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Text File | 1992-03-04 | 39.9 KB | 1,190 lines |
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- Betriebssysteme I
- YDAPA #!!# Antwortzeit
- Die Antwortzeit bei interaktiven Systemen ist
- definiert als die Zeit zwischen dem Ende einer
- ⌐Benutzereingabe@BS1¬ und dem Moment, in dem die
- darauffolgende Ausgabe vom Benutzer wahrgenom-
- men werden kann. Diese Definition, die außer
- ⌐Rechenzeit@BS2¬en auch Eigenschaften des Ausga-
- bemediums in Betracht zieht, ist für inter-
- aktive Systeme angemessen.
-
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- @DEBeispiel:
- @DABei einigen Ausgabegeräten ist eine Ausgabe
- nicht lesbar, bevor eine ganze Zeile fertig-
- geschrieben ist; in diesem Fall erstreckt sich
- die Ausgabezeit bis zum Moment, da die Zeile
- vollständig geschrieben ist.
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-
- @DADer Benutzer eines interaktiven Systems erwar-
- tet, daß die Antwortzeit erstens voraussagbar
- ist, zweitens der zu verarbeitenden Aufgabe
- entspricht. Zum ersten Punkt zeigen viele Expe-
- rimente, daß Benutzer durchschnittlich längere
- Antwortzeiten akzeptieren, falls die ⌐Varianz@BS1¬
- der Antwortzeiten klein ist. Zum zweiten Punkt:
- in jedem ⌐Dialog@BS1¬ treten triviale Eingaben
- (Befehle) auf, wie z. B. "nächste Seite zeigen",
- die wenig Verarbeitung verlangen.
- @DADie Antwort auf triviale Eingaben sollte bei
- interaktiven Systemen augenblicklich erfolgen,
- die Antwortzeit also an der Grenze des zeit-
- lichen Auflösungsvermögens des Menschen liegen.
- Eine Zehntelsekunde erfüllt diese Forderung.
- Leider liegen bei vielen heutigen
- ⌐Teilnehmersystem@BS1¬en Antwortzeiten immer über
- einigen Sekunden.
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- @DAIm ⌐Dialogbetrieb@BS2¬ liegt sie in der Größen-
- ordnung von einer halben bis zu 5 Sekunden, im
- Echtzeitbetrieb (⌐Echtzeitverarbeitung@BS1¬) viel-
- fach unter 1/10 Sekunden. Die Antwortzeit bein-
- haltet nicht immer die vollständige Abarbeitung
- des durch den Eingabevorgang spezifizierten
- Auftrags. Dieser kann ggf. einem
- ⌐HintergrundStapelbetrieb@BS2¬ übergeben werden.
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- @DAEs ist lediglich die Zeit, für die die
- Datenstation blockiert ist und keine neuen Ein-
- gabewerte annehmen kann. Das Analogon zur Ant-
- wortzeit ist im ⌐Stapelbetrieb@BS2¬ die
- ⌐Umschlagszeit@BS1¬.
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- @DBQuelle: Endres; Nievergelt, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Anwendungssoftware
- Anwendungssoftware (application software) ist
- der Oberbegriff für alle Programme, die nicht
- Teil des ⌐Betriebssystem@BS1¬s (⌐Systemsoftware@BS1¬)
- sind. Die Programme der individuellen Anwen-
- dungssoftware lösen die aus den Zielen des
- ⌐Anwender@BS1¬s abgeleiteten, klar
- definierten Datenverarbeitungsaufgaben.
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- Sie werden meist von Anwendern selbst erstellt
- und sind oft auf die konkrete Datenverarbei-
- tungsanlage zugeschnitten.
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- Infolge ihrer individuellen Ausrichtung sind
- diese Programme für andere Anwender im allg.
- nutzlos.
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- Programme der Standardanwendungssoftware hinge-
- gen sind weniger spezialisiert und somit von
- mehreren Anwendern verwendbar:
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- Benutzerinduzierte Standardanwendungssoftware
- bezieht sich auf branchenspezifische Aufgaben-
- stellungen im kommerziellen (z.B. Lohn-/Ge-
- haltsabrechnung) oder mathematisch-technischen
- (z.B. Statik / Dynamik) Bereich.
