In Soria ist es nicht einfach, eine Route des Barocks zu bestimmen. Dies gilt sowohl fⁿr das Barock der Unruhe, als auch fⁿr den rationalen Klassizismus, der hier auch als Barock der Vernunft bezeichnet wird. Aber wenn auch die Renaissance als Epoche in der Di÷zese gut vertreten ist, mit GebΣuden wie der UniversitΣt Santa Catalina, dem Hospital San Agustφn und dem Seminar des Santo Doming de Guzmßn in Burgo de Osma, so haben das 17. und das 18. Jh. in der Architektur Sorias nur wenige herausragende Spuren hinterlassen.
Das 17. Jahrhundert ist fⁿr ganz Spanien eine Zeit der allgemeinen Krise. Soria, das dem Ruin seiner Viehzucht der Grundlage seiner Wirtschaft zusehen mu▀, ist ganz besonders hart betroffen. Au▀erdem ist dies nicht gerade eine Gegend, in der sich bedeutende Vertreter der zivilen Macht jener Zeit niederlassen und den Bau gro▀artiger GebΣude in Auftrag geben.
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Gerade aufgrund des Mangels und der Konzentration der reprΣsentativen Bauwerke dieser Epoche haben sich die Autoren dazu entschieden, keine besondere Route des Barock auszuarbeiten. Man findet jedoch bei anderen Routen dort, wo wir ôzufΣllig auf sie sto▀enö Hinweise auf sie sowie erklΣrende ZusΣtze. Der Leser sei dazu eingeladen, auf seinem Weg durch Soria den kleinen barocken Werken AltaraufsΣtzen, GemΣlden oder Heiligenbildern , die sich in dieser und jeder anderen Di÷zese Spaniens im ▄berflu▀ finden, Aufmerksamkeit zu widmen. Wenn wir ⁿber die oberflΣchlichen Aspekte hinausblicken, k÷nnen sie uns unabhΣngig von ihrem eigentlichen kⁿnstlerischen Wert einige dieser (manchmal scheinbar widersprⁿchlichen) Erfahrungen und Empfindungen des Barocks und der Menschen jener Zeit enthⁿllen: Unruhe, tiefe Fr÷mmigkeit, Suche voller Unsicherheit, ▄berschwenglichkeit, Dramatik...
![]() | ROUTE: BURGO DE OSMA, SORIA, VINUESA, COVALEDA, LAGUNA NEGRA |
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Burgo de Osma Soria Vinuesa Covaleda |
Dieser Barockturm aus wei▀em Kalkstein wurde ab 1739 unter der Bauleitung des Architekten Domingo Ondßtegui errichtet und ersetzte den vorhergehenden. Der Grundri▀ ist quadratisch, der erste Abschnitt mit Wappenschildern des Bischofs Agustφn de la Cuadra verziert; im zweiten Abschnitt sieht man die ╓ffnungen fⁿr die Glocken, die Frontispizien und die Pilaster, ein GelΣnder und darⁿber eine Kuppel mit der Laterne und dem Turmhelm.
Hospital San AgustφnEs wurde zu Beginn des 18. Jhs. im Barockstil umgebaut. An der Fassade befindet sich, zwischen zwei SchlangensΣulen, eine Nische mit der Figur des Hl. Augustinus, zu beiden Seiten mit gro▀en Wappenschildern geschmⁿckte Tⁿrme, die oben mit Turmhelmen und Fialen aus Schieferplatten abgeschlossen sind.
In der Calle de la Aduana Vieja steht das ehemalige Jesuitenkolleg, in dem heute das Antonio Machado Gymnasium untergebracht ist. Das einfache Barockportal ist mit einem Wappen Karls III. geschmⁿckt. Ganz in der NΣhe befindet sich der Palast der Grafen von Eza, mit einem sehenswerten Wappen mit sehr komplizierter Barockverzierung. Die andere Stra▀e mit AdelshΣusern war die Calle Los Caballeros. Am Anfang der Stra▀e steht der Barockpalast des Hauses Fuerteventura, neben dem ehemaligen Rabanera Tor.
Wallfahrtskirche San Saturio2 km von Soria entfernt liegt diese Einsiedelei aus dem 18. Jh., errichtet ⁿber einer H÷hle am Ufer des Duero. Sie besitzt einen achteckigen Grundri▀ und wird von einer Kuppel mit Fresken aus dm 18. Jh. ⁿberspannt. Der Hauptaltar ist eine barocke Schnitzarbeit, mit dem Reliquienbild des Heiligen.
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Inmitten des Iberischen Bergmassivs gelegen, hat sich dieser Ort noch Erinnerungen an seine vergangene Gr÷▀e bewahrt. Seine zahlreichen reprΣsentativen zivilen Bauwerke strahlen eine sehr volkstⁿmliche AtmosphΣre aus. Stattliche HerrenhΣuser aus dem spΣten 18. Jh. stellen sch÷ne Holzbalkone und vordΣcher zur Schau. Auf dem Weg zum Palast der Markgrafen von Vilue±a (17. Jh.) hat man einen Ausblick auf die Santa InΘs Schlucht, die den Revinuesa Flu▀ in seine Bahnen lenkt. ErwΣhnenswert ist auch die dreischiffige Pfarrkirche aus dem 16. Jh. mit dicken SΣulen und Kreuzgew÷lbe.
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Der Ort liegt flu▀aufwΣrts am Duero, mitten in einer Pinienlandschaft, auf dem Weg zur Laguna Negra (Schwarze Laguna). Dank der gemeinschaftlichen Verwertung der Pinien ist es eines der reichsten D÷rfer des Landes. Hier sind auch Reste einer keltiberischen Siedlung zu sehen. Die HΣuser sind aus Bruchsteinen gebaut, was den Charakter eines Bergdorfes unterstreicht.
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