Die Einführung der neuesten Version von Microsoft Internet Explorer hat viel Aufsehen erregt. Der Browser weist jetzt alle Merkmale von Netscape auf und noch ein bißchen mehr. Denn mit MS Internet Explorer haben Sie auch Fähigkeiten wie VBScript und ActiveX zur Hand.
Dem Wettrennen zwischen Microsoft und Netscape um die Führungsrolle im Internet hat das Time-Magazin eine Titelstory gewidmet (Ausgabe vom 16. September 1996).
Vielleicht haben Sie von dem Wirbel aber auch gar nichts mitbekommen. Microsoft geht mit dieser Neuerung auch sehr subtil um, nennt das Produkt nicht nur schlicht »einen Web-Browser«, sondern bezieht sich darauf als »Web-Plattform« oder »Architektur«. Dahinter verbirgt sich eine ganz neue Richtung in bezug auf das Internet und Intranets (unternehmenseigene Netzwerke). Es impliziert, daß der Internet Explorer die Grundlage bildet, auf der Microsoft und andere Hersteller größere und noch wichtigere Anwendungen aufsetzen werden.
Wir konzentrieren uns in diesem Buch auf den Internet Explorer aus Anwendersicht. Wer sich mehr für die Entwickleraspekte des Internet Explorers und der ActiveX-Technologie interessiert, wird sicherlich bei http://www.microsoft.com/intdev/default.htm fündig. Dort gibt's auch die Microsoft Internet Development Toolbox.
Eine deutsche Version des Internet Explorer befindet sich auf der NetCD. Alternativ können Sie ihn von Microsofts’s Web-Site herunterladen. Geben Sie in Ihrem Web-Browser die Adresse http://www.microsoft.com/ie/iedl.htm ein, dann klicken Sie auf das Link für Ihre Plattform, d. h. Windows 95 (MSIE30B1.EXE), Windows NT (NTIE30B1.EXE) oder Windows 3.1 (DLMINI.EXE).
Falls Sie noch keinen Browser haben, können Sie eine Sitzung zur FTP-Site von Microsoft aufbauen. Dafür brauchen Sie einen funktionsfähigen Internet-Anschluß. Nachfolgend die schrittweise Anleitung (Sie brauchen an diesem Punkt nicht zu wissen, wie FTP funktioniert; das lernen Sie in Kapitel 31).
Damit haben Sie den MS Internet Explorer von Microsoft auf Ihren Rechner heruntergeladen. Jetzt können Sie das Paket installieren.
Die Installation von Microsoft-Produkten wird immer einfacher. Der Internet Explorer bildet da keine Ausnahme. Das integrierte Setup-Programm übernimmt die ganze Arbeit, Sie brauchen danach nicht einmal mehr etwas aufräumen, was bei Programmen anderer Hersteller vielfach nötig ist.
Mit der selbstentpackenden Datei zur Hand fahren Sie so fort, um den Internet Explorer zu installieren:
Was ist neu im Microsoft Internet Explorer? |
Bei der Installation des Internet Explorers wird ein Symbol auf Ihren Desktop gepflanzt, das aussieht wie ein Globus mit einer Lupe. Ein Doppelklick auf dieses Symbol ist selbstverständlich die einfachste Art, den Internet Explorer zu starten. Es gibt aber noch andere Wege:
Oder
Oder
Schließen können Sie den Internet Explorer durch Anklicken der Schließen-Schaltfläche (Kreuz ganz oben rechts im IE-Fenster) oder durch Auswahl der Option Schließen im Datei-Menü.
Sofern noch nicht geschehen, starten Sie den Internet Explorer jetzt, um die Beispiele in diesem Kapitel nachzuvollziehen. Wenn Sie den Internet Explorer zum ersten Mal starten, sieht das Hauptfenster so ähnlich aus wie in Abbildung 17.1 (ich habe die Symbolleiste ganz aufgeklappt). An sich ist zu diesem Fenster nicht viel zu sagen. Das liegt daran, daß die Web-Pages und Anwendungen, die Sie in den Internet Explorer laden, die Funktionsweise und das Aussehen dieses Fensters mit beeinflussen.
