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Was ist neu im Communicator? 

Werkzeugleisten und Menüs 

Verbesserte Dokumentenfunktionen 

Neuerungen im Netscape Communicator

von Mark R. Brown

Was ist neu im Communicator?

Der Communicator besitzt kein Fenster, auf das man deuten und dann sagen kann »Genau das ist der Netscape Communicator«. Der Communicator besteht aus einer Reihe von Komponenten, zu denen die neueste Version des Netscape Navigator und einige Anwendungen gehören, die sich um die E-Mails, Newsgroup-Nachrichten, die Online-Konferenzen, die Erstellung von HTML-Dokumenten und einiges mehr kümmern. Die Frage nach den Neuheiten in dieser Anwendung läßt sich ganz einfach beantworten: einfach alles!

Zugegebenermaßen ist das eine kleine Übertreibung. Der Navigator 4.0 sieht zwar ganz ähnlich wie die älteren Versionen aus, unterscheidet sich jedoch in vielen Kleinigkeiten von der Version 3.0. Der Composer baut auf dem Editor im Navigator Gold auf, wurde aber gründlich überarbeitet und ist heute der Editor für E-Mail, die Newsgroup-Nachrichten und die HTML-Seiten. Der Messenger und Collabra integrieren E-Mails und Newsgroup-Nachrichten in eine vollkommen neue Schnittstelle, und der Netcaster ist eine ganz neue Anwendung.

Die wichtigste Änderung ist wohl der Name selbst. Communicator soll Ihnen nicht nur mitteilen, daß es sich um ein neues Produkt handelt, sondern signalisiert, daß diese Anwendung mehr als nur der Navigator ist. Früher war der Navigator die Applikation, aus der alle anderen Programme gestartet wurden; heute ist er nur eine Komponente im gesamten Programmpaket.

Alle Communicator-Komponenten bestechen durch eine neue Form der Integration und der Zusammenarbeit. Mit einem Klick auf einen Link in einer E-Mail starten Sie den Navigator und sehen sich eine Web-Seite an. Mit dem Composer erstellen Sie E-Mails und Newsgroup-Nachrichten. Sobald Sie im Adreßbuch einen Namen auswählen, können Sie jemandem ein E-Mail schicken, eine Nachricht an eine Newsgroup versenden oder einen Teilnehmer über das Internet Phone im Internet erreichen. Bei dieser Art der Integration besteht keine Notwendigkeit mehr, den Navigator zum Start eines anderen Programms zu verlassen – das hofft zumindest Netscape.

Ein zentrales Element dieser neuen Philosophie ist die Integration von HTML in alle möglichen Anwendungsformen. Damit ist HTML nicht mehr nur dem World Wide Web vorbehalten. Der Communicator gibt Ihnen die Möglichkeit, diese Sprache in Intranets, E-Mail- und Newsgroup-Nachrichten, normalen Anwendungen und diversen anderen Dingen einzubinden. 

Werkzeugleisten und Menüs

Die wesentlichen Änderungen im Communicator äußern sich vor allem bei der Arbeit mit diesem Programm. So wurden im Navigator einige weniger genutzte Funktionen entfernt. Dazu gehören z.B. die Schaltfläche Öffnen oder die Richtungsschaltflächen, die sich bisher direkt unterhalb der Adressen-Symbolleiste befanden.

Die Komponentenleiste

Die augenfälligste Änderung ist die neue Komponentenleiste (siehe Abbildung 2.1), die als Dreh- und Angelpunkt fungiert und über die alle wichtigen Komponenten wie der Navigator, Messenger (Briefkasten), Collabra (Diskussionen) und Composer zu erreichen sind.

Abbildung 2.1: Die Komponentenleiste ist in drei verschiedenen Varianten verfügbar, von denen jedoch immer nur eine zu sehen ist.

 

siehe Abbildung 

Die Komponentenleiste erscheint entweder als frei verschiebbare horizontale oder vertikale Werkzeugleiste oder ist fest in die rechte obere Ecke innerhalb der Komponenten-Fenster integriert. Mit einem Klick auf eine der Optionen erreichen Sie ohne Umwege entweder den Navigator, den Messenger, Collabra oder den Composer. Wenn Sie die fest integrierte Version der Komponentenleiste anklicken, kann diese frei im ganzen Fenster verschoben werden. Wenn Sie eine solche Leiste mit der rechten Maustaste anklicken, erscheint das Menü in Abbildung 2.1, wo Sie für jede Schaltfläche einen ToolTip abrufen können.

