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Text File | 1992-02-26 | 74.6 KB | 2,086 lines |
- YCPAA #!!# - Modellbildung -
- @CEInhalt
-
- @CPDas Thema von BS___2 sind
- Modellbildung und Systemanalyse.
-
- Start mit ⌐Systemanalyse@BS___2¬
- AHBAA #!!# Systemanalyse
- @HEEinführung
- @HBErst vor wenigen Jahren (seit ca. 1967) wurde damit begonnen, das
- Verhalten von ⌐Betriebssystem@BS1¬en durch Modellbildungen mathematisch zu
- beschreiben. Das Ziel ist also, das Verhalten von Betriebssystemen in
- Abhängigkeit
-
- - vom Benutzerverhalten,
- - von der hardwaremäßigen Konfiguration der Anlage und
- - von speziellen Systemparametern, die das ⌐Scheduling@BS1¬ beeinflussen,
-
- mathematisch mit Hilfe von Modellen zu beschreiben. Man kann dann leicht
- feststellen, wie sich zum Beispiel eine Konfigurationsänderung auf das
- Systemverhalten auswirkt.
-
- Einige wichtige und typische Fragestellungen bei der Untersuchung von
- Betriebssystemen sind die folgenden:
-
-
- @HEa) Zeitverhalten
- @HBDer Benutzer eines Systems erwartet, daß die ⌐Antwortzeit@BS1¬
- (response time) erstens voraussagbar ist (geringe ⌐Varianz@BS2¬ bei
- gleicher Aufgabenstellung) und zweitens der zu verarbeitenden Aufgabe
- entspricht (einfache Aufgabe - kurze Antwortzeit, komplexe Aufgabe -
- längere Antwortzeit).
- Im Batch-System (siehe ⌐Stapelbetrieb@BS2¬) entspricht die Antwortzeit
- (beim Time-Sharing-System) der ⌐Verweilzeit@BS2¬ (turn around time).
- Im Real-Time-System entspricht die Antwortzeit der Reaktion des Systems
- auf ein Ereignis.
-
- @HEVerweilzeit:
- @HBZeit vom Beginn des Auftrags (Lesen der ersten Lochkarte) bis zum
- Vorliegen der Ergebnisse.
-
- @HEAntwortzeit:
- @HBZeitspanne zwischen dem Ende einer Benutzereingabe und dem Vorliegen
- der vollständigen Antwort darauf.
- @HEb) Durchsatz
-
- @HBDie Zahl der Aufträge, die eine ⌐Bedieneinheit@BS2¬ (z. B. CPU, Kanal)
- in einer Zeiteinheit fertigstellt, heißt ⌐Durchsatz@BS1¬ (troughput)
- der Bedieneinheit (Funktionseinheit).
-
- Im ⌐Stapelbetrieb@BS2¬ ist
- Durchsatz = Aufträge pro Zeiteinheit
-
- Im ⌐Dialogbetrieb@BS2¬ ist
- Durchsatz = Transaktion pro Zeiteinheit
-
- ⌐Transaktion@BS2¬ @HB= einzelner Aufruf einer Systemfunktion
- (z. B. Löschen, Ersetzen, Modifizieren eines Datenfeldes)
-
-
-
-
- @HEAuslastung
- @HBUnter ⌐Auslastung@BS1¬ (utilization, relativ troughput) einer Funktionseinheit
- versteht man das Verhältnis von in einem Zeitraum erbrachter Leistung zu
- der in diesem Zeitraum maximal erbringbaren Leistung.
- @HL
- in t1..t2 erbrachte Leistung
- Auslastung δ = ────────────────────────────────────────
- in t1..t2 maximal erbringbare Leistung
-
-
- Anzahl günstiger Fälle
- = ──────────────────────────────
- Anzahl aller möglichen Fälle
-
- = Wahrscheinlichkeit, daß das System arbeitet
- @AO ╔════════════╗ @HB
- @AO ║ δ = 1 - Po ║ @HB Po = Wahrscheinlichkeit,
- @AO ╚════════════╝ @HB daß keiner im System ist
- @HEc) Engpässe
-
- @HBDas Verhalten eines Systems wird wesentlich von dem Gerät bestimmt,
- das am ehesten voll ausgelastet ist.
-
- Es ist daher wichtig zu wissen, wo Engpässe (bottlenecks) auftreten.
-
-
- weiter mit ⌐Queue-Theory@BS___2¬
- AHBAA #!!# Queue-Theory
- @HETheorie der Warteschlangen
- @HBDie analytischen Modelle, die im folgenden entwickelt werden, dienen
- dazu, Beziehungen zwischen Systemparametern und bestimmten Kriterien in
- Form von Gleichungen aufzustellen. Bei den Betriebssystemmodellen gelangt
- man so zur ⌐Warteschlangen@BS2¬.
-
- @EHGrundbegriffe der Theorie der Warteschlangen
- @HB
- @HEWarteschlangenmodell
-
- @HE┌───────────────┐
- @HB∩ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBµ @HE│ │
- @HA─────────>@HP│││@HBQueue@HP│││├@HA──────────────>@HE│ @HBBedieneinheit @HE├@HA────────>
- @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │
- └───────────────┘
-
- @HB∩ : Ankunftsrate
- µ : Bedienrate
- @HBEs kommen Kunden, die die ⌐Bedieneinheit@BS2¬ benutzen wollen. Wenn die
- Bedieneinheit besetzt ist, sie also arbeitet, muß sich der Kunde
- vorerst in eine ⌐Warteschlange@BS2¬ (Queue) einreihen. Ist die Betriebs-
- einheit leer und er ist an der Reihe, wird er aus der Warteschlange
- entfernt und darf die Betriebseinheit betreten. Nach der Abfertigung in
- der Bedieneinheit verläßt der Kunde das System.
-
- Es wird festgelegt, daß die Betriebseinheit nur dann leer sein kann, wenn
- auch die Warteschlange leer ist. Es soll also nicht vorkommen, daß Kunden
- vor einer leeren Betriebseinheit warten müssen.
-
-
-
-
-
-
-
-
- @HEZeitliches Verhalten in einem Warteschlangensystem
- @HBVn
- @HL«─────────────────────────────────»
- @HO/│\ /│\
- @HBWn @HO│@HBCn-1 @HBBn @HO│@HBCn
- @HL«────────────────» «──────────────»
- @HB BE @HA════════════════════════════════════════════════════════════
- @HO/│\ @HO/│\ @HO/│\
- @HO│@HBCn-1 @HO│@HBCn @HO│@HBCn+1
- @HO│ │ │
- @HBtn @HBtn+1
- @HBQueue @HA════════════════════════════════════════════════════════════
- @HO/│\ /│\ @HPtn : Ankunftszeit des n-ten Kunden
- @HO│@HBCn @HBAn+1 @HO│@HBCn+1 @HPAn+1: Zeit zwischen dem Eintreffen von Cn
- @HL«────────────» @HPund Cn+1 (Zwischenankunftszeit)
- @HPWn : Wartezeit des Kunden Cn in der Queue
- Cn : n-ter Kunde (customer) Bn : Bedienzeit für den Kunden Cn
- Vn : Verweilzeit des Kunden Cn
-
- @HBweiter mit ⌐Ankunftsprozeß@BS___2¬
- AHBAA #!!# Ankunftsprozeß
- @HEAnkunftsrate
- @HBWenn in T Zeiteinheiten N Kunden kommen, so sagt man, sie kommen mit
- der Ankunftsrate ∩.
- @AO ╔═════════╗ @HB
- @AO ║ N ║ @HB
- @AO ║ ∩ = ─── ║ @HB
- @AO ║ T ║ @HB
- @AO ╚═════════╝ @HB
-
- @HEZwischenankunftszeit
- @HBDen mittleren zeitlichen Abstand mit dem die N Kunden in T Zeiteinheiten
- ankommen nennt man Zwischenankunftszeit A
- @HL
- T 1
- A = ─── = ───
- N ∩
-
-
- @HBUm statistische Aussagen über den Ankunftsprozeß machen zu können,
- müssen einige plausible und naheliegende Annahmen gemacht werden:
-
- 1) Die Kunden sollen unabhängig voneinander ankommen. Sie dürfen sich
- also nicht verabreden.
-
- 2) Die Kunden müssen zufällig verteilt kommen. Es soll also nicht vor-
- kommen, daß die Kunden durch äußere Umstände angezogen oder abge-
- schreckt werden. (Beispiel: Autos fahren über ampelgesteuerte
- Kreuzung bei genügender Verkehrsdichte nicht mehr zufällig verteilt,
- sondern in gleichen zeitlichen Abständen.)
-
- 3) Es dürfen nicht zwei oder mehr Kunden gleichzeitig kommen.
-
-
-
-
-
- @HEWie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß in t Zeiteinheiten genau
- n Kunden eintreffen ?
-
- @HBPn [t] = ?
-
- @HPAntwort: Poisson-Verteilung
- @HAPn [t] @HP/│\ @HO***
- @HP│ @HO* * @HPn
- @HP│ @HO* * @HP(∩*t) -∩t
- @HP│ @HO* * @HPPn [t] = ──────── * e
- @HP│ @HO* * @HPn!
- @HP│ @HO* *
- @HP│ @HO* *
- @HP│ @HO* *
- @HP│ @HO** **
- @HP└────────────────────────┬───────────────────────────────────>
- @HA∩*t = N n
-
- @HEWie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Zwischenankunftszeit a
- kleiner oder gleich t ist ?
-
- @HBP [a ≤ t] ?
-
- @HPAntwort: Exponentialverteilung
- @HAP [a≤t] @HP/│\
- @HA1 @HP│@HB_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
- @HP│ @HO* * * * * @HPP [a≤t] = 1 - P [a>t]
- @HP│ @HO* @HP = 1 - Po [t]
- @HP│ @HO*
- @HP│ @HO* @HP -∩t
- @HP│ @HO* @HP = 1 - e
- @HP│ @HO*
- @HP│ @HO*
- @HP│@HO*
- @HP└────────────────────────────────────────>
- @HAt
- @HBVoraussetzung dafür, daß die Verteilungsfunktion für die Zwischen-
- ankunftszeiten des Ankunftsprozesses die Exponentialverteilung ist, ist
- die Poisson-Verteilung der Ankunftsprozesse.
-
- @HEHerleitung der Verteilung des Ankunftsprozesse
- @HBMan tut so, als ob bis t die Zahl Pn [t] bekannt ist, und läßt dann die
- Zeit um delta t (= dt) voranschreiten.
-
- Für einen genügend kleinen Zeitraum dt ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein
- Kunde eintrifft, proportional zur Ankunftsrate ∩ und proportional zum
- Zeitintervall dt:
- @HL
- P [es kommt 1 Kunde] = ∩ * dt
- P [es kommt kein Kunde] = 1 - ∩ * dt
-
-
-
-
- @HEWie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß im Zeitraum [0, t + dt]
- genau n Kunden ankommen ?
