Wie Windows 95 kann Windows NT über ein LAN (siehe Kapitel 4) oder ein Modem eine Verbindung zu einem Internet-Service-Provider (ISP) herstellen. In diesem Kapitel wird die Verbindung zu einem ISP über eine Wählverbindung unter Windows NT behandelt.
Windows NT 4.0 beinhaltet eine Software, mit der Sie Ihren ISP anwählen und eine Verbindung zum Internet aufbauen können. Damit können Sie Internet-Anwendungen, z.B. einen Web-Browser, benutzen.
Die RAS-Software (Remote Access Service) von Windows NT dient zum Anwählen Ihres Service-Providers und zum Anschluß an das Internet. Um diese Anschlußart zu nutzen, müssen Sie RAS für das TCP/IP-Netzprotokoll des Internet konfigurieren, damit Sie Ihren ISP anwählen und Ihr System an das ISP-Netz anschließen können. Selbstverständlich brauchen Sie auch ein richtig installiertes und konfiguriertes Modem.
Windows NT unterstützt die Standardprotokolle, die Internet-Service-Provider benutzen, darunter SLIP (Serial Line Internet Protocol), PPP (Point to Point Protocol) und PAP (Password Authentication Protocol). Darüber hinaus können Sie in Windows NT den Verbindungsaufbau mit Skripten automatisieren.
RAS ist eine in Windows NT integrierte RASKomponente für Wähl- und Netzverbindungen über ein Modem oder ein Direktkabel. Die Software kann mehr als eine Verbindung zu einem ISP herzustellen. In diesem Kapitel wird aber nur die Benutzung von RAS für eine Internet-Wählverbindung behandelt.
RAS ist Teil der üblichen Installation von Windows NT. In der Regel brauchen Sie nichts zu tun, um die Software auf Ihr System zu laden. Sie müssen RAS aber für die Nutzung des TCP/IP-Protokolls konfigurieren und für den Anschluß an Ihren ISP einrichten.
Sehen Sie nach, ob RAS auf Ihrem System installiert ist. Öffnen Sie die Netzwerk-Option (Startmenü, Einstellungen, Systemsteuerung, Netzwerk), und klicken Sie auf das Register Dienste. RAS sollte mit den übrigen Netzdiensten in der Liste stehen (siehe Abbildung 6.1).
Abbildung 6.1: Im Netzwerk-Dialogfenster ist ersichtlich, ob RAS bereits installiert ist
Ist RAS noch nicht installiert, klicken Sie auf die Hinzufügen-Schaltfläche, um das in Abbildung 6.2 dargestellte Dialogfenster zu öffnen. Klicken Sie auf den Eintrag Remote Access Service und auf OK, um die Software zu installieren. Eventuell müssen Sie die Windows-CD bzw. die Betriebssystemdisketten einlegen.
Abbildung 6.2: RAS (Remote Access Service) installieren
Im Netzwerk-Dialogfenster wählen Sie Remote Access Service und klicken Sie auf Eigenschaften, um das in Abbildung 6.3 dargestellte Dialogfenster zu öffnen (wenn Sie RAS gerade installiert haben, wird dieses Dialogfenster automatisch geöffnet).
Abbildung 6.3: Über diese Buttons wird der RAS-Server konfiguriert
In diesem Dialogfenster ist ersichtlich, ob RAS mit dem Modem verbunden ist. Falls nicht, klikken Sie auf Hinzufügen und Modem installieren, um den Modemassistenten zu starten, der Sie bei der Modeminstallation unterstützt.
Klicken Sie auf die Konfigurieren-Schaltfläche, um das in Abbildung 6.4 dargestellte Dialogfenster zu öffnen. Hier können Sie die Portbelegung und die Anschlußverwendung konfigurieren. Sie können festlegen, ob nur ausgehende, nur eingehende oder ein- und ausgehende Anrufe unterstützt werden sollen. Für den normalen Internet-Zugriff genügt die Option für nur ausgehende Anrufe. Wenn Sie abgesehen vom Internet-Zugriff RAS nutzen, um eingehende Anrufe zu unterstützen, wählen Sie auch diese Option. Klicken Sie auf OK, um in das Setup-Dialogfenster zurückzukehren.
