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1993-08-15
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414 lines
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Akustik des Hörraumes :
Bei der Aufstellung einer Lautsprecherbox können grobe Fehler gemacht werden,
die dann zu erheblichen klanglichen Einbußen führen.
Um stereophon hören zu können, müssen beide Boxen am Ort des Hörers gleichlaut
erscheinen. Den optimalen Stereoeindruck erhält man, wenn der Abstand der
Boxen untereinander gleich der Entfernung des Hörers zu jeder Box ist. Es
liegt dann ein gleichseitiges Dreieck vor.
Sind die Lautsprecherboxen von der Hörposition verschieden weit entfernt, kann
mittels des Balancereglers am Verstärker die Lautstärke beider Boxen an der
Hörposition gleichlaut eingestellt werden. Es bleibt jedoch zu beachten, daß
die Schallwellen verschieden lange Wege zum Hörer zurücklegen müssen und es
dadurch zu Auslöschungserscheinungen im Tief- und Mitteltonbereich kommen
kann.
Wird eine Lautsprecherbox direkt auf dem Boden aufgestellt, so ergibt sich
eine verstärkte Baßabstrahlung. Das Maximum von +3 dB erreicht man, wenn der
Baßlautsprecher möglichst nahe am Boden ist. Kommt eine Wand hinzu, so beträgt
die Verstärkung im Baßbereich bereits +6 dB und erreicht bei drei Wänden, also
einer Zimmerecke, das Maximum von +9 dB gegenüber freier Aufstellung.
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Durch das Aufstellen einer Lautsprecherbox in einem Zimmer wird ihr Klangbild
durch Reflexionen an den Zimmerwänden verändert. Sie sollte daher nicht direkt
gegenüber einer Wand aufgestellt werden, die eine gute Schallrefexion ermög-
licht. Ist eine Box als Regalbox konzipiert, so sollte sie auch dort aufge-
stellt werden, denn nur dort erreicht sie ihre optimalen klanglichen Eigen-
schaften. (Auf dem Fußboden würden die Bässe zu stark wiedergegeben und der
Hochtonanteil wäre auf Grund der Richtcharaktristik eventuell zu schwach).
Ferner zeichnet sich jeder Raum durch seine individuellen Klangeigenschaften
aus. Die Lautsprecherbox, die eben beim Hifi-Händler noch wuchtige Bässe und
kristallklare Höhen hatte, klingt zu Hause auf einaml ganz anders. Hatte der
Händler die Regler für Höhen und Bässe reingedreht? Nein, hatte er nicht. Aber
sein Vorführungsstudio hatte andere klangliche Eigenschaften als Ihr Wohnraum
zu Hause.
Wenn jedes Terzband mehr Raumresonanzfrequenzen als das Terzband hat, das eine
Terz tiefer liegt, so empfindet das Ohr diese kontinuierliche Steigerung als
angenehm. Sind in einem Terzband genausoviele Raumresonanzfrequenzen wie in
dem vorigen Terzband, so kann dies als gerade noch akzeptabel angesehen wer-
den. Sind es weniger, so muß man sagen, daß der Raum schlechte akustischen
Eigenschaften hat.
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Baumaterialien :
Wichtig für einen guten Klang ist eine hohe innere Dämpfung des Baumaterials,
wie sie z.B. Stein oder Beton aufweisen.
Bei Stein- oder Betonboxen ist jedoch ihr sehr hohes Gewicht von Nachteil.
Gute Ergebnisse bringt auch die Verwendung von mehrfach verleimten Birken-
sperrholz. Spanplatten oder MDF-Platten sind am preiswertesten bei noch gutem
Klangverhalten. Die Materialstärke ist von der Größe der Box abhängig, sollte
aber 19 mm wenn möglich nicht unterschreiten.
Sehr gute Klangeigenschaften hat auch die Sandwich-Bauweise. Hierbei wird ein
zweites Gehäuse um das eigentliche gebaut und der Zwischenraum mit feinem Sand
gefüllt. Bewährt hat sich ein Zwischenraum von ca. 40 mm für den Sand bei
einer beiderseitigen Holzstärke von 12 bis 19 mm.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zwischen zwei MDF-Platten von 19 mm
eine Feinspanplatte von 12 mm zu packen und das ganze dann miteinander zu ver-
leimen.
