Verantwortung fuer eine Gesellschaft des Gemeinsinns

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Kriminalfaelle in Schleswig-Holstein 1986 - 1996

Praevention und Polizeipraesenz gegen Kriminalitaet

Die Kriminalität in Schleswig-Holstein ist 1996 um neun Prozent zurückgegangen. Die Polizei registrierte insgesamt 251.400 Straftaten, 24.750 Fälle weniger als 1995. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote auf 45,1 Prozent. Sie ist damit die höchste seit zehn Jahren. Die polizeilichen Strategien zur Erhöhung der Präsenz und für mehr Prävention zeigen erste Wirkungen.

Verbrechensvorbeugung ist eine Aufgabe, zu der alle aufgerufen sind: Eltern, Lehrer und Nachbarn. Polizei und Justiz allein können die Ursachen von Kriminalität nicht beseitigen. Wieder mehr füreinander dasein ist ein wichtiger Beitrag zur Verhinderung von Kriminalität. Die Landesregierung hatte bereits 1990 den bundesweit ersten Rat für Kriminalitätsverhütung gegründet. Dort arbeiten heute rund 150 Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ehrenamtlich mit. Sie entwickeln kriminalpräventive Konzepte zum Beispiel gegen Gewalt-, Drogen- und Jugendkriminalität. In Kiel wurde zum Beispiel 1996 ein Modellprojekt gegen Gewalt gegen Frauen in persönlichen Beziehungen gestartet. Das "Kieler Interventionskonzept (KIK)" soll betroffene Frauen frühzeitig unterstützen und begleiten, damit in Zukunft konsequent Strafverfahren gegen die Täter eingeleitet werden und die Wiederholungsgefahr eingedämmt wird. Das Modellprojekt soll 1998 fortgeführt werden.

  Im Kreis Rendsburg-Eckernförde wurde im Frühjahr 1996 an 30 Schulen das Präventionsprojekt "Prävention im Team (PIT)" getestet. Ziel des Projektes ist es, die Zahl der von Kindern und Jugendlichen inner- und außerhalb der Schule begangenen Straftaten zu verringern, soziales Verhalten zu trainieren und das soziale Klima in der Schule zu verbessern. Das Projekt wird seit Frühjahr 1997 landesweit den Schulen angeboten.

Verbrechensvorbeugung ist auch eine kommunale Aufgabe. Mittlerweile gibt es in 33 Städten und Gemeinden kommunale Räte für Kriminalitätsverhütung. Ziel ist ein flächendeckendes Netz dieser Räte. Allein im ersten Halbjahr 1997 wurden vier neue kommunale Räte gegründet.

Eine besondere Form der Kriminalitätsprävention ist die Nachbarschaftshilfe. Zur Verbrechensvorbeugung beitragen sollen auch die auf Initiative des Landesrats für Kriminalitätsverhütung ausgebildeten Seniorensicherheitsberater, die es seit 1996 in allen 75 örtlichen Seniorenbeiräten gibt. Mit einem gezielten Sicherheits- und Selbstbehauptungstraining will die Polizei besonders die Ängste von Frauen vor Vergewaltigungen und anderen Gewaltdelikten abbauen. Sie bietet entsprechende Kurse seit April 1996 an.
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