Abbildung 6.4: RAS-Anschlußverwendung konfigurieren
Anschließend klicken Sie auf Netzwerk, um das Dialogfenster Netzwerkkonfiguration zu öffnen. (Bei dem Beispiel in Abbildung 6.5 wurde ausschließlich die Option Nur ausgehende Anrufe gewählt. Wird die Option Ein- und ausgehende Anrufe gewählt, erscheinen hier weitere Optionen.) In diesem Dialogfenster wählen Sie die Netzprotokolle für RAS.
Für den normalen Internet-Zugriff wählen Sie die Option TCP/IP. Klicken Sie auf OK, um das Dialogfenster Netzwerkkonfiguration zu schließen. Klicken Sie auf Weiter, um das Setup-Dialogfenster zu schließen.
Abbildung 6.5: Für den Internet-Zugriff wird nur TCP/IP als Protokoll gewählt
Nachdem Sie RAS für die Verbindung Ihres Computers mit dem Internet installiert haben, müssen Sie das TCP/IP-Protokoll auf Ihrem System installieren.
Klicken Sie auf das Netzwerk-Icon (Startmenü, Einstellungen, Systemsteuerung, Netzwerk) und auf das Register Protokolle, um die auf Ihrem System installierten Protokolle anzuzeigen (siehe Abbildung 6.6). Erscheint das TCP/IP-Protokoll nicht in der Liste, klicken Sie auf Hinzufügen, um das Dialogfenster Netzwerkprotokoll wählen zu öffnen. Wählen Sie TCP/IP, und klicken Sie auf OK. Auf Anfrage des Systems legen Sie die NT-CD bzw. die angeforderte Diskette ein.
Abbildung 6.6: Für den Internet-Zugang muß das TCP/IP-Protokoll installiert werden
Machen Sie sich an dieser Stelle über die TCP/IP-Eigenschaften, wie IP-Adresse, DNS-Server usw., keine Gedanken. Später beim Definieren eines Telefonbucheintrags für Ihren ISP erhalten Sie Gelegenheit, diese Werte einzugeben.
Ein Netzprotokoll muß mit einem bestimmten Adapter oder Dienst verbunden werden. Wenn Sie ein Netzprotokoll installieren, verbindet NT das neue Protokoll automatisch mit allen verfügbaren Adaptern und Diensten. Sie können einige Bindungen aber auch deaktivieren, um den Datenfluß durch Ihr System spezifisch einzuschränken.
Sie müssen sicherstellen, daß das TCP/IP-Protokoll für RAS verfügbar ist. Klicken Sie im Dialogfenster Systemsteuerung/Netzwerk auf das Register Bindungen. NT zeigt während der Prüfung der Bindungen zwischen Protokollen, Adaptern und Diensten auf Ihrem System Statusmeldungen an (siehe Abbildung 6.7).
Abbildung 6.7: RAS muß mit dem TCP/IP-Protokoll verbunden werden
Im Listenfeld Anzeige der Bindungen für wählen Sie Alle Dienste. Die Option Remote Access WAN Wrapper muß unter den TCP/IP-Einträgen aktiviert sein. Falls Sie nicht vorhaben, TCP/IP mit anderen installierten Netzadaptern zu benutzen, können Sie die betreffenden Optionen deaktivieren. Das ist aus Sicherheits- und Leistungsgründen sogar ratsam.
Wenn Sie sich mit der Konfiguration von Netzwerken gut auskennen, können Sie auch andere Bindungen ändern, um die für Ihr System optimale Konfiguration zu erreichen. Klicken Sie auf OK. Windows NT speichert Ihre Änderungen und fordert Sie auf, den Rechner neu zu starten, damit sie wirksam werden.
Nach der Installation von RAS und TCP/IP haben Sie die Angaben fuer AnschlussVorarbeiten hinter sich gebracht und können nun mit dem Einrichten der Wählverbindung zu Ihrem ISP beginnen. Hierfür benötigen Sie vorab folgende Informationen:
Im allgemeinen stehen die Internet-Service-Provider ihren Kunden bei der Einrichtung des DFÜ-Anschlusses hilfreich zur Seite. Anhand der obigen Checkliste sollten Sie also die benötigten Informationen reibungslos und schnell erhalten, auch wenn Ihr ISP mit Windows NT keine Erfahrungen hat. Im Grunde ist der Ablauf genauso wie bei Windows 95.
