PC Action 1997 February/PCA0297.ISO/tnt/11960002/f1gp2.txt

Text File | 1996-09-22 | 20KB | 304 lines

Spieletips

F1 Grand Prix 2

Nachdem nun endlich MicroProses langerwartete Simulation auch im Handel erhältlich ist, werden wir Ihnen,
beginnend mit dieser Ausgabe, noch einmal ausführlich die optimalen Fahrerhilfen und Setups zu jeder
Strecke nachliefern. Diese Einstellungen beruhen auf persönlichen Erfahrungen unserer Testpiloten und
sollten Ihnen auf jeder Strecke zum Sieg verhelfen.

Die neue Rennsimulations-Ära hat begonnen.  In der Einleitung des Handbuchs überschlagen sich die
Mitarbeiter von MicroProse vor Eigenlob und beschreiben ihr neuestes Werk als "die ultimative Rennsport-
Simulation, erstellt von einem Team, das Perfektion auf seine Fahnen geschrieben hat. Dementsprechend
wurden die wichtigsten FIA-Regeln der Saison 1994 übernommen. So darf während des Rennens nachgetankt
werden, und die Palette der verschiedenen Reifensorten A, B, C, D und Q wurde korrekterweise auf einen
einzigen Reifentyp reduziert. Sicher, F1GP2 sorgt für lange Rennabende und bietet Adrenalinschübe bis in die
Haarwurzeln. Trotzdem wird der ambitionierte Formel 1-Fan Features vermissen, mit der eine ultimative
Rennsimulation aufwarten müßte und die im Vorfeld gar angekündigt waren und deshalb zumindest an dieser
Stelle erwähnt werden sollen. Wie schon beim Vorgänger, werden im Anhang sämtliche Flaggen und deren
Funktionen beschrieben. Leider haben die Programmierer es nicht für nötig erachtet, dieselben ins Programm
zu integrieren. Egal wie brutal und unfair Sie Ihre Kollegen am Überholen hindern, eine blaue Flagge wird
Ihnen nicht gezeigt. Ausrutscher ins Kiesbett (und damit verbundene Abkürzungen) werden geahndet, indem
Ihr Bolide für einige Sekunden nicht mehr richtig beschleunigt. Angst vor einem Frühstart oder der
Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse brauchen Sie ebenfalls nicht zu haben, denn Ihr
freundlicher Computer sorgt dafür, daß Sie diese Fehler nicht begehen. Neustart und Rennabbruch wurden
leider auch nicht in die Simulation integriert. Beim Qualifying wird Ihre Rennrunde gnadenlos abgebrochen,
wenn die vorgeschriebene Zeit vorüber ist, obwohl das Regelwerk besagt, daß eine angebrochene Runde zu
Ende gefahren werden darf. Eine unverständliche Einschränkung müssen Sie beim Schnellstart erdulden: die
Zahl der zu fahrenden Runden ist auf drei festgelegt und läßt sich partout nicht verändern. Dafür brauchen Sie
keine Angst zu haben, ein Rennen bei Nebel oder Regen bestreiten zu müssen. Bei MicroProse herrscht
immer schönstes Rennwetter. So verdunstet ein wunderschönes, taktisches Element.

Eine Chance für die schwächeren Teams

Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen, bei welchem Team Sie sich hinters Steuer setzen. Die
versprochenen unterschiedlichen Wageneigenschaften der verschiedenen Teams wurden nicht berücksichtigt.
So steht Paul Belmondos Traum, einen WM-Titel zu gewinnen, nichts mehr im Wege. Sein berühmter Papa
wird es Ihnen danken, indem Sie lebenslange Freikarten für seine Kinofilme erhalten!