Änderungen in den Werkzeugleisten

Auch in den Werkzeugleisten des Navigator wurden einige Änderungen vorgenommen (siehe Abbildung 2.2).

Abbildung 2.2: Auf den ersten Blick könnte man meinen, daß der Navigator der alte geblieben ist. In Wirklichkeit hat sich jedoch eine Menge geändert.

 

siehe Abbildung 

Auf der linken Seite jeder Werkzeugleiste finden Sie ein kleines Schaltelement, mit dem die Werkzeugleiste per Mausklick geöffnet oder geschlossen werden kann. In Abbildung 2.2 ist die Adressen- und die Navigationsleiste geöffnet und die Persönliche Leiste geschlossen. Diese Schaltelemente bewähren sich insbesondere dann, wenn man schnell etwas Platz auf dem Bildschirm benötigt.

In der Navigationsleiste wurden die Schaltflächen Vor und Zurück um ein Drop-down-Menü und die ToolTips erweitert. Sobald Sie den Mauszeiger über eine der Schaltflächen setzen, erhalten Sie die Adressen angezeigt, die Sie nach einem Klick auf die betreffende Schaltfläche erreichen. Halten Sie die Maustaste jedoch gedrückt, zeigt Ihnen der Navigator für jede Schaltfläche alle verfügbaren Adressen an. Damit bleibt Ihnen das wiederholte Anklicken der Schaltflächen erspart, und Sie können direkt zu einer der angezeigten Adressen springen.

Die bisherige Schaltfläche Find wird durch Suchen ersetzt. Während mit Seite durchsuchen nur der Text innerhalb einer Web-Seite durchsucht werden konnte, wurde über Suchen eine Verknüpfung mit der Netscape-eigenen Suchseite realisiert, über die man im Web nach Informationen forscht (der Befehl Seite durchsuchen befindet sich jetzt im Menü Bearbeiten).

In der Adressenleiste befindet sich jetzt die neue Schaltfläche Lesezeichen Quickfile, über die Sie direkt auf Ihre Lesezeichen zugreifen, was sehr viel praktischer ist, als sich über die Menüs zu dieser Liste durcharbeiten zu müssen (die Lesezeichen sind auch über das Communicator-Menü erreichbar).

Um ein Lesezeichen anzulegen, ziehen Sie einfach das Adresse- über das Lesezeichen-Quickfile-Symbol und lassen es an einem beliebigen Platz los: einfach und elegant.

Neu ist auch die Persönliche Symbolleiste, die vom Benutzer an seine Bedürfnisse angepaßt werden kann. Um in dieser Leiste eigene Adresse-Symbole zu hinterlegen, genügt es, das Adresse-Symbol über die Persönliche Symbolleiste zu ziehen (sollte Ihnen die alte Werkzeugleiste fehlen, probieren Sie in der Navigationsleiste doch einmal die neue Schaltfläche Wegweiser aus).

Wenn Sie irgendeinen Punkt in einem Communicator-Fenster mit der rechten Maustaste anklicken, wird das Kontextmenü in Abbildung 2.2 geöffnet. In diesem Menü befinden sich viele neue Optionen, wozu z.B. die Möglichkeit gehört, ein Dokument innerhalb des gleichen Fensters in einem eigenen Rahmen darzustellen. Links, Grafiken und andere Elemente eines Dokuments besitzen jeweils ein eigenes Kontextmenü.


Den Communicator gibt es auch in der Professional Version, in der drei neue Anwendungen zu finden sind: Calender für die Terminplanung, der Profil-Manager für den Systemverwalter und IBM-Host-on-Demand, mit der man eine Verbindung zu einem Mainframe-System aufbauen kann. Im Teil III werden diese Anwendungen näher besprochen. 

Eine weitere Änderung betrifft die Fenstergröße bei den Unix-, Macintosh- und der Windows-Versionen, die jetzt bei allen drei Systemen identisch ist. Damit wird die Erstellung von Web-Seiten erleichtert, da sie auf allen Plattformen gleich dargestellt werden. Ich bin mir sicher, daß Sie noch sehr viel mehr Änderungen entdecken, als in diesem Buch beschrieben sind.


Entweder beginnen Sie bei Kapitel 3, oder Sie stürzen sich ohne Umschweife in Kapitel 8. 