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- @DASysteminduzierte Standardanwendungssoftware
- stellt eine Erweiterung der Funktionen, die das
- Betriebssystem abdeckt, dar (z.B. Generatoren,
- ⌐Monitore@BS1¬); eine durchgehend saubere Ab-
- grenzung zur Systemsoftware ist nicht möglich.
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- Als Ersteller von Standardanwendungssoftware
- kommen in erster Linie die Hardware-Hersteller
- und Softwarehäuser in Betracht.
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- Viele Hersteller bieten zusammen mit Hardware
- und Betriebssystem (= Systemsoftware) eine mehr
- oder weniger große Menge von mehrfach verwend-
- baren Anwendungsprogrammen an, die vom Anwender
- entweder kostenlos oder gegen Zahlung einer
- Mietgebühr (Unbundling) benutzt werden kann.
-
- @DBQuelle: Schmitz; Seibt, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Betriebsart
- Synonym: mode of operation
-
- Je nach den Anforderungen kann der Betrieb
- eines DV-Systems unterschiedlich gestaltet
- werden. Man unterscheidet im wesentlichen zwei
- Betriebsarten, den ⌐Stapelbetrieb@BS2¬ und den
- ⌐Dialogbetrieb@BS2¬.
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- Eine besondere Form des Dialogbetriebs ist die
- Transaktionsverarbeitung. Während bei der
- üblichen Form des Dialogbetriebs jedem dialog-
- fähigen Datenendgerät (Dialoggerät) genau ein
- Dialogauftrag zugeordnet ist, bearbeitet ein
- Dialogbearbeitungsprogramm im Transaktions-
- betrieb die Eingaben vieler Dialoggeräte.
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-
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- Aus der Sicht der Benutzer und des Rechner-
- betreibers sind in den verschiedenen Betriebs-
- arten unterschiedliche Betriebsziele wünschens-
- wert. Im Stapelbetrieb wird durch geeignete
- Verfahren der Betriebsmittel- und Auftragszu-
- teilung der ⌐Durchsatz@BS1¬ (bzw. der Auftrags-
- durchsatz) maximiert. Im Dialogbetrieb ist die
- Durchsatzmaximierung nicht erstrebenswert, da
- dies zu unbefriedigend hohen ⌐Antwortzeit@BS1¬en
- und ⌐Reaktionszeiten@BS2¬ führt.
- Daher wird angestrebt, die Bedienungsqualität zu
- optimieren.
-
- Ob ein Rechenzentrum nur für Stapelverarbeitung
- oder Dialogverarbeitung vorgesehen ist oder auch
- im gemischten Betrieb arbeiten soll, muß bei der
- Systemplanung bedacht werden, da die diesbezüg-
- lichen Anforderungen die Konfiguration und
- Auslegung des DV-Systems maßgeblich
- beeinflussen.
-
-
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- @DBQuelle: Fialkowski; Haupt, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Betriebsmittel
- Betriebsmittel (resourcen) sind die in einem
- Datenverarbeitungssystem zur Erledigung eines
- Auftrags oder Gesprächs einsetzbaren Verarbei-
- tungs- und Speichereinrichtungen. Man unter-
- scheidet zwischen gerätetechnischen
- (Peripherigerät) und programmtechnischen
- Betriebsmitteln. Zur ersteren Gruppe gehören
- der ⌐Rechnerkern@BS1¬ (oder die Rechnerkerne), der
- Hauptspeicher, das Kanal- und E/A-Werk und der
- Platz auf dem Sekundärspeicher (Hintergrund-).
- Programmtechnische Betriebsmittel sind
- Routinen, Programme, Kontrollblöcke oder
- Dateien.
-
- Betriebsmittel werden ferner unterschieden in
- mehrfach verwendbare, seriell wiederverwendbare
- und verbrauchbare Betriebsmittel.
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- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage
-
- siehe auch: ⌐Betriebsmittel II@KARTEN¬
- YDAPA #!!# Betriebssoftware
- Software, die zum sinnvollen Betrieb eines
- Rechners erforderlich ist. Neben Betriebs-
- system zählen hierzu unter anderem
- Datenbanksystem, TP-Monitor, Compiler etc.
-
- @DBQuelle: Hammann-Kloss, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Betriebssystem
- Ein Betriebssystem (operating system) ist die
- Summe derjenigen Programme, die als residenter
- Bestandteil einer EDV-Anlage für den Betrieb der
- Anlage und für die Ausführung der Anwenderpro-
- gramme erforderlich sind.