Kurven und Geraden

Vorweg noch einmal die wichtigsten Fahrtips: Bei Geraden gibt es nur eine vernünftige Strategie: Gas geben!
Sitzen Sie nicht unmittelbar im Getriebe des Vordermanns, gibt es keinen Grund, von dieser Regel
abzuweichen. Um so flexibler muß Ihre Strategie beim Einfahren in Kurven ausfallen. Zwei Dinge gilt es unter
allen Umständen zu vermeiden: in den Kurven zu bremsen und von der Ideallinie abzuweichen. Nirgendwo
sonst auf der Strecke verlieren Sie mehr Zeit durch Fahrfehler als in den Kurven. Fahren Sie deshalb auf der
Ideallinie mit Vollgas an eine Kurve heran und bremsen Sie kurz vorher ab! Sobald Sie in die Kurve einfahren,
müssen Sie bereits die Mindestgeschwindigkeit erreicht haben, denn nun heißt es, in der Kurve zu
beschleunigen und mit durchgetretenem Gaspedal die Kurve zu verlassen. Wie sehr Sie in der Kurve
beschleunigen, hängt natürlich vom Grad der Kurve, dem Zustand Ihrer Reifen und dem nachfolgenden
Streckenverlauf ab.

Jede Tausendstelsekunde zählt

Eine Hundertstelsekunde zu früh gebremst bedeutet eine Tausendstelsekunde Zeitverlust. Ein Moment der
Unsicherheit weitere zwei Tausendstel. Und ehe Sie sich versehen, landen Sie mit drei Tausendstel Rückstand
statt auf der Pole Position auf Platz 2! Michael Schumacher mußte am 9. Juli 1994 in Silverstone diese
Erfahrung machen. Um zu gewinnen, müssen Sie die Strecken pixelgenau kennen. Fahren Sie lieber zigmal
auf einem Kurs, um ihn sicher zu beherrschen, als ungeduldig eine frustrierende Meisterschaft auf allen
Kursen. Es ist nämlich sehr spannend, am Limit zu fahren und immer zu versuchen, einige Hundertstel
schneller zu werden. Und sollten Sie nach vielen Runden und noch mehr Mühe auf dem höchsten
Schwierigkeitsgrad dieses Rennen gewinnen, dann erst haben Sie Ihre Computergegner besiegt!

Heißer Asphalt

In dieser und den nächsten Ausgaben werden wir Ihnen sämtliche Rennstrecken ausführlich vorstellen. Wir
geben Ihnen erweiterte Tips zu den Schikanen, Kurven und des Wagen-Setups. Auf interessante
Hintergrundinformationen zu den tatsächlichen Rennen der Saison 1994 müssen Sie ebensowenig verzichten.
Die Startaufstellung zu jedem Rennen bietet Ihnen einen Überblick über Ihr Fahrkönnen, und Sie dürfen sich
mental im "realen" Feld einreihen.

Um auf Anhieb die besten Überholmöglichkeiten zu erkennen, haben wir die Streckengrafiken farbig
unterlegt. Rot bedeutet, hier bietet sich keine Möglichkeit, einen Gegner hinter sich zu lassen. Bei den grünen
Abschnitten haben Sie, korrektes und mutiges Fahren vorausgesetzt, mäßige bis sehr gute Chancen, den
Gegnern eine Lehrstunde in Sachen Überholen zu geben, aber auch überholt zu werden. Genauere
Einzelheiten hierzu entnehmen Sie bitte den ausführlichen Streckenbeschreibungen.



GRANDE PREMIO DO BRAZIL     Interlagos, 27. März

Das Setup

Flügel vorne    7
Flügel hinten    8
Bremsbalance    29.000 : 71.000

Getriebe    28:64, 35:64, 42:64, 48:64, 56:64, 60:64

                             vorne links          vorne rechts       hinten links        hinten rechts
Dämpfer                6        6        6        6
Federung           1500 Pfd./In        1500 Pfd./In       1100 Pfd./In       1100 Pfd./In
Bodenfreiheit   26.5 mm      26.5 mm      51.0 mm              51.0 mm

Drehstabilisator vorn        2000 Pfd./In
Drehstabilisator hinten        100 Pfd./In

Die Historie
Zum ersten Mal seit 1989 startet die neue Saison in Brasilien auf der Standardpiste am Rande von Sao Paulo.
Bis zum Jahre 2001 wird auf dieser Strecke der brasilianische Grand Prix entschieden. Williams und Ferrari
werden schon im Vorfeld beschuldigt, illegale Autos einzusetzen. Michael Schumacher steigt die Hitze zu
Kopf. Er leidet unter Fieber. Am Sonntagmorgen gehen die Piloten in folgender Reihenfolge an den Start:

Ayrton Senna (1.15,962)
M. Schumacher (1.16,290)
Jean Alesi (1.17,385)
Damon Hill (1.17,554)
H.-H. Frentzen (1.17,806)
Gianni Morbidelli (1.17,866)
Karl Wendlinger (1.17,926)
Mika Hakkinen (1.18,122)
Jos Verstappen (1.18,183)
Ukyo Katayama (1.18,194)
Christian Fittipaldi (1.18,204)
Mark Blundell (1.18,246)
Erik Comas (1.18,321)
Rubens Barricello (1.18,414)
Pierluigi Martin (1.18,659)
Eddie Irvine (1.18,751)
Gerhard Berger (1.18,855)
Martin Brundle (1.18,864)
Olivier Panis (1.19,304)
Eric Bernard (1.19,396)
Johnny Herbert (1.19,483)
Michele Alboreto (1.19,517)
Olivier Beretta (1.19,524)
Pedro Lamy (1.19,975)
Bertrand Gachot (1.20,729)
David Brabham (1.21,186)

Strategie

Beim Auftaktrennen in Interlagos sind die beiden langen Geraden der Schauplatz des Geschehens, denn
nirgendwo sonst bieten sich bessere Überholmanöver. Um also in den Geraden angreifende Gegner hinter sich
zu lassen, müssen Sie mit geringem Anpreßdruck fahren. Sie können Ihre Gegner nur überholen, wenn Sie
den Windschatten der vor Ihnen fahrenden Fahrzeuge richtig ausnutzen. Da das Überholmanöver bei
fehlerfreiem Fahren der Konkurrenz nahezu unmöglich ist, ist es von größter Bedeutung, einen guten
Startplatz herauszufahren. Sollten Sie die Pole innehaben, dürfte einem Sieg nur noch Ihre Unaufmerksamkeit
im Wege stehen. Planen Sie so wenige Boxenstops wie möglich ein! Selbst das Überrunden der langsamen
Boliden ist ein schwieriges Unterfangen, bei dem Sie eine Menge Zeit verlieren.