Auch sind Lautsprecherboxen mit Gehäusen aus Metall und Kunststoff im Handel
erhältlich, jedoch entziehen sich ihre klanglichen Eigenschaften der Kenntnis
des Autors.
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Dämmaterialien :
Bei verschiedenen Boxenkonstruktionen ist es empfehlenswert, die Gehäusewände
mit Dämmaterial zu versehen. Sie bewirken eine Dämpfung der stehenden Wellen
zwischen zwei parallelen Gehäusewänden und das Mitschwingen der Wände. Zur An-
wendung kommen langfaserige Materialien, wie Natur- und Kabockwolle. Glaswolle
ist wegen ihrer Sprödigkeit nicht geeignet, sie zerfällt nach kurzer Zeit auf-
grund von Vibrationen. Weiterhin können bituminierte Weichfaser-Dämmplatten
oder Weich-Schaumstoffplatten verwendet werden.
Geschlossene Boxen werden vollständig mit diesem Material gefüllt. Dabei soll
das Dämmaterial lose bis leicht gedrückt den gesamten Raum der Box ausfüllen.
Baßreflexboxen werden nur mit einer dünnen Schicht von ca. 5 cm an den Wänden
verkleidet. Die Baßreflexöffnung bleibt von der Verkleidung natürlich ausge-
schlossen.
Baßboxen, die nur tiefe Frequenzen zu übertragen haben, brauchen nicht mit
Dämmaterial ausgekleidet zu werden.
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ElA-Technik :
ElA steht für Elektroakustik und beschäftigt sich damit, Sprache und Musik
über größere Entfernungen hörbar zu machen. Sie findet überwiegend Anwendung
bei der Beschallung von Kaufhäusern, Büros, Kirchen, Bahnhöfen und ähnlichem.
Wichtiges Merkmal ist die 50, 70 oder 100-Volt Technik.
Ein direkt am Lautsprecher befindlicher Übertrager transformiert diese Span-
nung auf niedrigere Werte, die direkt zur Ansteuerung des Lautsprechers be-
nutzt werden können. Durch verschiedene Anzapfungen des Übertragers können den
einzelnen Lautsprechern verschiedene Leistungen zugeführt werden. (Eine Frei-
fläche benötigt eine größere Leistung als ein kleines Büro !)
Ein weiterer Vorteil ist, daß die niedrige Lautsprecherimpedanz durch den
Übertrager auf einen höheren Wert transformiert wird, und so die Leitungswi-
derstände langer Leitungen weniger ins Gewicht fallen.
Es werden im allgemeinen Breitbandlautsprecher eingesetzt, da es in erster Li-
nie um die Verständlichkeit und nicht um das Abstrahlen tiefster oder höchster
Töne geht. Große ElA-Anlagen können durchaus an die Qualität und Vielfältig-
keit von PA-Anlagen heranreichen.
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Frequenzweichen :
Frequenzweichen haben die Aufgabe, den einzelnen Lautsprechern die für ihre
Konstruktionsmerkmale richtigen Frequenzen zuzuführen.
Der Frequenzbereich wird dabei je nach Anzahl der Wege in zwei, drei oder mehr
Teilbereiche aufgesplittet, bei einer 3-Wege-Weiche also in den Baß-, den Mit-
telton- und den Hochtonbereich. Der Übergang von einem zum nächsten erfolgt
dabei nicht abrupt, sondern kontinuiertlich.
Die Angabe der Flankensteilheit ist also ein Maß für den Übergang zwischen
zwei Bereichen. Je größer der Wert ist, desto steiler fällt der Schalldruck
hinter der Trennfrequenz ab und desto besser ist die Trennung der einzelnen
Bereiche. Für große Steilheiten aber ist die Impulsübertragung sehr schlecht,
da Filter sich nicht durch Impuls- sondern durch Einschwingverhalten auszeich-
nen. Was mit der Steigerung der Steilheit auf der einen Seite erkauft wird,
geht auf der anderen Seite wieder verloren!
Die Anzahl der Lautsprecher muß mindestens so groß sein wie die Anzahl der
Wege, jedoch können auch zwei oder mehr Lautsprecher an einem Weg angeschlos-
sen werden. Zu beachten ist, daß die Impedanz der verwendeten Lautsprecher mit
der Impedanz der Weiche übereinstimmt. Bei Nichtbeachtung verschiebt sich die
Trennfrequenz und die Lautsprecher können durch zu hohe Leistungzufuhr beschä-
digt werden.
