Wertpapierverkaufsprospekt der PIOS Computer AG, Hildesheim
Präambel
Für Zwecke einer Kapitalerhöhung unter teilweiser Nutzung
des genehmigten Kapitals bietet die PIOS Computer AG 100.000 auf den Inhaber
lautende Stammaktien und 13.000 Inhaber- Vorzugsaktien dem Publikum zum
Kauf an. Die Erhöhung des Aktienkapitals erfolgt zur Finanzierung
der Markterschließungskosten und der Ausweitung von Produktionskapazitäten
für von PIOS entwickelte Multimedia-Systeme. Die zum Verkauf angebotenen
Aktien entstammen zu 83 % aus einer Kapitalerhöhung und zu 17 % aus
dem Kreis der Gründungsgesellschafter. Das bei dem Verkauf erzielte
Agio wird den Rücklagen der Gesellschaft zugeführt. Die Aktien
werden in Form von Paketen verkauft. Der Kaufpreis für ein Aktienpaket
bestehend aus 50 Inhaber-Stammaktien beträgt DM 1.000, der Kaufpreis
für ein Aktienpaket bestehend aus 100 Inhaber-Vorzugsaktien beträgt
DM 1.500. Die Erwerber erhalten jeweils eine Sammelurkunde je Aktienpaket
in börsenfähiger Ausstattung. Der Versand der Wertpapiere erfolgt
nach Eintragung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister.
I. Allgemeine Unternehmensangaben
1. Firma
Die Gesellschaft wurde am 15.5.1996 unter der Firma PIOS Computer AG
mit dem Sitz in Salzgitter gegründet. Sie wurde am 31.7.1996 unter
HR-B 956 in das Handelsregister des Amtsgerichts Salzgitter eingetragen.
2. Der Gründungsvorgang, der Sitz und die Dauer der Gesellschaft
Gründer der Gesellschaft waren Dipl.-Kfm. Stefan Domeyer, Industriekaufmann
Geerd-Ulrich Ebeling, Dipl.-Kfm. Ernst-Dieter Schlapp, Kaufmann Manfred
Drung, Rechtsanwalt Karl-Albrecht Jena, Dr. jur. Klaus F. Bröker,
sowie John Smith (England). Inzwischen zählen die Ingenieure Andrew
Finkel und David Haynie (USA) ebenfalls zu den Aktionären.
Bei Gründung haben die Aktionäre 200.000 Stamm- und 10.000
Vorzugsaktien, jeweils im Nennwert von 5,-- DM, übernommen.
Der Sitz der Gesellschaft ist Salzgitter. Die Geschäftsräume
befinden sich in Hildesheim, Daimlerring 37. Die Sitzverlegung wird
nach Beschluß der nächsten Hauptversammlung zum Registergericht
angemeldet.
Die Dauer der Gesellschaft ist nicht auf eine bestimmte Zeit beschränkt.
3. Die Rechtsform und die Rechtsordnung
Die Gesellschaft wurde in der Rechtsform der Aktiengesellschaft gegründet
und unterliegt der deutschen Rechtsordnung.
4. Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens sind Entwicklung, Handel, Produktion von
Hard- und Software sowie informationstechnische Dienstleistungen und das
Marketing dafür einschließlich der Publikation, Herausgabe und
Vertrieb von im Zusammenhang mit dem Unternehmensgegenstand stehenden Fachpublikationen.
Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt,
die dem Gegenstand des Unternehmens dienen. Ferner ist sie berechtigt,
im In- und Ausland andere Unternehmen zu errichten, zu erwerben sowie sich
an anderen Unternehmen zu beteiligen. Sie kann ihren Betrieb ganz oder
teilweise solchen Unternehmen überlassen.
5. Das Geschäftsjahr und die Bekanntmachungen
Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen ausschließlich
im Bundesanzeiger.
