Shapes - TechnoTools-Test
Im TechnoTools-Test: Teisco T110F (Bild)
Teisco 110F Analogsynthesizer
Info : Duophoner Analogsynthesizer
Japan / Baujahr: ca. 1982
Originalpreis: ca. 700 US$
Derzeitiger Gebrauchtmarktpreis: ca. 500 - 750 DM
Fakt : 2 VCO, 1 LFO, 1 VCA, 2 ADSR Hüllkurven, 1 VCF, 1 Rausch-
generator (weiss/rosa), 1 Ringmodulator, 1 Hochpassfilter,
1 Mixer, 1 Filterbank, diverse Modulationsmöglichkeiten
VCO : Es stehen 2 analoge Oscillatoren zur Verfügung. VCO 1 bie-
tet Triangle, positiv Sawtooth und Rechteck bzw. Puls mit
modulierbarer Weite. Zur Auswahl VCO 1 läßt sich mittels
Pitch sowie per Tunepoti gegen VCO 2 verstimmen. VCO 1
läßt sich mit dem KCV-off-Schalter von der Keybord CV ab-
trennen. VCO2 bietet Ext.in, positiv Sawtooth und Rechteck
bzw. Puls ebenfalls mit modulierbarer Pulsweite durch Aus-
wahl des Ext.in läßt sich ein extern zugeführtes Audiosig-
nal durch die Innereien des Teisco 110F jagen. VCO 2 ist
mittels einem Tunepoti verstimmbar.
Beide VCOs bieten folgende Fußlagen: 4, 8, 16, 32 und 64.
Außerdem eine Subaudioschwingung namens Low, durch die Low
Betriebsart lassen sich beide VCOs noch als LFOs verwenden
Werden beide Oscillatoren benutzt, ist der Teisco Duo Phon
spielbar. Wird nur Einer der beiden benutzt ist das Gerät
lediglich monophon.
LFO : Der Low-Frequency-Oscillator schwingt in einer Geschwin-
digkeit von 0,1 Hz bis 20 Hz und läßt seine Wellenform
stufenlos zwischen negativem Sägezahn, Dreieck und positi-
vem Sägezahn oder -puls, Rechteck+Puls einstellen. Eine
Synchronisation des LFO Speed durch externe Signale ist
nicht vorgesehen.
Envelopes : Die beiden Hüllkurvengeneratoren des 110F sind als Stan-
dard ADSR-Envelopegenerators ausgelegt. EG 1 ist zur Modu-
lation des Filters der VCO 2 Pulsweite und des VCO 1
Tunings verwendbar. EG 1 steuert lediglich den VCA - also
die Lautstärke des Klanges.
VCF : Der Teisco 110F bietet ein sehr großes Spektrum an Filter-
möglichkeiten an: es stehen dem Anwender nicht weniger als
11 (!) Potis zur Verfärbung des Klanges zur Verfügung. Als
Erstes wäre da das 24 db Tiefpassfilter mit den üblichen
Reglern für Frequency und Resonance. Die Resonanz reicht
bis zur Eigenschwingung des Filters und mittels dem KCV
Regler ist es möglich, die so erzeugte Sinusschwingung von
der Tastatur aus zu spielen. Durch einen vor den Audioaus-
gang geschalteten Hochpassfilter läßt sich das Signal er-
heblich ausdünnen. Beste Beigabe des T110F ist aber zwei-
felsohne die...
Fixed Fil-
terbank : ..Festfilterbank. Oben rechts angesiedelt, voll ausgesteu-
ert füttert sie das Ausgangsmaterial mit 25 db Lautstärke-
gewinn. Das Ausgangsmaterial zur Filterung in der Filter-
bank kann auch extern zugeführt werden. Es lassen sich
sehr abstruse Klänge erzielen, wenn z.B. Drumsounds durch-
geschickt werden. Das Klangmaterial kann auch um die Fest-
filter herumgeführt werden, wenn man sie nicht benutzen
möchte oder man kann das Signal aus dem VCA mit dem der
Filterbank mischen. Folgende Frequenzen werden von der FFB
zur Justage angeboten (von oben links nach unten rechts):
250, 350, 500, 700, 1000, 1400, 2000 und 2800 Hertz.