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Unterschieden wird zwischen Frequenzweichen mit 6 dB/Oktave, 12 dB/Oktave,
18 dB/Oktave und 24 dB/Oktave. Das beste Trennungsverhalten hat die Frequenz-
weiche mit 24 dB/Oktave, jedoch hat sie das schlechteste Einschwingverhalten,
d.h. sie kann Impulse nur schlecht wiedergeben. Bei einer Weiche mit 6 dB/Ok-
tave verhält es sich genau andersherum.
Unterschieden wird zwischen Butterworth, Linkwitz-Riley, Tschebyscheff und
Besseltypen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres Leistungs-, Spannungs-
und Phasenverhaltens. Die in diesem Programm berechneten Weichen sind vom Typ
Butterworth bzw. Allpaß.
Beim Kauf einer fertigen Frequenzweiche sollte darauf geachtet werden, daß die
Drahtstärke der Spulen ausreichend dimensioniert ist ( Durchmesser 1 mm oder
dicker ). Die Kondensatoren sollten hochwertige Folienkondensatoren der Typen
MKM, MKS, MKP oder MP sein. Es ist von den in Billigboxen häufig vorkommenden
bipolaren Elektrolytkondensatoren abzuraten, da diese einen großen Verlust-
winkel aufweisen und daher nur für preiswerte Lautsprecherkombinationen zu
empfehlen sind.
Auch auf eine ausreichende Spannungsfestigkeit der Kondensatoren sollte geach-
tet werden (63 Volt oder mehr).
Bei einigen Frequenzweichen muß der Mittel- oder Hochtonlautsprecher verpolt
angeschlossen werden. Dies ist kein Druckfehler, sondern findet seine Ursache
im Phasenverhalten der Weiche bei der Trennfrequenz.
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Zur korrekten Funktion einer Frequenzweiche benötigen alle Lautsprecher eine
Impedanzkorrekturschaltung. Diese bedämpft Lautsprechereigenresonanzen und
korrigiert den Impedanzverlauf.
Sie verhindert bei Baßlautsprechern einen Impedanzanstieg bei der Resonanz-
frequenz, bei Mitteltonlautsprechern und Breitbandlautsprechern wird einem Im-
pedanzanstieg bei der Resonanzfrequenz sowie bei hohen Frequenzen entgegenge-
wirkt. Der Impedanzverlauf von Hochtonlautsprechern wird mit den Impedanzkor-
rekturgliedern nur bei hohen Frequenzen linearisiert. Impedanzkorrekturglieder
werden direkt an die Lautsprecheranschlüsse geschaltet.
Liegt der Kennschalldruck eines Mittel- oder Hochtöners über dem Kennschall-
druck des Baßlautsprechers, so kann mit einem Schalldruckkorrekturglied eine
Anpassung vorgenommen werden. Durch dieses Korrekturglied wird der Pegel abge-
senkt. Bei Baßchassis ist diese Maßnahme nicht möglich, da sich durch die Wi-
derstände die Güten (elektrische und Gesamtgüte) ändern würde. Ein zu lauter
Baß kann nur aktiv getrennt und dann mit dem Lautstärkeregler des Verstärkers
angepaßt werden.
Schalldruckkorrekturglieder werden zwischen Frequenzweiche und Impedanzkorrek-
turglied geschaltet.
Das Signal 'sieht' vom Verstärker aus kommend zuerst die Frequenzweiche, dann
das Schalldruckkorrekturglied, dann das Impedanzkorrekturglied und zuletzt das
Lautsprecherchassis.
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Kabel :
Das Lautsprecherkabel wird bei vielen Anlagen stiefmütterlich behandelt. Fin-
det man hier Kabel mit Querschnitten von 0,75 mm² oder noch weniger, so muß
dies als unzureichend bezeichnet werden. Je nach Länge des Kabels und zu über-
tragender Leistung sind Querschnitte von 1,5 mm² bis 6 mm² anzuraten. Dabei
sollte die Länge beider Kabel (Stereo) stets gleich sein.