6. Die Prüfung der Jahresabschlüsse
Für das Rumpfgeschäftsjahr 1996 hat die Gründerversammlung
die Möller u. Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Göttingen,
als Abschlußprüfer bestellt. Für die folgenden Wirtschaftsjahre
erfolgt die Bestellung des Abschlußprüfers durch die Hauptversammlung.
Der Jahresabschluß 1996 wurde von Wirtschaftsprüfer Möller
geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen. Eine Kopie des Jahresabschlusses kann schriftlich bei der Gesellschaft
angefordert werden.
![](vermerk2.gif)
II. Kapitalverhältnisse und Grundkapital
1. Grundkapital
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt DM 1.050.000,-. Es ist
eingeteilt in 200.000 auf den Inhaber lautende Stammaktien im Nennbetrag
von je DM 5,- sowie 10.000 auf den Namen lautende stimmrechtslose Vorzugsaktien
im Nennbetrag von je DM 5,-.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates
das Grundkapital der Gesellschaft von DM 1.050.000 um höchstens DM
525.000 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von Stamm- und stimmrechtslosen
Vorzugsaktien im gleichen Verhältnis mit einem Nennbetrag von DM 5,--
gegen Bareinlage zu erhöhen.
Die Vorzugsaktien sind mit einem nachzuzahlenden Vorzug bei der Verteilung
des Gewinns ausgestattet. Für Jahre, in denen Vorzugsdividende nicht
oder nur zum Teil gewährt wurde, muß die Verteilung im folgenden
Jahr nachgeholt werden. Die Nachzahlung erfolgt vor Ausschüttung von
Gewinnen an die anderen Aktionäre.
Form und Inhalt der Aktienurkunden legt der Vorstand mit Zustimmung
des Aufsichtsrates fest. Der Anspruch auf Einzelverbriefung ist bislang
ausgeschlossen. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt als Aktionär
nur, wer als solcher im Aktienbuch eingetragen ist. Die Ausschüttung
der Dividende erfolgt ebenfalls nur an diesen Personenkreis.
2. Genehmigtes Kaptal
Die Gründungsversammlung hat, dokumentiert in § 4 Abs. 2 der
Satzung, den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates
das Grundkapital um höchstens DM 525.000,-- durch ein- oder mehrmalige
Ausgabe von Stamm- und stimmrechtslosen Vorzugsaktien zu erhöhen.
Der Vorstand hat am 11. Juni 1997 die Ausübung dieses Rechtes beschlossen.
3. Kauf der Wertpapiere
Auf dem freien Markt werden von der Gesellschaft und den Aktionären
100.000 Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien sowie 13.000 stimmrechslose
Vorzugsaktien der PIOS Computer AG zum Kauf angeboten. Der Kauf ist möglich
durch Erwerb von insgesamt 2.000 Aktienpaketen, bestehend aus jeweils 50
Stammaktien. Der Ausgabepreis für ein Aktienpaket beträgt DM
1.000,--. Der Markt wird aufgefordert, auf dieser Basis Kaufangebote abzugeben.
In gleicher Weise werden 13.000 Stück auf den Inhaber lautende
Vorzugsaktien zum Kauf angeboten. Der Kauf ist möglich durch Erwerb
von insgesamt 130 Aktienpaketen, bestehend aus jeweils 100 Vorzugsaktien.
Der Ausgabepreis für ein Aktienpaket beträgt DM 1.500,--. Auch
hier wird der Markt aufgefordert, auf dieser Basis Kaufangebote abzugeben.
Mit der Abwicklung von Reservierungen, Kaufangeboten, der Entgegennahme
der Zahlungen und der Benachrichtigung der Erwerber wurde betraut die ITG
Treuhand GmbH, Alfeld/Leine. Kaufangebote werden in der Reihenfolge ihres
Einganges bearbeitet.
Jeder Erwerber, dessen Kaufpreiszahlung auf dem angegebenen Konto eingegangen
ist, wird zunächst in das Aktienbuch der Gesellschaft aufgenommen.
