home *** CD-ROM | disk | FTP | other *** search
/ Crawly Crypt Collection 1 / crawlyvol1.bin / utility / multitsk / bkite143 / boxkite.doc < prev    next >
Text File  |  1994-06-05  |  74KB  |  1,388 lines

  1.  
  2.                           BoxKite V 1.43
  3.                           ==============
  4.  
  5.                 ---- Just another file selector ----
  6.  
  7.  
  8.  
  9.  
  10.                 1. Was ist und was soll BoxKite?
  11.                 --------------------------------
  12.  
  13. BoxKite   ist   eine    kleine,    handliche,    saubere,   kompatible
  14. Dateiauswahlbox. Er hängt sich ins TOS  ein und wartet darauf, daß ein
  15. Anwendungsprogramm  die  GEM-eigene  Dateiauswahlbox  anzeigen möchte.
  16. Dann schiebt er sich dazwischen und zeigt stattdessen seine eigene Box
  17. an. Diese bietet einige Möglichkeiten,  die  weit über die in den ROMs
  18. enthaltene Box himausgehen und  hält  sich dabei an gewisse Standards,
  19. die sich im Laufe der Zeit  herauskristallisiert haben. So ist es etwa
  20. möglich, mehrere Dateien auf einmal zu selektieren; Sie können Dateien
  21. aus BoxKite heraus kopieren oder löschen und Sie können BoxKite (fast)
  22. vollständig mit  der  Tastatur  bedienen.  Darüber  hinaus  können Sie
  23. BoxKite in vielerlei Hinsicht an  Ihre  Vorlieben  anpassen - sogar in
  24. der  Größe.  BoxKite  dürfte   der   erste   Fileselector  mit  dieser
  25. Eigenschaft sein.
  26.  
  27. Vor allen  Dingen  aber  ist  BoxKite  zukunftssicher:  Er  kann unter
  28. MiNT/MultiTOS  mit  langen   Dateinamen   mit   gemischter  Groß-  und
  29. Kleinschreibung umgehen. Das erscheint  zwar  noch  nicht wichtig, ich
  30. bin aber davon überzeugt, daß sich irgendwann vernünftige Dateisysteme
  31. durchsetzen werden.
  32.  
  33.     Ein paar Worte zur Entstehung
  34.     -----------------------------
  35.  
  36. Mein Texteditor SCEdit enthielt  eigentlich  schon immer einen eigenen
  37. Fileselector. Ich bin also  vorbelastet.  Für eine neue SCEdit-Version
  38. entstand eine erweiterte Dialogbibliothek (Für Kenner: Es handelt sich
  39. um eine quasi objektorientiertes System unter  Pure C. So ist etwa die
  40. Dateiliste in BoxKite  EIN  Objekt.),  die  auch eine Dateiauswahl als
  41. vordefinierten Dialog enthalten  sollte.  Sine  qua  non war dabei die
  42. MiNT-Anbindung und der korrekte Umgang  mit langen Dateinamen. Etwa um
  43. diese Zeit fiel mir Stefan  Radermachers  Selectric™ in die Hände, der
  44. etliche  hervorragende  Ideen  enthält,   aber   eben   MiNT  und  die
  45. erweiterten Dateisysteme leider (noch?) nicht unterstützt. Da habe ich
  46. dann gemerkt, daß es  noch  keinen  wirklich komfortablen Fileselector
  47. gibt, der dies leistet. So nahm das Schicksal seinen Lauf...
  48.  
  49. Meine persönlichen Daten:
  50.  
  51.         Harald Becker
  52.         Ferrenbergstraße 41
  53.         51465 Bergisch Gladbach
  54.         Konto 1311 045 876, Kreissparkasse Köln
  55.         (Bankleitzahl 370 502 99)
  56.  
  57.         Email: Harald Becker @ K (Mausnetz)
  58.  
  59.  
  60.                 2. Juristisches
  61.                 ---------------
  62.  
  63. BoxKite ist SHAREWARE. Sie  haben  die  Möglichkeit, das Programm vier
  64. Wochen lang zu testen. Bei regelmäßiger Benutzung über diesen Zeitraum
  65. hinaus haben  Sie  eine  Sharewaregebühr  von  20,--  DM  an  mich  zu
  66. entrichten (Bankverbindung siehe oben  oder  unter dem Menupunkt "Über
  67. BoxKite"). Geben Sie bei  Überweisungen  bitte unbedingt den Zweck und
  68. Ihre Adresse mit an, da ich das Geld sonst nicht zuordnen kann. Es ist
  69. auch sinnvoll, wenn  Sie  mir  mitteilen,  welche  Version von BoxKite
  70. Ihnen da in die Hände gefallen ist.
  71.  
  72. Nach schlechten  Erfahrungen  mit  vorangegengenen Shareware-Projekten
  73. sah ich  mich  leider  dazu  gezwungen,  die  öffentliche  Version von
  74. BoxKite leicht  einzuschränken.  Die  Funktionen  "Arbeit sichern" und
  75. "Touch"  sind  erst  in   der   Vollversion  verfügbar.  Das  bedeutet
  76. insbesondere, daß  Sie  erst  in  der  Vollversion  eine Konfiguration
  77. abspeichern  und  damit  BoxKite  dauerhaft  Ihrem  Geschmack anpassen
  78. können.  Nach  Zahlung  der  Shareware-Gebühr  erhalten  Sie  von  mir
  79. schnellstmöglich einen Schlüssel, mit dem  Sie die öffentliche Version
  80. in eine mit Ihrem Namen personalisierte Vollversion verwandeln können.
  81. Beachten Sie aber bitte,  daß  Sie  eine personalisierte Version nicht
  82. weitergeben dürfen. Andernfalls verstoßen Sie gegen geltendes Recht.
  83.  
  84. Die öffentliche Version von  BoxKite  dagegen  dürfen (und sollen) Sie
  85. nach Belieben  weitergeben.  Voraussetzung  ist  dabei,  daß  Sie  die
  86. Zusammenstellung der Dateien im Ordner  nicht verändern. Ferner dürfen
  87. Sie die Programm-  und  Dokumentationsdateien  nicht modifizieren und
  88. vor allen  Dingen  keinen  Copyrightvermerk  entfernen oder verändern.
  89. Ausnahme: Sie dürfen das  vollständige  Paket mit einem Archivprogramm
  90. (ARC, ZIP o. ä.) komprimieren.
  91.  
  92. Bedenken Sie bitte, daß auch  in  einem 'kleinen' Programm wie BoxKite
  93. eine Menge an Entwicklungsarbeit steckt. Ich habe allein einige Monate
  94. darauf verwendet, das Programm so  'klein' (d. h. speichersparend) wie
  95. möglich zu gestalten.
  96.  
  97. Zuletzt muß noch dies gesagt werden:
  98.  
  99. Ich, Harald Becker, kann keine  Haftung für irgendwelche direkten oder
  100. indirekten  Schäden  -  einschliesslich,  aber  nicht  beschränkt  auf
  101. materielle oder finanzielle - übernehmen,  die durch die Benutzung von
  102. BoxKite oder die Untauglichkeit von BoxKite für einen bestimmten Zweck
  103. entstehen.
  104.  
  105.     Vorgehen zur Registrierung
  106.     --------------------------
  107.  
  108. Vor der Registrierung ziehen  Sie  am besten eine Sicherheitskopie der
  109. öffentlichen  Version  von  BoxKite,  da  Sie  -  wie  gesagt  -  eine
  110. personalisierte Version nicht mehr  weitergeben  dürfen. Wenn Sie dann
  111. in der öffentlichen  Version  im  Menu  "Funktionen" den Eintrag "Über
  112. BoxKite" auswählen, finden Sie  dort  einen  Knopf "Registrieren". Ein
  113. Klick auf diesen Knopf  führt  Sie  weiter  in eine Dialogbox mit zwei
  114. Textfeldern, in die Sie dann  Ihren  Namen  und den Schlüssel eingeben
  115. sollten. Wenn Sie BOXKITE.PRG unter  diesem Namen im AUTO-Ordner Ihres
  116. Bootlaufwerks installiert haben, geschieht  alles weitere automatisch.
  117. Andernfalls fragt BoxKite Sie, wo  sich BOXKITE.PRG befindet. Wechseln
  118. Sie dann  einfach  in  BoxKite  in  das  entsprechende Verzeichnis und
  119. selektieren Sie die entsprechende Datei. Dann wird diese Datei in Ihre
  120. persönliche Vollversion von BoxKite  verwandelt. Den Schlüssel sollten
  121. Sie sich notieren, da sie  damit  auch  eventuelle Updates von BoxKite
  122. personalisieren können, ohne  sich  erneut  mit  mir  in Verbindung zu
  123. setzen.
  124.  
  125.  
  126.                 3. Installation
  127.                 ---------------
  128.  
  129. Zum BoxKite-Paket gehören 3 Programme:
  130.  
  131. - BOXKITE.PRG: Das eigentliche residente Programm.
  132.  
  133. - BOXKITE.ACC: Ein kleines  Accessory,  das  es gestattet, BoxKite an-
  134. und abzuschalten oder ihn mal  eben  auf den Bildschirm zu bringen, um
  135. eine Datei zu  kopieren  oder  zu  suchen  oder...  Sie  können dieses
  136. Programm  auch  in  BOXKITE.APP  umbenennen  und  dann  einfach  durch
  137. Doppelklick vom Desktop aus starten.  (Es  ist  auch möglich, daß sich
  138. diese Datei als schon als BOXKITE.APP in der Distribution befindet.)
  139.  
  140. -   BOXKITE.CPX:   Ein   Modul   fürs   neue   Kontrollfeld  XCONTROL,
  141. funktionsgleich mit BOXKITE.ACC.
  142.  
  143. -  BEISPIEL.C:  Ein  Beispielprogramm  im  Quelltext,  das  den  Abruf
  144. mehrerer Dateinamen über  'get_first'  und 'get_next' demonstriert. An
  145. MultiTOS und lange Dateinamen angepaßt.
  146.  
  147. Da die  TOS-Landschaft  inzwischen  etwas  komplizierter geworden ist,
  148. gibt es  zur  Installation  verschiedene  Möglichkeiten,  die  je nach
  149. TOS-Version  und  sonstiger  Software-Ausstattung  mehr  oder  weniger
  150. empfehlenswert sind:
  151.  
  152. 1.  Einfaches  TOS:  Hier  empfiehlt   es  sich,  BOXKITE.PRG  in  den
  153. AUTO-Ordner zu kopieren  und  den  Rechner  neu  zu  starten. Dann ist
  154. BoxKite  ins  Betriebssystem   integriert   und  steht  jederzeit  zur
  155. Verfügung.
  156.  
  157. Hinweis: Wenn man  bei  TT-  oder  Mega-STE-TOS  im  Desktop eine neue
  158. .INF-Datei liest, erscheint immer  die gewöhnliche TOS-Auswahlbox. Das
  159. ist ein Problem von TOS; es liegt  daran, daß bei diesen (wie auch bei
  160. allen älteren) Versionen der Desktop  keine GEM-Anwendung, sondern ein
  161. integraler Teil von GEM ist. MultiTOS ist da intelligenter...
  162.  
  163. 2. Einfaches  TOS  mit  MiNT  0.95  oder  höher (ältere MiNT-Versionen
  164. sollte  sowieso  niemand  mehr   benutzen):   Beim   Booten  wird  die
  165. Steuerdatei MINT.CNF abgearbeitet, die  auch  Befehle  zum Starten von
  166. Programmen  enthalten   kann.   Diese   Programme   kommen   nach  der
  167. Initialisierung von MiNT zum Zuge, und zwar in der Reihenfolge, in der
  168. sie in MINT.CNF aufgeführt sind.  Dabei  können sie in ganz beliebigen
  169. Ordnern stehen. In dieser  Situation  erhält  BoxKite die Gelegenheit,
  170. sich auf MiNT einzustellen.  Fazit:  Unter  MiNT  sollten  Sie in Ihre
  171. MINT.CNF die Zeile
  172.  
  173. exec C:\BOXKITE.PRG
  174.  
  175. einfügen und den Rechner neu starten. Wenn BOXKITE.PRG in einem Ordner
  176. steht, sollten  Sie  natürich  den  entsprechenden  vollständigen Pfad
  177. benutzen.
  178.  
  179. 3. MultiTOS: Da MultiTOS auf  MiNT  aufgebaut ist, sollten Sie BoxKite
  180. auch hier über die MINT.CNF-Datei installieren. Zusätzlich ist es hier
  181. erforderlich,   entweder   das   Accessory   BOXKINST.ACC   oder   die
  182. Kontrollfelderweiterung BOXKINST.CPX zu  mitzubooten.  Sie  sorgen für
  183. die saubere Installation  von  BoxKite  im  Betriebssystem.  Dies gilt
  184. zumindest in den  MultiTOS-Versionen,  die  ich  bisher  kenne. Es ist
  185. immer möglich, daß Atari  da  plötzlich  etwas  ändert. Dann werde ich
  186. BoxKite schnellstmöglich anpassen.
  187.  
