Was ist die Registry eigentlich ?
Die Registry ist eine Art Datenbank, die alle wichtigen
Einstellungen, Parameter und Optionen bereitstellt und speichert. Ähnlich den Dateien
"System.ini" und "Win.ini" unter Windows 3.x übernimmt sie alle
Funktionen, die mit der installierten Hardware, Windows selbst und den registrierten
Anwendungen zu tun haben. Die Möglichkeiten sind vielfältig: So lassen sich hier nicht
nur schnell Änderungen an den bestehenden Einträgen vornehmen, Sie können auch neue
hinzufügen und ihr Windows ein gutes Stück selbst konfigurieren.
Wie
ist die Registry aufgebaut ?
Starten Sie "REGEDIT.EXE" über
"Start|Ausführen". Regedit ist das Bearbeitungsprogramm für die Registry und
ähnelt dem Explorer von Windows´95. Auf der linken Seite befinden sich sechs
"Bäume" (Verzeichnisstruktur), die Sektionen, auch Wurzeleintag genannt.
HKEY_CLASSES_ROOT
Dient zur Verwaltung von Endungen, Verknüpfungen
und OLE - Server - Anwendungen.
HKEY_CURRENT_USER
Hier befinden sich die aktuellen Einstellungen des Anwenders, wie die Einstellungen der
Oberfläche, der Mausbewegungen, der Eingabehilfen und ähnlichem.
HKEY_LOCAL_MACHINE
Alles, was die rechnerspezifischen Einstellungen betrifft, wird hier festgehalten.
Darunter zählen Hardwarekomponenten, Benutzerprofile etc.
HKEY_USERS
Arbeiten verschiedene Anwender an einem Rechner, werden hier die verschiedenen
Einstellungen gespeichert
HKEY_CURRENT_CONFIG
Die aktuellen Systemkonfigurationen wie Schriftarten, Drucker, Modem etc. werden hier
festgehalten.
HKEY_DYN_DATA
Die sogenannten "dynamischen Daten" wie Netzwerkeinstellungen finden hier ihren
Platz.
Die Verzeichnisse HKEY_CURRENT_CONFIG, HKEY_CLASSES_ROOT
und HKEY_DYN_DATA sind lediglich Ausschnitte aus HKEY_LOCAL_MACHINE, weshalb sich hier
auch Doppelungen finden. HKEY_CURRENT_USER ist ein Ausschnitt aus HKEY_USERS. Durch
einfaches Anklicken der jeweiligen Bäume, ganz wie im Explorer, öffnen sich weitere
Unterverzeichnisse, denen dann links im Fenster ein Wert zugewiesen wird. Hier gibt es die
Binärdaten, die meistens zu Einstellungen von Hardwarekomponenten gehören und entweder
binär oder hexadezimal dargestellt werden oder die Zeichenkette. Diese Werte können Sie
ebenfalls verändern.
Welche Möglichkeiten
zur Bearbeitung haben Sie eigentlich ?
1. Suchen von
Einträgen
Windows ordnet z.B. das BMP-Format von Bitmap-Bildern automatisch dem eigenen
"Paint" zu, nicht besonders sinnvoll, wenn Sie vielleicht CorelPhoto-Paint auf
ihrer Festplatte installiert haben und viel lieber BMP´s mit Photo-Paint starten wollen.
Um das zu ändern suchen Sie im Registrierungseditor einfach den entsprechenden Eintrag
"BMP" über das Menü "Bearbeiten | Suchen". Einfacher geht es mit der
Tastenkombination "Strg + F". Falls Sie nicht sofort den gewünschten Eintrag
gefunden haben, sucht Regedit mit der Taste "F3" weiter.
2. Informationen suchen
Haben Sie das oben beschriebene getan, werden Sie unter "Arbeitsplatz" auf den
Schlüssel HKEY_CLASSES_ROOT\.BMP treffen. Der zugehörige Standartwert ist
"Paint.Picture", stimmt das Windows´95 - Malprogramm Paint. Der Unterschlüssel
"ShellNew" bewirkt übrigens, daß ein BMP-Objekt auch über den Desktop und die
rechte Maustaste erzeugt werden kann. Legen Sie dann "Paint.Picture" als
weiteren Suchbegriff fest, zusätzlich mit der Option "Schlüssel", da wir
diesen finden müssen, um die Verknüpfung zu ändern. Ansonsten würden Sie auf alle
Wortfolgen "Paint.Picture" stoßen und schnell den Überblick verlieren.
Das gefundene Objekt bietet dann einige Untergruppierungen, für Sie ist der Eintrag
"Shell" wichtig, der Optionen für den Explorer wie Verknüpfungen und
ähnliches bereithält. Hier finden Sie auch die entsprechenden Definitionen zum Öffnen
("Open") und zum Drucken ("Print").
Der aktuelle Befehl lautet:
"C:\PROGRA~1\ZUBEHÖR\MSPAINT:EXE"
"%1"
Dies bedeutet, daß jede Datei mit der Endung .BMP mit
MSPAINT geöffnet werden soll. Und das können Sie mit ein paar Tricks ändern.
3.
