home *** CD-ROM | disk | FTP | other *** search
/ Crawly Crypt Collection 1 / crawlyvol1.bin / crm_demo / ofaxis11 / beispiel / fft / fourier.txt next >
Text File  |  1993-08-24  |  9KB  |  163 lines

  1. Beispiel für "FFT..." im Menütitel "Numerik"
  2.  
  3. "FFT" erlaubt die Berechnung von Fouriertransformationen, inversen
  4. Fouriertransformationen und Leistungsspektren. Dabei können Sie
  5. zusätzlich ein sogenanntes 'windowing' nutzen, um z.B.
  6. 'Schwebungseffekte' (Aliasing) der Fouriertransformierten zu
  7. unterdrücken.
  8. In unserem Beispiel wollen wir uns generell auf die Berechnung von
  9. Leistungsspektren beschränken. Im ersten Teil werden wir uns mit dem
  10. im Beispiel 'Parser' erzeugten Rechteckdatensatz beschäftigen, im zweiten
  11. Teil kümmern wir uns dann um die Wirkung der Fensterfunktionen.
  12.  
  13. Allgemeines:
  14. Klären wir zunächst einmal kurz die prinzipielle Funktion der
  15. Dialogbox "Fouriertransformation". Damit Sie diese überhaupt sehen
  16. können, gehen Sie wie folgt vor:
  17. - Öffnen Sie ein "neues Diagrammfenster" (unter "Fenster" der Hauptmenüzeile)
  18. - Laden Sie die für den ersten Teil des Beispiels vorgesehene Datei "RECHTECK.DAT".
  19. - Wählen Sie den Menüpunkt "FFT..." im "Numerik" Menü der Menüzeile des
  20.     Diagrammfensters.
  21.  
  22. Sie sehen nun in der Dialogbox die Felder "Datensatz", "Größe des
  23. Zieldatensatzes", "Operation", "Fensterfunktion" und "Größe". Natürlich
  24. auch noch die Knöpfe "Ok" und "Abbruch" zum Verlassen der Dialogbox.
  25. Das Feld "Datensatz" dürfte Ihnen bekannt sein. Es  dient der Auswahl
  26. von Quell- und Zieldatensatz. Der wesentliche Unterschied zu den
  27. vorigen Feldern dieser Art ist außer der Anzahl der Popupboxen die
  28. Textzeile, in der Sie die Information über die Punktanzahl des
  29. Quelldatensatzes erhalten.
  30. Im Feld "Größe des Zieldatensatzes" gibt
  31. OFF-AXIS Ihnen in der Zeile x-max den maximalen x-Wert der
  32. Fouriertransformierten und in der Zeile x-Schritt deren x-Schrittweite
  33. an. x-max hängt von der (x-)Schrittweite Ihres Ausgangsdatensatzes ab.
  34. Je kleiner die Schrittweite, umso größer ist x-max.; x-Schritt der
  35. Fouriertransformierten hängt entsprechend von den Extremwerten (und
  36. der Punktanzahl) ihres Ausgangsdatensatzes ab. Den Wert für Benutzer
  37. x-max können Sie editieren. Damit läßt sich der Darstellungsbereich der
  38. Fouriertransformierten einschränken (wir werden dies im Beispiel
  39. sehen).
  40. Das Feld "Operation" bietet Ihnen die Wahl zwischen der Berechnung der
  41. Fouriertransformation, der inversen Fouriertransformation und der
  42. Berechnng des Leistungsspektrums. Das Leistungsspektrum ist das
  43. Betragsquadrat der Fouriertransformierten. Anstelle das
  44. Leistungsspektrum über den vorgesehenen Knopf zu berechnen, könnten Sie
  45. auch den Knopf Fouriertransformation wählen und die restlichen
  46. Operationen 'zu Fuß' mit "Rechnen" durchführen. Die Ausgabe der
  47. y-Werte erfolgt für das Leistungsspektrum in der Einheit dB. Der
  48. Startwert (x=0 bzw. f=0) kann wahlweise auf 0 dB normiert werden. Die
  49. Ausgabe der y-Werte der Fouriertransformation und der inversen
  50. Fouriertransformation erfolgt dagegen nicht in der Einheit dB.
  51. Im Feld "Fensterfunktion" steht Ihnen wieder ein Popup zur Auswahl der
  52. einzelnen Fensterfunktionen zur Verfügung. Wir gehen hierauf weiter
  53. unten näher ein.
