HousePool® Ausgabe 11 - Februar/März 1997

Shapes 2 - TechnoTools-Test


Shapes - TechnoTools-Test
Im TechnoTools-Test: Teisco T110F (Bild)

Teisco 110F Analogsynthesizer


Info      : Duophoner Analogsynthesizer
	    Japan / Baujahr: ca. 1982
	    Originalpreis: ca. 700 US$
	    Derzeitiger Gebrauchtmarktpreis: ca. 500 - 750 DM

Fakt      : 2 VCO, 1 LFO, 1 VCA, 2 ADSR Hüllkurven, 1 VCF,  1  Rausch-
	    generator (weiss/rosa), 1 Ringmodulator, 1 Hochpassfilter,
	    1 Mixer, 1 Filterbank, diverse Modulationsmöglichkeiten

VCO       : Es stehen 2 analoge Oscillatoren zur Verfügung. VCO 1 bie-
	    tet Triangle, positiv Sawtooth und Rechteck  bzw. Puls mit
	    modulierbarer Weite. Zur Auswahl  VCO 1  läßt sich mittels
	    Pitch  sowie  per  Tunepoti gegen VCO 2  verstimmen. VCO 1
	    läßt sich mit dem  KCV-off-Schalter von der Keybord CV ab-
	    trennen. VCO2 bietet Ext.in, positiv Sawtooth und Rechteck
	    bzw. Puls ebenfalls mit modulierbarer Pulsweite durch Aus-
	    wahl des Ext.in läßt sich ein extern zugeführtes Audiosig-
	    nal durch die  Innereien des Teisco 110F  jagen. VCO 2 ist
	    mittels einem Tunepoti verstimmbar.
	    Beide VCOs  bieten folgende Fußlagen: 4, 8, 16, 32 und 64.
	    Außerdem eine Subaudioschwingung namens Low, durch die Low
	    Betriebsart lassen sich beide VCOs noch als LFOs verwenden
	    Werden beide Oscillatoren benutzt, ist der Teisco Duo Phon
	    spielbar. Wird nur  Einer der beiden benutzt ist das Gerät
	    lediglich monophon.

LFO       : Der  Low-Frequency-Oscillator  schwingt in einer Geschwin-
	    digkeit  von 0,1 Hz bis 20 Hz  und läßt  seine  Wellenform
	    stufenlos zwischen negativem Sägezahn, Dreieck und positi-
	    vem  Sägezahn oder -puls,  Rechteck+Puls  einstellen. Eine
	    Synchronisation  des LFO Speed  durch  externe Signale ist
	    nicht vorgesehen.

Envelopes : Die  beiden  Hüllkurvengeneratoren des 110F sind als Stan-
	    dard ADSR-Envelopegenerators ausgelegt. EG 1 ist zur Modu-
	    lation  des Filters  der  VCO 2  Pulsweite und  des  VCO 1
	    Tunings verwendbar. EG 1 steuert  lediglich den VCA - also
	    die Lautstärke des Klanges.

VCF       : Der Teisco 110F bietet ein sehr großes Spektrum an Filter-
	    möglichkeiten an: es stehen dem Anwender nicht weniger als
	    11 (!) Potis zur Verfärbung des Klanges zur Verfügung. Als
	    Erstes wäre da  das 24 db Tiefpassfilter  mit den üblichen
	    Reglern für  Frequency und  Resonance. Die Resonanz reicht
	    bis  zur Eigenschwingung  des Filters und  mittels dem KCV
	    Regler ist es möglich, die so erzeugte Sinusschwingung von
	    der Tastatur aus zu spielen. Durch einen vor den Audioaus-
	    gang  geschalteten Hochpassfilter läßt sich das Signal er-
	    heblich ausdünnen. Beste Beigabe  des T110F ist aber zwei-
	    felsohne die...

Fixed Fil-
terbank   : ..Festfilterbank. Oben rechts angesiedelt, voll ausgesteu-
	    ert füttert sie das Ausgangsmaterial mit 25 db Lautstärke-
	    gewinn. Das  Ausgangsmaterial zur Filterung in der Filter-
	    bank  kann auch  extern  zugeführt werden. Es  lassen sich
	    sehr abstruse Klänge erzielen, wenn z.B. Drumsounds durch-
	    geschickt werden. Das Klangmaterial kann auch um die Fest-
	    filter  herumgeführt  werden, wenn man sie  nicht benutzen
	    möchte oder man  kann das Signal  aus dem VCA  mit dem der
	    Filterbank mischen. Folgende Frequenzen werden von der FFB
	    zur Justage angeboten (von oben links nach unten rechts):
	    250, 350, 500, 700, 1000, 1400, 2000 und 2800 Hertz.