Das DFÜ-Netzwerk ist das Utility, das ausgehende RAS-Anrufe und Netzverbindungen handhabt. Das DFÜ-Netzwerk verwaltet alle Einzelheiten über die Verbindung zu Ihrem ISP in einem Telefonbuch.
Sie erstellen als nächsten Schritt also einen neuen Telefonbucheintrag für Verbindungen zu Ihrem ISP. Doppelklicken Sie auf DFÜ-Netzwerk im Arbeitsplatz. Ist das Ihr erster Eintrag, erscheint eine Meldung, daß noch keine Telefonbucheinträge vorhanden sind.
Klicken Sie auf OK, um den Assistenten für einen neuen Telefonbucheintrag zu starten (siehe Abbildung 6.8). Geben Sie für den neuen Telefonbucheintrag einen Namen ein, z.B. den Namen Ihres Providers, und klicken Sie auf Weiter.
Abbildung 6.8: Auch beim Anlegen eines Telefonbucheintrags hilft ein Assistent
Im nächsten Fenster legen Sie Informationen über den Verbindungstyp und die Anmeldeform fest. Beantworten Sie die Fragen des Telefonbuchassistenten, und geben Sie in den entsprechenden Feldern die Informationen ein, die Sie von Ihrem Provider erhalten haben, d.h. die Rufnummer Ihres Providers, die Auswahl des Übertragungsprotokolls (SLIP oder PPP) usw. Es folgt das Fenster Anmeldeskript. Wie unter Windows 95 können Sie auch mit Windows NT ein Anmeldeskript ausführen lassen, das die Anmeldeprozedur selbsttätig durchführt. Im nächsten Fenster geben Sie die IP-Adresse ein, die Sie von Ihrem Internet-Provider erhalten haben. Wird die Adresse von dessen Server zur Verfügung gestellt, belassen Sie die Voreinstellung 0.0.0.0, und klicken Sie auf Weiter. Es folgen die Einstellungen für den DNS- und WINS-Server. Die Eintragungen im Telefonbuch sind danach abgeschlossen.
Die Informationen, die Sie unter der TelefonbucheintraegeLeitung des Telefonbuchassistenten eingegeben haben, dekken meist alles ab, was für einen Anschluß zum ISP erforderlich ist. Sie können Ihre Konfiguration aber ändern, um eine bessere Leistung zu erreichen.
Um eine Verbindung zu bearbeiten, wählen Sie im Dialogfenster DFÜ-Netzwerk den betreffenden Telefonbucheintrag und klicken auf Weiteres, dann wählen Sie Eintrags- und Modemeigenschaften bearbeiten. Dadurch wird das Dialogfenster Telefonbucheintrag bearbeiten angezeigt (siehe Abbildung 6.9).
Abbildung 6.9: Telefonbucheintrag bearbeiten
Im Register Einträge können Sie den Namen, die Rufnummer usw. ändern. Stellt Ihr ISP mehr als eine Rufnummer zur Verfügung, können Sie auf Andere klicken, um ein Dialogfenster zu öffnen, in dem Sie alternative Rufnummern erfassen können. Kann zur ersten Rufnummer keine Verbindung aufgebaut werden, versucht die Software automatisch die Anwahl der nächsten alternativen Rufnummer in der Liste.
Im Feld Wählen mit können Sie ein Modem aus der Dropdown-Liste auswählen. Zum Konfigurieren des gewählten Modems klicken Sie auf die Schaltfläche Konfigurieren (siehe Abbildung 6.10). Hier können Sie die Modemeinstellungen für die aktive Verbindung ändern.