- @HBEs sind zwei Fälle zu unterscheiden:
- a) In [0, t] sind bereits n Ankünfte erfolgt.
- Dann darf in der Zeit [t, t + dt] keine weitere Ankunft mehr erfolgen.
-
- b) In [0, t] sind erst n - 1 Ankünfte erfolgt.
- Dann muß in der Zeit [t, t + dt] genau ein Kunde neu dazu kommen.
-
- Es gilt also:
- @HL
- Pn [t + dt] = Pn [t] * P [es kommt kein Kunde in [t, t + dt]]
- + Pn-1 [t] * P [es kommt 1 Kunde in [t, t + dt]]
-
- <==>
-
- Pn [t + dt] = Pn [t] * (1 - ∩ * dt)
- + Pn-1 [t] * (∩ * dt)
- @HEUmrechnung:
- @HL
- Pn [t + dt] = Pn [t] * (1 - ∩ * dt) + Pn-1 [t] * ∩ * dt
- <==> Pn [t + dt] = Pn [t] - Pn [t] * ∩ * dt + Pn-1 [t] * ∩ * dt
- <==> Pn [t + dt] - Pn [t] = -∩ * dt Pn [t] + ∩ * dt * Pn-1 [t]
- <==> Pn [t + dt] - Pn [t] = ∩ * dt (Pn-1 [t] - Pn [t])
-
- Pn [t + dt] - Pn [t]
- <==> ──────────────────── = ∩ * (Pn-1 [t] - Pn [t])
- dt
-
- @HBfür dt -> 0 ergibt sich die Differentialgleichung:
- @HL
-
- dPn [t]
- dt -> 0: ───────── = ∩ * (Pn-1 [t] - Pn [t])
- dt
-
- @HBWenn man annimmt, daß es keine negativen Ankünfte (= Abgänge) gibt,
- das heißt Pn [t] = 0 für n < 0, so erhält man
- @HL
- dPo [t]
- ───────── = -∩ * Po [t]
- dt
-
-
- @HELösung für Pn [t] mit Hilfe erzeugender Funktionen (z-Transformation)
- @HB
- Ansatz
-
- @HL ∞ n
- G (z) = Σ Pn [t] * z
- n=0
-
-
-
- @HBAus dem Ansatz folgt:
- @HL
- ∞ n ∞ n+1
- @HBa) @HLΣ Pn-1 [t] * z = Σ Pn [t] * z = z * G (z)
- n=1 n=0
-
-
- ∞ dPn [t] n dG (z)
- @HBb) @HLΣ ───────── * z = ────────
- n=0 dt dt
-
- @HBDie Differential-Differenzengleichung lautet also mit erzeugenden
- Funktionen geschrieben:
- @HL
- dG (z)
- ──────── = ∩ * (z * G (z) - G (z))
- dt
- <==>
- @HL dG (z)
- ──────── = ∩ * G (z) * (z - 1)
- dt
-
- @HBDie Trennung der Variablen ergibt:
- @HL
- dG (z)
- ──────── = ∩ * (z - 1) * dt
- G (z)
-
- @HBEs gilt allgemein:
- @HBa) @HBb) @HL1
- @HL⌠ f' (x) (ln x)' = ───
- @HL│ ──────── = ln |f (x)| x
- @HL⌡ f (x)
- @HBc) @HLn n-1
- (const * x )' = const * n * x
-
- @HBDeshalb erhält man nach der Integration
- @HL
- ln G (z) = ∩ * (z - 1) * t + c
- @HB
- Da G (1) = 1 und ln 1 = 0 ist, muß c = 0 sein.
-
- Als Ergebnis erhält man daher (nach Entlogarithmisierung)
- @HL
- ∩ * (z - 1) * t
- G (z) = e
-
-
- ∩zt -∩t
- = e * e
-
-
-
-
- @HBDie Lösung muß man mit dem Ansatz vergleichen (Rücktransformation)
-
- Ansatz gefundene Lösung
- @HL
- ∞ n -∩t ∩zt
- G (z) = Σ Pn [t] * z G (z) = e * e
- n=0
- @HB
- Umformung der gefundenen Lösung (um sie mit dem Ansatz zu vergleichen)
- @HL n
- x ∞ x
- mit e = Σ ──── gilt
- n=0 n!
-
- n
- -∩t ∞ (∩ * t * z)
- G (z) = e * Σ ────────────── <==> @HB(siehe nächste Seite)
- @HLn=0 n!
- @HL n
- ∞ -∩t (∩ * t) n
- G (z) = Σ e * ───────── * z
- n=0 n!
- @HB
- Man sieht aus dem Koeffizientenvergleich
- @HL
- n
- -∩t (∩ * t)
- Pn [t] = e * ──────────
- n!
- @HBDiese Gleichung stellt die
- @HL n @HBPoisson-Verteilung dar. Sie gibt an,
- @HL (∩ * t) -∩t @HBwie groß die Wahrscheinlichkeit ist,
- @HL = ────────── * e @HBdaß im Zeitraum [0, t] genau n Ankünfte
- @HL n! @HBvon Kunden stattfinden.
- Der Ankunftsprozeß ist, unter den
- gemachten (plausiblen und naheliegenden) Annahmen , @HPPoisson @HBverteilt.
- @HEHerleitung der Verteilung der Zwischenankunftszeiten
- @HBFrage:
- Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Zwischenankunftszeit a
- kleiner oder gleich t ist ?
-
- Das entgegengesetzte Ereignis zu dem aus der Frage ist, daß die
- Zwischenankunftszeit a größer als t ist. In diesem Fall darf in der
- Zeit [0, t] kein Kunde ankommen. Aus der Poisson-Verteilung läßt sich
- aber sofort angeben, wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür ist
- (nämlich Po [t]).
-
- Die beiden Ereignisse schließen sich aus, bilden zusammen aber ein
- sicheres Ereignis, das heißt
- @HL
- P [a ≤ t] + P [a > t] = 1
- <==> P [a ≤ t] = 1 - P [a > t]
- ==> P [a ≤ t] = 1 - Po [t]
- <==> @HB(siehe nächste Seite)
- @HBmit
- @HL 0
- (∩ * t) -∩t
- Po [t] = ────────── * e
- 0!
- @HB
- gilt@HL
-
- P [a ≤ t] = 1 - Po [t]
-
- <==>
- -∩t
- P [a ≤ t] = 1 - e
-
- @HBDiese Gleichung stellt die Exponentialverteilung dar.
-
- Die Zwischenankunftszeiten sind unter der Annahme, daß der Ankunfts-
- prozeß eine Poisson-Verteilung ist, @HPexponential @HBverteilt.
-
-
- @HB weiter mit ⌐Bedienprozeß@BS___2¬
- AHBAA #!!# Bedienprozeß
- @HEBedienrate:
- @HBWenn in T Zeiteinheiten N Kunden bedient werden, so sagt man, sie
- werden mit der Bedienrate µ bedient.
-
- @AO ╔═════════╗ @HB
- @AO ║ N ║ @HB
- @AO ║ µ = ─── ║ @HB
- @AO ║ T ║ @HB
- @AO ╚═════════╝ @HB
- @HEBedienzeit:
- @HBDie mittlere Zeit, mit der die N Kunden in T Zeiteinheiten bedient
-
- @AO ╔═══════════════╗ @HB
- @AO ║ T 1 ║ @HB
- @HBwerden, nennt man ⌐Bedienzeit@BS2¬ B @AO ║ B = ─── = ─── ║ @HB
- @AO ║ N µ ║ @HB
- @AO ╚═══════════════╝ @HB
- @HB siehe auch ⌐Queue-Theory@BS___2¬
- @HBFür den Bedienprozeß werden die gleichen (plausiblen und naheliegenden)
- Annahmen gemacht wie beim Ankunftsprozeß:
-
- 1) Die Kunden sollen unabhängig voneinander bedient werden.
- 2) Die Kunden müssen zufallsmäßig verteilt bedient werden.
- 3) Es dürfen nicht zwei oder mehr Kunden gleichzeitig bedient werden.
-
- Für die Verteilung der Bedienzeit gilt:
- @HL
- -µt
- B (0 ≤ t) = 1 - e
- @HB
- Die Gleichung stellt die Exponentialverteilung dar. Sie gibt die
- Wahrscheinlichkeit dafür an, daß die Bedienzeit eines Kunden kleiner oder
- gleich t ist. Andsers ausgedrückt: Die Wahrscheinlichkeit, daß in der
- Zeit [0, t] mindestens ein Kunde bedient wird und die ⌐Bedieneinheit@BS2¬
- wieder verläßt.
-
- @HBAnmerkung:
-
- Während für die Zwischenankunftszeiten eine Exponentialverteilung durchaus
- realistisch ist, trifft dies für die Bedienzeiten meist nicht so gut zu.
-
- Man bleibt jedoch bei dieser Annahme, weil die mathematischen
- Berechnungen dann besonders einfach sind.
-
-
- weiter mit ⌐Markov-Eigenschaft@BS___2¬
- AHBAA #!!# Markov-Eigenschaft
- @HEMarkov-Eigenschaft der Poisson-Verteilung
-
- @HBDie Markov-Eigenschaft besagt, daß die Verteilung @HPkein Gedächtnis@HB hat.
-
- Ausgangspunkt ist die Frage:
- Wird die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses größer, je länger man auf
- das Ereignis wartet ?
-
- Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Ereignis frühestens nach dem
- Zeitraum [0, T] eintritt, ist P [x > t] = Po [t]. Bei der Poisson-
- -∩T
- Verteilung ist P [x > T] = e . Es wird angenommen, daß während der
- Zeit [0, T] kein Ereignis eingetreten ist. Gefragt wird nun nach der
- Wahrscheinlichkeit, daß in den nächsten t Zeiteinheiten auch kein
- Ereignis eintritt. Dies entspricht der Frage nach der bedingten
- Wahrscheinlichkeit P [x > T+t | x > T].
-
-
- @HL -∩(T+t)
- e -∩T - ∩t + ∩T -∩t
- P [x > T+t | x > T] = ────────── = e = e = P [x > t]
- -∩T
- e
- @HB
- Man sieht, daß die Wartezeit von 0 bis T die Wahrscheinlichkeit für das
- Ereignis nicht erhöht hat.
-
- Man sagt, die Poisson-Verteilung hat kein Gedächtnis, bzw. sie hat die
- Markov-Eigenschaft (memoryless property).
-
-
- weiter mit ⌐Poisson, Mittelwert@BS___2¬
- AHBAA #!!# Poisson, Mittelwert
- @HEMittelwert einer diskreten Verteilung:
- @HL
- _ ∞
- E [x] = x = Σ x * pn
- x=0
- @HB
- Bei der Poisson-Verteilung ist
- @HL
- n
- ∞ (∩ * t) -∩t
- pn (t) = Σ ────────── * e
- n=0 n!