Grundsätzlich gilt : Kabel nur so lang, wie unbedingt nötig. Jeder weitere
Meter bringt zusätzliche Verluste.
Auch sollte man das Kabel bei Verlängerungen nicht an den Enden einfach ver-
drillen, sondern für eine gute elektrische Verbindung sorgen (Löten oder
Lüsterklemmen für den Elektrobedarf benutzen).
In letzter Zeit werden auf dem Markt neue Sorten von Lautsprecherkabel ange-
boten mit z.B. vier Einzeladern, jedoch bringen sie keine revolutionären
Klangverbesserungen.
Die Art des Anschlußes an die Box bleibt jedem selbst überlassen, es sollte
dabei aber auf ausreichende Stabilität und Querschnitt geachtet werden. Die
Steckverbindung am Verstärker ist im allgemeinen von diesem vorgegeben, so daß
dort nur das entsprechende Gegenstück verwendet werden kann.
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Im PA-Bereich finden überwiegend XLR-Steckverbindungen Verwendung, seltener
4 mm Bananenstecker, in der Hifi-Technik Klemmverbindungen verschiedenster
Art und Ausführung. Die DIN-Lautsprecherverbindung findet heute fast keine An-
wendung mehr.
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Leistung :
Die Belastbarkeit eines Lautsprechers wird in Watt angegeben. Sie gibt die von
ihm in Wärme a la Tauchsieder umsetzbare Leistung an. Wird die zugeführte Lei-
stung weiter erhöht, so nehmen nicht nur die Verzerrungen stark zu, sondern
die Schwingspule kann überhitzen und Schaden nehmen.
Man unterscheidet zwischen der RMS-, Nenn-, Musik-, Impuls- und Betriebslei-
stung.
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RMS-Leistung : Abkürzung für Root-Mean-Square (Quadratischer Mittelwert).
Diese Leistung kann über 24 Stunden dauernd zugeführt wer-
den.
Nenn-Leistung : Ein Rauschspektrum konstanter Bandbreite bis mindestens
5 KHz kann im Verhältnis 1 Minute an, 2 Minuten aus mit
Nennleistung über mind. 200 Stunden zugeführt werden.
Musik-Leistung : Dieser Wert bezieht sich auf kurz ( max. 2 sec. ) zu verar-
beitende Leistungen, die noch ohne hörbare Verzerrungen zu-
geführt werden können.
Impuls-Leistung : Dieser Wert gibt die Leistung an, bei der die Membran gerade
noch nicht an die Polplatten des Magneten anschlägt, aber
bereits deutliche Verzerrungen auftreten.
Betriebsleistung: Die Betriebsleistung gibt die Leistung an, die einem Laut-
sprecher zugeführt werden muß, damit dieser einen Schall-
druck von 90 dB (früher 96 dB) in 1 Meter Abstand erzeugt.
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Richtcharakteristik / Abstrahlverhalten :
Lautsprecher strahlen den Schall nicht in alle Richtungen gleichmäßig ab. Es
kommt daher zu der sogenannten Richtwirkung. Durch den Einbau in ein Gehäuse
verändert sich diese Richtwirkung je nach Konstruktion des Gehäuses. Lautspre-
cher sollen daher möglichst weit weg von Rändern auf der Schallwand montiert
werden. An diesen Rändern werden nämlich die Schallwellen gebrochen, es ent-
steht eine scheinbar zweite Schallquelle, durch die es zu Interferenzen und zu
Einbrüchen im Frequenzgang kommen kann.
Der Kennschalldruck gibt an, welchen Lautstärkepegel man bei einer Speisung
des Lautsprechers mit 1 Watt elektrischer Leistung in einem Meter Abstand er-
hält. Dieser Wert bezieht sich aber nur auf einen Ort, nämlich genau senkrecht
vor dem Lautsprecher, etwas seitlich von dieser sogenannten akustischen Achse
sinkt der Schalldruck bereits deutlich ab. Je höher der Kennschalldruck ist,
desto größer ist der Wirkungsgrad eines Lautsprechers.
Die für PA-Systeme verwendeten Lautsprecher haben im allgemeinen einen hohen
Schalldruck zu erzeugen, so daß hier nur Lautsprecher mit mindestens 100 dB
Schalldruck bei 1 Watt / 1 Meter verwendet werden.