Abbildung 6.10: Diese Modemeinstellungen erscheinen unter dem Dialogfenster Telefonbucheintrag bearbeiten und dem Register Einträge
Im Server-Register des Dialogfensters Telefonbucheintrag bearbeiten können Sie den Servertyp wählen (siehe Abbildung 6.11). Die erste Option in diesem Register ist der Typ des DFÜ-Servers. Die Vorgabe ist PPP: Windows NT, Windows 95 Plus, Internet. Diese Einstellung muß für die meisten Internet-Wählverbindungen gewählt werden.
Abbildung 6.11: Auswahl des Servertyps für eine Internet-Wählverbindung
Die Option SLIP (Serial Line Interface Protocol) ist die ältere asynchrone Variante des IP-Protokolls.
Unter Netzwerkprotokolle im Server-Register wählen Sie das zu benutzende Protokoll, das für einen Internet-Anschluß immer TCP/IP sein muß. Falls nötig, wählen Sie die beiden anderen Protokolloptionen ab.
Klicken Sie auf die Schaltfläche TCP/IP-Einstellungen, um für die aktuelle Verbindung Änderungen durchzuführen. Dadurch wird das Dialogfenster PPP TCP/IP-Einstellungen angezeigt (siehe Abbildung 6.12).
Abbildung 6.12: Falls Sie von Ihrem ISP eine permanente IP-Adresse erhalten haben, geben Sie sie hier ein
Bei den meisten Internet-Providern wird die IP-Adresse beim ersten Anmelden dem Client (Benutzersystem) automatisch vom Server zugewiesen. In diesem Fall belassen Sie die Vorgabeeinstellung auf 0.0.0.0 und wählen die Option für die vom Server zuzuweisende IP-Adresse. Haben Sie von Ihrem Provider eine permanente IP-Adresse erhalten, geben Sie sie hier ein.
Die meisten Internet-Provider führen mehrere Namensserver. Standardmäßig ist das DFÜ-Netzwerk so konfiguriert, daß die Adresse der Namensserver beim Anmelden vom Server eingeholt wird. Haben Sie von Ihrem ISP aber spezifische Adressen für dessen Namensserver erhalten, müssen Sie sie hier eingeben. Sie sind erforderlich, damit den Hostnamen von Internet-Rechnern die entsprechenden IP-Adressen zugeordnet werden können. Die Option Standard-Gateway auf dem Remote-Netzwerk verwenden muß ebenfalls immer gewählt sein, damit ein korrektes Routing zum Internet erfolgt. Auch die Option IP-Vorspann und -Komprimierung verwenden bleibt normalerweise angewählt. Ändern Sie diese zwei Optionen nur, wenn Sie von Ihrem ISP entsprechende Anweisung bekommen. Wenn Sie mit allen Einstellungen fertig sind, klicken Sie auf OK, um wieder in das Server-Register des Dialogfensters Telefonbucheintrag bearbeiten zurückzukehren.
Bei den zwei letzten Optionen im Server-Register, Software-Komprimierung aktivieren und LCP-Erweiterungen für PPP aktivieren, lassen Sie die Vorgabeeinstellungen, sofern Sie nicht von Ihrem ISP angewiesen werden, diese Einstellungen zu ändern.
Falls bei Ihrem ISP eine manuelle Anmeldung erforderlich ist, müssen Sie dem DFÜ-Netzwerk mitteilen, wie diese Prozedur abgearbeitet werden soll. Klicken Sie auf das Skript-Register, dann erscheint das in Abbildung 6.13 dargestellte Dialogfenster.
Für eine manuelle Anmeldung wählen Sie die Option Terminalfenster verwenden. Das veranlaßt das DFÜ-Netzwerk, sofort nach der Anwahl durch das Modem ein Terminalfenster zum entfernten Rechner zu öffnen. In diesem Terminalfenster können Sie sich beim ISP anmelden. Dann schließen Sie es, sobald die PPP- bzw. SLIP-Verbindung steht.
Später, nachdem Sie überprüft haben, daß Ihre Verbindung mit der manuellen Anmeldeprozedur richtig läuft, können Sie den Vorgang mit einem Skript automatisieren. Müssen Sie vor dem Wählen bestimmte Befehle an Ihr Modem ausgeben, klicken Sie die gleichlautende Option an, um ein Dialogfenster zu öffnen, in dem Sie für diese Zwecke ein Terminalfenster öffnen oder Skripte bearbeiten können.