-
- ==>
- n
- _ ∞ (∩ * t) -∩t
- n = Σ n * ────────── * e
- n=0 n!
- @HL n
- _ -∩t ∞ (∩ * t)
- n = e * Σ ────────── * n
- n=0 n!
-
-
- n
- -∩t ∞ (∩ * t)
- = e * Σ ──────────
- n=0 (n-1)!
-
-
- ┌ n-1 ┐
- -∩t │ ∞ (∩ * t) │
- = e * │ Σ ──────────── │ * ∩ * t
- │ n=1 (n-1)! │
- └ ┘
-
- @HL ┌ n ┐ n
- _ -∩t │ ∞ (∩ * t) │ x ∞ x
- n = e * │ Σ ────────── │ * ∩ * t mit e = Σ ──── ==>
- │ n=0 n! │ n=0 n!
- └ ┘
- -∩t ∩t
- = e * e * ∩ * t
- _
- n = ∩ * t
-
- @HB N @HL_
- @HBmit ∩ = ─── : @HLn = N @HB(das heißt im Mittel kommen N Kunden an)
- t
-
-
- Bei der Poisson-Verteilung sind der Mittelwert und die ⌐Varianz@BS2¬ gleich.
-
- weiter mit ⌐Modellkennzeichnung@BS___2¬
- AHBAA #!!# Modellkennzeichnung
- @HEKennzeichnung der Modelle
-
- @HBDie Notation von Modelltypen ist wie folgt aufgebaut:
-
- @HP A / B / C / D / E
- @HB
- wobei die Buchstaben folgende Merkmale kennzeichnen:
-
- A: Verhalten des Ankunftsprozesses
-
- B: Verhalten des Bedienprozesses
-
- C: Anzahl der Bedieneinheiten
-
- D: Größe des Speichers, ausgedrückt in aufnehmbarer Kundenkapazität
-
- E: Anzahl der Kunden in einem (geschlossenen) System
-
- @HBFür A und B verwendet man wiederum bestimmte Buchstaben zur
- Benennung der Verteilfunktion:
-
- M : Exponentialverteilung (@HPM@HBarkov-Eigenschaft)
-
- Er: @HPr@HB-stufige @HPEr@HBlang-Verteilung
-
- Hr: @HPr@HB-stufige @HPH@HByperexponential-Verteilung
-
- D : @HPd@HBeterministisch, das heißt, alle Zwischenankunftszeiten
- bzw. Bedienzeiten sind gleich groß
-
- G : @HPG@HBeneral (die Verteilung ist beliebig)
-
-
- weiter mit ⌐offenes System@BS___2¬
- AHBAA #!!# offenes System
- @HBEin offenes System ist meist ein Ausschnitt aus einem größeren (oft nicht
- offenen) System. Es können beliebig viele Kunden kommen, die nach ihrer
- Abfertigung in einer Bedieneinheit (oder in einer von mehreren) das System
- verlassen.
- @HE┌───────────────┐
- @HB∩ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBµ @HE│ │ @HBΦ
- @HA─────────>@HP│││@HBQueue@HP│││├@HA──────────────>@HE│ @HBBedieneinheit @HE├@HA────────>
- @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │
- └───────────────┘
- @HBFragestellung:
- Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich bei bekanntem Verhalten
- von Ankunftsrate ∩ und Bedienrate µ genau n Kunden im System befinden ?
-
- Lösung:
- @HLn
- P [genau n Kunden im System] = (1-δ) * δ @HB(geometrische Verteilung)
-
- bei stationärem Zustand des Systems (also ∩ und µ etwa konstant)
- @HEHerleitung
- @HBAnsatz (genau wie beim Ankunftsprozeß):
- Es wird angenommen, daß die Verhältnisse im System zum Zeitpunkt t
- bekannt sind. Was passiert in der Zeit [t, t + dt] ?
-
- Wenn zum Zeitpunkt t + dt genau n Kunden im System sein sollen, dann
- gibt es 4 Fälle, die zu unterscheiden sind:
-
- a) Zum Zeitpunkt t sind n Kunden im System,
- - keiner neu hinzugekommen,
- - keiner fertiggeworden:
- @HL(1 - ∩ * dt) * (1 - µ * dt)@HB
-
- b) Zum Zeitpunkt t sind n - 1 Kunden im System,
- - 1 neu hinzugekommen
- - keiner fertiggeworden
- @HL(∩ * dt) * ( 1 - µ * dt)
-
- @HBc) Zum Zeitpunkt t sind n + 1 Kunden im System,
- - keiner neu hinzugekommen
- - 1 fertig geworden
- @HL(1 - ∩ * dt) * (µ * dt)@HB
-
- d) Zum Zeitpunkt t sind n Kunden im System,
- - 1 neu hinzugekommen
- - 1 fertig geworden
- @HL(∩ * dt) * (µ * dt)@HB
-
- Man erhält also für Pn [t + dt]:
- @HL
- Pn [t + dt] = Pn [t] * (1 - ∩ * dt) * (1 - µ * dt)
- + Pn-1 [t] * (∩ * dt) * (1 - µ * dt)
- + Pn+1 [t] * (1 - ∩ * dt) * (µ * dt)
- + Pn [t] * (∩ * dt) * (µ * dt) mit n ≥ 1
-
-
- @HBUmformungen:
- Ausmultiplizieren
- @HLPn [t + dt] = (1 - ∩dt - µdt + ∩µ(dt)²) * Pn [t]
- + ( ∩dt - ∩µ(dt)²) * Pn-1 [t]
- + ( µdt - ∩µ(dt)²) * Pn+1 [t]
- + ( ∩µ(dt)²) * Pn [t] mit n ≥ 1
-
- @HBDie Terme mit (dt)² weglassen (wegen dt -> 0 ???)
- @HLPn [t + dt] = (1 - ∩dt - µdt) * Pn [t]
- + ( ∩dt ) * Pn-1 [t]
- + ( µdt) * Pn+1 [t] mit n ≥ 1
-
- @HBUmordnen und Division durch dt
-
- @HL Pn [t + dt] - Pn [t]
- ────────────────────── = -(∩ + µ) * Pn [t] + ∩ * Pn-1 [t] + µ * Pn+1 [t]
- dt
- = ∩ * Pn-1 [t] - (∩ + µ) * Pn [t] + µ * Pn+1 [t]
- @HBDifferential-Quotienten-Gleichung (also dt -> 0)
- @HL
- dPn [t]
- ───────── = ∩ * Pn-1 [t] - (∩ + µ) * Pn [t] + µ * Pn+1 [t]
- dt
-
- @HBWenn man festlegt, daß es keine negative Anzahl von Kunden im System
- gibt, so erhält man für
- @HL
- dPo [t]
- ───────── = - ∩ * Po [t] + µ * P1 [t]
- dt
-
- @HBDen Term µ * Po [t] konnte man weglassen, da wenn keiner im System ist,
- auch keiner in der Bedieneinheit sein kann.
-
-
-
- @HBDas Verhalten des Systems soll innerhalb des angegebenen Modells
-
- @HE┌───────────────┐
- @HB∩ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBµ @HE│ │ @HBΦ
- @HA─────────>@HP│││@HBQueue@HP│││├@HA──────────────>@HE│ @HBBedieneinheit @HE├@HA────────>
- @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │
- └───────────────┘
- @HBinsbesondere als Funktion von ∩ und µ untersucht werden. Dabei ist nur
- das stationäre Systemverhalten interessant, das heißt für feste Werte von
- ∩ und µ. Es ist uninteressant, wie sich das System beim Hochfahren
- (siehe ⌐Urstart@BS1¬) bzw. Auslaufen, den Fällen in denen sich ∩ und µ
- zeitlich ändern, verhält.
-
- Ein stationäres Systemverhalten liegt vor, wenn die Prozesse stationär
- sind. Ein ⌐Prozeß@BS1¬, der einen zeitlichen Verlauf hat, heißt stationär,
- falls der Verlauf zu beliebig gewählten Zeitpunkten t1, t2, ... sich wahr-
- scheinlichkeitsmäßig kaum von dem Verlauf unterscheidet, zu den um eine
- willkürliche Zeitspanne h verschobenen Zeitpunkten t1 + h, t2 + h, ... .
- @HBIn unserem Modell bedeutet dies, daß sich die Werte für ∩ und µ kaum
- ändern. Die Wahrscheinlichkeit, daß n Kunden im System sind, bleibt also
- nahezu konstant.
-
- @HLPn [t1] ≈ Pn [t1 + h]@HB
-
- Wenn die Wahrscheinlichkeit konstant bleibt, so ist ihre Ableitung 0:
- @HL
- dPn [t]
- ───────── = 0 (t -> ∞)
- dt
- @HB
- Für die Differentialgleichung ergibt sich demnach:
- @HL
- dPn [t]
- ───────── = ∩ * Pn-1 [t] - (∩ + µ) * Pn [t] + µ * Pn+1 [t] = 0
- dt
- (t -> ∞)
- @HBFür verschiedene Wertebereiche von n gilt:
-
- a) @HLn < 0 : Pn [t] = 0@HB
-
- b) @HLn = 0 : -∩ * Po [t] + µ * P1 [t] = 0@HB
-
- c) @HLn > 0 : ∩ * Pn-1 [t] - (∩ + µ) * Pn [t] + µ * Pn+1 [t] = 0@HB
-
- Aus diesen drei Gleichungen kann man ein homogenes Gleichungssystem
- erstellen. Löst man es, so erhält man einen Ausdruck, mit dem man
- Pn [t] berechnen kann.
