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Text File | 1996-04-06 | 103.3 KB | 2,123 lines |
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- Cross \\// Version 3.11
- //\\ Point DOS
- » universelle Pointsoftware «
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- UUCP-Modul
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- Versuch einer Dokumentation
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- (c) 1993,96 Peter Mandrella
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- Inhalt
- ════════════════════════════════════════════════════════════════════
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- I Grundlagen
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- 1.1 Usenet, Internet und Sub-Netze
- 1.2 News, Mails und Mailinglisten
- 1.3 UUCP - das Übertragungsprotokoll
- 1.4 Wie werde ich Usenet-Teilnehmer?
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- II Installation und Bedienung
-
- 2.1 Installation und Konfiguration
- 2.2 Netzanruf
- 2.3 Bestellen und Verwalten von Newsgroups
- 2.4 "Sysop-Mode" (Disk-Poll)
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- III Arbeiten mit UUCP
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- 3.1 Envelope-Adressierung
- 3.2 Cancel-Nachrichten
- 3.3 Teilnahme an Mailinglisten
- 3.4 Dateitransfer mit UUCP
- 3.5 Dateitransfer per Mail
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- IV Technische Dokumentation
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- 4.1 RFC-Daten, Packer und der Nachrichten-Konvertierer UUZ
- 4.2 Der XP-UUCICO
- 4.3 Dateilisten-Konvertierprogramme
- 4.4 Definition eigener RFC-Headerzeilen
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- Anhang
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- A. Dateien im CrossPoint/UUCP-Paket
- B. Glosssar
- C. CrossPoint/UUCP - Versionsgeschichte
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- I Grundlagen
- ════════════════════════════════════════════════════════════════════
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- Vorwort
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- Im Oktober '92, genau ein Jahr nach Beginn der CrossPoint-
- Entwicklung, habe ich mit der Arbeit an etwas begonnen, dessen
- Umfang damals kaum abzuschätzen war: Dem Ausbau einer Z-Netz/Fido
- /MausNet-Pointsoftware zu einem vollständigen UUCP-Paket. Das Ziel
- war, ein anwenderfreundliches UUCP-Komplettsystem herzustellen, das
- sich genauso leicht installieren, bedienen und warten läßt wie z.B.
- ein Fido-Pointprogramm.
-
- Das erste Ergebnis dieser Arbeit befindet sich nun auf Ihrer
- Festplatte. Wie jedes erste Ergebnis, so stellt auch dieses sicher
- noch nicht der Weisheit letzten Schluß dar. So beinhaltet das
- Programm z.B. noch keine Verwaltung von Threads, wie man sie von
- verschiedenen Newsreadern gewohnt ist. Insgesamt bietet CrossPoint
- aber schon jetzt einen Komfort und Leistungsumfang, der herkömmliche
- UUCP-Systeme bei weitem übertrifft.
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- Haben Sie bereits mit einer anderen UUCP-Software gearbeitet und
- möchten nun auf CrossPoint umsteigen?
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- Dann sollten Sie zunächst einmal XPOINT.DOC lesen, oder zumindest
- die ersten Kapitel kurz überfliegen, um sich mit dem Grundkonzept
- von CrossPoint vertraut zu machen; es weicht deutlich von dem
- anderer Newsreader/Mailer ab. Die Terminologie in den einzelnen
- Netzen ist sehr unterschiedlich, und um eine größtmögliche
- Konsistenz zu erreichen, verwendet CrossPoint innerhalb des
- Programms weitgehend einheitliche Begriffe, z.B. "Point" statt
- "leaf-site", "Brett" statt "Newsgroup" und "PM" statt "Mail". Bei
- allen Verfechtern einer klaren Usenet-Terminologie möchte ich mich
- schonmal im voraus dafür entschuldigen. Innerhalb von UUCP.DOC habe
- ich mich bemüht, die "korrekten" Bezeichnungen zu verwenden.
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- Im Übrigen können Sie gleich bei Abschnitt II dieses Textes
- fortfahren; Teil I wendet sich ausschließlich an Usenet-Einsteiger.
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- Sind Sie Neueinsteiger im Usenet?
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- Dann sollten Sie nichts überstürzen. Das Usenet erhebt den Anspruch,
- professioneller zu sein als Hobby-Mailboxnetze wie Fido oder Z-Netz,
- und manchmal ist es das sogar. Lesen Sie den folgenden Text genau,
- und machen Sie sich vor allem mit den technischen Details vertraut.
- Wenn Sie in einer Usenet-Gruppe eine technische Frage stellen,
- müssen Sie damit rechnen, mit einem Schwall technischer Begriffe und
- Sachverhalte überschüttet zu werden. Dem sollten Sie gewachsen sein.
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- Bevor wir zum Schluß dieses Vorwortes kommen, möchte ich mich noch
- bei Martin Jahner <marty@ruessel.sub.org> bedanken, dessen Rechner
- unzählige, hinterhältige Angriffe durch meinen uucico absturzfrei
- überstanden hat, bei Hajo Zierke <hajo@quijote.in-berlin.de>, der
- sich trotz aller Bugs nicht davon abhalten ließ, das Programm ein
- halbes Jahr lang betazutesten, und bei Lutz Petersen <lp@shlink.de>,
- der mir eine Menge Nachhilfe in Sachen RFC-Netze erteilt und an Teil
- I dieses Textes mitgewirkt hat. Mein ganz besonderer Dank geht an
- Ian Lance Taylor <ian@airs.com>, ohne dessen hervorragende
- Dokumentation des UUCP-Protokolls dieses Programm nicht möglich
- gewesen wäre.
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- Peter Mandrella
- Juli 1993
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- 1.1 Usenet, Internet und Sub-Netze
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- Die verblüffendste Eigenschaft der meisten UUCP-anwendenden Personen
- und derer, die es werden möchten, ist, daß sie gar nicht wissen, an
- welchem Netz sie da eigentlich teilnehmen (wollen). Grund der
- Verwirrungen ist, daß wir es hier nicht mit einem homogenen Netz wie
- z.B. dem FidoNet oder MausNet zu tun haben, dessen Systeme alle in
- einer zentralen Liste erfaßt sind. Niemand weiß genau, wieviele
- Teilnehmer das Netz hat - die Schätzungen bewegen sich zwischen
- hunderttausend und einigen Millionen - und niemand kann sagen, wer
- nun mit welcher Technik daran teilnimmt.
-
- Glücklicherweise gibt es bestimmte technische Standards, die in
- diesem Netzbereich weit verbreitet sind, und anhand dieser Standards
- läßt sich eine grobe Einordnung treffen.
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- ■ RFCs: Die technische Grundlage
-
- Allen Netzen, mit denen wir uns im folgenden beschäftigen werden,
- ist eines gemeinsam: Sie begründen sich auf einer Reihe von
- technischen Standards, die witzigerweise die Bezeichnung "Request
- for Comments" (Aufforderung zu Kommentaren) haben; man spricht daher
- von "RFC-basierten Netzen". Die verschiedenen RFC-Texte sind bzw.
- werden fortlaufend durchnumeriert und in den Netzen veröffentlicht.
- Falls Sie sich näher für diese Dokumente interessieren, so finden
- Sie in Abschnitt IV dieses Textes eine Übersicht derjenigen, die für
- CrossPoint relevant sind.
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- Eine Ausnahme bildet das UUCP-Protokoll, auf das wir noch näher zu
- sprechen kommen werden. Es ist nicht in den RFCs beschrieben.
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- ■ Was ist Usenet?
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- "Ein loser Zusammenschluß von allen, die meinen, daß sie
- dazugehören". Dies ist eine sehr treffende Definition, aber sie ist
- wenig hilfreich. Besser läßt sich das Usenet als die Menge aller
- Rechner - genannt "sites" - beschreiben, die untereinander
- öffentliche Nachrichten - genannt "news" - austauschen. Nach dieser
- allgemeinen Definition sind z.B. auch Mailboxen im Z-Netz Teilnehmer
- im Usenet; in etwas spezielleren Definitionen wird das Usenet
- dagegen auf den RFC-Bereich eingeschränkt. Der entsprechende RFC-
- Standard trägt die Nummr 1036; somit ist das Usenet also die Menge
- aller Rechner, die öffentliche Nachrichten im RFC-1036-Format
- austauschen.
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- Um es noch einmal zu verdeutlichen: Das Usenet ist *kein*
- geschlossenes, physikalisches Netz, genausowenig wie "die
- Autofahrer" eine geschlossene Bevölkerungsgruppe sind.
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- Da Sie mit CrossPoint öffentliche Nachrichten austauschen werden,
- dazu noch im RFC-Format, nehmen Sie mit CrossPoint am Usenet teil.
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- ■ Was ist Internet?
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- Das Internet ist ein weltweiter Zusammenschluß von ziemlich vielen
- Rechnern - meist unixartiger Natur -, die über das in den RFCs
- definierte Internet Protocol (IP) Daten untereinander austauschen.
- Zwischen den einzelnen Systemen bestehen permanente Verbindungen
- über Standleitungen, oft auch über besondere
- Hochgeschwindigkeitsleitungen, sodaß dieses Netz ausgesprochen
- schnell ist; Nachrichtenlaufzeiten von wenigen Sekunden sind keine
- Seltenheit. Mittels IP läßt sich von jedem zu jedem beliebiebigen
- anderen Internet-Rechner eine direkte Verbindung herstellen. Jeder
- der Rechner hat eine weltweit eindeutige Internet-Adresse.
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- Die Aufgabe des Internet besteht darin, die Infrastruktur für
- bestimmte Dienste zur Verfügung zu stellen. Wichtige Dienste sind
- z.B. der Austausch von öffentlichen Nachrichten (News) und privaten
- Nachrichten (Mail), die Übertragung von Dateien (FTP = File Transfer
- Protocol) und das Herstellen von Online-Terminal-Verbindungen zu
- einem Internet-Rechner (Remote Login). Technische Grundlage für
- diese Dienste bilden wiederum entsprechende RFC-Standards.
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- Betreiber des Internet sind hauptsächlich Firmen, Universitäten und
- öffentliche Einrichtungen. Als privater Anwender werden sie wegen
- der hohen Kosten normalerweise nicht direkt am Internet teilnehmen;
- CrossPoint ist auch gar nicht dafür ausgelegt.
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- ■ Sub-Netze
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- Das Internet ist nicht nach außen abgeschlossen, sondern es stellt
- Verbindungen zwischen einer Vielzahl von Sub-Netzen (logischen
- Teilnetzen) her. Das Kennzeichen der Sub-Netze ist, daß sie
- ebenfalls bestimmte Dienste bereitstellen - insbesondere Mail und
- News -, und daß sie einen oder mehrere Übergangspunkte zum Internet
- besitzen, d.h. Systeme, die sowohl am Sub-Netz als auch am Internet
- teilnehmen. Schickt nun ein Teilnehmer von Sub-Netz A in Deutschland
- eine Mail an jemanden im Sub-Netz B in den USA, dann tritt sie in
- Deutschland in das Internet ein, wird darin schnell in die USA
- transportiert und tritt dort wieder aus dem Internet aus. Das in den
- Sub-Netzen am weitesten verbreitete Übertragungsprotokoll - das
- Gegenstück zum IP im Internet - ist UUCP; wir werden später noch
- näher darauf eingehen.
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- Ein Beispiel für ein solches Sub-Netz ist das gleichnamige SubNet in
- Deutschland - ein Zusammenschluss von Privatpersonen, die ihre
- Rechner über Modem- und ISDN-Verbindungen zu einem logischen Netz
- verknüpft haben. Der zentrale Rechner des SubNet verfügt über einen
- InterNet-Zugang und wickelt den Verkehr mit der Außenwelt ab.
- Daneben gibt es auch viele regionale Sub-Netze wie z.B. Hanse-
- Networking (das HanseNet) in Hamburg oder das Hannover-Net (HanNet)
- in Hannover. Diese Netze besitzen öffentliche Modem- und ISDN-
- Zugänge, die Sie für unterschiedliche Gebühren nutzen können.
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- Halten wir also fest: Als CrossPoint-Anwender - oder allgemein: als
- Benutzer einer UUCP-Software - nehmen Sie an einem RFC-basierten
- Sub-Netz teil und nutzen dessen Mail- und News-Dienste. Da dieses
- Netz mit dem Internet verbunden ist, können Sie auch Nachrichten mit
- Internet-Teilnehmern (z.B. in Firmen oder Universitäten)
- austauschen.
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- 1.2 News, Mails und Mailinglisten
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- Während innerhalb von CrossPoint der Unterschied zwischen einer
- öffentlichen und einer privaten Nachricht nur im Drücken einer
- anderen Taste besteht, wird in RFC-Netzen streng zwischen Mail (=
- privaten Nachrichten) und News (= öffentlichen Nachrichten)
- unterschieden. Traditionell werden sogar zum Versenden von Mail und
- News unterschiedliche Programme verwendet. Als CrossPoint-User
- merken Sie diesen Unterschied z.B. daran, daß für Mail und News oft
- unterschiedliche Kostenregelungen gelten, oder daß bestimmte
- Features nur bei News oder nur bei Mails (z.B. Envelope-Adressen;
- mehr dazu später) unterstützt werden.
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- ■ Mails (PMs)
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- Das Wichtigste an einer Mail ist die Adresse des Empfängers. Im
- Usenet gibt es ungefähr ein halbes Dutzend verschiedene Arten, Mails
- zu adressieren. Innerhalb von CrossPoint wird nur *eine* Form der
- Adressierung verwendet; andere Formen werden, soweit möglich, in
- diese Form umgewandelt.