Mixer     : Der integrierte Mixer mischt  das Signal von VCO 1, VCO 2,
	    bzw.  externem  Instrument. Der  dritte Regler  des Mixers
	    speist entweder  ein weisses oder  ein rosa Rauschen  oder
	    das Ringmodulatorsignal zur Summme.


Spielhilfe: Die  Spielhilfen  beim  T110F  sind  wie der  ganze Kasten
	    natürlich ein bißchen anders als gewohnt. Es stehen 3 Gum-
	    mipads zur Verfügung, die das Pitchbending von VCO 1, VCO2
	    oder  beiden   gleichzeitig  regeln. Das  zweite  Gummipad
	    pitcht den VCF  hoch oder  runter und das dritte dirigiert
	    eine WOW WOW oder  eine  Delay-Funktion für VCO 1 die drei
	    Gummiflatschen  lassen  sich nach oben  oder unten drücken
	    und für  jedes  gibt es einen  Sensitivity-Regler. Daneben
	    bietet der T110F eine Portamentofunktion mit den Betriebs-
	    arten  Lagato oder  Multitrig die Portamentotiefe ist stu-
	    fenlos justierbar.

Tastatur  : Die  Tastatur  umfaßt 3 Oktaven  mittels  einem Oktavwahl-
	    schalter besteht die Möglichkeit die Tastatur um  eine Ok-
	    tave noch oben bzw. unten zu transponieren.

Modulate  : Neben den schon  erwähnten  Modulationsmöglichkeiten  kann
	    man  die Tonhöhe  von VCO 2  durch die Frequenz  von VCO 1
	    modulieren. Der LFO-Einsatz läßt für VCO 1, EG 1 moduliert
	    verzögern.  Eine  EG 1-modulierte  Pitchbend-Funktion  ist
	    ebenso vorhanden.

Appearance: Der Synthi steckt in einem stabilen Metallgehäuse mit dik-
	    ken Holzbacken, die mit  einer Kunstsoffschicht  überzogen
	    sind. Am blechernen  Bodendeckel sind vier Gummifüße fest-
	    geschraubt, die einen sicheren Halt geben. Neben  den über
	    60 in Plastik  ausgelegten Schiebern, Potis und  Schaltern
	    verfügt der  T110F  über mehr  als 25 Leuchtdioden auf der
	    Oberfläche, die  den Signalweg  und  die Modulationsstärke
	    anzeigen und verleihen dem Kasten das Flair eines brennen-
	    den UFOs (oberabgefahren !). Die Verarbeitungsqualität hat
	    oberklasseniveau.

Connect   : Das  Vorhandensein  von CV und Gate  in Buchsen machen das
	    Ansteuern  des Synthis  mit  einem  Interface möglich. Die
	    gleichen Buchsen in der Out-Version erlauben das Ansteuern
	    von anderen Geräten mit der Teisco-Tastatur neben Low- und
	    High-Signal, Out-Jacks und dem Phones-Ausgang  bietet sich
	    noch die extern In-Klinkenbuchse an, um wie erwähnt exter-
	    ne Signale zu verarbeiten.

Sound     : Trotz  unzähliger Bedienelemente,  Filtermöglichkeiten und
	    anderen lustigen Beigaben haut einen der Sound nicht unbe-
	    dingt  aus  den  Socken: das heisst nicht das  es schlecht
	    klingt, aber  die Klänge  sind  alles andere brauchbar für
	    normale Produktionen. Deshalb  hielten  sich die Verkaufs-
	    zahlen  des Geräts wohl auch  sehr in Grenzen. Für schräge
	    nahezu  unbrauchbare Geräusche  und  Krach  ist der Kasten
	    aber prädestiniert. Außerdem ist die eingebaute Filterbank
	    eine  nette  Beigabe, die man immer wieder  brauchen kann,
	    zumal für den derzeitigen Kurs. Vor dem kauf antesten und
	    entscheiden, ob man so einen Synthi braucht...

Fazit     : Je nach Einsatzbereich exzellent bis unbrauchbar !

  Den TechnoTools-Test führte für HousePool Holger Erlenwein.

  

INDEX AKTUELL MUSIK ARTIKEL BERICHTE
LIFESTYLE PRESENTATION PROFILE ALLGEMEIN SCHLUß
<<<< HOME INHALT EMAIL >>>>

© Copyright 1995-1997 HousePool Magazine / Carsten Marmulla & Carsten Wiehle GbR
All rights reserved worldwide.