Abbildung 17.1: Das Hauptfenster des Internet Explorers
1) Symbolleiste 2) Web-Page 3) Statusleiste
In Tabelle 17.1 werden die Schaltflächen der IE-Symbolleiste erklärt.
Tabelle 17.1: Die Schaltflächen der Internet-Explorer-Symbolleiste
Das Web wäre natürlich sinnlos, wenn es da nicht die unzähligen Dinge gäbe, die man erleben kann. Wie Sie bereits wissen, umfaßt das Web Millionen von Seiten.
Der Internet Explorer bietet viele Möglichkeiten, dorthin zu gelangen. Sie können sich auf eine Seite als Ausflügler über verschiedene andere Seiten oder im Schnellflug direkt an eine bestimmte Seite begeben. In diesem Abschnitt wird die direkte Route aufgezeigt. Das heißt, Sie geben dem Internet Explorer eine genaue Adresse, die er anfahren soll. In einem späteren Abschnitt wird beschrieben, wie Sie auf dem gemächlichen Weg an eine Site gelangen.
Der schnellste Weg, sich auf eine Web-Seite zu begeben, ist durch Eintippen des URL im Feld Adresse. Wenn die Adressenleiste nicht sichtbar ist, klicken Sie auf die Option Symbolleiste im Menü Ansicht. Geben Sie die gewünschte Adresse ein, und drücken Sie die Eingabetaste. Der Internet Explorer legt sofort los und öffnet die Web-Seite der angegebenen Adresse.
Der IE merkt sich die letzten 15 Adressen, die Sie eingegeben haben. Klicken Sie auf den nach unten zeigenden Pfeil am rechten Ende der Adressenleiste, um die bisher gespeicherten Adressen anzuzeigen und eine auszuwählen, die Sie wieder besuchen wollen.
Ich habe in die Adressenleiste eine Adresse eingegeben, von der ich hundertprozentig weiß, daß sie stimmt, erhalte aber die Meldung, daß der IE sie nicht finden kann. Woran liegt das?
Eventuell ist die Groß- und Kleinschreibung nicht richtig. Bei URLs muß die Schreibweise genau eingehalten werden. Das heißt, wenn Sie beispielsweise www.myserver.com eintippen, die Adresse aber www.MyServer.com lautet, kann der Internet Explorer die Adresse nicht finden.
Der zweite Weg zu einer Web-Seite läuft über das Datei-Menü. Wählen Sie Datei, Öffnen im Hauptmenü, dann tippen Sie die Adresse im Öffnen-Dialogfenster ein und klicken auf OK. Der Internet Explorer öffnet die angegebene Web-Page.
Sie sind aber nicht darauf beschränkt, im Internet nur Web-Pages zu öffnen. Sie haben sicherlich festgestellt, daß im Öffnen-Dialogfenster der Hinweis »Geben Sie die Internet-Adresse eines Dokuments oder Ordners ein ...« steht. Ja, Sie haben richtig gelesen. Der IE kann auch lokale Dokumente öffnen. Haben Sie auf Ihrem Computer beispielsweise Microsoft Excel installiert, können Sie ein Excel-Tabellenblatt direkt vom IE heraus öffnen.
Ordner? Ja, auch das ist möglich. Sie können direkt im IE Ihren Computer nach bestimmten Ordnern durchsuchen. Öffnen Sie beispielsweise den Favoritenordner, browsen Sie im Grunde im Verzeichnis C:\WINDOWS\FAVORITEN, als wäre es eine Web-Page draußen in der weiten Welt.
An irgendeinem Punkt früher oder später werden Sie zweifellos auf Sites stoßen, die Sie auf jeden Fall wieder besuchen wollen. Ich gehe z.B. regelmäßig zur Web-Site von Microsoft, um die neuesten Hits über Windows 95 und den Internet Explorer zu erfahren. Außerdem besuche ich häufig USA Today oder Federal Expres (um sicherzustellen, daß meine Manuskripte rechtzeitig im Verlag ankommen!), und die vielen Suchwerkzeuge, die in Kapitel 34 beschrieben werden, lasse ich mir auch nicht entgehen.