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- Man unterteilt das Betriebssystem üblicherweise
- in:
-
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- @DE1.0 Steuerprogramme,@DA das sind Programme für
- 1.1 Ausführungsvorbereitung (Job Management)
- 1.2 ⌐Prozeß@BS1¬koordination (Task Management)
- 1.3 Datenmanipulation (Daten Management) und für
- 1.4 Sicherung des Betriebsablaufs.
- @DE2.0 Arbeitsprogramme:@DA
- 2.1 Übersetzungsprogramme für die jeweils
- benutzte Programmiersprache, wie z.B. COBOL,
- FORTRAN, BASIC
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- 2.2 Standardisierte Dienstprogramme, wie z.B.
- für das Sortieren, Mischen und Laden von
- Dateien und für die Unterstützung des
- Testens von Programmen.
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- Welche ⌐Systemprogramm@BS1¬e als Teil des Betriebs-
- systems angesehen werden, ist durchaus unter-
- schiedlich je nach Hersteller. Immer gehört dazu
- der ⌐Systemkern@BS1¬, der ⌐Kommandosprache@BS1¬n-
- Interpretierer, die Datei⌐zugriffsmethode@BS1¬n, der
- ⌐Binder@BS1¬ und die Bibliotheksverwaltungsprogramme.
- Datenbank- und Telekommunikations-Subsysteme
- werden oft nicht zum Betriebssystem im engeren
- Sinne gerechnet. Dasselbe gilt für Übersetzer,
- Sortier- und Datentransferprogramme.
- Je nach Entwurfsziel wird das Betriebssystem
- versuchen, den ⌐Durchsatz@BS1¬ zu optimieren, den
- Verbrauch an ⌐Betriebsmittel@BS1¬n zu reduzieren
- oder eine möglichst günstige ⌐Antwortzeit@BS1¬
- sicherzustellen.
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- Viele Betriebssysteme unterstützen nur eine
- ⌐Betriebsart@BS1¬, nämlich entweder Stapel-, Dialog-
- oder Echtzeitbetrieb (⌐Echtzeitverarbeitung@BS1¬).
- Einige Betriebssysteme sind in der Lage,
- mehrere Betriebsarten simultan (⌐nebenläufig@BS1¬)
- anzubieten.
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- @DBQuelle: Endres; Neuhold, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
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- @DAsiehe auch ⌐BS, verteiltes@BS1¬
- ⌐BS, DIN-Norm@BS2¬
- YDAPA #!!# BS, verteiltes
- Ein verteiltes Betriebssystem (distributed
- operating system) ist ein ⌐Betriebssystem@BS1¬, für
- das die Implementierung seiner Dienste auf
- mehrere Rechner verteilt ist. Im Gegensatz zu
- einem ⌐Multiprozessorsystem@BS1¬, für das es nur
- einen Hauptspeicher gibt, setzt das verteilte
- Betriebssystem ein Rechnernetz voraus; und fährt
- mit je einer Kopie desselben oder eines
- funktional ähnlichen Betriebssystemkerns in
- jedem Knoten.
- Im Falle ungleicher Knotenrechner (und damit
- ungleicher Betriebssysteme) spricht man von
- einem heterogenen System. Obwohl höhere
- Betriebssystemdienste wie die Dateiverwaltung
- oder die Druckerbedienung nur einmal vorhanden
- sind, stehen sie jedem Knotenrechner zur Ver-
- fügung. Auch kann das verteilte Betriebssystem
- dynamisch die Zuordnung einzelner Dienste zu
- bestimmten Knoten, oder die Zahl ihrer Kopien
- verändern, wenn damit ein Lastausgleich
- erreicht wird.
-
- Dem Anwendungsprogrammierer gegenüber erscheint
- das verteilte Betriebssystem wie das Betriebs-
- system eines Einzelrechners.
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- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Informatik
- und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Binder
- Ein ⌐Systemprogramm@BS1¬, das als Eingabe eines
- oder mehrere verschiebliche Programme akzep-
- tiert und daraus ein ausführbares (oder
- Objekt-) Programm erzeugt. Der Binder muß dabei
- alle im Programm vorkommenden Speicheradressen
- (und alle davon abhängigen Werte) umrechnen
- entsprechend dem für die Ausführung gewählten
- tatsächlichen ⌐Speicherbereich@BS1¬.