Abbildung 6.13: In diesem Register können Sie die Anmeldeprozedur automatisieren
Unterstützt Ihr PPP-Account bei Ihrem ISP die Authentifikation des Paßwortes, öffnen Sie das Register Sicherheit (siehe Abbildung 6.14). Hier können Sie verschiedene Sicherheitsoptionen einstellen.
Für ein normales PAP-Account wählen Sie die erste Option in der Rubrik Richtlinien für die Echtheitsbestätigung und Verschlüsselung, d.h. Beliebige Echtheitsbestätigung (einschließl. Unverschlüsselte) annehmen. Unterstützt Ihr Account das CHAP-Protokoll und wollen Sie sicherstellen, daß Ihr Paßwort immer in verschlüsselter Form gesendet wird, wählen Sie die Option Nur verschlüsselte Echtheitsbestätigung annehmen. Falls die dritte Option, Nur Microsoft-verschlüsselte Echtheitsbestätigung annehmen, markiert ist, wählen Sie diese Option ab, weil Sie sich damit nicht über TCP/IP anmelden können.
Abbildung 6.14: Einstellen der Sicherheitsoptionen
Wenn Sie mit allen Einstellungen fertig sind, klicken Sie auf OK, um das Dialogfenster Telefonbucheintrag bearbeiten zu schließen.
Nach den oben beschriebenen Installations- und Anschluss testenKonfigurationsschritten können Sie den Anwahltest zu Ihrem Internet-Provider starten. Öffnen Sie das DFÜ-Netzwerk (im Arbeitsplatz-Ordner doppelt anklicken). Dann wählen Sie den entsprechenden Eintrag im Telefonbuch und den Standort aus dem Listenfeld. Klicken Sie auf die Schaltfläche Wählen, dann beginnt das Kommunikationsgerät mit der Verbindungsaufnahme.
Beim erstmaligen Verbindungsaufbau mit einem Telefonbucheintrag öffnet sich zusätzlich ein Fenster (siehe Abbildung 6.15), in dem Sie Ihren Benutzernamen, das Paßwort und die Domäne eingeben können. Das DFÜ-Netzwerk trägt den Benutzernamen, den Sie bei der Installation von Windows NT angegeben haben, automatisch hier ein. Ersetzen Sie diesen Namen durch den Benutzernamen, den Sie für Ihr Account vom ISP erhalten haben.
Abbildung 6.15: Hier geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Paßwort ein
Anstelle des von Ihnen eingegebenen Paßworts werden aus Sicherheitsgründen nur Sternchen angezeigt. Das Feld Domäne können Sie normalerweise leer lassen. Es wird meist nur für Verbindungen zwischen NT-Netzwerken über RAS-Server benutzt.
Soll Windows NT Ihren Benutzernamen und das Paßwort speichern, klicken Sie diese Option an. Ist diese Option angewählt (und kommt die Verbindung zustande), erscheint dieses Dialogfenster von nun an nicht mehr, wenn Sie eine Verbindung zum gleichen Telefonbucheintrag herstellen. Klicken Sie auf OK, um fortzufahren.
Nach der Eingabe Ihres Benutzernamens und des Paßworts initialisiert DFÜ-Netzwerk das Modem und wählt sich in den entfernten Rechner ein. Antwortet der entfernte Rechner, stimmt Ihr Modem einige Mechanismen (z.B. Geschwindigkeit und Fehlerkorrektur) mit dem entfernten Modem ab.
Danach versucht die Software auf Ihrem Computer, mit der entfernten Software zu kommunizieren, um sich anzumelden und das Verbindungsprotokoll (z.B. PPP oder SLIP) aufzubauen. Wie diese Verbindung aufgebaut wird, hängt vom entfernten Computer und dessen Protokoll ab.