Verbesserte Dokumentenfunktionen

Da der Communicator sehr viel mehr als nur Web-Seiten anzeigen kann, wurden viele Verbesserungen im Bereich von HTML, Java und den Plug-ins vorgenommen. Dadurch ist dem Anwender die Möglichkeit gegeben, sehr viel stabilere Web-Seiten zu erstellen, was sich nicht nur beim Design bemerkbar macht.


Java, JavaScript und die Plug-ins werden in Teil V ausführlicher besprochen. 

HTML-Ergänzungen

Neben der Unterstützung der gesamten Spezifikation nach HTML 3.2 erhielt der Communicator einige, wenn auch teilweise umstrittene Erweiterungen.

An erster Stelle ist Dynamic HTML zu nennen, das Netscape als »eine Reihe von Technologien« beschreibt, mit deren Hilfe statische HTML-Seiten in dynamische, animierte Seiten transformiert werden. Ein wesentlicher Punkt dieser Philosophie ist die Interaktion von JavaScript mit folgenden neuen Funktionen: die Formatvorlagen, die neuen HTML-Markierungen für die Positionierung und die stufenweise Darstellung der Web-Seiten.

Die Style Sheets oder Formatvorlagen sind ein Versuch, den Inhalt der HTML-Dokumente von der Darstellung zu trennen. Nehmen wir als Beispiel eine Web-Seite, die Texte und Grafiken über Autos enthält. Diese Seite kann mit einem Style Sheet verknüpft werden, das ein Hintergrundbild definiert und bestimmte farbliche Eigenschaften für die Darstellung der Inhalte festlegt.

Der Navigator unterstützt derzeit zwei verschiedene Style-Sheet-Spezifikationen: die mehrstufigen Style Sheets (Cascading Style Sheets – CSS), die als inoffizieller Web-Standard vorgeschlagen wurden, und die über JavaScript zugänglichen Style Sheets (JASS), deren Überprüfung für die Aufnahme in den Standard derzeit noch läuft.

Auch die dynamischen Zeichensätze sind Bestandteil der Neuerungen: Wenn Sie möchten, können Sie eine Seite zusammen mit einem bestimmten Zeichensatz verschicken.

Die Markierungen für die Positionierung und die stufenweise Darstellung geben Ihnen die Möglichkeit, Grafiken und andere Elemente innerhalb einer Seite ganz nach Belieben zu hinterlegen. Die Elemente können transparent gemacht werden und sind unter JavaScript dynamisch veränderbar. Diese neuen Funktionen bilden ein echtes Potential für den Aufbau interessanter Web-Bereiche. In Kombination mit der Möglichkeit von JavaScript, die Benutzereingaben zu lesen und zu beantworten, bedeutet dies, daß man nunmehr interaktive und animierte Web-Seiten aufbauen kann, ohne auf die Unterstützung von Java oder Shockwave angewiesen zu sein.

Microsoft und Netscape handeln derzeit die Standards für diese neue Technologie aus, was in den nächsten Monaten noch zu einschneidenden Änderungen führen kann. Momentan kann also noch kaum von einem »Standard« gesprochen werden.

Änderungen bei den Plug-ins

Ab dem Communicator werden die Plug-ins über die OBJECT- und die EMBED-Markierung aufgerufen. Die OBJECT-Markierung ist eher universell einsetzbar, weil damit auch Applets und andere Objekte eingebunden werden.

Eine neue Funktion namens AutoInstall läßt den Benutzer automatisch ein bestimmtes Plug-in abholen, wenn dieses in einer bestimmten Seite benötigt wird. Plug-ins können jetzt auch digital »unterschrieben« werden: Der Anwender kann darauf vertrauen, daß ein signiertes Element »sicher« ist und keine Viren oder dubiosen Prozeduren enthält.

Netscape stellt zudem ein neues Plug-in-API zur Verfügung, mit dem jeder Entwickler neue transparente Plug-ins erstellen kann, die im Hintergrund laufen.

Änderungen in JavaScript

Java hat im Communicator (dank Symantec) einen neuen JIT-(Just in Time-)Compiler erhalten, der sehr viel schneller als die alte Version ist. Da ab sofort auch die JDK-Version 1.1 unterstützt wird, kann jeder Entwickler in die Java-Applets zusätzliche Funktionen einbinden. Mit den neuen Java-Klassen, die in den IFC (Internet Foundation Classes) hinterlegt sind, lassen sich in den Java- und JavaScript-Applikationen neue Leistungsmerkmale realisieren. Das Macromedia-Firework-API verbessert und vereinfacht unter Java die Möglichkeiten zur Manipulation von Texten, Bildern, Animationen und Audiodaten.