Über den Eintrag im Aktienbuch wird der Erwerber schriftlich von seiten
der beauftragten Treuhandgesellschaft in Kenntnis gesetzt. Der Druck effektiver
Stücke in Form von Sammelurkunden in börsenfähiger Ausstattung
wird nach Abschluß der Emission erfolgen; der Versand an die Aktionäre
wird gemäß §191 AktG nach Eintragung der Kapitalerhöhung
in das Handelsregister durchgeführt.
Zugleich werden die Erwerber darauf hingewiesen, daß die Aktien
mehrheitlich aus einer Kapitalerhöhung stammen, die unter Nutzung
des von der Hauptversammlung beschlossenen genehmigten Kapitals resultiert.
Die Wirksamkeit dieser Kapitalerhöhung tritt erst bei Eintragung in
das Handelsregister ein.
4. Die Mitgliedschaftsrechte
Zu den Mitverwaltungsrechten gehören insbesondere:
- Das Recht auf Teilnahme an der Hauptversammlung (§ 118 Abs. 1
AktG).
Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts
ist der Inhaber einer Stammaktie berechtigt, wenn er gern. §11 der
Satzung im Aktienbuch der Gesellschaft eingetragen ist und sich spätestens
am 5. Tag vor der Hauptversammlung beim Vorstand schriftlich anmeldet. Nach
Ausgabe der effektiven Stücke entfällt die Anforderung der Eintragung
in das Aktienbuch; sodann berechtigt die fristgerechte Anmeldung und die
Hinterlegung der Aktien bei der Hinterlegungsstelle zur Teilnahme an der
Hauptversammlung.
- Das Stimmrecht in der Hauptversammlung (§ 133 f. AktG).
Das Stimmrecht kann in der Hauptversammlung nur für diejenigen
Aktionäre ausgeübt werden, die sich gemäß §11
der Satzung ordnungsgemäß angemeldet haben. Jede Stammaktie
im Nennbetrag von DM 5,- gewährt eine Stimme. Das Stimmrecht beginnt,
wenn auf die Aktie die gesetzliche Mindesteinlage geleistet ist. Die Vorzugsaktien
gewähren kein Stimmrecht. Die Beschlüsse der Hauptversammlung
werden, soweit nicht zwingend gesetzliche Vorschriften entgegenstehen,
mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, sofern das Gesetz
außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der
Mehrheit des bei der Beschlußfassung vertretenen Grundkapitals gefaßt.
Im übrigen gelten die gesetzlichen Aktionärsrechte.
5. Besteuerung der Dividende
Gemäß § 4 (3) der Satzung erhalten zunächst die
Inhaber von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht eine Vorzugsdividende. Vor
der Ausschüttung von Dividenden an Stammaktionäre hat auch die
pflichtmäßige Nachzahlung von im Vorjahr unterbliebenenen Vorzugsdividenden
Vorrang.
Von der gemäß Gewinnverwendungsbeschluß der Hauptversammlung
auszuschüttenden Dividende je Aktie wird von der Gesellschaft zunächst
eine Quellensteuer in Höhe von 25 % (Kapitalertragsteuer) abgezogen
und an das Finanzamt abgeführt. Diese Zahlung wird für den Aktionär
im Rahmen seiner persönlichen Einkommensteuer als Steuerguthaben angerechnet.
Die von der Gesellschaft auf die Dividende gezahlte Körperschaftsteuer
wird ebenfalls zur Vermeidung einer Doppelbesteuererung ebenfalls als Vorauszahlung
im Rahmen der persönlichen Einkommensteuererklärung angerechnet.
Die Aktionäre erhalten demnach die beschlossene Dividende, abzüglich
25% Kapitalertragsteuer, zuzüglich Anrechnungsguthaben.
III. Weitere Einzelheiten über die Gesellschaft und ihre Wertpapiere
1. Wertpapierkennummer; Handel der Aktien, Zulassung der Aktien zum
börslichen Freiverkehr
Die Stammaktien der PIOS Computer AG haben die Wertpapierkennummer 692
120; die stimmrechtslosen Vorzugsaktien der PIOS Computer AG haben die
Wertpapierkennummer 692123.
