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Text File | 2000-02-29 | 60.4 KB | 1,319 lines |
- Teil V
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- Hardware unter Linux
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- 289
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- Kapitel 10
- Hardware rund um den
- Linux-Rechner
-
- 10.1 Vorbemerkung
- Mittlerweile ist es m÷glich, die meisten Hardware-Komponenten mit mehr
- oder weniger Aufwand in ein Linux-System zu integrieren. Wie dies im
- Einzelnen zu bewerkstelligen ist und welche Software zur Verfⁿgung steht,
- kommt in diesem Kapitel zur Sprache. Zur Problematik des Druckens vgl. Ka-
- pitel 12 auf Seite 329, des Faxens vgl. Abschnitt 6.10 auf Seite 206 und zur
- Benutzung von ISDN-GerΣten vgl. Abschnitt 6.2 auf Seite 169. PCMCIA-
- Hardware und IrDA-Einrichtung werden in Kapitel 11 auf Seite 313 erlΣu-
- tert.
-
- 10.2 Steckkarten
- In einem Standard-PC werden hauptsΣchlich ISA- ( Industry Standard Ar-
- chitecture") und PCI- ( Peripheral Component Interconnect") Bus basierte
- Steckkarten eingesetzt.
- Der AGP ( Accelerated Graphics Port") stellt eine gewisse Ausnahme dar,
- da GerΣte an diesem Port auch auf dem PCI-Bus sichtbar sind. Sie werden
- logisch genauso behandelt wie PCI-Bus Karten. ¡ PCMCIA-Bus Karten fin-
- det man vor allem in portablen Rechnern, wie Laptops und Notebooks. Diese
- Karten und deren Konfiguration werden in Kapitel 11 auf Seite 313 beschrie-
- ben.
-
- 10.2.1 ISA- und PCI-Karten
- Im Folgenden sollen nun ISA- und PCI-Buskarten genauer betrachtet werden.
- Anschlie▀end wird die Konfiguration dieser Karten am Beispiel von Sound-
- karten erklΣrt.
-
- ISA-Karten
- Die ISA-Karte ist die Σlteste Form von PC-kompatiblen Steckkarten. Der Bus
- ist 8 oder 16 Bit breit und wird mit max. 8 MHz getaktet. Viele Mainboards
- bieten die M÷glichkeit, den ISA-Bus h÷her zu takten ¡ das fⁿhrt aber oft zu
- Problemen. ISA-Bus Karten k÷nnen in drei Kategorien unterteilt werden:
-
- 291
-
-
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- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- Legacy-Cards: Diese Karten mⁿssen vollstΣndig von Hand konfiguriert
- werden. Die Ressourcen, wie IO-Adressen, Interrupts und DMA-KanΣle
- mⁿssen vom Benutzer anhand von Steckbrⁿcken oder Mikroschaltern
- auf den Karten eingestellt werden. Der Benutzer muss auch selbst da-
- fⁿr sorgen, dass Ressourcen, wie z. B. IRQ oder DMA-Kanal nicht von
- zwei oder sogar mehreren Karten gleichzeitig verwendet werden. Die
- Konfiguration derartiger Karten gestaltet sich daher oft etwas schwierig.
- Jumperless-Cards: Jumperless-Cards bieten gegenⁿber der ersten Generati-
- on von ISA-Karten den Vorteil, dass die Einstellung der Ressourcen nicht
- mehr ⁿber Steckbrⁿcken erfolgt, sondern ⁿber ein spezielles Konfigurati-
- onsprogramm erledigt wird. Dieses Programm ist aber meist nur fⁿr DOS
- verfⁿgbar und kann daher unter Linux nicht verwendet werden.
- PnP-Cards: Plug-and-Play-Cards sind die logische Fortentwicklung der
- Jumperless-Cards. Die Karten enthalten Daten ⁿber ihre Konfiguration
- und eine Liste an m÷glichen Konfigrationen. Ein spezielles Programm
- oder ein Treiber kann nun die PnP-Karten im System abfragen und alle
- Karten so konfigurieren, dass sie sich gegenseitig nicht beeinflussen.
- Solange eine Karte nicht konfiguriert wurde, ist sie fⁿr das System fak-
- tisch nicht vorhanden. Unter Linux wird zur Konfiguration von PnP-
- Karten das Paket isapnp der Serie ap verwendet. Das Paket stellt die
- beiden Programme pnpdump und isapnp zur Verfⁿgung.
-
- Wie werden PnP-Karten mit den isapnp-Tools aktiviert?
- Gehen Sie folgenderma▀en vor:
- * Melden Sie sich als Benutzer `root' beim System an.
- * Falls Sie im Verzeichnis /etc schon eine Datei isapnp.conf vorfin-
- den, sollten Sie diese zuerst sichern:
- erde:/ # mv /etc/isapnp.conf /etc/isapnp.conf.bak
- * Erzeugen Sie mit dem Aufruf
- erde:/ # pnpdump -c > /etc/isapnp.conf
- die Datei /etc/isapnp.conf. Der Parameter -c sorgt dafⁿr, dass
- pnpdump die Ausgabedatei schon derart vorbereitet, dass die PnP-GerΣte
- gleich aktiviert werden.
- * Mit dem Aufruf
- erde:/ # isapnp /etc/isapnp.conf
- aktivieren Sie die PnP-Karten in Ihrem Rechner. ¡ Unter SuSE Linux wird
- diese Aktivierung automatisch bei jedem Systemstart ausgefⁿhrt.
-
- M÷gliche Fehlerquellen
- Symptom: pnpdump liefert eine Ausgabe der Art: "No boards found".
- Es kann auch vorkommen, dass eine oder mehrere der installierten ISA-
- PnP-Karten nicht erkannt werden.
- M÷gliche ErklΣrungen:
- * Sie haben keine ISA-PnP-Karte in Ihrem System installiert: ▄berprⁿ-
- fen Sie, welche Karten in Ihrem System installiert sind und lesen Sie
- deren Dokumentation. Fragen Sie ggf. den HΣndler, von dem Sie Ihren
- Computer erstanden haben, nach den installierten Karten.
-
- 292
-
-
-
- 10.2. Steckkarten
-
- * Die Karte(n) ist/sind defekt: ⁿberprⁿfen Sie den richtigen Sitz der Kar-
- ten in den SteckplΣtzen. Testen Sie das richtige Funktionieren der Kar-
- ten unter einem anderen Betriebssystem.
-
- * Es gibt Karten, die entweder als ISA-PnP-Karte betrieben werden k÷n-
- nen oder denen feste Ressourcen zugewiesen werden k÷nnen (Bei-
- spiel: einige 10 MBit NE2000 ISA-Ethernetkarten). Meist kann mit ei-
- nem DOS-Programm zwischen den beiden Modi hin- und hergeschal-
- tet werden. Je nach Konfiguration solcher Karten tauchen diese nicht
- in der Ausgabe von pnpdump auf.
-
- * Einige wenige ISA-PnP-Karten lassen sich augenscheinlich nicht zu-
- sammen mit anderen ISA-PnP-Karten in einem System betreiben. Es
- ist dann jeweils nur eine der Karten in der Ausgabe von pnpdump
- sichtbar. Eventuell lΣsst sich in einem solchen Fall eine der Karten so
- konfigurieren (z. B. ⁿber Jumper direkt auf der Karte), dass sie nicht
- mehr als ISA-PnP-Karte betrieben wird, sondern fest eingestellte Res-
- sourcen verwendet.
-
- * Es scheint (sehr vereinzelt) Karten zu geben, die sich nach dem Aufruf
- von pnpdump einen Reset durchfⁿhren. Handelt es sich hierbei z. B.
- um eine SCSI-Karte und hΣngt die Root-Partition an diesem GerΣt,
- so kann es zum Absturz kommen. Tritt dieses Problem bei Ihnen auf,
- so mⁿssen Sie die Karte (sofern m÷glich) so konfigurieren, dass sie
- nicht mehr als ISA-PnP-GerΣt arbeitet. Oder Sie verzichten auf die
- Initialisierung der Karte unter Linux ganz und booten das System mit
- Hilfe von loadlin; in diesem Fall ist die Karte bereits initialisiert.
-
- Symptom: Sie erhalten bei der Ausfⁿhrung des Befehls isapnp oder beim
- Booten eine Fehlermeldung der Art:
- * LD setting failed, this may not be a problem.
