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Text File  |  1994-09-01  |  7KB  |  120 lines

  1. Die Archivshell A3
  2. ==================
  3.  
  4. Die Dateikomprimierungsprogramme ARJ, LHA und PKZip gehören zu den nützlichsten
  5. und weitverbreitetsten Shareware-Programmen. Mit ihnen ist es möglich, Dateien
  6. auf einen Bruchteil Ihrer Größe zu komprimieren, in Archiven abzulegen und auf
  7. diese Weise viel Platz auf Diskette oder Festplatte zu sparen. Auch für Backup-
  8. Zwecke sind sie nützliche Werkzeuge.
  9. Leider sind die Programme rein kommandozeilenorientiert, und man muß eine Menge
  10. Parameter im Kopf haben, um sie sinnvoll einzusetzen. Stapeldateien sind hier
  11. sicher nur eine Behelfslösung. An diesem Punkt setzen nun Oberflächenprogramme
  12. für die gängigen "Packer" an. Besonders in der amerikanischen Shareware gibt es
  13. schon eine Menge guter Programme, die allerdings meist einen möglichst großen
  14. Bereich von Kompressionsprogrammen abzudecken versuchen. Dies wiederum führt
  15. häufig zu einer solchen Funktionsvielfalt, daß der Effekt der einfacheren
  16. Bedienbarkeit meist trotz Mausbedienung etc. wieder verloren geht.
  17. Bei A3 wurde der Schwerpunkt deshalb anders gesetzt. Es ist auf die drei
  18. gängigsten Packer spezialisiert und kann so deren Fähigkeiten optimal
  19. unterstützen (A3 = "A"rchivshell für die "3" wichtigsten Packer).
  20. Durch Betätigen des Hotkeys [Ctrl-Enter] kann auf einfachste Weise zwischen
  21. den drei Packprogrammen gewechselt werden. Bei Vorhandensein einer Maus ist
  22. dies auch durch Drücken von linker und rechter Maustaste gleichzeitig möglich
  23. (dazu gehört allerdings etwas Übung). Der Wechsel wird auch sofort durch
  24. Änderung von Bildschirmaufbau und -farben angezeigt.
  25. Glanzlicht von A3 ist jedoch ein besonderes Feature: Bei allen Operationen,
  26. die sich auf ein bereits existierendes Archiv beziehen, ermittelt A3 selbst-
  27. ständig das korrekte Archiv-Format. So wird z.B. automatisch PKZip aufgerufen,
  28. wenn es sich bei dem zu dekomprimierenden Archiv um eine ZIP-Datei handelt,
  29. auch wenn gerade ARJ als aktiver Packer eingestellt ist. Das Programm richtet
  30. sich dabei nicht (!) nach der Dateiextension, sondern prüft auf das tatsäch-
  31. liche Archiv-Format, weshalb dieses Verfahren z.B. auch bei EXE-Dateien funk-
  32. tioniert.
  33. Eine weitere Hauptidee hinter dem Programm ist die sogenannte "Routine-Archi-
  34. vierung". A3 ermöglicht es, 16 Funktionstasten mit häufig zu tätigenden Archi-
  35. vierungsdurchläufen (z.B. für Backups) zu belegen und die Konfigurationen in
  36. einer Datei abzuspeichern. Jetzt lassen sich z.B. alle Datenbanken mit der
  37. Extension .DBF aus dem Verzeichnis C:\DBASE mit einem Tastendruck in ein Archiv
  38. DBF.ARJ im Directory D:\ARCHIVE packen (updaten) - oder alle Turbo Pascal-
  39. Quelltexte und Units etc. Auf Wunsch können auch alle 16 voreingestellten
  40. Archivierungen in einem einzigen Durchlauf abgehandelt werden. Durch Kommando-
  41. zeilenparameter ist dies auch im Batchbetrieb möglich, das heißt, A3 wird nach
  42. Durchführung der Archivierung automatisch wieder verlassen.
  43. Ein weiterer Vorteil des Programms ist die weitgehende Anpassungsfähigkeit an
  44. die Bedürfnisse des Benutzers. Fast alle Programmparameter und Bildschirmfarben
  45. können über spezielle Menüpunkte eingestellt, in Konfigurationsdateien
  46. abgespeichert werden. Dies geschieht schon während der Installation mittels
  47. des komfortablen Installationsprogramms, kann aber auch jederzeit nachträglich
  48. aus A3 heraus nachgeholt werden. Bei Benutzung der "AutoSave"-Option werden
  49. bei Verlassen des Programms automatisch alle Einstellungen in einer INI-Datei
  50. gespeichert, so daß man A3 beim nächsten Start exakt so wieder vorfindet, wie
  51. es beendet wurde.