-
-
- Die Funktion des Binders kann mit dem ⌐Lader@BS1¬
- verknüpft sein, wodurch erreicht wird, daß für
- den ⌐Mehrprogrammbetrieb@BS1¬ nur eine Kopie des
- Programms in der ⌐Programmbibliothek@BS1¬ abge-
- speichert zu werden braucht.
-
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Durchlaßzeit
- Die Durchlaßzeit ist die Zeitspanne vom
- Eintreffen des Unterbrechungssignals
- im Unterbrechungs-Eingangsspeicher des
- Prozeßrechners bis zur Meldung des
- Unterbrechungswunsches an den Prozessor.
- siehe auch: ⌐Wartezeit@BS1¬
- ⌐Latenzzeit@BS1¬
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- @DBQuelle: Baumann, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Durchsatz
- Synonyme: Leistung eines Rechensystems
- Leistung von Rechenanlagen
- throughput
- thruput
-
- Der Durchsatz ist ein Maß für die Beschreibung
- der Systemleistung. Die Zahl der Aufträge, die
- eine Funktionseinheit in einer Zeiteinheit
- fertigstellt, heißt Durchsatz der Funktions-
- einheit.
- Der maximale Durchsatz einer Funktionseinheit
- ist nur bei Angabe der Art und Folgegesetz-
- mäßigkeiten der Aufträge für die Funktions-
- einheit kennzeichnend. Der Quotient von Durch-
- satz und maximalem Durchsatz (Auftragszugangs-
- prozesse gleicher Auftragsart und gleicher
- Folgegesetzmäßigkeit vorausgesetzt) wird als
- relativer Durchsatz oder ⌐Auslastung@BS2¬
- bezeichnet.
-
- Werden Programme als Aufträge und Rechenanlagen
- als Funktionseinheiten angesehen, so dient diese
- Definition des Durchsatzes auch als Maßstab zur
- Beurteilung der Leistung von Rechenanlagen.
- Vergleichende Leistungsbetrachtungen erfolgen
- dann durch Messung des Durchsatzes typischer
- ⌐Benchmark@BS2¬s bei verschiedenen Rechenanlagen.
-
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- Im ⌐Stapelbetrieb@BS2¬ wird der Durchsatz in der
- Regel ausgedrückt in Aufträgen pro Zeiteinheit.
- Da es keine standardisierten Aufträge gibt, ist
- der Durchsatz immer nur relativ zu einem gege-
- benen Auftragsprofil oder Auftragsstrom
- (siehe ⌐Aufgabenstrom@BS1¬) zu verstehen.
-
-
-
-
- Wenn der Aufgabenstrom es erlaubt, daß er in
- parallel abzuarbeitende Teilströme aufgeteilt
- werden kann, kann sehr oft durch Erhöhung des
- Mehrprogrammierungsgrades der Duchsatz ver-
- bessert werden (siehe ⌐Mehrprogrammbetrieb@BS1¬).
- Dieser ist wiederum durch den verfügbaren
- ⌐Hauptspeicher@BS1¬platz beschränkt.
-
-
-
- Verglichen wird daher sinnvollerweise der Lauf-
- zeitbedarf (siehe ⌐Laufzeit@BS1¬) für einen
- vorgegebenen Auftragsstrom bei vorgegebener
- Hauptspeichergröße. Dieses Maß ist das Inverse
- des Durchsatzes.
-
-
-
-
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- Im ⌐Dialogbetrieb@BS2¬ wird der Durchsatz in
- Transaktionen pro Zeiteinheit ausgedrückt. Bei
- Vergleichen muß auch hier zunächst eine typische
- ⌐Transaktion@BS1¬ oder eine Mischung von Transakti-
- onstypen definiert werden.
-
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- Der erzielbare Durchsatz wird als Meßgröße im
- Rahmen der Planung für die Auslegung und Beur-
- teilung eines DV-Systems verwendet, anderer-
- seits dient sie zur Kennzeichnung der
- Auslastung eines gegebenen Systems. Der
- Durchsatz als Meßgröße kennzeichnet nicht alle
- Aspekte eines Systems, insbesondere gibt er
- keine Auskunft über die Arbeit in Form
- permanenter Datenverwaltung, Bedienungs-
- qualität und Benutzerfreundlichkeit.
