Verantwortung fuer eine lebenswerte Umwelt

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Schutz der natⁿrlichen Ressourcen

Für viele ökologische Prozesse ist der Boden das zentrale Umweltmedium. Die Landesregierung hat 1996 ein Bodenschutzprogramm vorgelegt, in dem die Ziele und Strategien zum Schutz der Böden in Schleswig-Holstein dargestellt werden. Böden dürfen nur noch standortgerecht und ressourcenschonend genutzt werden. Schwerpunkte des Landes-Bodenprogrammes sind vor allem die Verringerung der Bodenversiegelung durch sparsame Ausweisung von Bauflächen, Konzentration der notwendigen Baumaßnahmen auf innerörtlich bereits erschlossene Flächen und Flächenrecycling von Industrie- und Gewerbebranchen. Schadstoffeinträge in landwirtschaftlich genutzte Böden - dies betrifft 74 Prozent der Landes-Gesamtfläche - sollen ebenfalls verringert werden. Das Bodenschutzprogramm soll Ausgangspunkt für ein Landes-Bodenschutz- und Altlastengesetz sein.

Im Grundwasserschutz werden zur langfristigen Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung verstärkt Wasserschutzgebiete ausgewiesen. Neben den bislang bestehenden 15 Wasserschutzgebieten sind gegenwärtig für weitere 42 Wasserwerke Wasserschutzgebiete in Bearbeitung. Nach dem derzeitigen Zeitplan sollen hiervon drei Wasserschutzgebiete bis Ende 1997 festgesetzt werden. Im Jahr 1996 sind insgesamt drei Millionen Mark für Vorarbeiten zur Schutzgebietsausweisung eingesetzt worden.

Fortschritte gab es auch beim Naturschutz. Ziel ist es, auf 15 Prozent der Landesfläche dem Naturschutz Vorrang einzuräumen.
Insgesamt 52 Millionen Mark wurden 1995 und 1996 für den Natur-, Landschafts- und Artenschutz ausgegeben. 1996 wurden Flächenankäufe zum Erhalt der Natur und einer naturnahen Landschaft mit fast zehn Millionen Mark unterstützt. Seit 1994 wurde die Naturschutzgebietsfläche mit 34.743 Hektar auf 38.999 Hektar erhöht. Dies entspricht 2,5 Prozent der Gesamtfläche des Landes. Damit gehört das Land Schleswig-Holstein weiterhin zu den Spitzenreitern unter den Flächenländern bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten.

An speziellen Programmen zur Extensivierung von Acker- und Grünland beteiligten sich 1996 auf freiwilliger Basis über 1.000 Landwirte. Die mit einer extensiven Landbewirtschaftung verbundenen Ertrags- einbußen wurden von der Landesregierung 1996 mit rund 6,4 Millionen Mark ausgeglichen.

1996 wurden in Schleswig-Holstein auch Naturschutzrichtlinien der Europäischen Union umgesetzt. So wurden die ersten 96 Naturschutzgebiete nach der sogenannten "Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie" über die Bundesregierung zur Übermittlung an die Europäische Kommission gemeldet, unter anderem auch der Nationalpark "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer". Gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern wurde das zweitgrößte Naturschutzprojekt in der Bundesrepublik Deutschland, die "Schaalsee-Landschaft", unterstützt. Rund 40 Millionen Mark werden bis zum Abschluß des Projektes im Jahr 2003 in die Region fließen. Bis 1996 waren es bereits 15,2 Millionen Mark. Die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat soll beantragt werden.


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