  188. 4. MagX (oder wie auch  immer  sich  das schreibt): Hier gilt dasselbe
  189. wie unter normalem TOS.
  190.  
  191. Sie können BOXKITE.PRG auch in  jedem  Falle  vom Desktop aus starten.
  192. Dann wird BoxKite ebenfalls  resident  installiert.  Für einen kleinen
  193. Test ist diese Methode ausreichend,  sie  hat aber zwei Nachteile: Zum
  194. einen kann sie zu einem ineffizienten Verhalten der Speicherverwaltung
  195. führen (Fragmentierung),  und  zum  anderen  wird  dann  GEM bei einem
  196. Auflösungswechsel gnadenlos abstürzen. Das  ist  ein  Problem von TOS,
  197. für das es wahrscheinlich keine saubere Lösung gibt.
  198.  
  199. Unverträglichkeiten von BoxKite mit anderen residenten Programmen sind
  200. nicht  bekannt.  Damit  er  sich  aber  nicht  mit  anderen residenten
  201. Fileselektoren ins Gehege kommt, prüft er beim Start, ob im Cookie-Jar
  202. von TOS bereits ein Cookie namens 'FSEL' existiert. Wenn dies der Fall
  203. ist, installiert sich BoxKite nicht im System.
  204.  
  205.                 *** ACHTUNG ***
  206.  
  207. Wenn Sie von BoxKite 1.2x nach  BoxKite 1.40 wechseln, sollten Sie vor
  208. dem  ersten  Systemstart  mit   dem   neuen   BoxKite  Ihre  bisherige
  209. BOXKITE.INF (im Wurzelverzeichnis  Ihres  Bootlaufwerkes) löschen oder
  210. umbenennen. Mit "Arbeit sichern" können Sie als registrierter Benutzer
  211. jederzeit eine neue Konfiguration speichern.
  212.  
  213.  
  214.                 4. Bedienung
  215.                 ------------
  216.  
  217. Gewisse  Ähnlichkeiten   mit   der   Standard-GEM-Box   oder   anderen
  218. Ersatzprodukten kann BoxKite nicht  verleugnen:  So  gibt es auch hier
  219. eine Dateiliste, ein Eingabefeld  für  den aktuellen Ordner, eines für
  220. den Dateinamen und die Knöpfe  "Ok"  und  "Abbruch", daneben aber auch
  221. einiges mehr.
  222.  
  223. Zunächst einige allgemeine Bemerkungen:
  224.  
  225. 1. Eine grafische Benutzerschnittstelle läßt sich eigentlich gar nicht
  226. beschreiben; man muß damit  herumspielen.  Am  besten drucken Sie also
  227. diesen Text aus, legen  ihn  neben  Ihren  Rechner und bringen BoxKite
  228. irgendwie  auf  den  Bildschirm,  im  Zweifel  mit  BOXKINST.ACC  oder
  229. BOXKINST.CPX. Wenn Sie  dann  beim  Durchlesen  auf  eine interessante
  230. Möglichkeit stoßen, probieren Sie es  sofort  aus. So gewinnen Sie den
  231. besten Überblick über  die  (nicht  gerade  wenigen) Möglichkeiten von
  232. BoxKite.
  233.  
  234. 2. Mit BoxKite können Sie mehrere Dateien auf einmal auswählen, sofern
  235. das aufrufende Programm dies  zuläßt.  Hierzu  wird dasselbe Protokoll
  236. wie in Selectric™ 1.02  verwendet.  Alle  Programme, die Selectric™ in
  237. diesem  Sinne  unterstützen,  unterstützen  damit  auch  BoxKite. Dies
  238. können Sie  z.  B.  mit  GemView  oder  1stGuide  testen.  (Ich  liebe
  239. BiKapitalisierungen!) Manche Programme  verkraften  nur eine bestimmte
  240. Anzahl von Dateien und teilen  dies  BoxKite mit; sollten Sie in einem
  241. solchen Fall mehr Dateien ausgewählt  haben,  so warnt BoxKite Sie mit
  242. einem Piepton (es sei denn, Sie haben im Kontrollfeld den Lautsprecher
  243. abgewürgt) und übergibt dem Programm nur die obersten Dateien.
  244.  
  245. 3. Wie schon erwähnt  ist  BoxKite  (fast)  komplett  mit der Tastatur
  246. bedienbar und signalisiert  dies  (wiederum  fast)  überall  durch die
  247. Bildschirmdarstellung. Wenn  etwa  ein  Knopf  in  seiner Beschriftung
  248. einen unterstrichenen Buchstaben  aufweist,  so  können  Sie  ihn (den
  249. Knopf) auch "anklicken", indem  Sie  die  Buchstabentaste zusammen mit
  250. "Alternate" drücken.
  251.  
  252. Um wirklich restlos alle  Dialogobjekte  mit der Tastatur bedienbar zu
  253. machen, wird in  BoxKite  das  Konzept  des  Tastaturfokus angewendet.
  254. Dahinter  steckt  folgendes:  Stellen  Sie   sich  eine  ganz  normale
  255. GEM-Dialogbox mit mehreren Texteingabefeldern  vor.  Wenn Sie dann ein
  256. Zeichen eingeben, dann landet  dieses  Zeichen  in dem Eingabefeld, in
  257. dem gerade der Eingabecursor (der  dünne  Strich) steht. Man kann also
  258. sagen, daß dieses  Objekt  gerade  mit  der Tastatur "verdrahtet" ist,
  259. oder, vornehm ausgedrückt: Der  Tastaturfokus  steht gerade auf diesem
  260. Objekt.
  261.  
  262. Diese Methode wird in  BoxKite  etwas  verallgemeinert.  Da  z. B. die
  263. Dateiliste in BoxKite keinen Cursor kennt  und da etwa das Pfadfeld in
  264. BoxKite  breiter  werden  kann   als   der   am  Bildschirm  sichtbare
  265. Ausschnitt, wird dasjenige Objekt, das  gerade  im obigen Sinne an die
  266. Tastatur  angeschlossen  ist,  mit  einem  doppelten  Rahmen kenntlich
  267. gemacht. Dieser Rahmen stellt den Tastaturfokus dar.
  268.  
  269. Den Tastaturfokus (d. h.  den  doppelten  Rand)  versetzen Sie mit der
  270. "Tab"-Taste zum nächsten, mit "Shift-Tab" zum vorherigen Objekt.
  271.  
  272. 4. Einige Knöpfe in  BoxKite  enthalten Pop-Up-Menus (PopUps, BeamUps,
  273. JazzUps, SonstWasUps), die  eine  Reihe  von  Unterpunkten zur Auswahl
  274. anbieten. Diese Menus können  Sie  genauso  bedienen wie die Drop-Down
  275. Menus in  (fast)  jedem  GEM-Programm,  indem  Sie  mit  losgelassener
  276. Maustaste darüberfahren und  einen  Punkt  anklicken.  Sie können aber
  277. auch die Maustaste  festhalten  und  darüberfahren;  wenn Sie dann die
  278. Maustaste über einem Punkt  loslassen,  wird  dieser angewählt. Ebenso
  279. können Sie die Maus ganz in  weglassen  und mit den Tasten "Pfeil auf"
  280. und  "Pfeil  ab"  einen  Punkt   markieren  und  diesen  mit  "Return"
  281. auswählen. Mit "Esc"  bringen  Sie  das  Menu wieder zum Verschwinden,
  282. ohne etwas auszuwählen, ebenso wie mit  einem Klick bzw. dem Loslassen
  283. der Maustaste außerhalb des Menus. Mit  dem Druck auf eine Buchstaben-
  284. oder  Zifferntaste  können  Sie  den  jeweils  nächsten  Punkt  direkt
  285. anspringen, der mit diesem Buchstaben bzw. dieser Ziffer beginnt. Dies
  286. klappt leider nicht mit  den  Umlauten.  Um  also  den Menupunkt "Über
  287. BoxKite" direkt anzufahren, müssen Sie ein 'b' drücken.
  288.  
  289. 5. BoxKite stellt auch die  wichtigsten Dateioperationen wie Kopieren,
  290. Löschen, etc. zur Verfügung.  Diese  Operationen arbeiten rekursiv, d.
  291. h. wenn ein Ordner betroffen  ist,  werden auch alle darin enthaltenen
  292. Dateien und  weiteren  Ordner  bearbeitet.  Wenn  man  also etwa einen
  293. Ordner kopiert  oder  löscht,  wird  -  genau  wie  im  Desktop - sein
  294. vollständiger Inhalt  mitkopiert  oder  -gelöscht.  Solche Operationen
  295. können schon mal etwas dauern. Wenn Ihnen das zu langweilig wird (oder
  296. wenn Sie feststellen, daß Sie  einen  Fehler gemacht haben) können Sie
  297. jede derartige Operation mit den Tasten "Esc" oder "Undo" abbrechen.
  298.  
  299. 6. In BoxKite können Sie,  genau  wie  in der Standardbox, die Anzeige
  300. auf Dateien beschränken,  die  auf  ein  bestimmtes Suchmuster passen.
  301. Namen, die Sie momentan  nicht  interessieren,  brauchen Sie also noch
  302. nicht einmal  anzusehen.  Die  Art,  wie  diese  Suchmuster eingegeben
  303. werden,  unterscheidet  sich   allerdings   etwas  von  den  bekannten
  304. TOS-Wildcards, die  etwa  in  der  Standardbox  verwendet  werden. Sie
  305. orientiert  sich  an  dem  von   UNIX  her  bekannten  Standard,  auch
  306. 'globbing' genannt, der  sich  auch  in  der  ATARI-Welt  so peu a peu
  307. durchsetzt und wesentlich flexibler ist. Es sind folgende Jokerzeichen
  308. möglich:
  309.  
  310.     - '?': Steht für ein beliebiges unbekanntes Zeichen (das ist
  311.     noch genau so wie  in  TOS).  Beispiel: 'MEMO?.TXT' paßt auf
  312.     'MEMO1.TXT' oder 'MEMO2.TXT', aber nicht auf 'MEMOREX.TXT'.
  313.  
  314.     - '*': Steht für eine beliebige viele (auch 0) Zeichen. Dies
  315.     ist etwas  allgemeiner  als  in  TOS. Beispiel: '*TEST*.TXT'
  316.     paßt auf 'TEST.TXT' (hier sind beide  '*' durch je 0 Zeichen
  317.     ersetzt), 'BETATEST.TXT', 'TESTER.TXT', oder 'DIETESTS.TXT'.
  318.     Dieses Beispiel würde in  der  Standardbox  schon nicht mehr
  319.     funktionieren. Achtung: Streng  nach  dieser  Regel wäre '*'
  320.     und nicht etwa  '*.*'  die  Maske,  die  auf alle Dateinamen
  321.     paßt. Um aber alte  Gewohnheiten  nicht übermäßig zu stören,
  322.     übersetzt BoxKite die Maske  '*.*' (die eigentlich bedeutet:
  323.     Alle Namen, die mindestens einen  Punkt enthalten) schon bei
  324.     der Eingabe in '*'.
  325.  
  326.     - '[...]': Eine Zeichenklasse  in  eckigen Klammern paßt auf
  327.     ein Zeichen aus  dieser  Klasse.  An  dieser  Stelle muß TOS
  328.     passen. Beispiele: 'PROG.[CHO]' paßt  auf 'PROG.C', 'PROG.H'
  329.     oder  'PROG.O'.   'MEMO[1-9].DOC'   paßt   auf  'MEMO1.DOC',
  330.     'MEMO2.DOC', usw. bis  'MEMO9.DOC'.  Wenn  das erste Zeichen
  331.     hinter '[' ein '^' ist, wird die Bedeutung der Zeichenklasse
  332.     umgedreht: 'TEST.[^A-Z]'  paßt  auf  alle  Dateien  der Form
  333.     'TEST.?', wobei an  der  Stelle  des Fragezeichens irgendein
  334.     Zeichen steht, das kein Großbuchstabe ist.
  335.  
  336.     Schließlich lassen sich auch mehrere  Masken durch ein Komma
  337.     ','  zusammenfügen.  In  diesem   Falle  werden  alle  Namen
  338.     gefunden, die auf  irgendeine  der  Masken passen. Beispiel:
  339.     'TEST.C,TEST.H' paßt auf 'TEST.C' oder 'TEST.H'.
  340.  
  341. Einige konkrete Beispiele:
  342.  
  343. -   '*.APP,*.TOS,*.PRG,*.TTP,*.GTP' paßt auf alle Programme.
  344. -   '*.AC?' paßt auf alle aktiven und inaktiven Accessories.
  345. -   '*.AC[CX]' beschreibt dasselbe, nur etwas genauer.
  346. -   '*READ*ME*' paßt auf alle Namen wie 'README', 'READ.ME' etc.
