HousePool® Ausgabe 11 - Februar/März 1997

Shapes 3 - TechnoTools-Test


Shapes - TechnoTools-Test
Im TechnoTools-Test: Roland TR 909

Rhythm Composer TR-909

DIE  Drumbox  (natürlich  neben  der  TR-808)  aus  dem  Hause  Roland
schlechthin  und unumstritten ein "Entwicklungshelfer" in Sachen House
und Techno, denn Leute wie Frankie Knuckles oder  Farley  "Jackmaster"
Funk  hatten  schon  Mitte  der  achtziger Jahre ihre Freude an dieser
Rappelkiste  und  zelebrierten  unzählige  Parties  mit   ihr.   Genug
gefaselt, hier kommen die Facts:

Bei  der  TR-909  stehen  insgesamt  11  Instrumente  zur   Verfügung,
selbstverständlich über Einzelausgänge abnehmbar; ein Master-Out steht
ebenfalls zur Verfügung. Die Drumbox enthält gegenüber  dem  Vorgänger
auch digital gesampelte Sounds, die Hihats und die Becken. Die übrigen
Sounds werden aber weiterhin analog erzeugt. Die  Editiermöglichkeiten
der  Instrumente  sind  detailierter ausgelegt als bei der TR-808. Die
Klangquellen könne über folgende Reglermanipuliert werden:

BASS DRUM:   Regler für  "Tune",  "Attacktime" und  "Delaytime"  sowie
	     "Level"

SNARE DRUM:  Regler  für "Tune", "Tone",  "Snappy" (Snareteppich)  und
	     "Level"

LOW, MID und HI TOM: Regler für "Tune", "Decaytime" und "Level"

RIM und CLAPS: (leider nur) Regler für "Level"

HIHAT (OPEN und CLOSED):  Regler    für    "Level"   (gemeinsam)   und
			   "Decaytime" (seperat)

CYMBAL: Regler für "Crash tune" und "Ride tune" sowie "Level"


Bass Drum, Snare  Drum,  Toms  und  Closed  HiHat  können  mit  Akzent
eingegeben werden. Ein Gesamtakzent ist ebenfalls verfügbar (seperater
Regler).

Natürlich   besitzt   die   "9"   den   von    Roland    entwickelten,
patternorientierten  Sequencer,  sonst wär´s ja langweilig. Denn diese
Art der Sequencerprogrammierung hat ihren eigenen Reiz und  macht  uns
diese  Drummachine  so  symphatisch.  Es stehen also zwei Bänke mit je
drei Pattern-Groups zur Verfügung, die  wiederum  jeweils  16  Pattern
beinhalten.  Schnellrechner  wissen  jetzt,  daß  insgesamt 96 Pattern
abgespeichert  werden  können.   Die   Patternlänge   kann   ebenfalls
eingestellt werden ("Last step"). Weiterhin stehen vier Songspuren mit
insgesamt bis zu  896  Takten  zur  Verfügung.  Außerdem  besteht  die
Möglichkeit,  die  programmierten Daten perCassetteninterface oder per
RAM-Catrige (sehr rar) abzuspeichern.

Für  Soundtüftler,  die  lieber  mit  ausgefeilten  Computersequencern
hantieren  ist  die  "9"  ebenfalls  interessant,  da rückweretig eine
MIDI-Sektion vorhanden ist (2x Out, 1x In) und somit alle Sounds  über
MIDI  angesteuert werden können. Dies erfolgt sogar anschlagdynamisch.
Zur Verfollständigung der Rückwand wurde von den Entwicklern noch  ein
"Sync  In"-Buchse  (DIN-Norm)  und  ein  "Trigger-Out"  (zur Steuerung
analoger Sequencer oder  Synthesizer,  etc.)  spendiert.  Der  interne
Sequencer   kann   glücklicherweise  auch  über  "MIDI  In"  und  eine
Tastendruck ("Shift Mode" und "Tempo Mode")  synchronisiert  werden  -
flexibler kann´s fast gar nicht gehen.

Weitere    nützliche    Funktionen     der     TR-909     sind     die
"Shuffle"/"Flam"-Funktionen    und    die    Kopter-,   Einfüge-   und
Löschoptionen, die die Programmierung relative komfortable gestalten.
Der markante, synthetische, maschinenhafte und  vor  allem  druckvolle
Klang  macht  diese Drumbox einfach zum Kultobjekt und wer eine dieser
robust gebauten Kisten  besitzt,  wird  ihr  wahrscheinlich  auf  ewig
verfallen.   Wer   sich   dazu   entschließen   sollte,   eine  TR-909
anzuschaffen, muß allerdings, je  nach  Zustand,  zwischen  2.000  und
2.500   DM   auf   dem   Gebrauchtmarkt   berappen.   Der   Preis  bei
Erstauslieferung (1984) betrug 1.995 DM und lag  zwischenzeitlich,  da
dieses  Gerät  ja  eigentlich DER Verkaufsflop war, bei ca. 500-600 DM
(Ende der achtziger Jahre).

Viel Spaß beim Grooven !

  Den TechnoTools-Test führte für HousePool Jack Server.

  

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