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- - Domainadressierung (Internet-Adressierung)
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- Dies ist DIE Standardform der Adressierung. Sie ist einerseits
- leistungsfähig genug, um die ungeheure Anzahl von Teilnehmern in
- RFC-basierten Netzen in den Griff zu bekommen, andererseits aber
- sehr einfach zu handhaben.
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- Eine "domainisierte" Adresse hat immer folgende Form (die
- Leerzeichen gehören nicht dazu und dienen nur der übersichtlicheren
- Darstellung) ...
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- User @ Rechner . Domain . Topleveldomain
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- und wird immer von rechts nach links interpretiert. Schicken Sie
- z.B. eine Mail an "ghostwriter@hot.zer.de", dann läuft sie folgenden
- Weg:
-
-
- Topleveldomain ist ".de"
-
- -> Die Mail geht an den zentralen Rechner in Deutschland, der für
- "de" zuständig ist. Dieser Rechner kennt alle Domains unterhalb
- von "de" und stellt die Nachricht an den zuständigen Rechner für
- die betreffende Domain zu:
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- Domain ist ".zer.de"
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- -> Die Mail geht an den zentralen deutschen Rechner für die Domain
- "zer" innerhalb von "de". Dieser wiederum kennt alle Rechner,
- die an "zer" teilnehmen und schickt die Mail weiter an den
- Zielrechner:
-
- Rechner ist "hot.zer.de"
-
- -> Nun wird der linke Teil der Adresse als Username interpretiert,
- d.h. die Mail landet im Postfach von "ghostwriter".
-
- Etwas anders verläuft der Weg der Nachricht natürlich, wenn Sie sie
- z.B. innerhalb der Domain "zer.de" absenden. In diesem Fall wird sie
- nicht erst bis zum Zentralrechner für "de" weitergeleitet, sondern
- direkt innerhalb der Domain "zer" zugestellt.
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- An diesem Beispiel ist übrigens auch sehr schön zu erkennen, daß die
- Domain-Adressoerung nicht auf bestimmte Netze beschränkt ist;
- "zer.de" befindet sich nämlich im Z-Netz, einem nicht-RFC-basierten
- Netz, die Nachricht läuft also über einen Gateway (Schnittstelle
- zwischen zwei Netzen).
-
-
- Weitere Beispiele für Topleveldomains sind:
-
- .fr Frankreich \
- .dk Dänemark | Länderkennungen
- .fi Finnland /
-
- .com kommerzielles Teilnetz \
- .edu Bildungseinrichtungen | vor allem in Nord-
- .gov Regierungs-Teilnetz | Amerika verbreite
- .mil militärisches Teilnetz | TopLevel-Domains
- .nato Teilnetz der NATO |
- .org Organisation /
-
-
- Es gibt noch zwei abgewandelte Formen der Domainadressierung, bei
- denen die Adresse um den Realname (also Ihren Namen) erweitert wird:
-
- ghostwriter@hot.zer.de (Ulrich Stamm)
- "Ulrich Stamm" <ghostwriter@hot.zer.de>
-
- Innerhalb von CrossPoint werden Sie diese Form der Adressierung aber
- nie verwenden, da XP immer Adresse und Realname trennt (einzige
- Ausnahme: Die Eingabe einer Vertreteradresse mit Realname bei /Edit
- /Boxen/Edit/RFC|UUCP). Es könnte aber passieren, daß jemand seine
- Adresse in dieser Form angibt. Um ihn oder sie mit XP anzuschreiben,
- müssen Sie den Realname und die Klammern weglassen. Die Groß
- /Kleinschreibung des Domainteils der Adressen ist übrigens beliebig;
- ghostwriter@HOT.Zer.de wäre also ebenfalls möglich. Oft darf auch
- der Username beliebig geschrieben werden - verlassen sollten Sie
- sich darauf aber nicht.
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- - UUCP-("Bang")-Adressierung
-
- Bei der UUCP-Adressierung wird der genaue Pfad angegeben, den eine
- Nachricht bis zum Zielsystem laufen soll, z.B. system1!system2
- !system3!endsystem!username. Diese Form der Adressierung ist
- überholt und nicht RFC-konform und wird daher von CrossPoint nicht
- unterstützt. Wenn es denn unbedingt sein muß, können Sie versuchen,
- die Interpretation der Adresse Ihrem UUCP-Server zu überlassen;
- hängen Sie dazu einfach dessen Adresse in der Form "@server.domain"
- an. Mit ein wenig Glück funktioniert es.
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- ■ MIME
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- Ursprünglich konnten RFC-Nachrichten nur aus reinen ASCII-Zeichen
- bestehen, d.h. es konnten keine nationalen Sonderzeichen und keine
- Binärdaten übertragen werden. Seit 1992 gibt es einen neuen Standard
- namens MIME, der dieses Manko behebt, und der von CrossPoint bereits
- weitgehend unterstützt wird. Es wird aber noch eine Weile dauern,
- bis MIME netzweit verwendet wird - wenn Sie innerhalb einer
- Nachricht z.B. deutsche Umlaute verwenden, kann es durchaus
- passieren, daß sie beim Empfänger in Form von unlesbaren
- Hieroglyphen ankommen. Sie sollten also vorerst noch sparsam damit
- umgehen, zumindest bei Nachrichten ins Ausland.
-
- Der MIME-Standard gilt bisher übrigens nur für Mails; mit einer
- Adaption für News ist aber in absehbarer Zeit zu rechnen.
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- ■ News
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- Öffentliche Nachrichten im Usenet, genannt Artikel, werden - wie in
- allen anderen Netzen auch - in verschiedenen Brettern verteilt,
- genannt Newsgroups oder Gruppen. Die Anzahl der Newsgroups ist
- schwer abzuschätzen, da sie täglich schwankt, und nirgendwo wirklich
- alle Newsgroups verfügbar sind; sie dürfte z.Zt. in der
- Größenordnung von ca. 5000 Stück liegen.
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- Die Gruppennamen sind hierarchisch angeordnet, und die einzelnen
- Ebenen werden durch Punkte getrennt. So steht z.B.
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- comp.dcom.modems
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- für die Gruppe MODEMS im Bereich DFÜ (Data COMmunications) in der
- Hierarchie COMPuter. Beachten Sie, daß innerhalb von CrossPoint
- keine Punkte, sondern grundsätzlich Slashes (/) zum Trennen der
- einzelnen Brettebenen verwendet werden! Innerhalb von XP sieht diese
- Gruppe also so aus:
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- /comp/dcom/modems
-
- (Ausnahmen bestätigen die Regel: Bei /Config/Anzeige/Bretter können
- Sie die Anzeige für die Brettliste - und *nur* dafür - auf
- "Punktschreibweise" umstellen).
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- Eine Besonderheit von Usenet-News, die inzwischen auch im Z-Netz
- übernommen wurde, sind die sogenannten Crosspostings. Dies sind
- Nachrichten, die physikalisch nur einmal vorhanden sind, sich aber
- in mehreren Gruppen befinden, d.h. die mehrere Empfänger haben. Auf
- diese Weise können Artikel, die thematisch in mehrere Gruppen
- gehören, in jede passende Gruppe geschickt werden, ohne daß sie
- mehrfach gesendet werden müßten. Näheres dazu finden Sie in Kap.
- 4.6. von XPOINT.DOC.
-
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- ■ moderierte Newsgroups
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- Beim Stichwort "Moderator" fällt Ihnen vielleicht das FidoNet ein,
- wo in jedem Brett ein Moderator lauert, der Sie auf alle etwaigen
- Regelverstöße hinweisen wird. Mit dem Moderatorsystem im Usenet hat
- es jedoch eine völlig andere Bewandtnis: In moderierte Newsgroups
- dürfen Sie nicht direkt schreiben. Stattdessen müssen Sie jede
- Nachricht an einen Moderator senden, der entscheided, ob sie zum
- Thema der Gruppe paßt - wenn ja, dann wird er/sie die Nachricht
- dorthin weiterleiten.
-
- Das automatische Umleiten Ihrer Nachrichten an einen Moderator kann
- CrossPoint für Sie übernehmen; Sie müssen dazu nur die Adresse des
- Moderators als Brettvertreter eintragen. Näheres dazu finden Sie in
- Kap. 4.5. von XPOINT.DOC.
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- ■ Mailinglisten
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- Das Einrichten von Newsgroups ist mit einem gewissen Aufwand und
- Kosten für die an der Übertragung beteiligten Systeme verbunden.
- Mailinglisten sind eine einfache Alternative zu Newsgroups, die es
- jedem ermöglicht, eine Konferenz zu einem bestimmten Thema zu
- eröffnen, ohne eine neue Newsgroup einrichten zu müssen.
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- Technisch gesehen ist eine Mailingliste nichts anderes als ein
- irgendwo installierter, automatisch arbeitender
- Nachrichtenverteiler; in der Praxis ist sie eine über den Mailweg
- arbeitende Newsgroup. Schicken Sie eine Nachricht an die
- Mailingliste, so wird sie automatisch an alle Listenteilnehmer
- weitergeleitet. Um an einer Mailingliste teilzunehmen, müssen Sie
- eine Anmeldenachricht an den Listenverwalter (das ist meist kein
- Mensch, sondern ein automatisch arbeitendes Programm (ein "Daemon"))
- senden. Gleiches gilt für das Abmelden von der Liste. Eine Liste
- aller bekannten Mailinglisten wird regelmäßig in der Gruppe
- mail.mailing-lists veröffentlicht.
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- 1.3 UUCP - das Übertragungsprotokoll
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- ■ UUCP? Kann man das essen?
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- Nein, ganz sicher nicht. UUCP steht für Unix to Unix CoPy - ein
- ursprünglich für UNIX entwickeltes Programmpaket, das nichts weiter
- macht, als Dateien zwischen zwei Rechnern auszutauschen und ggf.
- eine Weiterverarbeitung dieser Dateien zu veranlassen. Die
- Beschränkung auf UNIX ist längst aufgehoben, aber der Zweck ist der
- gleiche geblieben: UUCP ist ein Standardverfahren zum Austauschen
- von Nachrichtenpaketen zwischen RFC-Netz-Systemen (für Fido-User: es
- entspricht in seiner Funktion in etwa einem Fido-Mailer).
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- Der Nachrichtenaustausch zwischen zwei UUCP-Systemen läuft in drei
- Schritten ab:
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- Zunächst meldet sich das anrufende System beim angerufenen an, indem
- es seinen Systemnamen und ggf sein Paßwort sendet (Login). Diese
- Anmeldung ist *nicht* Teil der UUCP-Spezifikation und kann bei jedem
- System wieder ein wenig anders aussehen. Bei den meisten Systemen
- wird CrossPoint sich automatisch anmelden können, aber bei einigen
- Systemen wird es nötig sein, ein speziell angepaßtes Anmeldescript
- zu schreiben; mehr dazu später.
-
- Nach der Anmeldung wird das sogenannte uucico-Programm gestartet
- (bei XP: UUCICO.EXE), das die weitere Übertragung vornimmt. Das
- anrufende und das angerufende System einigen sich nun auf eines der
- folgenden UUCP-Übertragungsprotokolle, das anschließend gestartet
- wird und für den eigentlichen Dateiaustausch sorgt:
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- UUCP-g: Dies ist das meistverwendete Protokoll; es wird praktisch
- von jedem UUCP-System unterstützt. Die Qualität der
- einzelnen Implementationen ist sehr unterschiedlich.
- Schlechte uucicos übertragen die Daten in sehr kleinen
- Blöcken von z.B. 64 Bytes; dies ist in etwa mit dem XModem-
- Protokoll vergleichbar. Gute Implementationen verarbeiten
- auch große Blöcke von z.B. 1024 Bytes und erreichen damit
- Geschwindigkeiten, die ungefähr denen von ZModem
- entsprechen.
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- CrossPoint unterstützt alle möglichen UUCP-g-Blockgrößen von
- 32 bis zum einem Maximum von 4096 Bytes. Es kommt
- darüberhinaus mit beliebig wechselnden Blockgrößen während
- einer Verbindung zurecht, sodaß es mit jeder nur denkbaren
- Gegenstelle zusammenarbeiten sollte.
-
- UUCP-f: Dies ist ein sehr simples Protokoll, das beim Übertragen
- ungepackter ASCII-Daten etwas effizienter arbeitet als UUCP-
- g. Ansonsten ist es nicht empfehlenswert.
-
- UUCP-z: Es gibt zwei verschiedene Protokolle mit dieser Bezeichnung.
- Bei dem von XP unterstützen UUCP-z handelt es sich um eine
- in Deutschland übliche Variante von UUCP-f, die i.d.R. ein
- wenig effizienter arbeiten dürfte als UUCP-g. Auf
- ungesicherten Modemverbindungen (also ohne V42) ist es aber
- nicht empfehlenswert.
-
- UUCP-e: Ein extrem simples Protokoll mit optimalem Datendurchsatz,
- aber ohne jede Fehlerkorrektur. Es darf nur dann verwendet
- werden, wenn Datenverluste bei der Übertragung oder an der
- seriellen Schnittstelle absolut ausgeschlossen sind.
-
- UUCP-i: Ein bidirektionales Protokoll, das die Daten in beide
- Richtungen gleichzeitig überträgt; nicht verwendbar bei HST-
- oder PEP-Modems. Wird von CrossPoint nicht unterstützt.