  347. -   '*DESK*.IN[FX]' paßt auf aktive und inaktive 'DESKTOP.INF'-Dateien,
  348.     auch für den neuen Desktop.
  349.  
  350. Nun zu den Bedienungselementen von BoxKite im Einzelnen:
  351.  
  352.     Die Titelzeile
  353.     --------------
  354.  
  355. Sie  bietet   Platz   für   einen   Infotext,   den   das   aufrufende
  356. Anwendungsprogramm festlegt. Bei Programmen,  die  noch nichts von den
  357. neueren GEM-Versionen  wissen,  werden  Namen  und  Versionsnummer von
  358. BoxKite  angezeigt.  Darüber  hinaus   kann   BoxKite  mit  Hilfe  der
  359. Titelzeile sogar fliegen (was man bei dem Namen auch erwarten sollte):
  360. Wenn Sie in die Kopfzeile  klicken  und die Maustaste festhalten, wird
  361. BoxKite durchsichtig. Den verbliebenen "Geisterrahmen" können Sie dann
  362. verschieben;  wenn  Sie  die  Maustaste  wieder  loslassen,  erscheint
  363. BoxKite an der neuen  Position.  Voraussetzung für diese Flugfähigkeit
  364. ist, daß BoxKite genug  freien  Speicher  vorfindet, um den kompletten
  365. Bildschirmhintergrund zu retten. Ist dies  nicht möglich, so fliegt er
  366. nicht. Auch  alle  weiteren  Dialogboxen,  die  BoxKite  anzeigt, sind
  367. mittels ihrer Kopfzeile flugfähig.
  368.  
  369. P. S.: BoxKite fliegt nicht "massiv", wie man es etwa von den Dialogen
  370. in "Gemini" kennt. Das  ist  zwar  ein  hübsches  Feature, kann aber -
  371. gerade bei kleineren Bildschirmen - verdeckte Informationen auch nicht
  372. immer freilegen. Der Nutzen scheint mir also eher zweifelhaft.
  373.  
  374.     Die Dateiliste
  375.     --------------
  376.  
  377. Die Dateiliste sieht (etwa) aus  wie  ein Fenster im Desktop und nimmt
  378. den größten Teil der Box  ein.  Sie  zeigt  einen  Teil der Dateien im
  379. aktuellen Ordner, die auf  die  aktuelle  Auswahlmaske passen, an. Der
  380. angezeigte Ausschnitt läßt sich mit Hilfe  des Sliders am rechten Rand
  381. verstellen. Die Liste enthält  zusätzlich  zu  den Dateinamen auch die
  382. Größe sowie das  Datum  und  die  Uhrzeit  der  Erstellung, sofern die
  383. Breite der Box ausreicht. Ordner  werden  mit demselben Zeichen wie in
  384. Desktop-Fenstern markiert.  Wenn  vor  dem  Namen  eines  Objektes ein
  385. Gleichheitszeichen erscheint, dann handelt  es  sich bei diesem Objekt
  386. um einen symbolischen  Link  (kommt  nur  unter MiNT vor). Symbolische
  387. Links, die auf  Objekte  verweisen,  die  gar nicht existieren, werden
  388. nicht angezeigt.
  389.  
  390. Zur Mausbedienung: Die  Handhabung  des  Sliders  sollte Ihnen von den
  391. Desktop-Fenstern her  vertraut  sein.  In  der  Liste  sind die gerade
  392. ausgewählten Dateien (das  können  auch  mehrere  sein, s. o.) schwarz
  393. hinterlegt. Die Anzahl  der  gerade  selektierten  Dateien  können Sie
  394. oberhalb der Liste ablesen. Durch  einfaches Anklicken selektieren sie
  395. eine Datei,  alle  anderen  werden  deselektiert.  Ordner  werden beim
  396. Anklicken geöffnet, das  können  Sie  aber  auch auf einen Doppelklick
  397. umstellen. Halten Sie  beim  Anklicken  die  Shift-Taste fest, so wird
  398. nichts deselektiert; Sie  selektieren  diese  Datei  zusätzlich zu den
  399. anderen. Halten Sie nach dem Klick  die Maustaste fest und bewegen die
  400. Maus, so werden alle überstrichenen Dateien selektiert. Am oberen oder
  401. unteren Rand wird  die  Liste  gescrollt.  Wenn  sie  eine Datei durch
  402. Anklicken selektieren  und  beim  nächsten  Klick  die 'Control'-Taste
  403. festhalten, werden alle  Dateien  dazwischen  mit selektiert. Zwischen
  404. den Klicks kann die Liste beliebig  gescrollt werden. Damit können Sie
  405. mit  nur  zwei   Klicks   beliebig   große  zusammenhängende  Bereiche
  406. selektieren. Mit einem  Doppelklick  auf  eine  Datei  selektieren Sie
  407. diese und verlassen BoxKite sofort  ohne  den Umweg über "Ok" oder die
  408. "Return"-Taste.
  409.  
  410. Sie  können  BoxKite  auch  so   einstellen,  daß  er  anstelle  eines
  411. Doppelklicks auch  einen  einfachen  Klick  auf  die  rechte Maustaste
  412. akzeptiert.
  413.  
  414. Zur Tastaturbedienung: In der Liste ist immer ein Dateiname eingerahmt
  415. (es sei denn, sie ist  leer).  Dieser Rahmen ist der Auswahlcursor; er
  416. dient dazu, Dateien mit der  Tastatur  zu  selektieren. Wenn die Liste
  417. den Tastaturfokus hat,  können  Sie  den  Auswahlcursor mit den Tasten
  418. 'Pfeil Auf' und 'Pfeil Ab' um eine  Zeile auf und ab bewegen, zusammen
  419. mit 'Shift' um eine Seite,  d.  h.  um  soviele Dateien, wie die Liste
  420. gerade  anzeigt,  und  mit  'Home'  und  'Shift-Home'  können  Sie zum
  421. Listenanfang bzw. -Ende springen. Bei diesen Bewegungen wird die Datei
  422. unter  dem  Cursor  automatisch   selektiert.  Mit  'Control-Auf'  und
  423. 'Control-Ab' bewegen Sie den Rahmencursor, ohne die aktuelle Selektion
  424. zu beeinflussen. Ein  Druck  auf  die  Leertaste  selektiert die Datei
  425. unter dem Rahmencursor und deselektiert alle anderen; mit 'Shift-Leer'
  426. wird die Datei selektiert, ohne  die  anderen zu beeinflussen, und mit
  427. 'Control-Leer' können Sie Bereiche  selektieren. Bei 'Shift-Leer' wird
  428. zudem der Rahmencursor einen Eintrag weiter nach unten gesetzt, so daß
  429. Sie schnell  und  bequem  einen  zusammenhängenden Bereich selektieren
  430. können.
  431.  
  432. Die Tasten  "Help"  und  "Undo"  haben  eine  Sonderfunktion: Wenn der
  433. Auswahlcursor auf einem Ordnernamen  steht,  können  Sie diesen Ordner
  434. mit "Help" öffnen, ohne daß  er  selektiert  zu sein braucht. (Wenn er
  435. selektiert ist, genügt "Return" - "Help" ist in diesem Falle also eine
  436. Abkürzung  für  die  Sequenz   "Leertaste"   +   "Return".)  Wenn  der
  437. Auswahlcursor nur auf einer  Datei  steht,  wird diese selektiert. Mit
  438. "Undo" oder einem Klick auf das  Schließfeld (direkt über der Liste am
  439. linken Rand, s. u.) schließen Sie den aktuellen Ordner; der Inhalt des
  440. übergeordneten Verzeichnisses wird  angezeigt. Für Selectric™-Freunde:
  441. "Control-Backspace" tuts auch. Seit  Version  1.12  können Sie BoxKite
  442. auch so konfigurieren, daß "Undo" wie "Abbruch" wirkt.
  443.  
  444.     Der Kopf der Dateiliste
  445.     -----------------------
  446.  
  447. Die Kopfzeile der Dateiliste zeigt ständig die Anzahl der selektierten
  448. Dateien und Ordner an (es  kann  ja durchaus passieren, daß nicht alle
  449. gleichzeitig sichtbar  sind).  Links  von  dieser Information befindet
  450. sich ein Schließfeld,  genau  wie  in  einem  GEM-Fenster  oder in der
  451. Standardbox. Ein Klick darauf  schließt  den aktuellen Ordner (wie die
  452. Taste "Undo",  s.  o.).  Auf  der  rechten  Seite  befinden  sich drei
  453. Funktionsknöpfe,  die  mit  je   einem   Zeichen  markiert  sind.  Die
  454. zugehörigen Funktionen  lassen  sich  auch  mit  "Alternate"  und  der
  455. Zifferntaste, die das entsprechende Sonderzeichen trägt, aufrufen.
  456.  
  457. - '?' (Alternate-ß): Dieser Knopf  liefert Informationen, abhängig von
  458. der jeweiligen Selektion.  Wenn  ein  oder  mehrere Objekte selektiert
  459. sind,   werden   die   Dateien    und    Ordner    gezählt   und   der
  460. Gesamtspeicherbedarf berechnet. Dabei werden  auch  die in den Ordnern
  461. enthaltenen Dateien  und  weiteren  Ordner  berücksichtigt. Wenn Ihnen
  462. diese (Volks-)Zählung zu lange dauert,  können  Sie sie mit "Esc" oder
  463. "Undo" abbrechen. Wenn nichts selektiert ist, werden die Kapazität und
  464. der freie  Platz  des  aktuellen  Laufwerks  angezeigt.  Diese Angaben
  465. erfolgen in KByte, das KByte zu 1024 (nicht 1000!) Bytes gerechnet. Da
  466. das Betriebssystem den  Speicherplatz  auf  Disketten bzw. Festplatten
  467. meist in  Häppchen  von  genau  dieser  Größe  verteilt, erlaubt diese
  468. Angabe eine praktische Abschätzung des freien Platzes.
  469.  
  470. - '/' (Alternate-7): Mit  diesem  Knopf  selektieren Sie alle Einträge
  471. der aktuellen Liste  auf  einen  Schlag.  Wenn bereits alle selektiert
  472. sind, werden sie wieder deselektiert.  Wenn  Sie dieses Feld mit einem
  473. Doppelklick  anwählen  oder   gleichzeitig   eine  der  "Shift"-Tasten
  474. festhalten, wird immer alles deselektiert.
  475.  
  476.     Das Namensfeld (oberhalb der Dateiliste)
  477.     ----------------------------------------
  478.  
  479. In diesem Feld können  Sie  einen  Dateinamen  eintragen,  etwa um das
  480. aufrufende Programm zu veranlassen, eine neue Datei zu erzeugen. Dabei
  481. gibt es auch einige Spezialitäten: Während  Sie in dieses Feld Zeichen
  482. eintippen, wird sein  Inhalt  ständig  mit  der Dateiliste verglichen.
  483. Wenn Ihre Eingabe sich mit dem Anfang eines Namens in der Liste deckt,
  484. wird die entsprechende Datei  selektiert.  (Manche  Leute nennen sowas
  485. einen 'Autolocator'.)  Wenn  Sie  auf  diese  Art  die  richtige Datei
  486. gefunden haben, können Sie den  Namen  mit "Return" an die Applikation
  487. übergeben (oder, falls es ein  Ordner  ist, diesen öffnen). Falls kein
  488. passender  Name  existiert,  wird  die  Selektion  gelöscht.  Das  ist
  489. praktisch, wenn  Sie  eine  neue  Datei  erzeugen  wollen.  Alles dies
  490. funktioniert auch dann,  wenn  der  Tastaturfokus  auf  der Dateiliste
  491. steht.
  492.  
  493.     Das Pfadfeld (über dem Namensfeld)
  494.     ----------------------------------
  495.  
  496. Dieses Feld enthält den vollständigen  Namen des aktuellen Ordners (d.
  497. h. die  Namen  aller  Ordner,  in  denen  er  liegt)  und die aktuelle
  498. Suchmaske. In BoxKite kann eine  solche  Pfadangabe bis zu 128 Zeichen
  499. umfassen. Wenn sie zu  lang  für  die  Darstellung  ist, erscheinen am
  500. linken und/oder rechten Rand  des  Feldes  Pfeile,  mit  denen Sie den
  501. sichtbaren Ausschnitt verschieben können.
  502.  
  503. Einige Möglichkeiten, den aktuellen  Pfad  zu  ändern, haben Sie schon
  504. kennengelernt: Wenn Sie einen Ordner in der Dateiliste öffnen oder den
  505. aktuellen Ordner schließen,  ändert  sich  die  Pfadangabe im Pfadfeld
  506. entsprechend. Sie können auch den Fokus auf dieses Feld setzen und den
  507. Pfad von Hand ändern oder einen neuen  eingeben. Das ist aber wohl die
  508. umständlichste  Möglichkeit,  es  sei  denn,  Sie  machen  nur  kleine
  509. Änderungen.
  510.  