-
-
-
-
-
-
-
- @HEHomogenes Gleichungssystem:
- @HA
- Po P1 P2 P3 P4 ... Pn
- @HA I @HP -∩ µ 0 0 0 ... 0 = 0 @HAn = 0
- @HA II @HP ∩ -(∩+µ) µ 0 0 ... 0 = 0 @HAn = 1
- @HA III @HP 0 ∩ -(∩+µ) µ 0 ... 0 = 0 @HAn = 2
- @HA :
- @HA : @HB(Bei Pn kann die Abhängigkeit von t weggelassen werden,
- da stationärer Zustand vorliegt, t -> ∞)
- @HELösen des Gleichungssystems
- @HA
- Po P1 P2 P3 P4 ... Pn
- @HA I @HP -∩ µ 0 0 0 ... 0 = 0 @HAn = 0
- @HA II + I = II' @HP ∩ -∩ µ 0 0 ... 0 = 0 @HAn = 1
- @HA III + II'= III' @HP 0 ∩ -∩ µ 0 ... 0 = 0 @HAn = 2
- @HA :
- :
- @HBMan sieht, daß gilt: @HL-∩ * Pn + µ * Pn+1 = 0
- @HEUmformungen
- @HL
- -∩ * Pn + µ * Pn+1 = 0
-
- µ * Pn+1 = ∩ * Pn
-
- ∩ ∩
- Pn+1 = ─── * Pn mit Auslastung δ = ─── ==>
- µ µ
-
- Pn+1 = δ * Pn
-
-
-
-
-
-
-
- @HEBestimmung von Pn
- @HL
- Po = Po
-
- P1 = δ * Po
-
- P2 = δ * P1 = δ * δ * Po
-
- P3 = δ * P2 = δ * δ * δ * Po
- :
- :
- n
- Pn = δ * Pn-1 = δ * Po mit Po = 1 - δ @HB(siehe nächste Seite)
- @HL
- @AO ╔═════════════════╗ @HB
- @AO ║ n ║ @HB
- @AO ║ Pn = δ * (1-δ) ║ @HB
- @AO ╚═════════════════╝ @HB
- @HEBestimmung von Po
- @HL
- ∞ n
- Σ Pn = 1 mit Pn = δ * Po ==>
- n=0
-
- ∞ n
- Σ δ * Po = 1
- n=0
-
- <==>
- ∞ n ∞ x-1 c
- Po * Σ δ = 1 Es gilt: Σ c * q = ─── für q < 1 ==>
- n=0 x=1 1-q
-
- 1 @AO ╔════════════╗ @HL
- Po * ─── = 1 <==> @AO ║ Po = 1 - δ ║ @HL
- 1-δ @AO ╚════════════╝ @HB
- @HEErgebnisse
-
- @HLPo = 1 - δ
- @HBDie Wahrscheinlichkeit, daß das System leer ist (also nicht arbeitet),
- ∩
- ist 1 - δ (δ = Auslastung = ───)
- µ
-
- @HLδ = 1 - Po
- @HBDie Auslastung δ des Systems wird angegeben durch Wahrscheinlichkeit,
- daß das System beschäftigt ist.
-
- @HL n
- @HLPn = δ * (1 - δ)
- @HBDie Wahrscheinlichkeit, daß im stationären Zustand n Kunden im System
- sind, ist geometrisch verteilt.
-
-
-
- @HL δ 1 - Po
- @HLE [n] = ─── = ────────
- @HL 1-δ Po
- @HB
- Der ⌐Erwartungswert@BS2¬ für die mittlere Anzahl von Kunden im System entspricht
- dem Quotienten aus der Wahrscheinlichkeit, daß das System beschäftigt ist
- (nicht leer ist) und der Wahrscheinlichkeit, daß das System nicht
- beschäftigt ist (also leer ist).
-
- @HERechnung für E [n]
- @HBallgemein gilt
- @HL
- ∞
- E [n] = Σ n * f (n)
- n=0
-
-
- @HBhier gilt dann
- @HL
- ∞ n
- E [n] = Σ n * δ * (1-δ) <==>
- n=0
-
- ∞ n
- = (1-δ) Σ N * δ ==> @HBBegründung auf den@HL
- n=0 @HBnächsten 2 Seiten@HL
-
- δ
- = (1-δ) * ──────── <==>
- (1-δ)²
- @AO ╔══════════════╗ @HB
- @AO ║ δ ║ @HB
- @AO ║ E [n] = ─── ║ @HB
- @AO ║ 1-δ ║ @HB
- @AO ╚══════════════╝ @HB
- @HEBegründung für den Schritt der vorigen Seite
- @HBEs gilt:
- @HL
-
- ∞ n 1
- Σ δ = ─── für δ < 1 ==>
- n=0 1-δ
-
-
- ┌ ┐' ┌ ┐'
- │ ∞ n │ │ 1 │ 1
- │ Σ δ │ = │ ─── │ = ────────
- │ n=0 │ │ 1-δ │ (1-δ)²
- └ ┘ └ ┘
-
-
-
-
- @HBAußerdem gilt
- @HL ┌ ┐'
- ∞ n ∞ n-1 │ ∞ n │
- Σ n * δ = δ * Σ n * δ = δ * │ Σ δ │ ==>
- n=0 n=1 │ n=1 │
- └ ┘
-
- ∞ n 1
- Σ n * δ = δ * ──────── @HBq. e. d.@HL
- n=0 (1-δ)²
-
-
-
-
- @HBweiter mit ⌐Little@BS___2¬
- AHBAA #!!# Little
- @HESatz von Little
- @HBDie mittlere Anzahl von Kunden im System E [N] = L ist proportional zu
- der Ankunftsrate ∩ und der mittleren Verweilzeit eines Kunden im
- System E [V] = T.
- @AO ╔═══════════╗ @HB
- @AO ║ L = ∩ * T ║ @HB
- @AO ╚═══════════╝ @HB
-
- Diese Gleichung ist gültig für alle Systeme, wenn sie sich im stationären
- Zustand befinden.
-
- Sie beschreibt die Tatsache, daß ein neu ankommender Kunde genau so viele
- Kunden im System vorfindet (E [N]), wie er bei seiner Beendigung
- zurückläßt (∩ * E [V]).
-
-
-
-
- @HEHerleitung
-
- @HB - Im Mittel sind E [N] Kunden im System.
-
- - Also findet ein neu ankommender Kunde E [N] = L Kunden im System vor.
-
- - Er ist nach E [V] = T Zeiteinheiten fertig.
-
- - Während dieser Zeit sind, bei einer Ankunftsrate ∩, genau
- ∩ * E [V] Kunden angekommen.
-
- - Da stationärer Zustand vorliegt, gilt: @HL∩ * E [V] = E [N],@HB
- das heißt er läßt im Mittel E [N] Kunden auch wieder im System
- hinter sich zurück.
-
-
-
-
- @HEVerweilzeit im System
-
- @HBInteressanter als die Frage nach der mittleren Anzahl von Kunden im
- System ist die Frage nach der mittleren ⌐Verweilzeit@BS2¬ von Kunden im
- System. Zur Beantwortung der Frage braucht man nur den Satz von Little
- umzustellen:
- @HL
- L = ∩ * T
-
- L E [N]
- ==> T = ─── = ───────
- ∩ ∩
-
-
-
-
-
-
- @HBfür offene Systeme gilt dann:
- @HL
- δ 1 ∩
- T = ─── * ─── mit δ = ─── ==>
- 1-δ ∩ µ
-
- 1 ∩ 1
- = ─── * ─── * ─── <==>
- 1-δ µ ∩
-
- @HBMittlere Verweilzeit T in einem offenen System:
-
- @AO ╔═══════════════╗ @HB
- @AO ║ 1 1 ║ @HB
- @AO ║ T = ─── * ─── ║ @HB
- @AO ║ µ 1-δ ║ @HB
- @AO ╚═══════════════╝ @HB
-
- @HEVerweilzeit in der Schlange
- @HL
- E [N]
- T = ─────── @HBim System@HL
- ∩
-
-
- E [nq]
- Tq = ──────── @HBin der Queue@HL
- ∩
-
-
- 1
- TQ = T - ─── @HB(Zeit im System minus Bedienzeit)@HL
- µ
-
-
-
- @HEAnzahl Kunden in der Schlange
- @HL
- E [N] = ∩ * T im System
-
- E [Nq] = ∩ * Tq in der Schlange
-
- = E [N] - E [Nbe] = E [N] - (1 - Po) = E [N] - δ
-
- δ δ δ * (1-δ) δ²
- = ─── - δ = ─── - ─────────── = ─── = E [N] * δ
- 1-δ 1-δ (1-δ) 1-δ
-
-
- @HBEs gilt also:
- @AO ╔════════════════════╗ @HB
- @AO ║ E [Nq] = δ * E [N] ║ @HB
- @AO ╚════════════════════╝ @HB
-
- @HEDie Abgangsrate
- @HBLittle's Satz sagt aus, daß ein neu ankommender Kunde im System genau
- so viele Kunden im System vorfindet, wie er beim Verlassen des Systems
- darin hinterläßt. In einem offenen System kann außerdem nicht plötzlich
- ein neuer Kunde entstehen oder gar verschwinden. Die Anzahl von Kunden,
- die während der ⌐Verweilzeit@BS2¬ eines Kunden im System neu ankommen, muß also
- gleich der Anzahl von Kunden sein, die während dieser Zeit das System
- verlassen, das heißt
- @HL
- Abgangsrate = Ankunftsrate
- ∩
- Φ = ∩ mit ─── = δ = 1 - Po ==>
- µ
- Φ = µ * δ
-
- = µ * (1 - Po)
-
- @HBweiter mit ⌐Systemkonfiguration@BS___2¬
- AHBAA #!!# Systemkonfiguration
- @HBDem Rechenzentrum muß daran gelegen sein, daß der Rechner gut ausgelastet
- ist, damit sich die hohen Investitionen lohnen. Das bedeutet, daß @HPδ -> 1@HB
- gehen muß.
-
- Das hätte aber eine katastrophale Auswirkung auf die Kunden, weil dann die
- mittlere Anzahl von Kunden im System und ihre mittlere ⌐Verweilzeit@BS2¬
- beliebig groß werden können.
-
- Man will den Kunden aber eine angemessene, möglichst kurze Verweilzeit
- anbieten, was nur bei geringer Belastung des Systems, also bei @HPδ -> 0@HB
- möglich ist.
- Zur Erinnerung: @HL
- ∩ δ 1 1
- δ = 1 - Po = ───, E [N] = ───, E [V] = ─── * ───
- µ 1-δ µ 1-δ
-
- @HBMan sieht, daß die beiden Forderungen nicht gleichzeitig erfüllt werden
- können.
- @HEM / M / 1 - Beispiele
-
- @HBDie Beispiele dienen zum Vergleich von verschiedenen
- Systemkonfigurationen.
-
- 1) verschiedene Auslastungen
- @HL
- 0,8 1 1 1
- a) δ = 0,8 : E [N] = ─────── = 4 E [V] = ─── * ─────── = ─── * 5
- 1-0,8 µ 1-0,8 µ
-
-
- 0,9 1 1 1
- b) δ = 0,9 : E [N] = ─────── = 9 E [V] = ─── * ─────── = ─── * 10
- 1-0,9 µ 1-0,9 µ
-
-
-
- @HB2) die Betriebseinheit arbeitet mit doppelter Geschwindigkeit
- @HL
- µ' = 2 * µ ==> δ' = 0,4
- 0,4 2
- E [N]' = ─────── = ─── ≈ 0,67
- 1-0,4 3
-
- 1 1 1 1
- E [V'] = ──── * ─────── = ──── * 1,667 = ─── * 0,83
- µ' 1-0,4 µ' µ
-
-
- @HBVerringert man die Auslastung um die Hälfte, indem man die Betriebs-
- einheit mit doppelter Geschwindigkeit arbeiten läßt, so beträgt die
- Verweilzeit nur noch ein sechstel der der ursprünglichen Zeit.