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- Vielleicht sind Sie jetzt aufgrund der vielen technischen Details
- ein wenig verwirrt und wissen nicht, welches Protokoll Sie verwenden
- sollen. Empfehlung: Nehmen Sie zuerst einmal UUCP-g. Das ist recht
- fehlersicher und sollte überall funktionieren. Später, wenn Sie mit
- der Materie besser vertraut sind, können Sie jederzeit auf ein
- anderes Protokoll umsteigen.
-
- Nähere technische Details zu UUCP finden Sie in Kapitel 4.2.
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- 1.4 Wie werde ich Usenet-Teilnehmer?
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- Sie müssen ein UUCP-System finden, bei dem Sie "pollen" können, d.h.
- über das Sie Ihre Nachrichten verschicken und empfangen. Dies kann
- sich deutlich schwieriger gestalten als die Suche nach einer Z-Netz-
- oder Fido-Mailbox - öffentlich zugängliche UUCP-Sites sind selten.
- Wenn Sie nicht gerade in einem Ballungsgebiet wohnen, werden Sie
- meist in die Regional- oder Fernzone ausweichen müssen.
-
- Die beiliegende Datei UUCP_PUB.DOC beinhaltet eine Liste von
- öffentlichen UUCP-Systemen in Deutschland und deren
- Ansprechpartnern. Beachten Sie, daß ständig neue Systeme dazukommen
- und alte wegfallen; auch Telefonnummern haben in der DFÜ-Szene die
- Eigenschaft, sich gelegentlich zu ändern. Es ist also durchaus
- möglich, daß viele Einträge in der Liste bereits veraltet sind. Eine
- aktuelle Version der Liste wird gelegentlich in der Gruppe
- de.etc.lists veröffentlicht.
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- ■ Postmeister und Wurzeln
-
- Von anderen Netzen kennen Sie möglicherweise den Username SYSOP als
- Synonym für den Systembetreiber. In RFC-basierten Netzen ist dieser
- Name äußerst unüblich; stattdessen erreichen Sie Ihren
- Ansprechpartner dort immer unter dem Namen "postmaster" (d.h.
- postmaster@system.do.main). Gelegentlich wird auch die Bezeichnung
- "root" verwendet, was dem Namen des Systemverwalters auf einem Unix-
- Rechner entspricht.
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- ■ Wie sollte ich mich im Usenet verhalten?
-
- Als Neuuser sollten Sie erst einmal Erfahrungen sammeln. Studieren
- Sie das Verhalten anderer Usenet-Teilnehmer und lernen Sie daraus.
- Lesen Sie die Artikel in de.newusers; dort finden Sie wertvolle
- Hinweise für Einsteiger.
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- Wenn Ihnen das Verhalten eines Users nicht gefällt, dann rufen Sie
- nicht nach der Koordination - es gibt nämlich keine. Das Usenet ist
- ein streng chaotisch organisiertes, selbsttragendes Gebilde. Wenn
- Sie meinen, daß jemand aus dem Netz ausgeschlossen werden sollte,
- dann können Sie dies umgehend veranlassen: Nehmen Sie ihn/sie
- einfach in Ihren Nachrichtenfilter (Fachjargon: Killfile) auf, und
- schon sind Sie ihn/sie für immer los :-)
-
- Denken Sie aber auch immer daran, daß Ihnen das gleiche passieren
- kann, falls Sie mit Ihren Artikeln jemandem Grund dazu geben.
-
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-
- II Installation und Bedienung
- ════════════════════════════════════════════════════════════════════
-
-
- Dieser Abschnitt enthält Informationen, die speziell die
- Installation und Nutzung von CrossPoint im Usenet betreffen.
- Ausführlichere Informationen zur Installation und Benutzung finden
- Sie in XPOINT.DOC.
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- 2.1 Installation und Konfiguration
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
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- Zunächst die gute Nachricht: Sie benötigen keinerlei
- Zusatzprogramme. Das CrossPoint/UUCP-Paket ist tatsächlich rundum
- komplett; es enthält nicht nur einen vollständigen uucico, sondern
- auch alle benötigten Packer/Entpacker. Sie können also sofort
- loslegen.
-
- Nun die schlechte Nachricht: Sie müssen trotzdem damit rechnen, daß
- die Einrichtung Ihrer UUCP-site (site = Point) etwas mehr Arbeit und
- Nerven in Anspruch nimmt, als die eines Fido- oder gar MausNet-
- Points; zu groß ist die Anzahl der möglichen Fehlerquellen.
- Versuchen Sie, auftretende Probleme zunächst in Zusammenarbeit mit
- dem Systembetreiber zu lösen. Er ist ab besten dazu in der Lage, die
- Fehlerursache zu entdecken.
-
-
- Als Erstes müssen Sie einige Daten über Ihren UUCP-Server in
- Erfahrung bringen:
-
- - Telefonnummer
- - Systemname und Domain
- - mögliche Packer (compress, freeze, gzip)
- - bevorzugtes UUCP-Protokoll; bei UUCP-g: maximale Paketgröße
- - Wird "batched SMTP" (bsmtp) unterstützt?
-
- Außerdem müssen Sie noch drei Dinge mit dem Systembetreiber
- ausmachen:
-
- - Ihren Systemnamen (= Sitename, "Pointname")
- - Ihren Loginnamen
- - Ihr Paßwort
-
- Den Sitenamen können Sie sich selbst aussuchen; er wird Bestandteil
- Ihrer Usenet-Adresse. Beispiel: bei peter@xpoint.ruessel.sub.org ist
- xpoint der Sitename. Der Loginname kann gleich dem Sitenamen sein,
- muß es aber nicht. Oft besteht er aus dem Sitenamen mit einem
- vorangestellten "u".
-
-
- Beim ersten Start fragt CrossPoint folgende Eingaben ab:
-
- ■ den Netztyp Ihres Servers: Geben Sie "RFC/UUCP" ein.
-
- ■ Boxname: Geben Sie hier den Systemnamen des Servers ein (das ist
- nur das 3-7buchstabige, oft etwas kryptische Kürzel, *ohne* die
- angehängte Domain)
-
- ■ den Usernamen: Das ist der Name, unter dem Sie schreiben werden
- (der Teil vor dem "@" in Ihrer Adresse). Der Name kann später
- jederzeit beliebig geändert werden.
-
- Wenn Sie CrossPoint bereits für ein anderes Netz installiert hatten,
- muß der UUCP-Server wie gewohnt per /Edit/Boxen angelegt werden.
-
-
- Als nächstes müssen Sie die einzelnen Felder unter /Edit/Boxen/Edit
- /Point ausfüllen. Ausführlichere Erläuterungen dazu finden Sie in
- der Online-Hilfe. Die diversen Schalter im unteren Teil des Fensters
- können Sie zunächst unverändert lassen; nur die SMTP-Einstellung
- sollten Sie überprüfen. Unter Edit/Modem sollten Sie Baudrate und
- Schnittstelle korrekt einstellen; alle übrigen Felder sind bereits
- mit sinnvollen Werten vorbelegt.
-
- Wichtig sind die Einstellungen unter Edit/Namen: Unter "Realname"
- sollten Sie Ihren richtigen Namen eintragen. Dies ist zwar keine
- unbedingte Pflicht, gehört im Usenet aber zum guten Ton. Im Feld
- "Domain" muß Ihre eigene Domain und im Feld "Serverdom." diejenige
- des Serversystems eingetragen werden. Die beiden Domains sind
- *meistens* gleich, müssen es aber nicht. Hier noch ein Beispiel:
-
- Ihre Adresse: ich@arrgh.xyz.sub.org
-
- -> Ihr Username: ich
- Ihr Systemname (Pointname): arrgh
- Ihre Domain: .xyz.sub.org
-
- Serveradresse: abc.sub.org
-
- -> Systemname des Servers: abc
- Serverdomain: .sub.org
-
-
- Einige weitere UUCP/RFC-Einstellungen finden Sie bei /Config
- /Optionen/Netze/Verschiedenes; Näheres dazu ist in der Online-Hilfe
- erläutert. Wenn Sie noch keine Usenet-Erfahrung haben, sollten Sie
- die Einstellungen zunächst unverändert lassen.
-
-
-
-
- 2.2 Netzanruf
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Sind alle Daten korrekt eingetragen, so können Sie den ersten Anruf
- starten. Verwenden Sie dazu den Menüpunkt /Netcall/Einzeln. Nach
- beendetem Anruf finden Sie im Brett /»Netzanruf eine Nachricht mit
- dem Ergebnis des Anrufs.
-
-
- ■ Wenn der Netcall nicht funktioniert ...
-
- dann kann das sehr viele Ursachen haben. Ich will versuchen, alle
- aufzuzählen, die mir einfallen.
-
- Erscheint beim Einloggen mehrmals hintereinander Login / Paßwort /
- Login / Paßwort, so haben Sie vermutlich bei /Edit/Boxen/Edit/Point
- einen falschen Loginname oder ein falsches Paßwort eingetragen. Im
- Zweifelsfall fragen Sie bitte beim Systembetreiber nach.
-
- Erscheint eine Login-Meldung des angerufenen Systems, und
- anschließend passiert nichts mehr - CrossPoint legt dann nach ca.
- einer Minute von alleine wieder auf -, so lesen Sie bitte unten im
- Abschnitt "Login-Scripts" weiter.
-
- Wenn CrossPoint sich überhaupt nicht mit Ihrem Modem versteht, dann
- haben Sie vermutlich eine falsche Schnittstelle eingestellt oder
- etwas falsches unter /Config/Modem/... eingetragen. Evtl. liegt es
- auch daran, daß Sie ein Spar-Modemkabel besitzen, bei dem das CD-
- oder das CTS-Signal nicht weitergeleitet wird. In diesem Fall
- sollten Sie "CD ignorieren" bzw. "CTS ignorieren" einschalten. Falls
- das Modem eine &C-Option besitzt, muß sie eingeschaltet sein (AT
- &C1). Eine genauere Beschreibung der wichtigsten Modem-Kommandos
- finden Sie in Anhang F von XPOINT.DOC.
-
- Erscheint in der Netcall-Wartepause immer die Meldung "Anruf
- eingegangen", dann unterstützt Ihre serielle Schnittstelle oder Ihr
- Modemkabel kein RING-(Klingel-)Signal. In dem Fall müssen Sie
- /Config/Modem/../RING-Erkennung abschalten.
-
- Erhalten Sie eine Nachricht mit einer Fehlermeldung wie "remote
- execution - rfsmtp - permission denied" oder Ähnliches, dann sollten
- Sie sich mit dem Systembetreiber noch einmal wegen des verwendeten
- Packers und der Benutzung von Batched SMTP absprechen - es hat
- entweder ein Mißverständnis gegeben, oder der Sysop hat vergessen,
- für Sie den korrekten Entpacker freizugeben.
-
- Gibt es während der UUCP-g-Übertragung regelmäßig gehäufte Fehler,
- dann sollten Sie einmal einen Netcall im Debug-Mode durchführen;
- Starten Sie XP dazu mit Parameter /d. Sie erhalten dann einen
- wesentlich ausführlicheren Netzanruf-Bericht, aus dem Sie oder ich
- evtl. die Ursache des Problems erkennen können. Während eines Debug-
- Mode-Netcalls werden viele zusätzliche Informationen auf dem
- Bildschirm angezeigt - lassen Sie sich davon nicht irritieren.
-
- Kommen von Ihnen verschickte Nachrichten trotz fehlerfreier
- Übertragung nicht an, so wird's knifflig. Es kann an einem falsch
- eingestellten Packer (s.o.) oder - bei PMs - an einer falschen SMTP-
- Einstellung liegen. Es kann daran liegen, daß Sie Ihren Systemnamen
- oder die Domain falsch eingetragen haben, sodaß Ihre Nachrichten
- nicht durchgelassen werden. Es kann auch daran liegen, daß
- CrossPoint und das angerufene System sich aus irgendeinem Grunde
- nicht verstehen. Weiterhelfen kann Ihnen in diesem Fall nur der
- Systembetreiber - er muß nachsehen, wo die von Ihnen verschickten
- Nachrichten landen.
-
-
- ■ Login-Scripts
-
- Wie bereits erwähnt, ist der Anmeldevorgang bei UUCP-Systemen nicht
- standardisiert. Verstehen CrossPoint und der angerufene Server sich
- nicht, so bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als XP über ein Login-
- Script entsprechend anzupassen. Sind Sie absoluter nicht-
- Programmierer, so wenden Sie sich nach Möglichkeit an einen
- erfahrenen User (zur Not auch an mich :-) - geben Sie in dem Fall
- unbedingt Name und Telefonnummer des Servers an!.
-
- Zur Aktivierung eines Login-Scripts sind drei Dinge nötig:
-
- o Lesen Sie Teil VIII von XPOINT.DOC; dort ist die Scriptprogram-
- mierung beschrieben.
-
- o Passen Sie das mitgelieferte Standard-Script UUCP.SCR
- entsprechend an. Beachten Sie, daß das Login genau dann beendet
- ist, wenn vom Server der Text "^Pshere" gesendet wurde.
-
- o Tragen Sie das Script bei /Edit/Boxen/Edit/Diverses als
- Netzanruf-Script ein.
-
-
- ■ Nachrichten von Hand einlesen
-
- Wenn das automatische Einlesen der Nachrichten nach dem Netzanruf
- nicht funktioniert hat, z.B. weil der Entpacker fehlte, dann können
- Sie dies mit den folgenden Schritten von Hand vornehmen:
-
- o Verlassen Sie CrossPoint.
- o Geben Sie "UUZ -uz spool\x* upuffer" ein.
- o Starten Sie CrossPoint.
- o Lesen Sie die Datei UPUFFER mit /XPoint/Import/Puffer ein.