Der IE unterstützt diese Neigung, indem Sie eine Sammlung von bevorzugten Seiten erstellen können. Der Favoritenordner wird wie jeder andere Ordner auf Ihrer Festplatte verwaltet. Wenn Sie's mir nicht glauben, sehen Sie selbst nach – öffnen Sie C:\WINDOWS\FAVORITEN im Windows-Explorer. Das Besondere an diesem Ordner ist, daß der IE alles, was er darin findet, im Favoriten-Menü bzw. in dessen Unterordnern und Shortcuts abstellt. In Abbildung 17.5 sehen Sie, wie mein Favoriten-Menü aussieht. Wählen Sie Favoriten im Hauptmenü, und klicken Sie auf eine Web-Site, um sie zu öffnen.
Abbildung 17.2: Die Favoritensammlung des Autors
Sind Sie auf eine Web-Page gestoßen, die Sie unbedingt ein paar guten Freunden zukommen lassen wollen? Kein Problem. Wählen Sie Datei, Senden an und Mail-Empfänger. Ihr heißer Fund wird sofort über E-Mail versendet. Der Empfänger muß lediglich auf das Shortcut in der Mail doppelklicken, um die Web-Page zu öffnen. |
Wie fügt man nun eine Web-Page zum Favoritenordner hinzu? »No big deal«, kann ich nur sagen. Zuerst müssen Sie im Internet Explorer die betreffende Web-Page anzeigen. Wählen Sie Favoriten und klicken auf Zu Favoriten hinzufügen, dann öffnet sich das Dialogfenster Zu Favoriten hinzufügen.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Erstellen in>>, Neuer Ordner, um das Dialogfeld Neuen Ordner erstellen anzuzeigen, in dem Sie den Namen eines neuen Favoritenordners angeben können. Auf diese Weise können Sie Ihre Favoriten in Unterordnern organisieren. Alle Favoriten in einem Ordner zusammenzufassen, ist nicht so praktisch, weil es früher oder später unübersichtlich wird.
Favoriten und Startmenü kombinieren? Ich verrate Ihnen jetzt etwas, aber verpetzen Sie mich bitte nicht bei Microsoft. Sie können Ihre bevorzugten Web-Pages und das Startmenü kombinieren. Das wirkt sich auf die Registrierungsdatei aus, deshalb gehen Sie bitte vorsichtig vor! Ich übernehme kein Risiko, das müssen Sie allein tragen. Hier das ganze Geheimnis: |
REGEDIT4
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Shell Folders]
"Favoriten"="C:\\WINDOWS\\Start Menu\\Favoriten"
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\User Shell Folders]
"Favoriten"="C:\\WINDOWS\\Start Menu\\Favoriten"
Jetzt können Sie Ihre Favoriten aus dem Startmenü heraus öffnen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Startbutton, und wählen Sie Explorer, um Ihren Favoritenordner zu verwalten. Wie das bei mir aussieht, sehen Sie in Abbildung 17.3.
Abbildung 17.3: Falls der Geheimtip des Autors auch bei Ihnen klappt, können Sie die Favoriten aus dem Startmenü heraus öffnen
Der Internet Explorer macht es einem wirklich leicht, Verknüpfungen zu Web-Sites zu erstellen. Öffnen Sie die Web-Page, für die Sie ein Shortcut erstellen wollen, und wählen Sie Datei, Verknüpfung erstellen im Hauptmenü. Daraufhin erscheint ein nerviges Dialogfenster, das Ihnen mitteilt, daß mit der aktuellen Seite eine Verknüpfung auf dem Desktop erstellt wird. Klicken Sie auf OK, um das Ding loszuwerden. Klappen Sie den IE zusammen (auf die Verkleinern-Schaltfläche in der oberen rechten Fensterecke klicken), damit Sie Ihren Desktop sehen können. Sie werden feststellen, daß sich dort eine neue Verknüpfung mit dem Namen der verknüpften Web-Page befindet.
