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!HL-04_93_Text_Dungeon
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1993-10-03
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7KB
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111 lines
ÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿ The Dungeon ÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿ
"The Dungeon" kommt aus dem Genre der Rollenspiele und hat, wie es sich fⁿr
ein gutes Spiel geh÷rt, natⁿrlich auch eine Hintergrundgeschichte:
Vier Abenteurer finden zufΣllig einen Eingang zu einem scheinbar verlassenem
H÷hlensystem. Als sie nΣhere Untersuchungen anstellen wollen, gibt pl÷tzlich
der Boden unter ihren Fⁿ▀en nach und sie fallen in die Tiefe. Als sie aus der
durch den Sturz verursachten Bewu▀tlosigkeit erwachen, befinden sie sich
in einem abgelegenem Raum des H÷hlensystems. Die Aufgabe der Vier besteht nun
darin, sich einen Weg durch die verschiedenen Ebenen nach oben zu bahnen und
dabei m÷glichst viele SchΣtze mitgehen zu lassen.
Zu diesem Zeitpunkt ⁿbernimmt der Spieler die vier Charaktere. Man kann
GegenstΣnde durch Mausclick aufnehmen, untersuchen, essen (falls m÷glich) und
natⁿrlich benutzen. Die Charaktere verbessern mit der Zeit ihre Eigenschaften,
so wird z.B. eine Person die hΣufig kΣmpft, immer sicherer und stΣrker bei
ihren KΣmpfen. Eine Besonderheit hat sich der Programmierer Martin Dennett bei
der Benutzung von Licht ausgedacht: falls man eine Kerze oder eine Fackel zu
lange gebraucht, wird es in dem Labyrinth langsam stufenlos dunkeler, bis man
nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen kann. Deshalb sollte man darauf
achten, immer genug Kerzen und Fackeln zur Hand zu haben, denn ohne Licht wird
die ganze Angelegenheit nicht einfacher, eher schwerer (wer hΣtte das gedacht).
Ab und an findet man GeheimrΣume, die es auszubeuten gilt (kleiner Tip:
selbige befinden sich hΣufig hinter Schildern oder Spalten in WΣnden).
Das gesamte Spiel besteht praktisch nur aus dem Meucheln von M÷nchen, Krebsen
und anderem Getier. Nebenbei mu▀ manchmal noch ein "RΣtsel" der Art "Welcher
von 500 Teleportern ist der Richtige" gel÷st werden. Im ⁿbrigen ist es ganz
nⁿtzlich eine sehr starke Lupe griffbereit zu haben, um die WΣnde nach
eventuell vorhandenen Miniaturgeheimschaltern abzusuchen. Diese sind nΣmlich
in der Regel schwer zu erkennen.
Der Programmierer M.Dennett hat sich bei der Gestaltung des Games an der
PC-Konkurrenz (Konkurrenz ??) orientiert. Grafik von Ultima Underworld
(wobei diese aber WESENTLICH besser ist, trotz der fehlenden Lichtfunktion),
Kampfsystem + Grundidee von Dungeon Master und Bildschirmaufteilung von Eye of
the Beholder. Insgesamt gesehen kommt trotzdem ein recht gutes 4th-Dimension
Produkt heraus, welches die gewohnten Schwachstellen aufweist :
sehr schwacher Ladebildschirm (8-Bit ?), schlechte Musik und die
"ⁿblichen" Designfehler (siehe weiter unten). Zudem ist der Spielbildschirm
zwar funktionell, aber grafisch ziemlich in die Hose gegangen und das
Zaubersystem ist leider auch nicht das Wahre.
Bevor ich ein Fazit ziehe, will ich erst einmal nΣher auf die katastrophalen,
aber 4th-Dimension typischen, Designfehler eingehen. Ein sehr nervt÷tender
Bug ist das hΣufige Nichtweiterkommen in einer Ebene. So kann es vorkommen
das man stundenlang 5 RΣume nach Schaltern und Tⁿren absucht, und dann, kurz
bevor man sich seinen Compie an den Fu▀ bindet und in den nΣchsten Flu▀
springen will, ÷ffnen sich wie durch Geisterhand Tⁿren von denen man kurz
vorher noch gar nichts wu▀te. Ich spreche hier nicht von einer Einzelsituation:
beim Testen des Games war ich 4mal in solch einer verzwickten Lage, doch immer
rettete der Compie mich vor dem sicheren Suizid; pl÷tzlich ÷ffnete sich
hier eine Tⁿr, war dort nach dem Laden ein neuer Teleporter und spannte sich
ⁿber dem eben noch unⁿberbrⁿckbaren Abgrund eine Brⁿcke. Solche Aktionen sind
also keine Seltenheit. Natⁿrlich kann es auch vorkommen, da▀ der Compie kein
Einsehen mit dem geplagten Spieler hat und ihn einfach in dem Labyrinth
schmoren lΣ▀t. Da hilft dann nur noch der Griff zum Resetknopf.