Die Aktien können während der Emission auch über die
AHAG Aktienhandelsgesellschaft für Spezialwerte
AG, An der Wethmarheide 34 in D-44536 Lünen, Tel. 02306-92812-0,
Fax 02306-205460 bezogen werden. Nach Abschluß der Emission wird
die AHAG AG den Handel der Wertpapiere organisieren, Geld- und Briefkurse
stellen sowie Kauf- und Verkaufsorder durchführen.
Es ist geplant, zu einem späteren Zeitpunkt die Zulassung sämtlicher
Aktien der Gesellschaft im Freiverkehr einer deutschen Wertpapierbörse
zu beantragen.
2. Zahl- und Hinterlegungsstelle
Zahlstelle ist die Gesellschaftskasse als ein Konto der Gesellschaft
bei der Postbank (Konto 654607-309, BLZ 25010030). Hinterlegungsstelle
für alle im Zusammenhang mit dem Aktienerwerb stehenden Dokumente
ist die beauftragte Treuhand- Gesellschaft (ITG Treuhand GmbH, Bahnhofstraße
5, D-31061 Alfeld). Hinterlegungsstelle für die Ausübung von
Aktionärsrechten sind die Räume der Gesellschaft.
3. Beherrschender Einfluß und Aktionärsstruktur
Vor der Veräußerung der hier angebotenen Aktien befinden
sich alle Aktien im Eigentum der Gründer und Initiatoren der PIOS
Computer AG. Durch Übertragung haben die Gründer zwei Initiatoren,
die zugleich als führende Ingenieure im Bereich der Entwicklung von
Hard- und Software weltweite Anerkennung genießen, in den Kreis der
Aktionäre aufgenommen. Keiner der bisherigen Aktionäre verfügt
über mehr als 24,5 % der Aktien der Gesellschaft, Entscheidungen der
Hauptversammlung erfolgen daher zwingend im Wege der Mehrheitsbildung ohne
die Möglichkeit einer Sperrminorität. Ein beherrschender Einfluß
besteht nicht.
4. Angaben über die Geschäftsführungs und Aufsichtsorgane
der PIOS Computer AG
Zu Vorständen der Gesellschaft hat die Gründungsversammlung
gewählt:
- Herrn Diplom-Kaufmann Stefan Domeyer, Braunschweig (Vorsitzender)
- Herrn Industriekaufmann Geerd-Ulrich Ebeling, Bad Gandersheim
Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden gewählt:
- Herr Dr. Jur. Klaus F. Bröker, Göttingen
- Herr Manfred Drung, Hildesheim
- Herr Karl-Albrecht Jena, Göttingen
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine feste, nach Ablauf
des Geschäftsjahres zahlbare jährliche Vergütung, deren
Höhe durch die Hauptversammlung festgelegt wird. Daneben erhalten
die Mitglieder des Aufsichtsrates einen Betrag von DM 1.000,-- je 1% Dividende,
die nach dem Gewinnverwendungsbeschluß der Hauptversammlung über
4% Dividende hinaus an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Der
Vorsitzende erhält das Doppelte, der Stellvertreter das Eineinhalbfache
dieser Beträge. Der Aufsichtsrat hat im Rumpfgeschäftsjahr 1996
Gesamtbezüge in Höhe von DM null bezogen.