Möchten Sie diese Web-Page wieder öffnen, doppelklicken Sie einfach auf die Verknüpfung. Sie können die Verknüpfung auch verschieben, z.B. in das Startmenü.
Bestünde für Sie die einzige Möglichkeit, Freundschaften und Bekanntschaften zu knüpfen, darin, daß Sie auf der Straße völlig fremde Leute ansprechen, wären Sie wahrscheinlich sehr einsam. Normalerweise baut man einen Freundeskreis langsam auf, pflegt ihn und lernt dadurch wieder andere Menschen kennen.
So ähnlich läuft das auch im Cyberspace ab. Sie haben ein paar E-Mail-Adressen, ein paar Adressen zu Web-Pages, und schon schalten Sie den Fernseher weniger häufig ein. Im Internet nehmen Sie nicht passiv, sondern aktiv am Geschehen teil. Auf Ihrem Web durch das Netz knüpfen Sie Bekanntschaften und erfahren, was auf der Welt passiert.
In diesen Genuß kommen Sie dank der Vielfältigkeit des World Wide Web. Der Internet Explorer ist wie jeder andere Browser lediglich ein Mittel, um über Links dorthin zu gelangen. Allerdings weist der Internet Explorer Navigationshilfen auf, die diesen Weg vereinfachen. So sind Sie beispielsweise nicht auf die Maus angewiesen, weil Sie alles auch über die Tastatur erreichen. Außerdem können Sie alle bereits besuchten Web-Pages festhalten und schnell vorwärts und rückwärts navigieren. Und noch eines: Der Internet Explorer unterstützt Rahmen!
Nun ist es soweit. Jemand liefert endlich einen Web-Browser aus, der sich ganz ohne Maus bedienen läßt. Alle alten PC-Hasen und Mäuseächter werden jauchzen (ich gehöre übrigens nicht dazu!). Angesichts der Bedeutung der Maus in der Windows-Umgebung ist das ein beachtlicher Schritt. Konkret heißt das, mit dem Internet Explorer 3.0 können Sie das Web mit Tastaturbefehlen erforschen. Drücken Sie [_ÿ] bzw. [ª_]+[_ÿ], um sich vorwärts bzw. rückwärts zwischen Bildschirmelementen zu bewegen. Solche Elemente sind beispielsweise:
Die im Internet Explorer verfügbaren Tastenkombinationen habe ich in Tabelle 17.2 zusammengefaßt.
Tabelle 17.2: Tastenkombinationen im Internet Explorer
Um das auszuführen |
drücken Sie auf |
Gehe zur nächsten Seite |
[ª_]+[æ] |
Gehe zur vorherigen Seite |
[æ] |
Anzeigen eines Kontextmenüs für einen Hyperlink |
[ª_]+[F10] |
Zwischen Rahmen bewegen |
[ª_]+[Strg]+[_ÿ] |
Bildlauf zum Ende des Dokuments |
[½] |
Bildlauf zum Anfang des Dokuments |
[¼] |
Bildlauf zum Anfang des Dokuments in größeren Schritten |
[Bild½] |
Bildlauf zum Ende des Dokuments in größeren Schritten |
[Bild¼] |
Gehe zum Anfang des Dokuments |
[Pos1] |
Gehe zum Ende des Dokuments |
[Ende] |
Aktualisieren der aktuellen Seite |
[F5] |
Übertragung einer Seite beenden |
[Esc] |
Gehe zu einer neuen Position |
[Strg]+[O] |
Öffne ein neues Fenster |
[Strg]+[N] |
Speichern der aktuellen Seite |
[Strg]+[S] |
Drucken der aktuellen Seite oder des aktiven Rahmens |
[Strg]+[P] |
Aktivieren eines markierten Hyperlinks |
[¢] |
Wußten Sie, daß der Internet Explorer Visitenkarten sammelt? Nun gut, nicht direkt Visitenkarten, aber etwas, das einen ähnlichen Zweck erfüllt. Ich bin ein feuriger Sammler von Visitenkarten. Jedesmal, wenn ich jemanden kennenlerne, frage ich nach seiner oder ihrer Visitenkarte. Zu Hause werfe ich sie dann in eine bestimmte Schublade auf den Haufen meiner Beute. Ab und zu wühle ich in diesem Haufen und rufe die betreffende Person an. Das läßt mich der IE auch im Web machen. Mit dem großen Unterschied, daß Visitenkarten nicht in eine Schublade geworfen werden, sondern daß zu allen Web-Pages, die man besucht hat, in dem Ordner »Verlauf« (im Windows-Verzeichnis) verwaltet werden.
