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Text File  |  1994-08-07  |  9KB  |  164 lines

  1.          Einige Informationen zu "Bootsie" (dem Bootsektor-Generator)
  2.          ------------------------------------------------------------
  3.  
  4.        Obwohl  ausfühbare Bootsektoren,  außer bei Spielen und  den  ge-
  5.        fürchteten  Bootsektor-Viren,  relativ selten  anzutreffen  sind,
  6.        gibt  es  doch einige Fälle in denen sie  sinnvoll  und  nützlich
  7.        sind.
  8.  
  9.        Bootsektor-Programme  haben den Vorteil,  daß sie sehr früh  nach
  10.        dem Systemstart ausgeführt werden und zwar noch vor dem Speicher-
  11.        test  und der Harddiskverzögerung bei den neueren  TOS-Versionen.
  12.        Auch AUTO-Ordner-Programme, Accessories und Harddisk-Treiber wer-
  13.        den erst später geladen.
  14.  
  15.        Mit  einem Programm im Disketten-Bootsektor lassen  sich  deshalb
  16.        Einstellungen am System vornehmen,  die später nicht mehr möglich
  17.        oder ohne Nutzen sind.
  18.  
  19.        Dazu  gehört zum einen die Konfiguration der bereits  angesproch-
  20.        enen  Harddisk-Warteschleife.  Mit "Bootsie" ist es  möglich  die
  21.        Wartezeit  sekundengenau einzustellen.   So läßt sich bei schnell
  22.        startenden Festplatten die Bootzeit erheblich abkürzen,  bzw. der
  23.        Tastendruck einsparen.  Auch gegenüber NOROACH (von Atari) lassen
  24.        sich oft noch ein paar Sekunden einsparen,  und die Nerven werden
  25.        nicht durch das Icon-Geblinke strapaziert.  Ist keine der neueren
  26.        TOS-Versionen  (>=2.06)  eingebaut,  so wird  Bootcode  für  eine
  27.        Warteschleife erzeugt,  die in etwa dem der neueren TOS-Versionen
  28.        entspricht.  Dies ist auch dann der Fall,  wenn man bei  TOS-Ver-
  29.        sionen >= 2.06 eine  Wartezeit kleiner  15 Sekunden einstellt. In
  30.        der Regel überschreitet  dann nämlich der  RAM-Test alleine schon
  31.        diese Zeit,  was auf diese Weise umgangen wird.  Per  Tastendruck
  32.        kann diese Warteschleife jederzeit abgebrochen werden.
  33.  
  34.        Zu der Bootverzögerung ist anzumerken,  daß es Host-Adapter gibt,
  35.        die  bei  gleichzeitigem Einschalten von Festplatte  und  Rechner
  36.        blockieren, sodaß eine Software-Bootverzögerung unwirksam bleibt.
  37.        Meines  Wissens zeigt die Megafile 60,  sowie die  c't  SCSI-ALIA
  38.        (manchmal?,  immer?) dieses Verhalten.  Hier hilft nur eine Hard-
  39.        ware-Lösung  (z.B.  RESET-Verlängerung).  Auch eine  Abfrage  der
  40.        Festplattenbereitschaft,  wie sie in anderen Harddisk-Waitern  zu
  41.        finden ist,  klappt nicht mit jeder Festplatten-,  Hopstadapter-,
  42.        Treiberkonfiguration,  sodaß  ich davon bisher  Abstand  genommen
  43.        habe.
  44.  
  45.        Eine weitere Beschleunigung des Bootvorgangs bringt außerdem  das
  46.        frühzeitige Einschalten eines (vorhandenen) Caches. Normalerweise
  47.        wird dies erst durch den Desktop bzw.  das Kontrollfeld erledigt.
  48.        Geschieht dies durch ein Bootsektor-Programm,  so werden  bereits
  49.        AUTO-Ordner-Programme  beschleunigt  ausgeführt  und  Accessories
  50.        schneller  geladen.  Wer  eine umfangreiche Sammlung  an  solchen
  51.        Programmen  installiert  hat,  wird  eine  solche  Beschleunigung
  52.        begrüßen.  In "Bootsie" sind dafür zwei Möglichkeiten vorgesehen.
  53.        Für  Besitzer  eines  TT's  oder  einer  Beschleunigerkarte   mit
  54.        MC68020-  oder MC68030-Prozessor (z.B.  PAK2 oder PAK3)  ist  der
  55.        Button -Cache- vorgesehen.  Damit wird dann beim Booten der Code-
  56.        Cache und beim MC68030 zusätzlich der Daten-Cache  eingeschaltet.
  57.        Eine  entsprechende Meldung wird auf dem  Bildschirm  ausgegeben.
  58.        Besitzer  eines Mega-STE's sollten den Button -MSTE-  aktivieren,
  59.        dann wird beim Booten sowohl der Cache dieses Rechners,  als auch
  60.        der 16 MHz-Betrieb eingeschaltet.
  61.  
  62.        Obwohl ich keinen Vorteil darin erkennen kann, habe ich ebenfalls
  63.        eine  Möglichkeit  zum Aktivieren  des  Blitters  vorgesehen.  Im
  64.        UseNet  wurde einmal ein solcher Wunsch geäußert und da es  nicht
  65.        allzu  aufwendig war,  habe ich den Code in  "Bootsie"  implemen-
  66.        tiert.
  67.  
  68.        Als kleine "Spielereien" hat man noch die Möglichkeit, eine kurze
  69.        Textzeile, sowie ein "Bing" beim Booten auszugeben.
  70.  