Die Sicherheit wurde durch die Einbindung eines erweiterten Signatursystems für Java-Applets zusätzlich verbessert. Java-Applets können jetzt, je nach Vertrauenswürdigkeit, auf der Festplatte oder im Netzwerk abgelegt werden. Der Benutzer hat das Recht und auch die Möglichkeit, die Annahme eines Applets zu verweigern.

Weitere Verbesserungen auf Dokumentenebene

Beim Communicator wurde die Integration mit OLE-Applikationen unter Windows 95 und Windows NT wesentlich verbessert. Dokumente können jetzt z.B. sofort verändert werden.

Durch die Einbindung des Inter-ORB-Protokolls ist der Communicator in der Lage, mit anderen COBRA-kompatiblen Elementen zu kommunizieren. Wenn Sie also auf einem Mainframe-System arbeiten, bedeutet dies, daß Sie einen besseren Zugriff auf Ihr System und Ihre Daten haben.

Mail und News

Im Unterschied zu den früheren Versionen wurden die Funktionen im Bereich E-Mail und Newsgroups vollkommen überarbeitet. Der Messenger, der E-Mail-Client und Collabra teilen sich eine gemeinsame Schnittstelle (siehe Abbildung 2.3).

Abbildung 2.3: Der Messenger-Briefkasten und die Collabra-Diskussionsgruppen teilen sich eine Benutzerschnittstelle und die notwendigen Werkzeuge.

 

siehe Abbildung 

Die integrierte Nachrichtenzentrale ist eine zentrale Anlaufstelle für die Organisation, das Lesen und die Beantwortung der E-Mails und Newsgroup-Nachrichten. Die Benutzerschnittstelle besteht aus einem geteilten Bildschirm, der vom Anwender angepaßt werden kann, und bietet über die Schaltflächen den direkten Zugriff auf die meisten Funktionen an. Dazu gehört z.B. die Übertragung, die Speicherung von bestehenden oder das Anlegen von neuen Nachrichten.

Die E-Mails und die Newsgroup-Nachrichten können nunmehr HTML-Elemente beinhalten, wodurch der Anwender aktive Links, Grafiken und andere HTML-Komponenten in seine Nachrichten integrieren und auch lesen kann (ein Beispiel für eine HTML-basierte Nachricht finden Sie in Abbildung 2.3).

Das bedeutet wiederum, daß Sie mit dem Composer Ihre E-Mails und die Nachrichten für die Newsgroups erstellen. Wenn Sie den Composer im Stand-alone-Modus betreiben, stehen bestimmte Informationen, wie z.B. die Adressen, nicht zur Verfügung. Sollten Sie hingegen eine Nachricht erstellen, können Sie auf alle notwendigen Funktionen zugreifen.

Die Sortierung, die Verfolgung von Nachrichtenbäumen (Threads), die hierarchischen Ordner für die Organisation der Nachrichten – im E-Mail- und Newsgroup-Fenster gibt es so viele hilfreiche Funktionen, daß man es kaum für möglich hält.

Der Composer

Wenn Sie eine spezielle Version des Navigator mit dem Namen Navigator Gold besitzen, kennen Sie bereits den Edtior für den WYSWIG-orientierten Aufbau von HTML-Seiten. Das ist jetzt vorbei. Der Communicator enthält den Composer, die neueste Editor-Version des Navigator Gold (siehe Abbildung 2.4)

Abbildung 2.4: Obwohl er vom HTML-Editor des Navigator Gold abstammt, kann der Composer auch mit E-Mails und Newsgroup-Nachrichten umgehen.

 

siehe Abbildung 

Wie bereits erwähnt, kann dieser HTML-Editor jetzt auch HTML-Elemente in E-Mails und Newsgroup-Nachrichten einbinden. Darüber hinaus gibt es auch einige funktionale Änderungen.

Der Composer ist noch mehr WYSIWYG-orientiert. Wenn Sie ein Element mit zusätzlichen Leerzeichen und Absatzmarkierungen hinterlegen, werden diese Markierungen bei der Übersetzung in den HTML-Code nicht mehr einfach ignoriert. Der Composer ist jetzt intelligent genug, Ihre wahren Absichten herauszufinden, und verändert entsprechend den HTML-Code.

