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2023-02-26
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10KB
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321 lines
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ROCKFORD-MAGAZIN 07 TEXTFILE 06.03.1994
=======================================
WISSEN IST MACHT: MEDIENINFORMATIKER
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Hallo!
Wie im letzten MAG berichten wir auch
diesmal wieder von genialen Zukunfts-
chancen.
Diesmal gibts Grundinformationen zur
vierjaehrigen Ausbildung zum Diplom-
Medieninformatiker! Alex ZOP
---------------------------------------
IN FURTWANGEN KANNST DU ...
MEDIENINFORMATIK studieren!!!!!!!!!!!!!
---------------------------------------
Um nach Furtwangen im Schwarzwald zu
kommen, faehrt man von Stuttgart auf
der A81 neunzig Kilometer nach Sueden
und biegt dann rechts ab Richtung
Villingen. Von da sind es noch zwanzig
Minuten bis Furtwangen. Die Stadt hat
ungefaehr 7500 Einwohner, wovon etwa
tausend als Studenten an der Hochschule
eingeschrieben sind.
Am 19.Maerz 1990 begannen dort 35 Stu-
denten mit ihrer vierjaehrigen Aus-
bildung zum Diplom-Medieninformatiker.
Viele von Ihnen fragten sich, warum
dieser neue Studiengang ausgerechnet in
einem abgelegenen Nest 860 Meter ueber
dem Meeresspiegel angesiedelt wurde.
Tatsaechlich vermutet man bei einem
ersten Besuch in Furtwangen hinter den
Fassaden der Haeuser kaum mehr als
einige Kuckucksuhren. In diesen Vogel-
huetten liegt aber der Ursprung der
heutigen High-Tech-Hochschule, denn aus
einer Uhrmacherschule mit ihrer fein-
werktechnischen Ausrichtung entwickelte
sich im Laufe der Zeit ein Ausbildungs-
zentrum fuer Ingenieure und Infor-
matiker, welches immer wieder durch
neue, zukunftsorientierte Studiengaenge
Aufsehen erregte. So war die FH Furt-
wangen zu Beginn der 70er Jahre die
erste Hochschule in Deutschland, die
das Studium zum Wirtschaftsinformatiker
ermoeglichte. 10 Jahre spaeter folgte
dann der Studiengang Product-
Engineering und 1990 schliesslich
Medieninformatik.
Was den Studenten in den 8 Semstern
(incl. 2 Praxissemestern) vermittelt
werden soll, war auch den zustaendigen
Professoren zu Beginn nicht ganz klar.
Denn man war ja wieder einmal der erste
Anbieter in Deutschland und konnte sich
somit nicht an bereits bestehenden
Studiengaengen orientieren. Die For-
derung war (und ist es auch heute noch)
die Medientechnik mit der Informatik zu
verbinden, d.h. auf die zunehmende
"Computerisierung" in weiten Teilen der
Medienproduktion einzugehen. Betroffen
sind hiervon besonders die Bereiche
Audiotechnik, Videotechnik sowie die
Telekommunikation und die Drucktechnik,
die jedoch jede fuer sich beinahe schon
ein eigenes Studium erfordern. So ist
die Ueberlegung, im Grundstudium Basis-
wissen in den Bereichen Medien, Infor-
matik sowie Mathematik, Physik und
Betriebswirtschaftslehre zu vermitteln,
um dann im Hauptstudium eine Vertiefung
in Workshops und Wahlpflichtfaechern
durchzufuehren. Diese Spezialisierung
wird unterstuetzt durch die Anwendung
des Gelernten in den beiden Praxis-
semestern. Dadurch ist es moeglich,
dass der Absolvent in ein bis zwei
Bereichen (z.B. Videotechnik und
Computergrafik) einigermassen fit ist
und die Hochschule nicht als Global-
Dilettant verlaesst.
In den letzten Jahren ist der Stunden-
plan laufend geaendert worden: Neue
Faecher sind hinzugekommen, andere ganz
verschwunden. Als Beispiel stehe hier
der Stundenplan des Wintersemesters
1993/94 (Siehe Tabelle 1 am Ende des
TXT).
Zusaetzlich zu diesen Pflichtfaechern
sind eine bestimmte Anzahl von Wahl-
pflichtfaechern und Workshops zu be-
legen, die man sich selbst aussuchen
kann. (Siehe Tabelle 2).
Der Studiengang endet mit einer Diplom-
arbeit, die wahlweise an der Fachhoch-
schule selbst oder aber in einem exter-
nen Unternehmen erstellt werden kann.
Fuer die Absolvierung der oben aufge-
fuehrten Vorlesungen und Praktika
stehen mehrere Studios und Labors mit
der jeweiligen Hardware zur Verfuegung:
1. Digitales Tonstudio (Apple Mac)
2. Video-Studio mit mehreren Schnitt-
plaetzen (Betacam,SP,S-VHS)
3. Studio fuer Computeranimation
(Silicon-Graphics-Workstations)
4. Studio fuer Digitale Bildverar-
beitung (SUN-Workstations)
5. Labor fuer Publishing und Praesen-
tation (Apple Mac)
6. Labor fuer Interaktive Medien/
Multimedia (Apple Mac)
7. Labor fuer Buero- und Tele-
kommunikation (MS-DOS-PCs)
Die wesentliche Software besteht
im Informatik-Bereich aus Compilern
fuer die PRGierung sowie Animations-
programmen im Studio fuer Computer-
Grafik.