Der Internet Explorer merkt sich alle Web-Pages, die Sie während einer Sitzung besucht haben. Die in der laufenden Sitzung besuchten Web-Pages finden Sie unter dem Explorer-Menü. Die jeweils zuletzt besuchte Site steht ganz oben in der Liste. Falls Sie zu den ganz Bequemen gehören, ist Ihnen vielleicht sogar der Weg über das Explorer-Menü zu mühsam. In diesem Fall können Sie auf die Schaltfläche Vorwärts bzw. Zurück klicken, um zwischen besuchten Sites zu wechseln.
Wenn Sie den IE beenden, wird diese Liste geleert. Um eine Liste mit allen Seiten zu erhalten, die Sie in allen Sitzungen angezeigt haben, klicken Sie auf das Menü Explorer und dann auf Ordner »Verlauf« öffnen. Doppelklicken Sie dann auf die zu öffnende Seite.
Rahmen waren bisher ein spezifisches Merkmal von Netscape. Die Zeiten sind vorbei. Auch der Internet Explorer unterstützt jetzt Rahmen. Durch Rahmen kann eine Web-Page im Fenster des Internet Explorers in Abschnitte geteilt werden. Jeder Rahmen im Fenster kann auf einen anderen URL zeigen. In Abbildung 17.4 sehen Sie ein Beispiel einer Web-Page, die in Rahmen unterteilt ist. Dargestellt werden in den Rahmen eine Navigationsleiste im unteren Bereich, ein Titel oben, Hyperlinks auf der linken Seite und der Hauptteil der Web-Page, der den übrigen Raum ausfüllt. Während des Besuchs dieser Site bleibt die Navigationsleiste immer angezeigt, damit man schnell eine andere Page im Hauptteil öffnen kann.
Abbildung 17.4: Beispiel der Darstellung einer Web-Site in Rahmen
1) Navigationsleiste 2) Titel 3) Hyperlinks 4) Hauptteil
Nun folgt ein Rezept für alle, die sich mal richtig ärgern wollen. Man nehme ein langsames Modem, lade 20 sehr umfangreiche Web-Pages mit großen bunten Bildern und koche sich in der Zwischenzeit 4 bis 5 Tassen starken Kaffee. Auch geduldige Leute mit Nerven wie Makkaroni können dabei auf die Palme gehen. Zum Glück bietet der IE ein paar Optionen, um die Dinge etwas zu beschleunigen. Wie alles im Leben hat aber auch das seinen Preis. Damit der Internet Explorer Web-Pages schneller lädt, müssen Sie auf ein paar ausgeklügelte Bilder verzichten (wir verpassen doch dadurch nicht zuviel!?). In diesem Abschnitt befassen wir uns damit, wie Sie im Internet Explorer die Navigation beschleunigen können. Anschließend folgt eine kurze Zusammenfassung der Dinge, auf die Sie deswegen verzichten müssen.
Der Internet Explorer beginnt sofort mit dem Aufbau von Bildern einer Web-Page, noch bevor das ganze Bild heruntergeladen wird. Deshalb sehen die Bilder zuerst komisch aus. Je nach Umfang der Bilder bauen sie sich langsam auf wie ein Puzzle für Fortgeschrittene. Das hat aber auch einen Vorteil. Haben Sie von dem Bild gerade genug gesehen, um sagen zu können, »darauf kann ich gut verzichten«, tun Sie das. Sie müssen sich nicht jedes Bild reinziehen.