-
-
-
- @HB3) man verwendet zwei Betriebseinheiten und verteilt die Kunden
- gleichmäßig auf beide
-
-
- @HE┌───────────────┐
- @HB∩' = ∩/2 @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBµ @HE│ │
- @HA─────────>@HP│││@HBQueue@HP│││├@HA──────>@HE│ @HBBedieneinheit @HE├@HA────>
- @HA/ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ @HB1 @HE│ @HA\
- @HB∩ @HA/ @HE└───────────────┘ @HA\
- @HA──────> ──────>
- @HA\ @HE┌───────────────┐ @HA/
- @HA\ @HB∩' = ∩/2 @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBµ @HE│ │ @HA/
- @HA─────────>@HP│││@HBQueue@HP│││├@HA──────>@HE│ @HBBedieneinheit @HE├@HA────>
- @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ @HB2 @HE│
- @HE└───────────────┘
-
-
-
- @HL ∩ δ
- ∩' = ─── ==> δ' = ─── :
- 2 2
-
-
- δ' 0,4
- E [N]' = ────── = ───── = 0,67
- 1-δ' 0,6
-
- 1 1 1 1 1
- E [V]' = ─── * ────── = ─── * ───── = ─── * 1,67
- µ 1-δ' µ 0,6 µ
-
-
- @HEErgebnis aus den Beispielen
- @HBEine Änderung von ∩ hat nicht so starke Auswirkungen wie eine
- Änderung von µ um den gleichen Faktor, bezogen auf die mittlere
- Verweilzeit im System E [V].
-
-
- @HBweiter mit ⌐allg. Lösung@BS___2¬
- AHBAA #!!# allg. Lösung
- @HEDie allgemeine, stationäre Lösung
-
- @HBBei der bisher gefundenen Lösung für Pn hat man vereinfachend ange-
- nommen, daß die Ankunftsrate ∩ und die Bedienrate µ unabhängig von der
- Anzahl der Kunden im System sind.
-
- Das muß nicht immer der Fall sein, denn eine ⌐Warteschlange@BS2¬
- (z. B. beim Einkaufen) kann einen anziehenden oder aber einen abweisenden
- Charakter haben, je nach der Anzahl der Kunden in der Warteschlange
- (und der angebotenen Dienstleistung).
- @HP
- ∩k : Ankunftsrate, wenn k Kunden im System sind
-
- µk : Bedienrate, wenn k Kunden im System sind
-
-
-
-
- @HBBeim vereinfachten (∩k = ∩), stationären Fall lautet die
- Differentialgleichung (siehe ⌐offenes System@BS___2¬)@HL
-
- dPn [t]
- ───────── = ∩ * Pn-1 [t] - (∩ + µ) * Pn [t] + µ * Pn+1 [t] = 0 mit n > 0
- dt
-
- = -∩ * Po [t] + µ * P1 [t] = 0 mit n = 0
- @HB
-
- Da t -> ∞ geht, darf man auch schreiben:@HL
-
- ∩ * Pn-1 - (∩ + µ) * Pn + µ * Pn+1 = 0 mit n > 0
-
- -∩ * Po + µ * P1 = 0 mit n = 0
-
-
-
- @HBIm allgemeinen, stationären Fall muß es also heißen:@HL
-
- ∩n-1 * Pn-1 - (∩n + µn) * Pn + µn+1 * Pn+1 = 0 mit n > 0
-
- -∩0 * Po + µ1 * P1 = 0 mit n = 0
- @HB
- @HEVeranschaulichung mit Hilfe eines
- Zustandsdiagrammes (state-transition-reate-diagram):
-
- @DB @HB
- @DB @DA∩0 ∩1 ∩2 ∩n-1 ∩n @HB
- @DB @DP┌────>─── ┌────>─── ┌────>─...─>───┌────>─ @HB
- @DB @DP│ │ │ │ @HB
- @DB @DA0 1 2 n @HB n = Anzahl von Kunden
- @DB @DP│ │ │ │ @HB im System
- @DB @DP────<────┘────<────┘────<─...─<─── ────<─ @HB
- @DB @DAµ1 µ2 µ3 µn µn+1 @HB
- @DB @HB
- @HBAus dem Diagramm und den Gleichungen sieht man, daß im stationären Fall
- der Fluß in den Zustand n gleich dem Fluß aus dem Zustand n ist:
- @HL
- Fluß in Zustand n = Fluß aus Zustand n
-
- ∩n-1 * Pn-1 + µn+1 * Pn+1 = ∩n * Pn + µn * Pn
- @HB
- Die Lösung für Pn erhält man wie beim vereinfachten, stationären Fall,
- indem wiederum
-
- - ein lineares Gleichungssystem aufgestellt wird,
- - die Gleichungen umgeformt (zur Gleichung II addiert man die Gleichung I,
- zur Gleichung III die neue Gleichung II, usw.) und
- - aus den so erhaltenen Gleichungen für Pn abliest.
-
-
-
-
- @HBSie lautet:@HL
- ∩n-1
- Pn = ────── * Pn-1 für n > 0
- µn
- @HB
-
- ∞
- Po muß man noch extra berechnen und zwar mit Σ Pn = 1
- n=0
-
-
-
- weiter mit ⌐geschlossenes System@BS___2¬
- AHBAA #!!# geschlossenes System
- Ein geschlossenes System ist das einfachste Modell eines Time-Sharing
- Systems.
-
- @HA ┌─────────────────────<──────────────────────────────────┐
- @HA │ │
- @HA ├─>─@HB1@HA──>─┐ @HE┌───────────────┐ @HBx
- @HA ├─>─@HB2@HA──>─┤ @HB∩ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBµ @HE│ │ @HBΦ @HA │
- @HA ├─>─@HB3@HA──>─┼────>@HP│││@HBQueue@HP│││├@HA──────>@HE│ @HBBedieneinheit @HE├@HA────>─┘
- @HA │ @HB:@HA │ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ @HE│
- @HA └─>─@HBN@HA──>─┘ @HE└───────────────┘
- @HB
-
- Denkzeit Wartezeit Bedienzeit
- @HO «────────»«──────────────────────»«────────────────»
- @HB Antwortzeit
- @HO «────────────────────────────────────────»
- @HB Umlaufzeit
- @HO «──────────────────────────────────────────────────»
- @HBU: @HPDenkzeit@HB am Terminal (user-time), ist eine Zufallsgröße mit dem
- 1
- Mittelwert ───
- ∩
-
- R: @HPAntwortzeit@HB (response-time), setzt sich zusammen aus
-
- - der Zeit in der Queue und
- 1
- - der Bedienzeit ───
- µ
-
- T: @HPUmlaufzeit@HB (turn-around-time), setzt sich zusammen aus
-
- - der Denkzeit und
-
- - der Antwortzeit
-
- @HESystemablauf
-
- @HBN Kunden stellen (am Terminal) Aufgaben an den Rechner mit einer
- Ankunftsrate ∩. Wenn die Aufgabe abgeschickt ist, bewirbt sich der Kunde
- damit um die Bedieneinheit. Ist diese schon besetzt, muß er so lange in
- der Queue warten, bis er ausgewählt wird und die Bedieneinheit benutzen
- darf. Nach Abarbeitung des Auftrags, was im Mittel 1/µ Zeiteinheiten
- dauert, kann er wieder am Terminal aktiv werden. Solange ein Kunde sich
- in der ⌐Warteschlange@BS2¬ oder Bedieneinheit befindet, kann er am Terminal
- keine neue Aufgabe stellen.
-
- Wichtig:
- - N Kunden im System
-
- - Ankunftsrate ∩
- 1
- - mittlere Bedienzeit ───
- µ
- @HEDer Idealfall
- @HB
- Der Idealfall in einem Time-Sharing-System liegt dann vor, wenn N Kunden
- im System sind und keiner etwas vom anderen merkt, das heißt er meint, er
- wäre allein im System.
-
- Das bedeutet, die Response-Time besteht nur aus der Bedienzeit. Die
- Wartezeit in der Schlange fällt weg.
-
- Dies ist dann möglich, wenn man annimmt, daß
-
- 1. die Denkzeit U und die Response-Time R
- für alle N Kunden gleich groß sind und
-
- 2. die Denkzeit U größer oder gleich (N-1)mal der Response-Time ist.
-
-
-
- @HBAnnahme: U, R gleich groß für alle Kunden
-
-
- @HB 1. Kunde @HO├────@HAU@HO────┼─@HAR@HO─┼────@HAU@HO────┼─@HAR@HO─┤
- @HBWenn einer rechnet,
- @HB 2. Kunde @HO ...├────@HAU@HO────┼─@HAR@HO─┤... @HBsind die anderen
- @HBgerade am "denken".
- @HB 3. Kunde @HO ...├─────@HAU@HO───┼─@HAR@HO─┤...
-
- @HB 4. Kunde @HO ...├─────@HAU@HO───┼─@HAR@HO─┤...
-
- @HEErgebnisse@HB
- 1
- - ideale Antwortzeit Ri = ───
- µ
-
- - keiner merkt etwas vom anderen
- - jeder weitere Kunde geht auf Kosten der Antwortzeit der anderen
- @HEHerleitung der Response-Time für den Normalfall
-
- @HBIdee: Man schneidet das System hinter der Bedieneinheit auf (an der
- Stelle x im Bild des geschlossenen Systems), so daß prinzipiell
- wieder ein offenes System vorliegt. Nun beobachtet man, was an der
- Schnittstelle passiert.
-
- @HE1. Feststellung
-
- @HPAnkunftsrate = Abgangsrate@HB
-
- Begründung siehe ⌐Little@BS___2¬
- Den Satz von Little (E [N] = ∩ * T) darauf angewendet ergibt:@HL
-
- N = Φ * T @HBEine notwendige Annahme für die Gültigkeit der
- @AO ╔═════════════════╗ @HB Gleichung ist stationäres Verhalten. Verteilungen
- @AO ║ N = Φ * (U + R) ║ @HB von U und R sind uninteressant, können also
- @AO ╚═════════════════╝ @HB beliebig sein.
- @HE2. Feststellung
-
- @AO ╔══════════════════╗ @HB
- @AO ║ Φ = (1 - Po) * µ ║ @HB
- @AO ╚══════════════════╝ @HB
-
- Herleitung:
- @HL ∩
- (1 - Po) = δ = ─── mit Φ = ∩ ==>
- µ
-
- (1 - Po) * µ = Φ
-
- @HBInterpretation:
- Die Abgangsrate ist proportional zur Bedienrate µ und der Wahrschein-
- lichkeit, daß die Betriebseinheit arbeitet. Nur wenn die Betriebseinheit
- arbeitet können auch Kunden das (offene) System verlassen.