-
- Beachten Sie, daß die nicht eingelesenen Nachrichten nur bis zum
- nächsten Netzanruf im Verzeichnis SPOOL liegenbleiben. Sie müssen
- sie also unbedingt einlesen oder zumindest in ein anderes
- Verzeichnis kopieren, bevor Sie den nächsten Netzanruf durchführen.
-
-
- ■ Nachrichtentest
-
- Wenn Sie testen möchten, ob Ihre öffentlichen Nachrichten ankommen,
- können Sie eine Nachricht in eine der Testgruppen schreiben, z.B. in
- de.test. Sie erhalten dann automatisch Antwort von verschiedenen
- Programmen, deren einzige Aufgabe darin besteht, Antworten auf
- Testnachrichten zu verschicken. Seien Sie aber vorsichtig beim
- Schreiben in internationalen Testgruppen - dies ist der beste Weg,
- um Ihr Postfach mit hunderten von Kilobytes unnützer Mails zu
- füllen.
-
- Das Versenden von PMs testen Sie am besten, indem Sie
- Empfangsbestätigungen anfordern (s. XPOINT.DOC, Kap. 5.9).
-
-
-
-
- 2.3 Bestellen und Verwalten von Newsgroups
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Die Brettverwaltung im Usenet ist ein ziemlich trauriges Kapitel. Es
- existiert keinerlei Standard für das Bestellen und Abbestellen von
- Newsgroups (Brettern) durch Offline-User. Dadurch ist eine Vielzahl
- von Newsgroup-Bestellsystemen entstanden, von denen jedes wieder
- andere Befehle erwartet und nach einem anderen System arbeitet.
-
- Wenn Sie Glück haben, verfügt Ihr UUCP-Server über eines der relativ
- verbreiteten Newsgroup-Bestellsysteme "Changesys", "GUP", "AutoSys"
- oder "Feeder". Diese Systeme werden von XP direkt unterstützt, sodaß
- Sie auf das komfortable XP-Brettbestellsystem zurückgreifen können,
- das in Kapitel 3.2 von XPOINT.DOC beschrieben ist.
-
- Wenn Sie Pech haben, besitzt Ihr Server gar kein automatisch
- arbeitendes Brettbestellsystem, sodaß Sie alle Brettwünsche als Mail
- den Systemverwalter senden müssen, oder er arbeitet mit einem
- exotischen Brettmanager, den Sie dann "von Hand" bedienen müssen.
- Ganaueres dazu erfahren Sie beim jeweiligen Systembetreiber.
-
- Unter /Edit/Boxen/Edit/RFC|UUCP tragen Sie ein, welchen
- Brettmanager-Typ Ihr Server verwendet, und unter welchen Namen
- dieser Brettmanager angesprochen werden muß.
-
-
- ■ Changesys einrichten
-
- Das Prinzip von Changesys besteht darin, daß beim Server eine Datei
- existiert, in der sich für jede pollende Site ein Eintrag mit den
- bestellten Newsgroups befindet, das sogenannte "sysfile". Mit den
- Befehlen "getsys" und "setsys" kann dieser Eintrag abgefragt oder
- komplett ersetzt werden.
-
- Bevor Sie Newsgroups bestellen können, müssen Sie dem
- Systembetreiber mitteilen, daß Sie changesys verwenden möchten. Sie
- erhalten dann ein Changesys-Paßwort, das nicht gleich Ihrem
- Loginpaßwort sein muß, und das bei /Edit/Boxen/Edit/RFC|UUCP
- einzutragen ist. Außerdem müssen Sie CrossPoint dort mitteilen,
- unter welchem Betreff changesys Ihnen Sysfile-Einträge zuschickt. Um
- dies festzustellen, sollten Sie mit /Nachricht/Brettmanager
- /Sonstiges/../getsys Ihr aktuelles Sysfile anfordern (dazu sind
- *zwei* Anrufe notwendig - einer zum Absetzen des Befehls und einer
- zum Abholen des Ergebnisses). Stimmte der eingetragene Betreff nicht
- mit dem vom Server gesendeten überein, so sollten Sie nach der
- Korrektur noch einmal ein getsys senden; CrossPoint erhält dadurch
- eine Liste der z.Zt. bestellten Newsgroups, die es für spätere
- (Ab)Bestellungen benötigt.
-
- Als Nächstes können Sie mit /Nachricht/Brettmanager/Liste_anfordern
- die aktuelle Newsgroup-Liste bestellen und sie mit /Nachricht
- /Brettmanager/Liste_einlesen aktivieren. Neben den Newsgroup-Namen
- enthält die Liste noch diverse Steuerinformationen, die nicht weiter
- von Interesse sind. Nur auf das letzte Zeichen jeder Zeile sollten
- Sie achten: Steht dort "y", so haben Sie freien Zugriff auf die
- Gruppe; "m" dagegen bedeutet, daß sie moderiert ist.
-
-
- ■ GUP / AutoSys / Feeder einrichten
-
- Die Einrichtung dieser Brettmanager gestaltet sich einfacher, weil
- XP hier keine Kopie des Sysfile-Eintrages verwalten muß, sondern
- einzelne Bretter (ab-)bestellen kann. Erfragen Sie beim
- Systembetreiber den verwendeten Newsgroup-Manager und das Paßwort,
- und tragen Sie es unter /Edit/Boxen/Edit/RFC|UUCP ein. Anschließend
- sollten Sie - wie oben beschrieben - eine Brettliste anfordern und
- einlesen.
-
-
- ■ Newsgroups (ab)bestellen
-
- Siehe XPOINT.DOC, Kap. 3.2.
-
-
- ■ Die .BBL-Datei
-
- CrossPoint legt für jeden Usenet-Server, bei dem mit "Changesys"
- gearbeitet wird, eine Datei mit Name <Server>.BBL an, in der sich
- eine Liste der gerade bestellten Newsgroups befindet. Nach jeder
- Bestellung oder Abbestellung wird der Inhalt dieser Datei
- aktualisiert und mit einem 'setsys'-Befehl an Changesys geschickt.
- Wenn Sie möchten, können Sie diese Datei auch von Hand bearbeiten.
- Auf diese Weise läßt sich ggf. der Sysfile-Eintrag drastisch
- verkleinern: Wenn Sie *alle* Newsgroups einer bestimmten Hierarchie
- bestellen möchten, so genügt es, den Hierarchienamen anzugeben -
- z.B. "de" für alle DeNet-Newsgroups, oder "comp.sys.next" für alle
- NeXT-Newsgroups. Verwenden Sie /Nachricht/Brettmanager/Sonstiges
- /setsys, um die manuell geänderte .BBL-Datei absenden zu lassen.
-
- Mit /Nachricht/Brettmanager/Sontiges/../help erhalten Sie eine
- Anleitung zur manuellen Bedienung von Changesys. Ich rate aber
- grundsätzlich von deren Gebrauch ab - das Changesys-Frontend von XP
- ist nicht nur sehr komfortabel, sondern es verhindert auch
- Fehleingaben.
-
-
-
-
- 2.4 "Sysop-Mode" (Disk-Poll)
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Statt dem Verschicken von Nachrichtenpaketen per UUCP bietet Ihnen
- CrossPoint auch die Möglichkeit, ausgehende Pakete auf der
- Festplatte abzulegen und eingehende Pakete von dort einzulesen.
- Dieses Verfahren ist z.B. dann nützlich, wenn Sie selbst Betreiber
- eines anrufbaren UUCP-Systems sind und CrossPoint nur als "Frontend"
- einsetzen möchten. Zur Verwendung des UUCP-Sysop-Modes von XP
- sollten Sie Kenntnisse über die Benennung und den Aufbau von UUCP-
- Nachrichtenpaketen haben. Nähere Informationen dazu finden Sie in
- Kapitel 4.1.
-
- Zur Aktivierung des Sysop-Modes müssen Sie unter /Edit/Boxen/Edit
- /Point das gewünschte Ein- und Ausgangsverzeichnis eintragen. Im
- Eingangsverzeichnis erwartet XP beliebige gepackte oder ungepackte
- News- und Mailpakete. Für jedes Paket müssen eine D- und eine X-
- Datei vorhanden sein. Die Dateinamen müssen den in Kapitel 4.1
- beschriebenen Dateinamenkonventionen von XP entsprechen.
-
- Im Ausgangsverzeichnis legt XP alle ausgehenden Nachrichten in Form
- von X-, D- und (je Netcall) einer C-Datei ab. Die C-Datei kann neben
- den UUCP-Steuerinformationen zur Übertragung der D- und X-Dateien
- auch Datei-Anforderungen enthalten, die mit /Nachricht/Fileserver
- erzeugt wurden. Die C- oder X-Dateien können ignoriert werden, falls
- Sie sie nicht zur Weiterverabeitung der Nachrichten benötigen. Falls
- bei /Edit/Boxen/Edit/Point ein Upload-Packer eingetragen ist, werden
- die ausgehenden D-Dateien gepackt (sowohl für News als auch für
- SMTP-Batches).
-
-
-
- III Arbeiten mit UUCP
- ════════════════════════════════════════════════════════════════════
-
- Dieser Abschnitt beschreibt spezielle Features und Dienste von UUCP,
- Usenet und Internet, die XP in irgendeiner Weise unterstützt. Er
- wird in zukünftigen Versionen mit Sicherheit noch um einige Kapitel
- wachsen.
-
-
-
-
- 3.1 Envelope-Adressierung
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Jede Mail, die durch das Usenet geschickt wird, besitzt nicht nur
- einen Absender und Empfänger, sondern zwei von Jedem: die
- ursprünglichen Adressen und die sogenannten Envelope-Adressen. Bei
- einer neuen Mail, die ganz normal verschickt wird, merken Sie davon
- nichts - ursprüngliche Adressen und Envelope sind identisch. Zum
- Tragen kommt die Envelope-Adressierung erst, wenn eine Nachricht
- weitergeleitet wird: Dann enthält der Envelope die neue Absender-
- und Empfängeradresse, während die Originaladressen unverändert
- bleiben.
-
- Nehmen wir z.B. an, peter@xpoint.ruessel.sub.org schickt eine
- Nachricht an posthamster@dumpfbacke.sub.org, und der wiederum leitet
- die Nachricht an sysop@mybox.zer.de weiter. Dann kommt Sie beim
- letzten Empfänger mit folgenden Adressen an:
-
- Originalempfänger: posthamster@dumpfbacke.sub.org
- Originalabsender: peter@xpoint.ruessel.sub.org
- Envelope-Absender: posthamster@dumpfbacke.sub.org
- Envelope-Empfänger: sysop@mybox.zer.de
-
- - Und was bedeutet das für mich als CrossPoint-Anwender?
-
- Nun, es bedeutet, daß Sie bei solchermaßen weitergeleiteten
- Nachrichten (bei XP gibt es dazu übrigens den Menüpunkt /Nachricht
- /Weiterleiten/Original) folgendes angezeigt bekommen:
-
- Empfänger: hier steht der Envelope-Empfänger
- Absender: hier steht der Originalabsender
- Originalempfänger: hier steht der Originalempfänger
- Weiterleit-Absender: hier steht der Envelope-Absender
-
- Und es bedeutet, daß Sie beim Antworten auf diese Nachricht die Wahl
- zwischen drei Adressen haben: Absender, Weiterleit-Absender oder
- Originalempfänger.
-
- Leider wird in Envelope-Absendern oft noch die alte UUCP-
- Adressierung ohne Domainangabe verwendet; dadurch entstehen
- teilweise recht seltsame Konstrukte. Gelegentlich enthält eine
- Nachricht auch ".uucp" als Domain im Envelope-Absender, was meist
- ein Zeichen für eine falsch konfigurierte Software ist. Lassen Sie
- sich durch solch ungültigen "Weiterleit-Absender" nicht verwirren
- und antworten Sie einfach an den Originalabsender!
-
-
-
-
- 3.2 Cancel-Nachrichten
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Ein nettes, wenn auch umstrittenes RFC-Feature sind die sogenannten
- Cancel-Nachrichten (to cancel = streichen, aufheben). Mit solchen
- Nachrichten können Sie einmal abgeschickte, öffentliche Nachrichten
- wieder löschen. Dazu wird der betreffenden Nachricht eine
- Löschnachricht hinterhergeschickt, und überall, wo beide Nachrichten
- aufeinandertreffen, wird die Originalnachricht entfernt. Böse
- Zeitgenossen verwenden dieses Feature dazu, die Nachrichten anderer
- User zu löschen. Mit CrossPoint ist dies natürlich nicht möglich.
-
- Zum Versenden einer Cancel-Nachricht wählen Sie die zu löschende
- Nachricht und dann den Menüpunkt /Nachricht/Weiterleiten/Löschen.
- Generell sollten Sie sparsam mit dieser Funktion umgehen. Lesen Sie
- Ihre Nachrichten besser vor dem Absenden noch zweimal durch, statt
- nachher einen Löschversuch zu starten; dadurch belasten Sie das Netz
- nicht mit unnötigen Daten, und Sie sind *ganz* sicher, daß die
- Nachricht nirgendwo gelesen wird - wesentlich sicherer als bei
- "gecancelten" Nachrichten.
-
- Mit /Edit/Schablonen/Löschnachricht können Sie den Text editieren,
- den XP in Cancel-Nachrichten schreibt. Was dort steht, ist völlig
- egal; entscheidend für das Funktionieren ist nur eine spezielle
- Steuerinformation, die von /Nachricht/Weiterleiten/Löschen
- automatisch erzeugt wird. Dies bedeutet auch, daß Cancel-Nachrichten
- *nur* mit diesem Menüpunkt erzeugt werden können.
