeiten einfach
- wieder zu ÷ffnen und es kann sofort weitergehen.
- Hibernation (Suspend to disk) ¡ In dieser Betriebsart hΣlt es der Computer
- lΣnger als einen Winter5 aus; denn der Systemzustand wird vollstΣndig
- auf der Festplatte gespeichert und das System danach ausgeschaltet. Die
- Rⁿckkehr aus dem Winterschlaf" dauert zwischen 30 - 90 Sek. und auch
- hier wird der Zustand vor dem Suspend genau wiederhergestellt. Einige
- Hersteller bieten sinnvolle Mischformen davon an.
- Kontrolle des Akkuzustands ¡ Durchaus interessant.
- Automatisches Ausschalten ¡ Das ist auch fⁿr Desktops interessant. Nach
- einem Shutdown" wird der Computer vollstΣndig ausgeschaltet.
- Abschalten der Festplatte ¡ Das spart deutlich Strom und auch Nerven,
- wenn man eine laute Festplatte hat. Diese Funktion ist aber auch von an-
- deren Faktoren abhΣngig. Zum Beispiel weckt ein Editor, der regelmΣ▀ig
- automatische Sicherungen durchfⁿhrt, die Platte immer wieder auf.
- Einige dieser Funktionen fⁿhrt das BIOS alleine aus. Standby und Suspend
- kann man auf vielen Notebooks mit Tastenkombinationen oder mit Schlie▀en
- des Deckels aktivieren. Dazu ist erstmal keinerlei Funktion seitens des Be-
- triebssystems n÷tig. Wer diese Betriebsarten jedoch per Kommando einleiten
- m÷chte oder darauf angewiesen ist, dass vor dem Suspend noch bestimmte
- Aktionen ausgefⁿhrt werden, muss entsprechende Pakete und einen geeigne-
- ten Kernel installiert haben.
-
- 11.2.2 Der richtige Kernel
- Fⁿr erweiterte APM-FunktionalitΣt ben÷tigt man einen Kernel, der APM-Un-
- terstⁿtzung enthΣlt. Einer der SuSE-Standardkernel, die man mit YaST in-
- stallieren kann, erfⁿllt diese Voraussetzung. Das lΣsst sich auch leicht nach-
- prⁿfen mit dem Kommando cat /proc/apm. Wenn hier eine Zeile mit
- diversen Zahlen erscheint, ist alles okay. Jetzt sollte ein shutdown -h
- zum Ausschalten des Computers fⁿhren. Da manche BIOS-Implemetierun-
- gen sich nicht exakt an Standards halten, kommt es manchmal zu merk-
- wⁿrdigem Verhalten. Manche Probleme kann man mit speziellen Kernelkon-
- figurationen umgehen. Hinweise dazu finden Sie in unserer Supportdaten-
- bank http://sdb.suse.de/sdb/de/html/oder der Linux Laptop
- 5 Hibernation == ▄berwinterung.
-
- 325
-
-
-
- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
-
- Homepage" unter http://www.cs.utexas.edu/users/kharker/
- linux-laptop.
-
- 11.2.3 Der APM-Daemon
-
- Dieser Daemon apmd dient zur ▄berwachung der Batterie und kann be-
- stimmte Aktionen ausl÷sen, wenn ein Standby" oder Suspend" eintritt. Er
- befindet sich im Paket apmd, Serie ap. Er ist nicht unbedingt zum Betrieb
- notwendig, kann jedoch recht nⁿtzlich sein. Damit er beim Booten automa-
- tisch gestartet wird, muss in /etc/rc.config die Variable START_APMD
- auf yes gesetzt werden. Er kann aber immer mit rcapmd start von Hand
- gestartet werden.
- Zur Konfiguration gibt es in /etc/rc.config.d/apmd.rc.config
- einige Variablen. Die Datei ist mit Kommentaren versehen, deshalb werden
- hier nur einige Hinweise gegeben.
-
- * PCMCIA ist bei SuSE Linux ohne APM-Unterstⁿtzung ⁿbersetzt. Wer
- das PCMCIA-Paket nicht neu ⁿbersetzen m÷chte, kann die Variable
- PCMCIA_SUSPEND_ON_SUSPEND auf yes setzen. Einige Karten
- funktionieren nach einem Supend trotzdem nicht, dafⁿr gibt es die hΣrtere
- Methode PCMCIA_EJECT_ON_SUSPEND=yes.