- * Try adding (VERIFYLD N) to the top of your script
- ** Error occured requested `LD2` on or around line 319
- * --- further action aborted
- L÷sung: Folgen Sie dem Ratschlag der Fehlermeldung und fⁿgen Sie am
- Beginn der /etc/isapnp.conf die Zeile
- (VERIFYLD N)
-
- ein, also z. B.:
- # [...]
- # (DEBUG)
- (VERIFYLD N)
- (READPORT 0x0203)
- (ISOLATE)
- (IDENTIFY *)
- # [...]
-
- Symptom: Sie erhalten bei der Ausfⁿhrung des Befehls isapnp oder beim
- Booten eine Meldung der Art:
-
- 293
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- [...]
- /etc/isapnp.conf:66 --
- Fatal - resource conflict allocating 16 bytes
- of IO at 220 (see /etc/isapnp.conf)
- /etc/isapnp.conf:66 -- Fatal - IO range check
- attempted while device activated
- /etc/isapnp.conf:66 -- Fatal - Error occurred
- executing request '<IORESCHECK> ' --- further
- action aborted
- L÷sung: Sie haben wahrscheinlich einen Konflikt zwischen den in der
- /etc/isapnp.conf ausgewΣhlten Werten und den in Ihrem System
- bereits verwendeten Ressourcen. Bitte gleichen Sie die /etc/isapnp.
- conf mit den unter /proc befindlichen Informationen zu den vergebe-
- nen Ressourcen ab; dies sollte nicht notwendig sein, wenn Sie pnpdump
- mittels der Option -c die Zuordnung vornehmen lassen.
-
- In manchen FΣllen kann es zu Schwierigkeiten kommen, wenn im Se-
- tup des Rechners die automatische Konfiguration von ISA-PnP Ressour-
- cen durch das BIOS eingeschaltet ist. Schalten Sie diese bitte ggf. ab. Da
- die Konfiguration mittels pnpdump/isapnp vorgenommen wird, ist diese
- Setup-Option nicht notwendig.
-
- Bei weiterreichenden Problemen sollten Sie die vollstΣndige Dokumentation
- zum Paket isapnp zu Rate ziehen. Diese finden Sie auf Ihrem System im
- Verzeichnis /usr/doc/packages/isapnp. Wir werden am Ende dieses
- Teilabschnittes die Konfiguration einer PnP-Karte anhand einer Soundkarte
- nochmals im Detail betrachten.
-
- PCI-Karten
- PCI-Bus Karten ben÷tigen normalerweise keinerlei Konfiguration durch den
- Benutzer. Bei Verabschiedung des PCI-Bus Standards wurde versucht, alle
- MΣngel der alten Bus-Systeme zu beseitigen. Daher wurde auch eine sinnvol-
- le Autokonfiguration der Karten vorgesehen. Jede PCI-Karte wird beim Start
- des Rechners durch das BIOS des Rechners aktiviert. Der Benutzer kann die
- Verteilung der Interrupts oftmals durch Einstellungen im Rechner-Bios be-
- einflussen. Linux liest beim Start die Konfiguration der PCI-GerΣte direkt aus
- dem PCI-Bios aus und verwendet fortan dieses Daten fⁿr jegliche Information
- ⁿber das PCI-Subsystem.
- Sie k÷nnen sich ⁿber den Befehl
- erde:/ # lspci -tv
- einen Liste der von Linux erkannten GerΣte am PCI-Bus auflisten lassen:
- Im folgenden Teilabschnitt werden wir auch eine PCI-Soundkarte konfigurie-
- ren.
-
- 10.3 Soundkarten
- Auf dem Markt werden derzeit hauptsΣchlich zwei Typen von Soundkarten
- angeboten. ISA- und PCI-Soundkarten, wobei letztere die ISA-Karten im-
-
- 294
-
-
-
- 10.3. Soundkarten
-
- -[00]-+-00.0 Intel Corporation 440BX/ZX - 82443BX/ZX Host bridge
- +-01.0-[01]----00.0 Nvidia Corporation Riva TNT
- +-04.0 Intel Corporation 82371AB PIIX4 ISA
- +-04.1 Intel Corporation 82371AB PIIX4 IDE
- +-04.2 Intel Corporation 82371AB PIIX4 USB
- +-04.3 Intel Corporation 82371AB PIIX4 ACPI
- +-06.0 Adaptec 7890
- 09.0 Digital Equipment Corporation DEC-
- chip 21140 [FasterNet]
-
- Ausgabe 10.2.1: Ausgabe des Befehls lspci -tv
-
- mer mehr ersetzen. Es ist damit zu rechnen, dass in einiger Zeit keine ISA-
- Soundkarten mehr produziert werden.
- Unter SuSE Linux bieten sich derzeit zwei L÷sungen zur Unterstⁿtzung von
- Soundkarten an. Einerseits k÷nnen Sie das Paket opso bzw. das Paket op-
- sod_up (Demo) oder fⁿr Mehrprozessor-Maschinen das Paket opso_smp
- bzw. das Paket opsodsmp (Demo) der Serie pay installieren. Alternativ
- k÷nnen Sie auch die Kernel-basierten Module zur Sound-Unterstⁿtzung nut-
- zen.
-
- 10.3.1 OSS und Demo-Versionen von OSS
- Diese Pakete eignen sich ideal zur Konfiguration von ISA- und ISA-PnP-
- Soundkarten. Das in unserer Distribution enthaltene Paket opso bzw. das
- Paket opso_smp ist fⁿr SuSE-Kunden bereits registriert und somit voll funk-
- tionsfΣhig. Das Paket opsod_up bzw. das Paket opsod_smp hingegen sind
- noch nicht freigeschaltet und auf 20 Minuten Laufzeit beschrΣnkt.
- Um den Soundtreiber OSS zu nutzen, gehen Sie bitte folgenderma▀en vor:
-
- * Installieren Sie eines der oben genannten Pakete der Serie pay mit YaST.
- * Wechseln Sie als Benutzer `root' in das entsprechende Instal-
- lationsverzeichnis unter /tmp und starten Sie dort das Programm
- oss-install:
- erde:/ # cd /tmp/opso-3.8.1z
- erde:/tmp/opso-3.8.1z # ./oss-install
- * Das Programm fⁿhrt Sie durch die Installation des Treibers.
- * Nach Beenden des Programms k÷nnen Sie mit dem Befehl
- erde:/tmp/opso-3.8.1z # soundon
- die OSS-Treiber laden und nutzen.
-
- M÷chten Sie die Kernelmodule zur Soundunterstⁿtzung nutzen, so sollten Sie
- den folgenden Teilabschnitt beachten.
-
- 10.3.2 Wie werden Soundkarten unter Linux konfiguriert?
- Um eine Soundkarte unter Linux zu betreiben, sind folgende Schritte notwen-
- dig:
-
- * Identifizierung der Hardware:
- ¡ Welche Karte soll konfiguriert werden (Hersteller, Chip auf der Karte)?
-
- 295
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- ¡ Welche Art von Hardware (ISA, ISA-PnP, PCI) wird verwendet?
- * Konfiguration der Hardware:
- ¡ Setzen der Jumper, bzw. Konfiguration ⁿber die isapnp-Tools.
- * Installieren/Laden des Treibers:
- ¡ Laden der Kernel-Module , bzw. Starten des OSS-Soundtreibers .
- Gehen wir diese Schritte nun einzeln durch.
- * Identifizierung der Hardware:
- ¡ ISA-Bus basierte Legacy Soundkarten
- Diese Karten sind noch verbreitet und vor allem in Σlteren Rechner-
- konfigurationen anzutreffen. Die Konfiguration erfolgt durch Setzen
- verschiedener Jumper auf den Karten selbst. Somit werden die Res-
- sourcen (IO-Adressen, IRQs und DMAs) eindeutig vergeben.
- ¡ ISA-Bus basierte PnP Soundkarten
- Karten dieses Typs sind Σhnlich den Legacy Karten, nur werden die
- Ressourcen (IO-Adressen, IRQs und DMAs) durch eine Software-
- schnittstelle konfiguriert. Man muss also keine Jumper mehr auf den
- Karten setzen.
- ¡ PCI-Bus basierte Soundkarten
- PCI-Soundkarten lassen sich am einfachsten konfigurieren. Alle Steck-
- karten im PCI-Bus werden vom Rechner automatisch konfiguriert.