-
- Eingehende Cancel-Nachrichten werden von XP automatisch ausgewertet
- und bewirken, daß sowohl die Bezugsnachricht als auch die Cancel-
- Nachricht selbst auf "gelesen" und "löschen" gesetzt und bei der
- nächsten Reorganisation entfernt werden. Außerdem kann auf die
- Bezugsnachricht nicht mehr geantwortet werden.
-
-
- Das einzige andere Netz, bei dem sich Nachrichten nachträglich
- löschen lassen, ist übrigens das MausNet. Allerdings funktioniert es
- dort nur, wenn die Nachricht sich noch innerhalb der Serverbox
- befindet; dadurch sind Manipulationen ausgeschlossen.
-
-
-
-
- 3.3 Teilnahme an Mailinglisten
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Das Konzept von Mailinglisten wurde ja bereits erklärt (falls Sie
- sich nicht mehr genau erinnern können: blättern Sie einfach nochmal
- zurück zu Kap. 1.2).
-
- Nehmen wir einmal an, Sie würden sich für Tandem-Fahrräder
- interessieren. Beim Durchlesen der Mailinglisten-Übersicht stellen
- Sie erfreut fest, daß es eine Tandem-Mailingliste gibt, und senden
- umgehend eine Nachricht an tandem-request@hobbes.ucsd.edu mit Bitte
- um Aufnahme. Einen Tag später bricht in Ihrem PM-Fach das Chaos aus:
- Wegen der großen Anzahl von Tandem-Mails sind die wirklich an Sie
- gerichteten Mails kaum noch auszumachen.
-
- Was tun? Ganz einfach: Sie müssen sich nur unter einem anderen
- Usernamen bei der Mailingliste anmelden. XP kann beliebig viele PM-
- Bretter verwalten, und alle Nachrichten aus der Mailingliste wandern
- in ein eigenes Brett. Ändern Sie also bei /Edit/Boxen/Edit/Namen
- Ihren Usernamen, z.B. in "tandem", senden Sie die Anforderung an die
- Mailingliste und tragen Sie anschließend wieder Ihren richtigen
- Namen ein.
-
- Es wird übrigens empfohlen, beim Bestellen ("subscriben") einer
- Mailingliste noch einmal die vollständige Adresse in den
- Nachrichtentext aufzunehmen, am besten in einer Signatur am Ende der
- Nachricht. Man weiß nie, wie die Absenderadresse aussieht, wenn die
- Nachricht auf dem Weg über ein dutzend Stationen den Empfänger
- erreicht hat...
-
-
-
-
- 3.4 Dateitransfer mit UUCP
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Daß UUCP-Systeme Nachrichten austauschen, ist allgemein bekannt. Daß
- viele [die meisten?] davon aber auch umfangreiche Dateiarchive
- besitzen und einen allgemeinen Dateiup- und download (Senden und
- Bestellen von Dateien) ermöglichen, weiß außerhalb des Usenet wohl
- kaum jemand. Oft ist das Dateiarchiv offen zugänglich, d.h. Sie
- können und dürfen es - im Gegensatz zum FidoNet - auch dann nutzen,
- wenn Sie ansonsten gar kein Usenet-Teilnehmer sind.
-
- Größtes Problem beim UUCP-Filerequest (also beim Bestellen von
- Dateien) sind die äußerst bescheidenen Dateilisten der UUCP-Systeme.
- Normalerweise handelt es sich dabei um simple Listen eines
- bestimmten Verzeichnisbaumes, wie sie unter DOS von DIR /s oder
- unter UNIX von ls -lr erzeugt werden. Dadurch gibt es zum einen fast
- soviele verschiedene Listenformate wie UUCP-Systeme, und zum anderen
- enthalten die Listen keine Kommentare zu den einzelnen Dateien; Sie
- müssen also jeweils anhand der Dateinamen erraten, um was es sich
- handelt. Dies ist zum Glück meist einfacher, als es sich anhört,
- weil wesentlich längere Dateinamen als unter DOS verwendet werden
- können:
-
-
- ■ Exkurs: *NIX- und ähnliche Dateisysteme
-
- Die meisten UUCP-Rechner laufen wohl unter Unix-ähnlichen
- Betriebssystemen, die bei der Benennung von Dateien wesentlich
- flexibler sind als DOS - sowohl, was die Länge angeht, als auch bei
- den erlaubten Zeichen. So ist z.B. "linux-pbmplus.bin.tar.z" ein
- einwandfreier Unix-Dateiname. CrossPoint versucht, beim Download
- solcher Dateien einen möglichst sinnvollen DOS-Dateinamen zu
- erzeugen; bei diesem Beispiel wäre es z.B. LINUX-PB.TAZ (TAZ ist
- eine unter DOS übliche Erweiterung für Dateien, die mit den Unix-
- Programmen tar und Z gepackt wurden; mehr dazu später). XP stellt
- ggf. durch eine fortlaufende Nummer in der Dateierweiterung sicher,
- daß dabei keine zwei gleichen DOS-Dateinamen entstehen.
-
- Eine unangenehme Eigenschaft von Unix-Dateisystemen ist, daß sie auf
- einer korrekten Groß/Kleinschreibung der Dateinamen bestehen. Hieße
- eine Datei also z.B. Linux-PBMplus.Bin.tar.Z, dann müßten Sie den
- Namen exakt in dieser Form angeben. Etwas großzügiger ist das Amiga-
- Filesystem, auf das Sie im Usenet auch gelegentlich treffen werden.
- Es erlaubt zwar alle Freiheiten beim Benennen von Dateien,
- verschluckt sich aber nicht, wenn anschließend eine abweichende
- Schreibweise verwendet wird.
-
- Eine letzte Unix-Eigenschaft, die Sie kennen sollten, ist die Angabe
- eines relativen Pfadnamens mit vorangestellter Tilde (~). Falls Sie
- dieses Zeichen auf Ihrer Tastatur nicht finden sollten, so verwenden
- Sie Alt-126 zur Eingabe. ~ steht, grob gesagt, für ein bestimmtes
- Startverzeichnis, unterhalb dessen Sie alle weiteren Dateien finden.
- Suchen Sie z.B. die Datei xp300-1.exe im Unterverzeichnis msdos, so
- wäre der komplette Pfadname ~/msdos/xp300-1.exe (ach ja, eine
- weitere Unix-Eigenschaft: Verzeichnisse werden mit / und nicht mit \
- getrennt). Auf der Seite des angerufenen Systems wird ~ dann zu
- einem bestimmten, vollständigen Pfadnamen expandiert, um den Sie
- sich nicht weiter zu kümmern brauchen. Durch diesen Trick können
- alle Dateien jederzeit in ein anderes Unterverzeichnis verlagert
- werden, ohne daß Sie etwas davon merken.
-
- Was Sie außerdem noch wissen sollten ist, daß Amiga-Filesysteme
- ähnlich wie DOS-Festplatten partitioniert werden können, daß die
- einzelnen Bereiche aber normalerweise nicht über einzelne
- Buchstaben, sondern über aussagekräftigere Namen wie z.B. "uupub:"
- oder "uucp:" angesprochen werden. Ansonsten entsprechen diese Namen
- in etwa den Laufwerksbuchstaben von DOS.
-
-
- ■ Fileserver anlegen
-
- Bevor Sie bei einem UUCP-Server Dateien bestellen können, muß er
- zusätzlich zum Eintrag bei /Edit/Boxen noch bei /Edit/Systeme als
- Fileserver erfaßt werden (vgl. auch XPOINT.DOC, Kap. 4.3). Dazu sind
- folgende Eingaben erforderlich:
-
- - Systemname: Der Sitename des Systems, so wie er auch bei /Edit
- /Boxen eingetragen ist.
-
- - Kommentar: egal
-
- - Fileserver: Wählen Sie "UUCP-Fileserver" aus der F2-Auswahlliste.
-
- - Indexdatei: Dies ist der Name der Dateiliste, die mit /Nachricht
- /Fileserver/Liste/Anfordern bestellt wird. Meistens
- ~/index, evtl. aber auch etwas ganz anderes. Fragen
- Sie im Zweifelsfall den Systembetreiber (postmaster).
- Ich weiß, daß das Eingabefeld etwas kurz bemessen
- ist.. sollte es *nicht* ausreichen, werden Sie die
- Dateiliste stattdessen wie jede andere Datei auch
- anfordern müssen (s.u.).
-
- - Konvertierer: Dazu kommen wir gleich noch.
-
-
- ■ Dateiliste bestellen und konvertieren
-
- Ist der UUCP-Fileserver korrekt eingetragen, so sollten Sie als
- nächstes eine Dateiliste anfordern. Wenn Sie den Namen der Liste wie
- oben erklärt eingetragen haben, genügt dazu /Nachricht/Fileserver
- /Liste/Anfordern. Ansonsten müssen Sie den Namen der Datei bei
- /Nachricht/Fileserver/Bestellen von Hand eingeben. Nach
- erfolgreichem Anruf sollte sich die bestellte Dateiliste im bei
- /Config/Pfade eingetragenen Filerequest-Verzeichnis befinden. Den
- endgültigen Namen der Datei können Sie aus dem UUCP-Filerequest-
- Report ersehen, den XP nach dem Anruf in Ihrem PM-Brett ablegt.
-
- Nun kommt der interessante Teil. Sie müssen herausfinden, welches
- Format die Liste hat, und sie ggf. in ein XP-kompatibles Format
- konvertieren lassen.
-
-
- (1) Amiga-Listenformat
-
- Directory "uupub:pic" on Freitag 09-Jul-93
- power.gif 130915 ----rwed 11-Jun-93 22:33:54
- edbot12.gif 192118 ----rwed 07-Mai-93 15:35:16
- Amiga_logo.iff 7478 ----rwed 26-Feb-93 16:45:18
- Brauner_Riese2.iff 52320 ----rwed 01-Jun-93 19:50:14
-
- Directory "uupub:text" on Freitag 09-Jul-93
- xpoint.txt 318681 ----rwed 23-Mai-93 15:19:28
- umfragebogen.txt 50574 ----rw-d 31-Mai-93 18:23:03
- umfrageerg1.txt 108122 ----rw-d 31-Mai-93 18:24:04
- umfrageerg2.txt 31326 ----rw-d 31-Mai-93 18:24:24
- 4 files - 1011 blocks used
-
- Sieht die Liste so aus, dann kann XP sie direkt verarbeiten. Lesen
- Sie sie einfach mit /N/Fileserver/Liste/Datei_einlesen ein.
-
-
- (2) UNIX-ls-Format
-
- /public/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/CYBER:
- total 65
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 3521 Apr 24 21:10 noscheme.add
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 5803 Apr 24 21:10 nosve.ch
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 1224 Apr 24 21:10 nosve.com
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 2953 Apr 24 21:10 nosve.doc
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 49368 Apr 24 21:11 nosvebind.cyb
-
- /public/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/PRIME:
- total 11
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 9594 Apr 24 21:11 primos.ch
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 767 Apr 24 21:11 primos.cpl
-
- /public/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/VMS:
- total 22
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 3543 Apr 24 21:11 tiny.dmp
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 44 Apr 24 21:11 tiny.tex
- -r--r--r-- 1 uucp uucp 4214 Apr 24 21:11 vms.ch
-
- Sieht die Liste genau so aus, dann müssen Sie bei /Edit/Systeme im
- Feld "Konvertierer" das Programm UUCP-FL1.EXE aus der F2-Liste
- wählen. Wenn Sie die Liste anschließend einlesen lassen, konvertiert
- XP sie in sein eigenes Format.
-
-
- (3) ein weiteres, gelegentlich verwendetes Format
-
- #CREATED 04-Aug-1993 13:00
- #
- DR-X 0 24-Jan-1993 19:15 /
- DRWX 0 04-Aug-1993 11:32 /incoming
- FRW- 431297 21-Jul-1993 05:56 /incoming/ack3d.zip
- FRW- 104631 30-Jun-1993 16:03 /incoming/APEDEMO.LZH
- FRW- 1625 30-Jun-1993 16:03 /incoming/APEDEMO.TXT
-
- Sieht die Liste so aus, dann müssen Sie als Konvertierer das
- Programm UUCP-FL2.EXE wählen.
-
-
- (4) Die Liste sieht irgendwie ganz anders aus.
-
- Dann haben Sie zwei Möglichkeiten. Falls Sie programmieren können
- oder einen Programmierer verfügbar haben, dann schreiben Sie ein
- kleines Programm (oder lassen Sie es schreiben :-), das die Liste in
- ein XP-kompatibles Format konvertiert. Näheres dazu finden Sie in
- Kapitel 4.3.
-
- Im anderen Fall schicken Sie mir die einen Auszug aus der Liste - am
- besten die ersten 5-10 KByte - zu. Ich werden dann versuchen, einen
- passenden Konvertierer zu schreiben.
-
-
- ■ Dateien bestellen
-
- Ist erst einmal eine brauchbare Liste vorhanden, so ist alles
- Weitere ganz einfach. Wählen Sie /Nachricht/Fileserver/Bestellen,
- wählen Sie den gewünschten Fileserver, markieren Sie die gewünschten
- Dateien mit <Space> und drücken Sie <Enter>. Beim nächsten Anruf
- werden die Dateien bestellt und ein UUCP-Filerequest/Filetransfer-
- Report in Ihrem PM-Brett abgelegt.
-
- Sollte sich bereits eine Datei unter gleichem Namen im Filerequest-
- Verzeichnis befinden, oder mehrere der bestellten Dateien durch
- Kürzen des Namens gleich heißen, so ersetzt XP die letzten ein oder
- zwei Zeichen der Dateierweiterung durch eine fortlaufende Nummer.