Mixer : Der integrierte Mixer mischt das Signal von VCO 1, VCO 2,
bzw. externem Instrument. Der dritte Regler des Mixers
speist entweder ein weisses oder ein rosa Rauschen oder
das Ringmodulatorsignal zur Summme.
Spielhilfe: Die Spielhilfen beim T110F sind wie der ganze Kasten
natürlich ein bißchen anders als gewohnt. Es stehen 3 Gum-
mipads zur Verfügung, die das Pitchbending von VCO 1, VCO2
oder beiden gleichzeitig regeln. Das zweite Gummipad
pitcht den VCF hoch oder runter und das dritte dirigiert
eine WOW WOW oder eine Delay-Funktion für VCO 1 die drei
Gummiflatschen lassen sich nach oben oder unten drücken
und für jedes gibt es einen Sensitivity-Regler. Daneben
bietet der T110F eine Portamentofunktion mit den Betriebs-
arten Lagato oder Multitrig die Portamentotiefe ist stu-
fenlos justierbar.
Tastatur : Die Tastatur umfaßt 3 Oktaven mittels einem Oktavwahl-
schalter besteht die Möglichkeit die Tastatur um eine Ok-
tave noch oben bzw. unten zu transponieren.
Modulate : Neben den schon erwähnten Modulationsmöglichkeiten kann
man die Tonhöhe von VCO 2 durch die Frequenz von VCO 1
modulieren. Der LFO-Einsatz läßt für VCO 1, EG 1 moduliert
verzögern. Eine EG 1-modulierte Pitchbend-Funktion ist
ebenso vorhanden.
Appearance: Der Synthi steckt in einem stabilen Metallgehäuse mit dik-
ken Holzbacken, die mit einer Kunstsoffschicht überzogen
sind. Am blechernen Bodendeckel sind vier Gummifüße fest-
geschraubt, die einen sicheren Halt geben. Neben den über
60 in Plastik ausgelegten Schiebern, Potis und Schaltern
verfügt der T110F über mehr als 25 Leuchtdioden auf der
Oberfläche, die den Signalweg und die Modulationsstärke
anzeigen und verleihen dem Kasten das Flair eines brennen-
den UFOs (oberabgefahren !). Die Verarbeitungsqualität hat
oberklasseniveau.
Connect : Das Vorhandensein von CV und Gate in Buchsen machen das
Ansteuern des Synthis mit einem Interface möglich. Die
gleichen Buchsen in der Out-Version erlauben das Ansteuern
von anderen Geräten mit der Teisco-Tastatur neben Low- und
High-Signal, Out-Jacks und dem Phones-Ausgang bietet sich
noch die extern In-Klinkenbuchse an, um wie erwähnt exter-
ne Signale zu verarbeiten.
Sound : Trotz unzähliger Bedienelemente, Filtermöglichkeiten und
anderen lustigen Beigaben haut einen der Sound nicht unbe-
dingt aus den Socken: das heisst nicht das es schlecht
klingt, aber die Klänge sind alles andere brauchbar für
normale Produktionen. Deshalb hielten sich die Verkaufs-
zahlen des Geräts wohl auch sehr in Grenzen. Für schräge
nahezu unbrauchbare Geräusche und Krach ist der Kasten
aber prädestiniert. Außerdem ist die eingebaute Filterbank
eine nette Beigabe, die man immer wieder brauchen kann,
zumal für den derzeitigen Kurs. Vor dem kauf antesten und
entscheiden, ob man so einen Synthi braucht...
Fazit : Je nach Einsatzbereich exzellent bis unbrauchbar !
Den TechnoTools-Test führte für HousePool Holger Erlenwein.
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