Wo die 25 Diplomanden, die im Februar
1994 ihr Studium abschlossen, in der
Industrie letztendlich landen werden,
ist eine Frage, die nur schwer zu
beantworten ist. Einige gehen in die
Werbung, andere in den Videobereich,
viele in den wachsenden Multimedia-
Zweig. Die Interessenschwerpunkte lie-
gen teilweise sehr weit auseinander;
eine grobe Klassifizierung in Infor-
matiker und Kreative ist unter Stu-
denten verbreitet und spielt eine Rolle
bei Diskussionen, welche Faecher fuer
den Studiengang nun als wichtig, we-
niger wichtig oder ueberfluessig an-
zusehen sind. Fuer die Kreativen ist
die PRGierung in C eine Qual, waehrend
vielen Informatikern die Videotechnik
keine rechte Freude bereitet. Die
ueberwiegende Zahl der angehenden
Medieninformatiker sind aber Misch-
typen, die kreativ sein wollen und den
Computer als nuetzliches Werkzeug
akzeptieren. In dieser Kombination
liegt wohl auch der Reiz der Medien-
informatik, denn ohne die Informatik
waeren die Saurier in "Jurassic Park",
die ja nur im Rechner existieren,
nicht moeglich. Gleiches gilt fuer
Cyberspace-Anwendungen, die zwar
faszinierend und spektakulaer sind,
hinter denen sich aber ebenfalls
raffinierte und beinharte GrafikPRG
verbergen.
Um in Furtwangen Medieninformatik zu
studieren, muss man entweder ein sehr
gutes Abiturzeugnis vorweisen koennen
oder aber schon recht alt sein. Denn
fuer die 35 Studienplaetze gibt es
mittlerweile ueber 300 Bewerber, und
den Zuschlag erhaelt man abhaengig von
der Abiturnote bzw. der Zeit, die seit
dem Abitur vergangen ist.
INFOS bei:
Fachhochschule Furtwangen
FB Medieninformatik
Gerwigstr. 11
D-78113 Furtwangen
Furtwangen hat weder einen Bahnhof
noch einen Flughafen, so dass die An-
schaffung eines fahrbaren Untersatzes
dringendst empfohlen wird. Nur einge-
fleischte Eisenbahn-, Umsteige- und
Busfans koennen darauf verzichten.
Christian Stahl
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TABELLE 1
---------------------------------------
STUNDENPLAN WINTERSEMESTER 1993/94
---------------------------------------
V=Vorlesung, P=Praktikum, S=Seminar mit
Anzahl der Wochenstunden
1. SEMESTER
Medien 1...........................V 4
Mathematik 1.......................V 4
Informatik 1.......................V 4
Informatik 1.......................P 2
Allgem. Betriebswirtschaftslehre...V 4
Kommunikations-/
Informationsthorie 1..............V 4
Physik.............................V 4
Physik.............................P 2
Englisch fuer Medieninformatiker...V 2
Printmedien 1......................V 2
2. SEMESTER
Informatik 2.......................V 2
Informatik 2.......................P 2
Medien 2...........................V 2
Medien 2...........................S 2
Spezielle Betriebswirtschaftslehre.P 4
Mathematik 2.......................V 2
Computer-Grafik 1..................V 2
Computer-Grafik 1..................P 2
Medienkonzeption 1.................S 2
PRGierung von Mediensystemen 1.....V 2
PRGierung von Mediensystemen 1.....P 2
3. SEMESTER = Praxissemester
4. SEMESTER
Elektronik.........................V 2
Elektronik.........................P 2
Computergestuetzte Tontechnik 1....V 2
Computergestuetzte Tontechnik 1....P 2
Medienkonzeption 2.................S 2
Computergestuetzte Videotechnik....V 2
Computergestuetzte Videotechnik....P 2
Computer-Grafik 2..................V 2
Computer-Grafik 2..................P 2
Mediengestaltung 1.................V 2
Mediengestaltung 1.................P 2
Telekommunikation 1................V 2
Telekommunikation 1................P 2
Interaktive Medien.................V 2
Interaktive Medien.................P 2
5. SEMESTER
Mediendidaktik.....................V 2
Medienpsychologie..................V 2
Digitale Bildverarbeitung 1........V 2
Digitale Bildverarbeitung 1........P 2
Projektmanagement..................V 2
Textgestaltung.....................V 2
Buerokommunikation.................V 2
PRGierung von Mediensystemen 2.....V 2
PRGierung von Mediensystemen 2.....P 2
Medienkalkulation..................V 2
6. SEMESTER = Praxissemester
7. SEMESTER
Informatik 3.......................V 4
Medienwirtschaft und -management...V 2
Werbung............................V 2
8. SEMESTER
Medien, Informatik & Gesellschaft..V 2
Medien- und Urheberrecht...........V 2
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TABELLE 2
---------------------------------------
WAHLPLICHTFAECHER
---------------------------------------
- Spezialgebiete der Werbung
- Standarts im Videobereich
- Electronic Publishing
- Creative Writing
- Fuehrung in der Medienwirtschaft
- Computergestuetztes Storyboarding
- Entwurf, Skizze, Scribble
- Einfuehrung in die KI
- Midi
- Controlling in der Medienwirtschaft
- Medienentwicklung und -Perspektiven
- Einfuehrung in UNIX
- Telekommunikation 2
- Computergestuetzte Videotechnik 2
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WORKSHOPS
---------------------------------------
- Video
- Audio
- Informatik
- Digitale Bildverarbeitung
- Computeranimation
- Multimedia
---------------------------------------
Und nun viel Spass beim studieren in:
Fachhochschule Furtwangen
FB Medieninformatik
Gerwigstr. 11
D-78113 Furtwangen
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