  511. Hinter  dem  kleinen  Abwärtspfeil  am  rechten  Rand  des  Pfadfeldes
  512. verbirgt  sich  eine   weitere   praktische  Möglichkeit:  Hier  sitzt
  513. sozusagen das Gedächtnis  von  BoxKite.  Wenn  Sie diesen Abwärtspfeil
  514. anklicken oder mit dem  Fokus  auf  dem  Pfadfeld die Taste 'Pfeil ab'
  515. drücken,  öffnet  sich  ein  Pop-Up-Menu,  das  aus  drei  Abteilungen
  516. besteht. (Dieses Menu können  Sie  auch mit "Alternate-X" öffnen, ohne
  517. den Fokus zu versetzen.) Die zweite dieser Abteilungen stellt bis zu 8
  518. vollständige Pfade zur Auswahl, die  dritte  bis zu 8 Suchmasken. Wenn
  519. Sie in  der  obersten  Abteilung  den  Eintrag  "Pfad"  anklicken oder
  520. irgendwo in BoxKite "Alternate-P" drücken, wird der aktuelle Pfad oben
  521. an das Menu angehängt. Wenn das Menu bereits 8 Pfade enthält, wird der
  522. unterste  Eintrag  gelöscht.   Der   Menupunkt  "Maske"  (Alternate-M)
  523. bewirkt, daß die aktuelle  Auswahlmaske  nach  denselben Regeln an die
  524. dritte Abteilung angehängt wird.
  525.  
  526. Mit Hilfe des Selectric-Protokolls kann ein Anwendungsprogramm BoxKite
  527. eigene  Pfad-  bzw.  Typenlisten   unterschieben.  Dann  werden  diese
  528. Menupunkte  gesperrt.  Das   ist   leider  unvermeidlich,  da  BoxKite
  529. andernfalls u. U. das Anwendungsprogramm zerstört.
  530.  
  531. Wenn  Sie  einen  der  Pfade   auswählen,  wird  dieser  ins  Pfadfeld
  532. übernommen, eingelesen und in der Dateiliste dargestellt. Gleichzeitig
  533. wird er im Menu an den Anfang gesetzt, so daß er vom Löschen wieder so
  534. weit wie möglich entfernt ist.  So verbleiben die meistgenutzten Pfade
  535. am längsten im Menu.  Halten  Sie  bei  der  Auswahl die 'Shift'-Taste
  536. gedrückt,  dann  ersetzt  die  Suchmaske  am  Ende  dieses  Pfades die
  537. aktuelle Auswahlmaske im Pfadfeld.
  538.  
  539. Wenn  Sie  eine  der  Masken  auswählen,  ersetzt  diese  die aktuelle
  540. Auswahlmaske und wird an den  Anfang  des Menus verschoben. Halten Sie
  541. aber dabei die 'Shift'-Taste fest, so  wird die ausgewählte Maske, mit
  542. einem Komma getrennt, an die aktuelle Maske angehängt. Sie wissen doch
  543. noch, welche Bedeutung ein Komma in einer Maske hat?
  544.  
  545. Auch dann, wenn Sie eine  oder  mehrere  Dateien auswählen und die Box
  546. mit "Ok" (s. u.) verlassen, wird  der  aktuelle Pfad an den Anfang der
  547. zweiten Gruppe des Menus gesetzt. Damit enthält sie eine stets auf den
  548. neuesten Stand gebrachte Liste  der  8  meistbenutzten Pfade. Wenn Sie
  549. die aktuelle Konfiguration sichern ("Arbeit sichern", s. o.), wird der
  550. Inhalt  dieses   Menus   mitgesichert,   so   daß   Sie   sich   einen
  551. Ausgangszustand herstellen können,  der  von  Anfang  an  ein bequemes
  552. Arbeiten erlaubt.
  553.  
  554.     Der Knopf "Ok"
  555.     --------------
  556.  
  557. Wenn der Tastaturfokus (der  doppelte  Rand) auf der Dateiliste steht,
  558. können Sie mit "Ok"  BoxKite  schließen,  und dem aufrufenden Programm
  559. Ihre Auswahl mitzuteilen.  Wenn  in  der  Dateiliste eine oder mehrere
  560. Dateien selektiert sind, so werden  dies ausgewählt. Wenn (mindestens)
  561. ein Ordner selektiert  ist,  wird  dieser  (bei  mehreren der oberste)
  562. geöffnet und sein  Inhalt  angezeigt.  Wenn  in  der Dateiliste nichts
  563. selektiert  ist,  dann  übergibt  BoxKite  dem  Anwendungsprogramm den
  564. Inhalt des Namensfeldes. Dieses  kann  auch einen Namen enthalten, der
  565. in der Liste noch nicht vorkommt.  Damit veranlassen Sie das jeweilige
  566. Anwendungsprogramm, eine neue Datei zu erzeugen.
  567.  
  568. Wenn der Tastaturfokus auf  dem  Namensfeld  steht  oder wenn Sie beim
  569. Klick auf "Ok" eine Shift-Taste festhalten,  wird immer der Inhalt des
  570. Namensfeldes zurückgegeben,  unabhängig  von  einer  Selektion  in der
  571. Liste. Diese Variante  wird  in  der  folgenden Situation interessant:
  572. Stellen Sie sich vor, Sie möchten eine Datei namens "TEST" anlegen, im
  573. aktuellen  Verzeichnis  existiert   aber   schon   eine  Datei  namens
  574. "TESTTEXT.TXT". Wenn  Sie  nun  den  Namen  "TEST"  eingeben, wird vom
  575. Autolocator  "TESTTEXT.TXT"  selektiert   und   beim  Klick  auf  "Ok"
  576. zurückgegeben. Wenn Sie aber den Fokus  auf das Namensfeld setzen (mit
  577. Mausklick oder "Tab") und dann "Ok" anwählen, erhalten Sie tatsächlich
  578. nur den Namen "TEST" zurück.
  579.  
  580. Falls  Sie  versuchen,   einer   TOS-Anwendung   lange  Dateinamen  zu
  581. übergeben,  erscheint  eine  Fehlerbox   mit  zwei  Wahlmöglichkeiten:
  582. "Weiter" und "Zurück". Mit "Weiter" übergeben  Sie die langen Namen an
  583. die Hauptapplikation. Wenn Sie diese Wahl treffen, sollten Sie wissen,
  584. was Sie tun.  Wenn  Sie  dagegen  "Zurück"  anklicken,  bleiben Sie in
  585. BoxKite. Die Darstellung wird  dann  auf kurze Namen zurückgeschaltet.
  586. Ihre Selektion  bleibt  dabei  erhalten,  so  daß  Sie  sie  mit einem
  587. weiteren "Ok" übergeben können. Es kann  allerdings sein, daß sich bei
  588. alphabetischer  Sortierung  die  Reihenfolge  der  Einträge  ein wenig
  589. ändert.  Die   Anzeige   dieser   Warnungen   können   Sie   über  den
  590. "Expertenmodus" unterdrücken.
  591.  
  592. Manche Programme verkraften nur eine  bestimmte Anzahl von Dateien und
  593. teilen dies BoxKite  mit;  sollten  Sie  in  einem  solchen  Fall mehr
  594. Dateien ausgewählt haben, so warnt  BoxKite  Sie mit einem Piepton und
  595. übergibt dem Programm nur die obersten Dateien.
  596.  
  597. Wenn der Tastaturfokus auf dem Pfadfeld steht und Sie dort einen neuen
  598. Pfad oder eine neue Auswahlmaske  eingegeben  haben,  so wird der dort
  599. eingegebene Pfad eingelesen  und  angezeigt.  Anschließend springt der
  600. Fokus auf die Dateiliste, damit Sie dort Ihre Auswahl treffen können.
  601.  
  602.     Der Knopf "Abbruch"
  603.     -------------------
  604.  
  605. Wie Sie sich sicher  schon  gedacht  haben,  dient  dieser Knopf dazu,
  606. BoxKite  zu  verlassen,   ohne   etwas  auszuwählen.  Wirklich  nichts
  607. weiter dabei.
  608.  
  609.     Das Größenfeld (ganz rechts unten)
  610.     ----------------------------------
  611.  
  612. Wie schon wiederholt erwähnt,  können  Sie BoxKite wie ein GEM-Fenster
  613. vergrößern und verkleinern. Die Minimalgröße  ist auf eine Listenlänge
  614. von 8 Dateien im  normalen  Anzeigeformat  ausgelegt. Die Maximalgröße
  615. (und damit die Zahl  der  angezeigten  Dateien)  ist  fast nur von der
  616. Bildschirmauflösung abhängig. "Fast"  bedeutet  in diesem Zusammenhang
  617. folgendes:  Die  Maximalzahl  der   gleichzeitig  angezeigten  Dateien
  618. beträgt 100. (Den Monitor möchte ich mal sehen.) Die Maximalbreite ist
  619. darauf ausgelegt, Dateinamen von  32  Zeichen länge nebst Größe, Datum
  620. und Uhrzeit anzuzeigen. Ein  größere  Breite würde zumindest in dieser
  621. Version von BoxKite  keinen  Gewinn  an  Information  mehr bringen. In
  622. Auflösungsstufen mit  nur  320  Pixel  Breite  (etwa  ST-niedrig) kann
  623. BoxKite auch TOS-Dateinamen  nur  so  breit  anzeigen, daß die Uhrzeit
  624. unsichtbar bleibt. Hier ist  das  Größenfeld also nicht sehr nützlich.
  625. Wenn Sie die aktuelle  Konfiguration  sichern  ("Arbeit sichern" unter
  626. "Optionen"), wird die Größe mit abgespeichert, so daß Sie BoxKite nach
  627. dem nächsten Booten in derselben Größe wieder vorfinden.
  628.  
  629.     Der Laufwerksknopf (vor dem Pfadfeld)
  630.     -------------------------------------
  631.  
  632. Er zeigt das  aktuelle  Laufwerk  (also  etwa  "C:")  an. Wenn Sie ihn
  633. anklicken,  erscheint  ein   Pop-Up-Menu,   das  alle  angeschlossenen
  634. Laufwerke zur Auswahl anbietet. Wenn  Sie ein Laufwerk auswählen, wird
  635. dessen  Wurzelverzeichnis  in  der  Dateiliste  angezeigt.  Sie können
  636. dieses  Menu  auch  mit  "Clr-Home"  (Heim  säubern?)  aufrufen.  Noch
  637. einfacher: Sie können jedes  Laufwerk  mit der Kombination "Control" +
  638. Laufwerksbuchstabe auswählen, ohne das  Menu  auch nur anzusehen. Tip:
  639. Die  schnellste  Möglichkeit,  ins   Wurzelverzeichnis  des  aktuellen
  640. Laufwerks zu  gelangen,  besteht  demnach   darin,  das  Laufwerk  neu
  641. auszuwählen.
  642.  
  643.     Der Sortierknopf (rechts oben)
  644.     ------------------------------
  645.  
  646. Hier bestimmen Sie, in welcher Weise die Dateiliste sortiert wird. Die
  647. meisten Sortiermodi sind  vom  Desktop  her  bekannt.  Der Knopf zeigt
  648. immer den aktuellen Modus an. Die Modi im Einzelnen:
  649.  
  650.     "Nach Namen": Sortiert die Dateien alphabetisch aufsteigend.
  651.     Ordner werden  unabhängig  vom  Sortiermodus  immer zuoberst
  652.     angezeigt. Ausnahme: Unsortiert.
  653.  
  654.     "Nach Typ":  Sortiert  die  Dateien alphabetisch aufsteigend
  655.     nach dem Dateityp (auch  Extension genannt). Im gewöhnlichen
  656.     TOS-Dateisystem sind das die 3  Buchstaben hinter dem Punkt,
  657.     bei anderen  Systemen  (wo  evtl.  ein  Name  mehrere Punkte
  658.     enthalten darf) alles hinter dem letzten Punkt. Bei gleichem
  659.     Typ wird nach den Namen sortiert.
  660.  
  661.     "Nach   Größe": Sortiert aufsteigend  nach  der  Größe  (die
  662.     Kleinen nach vorn). Bei  gleicher  Größe wird nach den Namen
  663.     sortiert.
  664.  
  665.     "Nach Datum": Sortiert absteigend nach Datum und Uhrzeit, d.
  666.     h. die jüngsten Einträge stehen oben. Bei gleicher Zeit wird
  667.     nach den Namen sortiert.
  668.  
  669.     "Unsortiert":   Zeigt  alle   Dateien   und  Ordner  in  der
  670.     Reihenfolge an, in der  sie  tatsächlich auf dem Datenträger
  671.     steht. Das kann schon mal wichtig sein; im AUTO-Ordner z. B.
  672.     bestimmt diese Reihenfolge die Reihenfolge der Ausführung.
  673.  
  674.     "Numerisch":    Dies   ist   ein   Zusatzschalter,  der  die
  675.     alphabetische Sortierung steuert. Wenn  er eingeschaltet ist
  676.     (erkennbar am  Häkchen),  werden  in  die Namen eingebettete
  677.     Zahlen erkannt und aufsteigend berücksichtigt. Beispiel: Die
  678.     Namen BRIEF1.TXT, BRIEF2.TXT und  BRIEF10.TXT erscheinen bei
  679.     normaler alphabetischer Sortierung in der Reihenfolge:
  680.  