IV. Gewinn- und Verlustrechnung vom 15.5.1996 bis 31.12.1996
Rohergebnis |
111 |
Personalaufwand |
291 |
Abschreibungen |
13 |
Sonst.betr.Aufwendungen |
189 |
Zinserträge |
2 |
Ergebnis d. gew. Geschäftstätigkeit |
- 380 |
Sonstige Steuern |
1 |
Jahresfehlbetrag |
381 |
V. Bilanz auf den 31.12.1996
in TDM
Ausstehende Einlagen |
573 |
Gezeichnetes Kapital |
1.050 |
Aufw. f. die Erweiterung d. GeschBetr. |
123 |
Jahresfehlbetrag |
381 |
Anlagevermögen |
119 |
Rückstellungen |
3 |
Vorräte |
28 |
Verbindlichkeiten LuL |
180 |
Forderungen u. Sonst.VG |
86 |
Sonst. Verbindlichkeiten |
122 |
Guthaben b. Kreditinstituten |
44 |
|
|
Rechnungsabgrenzungsposten |
1 |
|
|
|
974 |
|
974 |
VI. Lagebericht des Vorstandes zum Geschäftsjahr 1996
Die PIOS Computer Aktiengesellschaft wurde im Mai 1996 aus einem Kreis
privater Initiatoren heraus gegründet. Gegenstand ist die Entwicklung,
Herstellung und der Vertrieb von Computersystemen, insbesondere unter Verwendung
der RISC-Technologie. Hauptbeweggrund für die Gründung war, die
für das Marktsegment Amiga begonnenen Entwicklungen weiterzuführen
bis zur Serienreife und Markteinführung eines neuen Multimedia-Rechnersystems.
Um dieses Ziel zu verfolgen, hat die Gesellschaft eine Tochtergesellschaft
in den U.S.A. gegründet, in der die amerikanischen Hard- und Softwarearchitekten
eingebunden sind. Auch in der Hauptgesellschaft konnten erfahrene Ingenieure
gewonnen werden.
Gleichzeitig war eine Hauptaufgabe des Gründungsjahres, den Grundstein
für die Vermarktung der entwickelten Produkte zu legen. Erstmals präsentierte
sich die Gesellschaft auf der CeBIT Home Electronics im September in Hannover.
Um den Aufbau eines Vertriebsnetzes auch mit Produkten zu unterstützen,
wurde die Gesellschaft ab Oktober 1996 als Distributor von PowerPC's der
Marken Umax und BeBox, zunächst in Deutschland, tätig. Besonders
im Falle Umax führte jedoch eine schlechte Produktverfügbarkeit
seitens des taiwanesischen Herstellers zu Verlusten, da gewonnene Kundenaufträge
nicht zeitgerecht zur Auslieferung kamen. Der Gesamtumsatz im Rumpfgeschäftsjahr,
realisiert im Zeitraum Oktober bis Dezember, kam daher nicht über
300 TDM hinaus. Auch war der durchschnittliche Rohertrag aus dem Verkauf
von Handelswaren an Fachhändler mit etwa 7% eher niedrig.
Besonders mit den Inhalten technisches Konzept, Be Betriebssystem und
Handelspartnerschaft gelang es der Gesellschaft, unter Mithilfe einer Marketing-Agentur
eine hohe Medienpräsenz zu erlangen. Das Ziel der Bekanntheit in den
relevanten Zielgruppen wurde 1996 mehr als erreicht, wie zahlreiche Publikationen
in Fach- und Tageszeitschriften, Fernsehen und Monatsmagazinen zeigen.
Die Internet-Homepage von PIOS konnte bis zum Jahresende mehr als 100.000
Gäste aus allen Kontinenten aufweisen.
Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft Anlaufverluste in Höhe von
380 TDM erwirtschaftet. Dies ist vor allem begründet durch hohe Entwicklungs-
und Marketingaufwendungen sowie die geringe Rohertragsrate im Distributionsgeschäft.
Im ersten Halbjahr 1997 hat PIOS daher die Distribution von Handelsware
eingestellt. Anstelle der Umax-Produkte vertreibt PIOS nunmehr Computersysteme
aus eigener Herstellung, basierend auf vom Kooperationspartner Motorola
bezogenen Hauptplatinen. Hierdurch konnte die Rohertragsrate auf über
20% vom Umsatz gesteigert werden.