Problemloses Ändern von Einträgen
Dazu gehen Sie wieder zurück zum Schlüssel "BMP", klicken die Zeichenkette
"Standart" an und wählen "Bearbeiten | Ändern" im Menü. Ein
einfacher Doppelklick auf "Standart" genügt in diesem Fall auch. Hier können
Sie nun den gewünschten Namen des Programms eintragen, der in Zukunft ihre .bmp Bilder
anzeigen soll. In diesem Beispiel wäre das:
"C:\PROGRAMME\COREL16\PROGRAMS\PHOTOPNT.EXE"
"%1"
Natürlich nur, wenn sich das Programm
"Photopaint" von Corel unter dem angegebenen Pfad befindet. Sie können
natürlich jedes x-beliebige Programm eintragen, welches .bmp Bilder anzeigen kann.
Bestätigen Sie ihre Eingabe mit "OK", und schon können Sie in Zukunft .bmp
Dateien direkt mit "Photopaint" oder ihrem eingetragenen Programm öffnen.
4. Einträge hinzufügen
Es geht zwar nicht immer, aber innerhalb gewisser Grenzen können Sie auch neue Einträge
hinzufügen. Beispielsweise einen Eintrag, damit Sie auch Objekte, für die das nicht
vorgesehen ist, die aber prinzipiell voll OLE-fähig sind, über das Desktop, rechte
Maustaste und "Neu" erstellen können, ohne das Anwendungsprogramm dazu zu
benutzen. Hierzu müssen Sie nur die entsprechende Endung finden, wie oben bereits
beschrieben den Unterschlüssel "ShellNew" und die erforderliche Befehlszeile
oder auch nur ein einfaches "NullFile" hinzufügen. Hier hilft nur ausprobieren,
kaputtmachen können Sie hier nichts. Sollte ein von Ihnen hinzugefügter Eintrag nicht
funktionieren, können Sie diesen dann einfach wieder entfernen.
5. Wo werden
die Einstellungen gespeichert ?
Rein physikalisch besteht die Registry aus zwei Dateien, der "SYSTEM.DAT" und
der "USER.DAT" Beide stehen versteckt im Windows-Verzeichnis, ebenso ihre
Sicherungskopien "SYSTEM.DA0" und "USER.DA0". Wie Sie diese Dateien
sichern können, steht auf der "Homepage". Arbeiten verschiedene Benutzer mit
verschiedenen Profilen an einem Rechner, können sich die Dateien auch an anderen Orten
befinden.
Die wichtigsten Einträge und Schlüssel
Damit Sie sich in der Registry auch zurecht finden, hier
einige Tabellen mit den wichtigsten Schlüsseln und Einträgen, die Sie auf ihrem Rechner
finden können.
HKEY_LOCAL_MACHINE/System/CurrentControlSet/Control |
Unterschlüssel |
Inhalt |
ComputerName |
Name des Rechners für
Netzwerkoptionen |
FileSystem |
Art und Parameter des Dateisystems |
IDConfigDB |
Bezeichnung der aktuellen
Konfiguration, meist "Ausgangskonfiguration" |
Keyboard layouts |
DLL-Dateien für die aktuelle Sprache |
Media Resources |
Treiberdaten für
Multimediakomponenten |
Network Provider |
Netzwerk Provider |
NIs |
Fremdsprachen und Ländereinstellungen |
PerfStats |
Statistische Angaben des
System-Monitors |
Print |
Aktuelle Drucker und Umgebung |
Session Manager |
Teilweise mit Window´s´95 kompatible
Anwendungen und DLL-Dateien, deren Versionsnummer überprüft werden muß |
Time Zone Information |
Einstellung von Zeitzone und Datum |
Update |
Gibt an, ob Windows über eine ältere
Version installiert wurde |
VMM32 |
Dateinamen der VXD-Dateien, die in
VMM32.VXD kombiniert werden |
_
HKEY_USERS/.Default |
Unterschlüssel |
Inhalt |
AppEvents |
Pfad und Dateinamen der Sounds, die Systemereignissen
zugeordnet sind |
Control Panel |
Einstellungen in der Systemsteuerung |
Keyboard Layouts |
Tastaturbelegung |
Network |
Netzwerkeinstellungen |
RunMRU |
Beschreibung der zuletzt genutzten Anwendungen |
Software |
Softwareeinstellungen des aktuellen
Rechners |
StreamMRU |
Beschreibung der zuletzt genutzten Dokumente |
_
HKEY_LOCAL_MACHINE |
Unterschlüssel |
Inhalt |
Config |
Konfigurationsschemata für den lokalen Rechner |
Enum |
Informationen über alle Geräte im
System, z.B. ESDI für Festplatten, FLOP für Diskettenlaufwerke, ISAPNOP für
Plug&Play - Geräte am ISA-BUS, ROOT für sonstige Geräte |
Hardware |
Informationen über serielle Schnittstellen und Modems |
Network |
Netzwerkinformationen |
Security |
Sicherheitsprovider und Remote-Administration |
Software |
Installierte Software und
Konfigurationsdaten |
System |
Startoptionen des Rechners, Gerätetreiber und Dienste |
|