-
- @HBAus den beiden Feststellungen folgt:
- @HL
- N
- ───────── = (1-Po) * µ
- (U + R)
-
- @HBAuflösen nach Antwortzeit R:@HL
-
- N
- ──────────── = U + R <==>
- (1-Po) * µ
-
- @HBResponse-Time: normierte Response-Time
- @AO ╔════════════════════════╗ @HB @AO ╔══════════════════════════╗ @HB
- @AO ║ N 1 ║ @HB @AO ║ N ║ @HB
- @AO ║ R = ──────── * ─── - U ║ @HB @AO ║ µ * R = ──────── - U * µ ║ @HB
- @AO ║ (1-Po) µ ║ @HB @AO ║ (1-Po) ║ @HB
- @AO ╚════════════════════════╝ @HB @AO ╚══════════════════════════╝ @HB
- @HBDie Gleichung für die Response-Time gilt nahezu ohne Einschränkung. Die
- Gleichung bleibt von der Art der Verteilung von Bedienzeit und Denkzeit
- unbeeinflußt, lediglich Po ist davon abhängig. Es wird nur noch
- stationäres Verhalten vorausgesetzt.
-
- Die Response-Time R wird normiert, weil nur die Response-Time allein
- wenig aussagt.
-
- @HL 1
- @HL ─── @HBist die ideale Response-Time
- @HL µ
-
- @HL 1 @HB tatsächliche
- @HL µ * R = R : ─── @HBist ────────────── Response-Time
- @HL µ @HB ideale
-
-
-
- @HEDie Response-Time R in Abhängigkeit von der Anzahl der Kunden N
-
- @HAR @HP/│\ @HLo@HO*
- @HP│ @HLo@HO*
- @HP│ @HLo @HO*
- @HP│ @HLo @HO*
- @HP│ @HLo @HO*
- @HP│ @HLo @HO* @HO* @HB: theoretisch
- @HP│ @HLo @HO* @HLo @HB: praktisch
- @HP│ @HLo @HO*
- @HP│ @HLo o oo @HO*
- @HA1@HP┤@HO* * * * * * * * * * **
- @HP│
- @HP└───┬─────────────────┬───────────────────────────────────> @HAN
- @HA1 N° = U * µ + 1
- @HB
- Die Denkzeit U sei konstant für alle Kunden n. Bis N° ist die Wartezeit
- gleich Null, ab N° ist sie größer Null, daher steigt die Antwortzeit R.
- @HEHerleitung für N°
- @HBBis zu einer Zahl N° der Kunden ist die Wartezeit gleich Null.
-
- N° ergibt sich aus dem Verhältnis von Denkzeit U und Antwortzeit R.
- (Siehe dazu auch das Bild mit den 4 Kunden von oben.)
- @HL
- U
- N° = ──── + 1
- Ri
-
- @HBWeil die Auslastung hier gleich 1 ist
- @HL
- (1-Po) = 1
-
- @HBund
- @HL 1 1
- Ri = ─── ==> µ = ──── ==> N° = U * µ + 1
- µ Ri
- @HEHerleitung von Po
- @HB
- Für die Herleitung von Po muß man Angaben über die Verteilung der
- Ankunfts- und Bedienzeit machen.
-
- Annahme:
-
- @HPM / M / 1 / N - System@HB
-
- das heißt:
- - Ankünfte sind Poisson verteilt
- Denkzeiten demnach Exponential verteilt
- - Bedienrate ist Poisson verteilt
- Bedienzeiten demnach Exponential verteilt
- - 1 Bedieneinheit
- - endlich viele Kunden im System : N
-
- siehe auch ⌐Modellkennzeichnung@BS___2¬
- @HEa) Berechnung von Po mit Hilfe des Zustandsdiagramms
- @HB
- Alle Kunden kommen mit der
- Ankunftsrate ∩ und werden mit
- @DB @HB der Rate µ bedient (siehe Bild
- @DB @DAN*∩ (N-1)*∩ (N-2)*∩ ∩ @HB des geschlossenen Systems am
- @DB @DP┌────>─── ┌────>─── ┌────>─...─>───┐ @HB Anfang des Kapitels).
- @DB @DP│ │ │ │ @HB Wenn die Betriebseinheit leer
- @DB @DA0 1 2 N @HB ist, können N Kunden ihre Auf-
- @DB @DP│ │ │ │ @HB gabe absenden, also N * ∩ Auf-
- @DB @DP────<────┘────<────┘────<─...─<───┘ @HB gaben sich um die Betriebs-
- @DB @DAµ µ µ µ @HB einheit bewerben.
- @DB @HB
-
- Wenn in der Betriebseinheit und Warteschlange zusammen ein Kunde ist, dann
- sind noch (N-1) Kunden an den Terminals und können eine Aufgabe
- abschicken.
-
- @HBWenn alle Kunden in der Betriebseinheit oder ⌐Warteschlange@BS2¬ sind, kann
- von den Terminals keine neue Aufgabe mehr abgeschickt werden.
-
- Es gilt auch hier die im allgemeinen, stationären Fall aufgestellte
- Gleichung für Pk@HL
-
- ∩k-1 @HBwobei@HL ∩k = (N - K) * ∩
- Pk = ────── * Pk-1
- µk µk = µ
-
- ∞
- @HBMit Hilfe der Summengleichung @HLΣ Pk = 1 @HBläßt sich dann Po bestimmen
- @HLk=0
-
- @HB(siehe das folgende Beispiel).
-
-
-
- @HEb) Numerische Berechnung für Po durch Rekursionsformel
- @HL
- Po [0] = 1
-
- 1 ∩ 1
- ──────── = 1 + N * ─── * ─────────
- Po [N] µ Po [N-1]
- @HB
- Die Formel hat den Vorteil, daß man bei der Berechnung von Po [N] für
- N = k außerdem noch Po [N] für N < k erhält.
-
- Auch für die normierte Antwortzeit gibt es eine Rekursionsformel, die eine
- einfache numerische Berechnung erlaubt:
- @HL
- µ * R (1) = 1
- (µ/∩) * (N-1)
- µ * R (N) = N - ─────────────────────
- µ * R (N-1) + (µ/∩)
- @HEBeispiele für die Berechnung der Response-Time
- @HB
- 1 1
- gegeben : N = 5, Denkzeit : ─── = 5 sec, Bedienzeit : ─── = 0,5 sec
- ∩ µ
-
- gesucht : R (5), also die Antwortzeit, wenn 5 Kunden im System sind
-
- Rechnung: @HL∩0 = 5 * ∩
- ∩1 = 4 * ∩
- ∩2 = 3 * ∩
- ∩3 = 2 * ∩
- ∩4 = ∩
- ∩k = 0 für alle k ≥ 5
-
- @HB(weiter mit der Berechnung von Po auf der nächsten Seite)
-
-
- @HBBerechnung von Po des Beispiels
-
- @HBRekursionsformel:@HL
-
- ∩k-1 ∩ 0,2
- Pk = ────── * Pk-1 mit ─── = ───── = 0,1
- µk µ 2
-
- @HBEinsetzen ergibt:@HL
-
- P1 = 5 * ∩/µ * Po = 0,5 * Po
- P2 = 4 * ∩/µ * P1 = 0,4 * P1 = 0,2 * Po
- P3 = 3 * ∩/µ * P2 = 0,3 * P2 = 0,06 * Po
- P4 = 2 * ∩/µ * P3 = 0,2 * P3 = 0,012 * Po
- P5 = ∩/µ * P4 = 0,1 * P4 = 0,0012 * Po
-
-
-
- @HL 5 5
- Σ Pk = Po + Σ Pk = Po + 0,7732 * Po = 1 ==>
- k=0 k=1
-
- 1 @HB(1-Po) ≈ 44 %@HL
- Po = ──────── = 0,563952 @HBder Rechner arbeitet also@HL
- 1,7732 @HBin 44 % der Zeit@HL
-
- N
- @HBEs gilt:@HL µ * R = ────── - U * µ
- 1-Po
-
- @HBWerte einsetzen:@HL
- 5 1 1,468
- µ * R = ─────────── - ───── = 1,468 ==> R = ─────── = 0,734 sec
- 1 - 0,564 0,1 µ
-
- @HBErgebnis: R (5) = 0,734 sec
- @HEResponse-Time in Abhängigkeit von µ bzw. ∩@HB
- a) Beispiel wie gesehen:
- 1 1
- gegeben: N = 5, Denkzeit : ─── = 5 sec, Bedienzeit : ─── = 0,5 sec
- ∩ µ
- @HL
- ∩ 0,2
- ─── = ───── = 0,1
- µ 2
-
- N
- @HBEs gilt:@HL µ * R = ────── - U * µ
- 1-Po
-
- µ * R = 1,468
-
- R = 0,734 sec
-
- @HBb) die Bedienzeit wird halbiert
-
- 1
- ──── = 0,25
- µ'
-
- @HL
- ∩
- ──── = 0,05
- µ'
-
- µ' * R' = 1,2186
-
- R' = 0,305 sec
-
- @HB
- Ergebnis: Eine doppelt schnelle CPU halbiert (in dem Beispiel)
- die Antwortzeit (Verbesserung um 50 %)
- @HBc) die Denkzeit wird verdoppelt
-
- 1
- ──── = 10 sec
- ∩'
-
- @HL
- ∩'
- ──── = 0,05
- µ
-
- µ * R'' = 1,2186
-
- R'' = 0,61 sec
-
- @HB
- Ergebnis: Die Antwortzeit verkürzt sich nur um 12 %.
-
- @HEFazit
-
- @HBDie Antwortzeit (Response-Time) reagiert auf Änderungen der Bedienzeiten
- weit empfindlicher als auf Änderungen der Denkzeit.
-
- Erklärung:
- Ein Vergleich der beiden Parameter ∩ und µ ist nur dann sinnvoll, wenn die
- Auslastung δ (δ = ∩/µ) bei der Änderung von ∩ die gleiche wie bei der
- Änderung von µ ist. Ist δ in beiden Fällen gleich, so auch Po, µ/∩ und
- letztlich auch die normierten Antwortzeiten.
-
- Um die tatsächliche Antwortzeit zu erhalten, dividiert man ja zum Schluß
- noch die normierte Antwortzeit durch die Bedienrate µ.
-
- Damit ist also klar, warum eine Änderung von µ sich wesentlich stärker
- bemerkbar macht als die von ∩.
-
-
- @HEDie normierte Response-Time in Abhängigkeit von N und der Auslastung δ
- @HBa)
- @HAµ * R @HP/│\ @HK+ @HLo@HO*
- @HP│ @HK+ @HLo@HO*
- @HP│ @HK+ @HLo @HO*
- @HP│ @HK+ @HLo @HO*
- @HP│ @HK+ @HLo @HO*
- @HP│ @HK+ @HLo @HO* @HO* @HB: theoretisch
- @HP│ @HK+ @HLo @HO* @HLo @HB: δ = 0,05
- @HP│ @HK+ + @HLo @HO* @HK+ @HB: δ = 1,0
- @HP│ @HLo o oo @HO*
- @HA1@HP┤@HO* * * * * * * * * * **
- @HP│
- @HP└───┬─────────────────┬───────────────────────────────────> @HAN
- @HA1 N° = U * µ + 1
-
- @HBJe mehr Kunden im System sind, desto größer wird die Antwortzeit.
- Sie steigt schneller und eher, je größer die Auslastung ist.