- * Wenn nach einem Suspend die Uhrzeit nicht mehr stimmt, setzt man
- SET_CLOCK_ON_RESUME auf yes.
- * Macht das X Window System Probleme, wenn das System erwacht, hilft
- einem LEAVE_X_BEFORE_SUSPEND=yes.
-
- Weiterhin lΣsst sich das Spindown"-Verhalten der Festplatte automatisch
- an Batterie oder Netzbetrieb anpassen oder das System bei erreichen einer
- kritischen BatteriekapazitΣt automatisch herunterfahren. Fortgeschrittene An-
- wender k÷nnen sich weitere Funktionen in die Datei /usr/sbin/apmd_
- proxy selbst einbauen.
-
- 11.2.4 Weitere Befehle
-
- Im Paket apmd sind noch einige nⁿtzliche Programme enthalten. Mit apm
- kann die aktuelle BatteriekapazitΣt abgefragt werden und das System in
- Standby (apm -S) oder Suspend (apm -s) geschickt werden; vgl. die
- Manual-Page von apm (man apm).
- Das Kommando apmsleep suspendiert das System fⁿr eine vorgegebene
- Zeit; vgl. Manual-Page von apmsleep (man apmsleep).
- Wer eine Logdatei beobachten m÷chte, ohne die Festplatte stΣndig am Laufen
- zu halten, der kann tailf als Ersatz fⁿr tail -f verwenden.
- Natⁿrlich gibt es auch hier Tools fⁿr das X Window System. Ebenfalls im
- Paket apmd findet man xapm, was den Ladezustand der Batterie grafisch
- anzeigt. Wer den KDE-Desktop verwendet ¡ oder zumindest kpanel ¡, kann
- sich auch von kbatmon den Fⁿllgrad des Akkus anzeigen lassen und das
- System suspendieren.
-
- 326
-
-
-
- 11.3. IrDA ¡ Infrared Data Association
-
- 11.2.5 Pause fⁿr die Festplatte
-
- Man kann unter Linux die Festplatte abschalten, wenn sie nicht ben÷tigt wird.
- Dazu dient das Programm hdparm, mit dem man diverse Einstellungen an
- den Festplatten vornehmen kann. Mit der Option -y wird die Platte sofort in
- den Standby-Modus geschickt, mit -Y wird sie vollstΣndig abgeschaltet. Mit
- hdparm -S 6 wird erreicht, dass die Platte nach 30 Sekunden InaktivitΣt
- abgeschaltet wird. Die Zahl 6 steht in diesem Fall fⁿr 6 5 = 30 Sekunden,
- der Wert 0 schaltet diese Funktion aus. Bei gr÷▀eren Werten wird auch der
- Multiplikator gr÷▀er; genaueres steht in der Manual-Page.
- M÷chte man dieses Standby-Verhalten davon abhΣngig machen, ob man
- mit Batterie oder Stromanschluss arbeitet, kann man geeignete Einstellung-
- en in /etc/rc.config.d/apmd.rc.config treffen. Die Variable
- CHECK_TIME sollte dann aber auf 0 stehen.
- Leider wird die Platte hΣufig ben÷tigt, wodurch sie immer wieder aufge-
- weckt wird. Zum Teil sind dafⁿr Programme (z. B. Texteditoren) verantwort-
- lich, die regelmΣ▀ig ihre Daten auf der Platte sichern. Auch Hilfsmittel wie
- tail -f <logfile> halten die Platte am Laufen, doch dafⁿr gibt es
- tailf <logfile> als Ersatz. Selbst wenn man kein solches Programm
- verwendet, gibt es einen Prozess, der den gerechten Schlaf der Platte regel-
- mΣ▀ig st÷rt. Dazu muss man wissen, dass unter Linux die Daten nie direkt auf
- die Platte geschrieben werden, sondern vorerst nur in Puffer, die der Kernel
- bereithΣlt. Damit werden Schreiboperationen beschleunigt. Damit aber keine
- Daten verlorengehen, gibt es den Update-Daemon, der sich in voreingestell-
- ten ZeitabstΣnden um die Synchonisation der Platte und dieser Puffer kⁿm-
- mert, d. h. die Daten wirklich auf die Platte schreibt. Seit Kernel 2.2.11 ist
- dieser Daemon Bestandteil des Kernels, und kann nicht mehr ohne Weiteres
- ausgeschaltet oder durch den mobile Update-Daemon" ersetzt werden. Aber
- man kann ihn dennoch beinflussen, nΣmlich ⁿber das /proc-Dateisystem.