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- @DBQuelle: Ameling; Endres; Haupt; Herzog,
- Lexikon der Informatik und Datenverarbeitung,
- 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Echtzeitverarbeitung
- Echtzeitverarbeitung (real time processing) ist
- eine ⌐Betriebsart@BS1¬ eines Rechensystems, bei
- dem Programme zur Bearbeitung anfallender Daten
- ständig betriebsbereit sind derart, daß die
- Verarbeitungsergebnisse innerhalb einer vorge-
- gebenen Zeitspanne verfügbar sind. Die Daten
- können je nach Anwendungsfall nach einer zeit-
- lich zufälligen Verteilung oder zu vorbestimm-
- ten Zeitpunkten anfallen.
-
-
- @DBQuelle: Baumann; Haupt, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Deadlock
- Ein Zustand des Systems, der erreicht wird,
- wenn zwei oder mehr Prozesse sich gegenseitig
- blockieren, indem sie, während sie selbst noch
- auf ⌐Betriebsmittel@BS1¬ warten, bereits Be-
- triebsmittel belegt halten, die der andere
- Prozeß benötigt um seinerseits fertig zu werden.
-
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- Der Effekt einer Verklemmung entspricht einem
- ⌐Systemzusammenbruch@BS1¬. Verklemmungen können
- verhindert werden durch entsprechende
- Zuteilungsstrategien (⌐scheduling@BS1¬) der
- Betriebsmittel.
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Gespräch
- Ein Gespräch (session) ist die im interaktiven
- Betrieb von einm Benutzer während seiner
- (ununterbrochenen) Anwesenheit an der Daten-
- station verursachte Systemlast. Während eines
- Gesprächs kann der Benutzer verschiedene
- Systemleistungen in Anspruch nehmen, er kann
- mehrere Programme starten und zu mehreren
- Dateien zugreifen.
-
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- Wegen der üblichen Denkpausen bei der mensch-
- lichen Dateneingabe wird das ⌐Betriebssystem@BS1¬
- zweckmäßigerweise alle kritischen
- ⌐Betriebsmittel@BS1¬ möglichst oft anderen Auf-
- trägen oder Gesprächen zur Verfügung
- stellen (⌐Zeitscheibenverfahren@BS1¬).
-
-
-
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- Ein Gespräch, das etwa eine Stunde dauert, ver-
- braucht typischerweise weniger als eine Minute
- echte ⌐Rechnerkern@BS1¬zeit.
-
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Hauptspeicher
- Synonyme: Arbeitsspeicher; Primärspeicher
- engl. : core; main memory; main store;
- primary memory
-
- Der Speicher, in dem die aktuell bearbeiteten
- Programme und Daten stehen und auf den sich die
- realen Adressen des Maschinenprogramms
- beziehen.
-
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- Die Zentraleinheit kann im Hauptspeicher
- stehende Maschinenprogramme direkt ausführen.
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- Ergänzung: Als Hauptspeicher werden vorwiegend
- Halbleiterspeicher eingesetzt. Die Zugriffs-
- zeiten liegen in der Größenordnung von
- 1 µs bis 300 ns.
-
-
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- Die Speicherkapazität ist durch die Größe des
- Adreßraumes beschränkt, der gewöhnlich durch
- die auf der Maschinenebene direkt darstellbare,
- Adreßwortlänge bestimmt ist.
-
- @DBQuelle: Burkhardt; Flik; Mueller-Stoy; Schulz,
- Lexikon der Informatik und Datenverarbeitung,
- 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Hauptspeicherverwaltung
- Die Hauptspeicherverwaltung (memory management)
- ist ein Teil des Systemkerns der die Zuordnung
- des ⌐Hauptspeicher@BS1¬s zu einzelnen Prozessen
- vornimmt. Prozesse benötigen Hauptspeicher für
- Programme, Daten und Kontrollblöcke.
-
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- Die Speicherverwaltung erfolgt in mehreren
- Stufen. Mit der Zuordnung des (logischen)
- Adreßraums wird festgelegt, welche Programme
- mit welchen anderen Programmen und Daten in
- Verbindung treten können. Mit der Zuteilung des
- (physikalischen) Speicherbereichs wird bestimmt,
- unter welchen zeitlichen Bedingungen ein Prozeß
- ablaufen kann.