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Bei Hornlautsprechern wird oft der Abstrahlwinkel angegeben. Es wird hierbei
zwischen Hörnern für den Nahbereich (großer Abstrahlwinkel) und für den Fern-
breich (kleiner Abstrahlwinkel) unterschieden. Bei hohen Frequenzen tritt bei
den meisten Hörnern ein zusätzlicher Bündelungseffekt auf, so daß die angege-
benen Abstrahlwinkel nicht eingehalten werden können.
Bei Konus- und Kalottenlautsprechern schafft bei hohen Tönen eine sogenannte
akustische Linse Abhilfe. Sie transformiert die Geschwindigkeit der Schallwel-
len und kann so einen sehr großen Abstrahlwinkel erreichen. Für Hifi-Lautspre-
cher ist der Schalldruck von zweitrangiger Bedeutung, hier sind Klang und Fre-
quenzgang die wichtigeren Kaufkriterien.
Werden zwei Lautsprecher direkt neben- oder übereinander auf einer Schallwand
montiert, so verstärken sich Frequenzen, deren Wellenlänge größer als der
vierfache Abstand der Mittelpunkte der Lautsprecher ist. Der Schalldruck nimmt
bei 2 Lautsprechern um 3 dB, bei Verwendung von 4 Lautsprechern breits um 6 dB
zu. Dieses Phänomen der Strahlungskopplung läßt sich allerdings nicht beliebig
steigern, sondern es findet seine Grenzen darin, daß die äußeren Lautsprecher
bei mehr als 25 Stück bereits so weit voneinander entfernt sind, daß keine
Strahlungskopplung mehr stattfinden kann.
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Lautsprecher sollten so auf einer Schallwand montiert werden, daß ihre akusti-
schen Zentren in einer Ebene senkrecht übereinander liegen, um eine waage-
rechte Abstrahlkeule zu erhalten. Das akustische Zentrum liegt in dem Punkt,
an dem die Membran an der Schwingspule befestigt ist.
Zu beachten ist, daß Hornkonstruktionen gegenüber anderen Schallwandlern eine
Phasenverschiebung von 90° aufweisen.
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Übertragungsverhalten :
Ein wichtiges Kriterium beim Zusammenstellen von Lautsprecherkombinationen,
ist das Übertragungsverhalten der einzelnen Lautsprecher. EIN Lautsprecher
kann das gesamte Frequenzspektrum nur unzureichend wiedergeben. Deshalb teilt
man das Spektrum in zwei, drei oder mehr Teilbereiche auf und weist jeden
Teilbereich einem eigenen Lautsprecherchassis zu. Jedes Chassis kann nun so
ausgelegt werden, daß es den ihm zugewiesenen Frequenzbereich optimal übertra-
gen kann. Bei einer Vier-Wege-Kombination, d.h. der Frequenzbereich wird in
vier Teilbereiche aufgespalten, überträgt z.B. das Tieftonchassis Frequenzen
bis 300 Hz, der Mitteltieftöner 300 Hz bis 2,5 KHz, der Mittelhochtöner
2,5 KHz bis 7 KHz und der Hochtöner ab 7 KHz.
Für eine Drei-Wege-Box liegen die Übergangsfrequenzen bei ca. 800 Hz und
4000 Hz, eine Zwei-Wege-Box hat eine Übergangsfrequenz bei ca. 2500 Hz.
Diese Werte sind aber von den verwendeten Lausprecherchassis abhängig und sol-
len nur als Anhaltpunkte dienen.
Die Frequenzweiche hat also die Aufgabe die einzelnen Frequenzbereiche für
die Lautsprecher zur Verfügung zu stellen. Die Übergangsfrequenz wird bei Wei-
chen oft als Trennfrequenz bezeichnet. Der Übergang von einem Chassis auf ein
anderes erfolgt aber nicht schlagartig sondern kontinuierlich.
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Der Breitbandlautsprecher wurde entwickelt, um mit einem Lautsprecherchassis
sowohl hohe als auch tiefe Töne wiedergeben zu können. Jedoch kann sein Über-
tragungsbereich nicht immer als zufriedenstellend eingestuft werden. Eine
große Membran, wie sie zur Schallabstrahlung tiefer Töne notwendig ist, neigt
bei höheren Frequenzen dazu Partialschwingungen auszuführen. Dies bedeutet,
daß Teile der Membran gegensinnig zu anderen Teilen schwingen und es so zu
Auslöschungen im Frequenzgang kommen kann. Um auch höhere Töne mit demselben
Lautsprecher übertragen zu können, wurde die Nawi-Membran entwickelt. Sie be-
sitzt eine größere mechanische Festigkeit gegenüber der Konusmembran und weist
deshalb geringere Partialschwingungen auf.