- @HEDie normierte Response-Time in Abhängigkeit von N und der Auslastung δ
- @HBb)
- @HAµ * R @HP/│\ @HK+ @HLo
- @HP│ @HK+ @HLo
- @HP│ @HK+ @HLo
- @HP│ @HK+ @HLo
- @HP│ @HK+ @HLo @HO*
- @HP│ @HK+ @HLo @HO*
- @HP│ @HK+ @HLo @HO*
- @HP│ @HK+ @HLo @HO* @HK+ @HB: N = 10
- @HP│@HK+ @HLo @HO* @HLo @HB: N = 4
- @HA1@HP┤@HK+@HLo@HO* @HO* @HB: N = 2
- @HP│
- @HP└──┬───────────┬──────────────┬─────────────────────> @HAδ
- @HA0,1 0,5 1
-
- @HBDie Antwortzeit steigt, bis die Auslastung 100 % beträgt. Sie steigt
- um so schneller je größer die Anahl der Kunden im System ist.
-
-
- weiter mit ⌐M/G/1-System@BS___2¬
- AHBAA #!!# M/G/1-System #!!# PK-Gleichung
- Bei einem M/G/1-System gilt:
-
- - Ankunftsprozeß : Poisson verteilt
-
- - Bedienprozeß : Verteilung beliebig
-
- - Bedieneinheiten : eine
-
- (siehe auch ⌐Modellkennzeichnung@BS___2¬)
-
- Man betrachtet das System nur zu bestimmten Zeitpunkten, nämlich immer
- dann wenn ein Kunde die Bedieneinheit verläßt.
-
-
-
-
-
-
- @HE1.Fall: Während der Bedienzeit des n-ten Kunden Cn kommt ein
- neuer Kunde Cn+1 in das System
-
- @AH qn+1 = qn - 1 + vn+1 @HB Cn Cn+1
- @HP│ @HO/│\ /│\
- @HP└ Cn+1 selbst @HO│ │
- @HBBE @HA════════════════════════@HOo@HA═════════════════@HO■@HA══
- @HO/│\ /│\ @HPo : sieht qn
- @HO│@HL«───────────»@HO│@HL«───────────────» @HPhinter sich
- @HO│ @HBXn @HO│ @HBXn+1
- @HO│@HBCn @HO│@HBCn+1 @HP■ : sieht qn+1
- @HBQueue @HA═════════════════════════════════════════════ @HPhinter sich
- @HO/│\ @HO/│\
- @HO│ │ @HL└────────┬────────┘ @HPXn : Bedienzeit
- @HBCn Cn+1 vn+1 @HPvon Cn
-
- qn : Anzahl der Kunden, die Cn hinter sich im System läßt
- vn : Anzahl der Ankünfte weiterer Kunden, während der Bedienzeit von Cn
- @HE2.Fall: Während der Bedienzeit des n-ten Kunden Cn kommt kein
- neuer Kunde Cn+1 in das System. Erst danach kommt Cn+1 an.
-
- @AH qn+1 = vn+1 | qn = 0 @HB Cn Cn+1
- @HO/│\ /│\
- @HO│ │
- @HBBE @HA════════════════════════@HOo@HA═════════════════@HO■@HA══
- @HO/│\ /│\ @HPo : sieht qn
- @HO│@HL«───────────» @HO│@HL«───────────» @HPhinter sich
- @HO│ @HBXn @HO│ @HBXn+1
- @HO│@HBCn @HO│@HBCn+1 @HP■ : sieht qn+1
- @HBQueue @HA═════════════════════════════════════════════ @HPhinter sich
- @HO/│\ @HO/│\
- @HO│ │@HL @HPXn : Bedienzeit
- @HBCn Cn+1 @HPvon Cn
- @HL└──────┬──────┘
- @HBvn+1
-
- @HBAus den beiden Fällen ergibt sich für die Anzahl der Kunden, die ein
- Kunde Cn+1 hinter sich läßt:
- @HL
- ┌ qn - 1 + vn+1 für qn > 0
- qn+1 = ┤
- └ vn+1 für qn = 0
- @HB
- Um die beiden Gleichungen zu einer zusammenfassen zu können, bedient man
- sich der Sprungfunktion delta_k (dk)
- @HL
-
- ┌ 1 für k = 1, 2, 3, ...
- dk = ┤
- └ 0 für k = 0
- @HB
- Damit ergibt sich: I: @HLqn+1 = qn - dk + vn+1
-
-
- @HEHerleitung des ⌐Erwartungswert@BS2¬es E [qn]
-
- @HB1. Ansatz:
- Bilden des Erwartungswertes
- @HL
- E [qn+1] = E [qn] - E [dqn] + E [vn+1]
- @HB
- Da n -> ∞ folgt │ Es gilt: lim E [qn+1] = E [qn]
- @HL _ @HB│ n->∞
- @HL E [q] = E [q] - E [dq] + E [v] @HB│
- @HL _ @HB│ Bei der Suche nach der _
- @HL 0 = - E [dq] + E [v] @HB│ Sprungfunktion muß man jetzt q
- @HL _ @HB│ als Index nehmen, weil es q∞
- @HL E [v] = E [dq] @HB│ nicht gibt.
-
- Diese Gleichung halten wir fest:
- @HL_
- @HBII:@HL E [v] = E [dq]
- @HB _
- Berechnung von E [dq]:
- @HL _ ∞
- E [dq] = Σ dk * P [q=k]
- k=0
-
- = d0 * P [q=0] + d1 * P [q=1] + d2 * P [q=2] + ...
- = 0 + 1 * P [q=1] + P [q=2] + ...
- = P [q > 0]
-
- = @HBIII:@HL 1 - P [q=0] = δ
-
- @HB Man erhält also für E [v]:
- @HL _ _
- E [v] = δ = ∩ * x mit x = mittlere Bedienzeit
-
- @HBDer Ansatz führte nicht zu dem gesuchten Erwartungswert für qn.
-
- @HB2. Ansatz zur Ermittlung von E [qn]:
- Man quadriert die Gleichung I:@HL
-
- (qn+1)² = (qn - dqn + vn+1)²
- = (qn)² + (dqn)² + (vn+1)² - 2dqn*vn+1 - 2qn*dqn + 2qn*vn+1
- = (qn)² + dqn + (vn+1)² - 2dqn*vn+1 - 2qn + 2qn*vn+1
- @HB
- Erwartungswerte bilden und n -> ∞:
- @HL _ _
- E [q²] = E [q²] + E [v²] + E [dq] - E [2dq*v] - E [2q] + E [2q*v]
- _ _
- 0 = E [v²] + E [dq] - 2E [dq]*E [v] - 2E [q] + 2E [q]*E[v]
-
- = E [v²] + δ - 2δ * δ - 2E [q] + 2E [q]* δ
-
- = E [v²] + δ - 2δ² - E [q] (2 - 2δ)
-
- <==> @HB(nächste Seite)
- @HL E [q] (2 - 2δ) = E [v²] + δ - 2δ² + δ - δ
-
- = E [v²] - δ + 2δ - 2δ²
-
- = E [v²] - δ + δ * (2 - 2δ)
-
- E [v²] - δ
- E [q] = ──────────── + δ
- 2 * (1-δ)
-
-
- E [v²] - E [v]
- = δ + ──────────────── mit δ < 1
- 2 * (1-δ)
- @HB
- Unbekannt in dem Term ist nur E [v²], denn:
- @HL _
- E [v] = δ @HBund@HL δ = ∩ * x
- @HBAber mit Hilfe der Z-Transformation (hier geht die Voraussetzung ein,
- daß der Ankunftsprozeß Poisson verteilt ist) erhält man:
- @HL __ @HB __
- @HL E [v²] - E [v] = ∩² * x² @HB│ ┌ k ┐ k
- @HB│ E │ y │ = y
- @HB│ └ n ┘
- Oben eingesetzt ergibt sich die │
- │ (das k-te Moment)
-
- @HEPollaczek-Klinchin (PK-) Gleichung
- @HL
- __ __
- ∩² * x² _ ∩² * x²
- E [q] = δ + ─────────── = ∩ * x + ─────────── für δ < 1
- 2 * (1-δ) 2 * (1-δ)
-
-
-
- @HBDie PK-Gleichung, die die mittlere Anzahl von Kunden im System angibt,
- ist im wesentlichen nur von den ersten beiden Momenten der Bedienzeit-
- Verteilung abhängig.
- _ _
- 1. Moment: x in δ = ∩ * x
- __
- 2. Moment: x² @HL__ _
- @HLvar x² - (x)²
- @HBFührt man noch @HLC² = ───── = ─────────── @HBein und setzt den Wert in
- @HL_ _
- (x)² (x)²
-
- @HBdie PK-Gleichung ein,
- so erhält man: @AO ╔════════════════════════════╗ @HB
- @AO ║ 1 + C² ║ @HB
- @AO ║ E [q] = δ + δ² (─────────) ║ @HB
- @AO ║ 2 (1-δ) ║ @HB
- @AO ╚════════════════════════════╝ @HB
- @HEBemerkungen zur PK-Gleichung@HB
-
- - E [q] steigt linear mit C².
-
- - E [q] ist am kleinsten, wenn C² = 0, das heißt die Varianz = 0 ist,
- es also keine Abweichungen vom Mittelwert gibt. Dies bedeutet, daß
- die Bedienzeiten für alle Kunden gleich sind.
- ==> M/D/1-System (D = deterministisch = fest)
-
- δ
- - Für C² = 1 gilt: E [q] = ─── ==> M/M/1-System
- 1-δ
-
-
-
-
-
-
- @HEAnwendungen der PK-Gleichung
- @HB
- 1) M/D/1-System
- Ankunftsprozeß : Poisson verteilt
- Bedienzeit : deterministisch, für alle Kunden gleich
- Bedieneinheit : eine
-
- Da die Bedienzeiten alle gleich sind für alle Kunden, ist ihre
- Varianz gleich 0 und somit auch C² = 0.
-
- Die PK-Gleichung lautet dann:
- @HL
- 1 δ
- E [q] = δ + δ² ───────── = δ (1 + ─────────)
- 2 (1-δ) 2 (1-δ)
-
- <==> @HB(weiter auf nächster Seite)
-
- @HL
- 2 - 2δ + δ 2 - δ 2δ - δ²
- E [q] = δ (────────────) = δ (─────────) = ─────────
- 2 (1-δ) 2 (1-δ) 2 (1-δ)
-
- @HBFür ein M/D/1-System gilt also:
- @HL
- δ δ²
- E [q] = ─── - ─────────
- 1-δ 2 (1-δ)
-
-
-
-
-
-
-
-
- @HB2) M/M/1-System
- _ 1
- 1. Moment: x = ─── ┐
- µ ├ ==> C² = 1
- __ ┘
- 2. Moment: x² = ???