Manche Internet-Service-Provider arbeiten mit Systemen, die vom Benutzer verlangen, daß er in einem Terminalfenster einen Anmeldenamen und ein Paßwort eingibt, bevor er eigentlichen Zugang zum System erhält. In diesem Fall muß nach der Anmeldung oft ein Befehl eingegeben werden (z.B. »ppp«), um das für die Verbindung benötigte Protokoll zu starten. Erst nach Verarbeitung dieser Befehle kann der Benutzer über die Verbindung arbeiten.
Steht die Verbindung zum Provider, klicken Sie auf OK, um das Meldungsfenster zu schließen. Sie können jetzt eine Internet-Anwendung starten, z.B. Microsoft Internet Explorer. Um die Verbindung zum Internet zu beenden, klicken Sie in der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das Icon von DFÜ-Netzwerk. Wählen Sie im Kontextmenü die Option Auflegen, dann wählen Sie die Verbindung, die Sie abbauen wollen. Bestätigen Sie dies, indem Sie im nächsten Dialogfenster auf Ja klicken.
Falls Sie für die Anwahl des Service-Providers bestimmte Informationen eingeben müssen (z.B. Benutzername und Paßwort), was in der Regel der Fall ist, können Sie diese Arbeit durch ein Anwahlskript automatisieren. Das DFÜ-Netzwerk ermöglicht den Einsatz von Anwahlskripten, um die Anwahl zu automatisieren. Windows 95 bietet diese Möglichkeit auch, allerdings muß die sogenannte DFÜ-Skriptverwaltung nachträglich installiert werden. In Windows NT 4.0 werden diese Komponenten zusammen mit den RAS-Diensten automatisch eingerichtet.
Wichtig bei der Automatisierung des Anmeldeprozesses mit einem Skript ist, sich alle Schritte der Prozedur sorgfältig aufzuschreiben. Sie müssen ganz genau wissen, welche Prompts am Bildschirm erscheinen und wie Sie antworten müssen, um sich anzumelden. Wichtig ist vor allem auch die richtige Schreibweise (Groß- und Kleinbuchstaben beachten).
Dann können Sie ein Skript erstellen, das auf die Prompts des entfernten Rechners wartet und an den jeweiligen Stellen Text eingibt, um darauf zu reagieren. Sie müssen sich eventuell mehrmals manuell anmelden, damit Sie den Anmeldevorgang genau erfassen können.
Um ein Skript zu erstellen oder zu bearbeiten, öffnen Sie das Dialogfenster DFÜ-Netzwerk (Arbeitsplatz, DFÜ-Netzwerk) und wählen Sie den zu automatisierenden Telefonbucheintrag. Aktivieren Sie das Skript-Register (Schaltfläche Weiteres, Befehl Eintrags- und Modemeigenschaften bearbeiten, Register Skript). Wählen Sie die Option Diesen Skript ausführen. In der Liste darunter können Sie dann eines der bestehenden Skripte auswählen.
Anfangs enthält die Liste nur den Eintrag Generic login. Das ist ein Beispielskript, das nach Prompts mit den Zeichenketten »ogin« und »aßwort« sucht und mit dem Benutzernamen und Paßwort aus dem Verbinden-Dialogfenster reagiert. Sie können dieses Minimalskript ändern, um es an Ihre Bedürfnisse anzupassen.
Über die Schaltfläche Skript bearbeiten können Sie neue Skripte erstellen oder bestehende ändern. Dadurch wird die Skriptdatei SWITCH.INF im Notepad geöffnet (siehe Abbildung 6.16). Anweisungen zur Benutzung der Datei sind in der Datei enthalten.
Abgesehen von den Basiseinträgen enthält die Datei mehrere weitere Beispielskripte, die Sie aktivieren und direkt verwenden oder ändern können. Bearbeiten Sie die Datei, und speichern Sie sie ab.
Abbildung 6.16: Skriptdatei bearbeiten
Jedes Skript wird durch einen in eckigen Klammern stehenden Namen identifiziert. Dieser Überschrift folgen Anmeldebefehle, die je auf getrennten Zeilen stehen. Zeilen, die mit einem Semikolon beginnen, sind Kommentare, die vom Programm ignoriert werden.
Die Anweisungen erscheinen in Beispielen als Kommentare, sind also nicht aktiv. Um ein Beispielskript zu aktivieren, löschen Sie das Kommentarzeichen (Semikolon) am Zeilenanfang der benötigten Befehle.