- ▄ber Softwareschittstellen k÷nnen nun die Treiber die Ressourcen der
- Karte erfragen.
- * Konfiguration der Hardware:
- ¡ ISA-Bus basierte Legacy Soundkarten:
- AbhΣngig von den FΣhigkeiten Ihrer Soundkarte mⁿssen Sie verschie-
- dene Ressourcen konfigurieren. Im folgenden Beispiel wird eine Crea-
- tive Soundblaster 16 konfiguriert:
- I/O-Adressen
- Folgende I/O-Adressen sind fⁿr diese Karte relevant:
- Audio I/O
- Game Port
- MPU-401
- FM-Synthese
- Es k÷nnen nur die Adressen fⁿr Audio I/O (0x220, 0x240, 0x260
- oder 0x280) und MPU-401 (0x300 oder 0x330) verΣndert werden. Die
- Adressen fⁿr Game-Port (0x200) und FM-Synthese (0x388) sind fest
- voreingestellt.
- Interrupts (IRQs)
- Die Karte ben÷tigt einen eigenen Interrupt. Dieser kann auf 2, 5, 7 oder
- 10 festgelegt werden.
- DMA-KanΣle
- M÷glich sind hier die KanΣle 0, 1, 3, 5, 6 oder 7. Voreingestellt ist hier
- DMA 1 fⁿr 8-Bit- und DMA 5 fⁿr 16-Bit-Datentransfer.
-
- 296
-
-
-
- 10.3. Soundkarten
-
- VerΣndern Sie also die Jumper auf der Soundkarte derart, dass die Kar-
- te keine Ressourcenkonflikte mit anderen Karten im Rechner verur-
- sacht. Merken Sie sich diese Einstellungen.
- ¡ ISA-Bus basierte PnP-Soundkarten:
- Die Ressourcen dieser Karten mⁿssen durch spezielle Software akti-
- viert werden. Die Verwendung von OSS erleichtert die Konfiguration
- von PnP-Karten ungemein, da dieses Programm automatisch nach den
- Karten sucht, und diese dann gleich konfiguriert.
- PnP-Karten k÷nnen aber auch mit den Kernel-basierten Treibern ver-
- wendet werden. Dazu muss aber vor dem Laden der Kernel-Module
- die Karte aktiviert werden. Unter Linux findet hierzu das Programm-
- Paket isapnp Verwendung. Das Programm pnpdump erzeugt eine
- Konfigurationsdatei, die alle Ressourcen der im System verfⁿgbaren
- PnP-Karten auflistet. Diese Liste kann anschlie▀end noch von Hand
- editiert werden, um die Ressourcen der Karten anders zu verteilen.
- Durch den Aufruf
- erde:/ # pnpdump -c > /etc/isapnp.conf
- wird die Datei /etc/isapnp.conf erstellt.
- Im Folgenden wird eine Creative Soundblaster AWE64 aktiviert:
- # This is free software, see the sources for details.
- # This software has NO WARRANTY, use at your OWN RISK
- ## For details of this file format, see isapnp.conf(5)
- ## For latest information and FAQ on isapnp and pnpdump see:
- # http://www.roestock.demon.co.uk/isapnptools/
- ## Compiler flags: -DREALTIME -DNEEDSETSCHEDULER -DABORT_ONRESERR
- ## Trying port address 0203
- # Trying port address 020b
- # Board 1 has serial identifier 54 17 0e db 74 9e 00 8c 0e
-
- # (DEBUG)
- (READPORT 0x020b)
- (ISOLATE PRESERVE)
- (IDENTIFY *)
- (VERBOSITY 2)
- (CONFLICT (IO FATAL)(IRQ FATAL)(DMA FATAL)(MEM FATAL)) # or WARNING
-
- # Card 1: (serial identifier 54 17 0e db 74 9e 00 8c 0e)
- # Vendor Id CTL009e, Serial Number 386849652, checksum 0x54.
- # Version 1.0, Vendor version 2.0
- # ANSI string -->Creative SB AWE64 Gold<--
- ## Logical device id CTL0044
- # Device supports vendor reserved register @ 0x38
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3a
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3b
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3c
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3d
- ## Edit the entries below to uncomment out the configurati-
- on required.
-
- 297
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- # Note that only the first value of any range is given, this may be chan-
- ged if
- # required
- # Don't forget to uncomment the activate (ACT Y) when happy
-
- (CONFIGURE CTL009e/386849652 (LD 0
- # ANSI string -->Audio<--
-
- # Multiple choice time, choose one only !
-
- # Start dependent functions: priority preferred
- # IRQ 5.
- # High true, edge sensitive interrupt (by default)
- (INT 0 (IRQ 5 (MODE +E)))
- # First DMA channel 1.
- # 8 bit DMA only
- # Logical device is not a bus master
- # DMA may execute in count by byte mode
- # DMA may not execute in count by word mode
- # DMA channel speed in compatible mode
- (DMA 0 (CHANNEL 1))
- # Next DMA channel 5.
- # 16 bit DMA only
- # Logical device is not a bus master
- # DMA may not execute in count by byte mode
- # DMA may execute in count by word mode
- # DMA channel speed in compatible mode
- (DMA 1 (CHANNEL 5))
- # Logical device decodes 16 bit IO address lines
- # Minimum IO base address 0x0220
- # Maximum IO base address 0x0220
- # IO base alignment 1 bytes
- # Number of IO addresses required: 16
- (IO 0 (SIZE 16) (BASE 0x0220))
- # Logical device decodes 16 bit IO address lines
- # Minimum IO base address 0x0330
- # Maximum IO base address 0x0330
- # IO base alignment 1 bytes
- # Number of IO addresses required: 2
- (IO 1 (SIZE 2) (BASE 0x0330))
- # Logical device decodes 16 bit IO address lines
- # Minimum IO base address 0x0388
- # Maximum IO base address 0x0388
- # IO base alignment 1 bytes
- # Number of IO addresses required: 4
- (IO 2 (SIZE 4) (BASE 0x0388))
-
- # End dependent functions
- (NAME "CTL009e/386849652[0]{Audio }")
- (ACT Y)
- ))
- ## Logical device id CTL7002
- # Device supports vendor reserved register @ 0x39
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3a
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3b
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3c
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3d
- ## Edit the entries below to uncomment out the configurati-
- on required.
-
-
- 298
-
-
-
- 10.3. Soundkarten
-
- # Note that only the first value of any range is given, this may be chan-
- ged if
- # required
- # Don't forget to uncomment the activate (ACT Y) when happy
-
- (CONFIGURE CTL009e/386849652 (LD 1
- # Compatible device id PNPb02f
- # ANSI string -->Game<--
-
- # Multiple choice time, choose one only !
-
- # Start dependent functions: priority preferred
- # Logical device decodes 16 bit IO address lines
- # Minimum IO base address 0x0200
- # Maximum IO base address 0x0200
- # IO base alignment 1 bytes
- # Number of IO addresses required: 8
- (IO 0 (SIZE 8) (BASE 0x0200))
-
- # End dependent functions
- (NAME "CTL009e/386849652[1]{Game }")
- (ACT Y)
- ))
- ## Logical device id CTL0023
- # Device supports vendor reserved register @ 0x38
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3a
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3b
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3c
- # Device supports vendor reserved register @ 0x3d
- ## Edit the entries below to uncomment out the configurati-
- on required.
- # Note that only the first value of any range is given, this may be chan-
- ged if
- # required
- # Don't forget to uncomment the activate (ACT Y) when happy
-
- (CONFIGURE CTL009e/386849652 (LD 2
- # ANSI string -->WaveTable<--
-
- # Multiple choice time, choose one only !
-
- # Start dependent functions: priority preferred
- # Logical device decodes 16 bit IO address lines
- # Minimum IO base address 0x0620
- # Maximum IO base address 0x0620
- # IO base alignment 1 bytes
- # Number of IO addresses required: 4
- (IO 0 (SIZE 4) (BASE 0x0620))
- (IO 1 (BASE 0x0a20))
- (IO 2 (BASE 0x0e20))
-
- # End dependent functions
- (NAME "CTL009e/386849652[2]{WaveTable }")
- (ACT Y)
- ))
- # End tag... Checksum 0x00 (OK)
-
- # Returns all cards to the "Wait for Key" state
- (WAITFORKEY)
-
-
- 299
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- ¡ PCI-Bus basierte Soundkarten:
- PCI-Soundkarten lassen sich sehr einfach konfigurieren. Der PCI-Bus
- wird vom Rechner automatisch konfiguriert und verteilt somit automa-
- tisch die Ressourcen der einzelnen Karten. ▄ber definierte Software-
- Schittstellen k÷nnen nun die Treiber die Ressourcen der Karte erfra-
- gen.