Ebenso brauchen Sie nicht zu warten, bis eine Web-Page komplett mit allen Bildern geladen ist. Sie können auf die Abbrechen-Schaltfläche klicken, um die Darstellung einer Seite, die Ihnen zu langwierig oder sonstwie unbequem ist, zu »killen«. Und da der IE den Text einer Web-Page lädt, bevor er mit dem Laden der Bilder beginnt, erhalten Sie ohnehin schnell einen Einblick, was auf der Page abgeht.
Der Internet Explorer hält einen Cache(-Speicher) aller Pages bereit, die Sie besuchen. Normalerweise lädt der IE jede Web-Page vom Web je einmal pro Sitzung. Anläßlich Ihres ersten Besuchs bei http://www.microsoft.com in einer Sitzung speichert der IE die Web-Page mit allen Grafiken im Cache. Besuchen Sie inzwischen andere Pages, und kehren Sie irgendwann wieder zu http://www.microsoft.com zurück, wird diese Page nicht vom Web, sondern vom Cache erneut geladen.
Was ist denn hier der Clou? Sie sollen den IE veranlassen, Web-Pages, die Sie bereits besucht haben, nicht jedesmal vom Web zu holen, sondern vom Cache zu laden. Das nimmt nur einen Bruchteil der Ladezeit von Pages vom Web in Anspruch. Das erreichen Sie so:
Abbildung 17.5: Hier können Sie den Cache zum Zwischenspeichern von Web-Pages einstellen
Sie können die im Ordner für zwischengespeicherte Internet-Dateien abgelegten Seiten löschen, indem Sie auf Ordner leeren (im Register Erweitert unter Einstellungen) klicken. Damit dauert die Darstellung der Seiten jedoch länger, da diese aus dem Internet anstatt von Ihrer Festplatte gelesen werden müssen.
Als Radikalkur können Sie die zur Darstellung einer Web-Page benötigte Zeit schließlich verkürzen, indem Sie keine Bilder, Klänge oder Videodaten anzeigen. In diesem Fall lädt der IE nur den Text der Web-Page. Das ist zwar ein riesiger Zeitgewinn, beraubt uns aber des Genusses all der schönen Elemente, die da jemand so mühsam kreiert hat. Nun gut, ab und zu muß man abspekken.
Jetzt gibt es keine Wartezeiten mehr. Anstelle eines Bildes zeigt der IE den alternativen Texttitel an. Je nach Geschick des Programmierers der Web-Page kann man sich in manchen Fällen anhand des Textes vorstellen, wie das Bild wohl aussehen mag.
Der Internet Explorer umfaßt eine Reihe von Sicherheitsfunktionen, um Sie und Ihre Kinder beim Surfen im Internet vor Unholden unterschiedlicher Couleur zu schützen. Unterstützt werden Schutzmaßnahmen für sichere Kreditkartentransaktionen und für das Filtern von Inhalten nach Ihren Kriterien.
Im Internet werden die Informationen von Computer zu Computer übertragen, bis sie ihren Bestimmungsort erreichen. Wenn also Daten von Punkt A nach Punkt B übertragen werden, können diese auf jedem Computer zwischen diesen Punkten gelesen werden. Das kann zu einem Sicherheitsproblem werden.
Sie zeigen zum Beispiel einen Modekatalog im WWW an und entschließen sich, ein Hemd zu kaufen. Dazu müssen Sie einige Angaben in ein Bestellformular eintragen, darunter Ihre Kreditkartennummer. Sie wissen, daß das in Frage kommende Modehaus vertrauenswürdig ist. Sie geben also Ihre Kreditkartennummer und weitere persönliche Daten ein und senden das ausgefüllte Formular ab. Die Informationen werden von Computer zu Computer bis zum Modehaus weitergereicht. Leider wird ein Computer auf dem Weg zum Modehaus von Kriminellen genutzt. Diese durchsuchen die durchlaufenden Daten nach für sie interessanten Informationen wie z.B. Ihre Kreditkartennummer.