  681.     BRIEF1.TXT
  682.     BRIEF10.TXT
  683.     BRIEF2.TXT
  684.  
  685.     Bei numerischer Sortierung sieht es so aus:
  686.  
  687.     BRIEF1.TXT
  688.     BRIEF2.TXT
  689.     BRIEF10.TXT
  690.  
  691.     "GROSS = klein": Dies  ist  auch ein Zusatzschalter. Wenn er
  692.     aktiv ist, werden  beim  Sortieren Groß- und Kleinbuchstaben
  693.     als gleich angesehen, wie  man  es von der deutschen Sprache
  694.     her  gewohnt   ist.   Andernfalls   wird   streng  nach  den
  695.     ASCII-Codes der Buchstaben sortiert, was dazu führt, daß die
  696.     Großbuchstaben vor den  Kleinbuchstaben  landen. Dann ähnelt
  697.     das Erscheinungsbild eher  den  Directory-Listen unter UN*X.
  698.     Im Zusammenhang mit  Dateisystemen,  die  nur Großbuchstaben
  699.     unterstützen, hat dieser Schalter natürlich keine Wirkung.
  700.  
  701.  
  702.                 5. Dateioperationen
  703.                 -------------------
  704.  
  705. Wie oben schon  erwähnt,  stellt  BoxKite  Ihnen  auch die wichtigsten
  706. Dateioperationen  zur  Verfügung.  Sie  haben  sicher  schon  vor  der
  707. Situation gestanden, einen Text auf eine bestimmte Diskette sichern zu
  708. müssen, auf der  vor  lauter  Datenmüll  nicht  genug  Platz  war. Für
  709. BoxKite kein Problem: Hier  können  Sie  einfach den Datenmüll löschen
  710. und anschließend sichern.
  711.  
  712. Die Dateioperation residieren in  einem  Pop-Up-Menu  hinter dem Knopf
  713. "Funktionen".    Sie    können    auch     direkt    über    bestimmte
  714. Tastenkombinationen  ausgelöst  werden.   Sie   können  jede  laufende
  715. Operation mit den Tasten  "Esc"  oder  "Undo" abbrechen. Die einzelnen
  716. Punkte dieses Menus sind die folgenden:
  717.  
  718.     "Neues Objekt" (Alternate-U, reimt sich auf "New")
  719.     --------------------------------------------------
  720.  
  721. Dieser Punkt gestattet es, im aktuellen Ordner einen neuen Ordner oder
  722. eine leere  Datei  (auch  das  ist  gelegentlich  nötig) anzulegen. Es
  723. öffnet sich eine kleine Dialogbox, in der Sie den neuen Namen eingeben
  724. und festlegen können, ob  ein  Ordner  oder  eine Datei erzeugt werden
  725. soll.
  726.  
  727.     "Information" (Alternate-I)
  728.     ---------------------------
  729.  
  730. Dieser Befehl liefert detailliertere  Informationen über die einzelnen
  731. momentan selektierten Objekte  (Ordner  und  Dateien).  Er  kann nicht
  732. aufgerufen werden, wenn nichts  selektiert  ist.  Sind mehrere Objekte
  733. selektiert, so wird eins  nach  dem  anderen  angezeigt, falls Sie den
  734. Befehl nicht unterbrechen (wie,  siehe  unten). Es wird eine Dialogbox
  735. angezeigt,  die  Name,  Erstellungsdatum   und  Uhrzeit  des  Objektes
  736. enthält. Für Dateien werden  auch  die  Größe und die TOS-Attributbits
  737. angezeigt, für Ordner dagegen Informationen über den Inhalt. Letzteres
  738. kann schon mal etwas  dauern,  wenn  der  Ordner viele Unterordner und
  739. Dateien  enthält.  Den  Namen   und   die  Dateiattribute  können  Sie
  740. verändern. Wenn Sie die Box mit "Ok" verlassen, werden geänderte Namen
  741. und Attribute übernommen  und  Informationen zum nächsten selektierten
  742. Objekt angezeigt, sofern noch  eines  vorhanden ist. Wenn Sie "Weiter"
  743. benutzen, geht BoxKite ohne Änderung zum nächsten Objekt über, und mit
  744. "Abbruch" beenden Sie den gesamten Befehl, ebenfalls ohne Änderung.
  745.  
  746. Tip: Mit Hilfe der  Dateiattribute  können  Sie eine Datei verstecken.
  747. Dazu schalten Sie das Bit "Versteckt" ein und die Bits "Schreibschutz"
  748. und "Archivbit" aus. Warum  ausgerechnet  diese Kombination nötig ist,
  749. weiß nur Atari...
  750.  
  751.     "Suchen" (Alternate-S)
  752.     ----------------------
  753.  
  754. Wenn Sie eine  bestimmte  Datei  öffnen  wollen  und  nicht mehr genau
  755. wissen, wo auf Ihrer Festplatte  sie  steckt  (auch eine Diskette kann
  756. ganz  schön  unübersichtlich  werden),   liefert  dieser  Befehl  eine
  757. Hilfestellung. Er durch sucht das  aktuelle und alle darin enthaltenen
  758. Verzeichnisse nach Dateien,  deren  Namen  auf  ein  bestimmtes Muster
  759. passen. In die Dialogbox tragen Sie das Suchmuster ein und starten die
  760. Suche mit "Ok".  Wenn  eine  passende  Datei gefunden wurde, erscheint
  761. eine Hinweisbox mit dem Dateinamen.  Gleichzeitig wird dahinter in der
  762. Dateiliste das  entsprechende  Verzeichnis  angezeigt.  Die Hinweisbox
  763. bietet Ihnen folgende Möglichkeiten:  Mit  "Ok"  beenden Sie die Suche
  764. und bleiben in  dem  Ordner,  in  dem  die  Datei  gefunden wurde, mit
  765. "Weiter" setzen Sie die Suche  fort  und  mit "Abbruch" beende Sie die
  766. Suche und kehren  ins  ursprüngliche  Verzeichnis  zurück. 
  767.  
  768.     "Kopieren" (Alternate-C, Merke: "Copy")
  769.     ---------------------------------------
  770.  
  771. Mit diesem Befehl können Sie  einzelne  Dateien und ganze Ordner nebst
  772. Inhalt kopieren. Er ist nur anwählbar,  wenn auch Objekte zum Kopieren
  773. selektiert sind. Als erstes fordert BoxKite  Sie mit einem Piepton und
  774. einer Meldung in der  Titelzeile  auf,  einen Zielordner zu bestimmen.
  775. Öffnen Sie dazu einfach  den  entsprechenden Ordner und quittieren Sie
  776. mit "Ok".  Danach  erscheint  eine  Dialogbox,  die  Sie  über  die zu
  777. kopierenden Datenmengen informiert. Wenn  darin die Option "Datum/Zeit
  778. beibehalten" selektiert (angekreuzt) ist, erhalten die Kopien dieselbe
  779. Zeitmarkierung wie die Ursprungsdateien, ansonsten  werden sie auf das
  780. aktuelle Datum  und  die  aktuelle  Uhrzeit  gesetzt.  Starten Sie den
  781. Kopiervorgang mit "Ok".
  782.  
  783. Wenn ein  Namenskonflikt  entsteht,  d.  h.  im  Zielordner eine Datei
  784. existiert, die  denselben  Namen  wie  eine  zu  kopierende Datei hat,
  785. erscheint eine Hinweisbox,  die  Ihnen  Gelegenheit  gibt,  für die zu
  786. kopierende Datei einen neuen  Namen  auszuwählen. Gerade beim Arbeiten
  787. mit  verschiedenen  Dateisystemen  können   solche  Situationen  etwas
  788. unerwartet auftreten. Kopiert man etwa von einem Minix-Dateisystem mit
  789. 32 Zeichen langen Namen auf ein TOS-Dateisystem mit "8-Punkt-3"-Namen,
  790. so werden die langen Namen  entsprechend zurechtgestutzt. Dabei können
  791. leicht Überschneidungen entstehen.
  792.  
  793.     "Touch" (Alternate-H)
  794.     ---------------------
  795.  
  796. Eine Datei zu "Touchen"  (sprich:  Betatschen)  bedeutet, Ihre Datums-
  797. und Zeitmarkierung auf das aktuelle Datum  und die aktuelle Uhrzeit zu
  798. setzen. Dies  ist  hauptsächlich  für  Programmierer  und TeX-Benutzer
  799. interessant,  die  das  Verhalten   von   Utilities  wie  'make'  oder
  800. bestimmten  Entwicklungsumgebungen  beeinflussen  wollen.  Auch dieser
  801. Befehl arbeitet bei selektierten Ordnern rekursiv, d. h. er bearbeitet
  802. Dateien in den Ordnern,  Dateien  in  den  Ordnern  in den Ordnern,...
  803. Diese Funktion ist nur in der Vollversion zugänglich.
  804.  
  805.     "Löschen" (Alternate-D, Merke: "Delete")
  806.     ----------------------------------------
  807.  
  808. Mit diesem Befehl können Sie  Ordner  und Dateien löschen, etwa um auf
  809. dem  Datenträger  Platz  zu  schaffen.  Auch  dieser  Befehl  arbeitet
  810. rekursiv. Seien Sie also vorsichtig.
  811.  
  812.     "Über BoxKite" (Alternate-B)
  813.     ----------------------------
  814.  
  815. Dieser Menupunkt zeigt eine  Dialogbox mit Copyright-Informationen an.
  816. Mit dem Knopf "Ok" verlassen Sie diese Box. Mit "Info" zeigen Sie eine
  817. weitere Infobox an. In  der  öffentlichen Version von BoxKite befindet
  818. sich hier auch der Button "Registrieren", mit dem Sie eine Vollversion
  819. erzeugen können, sofern Sie die  Sharewaregebühr bezahlt haben und den
  820. Schlüssel besitzen.
  821.  
  822.  
  823.                 6. Optionen
  824.                 -----------
  825.  
  826. Über den Knopf "Optionen" erreichen Sie ein Popup-Menu, indem Sie eine
  827. Reihe von Grundeinstellungen für die  Arbeitsweise von BoxKite treffen
  828. und abspeichern können.
  829.  
  830.     Versteckte Dateien anzeigen
  831.     ---------------------------
  832.  
  833. TOS bietet die Möglichkeit,  Dateien  im Desktop unsichtbar zu machen,
  834. um sie  vor  unvorsichtigen  Zugriffen  zu  schützen  oder die Anzeige
  835. übersichtlicher zu gestalten. Manchmal  muß  man  aber ausgerechnet so
  836. eine Datei bearbeiten. Mit diesem Menupunkt  können Sie sie in BoxKite
  837. sichtbar machen.
  838.  
  839.     Doppelklick öffnet Ordner
  840.     -------------------------
  841.  
  842. Wenn dieser Punkt aktiviert ist  wird  ein Ordner mit Einfachklick nur
  843. selektiert. Um ihn zu öffnen, benötigen  Sie einen Doppelklick - genau
  844. wie  in  den  Fenstern   im   GEM-Desktop.  (Sie  erinnern  sich:  Ein
  845. Rechtsklick tuts auch.)
  846.  
  847.     In  Namen  alle  Zeichen  zulassen
  848.     ----------------------------------
  849.  
  850. Mit diesem Menupunkt schalten  Sie  die Beschränkung des in Dateinamen
  851. erlaubten  Zeichensatzes  ein  oder   aus.   Wenn   Sie  nur  mit  dem
  852. TOS-Dateisystem  arbeiten,   ist   es   sicherer   die   Einschränkung
  853. einschalten  (näheres  in  Abschnitt  7).   Es  gibt  allerdings  auch
  854. Anwendungsprogramme, die  den  Fileselector  dazu  "mißbrauchen",  vom
  855. Anwender eine Dateimaske  zu  erfragen,  die  Wildcards  ('*' und '?')
  856. enthält. Um Wildcards ins  Namensfeld  von  BoxKite einzugeben, müssen
  857. Sie die Einschränkung abschalten.
  858.  
  859.     Box immer mit  Maximalhöhe  öffnen
  860.     ----------------------------------
  861.  
  862. Wenn dieser Menupunkt aktiviert ist, nutzt BoxKite beim Öffnen der Box
  863. immer die gesamte  senkrechte  Bildschirmauflösung  aus,  um  so viele
  864. Dateien   wie   möglich    anzuzeigen.    Danach    können   Sie   ihn
  865. selbstverständlich wieder  verkleinern.  Auch  in  dieser  Betriebsart
  866. erscheint BoxKite immer in der Breite, die Sie ausgewählt haben.
  867.  
  868.     *.PRG zeigt alle  Programme  an
  869.     -------------------------------
  870.  