- * Installieren/Laden der Treiber:
- Im letzten Konfigurationsschritt muss nun den Treibermodulen die Kon-
- figuration der Hardware mitgeteilt werden. Dies geschieht ⁿber entspre-
- chende EintrΣge in der Datei /etc/modules.conf.
- ¡ ISA- und PnP-Karten:
- Vorkompilierte Module fⁿr die vom Kernel unterstⁿtzten Kartentypen
- werden mit SuSE Linux mitgeliefert (Paket kernmod). Informatio-
- nen zu den Kernelmodulen fⁿr Sound finden Sie u. a. nach der In-
- stallation der Kernelquellen (Paket lx_suse) im Verzeichnis /usr/
- src/linux/Documentation/sound.
- Kontrollieren Sie, dass in der Datei /etc/modules.conf die zu
- Sound geh÷renden Aliasse nicht auf off stehen; ggf. sind diese Alias-
- se durch das Voranstellen eines `#' auszukommentieren, wie in Da-
- tei 10.3.1 auf Seite 301 zu sehen.
- Besitzen Sie z. B. eine Karte aus der Soundblaster 16-Familie, so k÷n-
- nen Sie die Treiber fⁿr die auf der Karte enthaltenen Funktionen (Au-
- dio, MPU401 und Synthesizer) beispielsweise mit dem folgenden Be-
- fehl laden:
- erde:/ # modprobe sb io=0x220 irq=5 dma=1 dma16=5 mpu_io=0x330
- Mit diesem Befehl wird der eigentliche Treiber fⁿr die Soundblaster 16
- geladen. Dasselbe Modul wird ⁿbrigens auch fⁿr die AWE64 ben÷-
- tigt. Der Treiber fⁿr den MPU401 ist Teil des Soundblaster-Treibers.
- Die zum vollstΣndigen Betrieb der Soundkarte notwendigen Module
- uart401, sound, soundlow und soundcore werden automa-
- tisch nachgeladen. Diese Module stellen einige Lowlevel-Treiber so-
- wie die allen Soundmodulen gemeinsame Funktionen zur Verfⁿgung.
- Sie k÷nnen sich mit dem Befehl
- erde:/ # lsmod
- davon ⁿberzeugen, ob diese Module tatsΣchlich geladen wurden.
- erde:/ # modprobe adlib_card io=0x388
- Dieser Befehl lΣdt das Modul fⁿr den auf der Karte enthaltenen Syn-
- thesizer.
- Es sind z. Z. die in Tabelle 10.1 auf Seite 311 aufgelisteten Treiber
- verfⁿgbar.
- Eine Liste der m÷glichen Parameter der einzelnen Module finden Sie
- im Kapitel ⁿber die Kernel-Parameter (Abschnitt 14.3.4 auf Seite 377).
- * PCI-Karten
- Hier nun eine Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung zur Konfiguration von PCI-
- Soundkarten am Beispiel einer Creative Soundblaster PCI 64/128:
-
- 300
-
-
-
- 10.3. Soundkarten
-
- Die Soundkarten Soundblaster PCI 64/128 enthalten Soundchips vom Typ
- Ensoniq ES1370 oder ES1371.
- 1. Prⁿfen Sie anhand der Beschriftung des Soundchips, ob Sie einen Chip
- vom Typ ES1370 oder ES1371 auf Ihrer Karte haben. Bauen Sie die
- Karte ein ;-)
- 2. ─ndern Sie /etc/modules.conf. Etwa in Zeile 38 finden Sie fol-
- gende EintrΣge:
- alias char-major-14 off
- alias sound off
- alias midi off
- ─ndern Sie diese wie nachfolgend ab:
- # alias char-major-14 off
- # alias sound off
- # alias midi off
- Ab ca. Zeile 100 beginnt die Konfiguration der Soundkarten-Module.
- ─ndern Sie
- # alias char-major-14 es1370
-
- in
- alias char-major-14 es1370
-
- indem Sie die Kommentarzeichen entfernen.
- Wenn Sie einen ES1371 auf Ihrer Karte haben, gehen Sie analog vor,
- benutzen jedoch den nΣchsten Eintrag fⁿr das Modul es1371.o.
- 3. Starten Sie den Mixer.
- Ein lsmod sollte jetzt folgende Ausgabe erzeugen:
-
- Module Size Used by
- es1370 21748 1 (autoclean)
- soundcore 2084 4 (auto-
- clean) [es1370]
- ...
-
- Ausgabe 10.3.1: Ausgabe des Befehls lsmod
-
- 4. Wenn es nicht sofort klappt, versuchen Sie es nach einem depmod -a
- nochmal.
- 5. Versuchen Sie, mit kscd, x11amp, o. ─. dem Rechner einen Ton zu ent-
- locken.
- Beachten Sie dabei bitte UNBEDINGT die Einstellungen des Mixers
- (wenn alle KanΣle stummgeschaltet sind, nⁿtzt der sch÷nste Soundtrei-
- ber nichts ;-)
- Beachten Sie bitte, dass Karten, die das Modul es1370.o oder
- es1371.o ben÷tigen, von KDE nicht automatisch erkannt werden,
- da diese Module die GerΣtedatei /dev/sndstat nicht zur Verfⁿgung
- stellen. ¡ Um dennoch in den Genuss von SystemklΣngen unter KDE zu
-
- 301
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- kommen, mⁿssen Sie die Datei /opt/kde/bin/startkde folgen-
- derma▀en Σndern:
- Suchen Sie die Zeilen
- startifaudio kaudioserver
- startifaudio kwmsound
-
- und Σndern Sie diese nach
- kaudioserver &
- kwmsound &
-
- ab.
- Die Soundkarte Creative Soundblaster Live! wird durch einen speziel-
- len, von Creative Labs selbst entwickelten Treiber unterstⁿtzt. Installieren
- Sie das Paket emu10k1 der Serie snd mit YaST nach. Die weitere Vor-
- gehensweise zur Installation des Treibers entnehmen Sie bitte der Datei
- /usr/doc/packages/emu10k1/README.SuSE.
-
- Testen, ob alles geklappt hat:
- Sie haben alle notwendigen Module geladen und wollen testen, ob Sie nun
- auch wirklich Sound erzeugen k÷nnen. Geben Sie hierfⁿr (nach dem Laden
- des Sound-Moduls) den folgenden Befehl ein:
- erde:/ # cat /dev/sndstat
- Dieser sollte ¡ im Falle der SB 16 ¡ eine Ausgabe Σhnlich der in Ausga-
- be 10.3.2 gezeigten liefern.
-
- [...]
- Audio devices:
- 0: Sound Blaster 16 (4.13) (DUPLEX)
- Synth devices:
- 0: Yamaha OPL3
- Midi devices:
- 0: Sound Blaster 16
- Timers:
- 0: System clock
- Mixers:
- 0: Sound Blaster
-
- Ausgabe 10.3.2: Ausgabe des Befehls cat /dev/sndstat
-
- Wenn Sie mit diesem Befehl eine Ausgabe wie die genannte erzielen, so
- k÷nnen Sie versuchen, eine Audio-Datei abzuspielen (Audio-Dateien sind
- z. B. in der Serie snd in Paket snd_au, in Paket snd_wav und in Paket
- snd_mod zu finden). Sie ben÷tigen hierzu das Paket sox der Serie snd:
- erde:/ # play /usr/share/sounds/wav/applause.wav
- erde:/ # tracker /usr/share/sounds/mod/rebels.mod
- Midi-Dateien k÷nnen Sie mit dem KDE-Programm kmid sehr bequem ab-
- spielen, wenn Ihre Karte diese FunktionalitΣt unterstⁿtzt.
- Wenn cat /dev/sndstat die gewⁿnschte Ausgabe liefert und wenn
- auch play mysong.wav ohne Fehlermeldung zurⁿckkommt, Sie aber
- immer noch nichts h÷ren, so versuchen Sie einmal, den Audiomixer im
-
- 302
-
-
-
- 10.4. Schnittstellen am Rechner
-
- KDE-Panel zu starten. Es ist auch denkbar, dass einfach die LautstΣrke nicht
- richtig eingestellt ist.