Wie oft kommt derartiges vor? Das ist schwer zu sagen, aber das Problem besteht darin, daß es technisch möglich ist. Und da sich das Internet mehr und mehr ausdehnt, könnte so etwas immer öfter passieren.
Viele Internet-Sites sind mit Mechanismen ausgestattet, die verhindern, daß nicht autorisierte Personen die von diesen Sites gesendeten bzw. empfangenen Daten lesen können. Diese Sites werden als »sicher« bezeichnet. Da der IE die von diesen sicheren Sites genutzten Sicherheitsprotokolle unterstützt, können Sie Informationen an eine sichere Site vertrauensvoll und ohne Gefahr versenden. (Wenn Sie eine Seite aus einer sicheren Site darstellen, zeigt der IE ein Schloß in der Statusleiste.)
Der IE macht Sie auch darauf aufmerksam, wenn Sie eine Aktion ausführen möchten, die ein Sicherheitsrisiko beinhalten könnte. Wenn Sie z.B. Ihre Kreditkartennummer an eine nicht sichere Site versenden möchten, werden Sie vom IE gewarnt. Falls die Site als sicher deklariert ist, ihre Referenzen aber suspekt erscheinen, kann Sie der IE davor warnen, daß die Site eventuell manipuliert oder falsch deklariert wurde. Um einzustellen, wann der Internet Explorer Sie warnen soll, gehen Sie so vor:
Wenn Sie diese Optionen auswählen, verwendet der IE die auf Ihrem Computer installierten Sicherheitszertifikate, bevor Sie Informationen mit abgesicherten Web-Sites austauschen können.
Als moderner Browser unterstützt der Internet Explorer VBScript und JavaScript (Applets). Diese Applets sind eine herrliche Sache. Leider haben sie die Eigenschaft, auf Computern böse Dinge anzurichten, falls der Programmierer sie so erzogen hat. Der IE ist aber clever genug, um solche böswilligen Absichten zu erkennen und Sie zu warnen. Außerdem können Sie den IE so abwehrfreudig konfigurieren, wie Sie wollen. Und das geht so:
Abbildung 17.6: Wie sicher Sie und Ihre Kinder im Web surfen, können Sie in diesem Register vorgeben
Abbildung 17.7: Einstellen des Sicherheitsgrads zum Schutz vor aktiven Web-Inhalten
Die Medien (darunter bestimmte Schundhefte und Boulevardzeitungen) haben »Pornographie im Internet« zum Sensationsthema gekürt. Im Internet gibt es zwar pornographische Inhalte, aber nicht in dem von den Medien hochgespielten Umfang. Da sitzt kein Bösewicht irgendwo im Cyberspace und lauert nur darauf, Ihre Kinder zu verführen. Man muß diese Inhalte schon suchen und auch finden.
Sie brauchen es natürlich nicht darauf ankommen zu lassen. Fragwürdiges oder gar obszönes Material können Sie im IE zumindest von Ihrem Computer aussperren. So richten Sie den Inhaltsberater im IE ein, um den Internet-Filter zu aktivieren:
Übrigens: Falls Sie wirklich interessiert sind, was Ihre Leute – Kinder, Partner oder Oma und Opa – an Ihrem PC beim Surfen im Internet alles ansehen, gibt’s einen Weg. Öffnen Sie C:\WINDOWS\VERLAUF im Windows-Explorer und sortieren Sie die Liste nach Datum. Ausreichend Zeit und Neugier vorausgesetzt, können Sie die Sites nacheinander abklappern, indem Sie auf die entsprechende Verknüpfung doppelklicken.
Abbildung 17.8: Im Inhaltsratgeber können Sie verschiedenen unerwünschten Inhalten nach eigenem Ermessen den Riegel vorschieben
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