- @HL
- 2 δ (1-δ) + δ² δ - δ² + δ²
- E [q] = δ + δ² ───────── = ────────────── - ─────────────
- 2 (1-δ) 1-δ 1-δ
-
- δ
- E [q] = ───
- 1-δ
- @HB δ²
- Das M/D/1- System hat also im Mittel ───────── Kunden im System weniger
- 2 (1-δ)
- als das M/M/1-System.
-
-
- @HBweiter mit ⌐Jackson-Netz@BS___2¬
- AHBAA #!!# Jackson-Netz
- @HEGraphische Darstellung eines Jackson-Netzes
-
- @HJ┌────────────────────@HBJackson-Netz@HJ─────────────────────────┐
- @HJ│ @HAr_ki r_ij @HJ│
- @HJ│ @HA: @HO╔═══@HBKnoten_i@HO═══════════════╗ @HA┌───> @HBKnoten_j @HJ│
- @HJ│ @HA: @HO║ @HAµ_i @HO║ @HA│ @HJ│
- @HJ│ @HA\│/ @HO║ @HA┌───> @HEBE_1 @HA┐ @HO║ @HA│ @HJ│
- @HAτ_i @HJ│ @HA│ @HO║ @HA∩_i @HA│µ_i │ @HO║ @HA│ @HJ│
- @HA────>────┼────────> @HPQueue @HA─┼───> @HEBE_2 @HA┼───>─┼─────────────────────>
- @HJ│ @HA│ @HO║ @HA│µ_i │ @HO║ @HA│ N @HJ│
- @HJ│ @HA/│\ @HO║ @HA└───> @HEBE_mi@HA┘ @HO║ @HA│ 1 - Σ r_is @HJ│
- @HJ│ @HA│ @HO║ ║ @HA│ s=1 @HJ│
- @HJ│ @HA│ @HO╚══════════════════════════╝ @HA│ @HJ│
- @HJ│ @HA│ r_ii │ @HJ│
- @HJ│ @HA└─────────────<────────────────────┘ @HJ│
- @HJ│ │
- └─────────────────────────────────────────────────────────┘
-
- @HBEin @HPJackson-Netz@HB besteht aus N Knoten.
- Für N=1 entspricht das Netz einem M/M/m-System.
-
- Daten über den i-ten Knoten:
- - @HPmi @HB: Bedieneinheiten
- - @HPµi @HB: Bedienrate, Poisson verteilt
- - @HPrij @HB: Wahrscheinlichkeit, daß ein Kunde nach Verlassen des Knotens i
- zum Knoten j geht, rii > 0 (wieder in den Knoten i) ist erlaubt.
- @HPN@HB
- - @HP1 - Σ rij @HB: Wahrscheinlichkeit, daß ein Kunde nach Verlassen des
- @HPj=1 @HBKnotens i das Netz verläßt.
-
- - @HPτi @HB: Ankunftsrate des Knotens i von Kunden von außerhalb des Netzes,
- Poisson verteilt
- - @HP∩i@HB : gesamte Ankunftsrate für den Knoten i
- N
- ∩i = τi + Σ ∩j * rji für ∩i < mi * µi
- j=1
- @HETheorem von Jackson
- @HBIn jedem Knoten i seien Ki Kunden. Dann gilt:@HL
-
- N
- p [(K1, K2, ..., KN)] = p1 [K1] * p [K2] * ... * p [KN] = π pi [Ki]
- i=1
-
- @HBDas bedeutet, jeder Knoten kann wie ein unabhängiges M/M/m-System
- betrachtet werden (weil pi [Ki] aus dem M/M/m-System berechnet werden
- kann) mit einer Ankunftsrate ∩i, Poisson verteilt, auch wenn τi nicht
- Poisson verteilt ist.
-
- @HP (K1, K2, ..., KN) @HB: Zustandsvariable für Netz mit N Knoten
-
- @HP p [(K1, K2, ..., KN)] @HB: Wahrscheinlichkeit des Zustandes
-
- @HP pi [Ki] @HB: Wahrscheinlichkeit, daß sich Ki Kunden im
- Knoten i befinden
- @HEGordon/Newell Netz
- @HB
- Das von Gordon und Newell entwickelte Netz ist eine Modifikation des
- Jackson-Netzes. Ihr Netz ist geschlossen, das heißt:
-
- a) Es gibt eine feste Anzahl von Kunden im Netz, K.
-
- b) Kein weiterer Kunde kann in das Netz gelangen, τi = 0 für alle i.
- N
- c) Keiner der K Kunden kann das Netz verlassen, Σ rij = 1 für alle i.
- j=1
- @HBFolgerungen:
-
- - Die Elemente Ki eines Zustandes sind untereinander abhängig.
-
- N
- Σ Ki = K
- i=1
- @HB - Es gibt eine begrenzte Anzahl von Zuständen im Netz, nämlich genau so
- viele, wie es Möglichkeiten gibt, K Kunden auf N Knoten zu verteilen.
-
- Permutationen N verschiedener Knoten, jedesmal K Kunden verteilt
- ohne Berücksichtigung der Anordnung mit Wiederholung:
- @HP
- ┌ ┐ ┌ ┐
- │ N + K - 1 │ │ N + K - 1 │
- │ │ = │ │
- │ K │ │ N - 1 │
- └ ┘ └ ┘
- @HB
- - p [K1, K2, ..., KN] läßt sich nicht aus dem Produkt der Einzelwahr-
- scheinlichkeiten berechnen.
-
-
-
-
- @HEBeispiele für die Auslastung einzelner Knoten des Netzes:
-
- @HB a und b sind Bedienraten
-
- @HBA) @HE┌─────────┐ ┌─────────┐
- @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBa @HE│ │ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBb @HE│ │
- @HA┌────>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBC P U @HE├@HA─────>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBI/O @HE├@HA──┐
- @HA│ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │ @HA│
- @HA│ @HE└─────────┘ └─────────┘ @HA│
- @HA└───────────────────────────────────<─────────────────────────────────┘
-
-
- @HBB) @HE┌─────────┐ ┌─────────┐
- @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBa @HE│ │ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HB2*b @HE│ │
- @HA┌────>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBC P U @HE├@HA─────>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBI/O @HE├@HA──┐
- @HA│ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │ @HA│
- @HA│ @HE└─────────┘ └─────────┘ @HA│
- @HA└───────────────────────────────────<─────────────────────────────────┘
- @HBC) @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBb @HE┌─────────┐
- @HE┌─────────┬@HA─────>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBI/O @HE├@HA─┐
- @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBa @HE│ │ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE└─────────┘ @HA│
- @HA┌───>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBC P U @HE│ @HA├─┐
- @HA│ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBb @HE┌─────────┐ @HA│ │
- @HA│ @HE└─────────┴@HA─────>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBI/O @HE├@HA─┘ │
- @HA│ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE└─────────┘ @HA│
- @HA└───────────────────────────────────<─────────────────────────────────┘
-
-
- @HBD) @HBb @HE┌─────────┐
- @HE┌─────────┐ @HA┌──>@HE│ @HBI/O @HE├@HA─┐
- @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HBa @HE│ │ @HP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐ @HA│ @HE└─────────┘ @HA│
- @HA┌───>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─────>@HE│ @HBC P U @HE├@HA─────>@HP│││@HBQueue@HP││├@HA─>@HA│ ├─┐
- @HA│ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HE│ │ @HP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘ @HA│ @HBb @HE┌─────────┐ @HA│ │
- @HA│ @HE└─────────┘ @HA└──>@HE│ @HBI/O @HE├@HA─┘ │
- @HA│ @HE└─────────┘ @HA│
- @HA└───────────────────────────────────<─────────────────────────────────┘
- @HEUntersuchung der Auslastung der vier Beispiele
-
- @HB1. Die CPU ist 3 mal so schnell wie die I/O-Einheit.
-
- @HACPU δ @HP/│\ @HL+ @HB: A
- @HP┤ @HO* @HB: B
- @HA1,0 @HP┤ @HN# @HB: C
- @HP┤ @HKo @HB: D
- @HP┤
- @HP┤ @HB2b
- @HP┤ @HO* * * *@HKo@HO*@HKo@HO*@HKo@HO*@HKo@HO*@HKo@HO*@HKo@HO*@HKo@HO*@HN#@HKo@HO*@HN# @HB──── = 0,6
- @HA0,5 @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HBa
- @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HBb
- @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+ + + + + + + + + + + + + @HB ─── = 0,3
- @HP┤@HO* @HKo @HN#@HL+ @HBa
- @HP┤@HL+@HN#
- @HP└─────────────────────────────────────────────────────>
- @HAAnzahl der Kunden K
- @HBFalls die CPU 3 mal so schnell ist wie die I/O-Einheit kann man
- beobachten, daß
-
- - im @HPFall A @HBeine stärkere Auslastung als 30 % nicht zu erreichen ist,
- egal wieviele Kunden im System sind.
-
- - im @HPFall B @HBeine doppelt so schnelle I/O-Einheit (die CPU ist also nur
- noch 1,5 mal so schnell) eine doppelt so hohe Auslastung der CPU zur
- Folge hat.
-
- - im @HPFall C und D @HB2 I/O-Einheiten gegenüber einer zunächst doppelt so
- schnell sind. Erst später (bei mehr Kunden) wird die gleiche
- CPU-Auslastung erreicht.
- Verwendet man jedoch 2 I/O-Einheiten, so ist es besser, dafür eine
- gemeinsame Warteschlange zu benutzen, als für jede I/O-Einheit eine
- eigene.
-
- Fazit: Der Engpaß bei der CPU-Auslastung ist die langsame I/O-Einheit.
- @HEUntersuchung der Auslastung der vier Beispiele
-
- @HB2. Die I/O-Einheit ist mindestens so schnell wie die CPU.
- @HA
- CPU δ @HP/│\ @HO* * * * * @HKo@HO* *@HKo@HO* *@HKo@HO* *@HKo@HO* *@HKo@HO* @HN#@HKo@HO*
- @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+@HA
- 1,0 @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+
- @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+
- @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+
- @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+
- @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+ @HA
- 0,5 @HP┤ @HO* @HKo @HN# @HL+ @HL+ @HB: A
- @HP┤ @HO*@HKo @HN# @HL+ @HO* @HB: B
- @HP┤ @HO*@HKo@HN# @HL+ @HN# @HB: C
- @HP┤@HO*@HKo@HN#@HL+ @HKo @HB: D
- @HP┤@HO*@HL+
- @HP└─────────────────────────────────────────────────────────────>
- @HAAnzahl der Kunden K
- @HBFalls die I/O-Einheit mindestens so schnell ist wie die CPU, ergibt sich
- in allen vier Fällen eine Auslastung der CPU von 100 %. Die volle Aus-
- lastung wird jedoch bei einer unterschiedlichen Anzahl von Kunden
- im System erreicht.
-
- Ist die I/O-Einheit genügend schnell (mindestens so schnell wie die CPU),
- so entsteht der Engpaß bei der CPU selbst.
-
-
-
- weiter mit "Synchronisation paralleler Prozesse": ⌐Parallelität@BS___3¬
-