-
- Automatisches Laden der Kernelmodule
-
- Wenn Sie sichergestellt haben, dass Ihre Karte von den vorhandenen Treibern
- voll unterstⁿtzt wird, k÷nnen Sie die entsprechenden Module automatisch
- laden, indem Sie fⁿr passende EintrΣge in der Datei /etc/modules.conf
- sorgen. Fⁿr die Soundblaster 16 sieht das z. B. aus wie in Datei 10.3.1 auf der
- nΣchsten Seite.
-
- # alias char-major-14 off
- # alias sound off
- # alias midi off
-
- alias char-major-14 sb
- post-install sb /sbin/modprobe "-k" "adlib_card"
- options sb io=0x0220 irq=7 dma=1 dma16=5 mpu_io=0x0330
- options adlib_card io=0x0388 # FM synthesizer
-
- Datei 10.3.1: /etc/modules.conf: Optionen fⁿr Sound-Module
-
- Eine allgemeine Regel dafⁿr, welche Soundkarte welche FunktionalitΣt
- besitzt, gibt es natⁿrlich nicht. Sie mⁿssen also selber anhand der Do-
- kumentation der Karte sowie der Informationen in /usr/src/linux/
- Documentation/sound herausfinden, welche Module Sie jeweils nach-
- laden mⁿssen. Viele Hinweise sind auch in den Quelldateien der Treiber unter
- /usr/src/linux/drivers/sound zu finden. Es sind jedoch schon
- einige vordefinierte EintrΣge in der /etc/modules.conf vorhanden, die
- Sie entsprechend anpassen k÷nnen.
- Anstelle des Ladens ⁿber die /etc/modules.conf ist auch das Laden
- ⁿber einen Eintrag der o. g. modprobe-Befehle in die Datei /sbin/init.
- d/boot.local m÷glich (vgl. Abschnitt 17.4 auf Seite 442 ff.).
-
-
- 10.4 Schnittstellen am Rechner
-
- 10.4.1 PS/2-Anschlⁿsse
-
- Die PS/2-Anschlⁿsse wurden von IBM fⁿr die PS/2-Systeme entwickelt. In
- den letzten Jahren fanden diese Anschlⁿsse durch den ATX-Standard weite
- Verbreitung. Sie k÷nnen an die PS/2-Anschlⁿsse eine Maus und eine Tastatur
- anschlie▀en.
- Die Konfiguration der PS/2-Anschlⁿsse ist unter Linux nicht notwendig, da
- die Unterstⁿtzung fⁿr PS/2 fest in den Kernel eingebunden ist. Das System
- erkennt also automatisch vorhandene PS/2-Anschlⁿsse, und kann die daran
- angeschlossenen GerΣte nutzen. Die Anschlⁿsse werden mit den GerΣtedatei-
- en /dev/kbd und /dev/psaux im System abgebildet.
-
- 303
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- 10.4.2 Serielle Anschlⁿsse
- Die seriellen Anschlⁿsse (RS232) des Rechners werden oft fⁿr externe Mo-
- dems verwendet. Sie k÷nnen auch MΣuse mit einer RS232-Schnittstelle an
- diesen Anschlⁿssen betreiben.
- Unter Linux wird fⁿr die Unterstⁿtzung der Anschlⁿsse das Kernel-Modul
- serial.o ben÷tigt. Das Modul wird automatisch geladen, wenn Sie versu-
- chen, GerΣte an diesen Anschlⁿssen ⁿber geeignete Software anzusprechen.
- Falls Sie also z. B. Ihren Internetzugang derart konfiguriert haben, dass ein
- Modem an COM1 verwendet werden soll, dann wird vor dem Verbindungs-
- aufbau zum Provider das Modul automatisch nachgeladen.
- Sie k÷nnen die Konfiguration Ihrer seriellen Schnittstellen durch das kleine
- Programm setserial verΣndern. Dieses Programm wird auch bei jedem Sys-
- temstart durch das Skript /sbin/init.d ausgefⁿhrt. Weiteres zu setseri-
- al entnehmen Sie bitte der Man-Page des Programmes. Serielle Anschlⁿs-
- se werden durch die GerΣtedateien /dev/ttyS0, /dev/ttyS1 usw. vom
- System angesprochen.
-
- 10.4.3 Parallele Anschlⁿsse
- Der parallele Anschluss des Rechners wird vorwiegend fⁿr den Anschluss
- von Druckern verwendet. Sie k÷nnen aber auch externe ZIP-Laufwerke oder
- auch CD-Laufwerke daran betreiben.
- Das Parport"-Subsystem des aktuellen Linux-Kernels 2.2.xx ist dafⁿr aus-
- gelegt, an einer parallelen Schnittstelle mehrere GerΣte gleichzeitig zu betrei-
- ben.1 Eine Anwendung ist beispielsweise ein an die parallele Schnittstelle
- angeschlossenes ZIP-Laufwerk, an welches seinerseits ein Drucker angeka-
- belt ist.
-
- parport initialisieren
- Es werden die parport- und parport_pc-Unterstⁿtzung des Kernels be-
- n÷tigt.2 Dabei ist parport das eigentlich Subsystem des Kernels, wΣhrend
- parport_pc fⁿr die hardwareseitige Einbindung der Schnittstelle des PCs
- und auch einiger AXP-Rechner zustΣndig ist. Mit dem Befehl
- erde: # modprobe parport_pc
- k÷nnen Sie die Module manuell einbinden. ▄berprⁿfen Sie, ob die Schnitt-
- stelle gefunden und konfiguriert werden konnte, indem Sie anschlie▀end den
- Befehl lsmod eingeben; in der Modul-Auflistung sollten dann parport
- und parport_pc erscheinen. Schauen Sie auch in der Datei /var/log/
- messages nach, mit welchen Werten parport initialisiert wurde (vgl. Da-
- tei 10.4.1)
- Fⁿr die Konfiguration der Schnittstelle sind die EintrΣge in Datei 10.4.2 auf
- der nΣchsten Seite zustΣndig; der auskommentierte Eintrag gibt einen Hin-
- weis, wie es machbar ist, eine weitere parallele Schnittstelle einzubinden.
- 1 Beim alten" Kernel 2.0.xx kann immer nur ein GerΣt ausschlie▀lich an einer Schnittstelle
- betrieben werden; auch kann man in der Regel keine durchgeschleiften" Anschlⁿsse verwenden!
- 2 Sie brauchen aber keinen eigenen Kernel zu generieren; die notwendigen Module werden mit
- SuSE Linux vorkompiliert mitgeliefert!
-
- 304
-
-
-
- 10.4. Schnittstellen am Rechner
-
- Jun 3 09:15:53 tux kernel: parport0: PC-
- style at 0x378 [SPP,
- ECP]
-
- Datei 10.4.1: /var/log/messages: parport-Initialisierung
-
- alias parport_lowlevel parport_pc
- options parport_pc io=0x378 irq=none
-
- # If you have multiple parallel ports, spe-
- cify them this way:
- # options parport_pc io=0x378,0x278 irq=none,none
-
- Datei 10.4.2: /etc/modules.conf: parport-Konfiguration
-
-
- Bei Schwierigkeiten kontrollieren Sie bitte zunΣchst im BIOS des Rech-
- ners, wie die fragliche Schnittstelle dort eingetragen ist. Die Schnittstelle
- sollte explizit eine Adresse (m÷glichst 0x378) und einen eigenen Inter-
- rupt erhalten. Etwaige auto"-Einstellungen sind zu vermeiden.
-
- Bisweilen ist es auch notwendig, die GerΣte in der richtigen Reihenfolge
- einzuschalten; bitte schauen Sie in den mitgelieferten Handbⁿchern nach! Es
- hat sich bewΣhrt, erst den Rechner und dann ¡ noch bevor das Booten beginnt
- ¡ sofort die externen GerΣte zu aktivieren!
-
- parport verwenden: Drucker, ZIP-Laufwerke, PLIP etc.