Ein weiterer, unn÷tiger Fehler sind die teilweise recht happigen RΣtsel bzw.
Aufgaben. Beispiel gefΣllig ?
Man geht ⁿber einen Ausl÷ser, daraufhin ÷ffnet sich eine Tⁿr. Um zu der Tⁿr zu
gelangen, mu▀ jetzt eine Strecke zurⁿckgelegt werden, fⁿr die man bei halbem
Risiko (das Risiko resultiert aus den Abgrⁿnden links und rechts und zwei
180-Grad Kehren) ca. 20sek braucht. Die Tⁿr schlie▀t sich aber "schon" nach
19.50sek. Bei vollem Risiko stⁿrzt man hΣufig ab und wenn man durchkommt, ist
das Tor trotzdem bereits wieder geschlossen. Ich habe ca. 30 Versuche unter-
nommen und jedesmal endeten sie in einem Fehlschlag. Entweder ich stⁿrzte ab
oder aber das Tor war wieder einmal schneller.
Ein Fehler, der einem nicht den letzten Nerv raubt, aber trotzdem hΣtte
verhindert werden mⁿssen/k÷nnen sind die immer gleichen Gegner.
In Ebene 1 sind die M÷nche lila, in der nΣchsten blau, danach werden sie grⁿn,
usw. Im ganzen Spiel gibt es nur 10 verschiedene Gegner, die man, sozusagen als
Ersatz, in allen nur erdenklichen Farbt÷nen bewundern darf.
Es dⁿrfen aber auch die Pluspunkte dieses Programms nicht vergessen werden:
- durch die Lichtfunktion und die M÷glichkeit, in Abgrⁿnde zu stⁿrzen, ist das
Game einigerma▀en realistisch (wenn man es ⁿberhaupt als realistisch
bezeichnen kann, da▀ vier Menschen in einem angeblich gottverlassenen
H÷hlensystem auf M÷nche treffen, Teleporter benutzen k÷nnen und Schilder
ihnen den Weg weisen)
- sehr flie▀ende Grafikdarstellung und gute Soundeffekte
- durch die teilweise sehr schweren RΣtsel (siehe oben) ist eine Langzeit-
motivation vorhanden (kann auch ein Minuspunkt sein)
- recht intelligente Gegner
Die Technik kann im ganzen Spiel voll ⁿberzeugen. Die Vektorgrafik ist im
gesamten Spielverlauf mit Texturen ⁿberzogen. Nur sehr selten schaltet der
Compie zwischen 6Hz und 12.5Hz hin und her, wobei die 12.5Hz-Darstellung
erstaunlicherweise sehr flⁿssig erscheint. Zudem darf der Spieler noch einen
wirklich gut gemachten Hell-Dunkel Effekt bewundern.
Fazit:
Im Gro▀en und Ganzen ein gutes 4th-Dimension Produkt. Es macht irgendwie Spa▀,
durch die Dungeons zu ziehen und hinter einer Ecke auf b÷se Monster zu warten,
nur um sie nach deren Auftauchen umzubringen. Das eigentlich gute Gesamtbild
wird durch die oben erwΣhnten Punkte zwar ziemlich getrⁿbt, aber wenn die
Minuspunkte gegen die Pluspunkte und den Spa▀faktor aufgewogen werden, bleibt
ein knappes Plus ⁿbrig. Zudem gibt es auf dem Archie (noch) keine Alternative
und deshalb kann allen Rollenspielern nur der Kauf empfohlen werden, alle
anderen sollten vielleicht erst einmal probespielen bevor sie sich "The
Dungeon" zulegen.
Hersteller: The 4th-Dimension
Preis : ca. 90 DM
Testmuster: Uffenkamp Computer Systeme
- Bj÷rn Juretzky -