-
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- Routinen und Daten, die für zeitkritische
- Prozesse benötigt werden, werden entweder im
- Hauptspeicher resident gehalten oder bevorzugt
- geladen, andere Routinen und Daten werden aus-
- gelagert und erst im Bedarfsfall in den Haupt-
- speicher geholt.
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- Eine sehr generelle Technik der Speicherver-
- waltung ist das Konzept des virtuellen
- Speichers.
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- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Kommandosprache
- Die Kommandosprache (Systemkontrollsprache) ist
- definiert als:
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- 1) Die für das jeweilige ⌐Betriebssystem@BS1¬ gel-
- tende formale Sprache zum (externen) Aufruf
- der vorhandenen Systemfunktionen.
-
-
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-
- Sie dient einerseits dem ⌐Operateur@BS1¬ zur
- ⌐Initialisierung@BS1¬, Steuerung und Beendigung
- eines Systemlaufs, andererseits dem Pro-
- grammierer zu gegenseitigen Abgrenzung von
- Programmen bzw. Daten im Eingabestrom. Nicht
- zur Kommandosprache rechnet man normalerweise
- die in ein Programm eingebetteten Aufrufe
- von Systemfunktionen.
-
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- 2) Kommandosprachen definieren die Schnittstelle
- zwischen dem Betriebssystem eines Rechners
- und seinen Benutzern. Sie geben einerseits
- dem Benutzer die Möglichkeit Anforderungen an
- das Betriebssystem zu formulieren, erlauben
- es andererseits dem Betriebssystem, aufgrund
- der Kenntnis charakteristischer Kenndaten
- (⌐Kennsatz@BS1¬) seiner Benutzer vorhandene
- ⌐Betriebsmittel@BS1¬ optimal einzusetzen.
-
- Kommandosprachen dienen u. a. zum
- - Identifizieren des Benutzers gegenüber dem
- Betriebssystem
- - Anfordern von Betriebsmitteln
- (Speicher, ⌐Rechenzeit@BS2¬, E/A-Geräte, ...)
- - Aufrufen von ⌐Dienstprogramme@BS1¬n
- (Compiler, ⌐Lader@BS1¬, Editoren, Misch-
- und Sortierprogramme, etc. ...)
- - Einrichten und Verwalten von Dateien
-
- - Festlegen von Reaktionen auf Fehler-
- situationen
- - Formulieren individueller Benutzer-Schnitt-
- stellen für andere Benutzer.
-
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-
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- Heutige Kommandosprachen reflektieren häufig in
- unnötigem Maße Eigenheiten des zugrunde liegen-
- den Betriebssystems und zwingen den Benutzer,
- sich wesentlich detailliertere Kenntnisse
- bezüglich eines Betriebssystems anzueignen, als
- es für seine Aufgabenstellung an sich notwendig
- wäre.
-
-
-
- Erfahrungen im Entwurf höherer Programmier-
- sprachen haben sich erst vereinzelt beim
- Entwurfneuerer Kommandosprachen niederge-
- schlagen, Standardisierungsbestrebungen wurden
- erst in allerjüngster Zeit begonnen.
-
- @DBQuelle: Endres; Unger, Lexikon der Informatik
- und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Kontrollblock
- Vom ⌐Betriebssystem@BS1¬ erzeugte und in der Regel
- nur diesem zugängliche Information über den
- Zustand einer Systemkomponente. Kontroll-
- blöcke dienen dem Betriebssystem vielfach als
- Repräsentant der betreffenden ⌐Komponente@BS1¬; sie
- werden erzeugt, wenn die Komponente auftritt
- und gelöscht, wenn sie für das Betriebssystem
- verschwindet.
-
-
- Kontrollblöcke werden gebildet je Auftrag, je
- ⌐Gespräch@BS1¬, je ⌐Prozeß@BS1¬, je Datei und andere
- mehr. Sie enthalten alle zur Steuerung benötig-
- ten, belegten und verbrauchten ⌐Betriebsmittel@BS1¬
- usw. Sie dienen oft auch der Kommunikation
- zwischen Prozessen.