- Wenn nun ein Parallelport-GerΣt benutzt werden soll, muss zudem das jeweils
- zustΣndige Modul geladen werden; im Falle eines Druckers ist es das lp-
- Modul:
- erde: # modprobe lp
- Und lsmod sollte dann u. a. anzeigen:
-
- parport_pc 5568 1 (autoclean)
- parport 6884 1 [parport_pc lp]
- lp 5116 0 (unused)
-
- Auch in diesem Fall gilt: EintrΣge in der Datei /var/log/messages wie
- auch im proc-Dateisystem unter /proc/parport geben nΣheren Auf-
- schluss. Wenn alles lΣuft, werden Sie die Module nicht mehr per Hand la-
- den mⁿssen ¡ das erledigt der Kmod automatisch (vgl. Abschnitt 13.2 auf
- Seite 355), wenn z. B. der Druckauftrag losgeschickt wird.
- ZIP-Laufwerke werden entweder von ppa oder von imm bedient ¡ vgl. unten
- Abschnitt 10.5.3 auf der nΣchsten Seite.
-
- Weiterfⁿhrende Informationen
- Vgl. bei den Kernelquellen im Verzeichnis /usr/src/linux/Documentation
- die Dateien parport.txt und paride.txt.
-
- 305
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- Informationen zum aktuellen Stand der parport-Programmierung sind
- im WWW unter http://www.torque.net/linux-pp.html bzw.
- http://www.torque.net/parport/ zu finden.
-
- 10.4.4 USB ¡ Universal Serial Bus
- Der Universal Serial Bus ist eine der gr÷▀ten Neuerungen auf dem PC-Markt
- der letzten Jahre. Mithilfe dieses Bus-Systems k÷nnen Sie viele verschiede-
- ne GerΣte, wie z. B. Maus, Tastatur, Drucker oder auch Scanner auf einfache
- Art und Weise mit dem Rechner verbinden. Jedes dieser GerΣte verfⁿgt ⁿber
- die gleiche Buchse und wird auch mit dem gleichen Kabel mit dem Rechner
- verbunden. Somit entfallen die vielen derzeit noch notwendigen Kabel, wie
- RS232 oder Centronics. Der Bus ist auch in der Lage GerΣte wΣhrend des
- Betriebs am System an- und abzumelden. Es ist somit m÷glich z. B. den Dru-
- cker einfach anzuschlie▀en oder abzunehmen, ohne den Rechner neu starten
- zu mⁿssen.
- Unter Linux ist die Unterstⁿtzung dieses Bus-Systems leider noch nicht voll-
- stΣndig abgeschlossen. Daher werden Sie GerΣte, die mit diesem Bus ver-
- bunden sind, unter Linux noch nicht betreiben k÷nnen. NΣheres zur USB-
- Implementierung unter Linux k÷nnen Sie im Internet der URL http://
- www.linux-usb.org/ entnehmen.
-
- 10.5 Wechselmedien
- Unter Linux k÷nnen die verschiedensten Wechselmedien zum Einsatz kom-
- men: Disketten-Laufwerke, ZIP-, JAZ- oder SyQuest-Laufwerke. Auch
- Magneto-Optische DatentrΣger k÷nnen unter Linux verwendet werden.
-
- 10.5.1 Disketten-Laufwerke
- Zum einfachen Zugriff auf MS-DOS formatierte Disketten wurden die sog.
- Paket mtools entwickelt. Abschnitt 19.12 auf Seite 494 gibt Ihnen eine ge-
- naue Auskunft ⁿber die M÷glichkeiten und die Verwendung dieser Program-
- me.
- SelbstverstΣndlich k÷nnen Sie auch ext2- oder minix-formatierte Disket-
- ten verarbeiten. Es sind auch viele weitere Dateisysteme verwendbar. Hierzu
- mⁿssen Sie diese aber mithilfe des mount-Befehls im Dateisystem einhΣngen;
- Abschnitt 19.11 auf Seite 492 gibt dazu detailliert Auskunft.
-
- 10.5.2 LS-120 Laufwerke
- LS-120 Laufwerke werden an den IDE-Anschluss des Rechners angeschlos-
- sen und vom System wie Festplatten betrachtet. Daher mⁿssen Sie diese auch
- mit Hilfe des mount-Befehls im Dateisystem einhΣngen.
-
- 10.5.3 ZIP-Laufwerke
- ZIP-Laufwerke gibt es fⁿr unterschiedliche Schnittstellen: Parallelport, IDE,
- SCSI und nunmehr auch USB (wird aber z. Z. noch nicht unterstⁿtzt).
-
- 306
-
-
-
- 10.6. Modems
-
- Fⁿr IDE- und SCSI- Laufwerke ben÷tigen Sie keine besonderen Treiber. Die-
- se Varianten werden an den jeweiligen Bus angeschlossen und k÷nnen dann
- von den zustΣndigen Treibern (IDE bzw. SCSI) angesprochen werden. Die
- GerΣte werden dann durch die GerΣtedateien
- /dev/hda - /dev/hdd fⁿr IDE (ATAPI)
-
- und
- /dev/sda - /dev/sdm fⁿr SCSI
-
- angesprochen. Sie mⁿssen das Laufwerk auch wieder mit Hilfe des mount-
- Befehls in das Dateisystem einhΣngen.
- Etwas aufwendiger gestaltet sich mitunter die Einbindung der Parallel-
- port-Version; es werden dafⁿr der SCSI-Festplatten-Support, parport- und
- parport_pc-Unterstⁿtzung (vgl. Abschnitt 10.4.3 auf Seite 302) sowie der
- ppa- bzw. imm-Treiber des Kernels ben÷tigt3; imm ist fⁿr die neueren Lauf-
- werke zustΣndig (z. B. fⁿr das ZIP 250). Desweiteren sollten Sie sicherstellen,
- dass im BIOS des Rechners als Modus des Parallel-Ports EPP eingestellt ist.
- Versuchen Sie also zunΣchst einmal imm zu laden:
- erde: # modprobe imm
- Wenn dies fehlschlΣgt, unternehmen Sie den gleichen Versuch fⁿr ppa:
- erde: # modprobe ppa
- Damit wird das parport-Subsystem automatisch initialisiert; sollte das
- nicht funktionieren, siehe zunΣchst auf Seite 302 f.
- Mitunter kann durch einen Eintrag in /etc/modules.conf nachgehol-
- fen werden (vgl. Datei 10.5.1). Der alias fⁿr scsi_hostadapter darf
- nur dann gesetzt werden, wenn Sie keinen regulΣren SCSI-Hostadapter in
- dem System haben! Alternativ ist es m÷glich, die notwendigen modprobe-
- Aufrufe in das Bootskript /sbin/init.d/boot.local einzutragen; zu
- dieser Datei vgl. Abschnitt 17.4 auf Seite 442 ff.
-
- # alias scsi_hostadapter ppa
- pre-install ppa modprobe "-k" parport_pc
-
- Datei 10.5.1: /etc/modules.conf: ppa-Konfiguration
-
- Dann kann auf ZIP-Disketten wie auf SCSI-Festplatten zugegriffen wer-
- den; es ist also notwendig, diese Medien zu mounten" (vgl. auch Ab-
- schnitt 19.11.2 auf Seite 493).
-
- 10.6 Modems
-
- 10.6.1 Externe Modems
- Externe Modems werden direkt mit der seriellen Schnittstelle des Rechners
- verbunden. Programme k÷nnen dann ⁿber die GerΣtedateien /dev/ttyS0,
- 3 ppa- bzw. der imm-Treiber verstecken sich unter den SCSI low-level drivers" ¡ Sie brauchen
- aber keinen eigenen Kernel zu generieren; die notwendigen Module werden mit SuSE Linux
- vorkompiliert mitgeliefert!
-
- 307
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- /dev/ttyS1 usw. mit dem Modem kommunizieren. Die Konfiguration des
- Modems fⁿr einen Internetzugang k÷nnen Sie aus Abschnitt 6.5 auf Seite 186
- entnehmen.
-
- 10.6.2 Interne Modems
- Interne Modems sind entweder mit dem PCI-Bus oder dem ISA-Bus des
- Rechners verbunden. Weitere Informationen darⁿber finden Sie in Ab-
- schnitt 10.2 auf Seite 289.
- Da Modems ⁿber serielle Schnittstellen gesteuert werden, mⁿssen interne
- Modems diese Schnittstelle selbst zur Verfⁿgung stellen.