Neue Seiten-Assistenten und Formatvorlagen sind, obwohl sie auf dem Netscape-Server liegen, jederzeit griffbereit. Um mit ihnen arbeiten zu können, müssen Sie jedoch online sein.

Die Rechtschreibprüfung ist nunmehr ein integrierter Bestandteil des Composer, so daß Sie eher das Gefühl haben, in einer Textverarbeitung als in einem HTML-Editor zu arbeiten.

Der Composer erlaubt jetzt die freie Formatierung der Tabellen. Importierte Grafiken werden sofort in ein Web-kompatibles Format konvertiert. Auch die Funktion für die Veröffentlichung der Dokumente wurde wesentlich verbessert.

Das interessanteste ist das neue Plug-in-API, mit dem andere Hersteller die Funktionen des Composer verbessern können. Ob vielleicht jemand die Foto-Unterstützung in Angriff nehmen könnte?


Kapitel 6 bietet eine kurze Einführung in den Composer, und Kapitel 14 deckt alle Geheimnisse dieser Anwendung auf. 

Konferenzen

Cooltalk ist der Vorläufer von Netscape Conference. Diese neue Version ist jedoch weitaus besser in die anderen Komponenten des Communicator integriert.

Conference ist ein Werkzeug für die Online-Kommunikation, das ein voll-duplex-fähiges Audio-Konferenzsystem (anderswo auch Internet-Telefon genannt), einen Text-Chat, die Dateiübertragung, das kooperative Web-Browsing und ein White Board, als ein mit anderen Teilnehmern nutzbares Arbeitsblatt, enthält (siehe Abbildung 2.5).

Abbildung 2.5: Netscape Conference besteht aus einer ganzen Reihe von Werkzeugen für das Online-Telefonieren, den Text Chat, die Dateiübertragung, die gemeinsame Nutzung von Dateien und ein White Board.

 

siehe Abbildung 

Auf den Punkt gebracht bedeutet dies, daß Sie mit Netscape Conference über das Internet mit anderen Teilnehmern kooperieren können (dummerweise wurde der Name Collabra bereits dem News-Client zugeteilt).

Das Telefoniemodul ist mit dem Adreßbuch verknüpft, so daß Sie mit einem einzigen Mausklick eine Verbindung aufbauen können. Daneben finden sich noch Funktionen für Voice-Mail, die Call-ID für Anrufer und vieles mehr. Das Modul unterstützt den Standard H232 für Audio-Konferenzen und ist daher mit anderen Konferenzsystemen kompatibel.

Der Text-Chat und die Funktionen für die Dateiübertragung sind zwar grundlegend, aber nicht unbedingt die wichtigsten. Das gemeinsame Blättern in den Web-Seiten kann insbesondere in einer Intranet-Umgebung sehr hilfreich sein.

Das White Board ermöglicht Ihnen z.B. den Import eines Bildes oder die Wiedergabe eines Bildschirms. Diese Elemente können während des Gesprächs markiert werden.

Wie bereits erwähnt, hat Netscape ein SDK entwickelt, mit dem andere Hersteller Verbesserungen in Conference integrieren können. Es sieht so aus, als würde Netscape alles daran setzen, daß Conference niemals aus der Mode kommt.


Kapitel 7 bietet einen Einstieg in Conference, und in Kapitel 15 finden Sie weitere Informationen. 

Der Netcaster

Die Push-Technologie ist der neueste Schrei im Internet, und der Netcaster ist das Werkzeug, mit dem diese Technik in den Communicator integriert wird.

Abbildung 2.6: Vielleicht haben Sie schon etwas von der Push-Technologie gehört – der Netcaster bringt die Push-Informationen direkt auf Ihren Desktop.

 

siehe Abbildung 

Das Konzept dieser Technologie ist recht einfach: Anstatt im Web nach Informationen zu suchen, kommt diese automatisch zu Ihnen. Bei der Implementierung muß man allerdings ein wenig mehr tun.

Der Netcaster ermöglicht Ihnen die Anmeldung bei bestimmten Informationskanälen, die ungefähr mit einem Fernsehkanal verglichen werden können. Sie definieren die Art der Informationen, die Sie empfangen möchten, und lassen diese im Hintergrund auf Ihren Rechner übertragen. Die erhaltenen Informationen werden im Vollbild angezeigt. Da diese Kanäle oftmals mit HTML-, Java- und anderen Multimedia-Elementen arbeiten, brauchen Sie den Platz auf dem Bildschirm unbedingt.