Die Grenzfrequenz beschreibt die Frequenz, bei der der Schalldruck bereits um
3 dB gegenüger 1 KHz abgefallen ist. Je tiefer die Grenzfrequenz eines Chassis
ist, desto tiefere Frequenzen können noch wiedergegeben werden.
Für geschlossene Boxen sollte die Freiluftresonanzfrequenz des Tieftöners
nicht über 30 Hz liegen, für Baßreflexboxen und kann sie bis 60 Hz betragen.
Die Resonanzfrequenz legt auch die Grenzfrequenz des Systems fest, denn unter-
halb der Resonanzfrequenz kann keine Schallabstrahlung mehr vom Lautsprecher
erfolgen. Bei Hornkonstruktionen ist die Grenzfrequenz fast ausschließlich von
den Maßen des Horns abhängig.
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Bei der Konstruktion des Gehäuses sollte beachtet werden, daß die Seitenlängen
innen in der Box eines dieser Verhältnisse aufweisen :
1 : 1,2 : 1,5
oder 0,8 : 1 : 1,2
oder 1,25 : 1,6 : 4
oder 5 : 7 : 9
Dieses sollte beachtet werden, da sich bei diesen Verhältnissen Stehwellen
nicht konstruktiv überlagern können und es so nicht zu störenden Resonanzen
kommen kann.
Bei den vorgeschlagenen Seitenverhältnissen existieren pro Terzband immer
gleichviele oder mehr Resonanzfrequenzen als in dem Terzband darunter. Dieses
kontinuierliche Steigerung wird vom Ohr als angenehm empfunden.
Stehwellen bilden sich durch Refexion an den Gehäusewänden. Entspricht der Ab-
stand zweier Wände der halben Wellenlänge oder einer Vielfachen davon, so kann
sich eine stehende Welle bilden. Deshalb werden geschlossene Boxen vollständig
mit Dämmaterial gefüllt, Baßreflexboxen und Transmission-Line-Boxen können aus
anderen Gründen nur an den Gehäusewänden mit Dämmaterial bedämpft werden.
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Verstärker :
Die Aufgabe eines Verstärkers besteht darin, die Spannung und den Strom von
einem Mischpult, Vorverstärker oder einer anderen Signalquelle so zu verstär-
ken, daß damit Lautsprecher angesteuert werden können.
Diese Verstärkung sollte unabhängig von der Frequenz, der Signalquelle und der
Last (Lautsprecher) erfolgen.
Da der Frequenzgang selbst bei Billigmodellen linealglatt ist und auch der
Klirrfaktor keine großen Werte erreicht, kann man bei teureren Modellen eine
saubere Signalbegrenzung bei Übersteuerung, einen größeren Dämpfungsfaktor und
eine bessere Impulsantwort erwarten.
Jeder Verstärker benötigt für seine maximale Ausgangsleistung eine bestimmte
Eingangsspannung, die, wenn sie überschritten wird, zur Übersteuerung des Ver-
stärkers führt, da die Ausgangsspannung der Eingangsspannung nicht beliebig
folgen kann, sondern durch die Betriebsspannung des Verstärkers begrenzt wird.
Bei Übersteuerung wird das Ausgangssignal ab einem bestimmten Wert begrenzt.
Wird die Spitze des Signals sauber abgeschnitten, so können durch die jetzt
anliegende Gleichspannung die Tieftöner Schaden nehmen, da durch die fehlende
Induktion ihrer Schwingspulen ihre Impedanz stark zurückgehen kann.
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Fängt der Verstärker durch die Begrenzung des Signals aber hochfrequent zu
schwingen an, so können die Hochtöner durch die abgegebene hohe Leistung im
oberen Frequenzbereich zerstört werden.