- Tabelle 10.2 auf Seite 311 gibt Ihnen eine ▄bersicht ⁿber Standardressourcen
- fⁿr serielle Schnittstellen.
-
- PCI-Modems
- Wenn Sie ein PCI-Modem besitzen, handelt es sich wahrscheinlich um ein
- sog. Winmodem". Winmodems sind eigentlich keine Modems. Diese Mo-
- dems ben÷tigen einen speziellen Treiber, der dann ein normales Modem emu-
- liert. Dieser Treiber wird vom Hersteller des Modems zur Verfⁿgung gestellt
- und ist z. Z. leider nur fⁿr Microsoft Windows verfⁿgbar.
- NΣhere Informationen ⁿber Winmodems und deren Unterstⁿtzung fⁿr Li-
- nux erhalten Sie unter der URL http://www.o2.net/~gromitkc/
- winmodem.html.
-
- ISA-Modems
- Um ISA-Modems zu betreiben, sind zwei Schritte notwendig:
- * Das Modem selbst muss konfiguriert werden (IRQ und IO-Addresse der
- Schnittstelle).
- * Der Kernel muss ⁿber die neue Schnittstelle informiert werden.
-
- Initialisierung des Modems
- Wie bereits in Abschnitt 10.2 auf Seite 289 beschrieben, kann es sich bei ISA-
- Bus basierten Karten um Legacy, Jumperless oder um PnP-Karten handeln.
- In diesem Abschnitt ist auch die Aktivierung von PnP-Karten beschrieben.
- Einige Hinweise zu den Einstellungen der Karte:
- Am wenigsten Probleme bereitet die Konfiguration der Karte auf /dev/
- ttyS1 mit IRQ 3 (COM2). Die Verwendung von /dev/ttyS3 (IRQ 4)
- ist auch m÷glich, kann aber mit /dev/ttyS0 (COM1) in Konflikt geraten,
- da diese Schnittstelle normalerweise auch IRQ 4 verwendet. Sollten Sie also
- eine serielle Maus (an COM1) betreiben, so dⁿrfen Sie das Modem nicht auf
- /dev/ttyS0 oder /dev/ttyS2 konfigurieren.
- IRQ 5 und 7 sollten Sie ebenfalls vermeiden, da diese oftmals von Soundkar-
- ten und Druckerschnittstellen verwendet werden.
- Sollten Sie Ihre PnP-Soundkarte mit OSS betreiben, so stellen Sie sicher, dass
- die Karte in der Datei /etc/isapnp.conf nicht aktiviert wird (ACT Y
- muss auskommentiert sein).
-
- 308
-
-
-
- 10.7. Scanner
-
- ▄bergabe der Parameter an den Kernel
-
- Nachdem das Modem konfiguriert wurde, muss der Kernel ⁿber die neue
- Schnittstelle informiert werden. Sollten Sie das Modem auf /dev/ttyS0
- oder /dev/ttyS1 gelegt haben, so brauchen Sie nichts zu verΣndern. Nach
- dem nΣchsten Neustart des Systems werden die Schnittstellen automatisch
- konfiguriert.
- Bei Verwendung anderer IO-Port/IRQ-Kombinationen muss die Schnittstelle
- mit Hilfe des Befehl setserial bekanntgemacht werden:
- erde:/ # setserial /dev/ttyS3 irq 10
- Anschlie▀end k÷nnen Sie das Modem ¡ wie in Abschnitt 6.5 auf Seite 186
- beschrieben ¡ fⁿr den Internetzugang konfigurieren.
- Um die Konfiguration mithilfe des setserial-Kommandos zu automatisieren,
- k÷nnen Sie die Datei /sbin/init.d/serial verΣndern. Das obige Bei-
- spiel lΣsst sich automatisieren, wenn in der genannten Datei folgende Zeile
- # run_setserial /dev/ttyS3 $AUTO_IRQ autoconfig
- nach
- run_setserial /dev/ttyS3 irq 10
- abgeΣndert wird.
-
- 10.7 Scanner
-
- Um einen Scanner unter Linux zu betreiben ben÷tigen Sie ¡ wie unter anderen
- Betriebssystemen auch ¡ eine Sammlung spezieller Programme und Treiber.
- Das Paket sane (Serie gra) in Verbindung mit dem Paket scsiinfo (Serie
- ap) stellt eine solche Sammlung dar. Mithilfe von SANE k÷nnen Sie einen
- Scanner betreiben, der an einem von dem Linux-Kernel unterstⁿtzten SCSI-
- Adapter angeschlossen ist.
- Scanner, die an der parallelen Schnittstelle (Drucker-Anschluss) des Rechners
- verbunden sind, werden derzeit noch nicht unterstⁿtzt, obwohl schon Treiber
- in Entwicklung sind. Gleiches gilt auch fⁿr USB-Scanner.
- Da SANE stΣndig erweitert wird, wΣchst auch die Anzahl unterstⁿtz-
- ter Scanner. Eine Liste der in der neuesten Version unterstⁿtzten Scan-
- ner finden Sie unter der URL http://www.mostang.com/sane/
- sane-backends.html.
-
- Wie wird der Scannertreiber unter Linux konfiguriert?
-
- Scanner werden unter Linux als generic scsi devices" angesprochen. Die
- zugeh÷rigen GerΣtedateien sind /dev/sg0, /dev/sg1 usw.
- Um die passende Datei in Ihrem System zu finden, sollten Sie auf das kleine
- Programm sgcheck zurⁿckgreifen:
- erde:/ # sgcheck
- Sie sollten eine Ausgabe der folgenden Art erhalten:
-
- 309
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- Assignment of generic SCSI devices,
- device host/channel/ID/LUN type(numeric type) ven-
- dor model:
-
- /dev/sg0 0/0/0/0 Direct-Access(0) SEAGA-
- TE ST32550N
- /dev/sg1 0/0/1/0 CD-ROM(5) PIONEER CD-ROM DR-
- U10X
- /dev/sg2 0/0/5/0 Processor(3) HP C2500A
-
- Scanner sind an GerΣtebezeichnungen wie Processor oder auch SCANNER
- zu erkennen. ¡ Im obigen Beispiel ist Ihr Scanner ⁿber die GerΣtedatei /dev/
- sg2 ansprechbar.
- Legen Sie nun einen symbolischen Link von dieser Datei auf /dev/
- scanner an:
- erde:/ # ln -s /dev/sg2 /dev/scanner
- Anschlie▀end mⁿssen Sie noch die Rechte fⁿr das generische SCSI-Device
- anpassen. SANE erwartet neben den Leserechten auch die Schreibrechte auf
- das GerΣt, da es ja auch Befehle an den Scanner schicken muss:
- erde:/ # chmod 777 /dev/sg2
-
-
- Probleme
-
- Sollte der Scanner von SANE nicht gefunden werden, so prⁿfen Sie bitte, ob
- der von Ihrem SCSI-Controller ⁿberhaupt erkannt wurde:
- erde:/ # cat /proc/scsi/scsi
- Die Ausgabe sollte etwa so aussehen:
- Attached devices:
- Host: scsi0 Channel: 00 Id: 00 Lun: 00
- Vendor: SEAGATE Model: ST32550N Rev: 0016
- Type: Direct Access ANSI SC-
- SI revision: 02
- Host: scsi0 Channel: 00 Id: 01 Lun: 00
- Vendor: PIONEER Model: CD-ROM DR-U10X Rev: 1.07
- Type: CD-ROM ANSI SC-
- SI revision: 02
- Host: scsi0 Channel: 00 Id: 02 Lun: 00
- Vendor: QUANTUM Model: FIREBALL TM3200S Rev: 1.07
- Type: Direct-Access ANSI SC-
- SI revision: 02
- Host: scsi0 Channel: 00 Id: 06 Lun: 00
- Vendor: SCANNER Model: Rev: 2.00
- Type: Scanner ANSI SC-
- SI revision: 01 CCS
- Sollten Sie hier keinen Eintrag wie SCANNER" oder PROCESSOR" fin-
- den, dann wurde der Scanner vom Controller nicht erkannt. Prⁿfen Sie, ob
- der Scanner eingeschaltet und die Terminierung des SCSI-Bus korrekt ist.