Anläßlich der CeBIT 1997 konnte die Gesellschaft bereits
beachtliche Kundenaufträge für die noch in Entwicklung befindliche
eigene Technologie (PIOS One) gewinnen. Mit der Produktions- und Markteinführung
wird für August 1997 gerechnet. In dieser Zeit wird die Gesellschaft
auch erstmals kostendeckend arbeiten.
Zur Finanzierung der Anlaufverluste und Investitionen hat die Gesellschaft
ausstehende Einlagen eingefordert, mit Auszahlung von Eigenkapitalhilfemitteln
an einige Gesellschafter wird das gesamte Grundkapital erbracht sein. Im
Spätsommer 1997 soll sodann von dem in der Gründung beschlossenen
genehmigten Kapital durch Ausgaben junger Aktien Gebrauch gemacht werden.
Die Liquidität des Unternehmens wird durch den Abschluß eines
Factoring-Vertrages nachhaltig verstärkt. Die Landesregierung Niedersachsen
hat der Gesellschaft ein gefördertes Darlehen über 1,3 Mio DM
zugesagt, das für weitere Produktentwicklungen zweckgebunden eingesetzt
werden soll. Mit dem Einsatz dieser Mittel wird PIOS in die Lage versetzt
werden, seine technologische Führerschaft am Markt weiter zu festigen
und ggf. auszubauen. Für das Geschäftsjahr 1997 erwartet der
Vorstand ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis; in den Folgejahren werden
die Entwicklungsaufwendungen der Anfangszeit zu einer verbesserten Ergebnissituation
führen.
VII. Geschäftsaussichten
Nachdem der Absatz und Umsatz des Rumpfgeschäftsjahres 1996 mit
der Distribution von komplett fremdbezogener Handelsware erzielt worden
ist, und das auch erst ab Verfügbarkeit im Oktober, hat die Gesellschaft
nach Abschluß eines OEM-Vertrages mit Motorola im Mai 1997 die eigene
Herstellung von Computersystemen begonnen. Der hierdurch erzielte Umsatz
(TDM 400 im 2. Quartal) war zudem mit einem Anstieg der Rohertragsrate
von zuvor 8% auf durchschnittlich 24% verbunden.
Im nächsten Schritt wird die PIOS Computer AG die Herstellung der
von der Gesellschaft neu entwickelten Technologie eines Multi-Betriebssystem-Rechners
aufnehmen. Hierdurch die die Rohertragsrate nochmals ansteigen. Presseberichterstattungen,
Kundenanfragen und Vorbestellungen zeigen bereits jetzt, daß diese
Produktlinien vom Markt begeistert aufgenommen werden. Daher werden diese
Produkte zukünftig den Umsatzschwerpunkt bilden. Insbesondere die
Nachfrage von Distributoren im Ausland wird zu einer hohen Exportquote
führen. Diese, überwiegend in US-Dollar abzuwickelnden Verkäufe,
werden die Abhängigkeiten der Gesellschaft von Wechselkursschwankungen
im Beschaffungsbereich erheblich vermindern.