Die abgegebene Leistung wird nämlich normalerweise im Verhältnis 60-85% für
den Baßbereich, 10-35% für den Mitteltonbereich und nur 3-10% für den Hochton-
bereich aufgeteilt. Im entsprechenden Leistungsverhältnis sind die einzelnen
Lautsprecher ausgelegt, so daß die Hochtöner bei Übersteuerung stark überla-
stet werden und durchbrennen.
Da jeder Lautsprecher nach einem Impuls auf seiner Eigenresonanzfrequenz aus-
schwingt, wird dem Musiksignal immer ein gewisser Anteil dieser Frequenz auf-
moduliert, der Lautsprecher dröhnt. Je höher der Dämpfungsfaktor des Verstär-
kers ist, desto besser folgt der Lautsprecher dem tatsächlichen Signalverlauf.
Voraussetzung hierfür ist, daß auch die Lautsprecherkabel und die Spulen der
Frequenzweichen ausreichenden Kupferquerschnitt aufweisen.
Zum Erfüllen der DIN-Norm genügt es bei Hifi-Verstärkern, wenn sie ihre maxi-
male Leistung über einen Zeitraum von 10 Minuten abgeben können, dagegen wer-
den PA-Verstärker bei ihrer Maximalleistung über mehrere Stunden betrieben.
Sie sind daher vom Netzteil und von der Kühlung ganz anders ausgelegt als
Hifi-Verstärker.
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Der Anschluß dicker Lautsprecherkabel an den Verstärker sollte keine Probleme
bereiten. Hierzu sind genügend große Anschlußklemmen erforderlich. In der PA-
Technik sind XLR-Steckverbindungen üblich, jedoch werden dort auch 4 mm Bana-
nenstecker zum Anschluß verwendet.
In der Hifi-Technik werden Klemmverbindungen eingesetzt, seltener finden die
veralteten DIN-Steckverbindungen Verwendung.
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Zusammenbau :
Der Zusammenbau sollte folgendermaßen vor sich gehen :
Nach dem Kauf des Holzes wird es auf die richtigen Abmessungen zugesägt. Eine
Kreissäge ist hierfür besser geeignet als eine Stichsäge, am besten läßt man
sich aber das Holz bereits von dem Betrieb, bei dem man es kauft, oder einer
Schreinerei zusägen. Dieses garantiert absolut gerade Kanten, wie sie zum kor-
rekten Zusammenbau nötig sind.
Als Verbindungsmaterial zwischen den Holzplatten dient Kaltleim, der nicht zu
dünn aufgetragen werden sollte, da er eine abdichtende Wirkung haben soll. Zu-
sammen mit Spanplattenschrauben ergibt sich ein äußerst stabiles Gehäuse. Sind
die Öffnungen für die Lautsprecher gesägt, kann mit dem Zusammenbau begonnen
werden. Jetzt sollte man sich überlegen, ob vielleicht die Front- oder Rück-
seite abnehmbar sein soll und das Gehäuse dementsprechend auslegen. Ist die
Öffnung für den Baßlautsprecher groß genug um auch in der Box arbeiten zu kön-
nen, so kann die Box fest zusammengeleimt werden. Wird eine Wand abnehmbar ge-
macht, so muß sie selbstverständlich nach dem Zusammenbau mit den anderen Ge-
häusewänden luftdicht abschließen.
Die Frequenzweiche wird am zweckmäßigsten an der Rückwand befestigt. Sie
sollte so befestigt werden, daß sie keine Klappergeräusche verursachen kann.
Wird die Box häufiger transportiert, so empfiehlt es sich Schutzecken und
Griffe zu montieren.
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Wird eine Verkleidung der Box von vorne gewünscht, so stehen Lautsprecherbe-
spannstoffe in verschiedenen Farben und Qualitäten zur Verfügung. Es muß auf
eine ausreichende Schalldurchlässigkeit geachtet werden, die bei den dafür
vorgesehenen Stoffen gewährleistet ist.
Bei der Montage der Lautsprecherchassis auf der Schallwand ist zu beachten,
daß diese nicht direkt auf der Schallwand aufliegen sollten, sondern sich eine
dünne Schicht aus Gummi, Kork oder einem ähnlichen Material zur akustischen
Entkopplung dazwischen befindet.
Bei größeren Gehäusen kann eine zusätzliche Verstrebung der Gehäusewände un-
tereinander notwendig werden, um Schwingungen zu vermeiden.
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