Mit den in Windows NT vorhandenen Beispielskripten können Sie am besten lernen, wie Skripte verwendet werden. Die in der Datei SWITCH.INF enthaltenen Skripte sind schwer zu lesen, weil alle Befehle als Kommentare vorhanden sind. Ich habe deshalb die Kommentare entfernt und die Befehle wie folgt für Sie herausgezogen:
[Generic login]
COMMAND=
OK=<match>"ogin:"
LOOP=<ignore>
COMMAND=<username><cr>
OK=<match>"assword:"
LOOP=<ignore>
COMMAND=<password><cr>
OK=<ignore>
[Hier kommt Ihr Login]
COMMAND=
OK=<match>"ogin:"
LOOP=<ignore>
COMMAND=IhrLoginHier<cr>
OK=<match>"assword:"
LOOP=<ignore>
COMMAND=IhrPaßwortHier<cr>
OK=<ignore>
[Beispiel SLIP login]
COMMAND=
OK=<match>"ogin:"
LOOP=<ignore>
COMMAND=IhrLoginHier<cr>
OK=<match>"assword:"
LOOP=<ignore>
COMMAND=IhrPaßwortHier<cr>
COMMAND=<cr>
COMMAND=<cr>
COMMAND=<cr>
COMMAND=<cr>
COMMAND=
OK=<match>"Home"
LOOP=<ignore>
COMMAND=SLIP<cr>
Das Skript [generic login] benutzt die Variablen <username> und <password>, um den Benutzernamen und das Paßwort einzufügen, das Sie im Dialogfenster Verbinden eingegeben haben. Die anderen zwei Skripte zeichnen lediglich Ihren Benutzernamen und das Paßwort im Klartext im Skript auf.
Um diese Skripte an Ihre Bedürfnisse anzupassen, ersetzen Sie IhrLoginHier und IhrPaßwortHier durch Ihren Anmeldenamen und Ihr Paßwort. Eventuell müssen Sie auch den in Anführungszeichen nach den Anweisungen <match> stehenden Text durch den Text ersetzen, der in Ihrer Anmeldeprozedur erscheint.
Wenn Sie mit dem Bearbeiten des Skripts fertig sind, speichern Sie die Datei unter einem anderen Namen ab und schließen Sie das Notepad-Fenster. Dann klicken Sie auf die Schaltfläche Liste aktualisieren, damit das DFÜ-Netzwerk die Datei aktualisiert und zur Skriptliste hinzufügt.
Sie haben damit ein Anwahlskript erstellt. Klicken Sie auf OK. um das Dialogfenster Telefonbucheintrag bearbeiten zu schließen. Beim nächsten Verbindungsaufbau zu diesem Telefonbucheintrag erscheint das Terminalfenster nicht mehr. Statt dessen führt das DFÜ-Netzwerk das von Ihnen erstellte Anwahlskript aus.
Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, daß Waehlanschlusseiniges bei einer Verbindung über das DFÜ-Netzwerk schiefgeht, z.B. Schwierigkeiten mit dem Modem, der Telefonleitung, ISP-Informationen usw. Ein winziges Detail, das in der Konfiguration übersehen wurde, kann schon dazu führen, daß die Verbindung nicht zustandekommt.
Windows NT enthält die nützliche Anwendung DFÜ-Monitor, in der Informationen über Fehler beim Verbindungsaufbau entnommen werden können (siehe Abbildung 6.17). Um dieses Dialogfenster zu öffnen, wählen Sie Einstellungen, Systemsteuerung, DFÜ-Monitor. DFUe-MonitorDieses Dialogfenster überlagert die anderen geöffneten Fenster, damit Sie Ihre Wählverbindung überwachen können.
Abbildung 6.17: Wählverbindung überwachen im DFÜ-Monitor
Abgesehen von der Überwachung der Aktivitäten im Rahmen einer Wählverbindung können Sie in diesem Dialogfenster auch versuchen, mit den nachfolgend beschriebenen Lösungen das Problem zu beseitigen.