-
-
-
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- Wegen der Abhängigkeit des Betriebssystems von
- ihrer Verläßlichkeit unterliegen Kontroll-
- blöcke oft einem besonderen ⌐Speicherschutz@BS1¬.
-
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Lader
- Der Lader (loader; program fetch routine) ist
- ein Programm im ⌐Systemkern@BS1¬, das übersetzte,
- lauffähige Programme bzw Programmodule aus der
- Programmbibliothek in den ⌐Hauptspeicher@BS1¬
- transportiert. Dabei werden absolute Adressen
- im Programm entsprechend der Lage des Programms
- im Arbeitsspeicher modifiziert.
-
-
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- Der Lader ist dann am einfachsten, wenn alle
- Programme in der Bibliothek bereits genau die
- Speicheradressen enthalten, die ihrer späteren
- Lage im Hauptspeicher entsprechen. Ist dies
- nicht der Fall, so muß der Lader die Funktionen
- des Binders mit enthalten. Häufig werden die
- Aktionen von ⌐Binder@BS1¬ und Lader in soge-
- nannten Bindeladern zusammengefaßt.
- @DBQuelle: Endres; Würges, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Latenzzeit
- Die Latenzzeit ist die Zeitspanne zwischen
- Meldung des Unterbrechungswunsches zum
- Prozessor und der nächsten unterbrechbaren
- Stelle des ablaufenden Programms.
-
- siehe auch: ⌐Wartezeit@BS1¬
- ⌐Durchlaßzeit@BS1¬
-
- @DBQuelle: Baumann, Lexikon der Infor-
- matik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Monitore
- Monitore bestehen aus einer Menge von Daten-
- strukturen sowie einer Menge auf diesen arbei-
- tenden Prozeduren. Sie wurden von Hoare einge-
- führt und bilden eine Weiterentwicklung des von
- Dijkstra vorgeschlagenen ⌐Semaphor@BS1¬-Konzepts.
-
-
-
-
-
- Auf Datenstrukturen eines Monitors kann nur über
- die zugehörigen Monitorprozeduren zugegriffen
- werden. Diese können von verschiedenen parallel *
- laufenden Prozessen aufgerufen werden, jedoch
- ist sichergestellt, daß zu jedem Zeitpunkt
- höchstens ein Prozeß den Monitor benutzt
- (Prinzip des wechselseitigen Ausschlusses
- (mutal exclusion)).
- @DBQuelle: Unger, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Multiprozessorsystem #!!# Einprozessorsystem
- Ein Multiprozessorsystem ist eine Rechner-
- architektur, die mehr als einen Prozessor als
- Hardware-⌐Betriebsmittel@BS1¬ enthält (eine
- Architektur, die nur eine einzige zentrale
- Recheneinheit, aber mehrere Ein/Ausgabe-
- prozessoren umfaßt, zählt nicht zu den Multi-
- prozessorsystemen).
-
-
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- In symmetrischen Multiprozessorsystemen ist die
- Rolle der einzelnen Prozessoren austauschbar,
- während die Rolle der Prozessoren in asyme-
- trischen Multiprozessorsystemen verschieden
- ist. In beiden Fällen gibt es aber einen zen-
- tralen Speicher, zu dem alle Prozessoren
- Zugriff haben, und eine zentrale System-
- aufsicht.
-
-
-
- @DBQuelle: Giloi, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# nebenläufig
- Zwei Ereignisse können nebenläufig (concurrent)
- eintreten, wenn sie
-
- 1) nicht miteinander in Konflikt stehen und
- 2) keine unmittelbare kausale Abhängigkeit
- zwischen ihnen besteht.
-
- D. h. beide Ereignisse haben keine gemeinsamen
- ⌐Vorbedingungen@DB¬ oder ⌐Nachbedingungen@DB¬
- (siehe auch ⌐Petri-Netz@DB¬).
- @DANebenläufigkeit bedeutet kausale Unabhängig-
- keit. Sie darf insbesondere nicht mit der
- Gleichzeitigkeit verwechselt werden, denn wenn
- zwei verschiedene Ereignisse gleichzeitig sind,
- so sind sie kausal unabhängig voneinander,
- nicht aber umgekehrt. Die Gleichzeitigkeit ist
- transitiv, Unabhängigkeit jedoch nicht.
-
-
-
- Anmerkung: Häufig wird anstelle von nebenläufig
- der Begriff "parallel" verwendet, jedoch oft im
- Sinne von gleichzeitig.