  71.        Da  ich  keinen Mega STE besitze und auch der Blitter  in  meinem
  72.        Rechner  wegen  einer PAK deaktiviert ist,  konnte ich  die  ent-
  73.        sprechenden  Routinen  noch nicht testen.  Ich  bin  deshalb  auf
  74.        Rückmeldungen angewiesen, ob diese Routinen so funktionieren, wie
  75.        sie sollen.  Der Code ist aber so kurz und einfach, daß ich recht
  76.        zuversichtlich bin.
  77.  
  78.        Für  Leute,  die  gerne etwas Ausgefallenes im  Bootsektor  haben
  79.        möchten  (bitte  KEINE Viren!),  oder die noch eine  Funktion  in
  80.        "Bootsie" vermissen, habe ich die Möglichkeit vorgesehen, selbst-
  81.        erstellte  Programme  ausführbar  im  Bootsektor  unterzubringen.
  82.        Natürlich  müssen diese Programme frei verschiebbar  (PC-relativ)
  83.        programmiert sein, sie dürfen weder DATA-, noch  BSS-Segment ent-
  84.        halten und müssen mit 'RTS' abgschlossen werden. Ist es eine Rou-
  85.        tine, die auch noch für mehr als zwei andere Benutzer interessant
  86.        ist, so wäre ich sehr an dem Code interessiert, zwecks Einbindung
  87.        in "Bootsie".
  88.  
  89.        Mit dem Button -Extern- kann dieser Code geladen werden.  Es sind
  90.        dann alle anderen Funktionen deaktiviert.
  91.  
  92.        Ergänzungen zur Version 1.30
  93.        ----------------------------
  94.        Inzwischen  habe  ich  tatsächlich  einige  neue  Anregungen  für
  95.        "Bootsie" bekommen (Dank an Sören Schnee!),  die in der aktuellen
  96.        Version  z.T.  bereits implementiert sind.  Dazu gehört das  Aus-
  97.        schalten  der CTRL-G-Glocke,  von der  in  AUTO-Ordner-Programmen
  98.        immer  exzessiver Gebrauch gemacht wird und die nicht  jedermanns
  99.        Sache ist. Sie kann vom Kontrollfeld wieder eingeschaltet werden,
  100.        dann sind die AUTO-Programme ja abgearbeitet.
  101.  
  102.        Desweiteren  kann  man jetzt die Vertikalfrequenz  in  den  Farb-
  103.        Betriebsarten  auf  60  Hz stellen,  was  einem  ein  wenig  mehr
  104.        Flimmerfreiheit  beschert,  sowie  die  Steprate  beider  Floppy-
  105.        Laufwerke vorgeben.
  106.  
  107.        Das  sind alles Dinge,  für die es bereits  AUTO-Ordner-Programme
  108.        und CPX-Module wie Sand am Meer gibt.  "Bootsie" habe ich aber in
  109.        der  Absicht  programmiert,  die  Bootzeit  auf  ein  Minimum  zu
  110.        verkürzen,  dem eine Vielzahl von diesen Programmen, insbesondere
  111.        bei reinem Diskettenbetrieb, entgegenstehen.
  112.  
  113.        Ergänzungen zur Version 1.31
  114.        ----------------------------
  115.        Endlich   werden   keine  Bomben   mehr   geworfen,   wenn   eine
  116.        Bootdiskette,  die  für 68020/30-Cache bzw.  MegaSTE  vorbereitet
  117.        ist,  auf  einem  anderen  Rechner  benutzt  wird.
  118.  
  119.        Ergänzungen zur Version 1.40
  120.        ----------------------------
  121.        Fehler in der Steprateneinstellung behoben und Code optimiert.
  122.  
  123.        Ergänzungen zur Version 1.50
  124.        ----------------------------
  125.        Jetzt auch vernünftig lauffähig unter Mag!x.  Es kann  allerdings
  126.        noch  der eine oder andere redraw-Fehler in  Hintergrund-Fenstern
  127.        auftreten.
  128.  
  129.        Ergänzungen zur Version 1.60
  130.        ----------------------------
  131.        Dialogboxen  restaurieren ihren Hintergrund  jetzt  selbsständig,
  132.        dadurch keine redraw-Fehler mehr.  Die Dialogbox wird nicht  mehr
  133.        so  häufig  neu  gezeichnet.   Bei  den  'Nachfrage'-Boxen  waren
  134.        versehentlich immer beide Buttons in 'default'-Stellung. Kleinere
  135.        Schönheitskorrekturen, sowie neuer 'Look'.
  136.  
  137.        Ergänzungen zur Version 1.61 (nicht öffentlich)
  138.        -----------------------------------------------
  139.        Obige Änderungen machen wieder einmal Probleme mit Mag!x zusammen
  140.        mit fliegenden Dialogen. Laß ich aber vorerst so.
  141.        Resource im Code eingebunden, damit es handlicher wird. Beispiel
  142.        zur Programmierung eigener Bootroutinen hinzugefügt (EXAMPLE).
  143.  
  144.        Ergänzungen zur Version 1.70
  145.        ----------------------------
  146.        Ich lasse die Dialoge doch nicht so.
  147.        Ab sofort wird die MAGIC-Library von Peter Hellinger benutzt. Die
  148.        Dialoge sind jetzt fliegend und es werden echte Radio- und Cross-
  149.        Check-Buttons benutzt. Leider ist das Programm dadurch wesentlich
  150.        größer geworden, ohne an Funktionalität zu gewinnen.
  151.  
  152.  
  153.        Eine  Benutzung in den niedrigen Farb-Auflösungen ist  wegen  der
  154.        dann zerwürfelten Dialogbox nicht zu empfehlen.
  155.  
  156.        Bei  Problemen mit "Bootsie" bin ich per email unter der  UseNet-
  157.        Adresse
  158.  
  159.                      sk@lumumba.sh.sub.de    (Stefan Krey)
  160.  
  161.        erreichbar.
  162.  
  163.        Stefan Krey
  164.