-
- Achtung! In vielen Dateilisten sind nicht nur Dateien, sondern auch
- Unterverzeichnisse aufgeführt; in Unix-Listen sind sie normalerweise
- mit einem "d" markiert. Daß solche "Dateien" nicht bestellt werden
- können, dürfte sich von selbst verstehen.
-
- Falls am Ende der Dateiliste "zu wenig Speicher, um komplette Liste
- anzuzeigen" erscheint, sollten Sie zusätzlichen EMS-Speicher zur
- Verfügung stellen. Ohne EMS können nur Listen mit einer Größe von
- ca. 100-200k angezeigt werden.
-
-
- ■ Und wie funktioniert das Ganze?
-
- Zum Bestellen einer Datei schickt XP eine Nachricht mit Betreff
- "Request" an den Pseudouser "UUCP-Fileserver". Innerhalb der
- Nachricht befindet sich eine Liste aller bestellten Dateien. Möchten
- Sie z.B. kontrollieren, ob XP das Dateilistenformat richtig erkannt
- hat, so wählen Sie in der Userliste den User "UUCP-Fileserver" und
- sehen Sie sich den Inhalt der Nachricht an. Wenn alles funktioniert
- hat, dann befindet sich darin eine Liste aller bestellten
- Nachrichten inclusive des vollständigen Dateipfades. Beachten Sie,
- daß dieser Pseudouser NUR innerhalb von XP existiert! Vor dem
- tatsächlichen Bestellen der Datei wird die Bestellnachricht in etwas
- wesentlich Komplizierteres umgewandelt, auf das ich hier nicht näher
- eingehen möchte.
-
- Statt /N/Fileserver/Bestellen zu verwenden, können Sie auch direkt
- eine Request-Nachricht an den UUCP-Fileserver schreiben. Innerhalb
- dieser Nachricht können Sie übrigens optional auch den Namen
- angeben, den die bestellte Datei unter DOS erhalten soll - setzen
- Sie ihn einfach, mit einem Leerzeichen getrennt, hinter den
- Quelldateinamen z.B.
-
- Challisti-19.lzh CHAL-19.LZH
- Challisti-20.lzh CHAL-20.LZH
-
- Dies ist vor allem dann praktisch, wenn die Unix-Dateinamen nach der
- Kürzung gleich lauten würden.
-
-
- ■ Dateien senden
-
- Bevor Sie Dateien an ein UUCP-System senden, müssen Sie sich
- erkundigen, in welchem Verzeichnis neue Dateien abgelegt werden
- sollen. Intelligente Systeme leiten alle eingehenden Dateien
- automatisch in das korrekte Verzeichnis um (so, wie CrossPoint :-),
- aber bei vielen müssen Sie den gesamten Pfad mit angeben, z.B.
- ~/incoming/neue-Datei.
-
- Zum Senden haben Sie wieder zwei Möglichkeiten. Am einfachsten geht
- es mit /Nachricht/Fileserver/Senden: Geben Sie den Namen der
- Quelldatei und Pfad+Name der Zieldatei an, starten Sie den Netcall -
- fertig.
-
- Die andere Möglichkeit besteht darin, Dateien von Hand an den UUCP-
- Fileserver zu senden. Wählen Sie dazu den betreffenden Pseudouser
- und drücken Sie "I" für "Binärnachricht". Wählen Sie nun die
- Quelldatei aus und geben Sie anschließend im Editor Pfad+Name der
- Zieldatei an. Das Ganze wird dann als sog. "File Attach"
- gespeichert, also als Textnachricht mit einer angehängten Datei. Am
- besten sehen Sie sich vorher einmal an, wie eine mit /N/Fileserver
- /Senden erzeugte File-Attach-Nachricht aussieht.
-
- Beachten Sie, daß Uhrzeit und Datum einer Datei bei UUCP nicht mit
- übertragen werden. Diese Einschränkung läßt sich umgehen, indem Sie
- die Datei einfach nochmal zusätzlich einpacken, z.B. mit LHArc
- (LHArc ist deswegen empfehlenswert, weil es als einziger Packer auf
- allen Rechnersystemen verfügbar ist). Beim Auspacken erhält die
- Datei dann wieder den korrekten Datumseintrag.
-
-
- ■ Dateien von XP versenden lassen
-
- U.U. möchten Sie Dateien nicht manuell, sondern durch ein externes
- Programm versenden lassen. Mit Hilfe des AUTOEXEC-Verzeichnisses (s.
- XPOINT.DOC, Kap. 7.6) ist dies denkbar einfach:
-
- Nehmen wir an, Sie möchten die Datei D:\SCAN\SCANV106.ZIP so
- uploaden lassen, daß sie beim Server shlink.hanse.de im Verzeichnis
- ~/incoming abgelegt wird. Dazu müssen Sie eine Datei mit beliebigem
- Namen und der Erweiterung ".MSG" im AUTOEXEC-Unterverzeichnis
- erzeugen lassen, die folgenden Inhalt hat (die Pfeile dienen nur zur
- Abgrenzung):
-
- -->
- Empfaenger: UUCP-Fileserver@shlink.hanse.de
- Betreff: egal; wird durch den Dateinamen ersetzt
- Server: shlink
- Datei: D:\SCAN\SCANV106.ZIP
-
- ~/incoming/scanv106.zip
- <--
-
- Achten Sie auf korrekte Schreibweise von "UUCP-Fileserver"!
-
- Wenn Sie die .MSG-Datei über ein Programm erzeugen lassen, das über
- /Config/Tasten eingebunden ist, sollten Sie für dieses Programm den
- Autoexec-Schalter setzen, damit unmittelbar nach der Rückkehr zu XP
- das AUTOEXEC-Verzeichnis abgearbeitet wird.
-
-
- ■ vom Server veranlaßte Dateiübertragung
-
- Rein technisch gesehen sind die beiden Partner bei einer UUCP-
- Verbindung immer gleichberechtigt. Daher kann der Betreiber des
- Servers auch Dateien bei Ihnen anfordern oder zu Ihnen senden. Die
- erstere Möglichkeit wird von XP z.Zt. nicht unterstützt, da dies bei
- einem nicht anrufbaren Programm wenig Sinn macht. Das Senden von
- Dateien durch den Server ist dagegen uneingeschränkt möglich. Solche
- Dateien werden genau wie angeforderte Dateien im File-Request-
- Verzeichnis abgelegt, und Sie werden auch hier durch einen UUCP-
- Filerequest/Filetransfer-Report über den Empfang der Dateien
- benachrichtigt.
-
-
- ■ Unix-Packer
-
- Nachdem wir uns bereits mit Unix-Dateisystemen beschäftigt haben,
- müssen wir noch ein letztes Mal auf dieses Betriebssystem
- zurückkommen. Unter Unix werden Dateien meist nicht mit LHArc, PKZIP
- oder gar ARJ gepackt, sondern mit tar+compress oder tar+gzip. Das
- Programm tar faßt zunächst mehrere Dateien in einer zusammen, und
- compress oder gzip (GNU ZIP, nicht zu verwechseln mit und nicht
- kompatibel zu PKZIP) packen sie anschließend. Folgende
- Dateierweiterungen sind dabei üblich:
-
- .tar = tar
- .tar.Z = tar + compress
- .tar.gz = tar + gzip
-
- Eine .tar.Z-Datei muß erst mit compress und dann mit tar entpackt
- werden, eine .tar.gz-Datei entsprechend mit gzip und tar. Unter DOS
- wird statt ".tar.z" üblicherweise die Erweiterung ".TAZ" verwendet.
-
- Entpacken von .Z: compress -d Archivdatei
- oder gzip -d Archivdatei
- Entpacken von .gz: gzip -d Archivdatei
- Auspacken von .tar: tar -xf Archivdatei [Datei(en)]
- Auflisten von .tar: tar -tvf Archivdatei
-
- Da die Programme compress, gzip und tar nicht unbedingt zur
- Standardausstattung eines DOS-Rechners gehören und auch nicht in
- jeder Mailbox zu finden sind, sind sie im CrossPoint/UUCP-Paket mit
- enthalten.
-
- Wenn Sie selbst eine Datei mit tar+compress packen möchten, so
- verwenden Sie folgende Befehlsfolge:
-
- tar -cf Archivdatei Quelldateien
- compress Archivdatei
-
- Entsprechendes gilt für tar+gzip. Beachten Sie, daß tar immer alle
- Unterverzeichnisse mit einpackt!
-
-
- ■ Anonymous UUCP (nuucp)
-
- Dies ist nicht etwa eine anonyme Gruppe von UUCP-Geschädigten,
- sondern vielmehr die Möglichkeit, bei einem UUCP-System Dateien zu
- bestellen oder abzuliefern, ohne dort als "Point" eingetragen zu
- sein. Eine Liste mit deutschen Anonymous-UUCP-Sites finden Sie am
- Ende von UUCP_PUB.DOC; eine aktuelle Version der Liste wird
- regelmäßig in de.admin.archiv veröffentlicht.
-
- Ein Anonymous-UUCP-System muß genau wie jeder andere Fileserver
- zunächst bei /Edit/Boxen erfaßt werden. Loginname und Paßwort sind
- üblicherweise "nuucp". Als Pointname und eigene Domain sollten Sie
- die gleichen wie bei Ihrem UUCP-Stammserver angeben; auf diese Weise
- weiß der Mensch auf der anderen Seite zumindest, wer anruft. Im
- übrigen gelten die gleichen Hinweise wie in Kap. 2.1 und 2.2.
-
- Rein theoretisch ließen sich per nuucp auch Mails direkt abliefern -
- ähnlich Crash-Mails im FidoNet - aber in der Praxis wird dieses
- Features aus Sicherheitsgründen meist gesperrt sein.
-
-
-
-
- 3.5 Dateitransfer per Mail
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Neben den oben beschriebenen UUCP-Systemen, bei denen Sie direkt
- anrufen und Dateien anfordern können, gibt es auch eine Reihe von
- Systemen, die einen Dateitransfer per Mail anbieten - sogenannte
- "Mail Server". Dazu ist auf dem betreffenden Rechner ein Pseudouser
- eingerichtet, der auf bestimmte Befehle reagiert. Der wichtigste
- Befehl ist HELP - damit bekommen Sie eine Anleitung zur Bedienung
- des Mail Servers.
-
- Möchten Sie z.B. die Hilfe von ftp-mailer@ftp.informatik.tu-muenchen
- .de anfordern, dann senden Sie an diese Adresse eine Nachricht mit
- beliebigem Betreff (wird ignoriert) und nur einer Zeile Inhalt,
- nämlich HELP. In diesem Hilfstext sind dann alle weiteren Befehle
- erläutert. Mit dem Befehl INDEX erhalten Sie eine Liste der
- vorhandenen Dateien. Achtung: Diese Liste kann mehrere hundert KByte
- groß sein! Nachrichten an Mail-Server können auch mehrere Befehle
- enthalten, jeweils ein Befehl pro Zeile.
-
- Eine Liste einiger deutscher Mail Server und deren Befehlssyntax
- finden Sie in der beiliegenden Datei UUCP_PUB.DOC.
-
-
-
- IV Technische Dokumentation
- ════════════════════════════════════════════════════════════════════
-
- In diesem Abschnitt finden Sie Dinge, die für Normalanwender weniger
- von Interesse sind. Ich will versuchen, ein paar Informationen zu
- RFC, UUCP und deren Implementation in XP zu geben. Falls Sie sich
- genauer informieren möchten, empfehle ich die folgenden Dokumente:
-
- RFC-822 und 976: Nachrichtenformat von Mails
- RFC-1036 Nachrichtenformat von News
- RFC-1521 und 1522: MIME-Ergänzungen
-
- UUCP-FAQ von Ian Taylor: exakte Beschreibung des UUCP-Protokolls;
- wird gelegentlich in comp.mail.uucp veröf-
- fentlicht
-
- Die genannten und die meisten anderen RFC-Texte sollten bei jedem
- besseren nuucp-Server verfügbar sein, der UUCP-Text von Ian Lance
- Taylor eigentlich auch.
-
-
-
-
- 4.1 RFC-Daten, Packer und der Nachrichten-Konvertierer UUZ
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- ■ Aufbau von RFC-Nachrichten
-
- RFC-Nachrichten bestehen aus einem Nachrichtenkopf (Header), einer
- Leerzeile und dem Nachrichteninhalt (Body), haben also den gleichen
- prinzipiellen Aufbau wie ZCONNECT-Nachrichten (s. XPOINT.DOC, Kap.
- 7.1). Die einzelnen Zeilen sind normalerweise nur mit LFs (ASCII
- #10) getrennt, aber gelegentlich kann es auch CR/LF (#13/#10) sein.
-
- Offiziell dürfen in Header und Body nur 7bit-ASCII-Zeichen verwendet
- werden (#32 bis #126, Tab (#9), CR, LF und FF (#12)). In der Praxis
- sind die meisten Teile des Usenet inzwischen aber 8bit-durchlässig,
- zumindest in Europa, sodaß innerhalb des Textes auch nationale
- Sonderzeichen möglich sind. Der in Deutschland verwendete
- Zeichensatz ist ISO-8859-1. Stattdessen können 8bit-Zeichen mit MIME
- auch als 7bit-Zeichen codiert werden; näheres dazu finden Sie in RFC
- 1341.