Die Netcaster-Schnittstelle benutzt einen Kanalsucher und erleichtert damit das Auffinden der gewünschten Informationen. Die Kanäle können nach Belieben gewechselt werden. Zukünftig werden wir sicher einen heißen Wettbewerb dieser Kanäle um die Anwendergunst erleben – vielleicht genauso heftig wie im Bereich des Fernsehens.

Jeder Kanal besitzt einen eigenen Cache-Speicher und wird nach Vorgaben des Benutzers zu einer bestimmten Zeit abgefragt. Damit kann man die Informationen außerhalb der Spitzenzeiten abholen und nach Belieben am Bildschirm ansehen.

Ein weiterer Bestandteil des Netcaster ist ein WebTop-Modus, bei dem man die wichtigsten Kanäle direkt mit dem Desktop verknüpfen kann. Diese Kanäle werden sofort nach dem Start des Rechners geöffnet. Grundsätzlich kann man sogar von verschiedenen Rechnern aus auf denselben WebTop zugreifen. Einfach phantastisch!

Die Systemverwalter können das Ganze überwachen und damit verhindern, daß Nachrichten von zweifelhaften Kanälen abgerufen werden.


Der Netcaster wird ausführlich im Teil IV besprochen. 

Eigenschaften und Sicherheit

Bei der Installation des Communicator werden vom Installations-Assistenten alle notwendigen Einstellungen abgefragt. Wenn Sie allerdings das Programm Ihren speziellen Bedürfnissen anpassen möchten, steht Ihnen dazu das Dialogfeld Einstellungen zur Verfügung.

Abbildung 2.7: Das Dialogfeld Einstellungen wurde vollkommen überarbeitet und bietet jetzt eine benutzerfreundliche Schnittstelle an, in der man alle notwendigen Einstellungen vornimmt.

 

siehe Abbildung 

Um dieses Dialogfeld aufzurufen, wählen Sie Bearbeiten, Einstellungen. Das Dialogfeld enthält ein erweiterbares Menü und ein Informationsfenster, dessen Inhalte ständig verändert werden. Alle Optionen sind über diese einheitliche Schnittstelle zugänglich.

Weiterhin gibt es ein neues Fenster namens Sicherheitsinformationen (siehe Abbildung 2.8): Es ist allerdings kein eigentlicher Dialog, sondern wurde mit HTML implementiert. Bei diesem Unterfangen handelt es sich um den ersten Versuch von Netscape, mit dem bewiesen werden soll, daß auch die Konfigurationsarbeiten mit Hilfe des erweiterten HTML durchführbar sind. Den Security Adviser rufen Sie über das Sicherheits-Symbol in der Navigationsleiste auf.

Abbildung 2.8: Die Schaltfläche Sicherheit bringt Sie zu diesem HTML-basierten Informationsfenster.

 

siehe Abbildung 

Weitere Funktionen

Natürlich sind im Communicator noch weitere neue Funktionen enthalten. So gibt es z.B. die modulare Installation, wo man unter den Plug-ins und anderen Optionen wählen kann. Nicht zu vergessen die zahlreichen Tastenkürzel, mit denen die Navigation um einiges leichter wird. NetHelp unterstützt Sie bei der Übertragung Ihrer Seiten auf den Web-Bereich. Daneben können Sie für mehrere Benutzer jeweils ein eigenes Profil anlegen. Ein neuer Canvas-Modus ermöglicht die Entwicklung von Applikationen im Kiosk-Modus. Das Unicode-Browsing gibt Ihnen internationale Zeichensätze an die Hand: Damit wird die Internationalisierung der Web-Seiten erleichtert, usw. usw.

An dieser Stelle möchten wir den kurzen Überblick beschließen. Wir glauben, Ihnen in diesem kurzen Abriß die wichtigsten Neuerungen im Netscape Communicator genannt zu haben. Um wirklich alle Änderungen und Ergänzungen zu nennen, bräuchten wir ein eigenes Buch! 


© 1997 Que

Ein Imprint des Markt&Technik Buch- und Software-Verlag GmbH
Elektronische Fassung des Titels: Special Edition Netscape Communicator 4, ISBN: 3-8272-1026-7
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