- Der Befehl
- erde: # cat /proc/sys/vm/bdflush
- gibt die aktuellen Einstellungen aus und mit
- erde: # echo "60 500 64 256 6000 60000 3000 1884 2" > /proc/sys/vm/bdflush
-
- werden neue Einstellungen gesetzt. Wer diese ─nderungen vornehmen m÷ch-
- te, sollte in /usr/src/linux/Documentation/proc.txt selbst die
- Bedeutung der einzelnen Zahlen nachschlagen. Mit sync kann man ⁿbrigens
- die Festplatte von Hand synchronisieren.
-
-
- 11.3 IrDA ¡ Infrared Data Association
-
- IrDA (Infrared Data Association) ist ein Industriestandard fⁿr drahtlose Kom-
- munikation ⁿber Infrarotlicht. Viele heute ausgelieferte Laptops sind mit ei-
- nem IrDA-kompatiblen Sender/EmpfΣnger ausgestattet, der die Kommunika-
- tion mit anderen GerΣten, wie Druckern, Modems, LAN oder anderen Lap-
- tops erm÷glicht. Die ▄bertragungsrate reicht von 2400 bps bis hin zu 4 Mbps.
-
- 327
-
-
-
- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
-
- Die Untertⁿtzung fⁿr dieses Protokoll im Linux-Kernel ist noch nicht
- vollstΣndig abgeschlossen. Daher ist die FunktionalitΣt auch nicht in den
- Standard-Kernel eingebunden, es wird bislang nur als experimentell" ein-
- gestuft (Beta-Status). Das bedeutet, dass dieser recht junge" Treiber nicht
- so grⁿndlich erprobt und eventuell nicht so stabil ist, wie andere Bestand-
- teile des Kernels.
-
- Software
- Das Paket irda stellt die Unterstⁿtzung fⁿr die Infrarotschnittstelle und das
- IrDA-Protokoll bereit. Nach der Installation des Paketes findet man die Do-
- kumentation unter /usr/doc/packages/irda/README.
- Aus dem Paket howto wird das IR-HOWTO installiert. Dies findet man
- nach der Installation unter /usr/doc/howto/en/IR-HOWTO.gz. Wei-
- tere Informationen zum Linux IrDA-Projekt k÷nnen Sie auch der URL
- http://www.cs.uit.no/linux-irda entnehmen.
-
- Konfiguration
- Dieses Paket trΣgt bei der Installation die Variablen START_IRDA, IRDA_PORT
- und IRDA_IRQ in die Datei /etc/rc.config ein. StandardmΣ▀ig ist die
- Verwendung von IrDA deaktiviert; ⁿber das Kommando
- erde: # rcirda start
- k÷nnen Sie die Schnittstelle aber jederzeit manuell aktivieren bzw. deaktivie-
- ren (mit dem Parameter stop). Beim Aktivieren der Schnittstelle werden die
- notwendigen Kernel-Module automatisch geladen.
- ▄ber IRDA_PORT (Voreinstellung /dev/ttyS1) und IRDA_IRQ (Vorein-
- stellung 3) k÷nnen Sie die fⁿr IrDA verwendete Schnittstelle konfigurieren;
- dies wird ⁿber das Skript /etc/irda/drivers beim Start der Infrarotun-
- terstⁿtzung eingestellt.
- Wenn Sie START_IRDA auf yes setzen steht die Unterstⁿtzung der Infra-
- rotschnittstelle gleich nach dem Booten zur Verfⁿgung. Leider ben÷tigt Ir-
- DA merklich mehr (Batterie-)Strom, da alle paar Sekunden ein Discovery"-
- Paket verschickt wird, um andere PeripheriegerΣte automatisch zu erkennen.
-
- Verwendung
- Will man nun z. B. ⁿber Infrarot drucken kann man dazu ⁿber die GerΣtedatei
- /dev/irlpt0 die Daten schicken. Die GerΣtedatei /dev/irlpt0 verhΣlt
- sich wie die normale drahtgebundene" Schnittstelle /dev/lp0, nur dass
- die Druckdaten drahtlos ⁿber infrarotes Licht verschickt werden.