  54. Die Berechnung kann nur erfolgen, wenn die Anzahl der Datenpunkte des
  55. Quelldatensatzes eine Potenz zur Basis zwei ist (512, 1024, 2048,..). 
  56. Da dies in der Regel nicht der Fall ist und damit diese Bedingung
  57. erfüllbar ist, gibt es das Feld "Größe". Hier kann die Größe des zu
  58. transformierenden Datensatzes nur in Potenzen zur Basis zwei
  59. eingestellt werden. Der Quelldatensatz wird dabei vom letzten Punkt
  60. (x-max) an mit y=0 erweitert, so daß die Punktanzahl des erweiterten
  61. Quelldatensatzes der Forderung entspricht. Ein weiterer Vorteil der
  62. erweiterten Datensätze ist der Einfluß auf den Punktabstand der
  63. Fouriertransformierten (Nyquist-Theorem, oben schon angedeutet). Die
  64. Maximalfrequenz der Fouriertransformierten wird durch die Differenz der
  65. Datenpunkte der x-Achse des Ausgangsdatensatzes (z.B. ein Signal im
  66. Zeitbereich) bestimmt (Nyquist-Theorem). Der Punktabstand des transformierten
  67. Datensatzes ist durch diese Maximalfrequenz und die Punktanzahl des
  68. erweiterten Datensatzes bestimmt. Bei entsprechend vielen
  69. Datenpunkten im Ausgangsdatensatz lassen sich so auch die
  70. Frequenzkomponenten mit "kleinen" (im Verhältnis zur Maximalfrequenz)
  71. Frequenzabstand gut auswerten.
  72.  
  73. Bedenken Sie, daß jetzt mitunter aufwendige Rechenoperationen
  74. stattfinden werden, die Ihren Rechner schon beschäftigen werden. Der
  75. Einsatz eines Koprozessors bewirkt hier 'wahre Wunder' (natürlich
  76. benötigen Sie dann auch die Koprozessor-Version von OFF-AXIS). Wir
  77. möchten Sie an dieser Stelle allerdings auch nochmal darauf hinweisen,
  78. daß die Berechnungen in OFF-AXIS (und natürlich auch die Berechnungen
  79. zur eigentlichen Darstellung der Diagramme) bzgl. der
  80. Ausführungszeiten optimiert sind. Vielleicht haben Sie ja die
  81. Möglichkeit das folgende Beispiel mit seinen 8192 Datenpunkten, mal
  82. mit einem anderen Programm/Rechner nachzuvollziehen. (8192 Datenpunkte
  83. als Wertepaare (Text) untereinander ausgedruckt erfordern etwa 35 DIN
  84. A4 Seiten!) Berücksichtigen Sie jedoch die jeweiligen
  85. Rechnerkonfigurationen/-leistungen und die Koprozessorunterstützungen
  86. bei einem solchen Vergleich.
  87. Wir haben also jetzt unseren Datensatz "RECHTECK.DAT" in einem
  88. Diagrammfenster geladen.
  89. Wir wollen nun das Leistungsspektrum dieses Datensatzes berechnen.
  90. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
  91.  
  92. -    Wählen Sie zuerst den Quelldatensatzes ("RECHTECK.DAT") aus.
  93.     Im Feld "Größe des Zieldatensatzes" wird die Maximalfrequenz und der
  94.     Frequenzabstand der Fouriertransformierten eingetragen.
  95.     Der Wert von Benutzer x-max sollte jetzt gleich dem Wert x-max sein.
  96.  
  97. - Wählen Sie nun den Zieldatensatz ("FFT01.DAT") aus.
  98.  
  99. - Als Operation ist der Radiobutton "Leistungsspektrum" mit "0 dB Referenz"
  100.     zu wählen.
  101.  
  102. - Wir wollen starten mit einer Fouriertransformation mit 1024 Punkten.
  103.     Wählen Sie diese Punktanzahl im Feld Größe.
  104.  
  105. - Nach Betätigung des Knopfes "Ok" startet die Rechnung. Damit Sie das
  106.     Ergebnis besser sehen können, deaktivieren Sie den Quelldatensatz.
  107.  