  871. Wenn dieser Punkt aktiv  ist,  erhält  die  Suchmaske  "*.PRG" am Ende
  872. einer Pfadangabe eine Sonderbedeutung: Sie  zeigt alle die Dateien an,
  873. die laut  GEM-Konvention  ausführbare  Programme  sind.  Das  sind die
  874. Dateien mit den Typen PRG, APP, TOS,  TTP, GTP. Dieser Modus ist z. B.
  875. im Zusammenhang  mit  dem  Menubefehl  "Execute..."  der Purbo-C-Shell
  876. interessant.
  877.  
  878.     Undo bricht den Dialog  ab
  879.     --------------------------
  880.  
  881. Mit diesem Menupumkt wird  die  Bedeutung der "Undo"-Taste festgelegt.
  882. Ist er abgehakt, dann wirkt "Undo" wie ein Klick auf "Abbruch" (eigens
  883. für die Selectric-Freunde unter  Ihnen).  Andernfalls wechseln Sie mit
  884. "Undo" zum höheren Verzeichnis.
  885.  
  886.     Klick rechts = Doppelklick
  887.     --------------------------
  888.  
  889. Wenn diese Option aktiv ist,  können  Sie  an jede Funktion, die einen
  890. Doppelklick erfordert, auch mit  einem  einfachen Klick auf die rechte
  891. Maustaste auslösen.  (Diese  Option  war  in älteren BoxKite-Versionen
  892. immer  aktiv.  Es  hat  sich  jedoch  herausgestellt,  daß  sie  nicht
  893. kompatibel mit bestimmten  unsauberen  Programmen,  etwa GFA-Basic bis
  894. Version 3.x ist. Daher ist sie nunmehr abschaltbar.)
  895.  
  896.     Expertenmodus
  897.     -------------
  898.  
  899. Dieser Punkt kann nur unter  MiNT/MultiTOS angewählt werden. Ist eines
  900. dieser System installiert, so schalten Sie hier die Anzeige der langen
  901. Dateinamen ein und gleichzeitig sämtliche Prüfungen der Kompatibilität
  902. mit langen Namen aus. Das vereinfacht u. U. den Umgang mit Programmen,
  903. die 'MiNT-fest' sind, ohne  die  MiNT-Domain einzuschalten (sowas soll
  904. es geben). Andererseits sind Katastrophen durch inkompatible Programme
  905. nicht  ausgeschlossen.  Das  soll   die   Warnmeldung,   die  vor  der
  906. Umschaltung erscheint, verdeutlichen.  Nähere  Erläuterungen zu diesem
  907. Fragenkomplex finden Sie im Abschnitt 7.
  908.  
  909.     Arbeit sichern
  910.     --------------
  911.  
  912. Wenn Sie diesen Punkt anklicken,  wird  der Zustand von BoxKite, d. h.
  913. die Größe der  Box,  die  obigen  Einstellungen, der Sortiermodus, die
  914. gespeicherten Pfade  und  Suchmasken  (s.  u.)  in  eine  Datei namens
  915. 'BOXKITE.INF' gesichert.  Diese  Datei  wird  bei  jedem  Neustart von
  916. BoxKite  gelesen   und   ausgewertet,   so   daß   Sie   wieder   Ihre
  917. Lieblingskonfiguration vorfinden. Pfade  und  Dateitypen,  die von der
  918. Hauptapplikation   an   BoxKite   übergeben   wurden,   werden   nicht
  919. gespeichert. Diese Funktion ist nur in der Vollversion zugänglich.
  920.  
  921.  
  922.                 7. Einige theoretische Anmerkungen
  923.                 ----------------------------------
  924.  
  925. Dieser Abschnitt stellt einige der  erweiterten Möglichkeiten von MiNT
  926. und MultiTOS zur Dateibehandlung  kurz  dar und erläutert, wie BoxKite
  927. Ihnen helfen kann,  aus  diesen  Möglichkeiten  den  meisten Nutzen zu
  928. ziehen. Dazu enthält  BoxKite  einige  weitere Bedienungselemente, die
  929. nur unter MiNT sichtbar  sind.  Diesen Abschnitt können Sie eigentlich
  930. überspringen, wenn Sie MiNT  oder  MultiTOS  nicht einsetzen. Aber wer
  931. weiß, vielleicht kommen Sie ja bei der Lektüre auf den Geschmack?
  932.  
  933.     Dateisysteme & Dateinamen
  934.     -------------------------
  935.  
  936. Was sind nun  eigentlich  Dateisysteme?  Warum  sind  lange Dateinamen
  937. interessant?
  938.  
  939. Ein Dateisystem ist  derjenige  Teil  des  Betriebssystems,  der dafür
  940. verantwortlich ist, ob  und  wie  die  Daten  auf  den  Disketten oder
  941. Festplatten gespeichert werden.  In  das  Betriebssystem  TOS  ist ein
  942. Dateisystem eingebaut, das  auf  Kompatibilität  mit  MS-DOS (just say
  943. no!)  ausgelegt  ist.  Diese  Entscheidung   brachte  aber  neben  der
  944. Möglichkeit, (fast)  ohne  Probleme  Disketten  mit PCs auszutauschen,
  945. auch einige Unannehmlichkeiten mit sich: Da ist einmal die nicht immer
  946. berauschende Geschwindigkeit, und zum anderen  die Beschränkung auf 12
  947. Zeichen lange Dateinamen, die nur  Großbuchstaben enthalten können und
  948. im bekannten "8-Punkt-3"-Format vorliegen müssen.  Da muß man manchmal
  949. viel Phantasie aufbringen, um  vom  Namen  auf  den Inhalt einer Datei
  950. schließen zu können.
  951.  
  952. Für  dieses  Problem   zeichnet   sich   aber   eine  Lösung  ab:  Die
  953. Betriebssystemerweiterung MiNT, die  auch  die  Grundlage von MultiTOS
  954. bildet,  ist  so  offen  ausgelegt,  daß  man  ohne  weiteres  bessere
  955. Dateisysteme  einbinden  kann.  Ein   solches   System  ist  etwa  das
  956. Minix-Dateisystem von Steven Henson  (in  jeder gut sortierten Mailbox
  957. erhältlich), das neben anderen Vorteilen wesentlich längere Dateinamen
  958. mit Groß-  und  Kleinbuchstaben  zuläßt.  Hier  kann  eine  Datei etwa
  959. 'Kapitel.3.Versuch.2.TXT'  anstatt   'KAP3VER2.TXT'   heißen.   Ferner
  960. besteht immerhin die Hoffnung, daß  Atari einen CD-ROM-Treiber für das
  961. ISO-Level-2-Format allgemein zugänglich macht.
  962.  
  963. BoxKite kann unter MiNT (und  damit  auch  unter MultiTOS) Dateien mit
  964. Namen von bis zu 32  Zeichen  mit gemischter Groß- und Kleinschreibung
  965. anzeigen. Die Namen dürfen  auch  beliebig  viele Punkte enthalten. In
  966. anderen Boxen werden längere  Namen  so  verstümmelt,  daß sie auf die
  967. "8-Punkt-3"-Regel des  TOS-Dateisystems  passen. Das Minix-Dateisystem
  968. läßt zwar bei entsprechender  Einstellung  noch längere Namen zu, doch
  969. leidet meines Wissens dann die Effizienz.
  970.  
  971. BoxKite versucht, in der Dateiliste  Namen, Größe und Erstellungsdatum
  972. der Dateien anzuzeigen. Dies ist  von  der maximal möglichen Länge der
  973. Namen und von der aktuellen Breite  der  Box  abhängig, d. h. wenn die
  974. Box gerade breit genug für  32  Zeichen  lange Namen ist, verschwinden
  975. die Zusatzinformationen. Wenn  Sie  dann  BoxKite  mit  dem Größenfeld
  976. verbreitern, werden die Zusatzinformationen wieder sichtbar.
  977.  
  978. Die Länge des Namensfeldes von  BoxKite entspricht immer der maximalen
  979. Länge eines Dateinamens im aktuellen Dateisystem. Ebenso gibt das Feld
  980. den Punkt vor,  wenn  das  Dateisystem  vom  Typ  "8-Punkt-3" ist (was
  981. leider noch  meistens  der  Fall  ist).  Wenn  das  Dateisystem keinen
  982. Unterschied zwischen Groß- und Kleinbuchstaben macht (ebenfalls leider
  983. noch meistens der  Fall),  werden  alle  Eingaben  in  dieses  Feld in
  984. Großbuchstaben gewandelt. Sie können  also  nichts falsch machen. Wenn
  985. Sie MiNT einsetzen, probieren Sie es mal im Laufwerk U: aus.
  986.  
  987. Wie so oft erhebt sich  auch  in diesem Zusammenhang die leidige Frage
  988. nach  der   Kompatibilität,   d.   h.   der   Verträglichkeit  bereits
  989. existierender  Programme  mit  diesen  neuen  Möglichkeiten.  Es  soll
  990. nämlich Programme geben, die  nur  Speicherplatz für Dateinamen von 12
  991. Zeichen reservieren. Wenn man  diesen  längere Namen übergibt, stürzen
  992. sie u. U. ab und  nehmen  alle  erreichbaren  Daten  mit in den Orkus.
  993. BoxKite versucht nun,  auf  solche Kompatibilitätsproblem hinzuweisen.
  994. Die Theorie, nach der er dabei vorgeht, ist die Folgende:
  995.  
  996. Unter  MiNT  lassen  sich   Programme   in   zwei  Klassen  einteilen:
  997. MiNT-Anwendungen  und  TOS-Anwendungen.  Eine  MiNT-Anwendung zeichnet
  998. sich dadurch aus, daß sie mit  den erweiterten Möglichkeiten von MiNT,
  999. insbesondere  mit   langen   Dateinamen   umgehen   kann.   Von  einer
  1000. TOS-Anwendung kann man  dies  nicht  annehmen,  und  MiNT verfolgt die
  1001. Philosophie,   einer   solchen    Anwendung    auch    nur   auf   das
  1002. "8-Punkt-3"-Format verkürzte  Dateinamen  zu  zeigen.  
  1003.  
  1004. Diese  Philosophie  ist  auch  nicht  ganz  unproblematisch.  Es  kann
  1005. durchaus vorkommen, daß zwei verschiedene  Namen,  die sich z. B. erst
  1006. im 10. oder 12. Zeichen  unterscheiden,  in der verkürzten Form gleich
  1007. aussehen und dann  von  Anwendungsprogrammen  nicht mehr unterschieden
  1008. werden können.  Wenn  Sie  schon  gezwungen  sind,  TOS-Anwendungen zu
  1009. benutzen, können Sie diesem Problem  dauerhaft nur dadurch ausweichen,
  1010. daß Sie schon bei der  Neuanlage  von  Dateien die Namen so auswählen,
  1011. daß sie an den ersten 8  Zeichen  des  Namens und den ersten 3 Zeichen
  1012. der Erweiterung eindeutig zu identifizieren  sind.  Da die Namen z. B.
  1013. im Minix-Dateisystem auch mehrere  Punkte  enthalten dürfen, ist unter
  1014. der Erweiterung  alles  zu  verstehen,  was  hinter  dem letzten Punkt
  1015. steht.
  1016.  
  1017. BoxKite ist nun in der Lage, festzustellen, ob er von einer MiNT- oder
  1018. einer TOS-Anwendung aus aufgerufen  wurde  (Für  Insider: Er prüft, ob
  1019. der aktuelle Prozeß in  der  MiNT-Domain  läuft  und ob evtl. noch ein
  1020. Accessory mit im Spiel  ist).  Im  Falle  einer TOS-Anwendung zeigt er
  1021. zunächst nur verkürzte Dateinamen  an.  Sie können die Darstellung auf
  1022. lange Namen umschalten. Das kann z. B. nützlich sein, wenn Dateien von
  1023. BoxKite  aus  kopiert  oder  gelöscht  werden  sollen.  Wenn  Sie aber
  1024. versuchen, lange Namen an die aufrufende Anwendung zurückzugeben, wird
  1025. BoxKite eine Warnung anzeigen. Dann können  Sie die langen Namen immer
  1026. noch zurückgeben; Sie sind aber selbst für die Folgen verantwortlich.
  1027.  
  1028. Diese Umschaltung nehmen Sie mit  dem  Namensknopf vor, der unter MiNT
  1029. in der linken unteren Ecke  von  BoxKite auftaucht. Dieser Knopf zeigt
  1030. immer an, ob Sie  lange  oder  verkürzte  Namen sehen. Wenn MiNT nicht
  1031. installiert ist, erscheint aus optischen  Gründen an dieser Stelle der
  1032. "Ok"-Knopf.
  1033.  
  1034. Eine  wirklich  vollautomatische  Lösung  der  Kompatibilitätsprobleme
  1035. dürfte kaum möglich sein,  da  BoxKite  dazu  in  der Lage sein müßte,
  1036. durch bloße Betrachtung  eines  Anwendungsprogrammes festzustellen, ob
  1037. dieses lange Dateinamen verträgt.  Das  scheint mir aber äquivalent zu
  1038. einer Lösung des Halteproblems zu sein. ;-)
  1039.  