-
- Der Header besteht aus einer Liste von Bezeichner-Doppelpunkt-
- Whitespace-Inhalt-Kombinationen. Lange Headerzeilen können auf
- mehrere Zeilen aufgeteilt werden (sog. "folding"); in diesem Fall
- müssen alle Zeilen außer der ersten mit einem Whitespace
- (Leerzeichen oder Tab) beginnen. Der Empfänger muß sie wieder zu
- einer Zeile zusammensetzen. Eine Beschreibung der einzelnen Zeilen
- entnehmen Sie bitte den genannten RFCs.
-
-
- ■ Newspakete
-
- Öffentliche Nachrichten werden zu sogenannten Newsbatches
- zusammengepackt. Dazu wird jeder Nachricht die Zeile "#! rnews
- nnnn", gefolgt von einem LF, vorangestellt, wobei statt nnnn die
- exakte Größe der Nachricht in Bytes einzusetzen ist. Bitte beachten
- Sie, daß dabei auch CR-Zeichen im Gegensatz zu der Angabe in RFC
- 1036 *mitgezählt* werden. Ein Newsbatch besteht also aus einer Folge
- von rnews, Header, Body, rnews, Header, Body, ...
-
- Newsbatches werden i.d.R. mit compress, freeze oder gzip gepackt.
- Nach dem Packen wird dem Ganzen die Zeile "#! cunbatch", "#!
- funbatch" oder "#! gunbatch" (möglicherweise auch zunbatch statt
- gunbatch - hier streiten sich noch die Gelehrten) vorangestellt,
- gefolgt von einem LF. Daran erkennt der Empfänger, welcher Entpacker
- verwendet werden muß.
-
- Genaugenommen handelt es sich bei "#! rnews" etc. übrigens um UNIX-
- Befehle, die von einer Shell abgearbeitet werden - daher der Name
- "Newsbatches": Es handelt sich dabei tatsächlich um eine Art
- Batchdateien.
-
-
- ■ Mailpakete
-
- Beim Mailtransport gibt es zwei Möglichkeiten: UUCP-Mail oder SMTP-
- Mail. Beide Methoden dienen dazu, zusätzlich zu den Adressen im
- Header (To: = Empfänger und From: = Absender) die Envelope-Adressen
- zu übertragen (s. Kap. 3.1).
-
- Die Envelope-Adressierung bei UUCP-Mails ist geradezu grotesk. Der
- Envelope-Absender wird in eine zusätzliche "From"-Zeile vor Beginn
- der Mail gesetzt. Dabei werden Username und Domain getrennt; der
- Envelope-Absender peter@xpoint.ruessel.sub.org sieht dann z.B. so
- aus:
-
- From peter [Datum] remote from xpoint.ruessel.sub.org
-
- Der Envelope-Empfänger wird dagegen als Parameter eines rmail-
- Befehls in eine UUCP-X-Steuerdatei geschrieben (s.u.).
-
- Bei SMTP-Mails werden mehrere Mails zu einem Mailbatch
- zusammengefaßt. Dabei wird jeder Mail der Envelope in Form der zwei
- Zeilen MAIl FROM und RCPT TO vorangestellt. Eine gute Beschreibung
- dieses Verfahrens finden Sie in RFC 976.
-
-
- ■ UUCP: X- und D-Files
-
- Zu versendende Newsbatches, UUCP-Mails und SMTP-Mailbatches werden
- in Dateien abgelegt, die mit einem "D" beginnen. Zu jeder D-Datei
- wird eine X-Datei generiert, in der steht, was mit der D-Datei
- gemacht werden soll. Jede Zeile in der X-Datei besteht aus einem
- Buchstaben, einem Leerzeichen und einem Inhalt (genaugenommen gibt
- es auch Zeilen ohne Inhalt, aber die benötigen wir nicht). Der
- Buchstabe gibt an, wie der Inhalt zu interpretieren ist; die
- einzelnen Zeilen sind mit LF (ASCII #10) getrennt. Im folgenden will
- ich nur die Zeilentypen beschreiben, die für XP relevant sind; eine
- genaue Beschreibung aller übrigen Zeilen finden Sie im UUCP-FAQ.
-
- # - beliebige Kommentarzeile
- U - In dieser Zeile steht User- und ein Systemname des Users, der
- die Datei angeliefert hat.
- F - Name der D-Datei
- I - nochmal der Name der D-Datei
- C - auszuführender Befehl
-
- Die C-Zeile in der X-Datei gibt an, was mit der D-Datei passieren
- soll. Es handelt sich dabei ursprünglich um den Namen eines Unix-
- Programms, das mit der D-Datei als Eingabe gestartet werden soll -
- XP verwendet dazu allerdings keine getrennten Programme. Das
- Kommando "rnews" bedeutet, daß sich in der D-Datei ein Newspaket
- befindet. "rmail" steht für eine einzelne Mail, "rsmtp" für einen
- SMTP-Batch aus mehreren Mails. Bei gepackten SMTP-Batches wird je
- nach Packer "rcsmtp", "rfsmtp" oder "rzsmtp" verwendet. Hinter dem
- Kommando "rmail" wird zusätzlich der Name bzw. die Adresse des
- Empfängers der Mail angegeben (der Envelope-Empfänger - s Kap. 3.1).
-
- Der in der F-Zeile angegebene Dateiname wird nach Konventionen des
- ursprünglichen Unix-Filesystems (max. 14 beliebige Zeichen) gebildet
- und muß von DOS-UUCP-Systemen in einen DOS-konformen Namen
- umgewandelt werden. Der Unix-Dateiname besteht aus dem Datei-
- Kennbuchstaben (D oder X), gefolgt von einem Punkt, dem auf 7
- Zeichen gekürzten UUCP-Namen des Absendesystems, einem Buchstaben
- (dem "UUCP-Grade") und vier weiteren alphanumerischen Zeichen, bei
- denen zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird. XP
- entfernt den Sitenamen, ersetzt den Punkt durch einen Bindestrich
- und hängt als letztes Zeichen eine einstellige Hexadezimalziffer an,
- in der die Schreibweise der letzten vier Zeichen des Original-
- Dateinamens codiert ist: Für jedes großgeschriebene Zeichen wird ein
- Bit gesetzt. Das niederwertige Bit entspricht dabei dem ersten
- Zeichen. Sind alle vier Zeichen kleingeschrieben - was meistens der
- Fall ist - steht hier eine "0".
-
-
- ■ Der Nachrichtenkonvertierer UUZ
-
- Alle eingehenden X- und D-Dateien werden vom uucico im SPOOL-
- Unterverzeichnis abgelegt. Als nächstes entpackt XP alle gepackten
- News- und SMTP-Batches, und konvertiert das Ganze anschließend mit
- UUZ in einen ZCONNECT-Puffer:
-
- UUZ.EXE -uz SPOOL\X*. PUFFER ownsite.domain
-
- (für ownsite wird Ihr Systemname eingesetzt). Wie Sie sehen, gibt XP
- als Quelldateien nur die X-Dateien an. UUZ liest dann aus den X-
- Dateien die Namen der passenden D-Dateien aus. UUZ *kann* die D-
- Dateien auch direkt verarbeiten, allerdings würden dabei eventuell
- vorhandene UUCP-Envelope-Empfänger verlorengehen.
-
- Sollte also irgendwann bei einem Anruf mal etwas schiefgegangen
- sein, können Sie RFC-Daten auf diese Weise manuell konvertieren. UUZ
- erkennt auch, wenn ein Paket noch gepackt ist und ruft automatisch
- den passenden Entpacker auf. Sie sollten nur darauf achten, daß die
- Entpacker im aktuellen Verzeichnis vorhanden sind - ansonsten könnte
- es passieren, daß Sie sich plötzlich im Compress von PC-Tools o.ä.
- wiederfinden.
-
-
-
-
- 4.2 Der XP-UUCICO
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Der wichtigste Teil des XP/UUCP-Paketes neben dem Nachrichtenkonver-
- tierer UUZ ist UUCICO.EXE. Es handelt sich dabei um einen von Grund
- auf neuentwickelten uucico mit folgenden Leistungsmerkmalen:
-
- o Protokolle g/G, f, z und e
- o UUCP-g: - Packet-Sizes 32 bis 4096
- - Window-Sizes 3 bis 7
- - variable Packet-Sizes während einer Verbindung
- o Taylor-UUCP-kompatible "size negotiation"
- o wahlweise FOSSIL- oder direkter Schnittstellenzugriff
- o Unterstützung von IRQ 1-15
-
- Die Aufrufsyntax ist
-
- UUCICO <Config-Datei> <UUCP-Command-Datei>
-
- Der UUCICO muß *nach* dem Login und nach dem Erkennen des Strings
- ^PShere gestartet werden; nach dem Programmende muß die Verbindung
- getrennt werden. Bei der UUCP-Command-Datei handelt es sich um eine
- Datei im üblichen UUCP-Format, allerdings mit CR/LF-Zeilentrennungen
- - so, wie sie von UUZ erzeugt wird.
-
- Die Config-Datei wird von XP unter dem Namen UUCICO.CFG im XP-
- Verzeichnis abgelegt, aber es darf auch eine beliebige andere Datei
- in einem anderen Verzeichnis sein. Wie alle XP-Config-Dateien,
- besteht sie aus einer Liste von Bezeichner/Wert-Paaren, die jeweils
- mit einem Gleichheitszeichen getrennt sind.
-
- Die folgenden Angaben sind obligatorisch:
-
- Server Sitename des angerufenen Systems
- Node eigener Sitename
- PortNr Schnittstellen-Nr
- PortAdr hex. Schnittstellen-Adresse (entfällt bei FOSSIL)
- IRQ IRQ-Nummer (entfällt bei FOSSIL)
- Baud Baudrate
-
- Folgende Angaben sind optional:
-
- UseRTS RTS bei Plattenzugriffen abschalten
- TriggerLevel FIFO-Triggerlevel (nicht bei FOSSIL)
- Language Sprachkennung, Default D: es muß eine passende
- Sprachdatei vorhanden sein, z.B. Sprachkennung D
- -> XPUU-D.RES
- Debug Y/N, Default N: Debug-Mode aktivieren (wie XP/d)
- DebugWindow Koordinatinaten des Fensters, in dem im Debug-Mode
- die Ausgabe erfolgen soll (X1 X2 Y1 Y2, Default 0)
- Colors Default $70 $7F $7E (Farbe) /$07 $0F $0F (mono):
- Hintergrundfarbe, Textfarbe und Statuszeilenfarbe
- des Übertragungsfensters
- MaxWinSize Default 7: max. Windowsize bei UUCP-g
- MaxPacketSize Default 64: max. Paketgröße bei UUCP-g
- VarPacketSize Y/N, Default N: Ausgangspaketgröße darf variieren
- ForcePacketSize Y/N, Default N: Ausgangspaketgröße auf MaxPacket-
- size festnageln
- Protocols Default gfe: mögliche Protokolle, bestes zuerst
- SizeNegotiation Y/N, Default N: Taylor UUCP size negotiation.
- Setzt voraus, daß auch in der UUCP-C-Datei ent-
- sprechende Informationen enthalten sind.
- FilereqPath Default FILES\: Pfad für eingehende nicht-Nach-
- richten-Pakete
- C-File Name der UUCP-C-Datei; wenn angegeben, kann der
- zweite Parameter beim UUCICO-Aufruf entfallen
- UUlogfile Logfile-Name
- FOSSIL Y/N, Default N: FOSSIL-Treiber verwenden, falls
- vorhanden
- IgnoreCD Y/N, Default N: CD-Signal ignorieren
- IgnoreCTS Y/N, Default N: CTS-Signal ignorieren
-
- Die Namen der zu sendenden Nachrichtenpakete und sonstigen Dateien
- müssen sich in der C-Datei befinden; die Nachrichtenpakete müssen
- alle im SPOOL-Unterverzeichnis abgelegt sein. IgnoreCD und IgnoreCTS
- sollten nur in Ausnahmefällen verwendet werden; von der Verwendung
- bei Modemverbindungen ist grundsätzlich abzuraten.
-
- Abgebrochene, empfangene Nachrichtenpakete erhalten als Extension
- .001 oder eine entsprechend höhere Nummer, falls Palete mit .001
- oder den folgenden Zahlen bereits vorhanden sind.
-
-
- UUCICO.EXE ist hiermit als Freeware freigeben. Ich kann aber nicht
- garantieren, daß er mit irgendeinem anderen Programm in irgendeiner
- Weise so zusammenarbeiten wird, wie Sie sich es wünschen.
-
-
-
-
- 4.3 Dateilisten-Konvertierprogramme
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Dieses Kapitel knüpft an Kap. 3.4 an. Es soll dabei helfen, eigene
- Dateilisten-Konvertierprogramme zu schreiben.
-
- CrossPoint unterstützt grundsätzlich zwei Typen von UUCP-
- Dateilisten. Beim ersten Typ befindet sich zu Beginn jeder Zeile der
- komplette Pfad+Dateiname der einzelnen Dateien, optional gefolgt von
- einem oder mehreren Leerzeichen oder Tabs und beliebigen weiteren
- Daten. Beispiel:
-
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/CYBER/noscheme.add
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/CYBER/nosve.ch
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/CYBER/nosve.com
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/CYBER/nosve.doc
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/CYBER/nosvebind.cyb
-
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/PRIME/primos.ch
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/PRIME/primos.cpl
-
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/VMS/tiny.dmp
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/VMS/tiny.tex
- /pub/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/VMS/vms.ch
-
- Statt der absoluten Pfade mit beginnendem / dürfen es auch relative
- Pfade mit beginnendem ~/ oder beliebige andere, gültige Pfadangaben
- sein. Leerzeilen, Kommentarzeilen oder sonstige Zeilen stören
- prinzipiell nicht; das Program wird Sie aber auch nicht daran
- hindern, solche Zeilen als Datei zu bestellen (außer bei
- Leerzeilen).