  52. Auch können ein beliebiger Dateilister, ein Editor, ein Grafik-Betrachter und
  53. ein Virenscanner sowie in einem eigenen Tool-Menü bis zu 10 selbstdefinierte
  54. Programme, Batchdateien oder DOS-Befehle eingebunden werden.
  55. Natürlich können per Pulldown-Menü auch alle wichtigen normalen Funktionen der
  56. Packer erreicht werden.
  57. Bei Aufruf der Packer oder anderer externer Programme kann die "virtuelle"
  58. Speicherverwaltung A3 auch bis auf den winzigen Rest von ca. 1,4 kBytes aus
  59. dem Haupt- in den XMS-, EMS-Speicher oder auf Platte auslagern, so daß auch bei
  60. den speicherintensivsten Komprimierungsaktionen nie ein "Out of memory"-Fehler
  61. auftreten sollte.
  62. Eine kontextsensitive Hilfefunktion ermöglicht es, von fast jeder Stelle des
  63. Programms aus über die [F1]-Taste eine kurze Information zum jeweiligen
  64. Menüpunkt zu erhalten. Zusätzlich lassen sich auch alle Hilfsbildschirme im
  65. Zusammenhang bzw. die Dokumentation am Bildschirm anzeigen.
  66. Um eine möglichst geringe Fehleranfälligkeit zu erreichen, wurde A3 als
  67. "intelligente" Software konzipiert. Schlägt eine Aktion fehl (nicht vorhandene
  68. Konfigurationsdatei, Umgebungsvariablen nicht gesetzt, Pfad zum Packer nicht
  69. gefunden etc.), versucht das Programm, alle vorhandenen Möglichkeiten
  70. auszuschöpfen, die gewünschte Funktion auf anderem Wege auszuführen. Erst wenn
  71. sämtliche Versuche fehlschlagen, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
  72.  
  73. Zum Schluß seien noch einige weitere Features von A3 angeführt:
  74.  
  75.   ■  Mit dem Parameter /SELBSTTEST (/SET) aufgerufen, führt das Programm einen
  76.      automatischen Viren-Selbsttest durch und warnt gegebenenfalls bei einer
  77.      Veränderung der EXE-Datei. Der Parameter /VIRENTEST (/VT) bewirkt einen
  78.      "Online"-Virentest aller Dateien, die komprimiert oder dekomprimiert wer-
  79.      den. Außerdem gibt es einen eigenen Menüpunkt zum Aufruf eines
  80.      Virenscanners mit beliebigen Parametern.
  81.   ■  Über "Hotkeys" lassen sich von überall im Hauptmenü und in den
  82.      Untermenüs (sofern dies Sinn macht) häufig benötigte Funktionen und
  83.      Einstellmöglichkeiten mit einem Tastendruck erreichen.
  84.   ■  Es können Archive mit beliebigen Dateiextensionen bearbeitet werden
  85.      (z.B. EXE für sfx-Dateien), mit der Funktion <Schnelle Archiveinsicht>
  86.      kann außerdem ein Blick in Archive 9 verschiedener Formate geworfen werden.
  87.   ■  Einfache Konvertierung der 3 Archivformate untereinander.
  88.   ■  Funktionen 'Backup' und 'Restore' unterstützen die "multiple volume"-
  89.      Fähigkeiten von ARJ und PKZip (ab 2.04) für Datensicherungszwecke oder zur
  90.      Erstellung von selbstentpackenden Installationsdisketten für Software.
  91.   ■  Eine Systeminfo-Funktion gibt Auskunft über Prozessortyp, Speicherarten,
  92.      DOS-Version, Laufwerksdaten etc., dies ist nicht nur für die optimale
  93.      Konfigurierung von A3 nützlich.
  94.   ■  Zahlreiche mitgelieferte Utilities, wie EMS-RAM-Disk, Kopier-, Formatier-
  95.      und Dateisuchprogramme.
  96.   ■  Archivdateien, die sich nicht durch Ihre Dateiextension verraten (z.B.
  97.      "sfx"-Dateien), können gefunden, identifiziert und angeschaut werden.
  98.   ■  Die "EXE-Packer" LZExe, PKLite, TinyProg und Diet können direkt aus dem
  99.      Menü aufgerufen werden.
  100.  
  101. Die benötigte Mindestsystemkonfiguration A3:
  102.  
  103.   - CPU ab 80186/NEC V20/NEC V30 (XT-Vollversion auf Anfrage)
  104.   - Festplatte
  105.   - 512 kByte Hauptspeicher
  106.   - PC/MS-DOS-Version ab 3.2 oder DR-DOS ab 3.41
  107.   - beliebiger Bildschirm
  108.   - Packer: ARJ ab Version 2.30, bzw. LHA ab 2.02 oder PKZip ab 2.0x
  109.     (ARJ 2.39/2.4x werden unterstützt)
  110.  
  111. Die empfohlene Idealkonfiguration:
  112.  
  113.   - CPU ab 80386SX
  114.   - 640 kByte Hauptspeicher
  115.   - 512 kByte RAM-Disk (besser noch größer)
  116.   - MS- oder DR-DOS ab 5.0
  117.   - 4DOS (bei Fehlen eines List-Programms wird der 4DOS-Befehl LIST unterstützt)
  118.   - Farbbildschirm
  119.   - 640 kBytes freier XMS- oder EMS-Speicher
  120.