  1040. Selbstverständlich  bleiben   die   Autoren  von  Anwendungsprogrammen
  1041. aufgefordert, ihre Werke  in  saubere  MiNT-Anwendungen zu verwandeln.
  1042. Dann kann ich vielleicht eines Tages  die Notbremse aus BoxKite wieder
  1043. ausbauen...
  1044.  
  1045. ...wozu ich mich in der  Version  1.43 halbwegs durchgerungen habe. Da
  1046. man mir versichert, daß eine  Reihe  von Programmen existiert, die mit
  1047. langen Namen zurechtkommen, ohne in  die MiNT-Domain zu wechseln, habe
  1048. ich einen "Expertenmodus" installiert.  In  diesem Modus zeigt BoxKite
  1049. nur lange Namen an, und die  beschriebenen Prüfungen finden nicht mehr
  1050. statt. Wenn Sie also  die  Warnmeldungen  stören,  und Sie kennen Ihre
  1051. Pappenheimer (sprich: Programme) genau,  dann  können Sie diesen Modus
  1052. einschalten.
  1053.  
  1054.     Nochmal Dateinamen
  1055.     ------------------
  1056.  
  1057. BoxKite hilft auch noch  dabei,  ein anderes Kompatibilitätsproblem zu
  1058. lösen: Laut offizieller Dokumentation dürfen  unter TOS Dateinamen nur
  1059. bestimmte   Zeichen   enthalten,    u.    a.    keine   Umlaute.   Das
  1060. Minix-Dateisystem dagegen kennt  solche  Einschränkungen nicht. Um die
  1061. Lage vollends  zu  verwirren,  wissen  zumindest  einige TOS-Versionen
  1062. nichts davon, daß sie diese  Zeichen eigentlich gar nicht beherrschen,
  1063. und verarbeiten z.  B.  die  Umlaute  klaglos.  Auf  der anderen Seite
  1064. existieren angeblich Anwendungsprogramme,  die  Dateinamen mit solchen
  1065. Zeichen schlecht vertragen.
  1066.  
  1067. In BoxKite können Sie  die  Beachtung  von solchen Einschränkungen des
  1068. Zeichensatzes ein- und ausschalten. Wenn der Zeichensatz eingeschränkt
  1069. ist, können Sie Zeichen, die  laut der TOS-Dokumentation nicht erlaubt
  1070. sind (nachzulesen im  ATARI  Profibuch,  Sybex,  12.  Auflage 1992, S.
  1071. 160), gar nicht erst eingeben.  Existierende Namen, die solche Zeichen
  1072. enthalten, werden aus der Dateiliste ausgeblendet. Ist der Zeichensatz
  1073. nicht beschränkt, dann dürfen Ihre  Dateinamen alle Zeichen außer '\',
  1074. '/' und ':' enthalten. Diese Zeichen  sind ausgenommen, da sie von TOS
  1075. als  Trennzeichen   für   die   Namen   von   verschachtelten  Ordnern
  1076. interpretiert werden. Ansonsten ist alles erlaubt.
  1077.  
  1078. Das heißt aber nicht, daß auch alles  ratsam wäre. Wenn Sie z. B. eine
  1079. Textshell (wie ksh,  sh,  bash,  mintshel  oder Mupfel) einsetzen, und
  1080. wenn Zeichen, die für die Shell eine besondere Bedeutung haben (häufig
  1081. sind das '|', '>', '$'  u.  ä.)  in Ihren Dateinamen vorkommen, können
  1082. können Sie eventuell  diese  Dateien  von  der  Shell  aus  nicht ohne
  1083. weiteres ansprechen. Dann  müssen  Sie  auf  einen  Mechanismus in der
  1084. Shell zurückgreifen, der  diesen  Spezialzeichen  ihre Bedeutung nimmt
  1085. (in den Handbüchern meist als 'Quoting' bezeichnet).
  1086.  
  1087. Das TOS-Dateisystem hat die  Eigenart  (Bug? Feature?), daß bei Namen,
  1088. die Leerzeichen  enthalten,  alles  ab  dem  Leerzeichen abgeschnitten
  1089. wird. '*'  und  '?'  haben  noch  eigenartigere  Auswirkungen. Umlaute
  1090. dagegen  werden  meines  Wissens  von  den  meisten  Versionen  sauber
  1091. verarbeitet. Dennoch  muß  hier  eine  deutliche Warnung ausgesprochen
  1092. werden: Es ist nicht garantiert, daß sich das TOS-Dateisystem in allen
  1093. Versionen genau so  verhält  oder  daß  es  sich  bis  in alle Zukunft
  1094. weiterhin  so  verhalten   wird.   Es   ist   durchaus   möglich,  daß
  1095. TOS-Versionen existieren oder in  Zukunft  erscheinen,  in denen nicht
  1096. erlaubte Zeichen in  Dateinamen  zu  Abstürzen und/oder Datenverlusten
  1097. führen. Wenn Sie also dem TOS-Dateisystem solche Dateinamen vorsetzen,
  1098. handeln Sie auf eigene Verantwortung.
  1099.  
  1100.     Symbolische Links
  1101.     -----------------
  1102.  
  1103. Eine  weitere  hübsche  Eigenschaft  von  MiNT  sind  die  sogenannten
  1104. symbolischen Links. Dabei handelt  es  sich  um eine Möglichkeit, eine
  1105. Datei unter zwei  verschiedenen  Namen  in  zwei verschiedenen Ordnern
  1106. anzusprechen.  "Wozu  ist  denn  das   gut?"  werden  Sie  sich  jetzt
  1107. vielleicht fragen.
  1108.  
  1109. Stellen Sie sich etwa vor, daß die Programme und Daten, die Sie häufig
  1110. benötigen, in  Ordnern  liegen,  die  über alle Festplattenpartitionen
  1111. verteilt sind,  zum  Beispiel  C:\WORDPLUS\TEXTE\POST\LIEBESBR.IEF und
  1112. D:\DATABASE\PRIVAT\ADRESSEN. Dann  müssen  Sie  sich  immer  von einem
  1113. Laufwerk zum anderen durchklicken,  um  diese  Daten zu erreichen. Der
  1114. gewiefte Anwender einer  modernen  Shell  (etwa  der neue Desktop oder
  1115. Gemini) wird nun  diese  Ordner  als  Icons auf dem Desktophintergrund
  1116. plazieren. Solange man nur mit  der  Shell arbeitet, ist das auch sehr
  1117. hilfreich. Versucht man aber,  eine  dieser  Dateien von einer anderen
  1118. Anwendung aus zu öffnen, darf man sich wieder durch alle Laufwerke und
  1119. Ordner klicken.
  1120.  
  1121. Unter  MiNT  ist  das  anders.   Hier   können  Sie  mit  Hilfe  eines
  1122. symbolischen  Links  dafür  sorgen,   daß   jeder  dieser  Ordner  ein
  1123. "Doppelleben" im Laufwerk U: führt.  Dann  liegt alles, was Sie häufig
  1124. brauchen,  in   U:   schön   nebeneinander,   und   wird   von   ALLEN
  1125. Anwendungsprogrammen dort  gefunden.  Die  beiden  Bandwurmnamen  oben
  1126. können Sie damit z. B. als U:\LIEBESBR.IEF und U:\ADRESSEN ansprechen.
  1127.  
  1128. Um es nochmal deutlich zu sagen: Dabei werden keine Daten kopiert; Sie
  1129. sprechen nur je eine Datei unter zwei verschiedenen Namen an. Wenn Sie
  1130. also  U:\LIEBESBR.IEF  verändern,   werden   Sie   die  Änderungen  in
  1131. C:\WORDPLUS\TEXTE\POST\LIEBESBR.IEF wiederfinden.
  1132.  
  1133. Wie legt man nun  einen  solchen  Link  am  sinnvollsten an? Bei jedem
  1134. Start von MiNT, also beim  Booten  des  Rechners wird eine Steuerdatei
  1135. namens MINT.CNF  ausgeführt.  Unter  anderem  kann  diese  Datei  auch
  1136. Befehle zum Anlegen von  symbolischen  Links enthalten. Die Links, die
  1137. Sie dort eintragen, werden bei  jedem  Start  des Systems angelegt und
  1138. stehen damit ohne weiteren Aufwand immer  zur Verfügung. Für das erste
  1139. Beispiel lautet der Befehl:
  1140.  
  1141. sln C:\WORDPLUS\TEXTE\POST\LIEBESBR.IEF U:\LIEBESBR.IEF
  1142.  
  1143. BoxKite  markiert  symbolische  Links  in   der  Anzeige  durch  einen
  1144. vorangestellten Punkt. Ferner  steht  eine  Möglichkeit zur Verfügung,
  1145. einen Link aufzulösen, d. h.  herauszufinden, wie das fragliche Objekt
  1146. wirklich heißt und wo es steht.
  1147.  
  1148. Ferner enthält unter MiNT der  Kopf  der  Dateiliste von BoxKite einen
  1149. weiteren Knopf, der mit einem Gleichheitszeichen markiert ist und über
  1150. die Tastenkombination "Alternate-0" angesprochen  werden kann. Wenn in
  1151. der Dateiliste ein symbolischer  Link  selektiert  ist, können Sie ihn
  1152. mit dieser Funktion auflösen.  Dann  zeigt BoxKite das Verzeichnis an,
  1153. in dem sich  das  Objekt  tatsächlich  befindet.  Der  wahre  Name des
  1154. Objektes erscheint im Namensfeld. Dieser Knopf ist nicht wählbar (grau
  1155. dargestellt), wenn kein symbolischer Link selektiert ist.
  1156.  
  1157. Wenn Sie  sich  unter  MiNT  die  '?'-Funktion  im  Verzeichnis U:\C\*
  1158. aufrufen, erhalten  Sie  die  Information  über  den  freien Platz auf
  1159. Laufwerk C: anstelle der wenig ergiebigen Angabe, auf U: seien 0 Bytes
  1160. von 0 frei. Das gleiche gilt, wenn Sie  z. B. einen Ordner auf C: über
  1161. einen symbolischen Link auf U: ansprechen.
  1162.  
  1163.  
  1164.             Anhang: Technische Interna
  1165.             --------------------------
  1166.  
  1167. Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit  einigen technischen Interna von
  1168. BoxKite.  Er  ist  vermutlich   in   erster  Linie  für  Programmierer
  1169. interessant. Also gleich in die Vollen:
  1170.  
  1171. BoxKite verbiegt die Vektoren für  Trap  #2 (GEM) und Trap #13 (BIOS).
  1172. Die XBRA-Kennung ist 'HBFS'.
  1173.  
  1174. Sie  sollten  den   Aufruf   einer  Dateiauswahlbox  grundsätzlich  in
  1175. 'wind_update'   einschachteln.    Andernfalls    macht   nämlich   die
  1176. Standard-GEM-Box Probleme...
  1177.  
  1178. BoxKite legt zwei Cookies an: Zum einen den Standardcookie 'FSEL', zum
  1179. anderen einen eigenen  Cookie  namens  'HBFS'.  Über den 'FSEL'-Cookie
  1180. wird   eine    Teilmenge    der    Selectric™-Programmierschnittstelle
  1181. realisiert.  Diese   Schnittstelle   wurde   von   Stefan  Radermacher
  1182. entwickelt, dem ich hiermit für  die Genehmigung zur Verwendung dieser
  1183. Informationen   danke.   Der   Wert   des   'HBFS'-Cookies   ist   die
  1184. Einsprungadresse  des  Trap-2-Handlers  von  BoxKite.  Wenn  einer der
  1185. beiden Cookies beim Start  von  BoxKite  schon existiert, wird BoxKite
  1186. nicht installiert, da in diesem  Fall  zu  vermuten ist, daß schon ein
  1187. anderer residenter  Fileselector  installiert  ist  (der  Klügere gibt
  1188. nach).
  1189.  
  1190. Auch auf die Gefahr hin, bereits  Bekanntes zu wiederholen, möchte ich
  1191. hier  die  Funktionsweise  der  Selectric™-Schnittstelle  beschreiben,
  1192. soweit sie auf BoxKite zutrifft.  Der  Wert des 'FSEL'-Cookies ist die
  1193. Adresse einer Datenstruktur, über die  der Datenaustausch zwischen dem
  1194. Anwendungsprogramm und dem Fileselector  erfolgt. Unter MiNT-Versionen
  1195. mit Speicherschutz ist diese Datenstruktur für Anwendungsprogramme nur
  1196. im  Supervisor-Mode   zugänglich.   Die   Datenstruktur   wird   in  C
  1197. folgendermaßen deklariert:
  1198.  