-
- 310
-
-
-
- 10.8. Bandlaufwerke (engl. streamer)
-
- 10.8 Bandlaufwerke (engl. streamer)
-
- Bandlaufwerke, auch Streamer genannt, werden in erster Linie zur Sicherung
- gro▀er DatenbestΣnde verwendet. Auf dem Markt sind Bandlaufwerke mit
- verschiedenen Schnittstellen zum Rechner verfⁿgbar.
-
-
- SCSI-Bandlaufwerke
-
- Am bekanntesten dⁿrften die GerΣte sein, die direkt mit dem SCSI-Bus ver-
- bunden werden. GrundsΣtzlich k÷nnen Sie davon ausgehen, dass Sie alle
- Bandlaufwerke, die an einen von Linux unterstⁿtzten SCSI-Adapter ange-
- schlossen sind auch nutzen k÷nnen. Sollte Ihr Bandlaufwerk ⁿber au▀erge-
- w÷hnliche Funktionen verfⁿgen (z. B. eine Bandwechselstation), so wird oft-
- mals spezielle Software ben÷tigt, um diese Funktionen zu nutzen.
- Das SCSI-Bandlaufwerk wird folgenderma▀en gesteuert:
-
- * Das erste Bandlaufwerk im System wird mit den GerΣtedateien /dev/
- st0 und /dev/nst0 angesteuert, das nΣchste mit /dev/st1 und
- /dev/nst1 usw. /dev/stX steht fⁿr ein Bandlaufwerk, das nach jeder
- Aktion das Band wieder an den Anfang zurⁿckspult.
- /dev/nstX referenziert hingegen ein Laufwerk, dass das Band stets an
- der aktuellen Position belΣsst.
- Wir empfehlen die Benutzung von /dev/nstX, da Sie mit dem Befehl
- mt das Laufwerk genau steuern k÷nnen.
- * Verwenden Sie also den Befehl mt, um dem Bandlaufwerk Befehle zur
- Bandsteuerung zu senden.
- erde:/ # mt -f /dev/nst0 retension
- Spannt das Band neu, indem es vom Anfang bis zum Ende durchgespult
- wird.
- erde:/ # mt -f /dev/nst0 rewind
- Spult das Band an den Anfang zurⁿck.
- erde:/ # mt -f /dev/nst0 eom
- Spult das Band hinter den letzten Datensatz. Hiermit k÷nnen Sie neue
- Daten an ein teilweise bespieltes Band anfⁿgen.
- erde:/ # mt -f /dev/nst0 erase
- L÷scht das Band im Laufwerk. Vorsicht! Alle Daten auf dem Band gehen
- verloren.
-
- IDE-Bandlaufwerke
-
- IDE-Bandlaufwerke werden an den IDE-Bus des Rechners angeschlossen.
- Das Laufwerk wird von Linux automatisch erkannt und Sie k÷nnen es dann
- ⁿber die GerΣtedateien /dev/ht0 bzw. /dev/nht0 benutzen.
- Verwenden Sie den Befehl mt, wie in Abschnitt 10.8 auf der vorherigen Seite
- beschrieben.
-
- 311
-
-
-
- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
-
- Floppy-Bandlaufwerke
- Floppy-Bandlaufwerke werden einfach an den in jedem Rechner vorhande-
- nen Floppy-Port angeschlossen.
- Da diese GerΣte aber sehr zeitkritisch anzusteuern sind, kann es oft zu Pro-
- blemen bei der Sicherung oder beim Backup kommen.
- Um diese Laufwerke unter Linux zu nutzen, ben÷tigen Sie einen speziellen
- Treiber, den ftape-Treiber. Dieser Treiber wird mit dem Kernel bereits mitge-
- liefert. NΣheres zur Konfiguration dieser GerΣte entnehmen Sie bitte der Do-
- kumentation unter /usr/src/linux/Documentation/ftape.txt.
- Die gesamte Dokumentation zum ftape-Subsystem erhalten Sie auf der Ho-
- mepage des Treiberentwicklers:
- http://www.math1.rwth-aachen.de/~heine/ftape/.
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- 10.9 TV-Karten
- Unter Linux ist es seit geraumer Zeit auch m÷glich, mithilfe einer TV-Karte
- unter der grafischen OberflΣche (dem X Window System) fernzusehen. Dies
- wird durch eine Reihe von Kernelmodulen und dazu passenden Programmen
- realisiert.
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- Welche Karten werden unterstⁿtzt?
- GrundsΣtzlich erfolgt die Unterstⁿtzung aufgrund des auf der Karte verwen-
- deten Chips. In den letzten Jahren haben sich hier die Grabber-Chips der Fa.
- Brooktree etabliert. Unter Linux k÷nnen Sie Karten mit den Chips BT848
- und BT878" verwenden. Die Unterstⁿtzung fⁿr BT878 ist noch nicht ganz
- vollstΣndig, kann aber bereits als stabil betrachtet werden.
- Typische Karten mit diesen Chips sind z. B. Hauppauge WIN/TV oder Miro
- PC/TV.
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- Wie wird die Unterstⁿtzung aktiviert?
- * Melden Sie sich als Benutzer `root' beim System an.
- * Installieren zunΣchst das Paket bttv der Serie gra mit YaST.
- * Wechseln Sie in das Verzeichnis /usr/doc/packages/bttv/
- tools und Starten Sie das Programm update:
- erde:/ # cd /usr/doc/packages/bttv/tools
- erde:/usr/doc/packages/bttv/tools # ./update
- Dieses Skript bereitet Ihr System auf die Nutzung von TV-Karten vor.
- Es ermittelt die in Ihrem System befindliche TV-Karte und bindet die
- notwendigen Module in das System ein.
- Bei Problemen mit der TV-Karte sollten Sie zunΣchst die im Verzeichnis
- /usr/doc/packages/bttv/doc mitgelieferte Dokumentation beach-
- ten. Desweiteren finden Sie auch in unserer Support-Datenbank im Internet
- unter http://sdb.suse.de einige Artikel hierzu (Stichwort: tv).
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- 312
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- 10.9. TV-Karten
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- ad1816.o AD1816 Chip (z. B. TerraTec Base1/64)
- ad1848.o AD1848 Chip (MSS)
- adlib_card.o Generischer OPLx Treiber
- cmipci.o CMI8338, experimentell (?)
- cs4232.o Crystal 423x ChipsΣtze
- es1370.o Ensoniq 1370 Chipsatz (vgl. PCI64/128)
- es1371.o Creative Ensoniq 1371 Chipsatz (vgl.
- PCI64/128)
- esssolo1.o Solo1 ES1938/ES1969
- gus.o Gravis Ultrasound
- mad16.o MAD16
- maui.o Turtle Beach Maui and Tropez
- mpu401.o MPU401
- msnd.o Turtle Beach MultiSound
- msnd_classic.o Turtle Beach Classic/Monterey/Tahiti
- msnd_pinnacle.o Turtle Beach Pinnacle/Fiji
- msnd_pinnacle.o Turtle Beach Pinnacle/Fiji
- nm256.o Neo Magic
- opl3.o OPL3
- opl3sa.o OPL3-SA1
- opl3sa2.o YMF711, YMF715, YMF719, OPL3-SA2,
- OPL3-SA3, OPL3-SAx
- pas2.o Pro Audio Spectrum
- pss.o Personal Sound System (ECHO ESC614)
- sb.o Sound Blaster und Clones
- sgalaxy.o Aztech Sound Galaxy
- softoss2.o Software-MIDI-Synthsesizer Treiber
- sonicvibes.o S3 Sonic Vibes
- sound.o enthΣlt die von allen Modulen ben÷tigten
- Funktionen
- soundlow.o Lowlevel-Soundtreiber
- soundcore.o Top Level-Handler fⁿr Soundsystem
- sscape.o Ensoniq SoundScape
- trix.o MediaTrix AudioTrix Pro
- uart401.o UART401
- uart6850.o UART6850
- v_midi.o Sound Blaster DSP chips
- wavefront.o Turtle Beach Maui, Tropez, Tropez Plus
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- Tabelle 10.1: Liste der Soundkarten-Treiber
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- 10. Hardware rund um den Linux-Rechner
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- GerΣtedatei Name Interrupt IO-Adresse
- /dev/ttyS0 COM1 4 0x3f8
- /dev/ttyS1 COM2 3 0x2f8
- /dev/ttyS2 COM3 4 0x3e8
- /dev/ttyS3 COM4 3 0x2e8
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- Tabelle 10.2: Standardressourcen fⁿr serielle Schnittstellen
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