Planungsdaten (TDM)
Planungsdaten |
1997 |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
|
|
|
|
|
|
Umsatz |
4500 |
10000 |
15000 |
23000 |
36000 |
Rohertrag |
990 |
2200 |
3300 |
5060 |
7920 |
|
|
|
|
|
|
Aufwand für |
|
|
|
|
|
Forschung u.Entwicklung |
230 |
400 |
630 |
800 |
1000 |
Marketing u. Vertrieb |
400 |
800 |
1000 |
1500 |
2000 |
Verwaltung |
350 |
500 |
700 |
850 |
1200 |
Summe Aufwand |
980 |
1700 |
2330 |
3150 |
4200 |
|
|
|
|
|
|
Betriebsergebnis |
10 |
500 |
970 |
1910 |
3720 |
|
|
|
|
|
|
Zinsen |
30 |
50 |
50 |
50 |
50 |
Tilgung |
|
|
|
130 |
130 |
Kapitaldienst |
30 |
50 |
50 |
180 |
180 |
|
|
|
|
|
|
Jahresergebnis |
-20 |
450 |
920 |
1860 |
3670 |
|
|
|
|
|
|
Abschreibungen |
100 |
540 |
600 |
660 |
720 |
Cash-Flow |
80 |
990 |
1520 |
2520 |
4390 |
|
|
|
|
|
|
Anzahl Aktien in TSD |
303 |
303 |
403 |
403 |
403 |
Gewinn/Aktie |
|
1,49 |
2,28 |
4,62 |
9,11 |
mittl.Ausgabepreis |
|
20 |
30 |
30 |
30 |
KGV |
|
13,5 |
13,1 |
6,5 |
3,3 |
Cash-Flow je Aktie |
|
3,27 |
3,77 |
6,25 |
10,89 |
Eigenkapitalrendite |
|
16 % |
16 % |
32 % |
62 % |
VIII. Risiken
1. Allgemeine Risiken
Wie bei allen unternehmerischen Beteiligungen kann keine Gewähr
für den Eintritt ökonomischer Ziele und Erwartungen des Aktionärs
übernommen werden. Vielmehr verbindet sich grundsätzlich mit
der aktienrechtlichen Beteiligung das Risiko des Totalverlustes des für
den Erwerb der Aktien der PIOS Computer AG eingesetzten Kapitals, etwa
im Falle der Insolvenz. Es besteht weiterhin das Risiko, daß bei
einer negativen geschäftlichen Entwicklung der PIOS Computer AG die
mit der Vermögenslage verfolgten wirtschaftlichen Ziele verfehlt werden.
So beispielsweise, wenn die Aktien keine wesentlichen Wertsteigerungen
oder gar Wertminderungen erfahren.
Derzeit gibt es noch keine Preisfindung, weil die Aktie noch nicht an
der Börse gehandelt wird. Es ist jedoch beabsichtigt in der Zukunft
eine Börsenzulassung zu erreichen.
Selbst bei Eintritt des erwarteten wirtschaftlichen Verlaufs können
Kurseinbrüche erfolgen, bei dem der Kurs nicht dem Wert der Aktie
bzw. den Kurserwartungen des Aktionärs entspricht. Der Aktienkurs
spiegelt regelmäßig nur das Verhältnis zwischen Angebot
und Nachfrage wider. Er muß keinesfalls mit dem Wert des tatsächlichen
Anteils am Unternehmen identisch sein.
Bei der Aktie der PIOS Computer AG handelt es sich um ein äußerst
marktenges Papier, bei dem schon bei relativ geringer Abgabebereitschaft
nicht unerhebliche Kurseinbrüche erfolgen können.
Der Aktionär kann nicht davon ausgehen, daß er börsentäglich
verkaufen kann.
2. Planerische Risiken
Alle Angaben dieser betriebswirtschaftlichen Ausarbeitung wurden sorgfältig
zusammengetragen und im eingeschränkten Umfang geprüft. Durch
Gesetzgebung und entsprechende Verordnungen sowie durch den Zeitablauf
ergeben sich zwangsläufig Änderungen. Bitte, haben Sie als Leser
und ggf. als Erwerber von Aktien Verständnis dafür, daß
wir für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts keine
Gewähr übernehmen. Alle Angaben verstehen sich ohne unser Obligo.
Die verarbeiteten Planansätze und -daten fallen ausschließlich
in die Verantwortung des Nutzers und nicht in die der PIOS Computer AG.
Erklärung
Die PIOS Computer AG, vertreten durch den Vorstand Dipl.-Kfm. Stefan
Domeyer und Industriekaufmann. Geerd-Ulrich Ebeling, übernimmt für
den Inhalt dieses Prospekts die Verantwortung. Der Vorstand erklärt,
daß seines Wissens die Angaben richtig und keine wesentlichen Umstände
ausgelassen worden sind.
PIOS Computer AG
Salzgitter/ Hildesheim, im Juni 1997
Der Vorstand
Stefan Domeyer
Geerd-Ulrich Ebeling