Das Rennen

Sobald die Ampel auf Grün schaltet, treten Sie Ihr Gaspedal durch. Versuchen Sie, eine günstige Linie am
rechten Streckenrand zu erhaschen. Somit erhalten Sie leichte Vorteile, wenn Sie in die erste Links-Rechts-
Kombination einbiegen, da Sie erst minimal später vom Gas gehen müssen. Nachdem Sie das letzte Schild
passiert haben, bremsen Sie stark in den ersten Gang ab. Achten Sie auf diejenigen Gegner, die sich in gleicher
Höhe mit Ihnen befinden. Beim unaufmerksamen Einlenken kann es sonst zu ungewollten Kontakten
kommen. Sie durchfahren die Linkskurve im langsamen ersten Gang und beschleunigen mit Vollgas, sobald
Sie in die angrenzende CURVA DO SOL einfahren. Je früher Sie aus dieser Kurve beschleunigen, desto
schneller werden Sie auf dem anschließenden Streckenabschnitt. Die langgezogene Linkskurve können Sie
unbeeindruckt mit Vollgas durchjagen. Nun gilt es, den Rückspiegel zu beobachten. Dicht hinter Ihnen
lauernde Gegner werden zum Überholen ansetzen. Sollte sofort nach dem Ausgang der CURVA 2 ein
motivierter Kollege ein Überholmanöver riskieren, fahren Sie einfach, keine blauen Flaggen sei Dank, ein
wenig Zickzack. Der Selbsterhaltungstrieb des mutigen Mitstreiters läßt ihn sein unnötiges Vorhaben
abbrechen. Möchten Sie hingegen einen unliebsamen Konkurrenten hinter sich lassen, so verlassen Sie am
Ausgang der CURVA DO SOL den Windschatten des Vordermanns, indem Sie ganz links in der
langgezogenen Linkskurve fahren. Kurz bevor Sie in die CURVA 2 einlenken, schneiden Sie dem Kollegen
den Weg ab, indem Sie bremsend auf die Ideallinie einlenken. Sobald Sie die erste Hälfte der RETA OPOSTA
durchfahren haben, brauchen Sie keine Furcht mehr vor Überholansätzen der übrigen Piloten zu haben.
Bleiben Sie schön auf der Ideallinie und lassen Sie die Gegner die gewagten Manöver ruhig versuchen. Bei
der Einfahrt in die kurz darauffolgende CURVA 3 erhalten die heroischen Piloten die verdiente Quittung. Sie
müssen sehr stark abbremsen, um sich wieder einzureihen. Mit etwas Glück werden diese Hitzköpfe mit dem
Verlust von einer oder zwei Positionen abgekühlt oder rutschen gar von der Piste. Achten Sie ab jetzt
unbedingt darauf,  nicht von der Ideallinie abzuweichen! Auf dem langsamen Streckenabschnitt bis zur
CURVA 4 bieten sich somit keine Überholmöglichkeiten für Ihre Mitfahrer. Dasselbe gilt natürlich auch für
Sie. Fast voll beschleunigt durchfahren Sie die nahtlos übergehende Linkskurve. Sollte Ihr Wagen in dieser
Biegung auszubrechen drohen, bremsen Sie nicht! Sobald Sie in Kurven auf die Bremsen treten, rasen Sie
kerzengeradeaus ins Kiesbett. Nehmen Sie in diesem Fall den Fuß für einen kurzen Moment vom Gas, bis sich
Ihr Bolide wieder gefangen hat. Lassen Sie dann wieder Ihrem Bleifuß freie Hand. Die kurze Gerade vor der
FERADURA ist zu kurz, als daß ein Pilot ein erfolgreiches Überholmanöver wagen kann. Bremsen Sie auf ca.
150 km/h ab und durchqueren Sie die FERADURA auf der Innenseite. Kühlen Sie Ihren Kopf ab und fahren
Sie die nächsten Sekunden besonnen. Im Schneckentempo und maximalem zweiten Gang schleichen Sie mit
höchstens 110 km/h durch die zweitlangsamste Kurve des Parcours, der LARANJI. Vor der darauffolgenden
PINHEIRINHO beschleunigen Sie Ihr Fahrzeug ein wenig, so daß Sie im zweiten Gang diese Kurve passieren
können. Fälschlicherweise gibt Ihnen der Computer den Rat, auf dem folgenden Abschnitt voll zu
beschleunigen. Achten Sie nicht auf ihn. Fahren Sie vorsichtig und beschleunigen Sie nicht weiter als in den
dritten Gang. Kurz darauf durchfahren Sie das engste Hindernis, die BICO DO PATO. Die 170 Grad-Kurve
zwingt zu besonnenen 95 km/h. Sobald Sie den Kurvenausgang erblicken, beschleunigen Sie auf 190 km/h
und rasen durch die MERGULHO. Ein letztes Mal gehen Sie vor der CURVA 4 vom Gas. Sobald Sie diese
Kurve mit 130 km/h hinter sich gebracht haben, treten Sie das Gaspedal ins Bodenblech. Die harmlose
SUBIDA und kaum spürbare ARQUIBANCADAS  flößen Ihnen keinen Respekt mehr ein. Auf dem langen
Beschleunigungsabschnitt geht es über die Start/Zielgerade. Hier haben Sie die besten Möglichkeiten zu
überholen, aber auch überholt zu werden.


PACIFIC GRAND PRIX     Aida, 17.April

Das Setup

Flügel vorne    10
Flügel hinten    12
Bremsbalance    37.500 : 62.500

Getriebe    28:64, 35:64, 41:64, 47:64, 54:64, 59:64


         vorne links    vorne rechts    hinten links    hinten rechts
Dämpfer     8        8        2        2
Federung    1500 Pfd./In    1500 Pfd./In    700 Pfd./In    700 Pfd./In
Bodenfreiheit    27.5 mm    27.5 mm    56.5 mm    56.5 mm

Drehstabilisator vorn        3000 Pfd./In
Drehstabilisator hinten        100 Pfd./In

Die Historie
Ron Dennis, Generaldirektor von McLaren, beschuldigt das Sauber-Team, mit regelwidriger
Traktionskontrolle ins Rennen zu gehen. Jean Alesi kracht auf der Rennstrecke von Mugello in die
Leitplanken und muß Ersatzfahrer Larini das Rennen bestreiten lassen. Eddie Irvine (Jordan) wurde für drei
Rennen gesperrt und muß die undankbare Rolle des Zuschauers übernehmen. An diesem Wochenende sieht
die Startaufstellung folgendermaßen aus:

Ayrton Senna (1.10,218)
M. Schumacher (1.10,440)
Damon Hill (1.10,771)
Mika Häkkinen (1.11,683)
Gerhard Berger (1.11,744)
Martin Brundle (1.12,351)
Nicola Larini (1.12,372)
Rubens Barricello (1.12,409)
Christian Fittipaldi (1.12,444)
Jos Verstappen (1.12,554)
H.-H. Frentzen (1.12,686)
Mark Blundell (1.12,751)
Gianni Morbidelli (1.12,866)
Ukyo Katayama (1.13,013)
Michele Alboreto (1.13,016)
Erik Comas (1.13,111)
Pierluigi Martini (1.13,529)
Eric Bernard (1.13,613)
Karl Wendlinger (1.13,855)
Aguri Suzuki (1.13,932)
Olivier Beretta (1.14,101)
Olivier Panis (1.14,106)
Johnny Herbert (1.14,424)
Pedro Lamy (1.14,657)
David Brabham (1.14,748)
R. Ratzenberger (1.16,356)

Strategie

In Japan treffen Sie auf einen schwierigen Kurs, der mit scharfen Kurven aufwartet. Hier werden Sieger
geboren, denn der vertrackte Kurs bestraft jede Unaufmerksamkeit mit einem Abflug ins Kiesbett.
Spektakuläre Überholmöglichkeiten bieten sich hauptsächlich zwischen HOBBS CORNER und eingangs der
LAST CORNER. Auf den Geraden erreichen Sie aufgrund der hohen Flügeleinstellung keine
Spitzengeschwindigkeit, so daß Sie aus eigener Kraft kaum einen Überholvorgang erfolgreich durchführen
können. Nutzen Sie deshalb den Windschatten vorausfahrender Fahrzeuge gut aus. Planen Sie mit zwei,
maximal drei Tankstops.