- Einen Drucker, der ⁿber die Infrarotschnittstelle betrieben wird, k÷nnen Sie
- wie einen Drucker am Parallelport oder an der seriellen Schnittstelle ⁿber
- YaST einrichten (vgl. Abschnitt 3.6.1 auf Seite 100). Beachten Sie bitte beim
- Drucken, dass sich der Drucker in Sichtweite der Infrarotschnittstelle des
- Computers befindet und dass die Infrarotunterstⁿtzung gestartet wird.
- Will man ⁿber die Infrarotschnittstelle mit anderen Rechnern oder mit z. B.
- Handys oder Σhnlichen GerΣten kommunizieren, so kann man dies ⁿber die
-
- 328
-
-
-
- 11.3. IrDA ¡ Infrared Data Association
-
- GerΣtedatei /dev/ircomm0 erledigen. Mit dem Siemens S25 Handy bei-
- spielsweise kann man sich ⁿber das Programm wvdial mittels Infrarot draht-
- los ins Internet einwΣhlen.
-
- Troubleshooting
- Falls GerΣte am Infrarotport nicht reagieren, k÷nnen Sie als Benutzer
- `root' mit dem Kommando irdadump ⁿberprⁿfen, ob das andere GerΣt
- ⁿberhaupt vom Computer erkannt wird:
- erde: # irdadump
- Bei einem Canon BJC-80 Drucker in Sichtweite" des Computers erde er-
- scheint dann eine Ausgabe Σhnlich der folgenden in regelmΣ▀iger Wiederho-
- lung (vgl. Ausgabe 11.3.1).
-
- 21:41:38.435239 xid:cmd 5b62bed5 > ffffffff S=6 s=0 (14)
- 21:41:38.525167 xid:cmd 5b62bed5 > ffffffff S=6 s=1 (14)
- 21:41:38.615159 xid:cmd 5b62bed5 > ffffffff S=6 s=2 (14)
- 21:41:38.705178 xid:cmd 5b62bed5 > ffffffff S=6 s=3 (14)
- 21:41:38.795198 xid:cmd 5b62bed5 > ffffffff S=6 s=4 (14)
- 21:41:38.885163 xid:cmd 5b62bed5 > ffffffff S=6 s=5 (14)
- 21:41:38.965133 xid:rsp 5b62bed5 < 6cac38dc S=6 s=5 BJC-
- 80 \
- hint=8804 [ Printer Ir-
- COMM ] (23)
- 21:41:38.975176 xid:cmd 5b62bed5 > ffffffff S=6 s=* er-
- de \
- hint=0500 [ PnP Computer ] (21)
-
- Ausgabe 11.3.1: IrDA: irdadump
-
- Sollte ⁿberhaupt keine Ausgabe erfolgen oder das andere GerΣt sich nicht zu-
- rⁿckmelden, so ⁿberprⁿfen Sie bitte die Konfiguration der Schnittstelle. Ver-
- wenden Sie ⁿberhaupt die richtige Schnittstelle? Manchmal ist die Infrarot-
- schnittstelle auch unter /dev/ttyS2 oder /dev/ttyS3 zu finden oder ein
- anderer Interrupt als Interrupt 3 wird verwendet. Diese Einstellungen k÷nnen
- Sie aber bei fast jedem Laptop im BIOS-Setup konfigurieren.
- Beachten Sie bitte auch, dass Sie ohne weiteres nur GerΣte ansprechen k÷n-
- nen, die die Protokolle Printer oder IrCOMM unterstⁿtzen. Mit speziel-
- len Programmen (irobex_palm3, irobex_receive, bitte beachten Sie
- hierzu die Beschreibung im IR-HOWTO) k÷nnen Sie auch GerΣte anspre-
- chen, die das IROBEX-Protokoll verwenden (z. B. 3Com Palm Pilot). Die
- vom GerΣt unterstⁿtzten Protokolle werden bei der Ausgabe von irdadump
- nach dem GerΣtenamen in eckigen Klammern angeben. Die Unterstⁿtzung
- des IrLAN-Protokolls ist Work in progress" ¡ es ist leider zur Zeit noch
- nicht stabil, wird aber sicher in naher Zukunft auch unter Linux zur Verfⁿ-
- gung stehen.
- Mit einer einfachen Video-Kamera k÷nnen Sie auch ⁿberprⁿfen, ob die
- Infrarot-LED ⁿberhaupt aufleuchtet ¡ im Gegensatz zum Menschen k÷nnen
- die meisten Videokameras Infrarotlicht sehen".
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-
- 11. Notebooks ¡ PCMCIA, APM, IrDA
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