-
-
- Das zweite - meist übersichtlichere - Dateilistenformat besteht aus
- Blöcken für die einzelnen Verzeichnisse. Jedem Block muß eine Zeile
- vorangestellt sein, die aus dem Schlüsselwort "Directory " (das
- Leerzeichen gehört dazu!) und dem Verzeichnisnamen besteht. Der
- Verzeichnisname kann alleine dort stehen oder in Anführungszeichen
- eingeschlossen sein. Am Ende kann ein Slash (/) oder ein Doppelpunkt
- angehängt sein, der von XP ignoriert wird. Beispiel:
-
- Directory /public/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/CYBER:
-
- noscheme.add -r--r--r-- 1 uucp 3521 Apr 24 21:10
- nosve.ch -r--r--r-- 1 uucp 5803 Apr 24 21:10
- nosve.com -r--r--r-- 1 uucp 1224 Apr 24 21:10
- nosve.doc -r--r--r-- 1 uucp 2953 Apr 24 21:10
- nosvebind.cyb -r--r--r-- 1 uucp 49368 Apr 24 21:11
-
- Directory /public/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/PRIME:
-
- primos.ch -r--r--r-- 1 uucp 9594 Apr 24 21:11
- primos.cpl -r--r--r-- 1 uucp 767 Apr 24 21:11
-
- Directory /public/TeX/unix-tex/DVIware/lpr-viewers/crudetype/VMS:
-
- tiny.dmp -r--r--r-- 1 uucp 3543 Apr 24 21:11
- tiny.tex -r--r--r-- 1 uucp 44 Apr 24 21:11
- vms.ch -r--r--r-- 1 uucp 4214 Apr 24 21:11
-
- Auch hier gilt, daß beliebige andere Zeilen ignoriert werden. Die
- Länge der Zeilen ist übrigens beliebig; bei mehr als 80 Zeichen kann
- innerhalb des XP-Listers nach rechts und links geblättert werden.
-
-
- Als Ausgangsbasis für eigene Listenkonvertierer können Sie die
- Turbo-Pascal-Quelltexte von UUCP-FL*.PAS verwenden, die im XP/UUCP-
- Paket enthalten sind.
-
-
-
-
- 4.4 Definition eigener RFC-Headerzeilen
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- CrossPoint sorgt in jedem Fall dafür, daß alle ausgehenden
- Nachrichten korrektes RFC-Format haben und alle notwendigen
- Headerzeilen enthalten. In einzelnen Fällen kann es jedoch sinnvoll
- sein, zusätzliche Zeilen selbst zu definieren.
-
- ACHTUNG: Sie sollten nur dann eigene Header erzeugen, wenn Sie ganz
- genau wissen, was Sie tun! CrossPoint kann den Inhalt solcher Header
- nicht vollständig auf Korrektheit überprüfen. Es ist daher möglich,
- daß fehlerhafte Nachrichten erzeugt werden.
-
- Wenn Sie eigene RFC-Headerzeilen in privaten Nachrichten erzeugen
- möchten, legen Sie dazu im XP-Verzeichnis eine Datei mit dem Namen
- MAIL.RFC an, die die gewünschten Zeilen enthält. Der
- Nachrichtenkonvertierer UUZ kopiert den Inhalt dieser Datei dann in
- den Header aller ausgehenden Nachrichten. Eventuelle Leerzeilen
- werden ignoriert. Für öffentliche Nachrichten erreichen Sie das
- gleiche mit der Datei NEWS.RFC. Zeilen, die in allen Nachrichten
- eingefügt werden sollen, müssen in MAIL.RFC und NEWS.RFC stehen.
-
-
-
- Anhang
- ════════════════════════════════════════════════════════════════════
-
-
-
- A. Dateien im CrossPoint/UUCP-Paket
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- uucp.doc das lesen Sie gerade
- uucico.exe uucico-Programm (s. Kap. 4.2)
- xpuu-d.res deutsche Sprachdatei für uucico
- uuz.exe Nachrichtenkonvertierer (s. Kap. 4.1)
- compress.exe Unix-kompatibler Packer/Entpacker
- freeze.exe Packer/Entpacker
- gzip.exe GNU ZIP - Packer/Entpacker
- copying Copyright-Informationen zu gzip
- tar.exe Unix-kompatibles Archivprogramm
- uucp_pub.doc Liste von öffentlichen, deutschen UUCP-Systemen
- uucp.scr Standard-UUCP-Loginscript
- uucp-fl*.exe UUCP-Dateilisten-Konvertierer
- uucp-fl*.pas Quelltexte der Dateilisten-Konvertierer
-
-
-
-
- B. Glossar
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- Account Benutzerkennung; Postfach bei einer Mailbox, auf
- einem Unix-Rechner o.ä.
-
- Artikel öffentliche Nachricht
-
- Bang(-Pfad) Nachrichtenroute in der Form "System1!System2!..."
-
- BCC Blind Carbon Copy - Kopie einer Nachricht an
- weitere Empfänger, die für den Originalempfänger nicht
- erkennbar ist
-
- BITNET auf IBM-Protokollen basierendes Netzwerk mit eigener
- Adressierungsform; kennt keine ^Newsgroups, sondern
- verwendet stattdessen ^Mailing-Listen
-
- Body "Benutzerteil" einer Nachricht, im Gegensatz zum
- ^Header
-
- Bounce Zurücksenden einer unzustellbaren Nachricht
-
- Cancel- Löschnachricht zum nachträglichen Löschen einer ver-
- Message schickten Nachricht
-
- CC Carbon Copy - Kopie einer Nachricht an weitere
- Empfänger
-
- CfV Call for Vote - Aufruf zur Abstimmung, insbesondere
- zur Einrichtung einer neuen ^Newsgroup im ^Usenet
-
- Crossposting öffentliche Nachricht in mehreren ^Newsgroups, die
- physikalisch nur einmal übertragen wird
-
- Domain rechter Teil einer Internet-Adresse (s. Kap. 1.2);
- auch: organisatorischer Zusammenschluß einer Menge von
- Usenet-Sites, die eine bestimmte Adreßdomain verwenden
-
- Expire Haltezeitüberschreitung von Nachrichten / Programm
- zum Löschen von Nachrichten, die die Haltezeit
- überschritten haben
-
- FAQ Frequently Asked Questions - eine Sammlung von
- häufig gestellten Fragen und Antworten darauf zu einem
- bestimmten Thema. Im Usenet finden Sie FAQs zu allen
- Themen in der Gruppe news.answers.
-
- Followup öffentliche Antwort auf eine öffentliche Nachricht
-
- FTP File Transfer Protocol = Dateiübertragungsprotokoll,
- das zum Dateitransfer im ^Internet eingesetzt wird
-
- Gateway Übergang zwischen zwei Netzen
-
- Gopher Internet-Programm/Verfahren/Standard zur Abfrage von
- Online-Datenbanken
-
- Header der Teil einer Nachricht, der Steuerinformationen
- enthält
-
- Host Rechner, insbesondere im ^Internet, der irgendwelche
- Dienste zur Verfügung stellt
-
- IN Individual Network e.V. - Zusammenschluß von
- Privatpersonen in Deutschland, der Mail-, News- und
- Internetanbindung ermöglicht.
-
- Internet schnelles, weltweites Online-Standleitungsnetz,
- das hauptsächlich von Firmen, Bildungseinrichtung und
- sonstigen Organisationen getragen wird
-
- IRC Internet Relay Chat - weltweites Chatsystem (System
- zur Online-Textkommunikation per DFÜ) im Internet
-
- ISO International Standardisation Organisation -
- internationales Normungsgremium. Speziell: ISO-8859-1
- = im europäischen Internet üblicher Zeichensatz.
-
- Mail (Gesamtheit der) private(n) Nachricht(en)
-
- Mailer Programm zum Lesen und Schreiben von Mails (im
- FidoNet: Programm zur Übertragung von Mails)
-
- Mailing-Liste Nachrichtenverteiler für ein bestimmtes Thema; quasi
- eine Newsgroup, die per Mail abgewickelt wird
-
- MIME Multipurpose Internet Mail Extensions = Internet-
- Standard zur Übertragung von binären Daten,
- internationalen Sonderzeichen, großen Dateien und
- Multimedia-Daten
-
- News (Gesamtheit der) öffentliche(n) Nachrichten
-
- Newsreader Programm zum Lesen/Schreiben von ^News
-
- Newsgroup Brett/Forum, in dem öffentliche Nachrichten
- ausgetauscht werden
-
- NNTP Programm/Verfahren zur Übertragung von ^News im
- ^Internet
-
- PGP Pretty Good Privacy - Programm zur Nachrichten-
- verschlüsselung mit dem "RSA-Verfahren"
-
- Posting (Versenden einer) öffentliche(n) Nachricht
-
- Postmaster Ansprechpartner einer Usenet-Site bzw. einer Domain
-
- Realname der Name im wirklichen Leben - im Gegensatz zum
- "Username"
-
- Rekursion ^Rekursion
-
- RFC Request for Comments - Internet-Standard-Spezifikation
- (es gibt bis jetzt ca. 1500 davon)
-
- RfD Request for Discussion - Aufruf zur Diskussion,
- insbesondere zur Einrichtung einer neuen ^Newsgroup im
- ^Usenet
-
- Routing Nachrichtentransport über bestimmte Wege
-
- Sendmail kompliziertes Unix-Programm zum ^Routing von ^Mail
-
- Site System/Knoten/"Point" im ^Usenet
-
- SLIP Serial Line Internet Protocol - Verfahren zur
- Teilnahme am Internet per Modem oder ISDN
-
- SMTP Simple Mail Transfer Protocol - Programm/Verfahren zur
- Übertragung von ^Mail im ^Internet
-
- Smurf Schlumpf
-
- Spooling Bereitstellen versandfertiger Nachrichten/Dateien in
- einem bestimmten Festplattenverzeichnis
-
- Subject Betreff einer Nachricht
-
- Sub-Netz s. Kap. 1.1
-
- Summary Zusammenfassung einer Nachricht
-
- Traffic Nachrichtenaufkommen
-
- Usenet Menge aller Systeme, die ^News austauschen
-
- uucico Programm zur UUCP-Nachrichtenübertragung
-
- UUCP Nachrichten-Transportverfahren und -programm im
- ^Usenet und in Sub-Netzen (s. Kap. 1.1)
-
- UUencode Verfahren und Unix-Programm, mit dem binäre Dateien
- im ASCII-Format codiert werden können, um sie per Mail
- zu übertragen.
-
-
-
-
- C. CrossPoint/UUCP - Versionsgeschichte
- ────────────────────────────────────────────────────────────────────
-
- 2.15 beta (03.08.93)
- o erste freigegebene Betaversion
-
- 2.92 beta (06.11.93)
- o Sysop-Mode
- o diverse Bugfixes
-
- 2.93 beta (13.12.93)
- o Relogin-Netcalls (Änderung in UUCP.SCR beachten!)
- o optional Absender User@Server.domain (Edit/Boxen/Edit/RFC|UUCP)
- o UUCP-Transfer kann mit <Esc> abgebrochen werden
- o Schalter für 7/e/1 bei Edit/Boxen/Edit/Point
- o UUZ fängt zusätzliche MIME-Fehler ab
- Bugfixes
- o Absturz bei RING o.ä. während des Einsortierens von Nachrichten
- beseitigt
-
- 3.0 (22.03.94)
- o Auswertung von Cancel-Nachrichten ist nicht mehr optional
- Bugfixes
- o UUCP-g stabilisiert
- o Doppelte Übertragung bei Verbindungsabbrüchen beseitigt
- o Fehler im FOSSIL-Handling beseitigt; ISDN über cFos funktioniert
- jetzt
- o changesys-Problem beseitigt
-
- 3.02 (21.04.94)
- o References und Newsgroups werden von UUZ nicht mehr gekürzt
- o UUCP-g-Sendevorgang optimiert und stabilisiert
- o Fehler im SMTP-Decoder (MIME-Binärnachrichten) behoben
-
- * = Änderung, + = Neues Feature, ! = Bugfix, # = interne Änderung
-
- 3.02f (01.05.95)
- ! diverse Fehler im Nachrichtenkonvertierer UUZ behoben, insbeson-
- dere bei der Verarbeigung von MIME-Daten
-
- 3.1 (24.09.95)
- + Sonderzeichen in Headerzeilen werden optional MIME-codiert
- (s. /Config/Optionen/Netze/Verschiedenes)
- # 7-Bit-Mails werden korrekt gekennzeichnet
- Brettmanager (s. Kap. 2.3):
- + Unterstützung für GUP, AutoSys und Feeder
- + Brettmanager "postmaster" erzeugt Mails an Postmaster
- + Typ getrennt vom Namen einstellbar
- ! Adreßkonvertierung (Klammerpriorität) korrigiert
- + Definition eigener RFC-Headerzeilen (s. Kap. 4.4)
-
- 3.1b (29.10.95)
- ! Headerzeile X-XP_F wird gefiltert
- ! Fehler bei MIME-Decodierung langer Betreffs behoben
-
- | 3.11 (09.04.96)
- | ! GUP-Befehl "exclude" durch "delete" ersetzt
- | * durch Control-Messages werden keine neuen Bretter mehr angelegt
- | ! UUCICO: Korrektur bei Restzeitanzeige
- | ! Anzeige der Distribution im Nachrichtenkopf
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