  108. * ERGBEBNIS:
  109.     Sie sehen das Leistungsspektrum bis zu seiner Maximalfrequenz.
  110.     Wir wollen unser Intersse nun aber dem Frequenzbereich bis x = 20
  111.     zuwenden. Dazu können wir uns mit dem Menüeintrag "Zoom" im Menütitel
  112.     "Edit" den gewünschten Bereich aussuchen. Nachdem Sie diesen
  113.     Menüpunkt ausgewählt haben, erscheint im Diagrammfenster nicht mehr
  114.     der Pfeil als Mauszeiger. Sie führen nun ein Kreuz mit Ihrer Maus. Drücken Sie
  115.     jetzt auf die linke Maustaste und bewegen die Maus dabei, so ziehen
  116.     Sie ein Rechteck auf, das den gewünschten zu vergrößernden Bereich
  117.     markiert. Wählen Sie also als Ausschnitt den x-Bereich von 0 bis 20.
  118.     Das Ganze läßt sich mit dem Menüpunkt "autoskalieren" rückgängig
  119.     machen. Sie sehen jetzt, daß die Anzahl der Punkte
  120.     im ausgeschnittenen Bereich so gering ist, daß Sie eigentlich nicht
  121.     viel sehen. Hier können nur bedingt Aussagen getroffen werden.
  122. !!Zur Fortsetzung des Beispiels müssen Sie nun wieder den Zoommodus
  123.     ausschalten! (unter "Edit" "Autoskalieren" wählen). Anderenfalls
  124.     arbeitet OFF-AXIS bei allen numerischen Operationen (außer
  125.     reskalieren/normieren) nur mit dem Teil eines Datensatzes, dessen
  126.     x-Werte innerhalb des sichtbaren x-Bereiches im Fenster liegen!!
  127.     
  128. - Tragen Sie nun bei "Benutz. x-max: " den Wert 20 ein und führen Sie
  129.     die Berechnung des Leistungsspektrums mit 8192 Punkten durch.
  130.     Im Zieldatensatz sollten nun die aufgelösten Maxima bei ungeraden
  131.     Vielfachen der Rechteckfrequenz sehr gut zu erkennen sein.
  132.     Die Wahl von "Benutz. x-max" schränkt hier die Anzahl der Punkte des
  133.     Zieldatensatzes auf das Notwendige ein.
  134.     So hat Ihr Zieldatensatz in diesem Beispiel etwa 670 Punkte und nicht 8192.
  135.     
  136. Sie können jetzt also auch Fouriertransformationen mit OFF-AXIS
  137. vornehmen. Dabei habei Sie den Einfluß erweiterter Datensätze und die
  138. Vorgabe von Maximalfrequenzen kennengelernt. 
  139.     
  140. Kommen wir damit zum zweiten Teil dieses Beispiels, der Besonderheit
  141. der Fensterfunktionen. Wir möchten Ihnen hier allerdings nur einen
  142. sehr kurzen Einblick geben, da ein ausführliches Beispiel den
  143. vorliegenden Rahmen wohl sprengen würde.
  144. Gehen wir von einem Signal im Zeitbereich aus, zum Beispiel einer
  145. Sprungfunktion. Löschen Sie unser altes Diagrammfenster und laden die
  146. Arbeitsdatei "SPRUNG.WRK" in ein neues Diagrammfenster.
  147. Der Datensatz hat 100 Punkte. Führen Sie nun die Berechnung des
  148. Leistungspektrums dieses Datensatzes mit einer "Größe" von 512 Punkten
  149. zunächst ohne Fensterfunktionen durch. Als Ergebnis sehen Sie, daß das
  150. Leistungsspektrum Oszillationen aufweist. Diese Oszillationen sind
  151. bedingt durch die Fouriertransformation eines Rechtecksignals. Die
  152. Fouriertransformierte ist eine sin(x)/x Funktion, hat also
  153. oszillatorischen Charakter. Ziel des 'windowings' soll es hier demnach
  154. sein, abrupte Übergänge zu vermeiden. Dies kann mit den verschiedenen
  155. Filtern erreicht werden. Wiederholen sie einmal die eben durchgeführte
  156. Berechnung des Leistungsspektrums mit denselben Parametern, nur wählen
  157. Sie jetzt als Fensterfunktion "Hamming" aus. Als Ergebnis sehen Sie,
  158. daß die Oszillationen deutlich unterdrückt werden.
  159. Dieses Beispiel soll hier nicht weiter ausgeführt werden. Auf
  160. 'Fallstricke', Tricks und andere Anwendungen wird im Handbuch
  161. ausführlich eingegangen.
  162.  
  163.