  1199. typedef struct
  1200. {
  1201.      unsigned long   id;           /* ID (`SLCT')                */
  1202.      unsigned int    version;      /* Version (BCD-Format)       */
  1203.      struct
  1204.      {
  1205.           unsigned           : 8;   /* reserviert                */
  1206.           unsigned pthsav    : 1;
  1207.           unsigned stdest    : 1;
  1208.           unsigned           : 1;
  1209.           unsigned numsrt    : 1;   /* numerisches Sortieren     */
  1210.           unsigned lower     : 1;
  1211.           unsigned dclick    : 1;   /* Ordner mit Doppelklick    */
  1212.           unsigned hidden    : 1;   /* versteckte Dateien        */
  1213.           unsigned onoff     : 1;   /* Fileselector AN/AUS       */
  1214.      } config;
  1215.      int       sort;               /* Sortiermodus               */
  1216.      int       num_ext;            /* Anzahl Extensions          */
  1217.      char      *(*ext)[];          /* Standard-Extensions        */
  1218.      int       num_paths;          /* Anzahl Pfade               */
  1219.      char      *(*paths)[];        /* Standard-Pfade             */
  1220.      int       comm;               /* communication word         */
  1221.      int       in_count;           /* input counter              */
  1222.      void      *in_ptr;            /* input pointer              */
  1223.      int       out_count;          /* output counter             */
  1224.      void      *out_ptr;           /* output pointer             */
  1225.      int cdecl (*get_first)(XDTA *dta, int attrib);
  1226.      int cdecl (*get_next)(XDTA *dta);
  1227.      int cdecl (*release_dir)(void);
  1228. } SLCT_STR;
  1229.  
  1230. Die Felder 'in_count' und  'in_ptr'  sind  weder  in Selectric noch in
  1231. BoxKite benutzt. Die Felder  'pthsav',  'stdest' und 'lower' haben für
  1232. Selectric eine  Bedeutung,  sind  aber  unter  BoxKite  als reserviert
  1233. anzusehen. Die Felder im Einzelnen:
  1234.  
  1235.     -  'id':  Dieses  Langwort  muß  den  Inhalt  'SLCT'  haben.
  1236.     Andernfalls wurde der  'FSEL'-Cookie  von einem Fileselector
  1237.     installiert,  der  das  Selectric-Protokoll  nicht versteht.
  1238.     Bevor Sie das Selectric-Protokoll verwenden, müssen Sie also
  1239.     dieses Feld testen.
  1240.  
  1241.     -   'version':   Hier    steht    die   Versionsnummer   des
  1242.     Selectric-Protokolls im  BCD-Format,  also  0x100  für  1.0.
  1243.     BoxKite trägt nunmehr die Nummer  1.02  ein.
  1244.  
  1245.     - 'config': Die  einzelenen  Bits  in  diesem  Wort schalten
  1246.     bestimme Features von BoxKite  bzw.  Selectric ein oder aus.
  1247.     Die folgenden Bits sind für BoxKite relevant:
  1248.  
  1249.        onoff    steht dieses Bit auf 0, so wird die
  1250.                 GEM-Dateiauswahl anstelle von Selectric bzw.
  1251.                 BoxKite benutzt.
  1252.        hidden   Gibt an, ob versteckte Dateien angezeigt  werden 
  1253.                 sollen.
  1254.        dclick   Ordner erst auf Doppelklick öffnen.
  1255.        numsrt   Schaltet die numerische Sortierung ein.
  1256.  
  1257.     - 'sort': Konfiguriert  das  Sortierkriterium,  dabei gelten
  1258.     folgende Werte:
  1259.  
  1260.                1    Sortiert nach dem Namen
  1261.                2    nach Datum
  1262.                3    nach Größe
  1263.                4    nach Typ bzw. Extension
  1264.                5    unsortiert
  1265.  
  1266.     Negative Werte werden von BoxKite ignoriert.
  1267.  
  1268.     - 'num_ext',  'ext':  Über  diese  beiden  Felder  kann  die
  1269.     Anwendung die Liste von  Dateitypen  verändern. Dazu muß sie
  1270.     in 'num_ext' die Anzahl  der  Typstrings eintragen, in 'ext'
  1271.     die Adresse eines  Arrays  von  Zeigern  auf  die fraglichen
  1272.     Strings. Alle Strings,  von  denen  in  diesem Abschnitt die
  1273.     Rede  ist,  sind   selbstredend   nullterminiert.  Wenn  der
  1274.     Anwender  BoxKite  verläßt,   wird   'ext'  wieder  auf  die
  1275.     BoxKite-eigene  Liste  zurückgebogen.  Die  Applikation  muß
  1276.     diese Felder also vor jedem fsel_input() bzw. fsel_exinput()
  1277.     einstellen. Wenn 'ext'  verstellt  wird,  sperrt BoxKite die
  1278.     Funktion 'Typ merken' im  Menu  unter  dem Pfadfeld. Das ist
  1279.     erforderlich, da BoxKite  nicht  wissen  kann, wieviel Platz
  1280.     die Applikation für einen Typ reserviert hat.
  1281.  
  1282.     -  'num_paths',  'paths':   Mit   diesen  Feldern  kann  die
  1283.     Applikation   BoxKite   eine    neue    Liste   von   Pfaden
  1284.     unterschieben. Das  Verfahren  ist  dasselbe  wie oben. Auch
  1285.     diese felder  müssen  vor  jedem  Aufruf eingestellt werden.
  1286.     Wenn 'paths'  verstellt  wird,  sperrt  BoxKite die Funktion
  1287.     'Pfad merken'  und  das  Speichern  des  Pfades  nach  jeder
  1288.     Auswahl.
  1289.  
  1290.     Bemerkung  dazu:  Schon  die  Selectric-Dokumentation  weist
  1291.     darauf hin, daß  Sie  als  Programmierer  diese Features nur
  1292.     dann nutzen sollten, wenn  es  unbedingt  nötig ist und wenn
  1293.     die Effekte für den Anwender  verständlich sind. Bei BoxKite
  1294.     kommt erschwerend dazu, daß  Sie  dadurch andere Features im
  1295.     Fileselector blockieren.
  1296.  
  1297.     P. S.: Wenn der  Anwender  "Arbeit sichern" betätigt, werden
  1298.     die  von  BoxKite  selbst   gespeicherten  Pfade  und  Typen
  1299.     gesichert, NICHT die von der Applikation festgelegten.
  1300.  
  1301.     -  'comm':   Mit   diesem   Wort   beginnt   eigentlich  der
  1302.     interessanteste Teil  des  Selectric-Protokolls, nämlich die
  1303.     Möglichkeit, mehr  als  einen  Dateinamen  auszuwählen. Dazu
  1304.     werden  auch  noch  die  Felder  'out_count'  und  'out_ptr'
  1305.     benutzt.  Es   wird   folgendes   Verfahren   verwendet:  In
  1306.     'out_count' gibt die Applikation an, wieviele Dateinamen sie
  1307.     höchstens erwartet. In 'out_ptr' trägt sie eine Adresse ein,
  1308.     an  der  sie  diese  Namen  erwartet.  In  'comm'  gibt  die
  1309.     Applikation dann an, in welcher Art und Weise die Dateinamen
  1310.     übergeben werden sollen. Wenn der Fileselector dann mit "Ok"
  1311.     beendet  wird,  setzt  er  in  'out_count'  die  tatsächlich
  1312.     ausgewählte Anzahl von Dateien  ein  und  schreibt die Namen
  1313.     nach der durch 'comm' bestimmten Methode nach 'out_ptr'.
  1314.  
  1315.     Um   überhaupt   die   Rückgabe   mehrerer   Dateinamen   zu
  1316.     veranlassen, muß die Applikation das  Bit  0 in 'comm' auf 1
  1317.     setzen. Wenn dann Bit  1  auf  0  steht,  wird 'out_ptr' als
  1318.     Adresse eines Arrays  von  Zeigern  interpretiert, von denen
  1319.     jeder auf den  Speicher  für  einen  Dateinamen verweist. Es
  1320.     müssen mindestens so  viele  gültige  Zeiger vorhanden sein,
  1321.     wie 'out_count'  angibt,  und  jeder  Zeiger  muß  auf einen
  1322.     hinreichend großen freien  Speicherblock verweisen. ACHTUNG:
  1323.     13 Bytes (incl. terminierender 0) sind NICHT genug, 33 Bytes
  1324.     kommen der Sache schon näher.  Ist  Bit  1 gleich 1, so gilt
  1325.     'out_ptr' als Adresse eines Strings,  in den die Namen durch
  1326.     Leerzeichen getrennt geschreiben werden. Der String muß groß
  1327.     genug für 'out_count' Namen incl. Leerzeichen sein. Beachten
  1328.     Sie auch hier, daß ein Name bis zu 32 Zeichen umfassen kann.
  1329.     Diese zweite Variante kann  aus Kompatibilitätsgründen nicht
  1330.     anders  implementiert  werden;  sie  kann  aber zu Problemen
  1331.     führen,  wenn  Namen  auftreten,   die  bereits  Leerzeichen
  1332.     enthalten.  Das  ist  z.   B.  unter  dem  Minix-Dateisystem
  1333.     durchaus erlaubt. Sie sollten  sich  also im Zweifel für die
  1334.     erste Variante entscheiden.
  1335.  
  1336.     -  'get_first':  Dieses  und  die  beiden  folgenden  Felder
  1337.     enthalten  die  Adressen   dreier   Unterprogramme,  die  es
  1338.     ermöglichen,  eine   theoretisch   unbegrenzte   Anzahl  von
  1339.     Dateinamen zurückzuerhalten. Dieses  Protokoll ist identisch
  1340.     mit Selectric™ 1.02 und wird z.  B. von 1stView und 1stGuide
  1341.     unterstützt. Aus Rücksicht auf  die längeren Dateinamen habe
  1342.     ich für BoxKite eine  kleine  Änderung  festgelegt, die aber
  1343.     die  Funktion   bestehender   Programme  nicht  beeinflussen
  1344.     dürfte.
  1345.  
  1346.     Um dieses  Protokoll  zu  starten,  müssen  Sie  zunächst in
  1347.     'comm' neben dem Bit 0  auch  das  Bit  3 auf 1 setzen. Wenn
  1348.     'fsel_input()' dann signalisiert, daß  der User 'Ok' gewählt
  1349.     hat, rufen  Sie  zunächst  'get_first'  auf.  Diese Funktion
  1350.     erwartet als Parameter (und zwar  in C-Manier auf dem Stack)
  1351.     einen Zeiger auf  eine  XDTA-Struktur  und ein Attributwort.
  1352.     Eine XDTA-Struktur ist wie folgt zu deklarieren:
  1353.  
  1354.     typedef struct
  1355.     {   char            d_reserved[21];
  1356.         unsigned char   d_attrib;
  1357.         unsigned int    d_time;
  1358.         unsigned int    d_date;
  1359.         unsigned long   d_length;
  1360.         char            d_fname[34];
  1361.     } XDTA;
  1362.  
  1363.     Bis auf die Länge des Namensfeldes ist sie identisch mit der
  1364.     Standard-TOS-DTA. Das Namensfeld wurde mit Rücksicht auf die
  1365.     langen Dateinamen erweitert. Wenn Ihr  Programm nicht in der
  1366.     MiNT-Domain  läuft,  können  Sie   auch  ganz  normale  DTAs
  1367.     verwenden.  Dann  sorgen   die  Sicherheitsvorkehrungen  von
  1368.     BoxKite dafür, daß der Anwender  gewarnt wird. 
  1369.  
  1370.     'get_first'  funktioniert  wie   'Fsfirst'   und  füllt  die
  1371.     XDTA-Struktur mit Informationen  über  die erste selektierte
  1372.     Datei. Es werden nur  solche  Dateien zurückgegeben, die die
  1373.     Attribute  haben,  die  mit   dem  übergebenen  Attributwort
  1374.     korrespondieren (die Werte werden NICHT so behandelt wie von
  1375.     GEMDOS bei Fsfirst(),  sondern  einfach  bitweise verodert).
  1376.     Wenn eine Datei gefunden  wurde,  gibt  'get_first()' eine 0
  1377.     zurück. Dann können  Sie  mit 'get_next()' nacheinander alle
  1378.     weiteren Dateien anfordern,  bis  ein  Returncode ungleich 0
  1379.     auftritt.  Danach  sollten   Sie  'release_dir()'  aufrufen,
  1380.     woraufhin BoxKite den  von  der Dateiliste belegten Speicher
  1381.     freigibt.  Spätestens  beim  nächsten   Aufruf  von  BoxKite
  1382.     passiert das auch  automatisch,  aber  so  lange sollten Sie
  1383.     eigentlich nicht warten. Diesen ganzen Ablauf sollten Sie in
  1384.     'wind_update' einschachteln, damit  kein  anderer Prozeß auf
  1385.     die  Idee   kommt,   zwischenzeitlich  eine  Dateiauswahlbox
  1386.     aufzurufen.  Falls  diese  Beschreibung  etwas  zu  abstrakt
  1387.     geraten ist, werfen Sie einen Blick in BEISPIEL.C.
  1388.