Falls Ihr Modem beim Aufbau einer Verbindung zu Ihrem ISP überhaupt nicht wählt, prüfen Sie zuerst, ob das Modem für Ihr System richtig konfiguriert ist. Öffnen Sie die Modem-Option in der Systemsteuerung, und prüfen Sie alle Konfigurationsparameter und den COM-Port. Eventuell hat Windows NT bei der Installation über die automatische Erkennung den falschen Typ erkannt. Falls nötig, korrigieren Sie die Modemkonfiguration.
Ist das Modem richtig konfiguriert, prüfen Sie den Telefonanschluß. Sehen Sie nach, ob das Modemkabel richtig in der Telefonbuchse und am System eingesteckt ist. Sie können versuchen, über die Anwendung HyperTerminal oder Telefon unter Programme, Zubehör aus dem Startmenü heraus manuell eine Verbindung aufzubauen.
Versuchen Sie in diesem Fall zunächst, ein zweites (oder drittes) Mal die gleiche Verbindung aufzubauen, um auszuschließen, daß es sich nur um ein vorübergehendes Problem handelt. Achten Sie darauf, ob die richtige Rufnummer für die Verbindung gewählt wird. Überprüfen Sie auch die Vorwahl und eventuelle Zusatznummern, um eine Amtsleitung zu holen (falls zutreffend). Je nach den Telefonbedingungen (z.B. wenn die Rufnummer häufig besetzt ist) ist eine längere Wählzeit erforderlich. Bei den meisten Modems können Sie eine Pause einfügen, indem Sie in die Rufnummer ein Komma (,) eingeben.
Ist die Rufnummer korrekt, erkundigen Sie sich an der Gegenstelle, ob das dortige System und Modem betriebsbereit sind.
Diese Situation ist ganz schwer zu diagnostizieren, und eines der häufigsten Probleme bei Wählverbindungen. Als ersten Schritt prüfen Sie alle Einstellungen Ihrer Verbindung und des Modems, insbesondere die Einstellungen für den entfernten Servertyp. Die meisten Internet-Service-Provider stellen Informationspakete für Benutzer zur Verfügung, um die Einstellungen der Verbindungen zu prüfen. Kontrollieren Sie nochmals alle Einstellungen für Ihren ISP anhand der Liste.
Sind Ihre Einstellungen richtig, kann der Fehler daran liegen, daß Ihr ISP keine LCP-Erweiterungen zuläßt. Um die Anforderung von LCP-Erweiterungen zu deaktivieren, wählen Sie den betreffenden Telefonbucheintrag im DFÜ-Netzwerk und öffnen Sie das Dialogfenster Telefonbucheintrag bearbeiten (Weiteres, Eintrags- und Modemeigenschaften bearbeiten). Klicken Sie auf das Server-Register, und wählen Sie die Option LCP-Erweiterungen für PPP aktivieren ab. Klicken Sie auf OK, und versuchen Sie erneut, die Verbindung aufzubauen.
Wird Ihre Verbindung zwar erfolgreich hergestellt, aber Sie können Ihre Internet-Anwendungen (z.B. einen WWW-Browser oder das FTP-Programm) nicht ausführen, überprüfen Sie zuerst die TCP/IP-Einstellungen.
Wählen Sie den betreffenden Telefonbucheintrag im DFÜ-Netzwerk, und öffnen Sie das Dialogfenster Telefonbucheintrag bearbeiten (Weiteres, Eintrag bearbeiten, Modemeigenschaften). Klicken Sie auf das Server-Register, und wählen Sie die Option TCP/IP-Einstellungen. Im nun erscheinenden Dialogfenster überprüfen Sie die IP-Adresse und die Adressen der Namensserver.
Kann die Verbindung trotz richtiger Einstellungen nicht aufgebaut werden, klicken Sie die Schaltfläche TCP/IP-Einstellungen im Register Server und deaktivieren die Option IP-Vorspann und -Komprinierung verwenden und versuchen Sie es erneut. Sofern Sie keine anderen Anweisungen von Ihrem ISP erhalten haben, muß die Option Standard-Gateway auf Remote-Netzwerk verwenden angewählt sein.
⌐ 1997 Que