Das Rennen

Die langsamen Kurven und die Unübersichtlichkeit der Strecke zwingen zu konzentriertem Fahren. Wie bei
allen Rennen ist auch hier eine gute Startposition wichtig. Sobald die Ampel auf Grün schaltet, donnern Sie
die Gerade hinauf zur FIRST CORNER. Bremsen Sie schlagartig auf 125 km/h ab, sobald Sie in die erste
Kurve einlenken. Diese Kurve verliert beim Ausgang an Schärfe, und Sie können wieder voll beschleunigen,
sobald Sie ein Drittel der Biegung passiert haben. Wenige Augenblicke später treffen Sie auf eine Links mit
dem vertrauten Namen WILLIAMS CORNER, in die Sie mit flotteren 175 km/h eintauchen. Hier bietet sich
für die mutigen Rennfahrer unter Ihnen eine riskante, aber beeindruckende Überholmöglichkeit. Sollten Sie
nach der FIRST CORNER im Windschatten eines Fahrzeugs liegen, beschleunigen Sie aufs Maximum.
Bleiben Sie auf der linken Streckenseite. Ein paar Augenblicke später wird der vor Ihnen fahrende Bolide
nach rechts ausscheren, um einen besseren Eintrittswinkel in die WILLIAMS CORNER zu bekommen.
Sobald Sie auf seiner Höhe sind, bremsen Sie radikal ab. Ihr Wagen befindet sich somit eingangs der Links auf
gleicher Höhe mit dem des Gegners. Schlagen Sie das Lenkrad scharf ein, geben Sie Vollgas und rutschen vor
Ihm auf die rechte Pistenseite. Ihr Kollege muß dabei warten, bis Sie sich vor ihn geschoben haben. Dieses
abenteuerliche Manöver endet oftmals mit einem Abflug ins Kiesbett oder einer Karambolage und sollte nur in
Notfällen versucht werden. Treten Sie danach das Gaspedal in gewohnter Manier bis zum Anschlag durch und
fahren Sie auf der Ideallinie entlang durch die MOSS S. Auch hier bietet sich eine adrenalinfördernde Chance
für die Besten der Besten. Um in dieser leichten Biegung einen Gegner zu überholen, müssen Sie kurz nach
Ende der WILLIAMS CORNER die Ideallinie verlassen. Donnern Sie haarscharf am rechten Pistenrand
entlang. Ihr Gegner wird nun nach links fahren, um einen besseren Eintrittswinkel für die MOSS S zu
bekommen. Sie hingegen geben Ihren Pferden die Sporen und rasen rechts am gegnerischen Boliden vorbei.
Dadurch gewinnen Sie einen kleinen, aber nicht zu unterschätzenden Steckenvorteil. Sobald die Kurve einen
leichten Knick macht, muß Ihr Mitstreiter Ihnen die Vorfahrt gewähren, und Sie können sich so vor der
nächsten Rechtskurve vor dem ehemaligen Vordermann einreihen. Kurz vor der langgezogenen ATTWOOD
CURVE bremsen Sie Ihr Fahrzeug auf 130 km/h ab. Sollten Sie am Ausgang dieser Rechts im Getriebe des
Vordermanns kleben, so können Sie den Windschatten hervorragend ausnutzen und ihn auf der nachfolgenden
Geraden hinter sich lassen. Ansonsten beschleunigen Sie erst wieder am Kurvenausgang! Die langgezogene
Rechts verengt sich an deren Ende, so daß Sie nur mit gleichbleibender Geschwindigkeit dieses Hindernis
wohlbehalten überstehen. Haben Sie keine Angst davor, überholt zu werden. An dieser Stelle ist das für Ihre
Gegner kaum zu schaffen. Ein kurzes Stück erholsames Geradeausfahren sei Ihnen nun gegönnt. Haben Sie
einen aufdringlichen Gegner im Nacken, fahren Sie ein wenig von links nach rechts, damit er auch in der
nächsten Runde Ihren Auspuff bewundern kann. Die folgende HAIR PIN CORNER macht ihrem Namen alle
Ehre. Bremsen Sie auf zähe 80 km/h ab. Sie befinden sich vor der engsten Kurve des japanischen Grand Prix
und gleichzeitig vor dem schwierigsten Abschnitt. Zügeln Sie Ihren Bleifuß und fahren Sie fahrschulmäßig auf
der Ideallinie durch die enge Rechts. Beschleunigen Sie auf nicht mehr als 115 km/h. Die anschließende
REVOLVER CORNER liegt hinter einer kleinen Anhöhe und ist kaum zu erkennen. Halten Sie Ihre
Geschwindigkeit, bis Sie in die PIPER CORNER eingebogen sind. Beschleunigen Sie kurz vor
Kurvenausgang für die angrenzende Gerade. Die folgende REDMAN CORNER durchjagen Sie mit nur 115
km/h. Um in der nahtlos übergehenden HOBBS CORNER keine böse Überraschung zu erleben,
beschleunigen Sie Ihren Boliden nicht. Sobald die Kurve an Schärfe verliert, bietet sich Ihnen eine weitere
Möglichkeit, die zum Überholen einlädt. Da es sich bei der angrenzenden MIKE KNIGHT CORNER um eine
langgezogene Rechtskurve handelt, können Sie auch in der Innenseite maximal beschleunigen. Die Ideallinie
führt Ihre Gegner an die Außenseite der harmlos anmutenden Kurve und geben Ihnen somit ein Geschenk, das
Sie annehmen sollten. Auf der Innenseite sind Sie nämlich minimal schneller, da Sie weniger Wegstrecke
zurücklegen müssen. Kurz vor Eintritt in die LAST CORNER sollten Sie Ihren Vordermann passiert haben.
Fahren Sie kurz vor der letzen Kurve wieder auf die ideale Linie und bremsen Sie auf 130 km/h ab. Befinden
Sie sich fälschlicherweise immer noch auf der Innenseite, müssen Sie auf weniger als 80 km/h abbremsen, um
die Rechts gefahrlos zu passieren. Der Zeitverlust ist hierbei immens. Treten Sie aufs Vollgaspedal für den
letzten Abschnitt des Kurses. In der nächsten PC Action beschäftigen wir uns mit den vier nächsten Strecken.

Peter Gunn