-
- siehe auch ⌐Parallelismus@BS1¬
-
-
- @DBQuelle: Scheschonk; G. Richter, Lexikon der
- Informatik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Parallelismus *
- Als Parallelismus bezeichnet man den Ablauf in
- einem Datenverarbeitungssystem, in dem mehrere
- Benutzerprogramme gleichzeitig aktiv sind, d. h.
- sie werden gleichzeitig ausgeführt. Sind mehrere
- Prozessoren vorhanden, so können diese Programme
- echt parallel ausgeführt werden.
-
- siehe auch ⌐nebenläufig@BS1¬
- ⌐Parallelität@KARTEN¬
-
- Existiert nur ein Prozessor, so wird durch
- Verteilung der zur Verfügung stehenden Pro-
- zessorzeit (CPU-Zeit) auf die aktiven Programme
- eine quasiparallele Bearbeitung erreicht. Wir
- nennen dies im Gegensatz zur Parallelaus-
- führung auch Parallelprogrammierung.
-
- @DBQuelle: Neuhold, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Prozeß
- Ein Prozeß bei ⌐Betriebssystem@BS1¬en ist der
- zeitliche Ablauf einer Folge von Aktionen eines
- Rechners, die bezüglich eines bestimmten Zwecks
- eine funktionelle Einheit bilden. Der funk-
- tionelle Ablauf wird dabei von prozeduralen
- Regeln bestimmt, die in einem dem Prozeß zu-
- grundeliegenden Programm festgelegt sind. Ein
- Prozeß hat einen Ausführungszustand.
-
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- Der Prozeß ist also ein Strukturelement, das es
- erlaubt, die Beschreibung eines Rechenablaufs
- (in der Form eines Programms) von der Ausführung
- dieses Rechenablaufs zu trennen. Prozesse
- spielen eine wichtige Rolle bei
-
- ⌐Betriebssystem@BS1¬en.
-
-
-
- Indem das Betriebssystem je Auftrag, je
- ⌐Gespräch@BS1¬ oder sogar je Transaktion einen
- oder mehrere Prozesse einrichtet, kann der Grad
- der Verzahnung der Programmausführung und damit
- die ⌐Rechnerkern@BS1¬ausnutzung gesteigert
- werden.
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- Ein Prozeß ist charakterisiert durch das auszu-
- führende Programm und die zu verwendenden Daten.
-
- Ein und dasselbe Programm kann verschiedenen
- Prozessen zugeordnet werden. Die den Prozeß
- beschreibende Information befindet sich in der
- Regel in einem ⌐Kontrollblock@BS1¬. Erfolgt bei
- einem ⌐Einprozessorsystem@BS1¬ die Ausführung
- aller Prozesse lediglich zeitlich verzahnt, so
- kann bei einem ⌐Multiprozessorsystem@BS1¬ eine
- simultane (siehe ⌐nebenläufig@BS1¬) Ausführung
- erreicht werden.
-
-
- @DBQuelle: Endres; Giloi, Lexikon der Informatik
- und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Rechnerkern
- Als Rechnerkern (central prozessing unit) be-
- zeichnet man den zentralen Teil der Rechenan-
- lage, der Informationsfluß und -verarbeitung
- steuert und der die Informationen verarbeitet.
- In einem von-Neumann-Rechner umfaßt der
- Rechnerkern also Leitwerk und Rechenwerk.
-
- @DBQuelle: Klar, Lexikon der Informatik
- und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Scheduler
- Der Scheduler ist die ⌐Komponente@BS1¬ im
- ⌐Betriebssystem@BS1¬, die für die Realisierung
- der mittel- und langfristigen ⌐Prozeß@BS1¬- und
- Prozessorverwaltung zuständig ist und die in
- Verbindung mit dem ⌐Dispatcher@BS1¬ die Abstim-
- mung zwischen kurz- und mittel- bzw. lang-
- fristigen Strategien zur Betriebsmittelvergabe
- durchführt.
-
-
- @DADer Scheduler wird immer aktiviert wenn
- - ein ⌐Betriebsmittel@BS1¬ angefordert wird oder
- - ein Betriebsmittel freigegeben wird oder
- - ein Prozeß terminiert oder
- - ein Prozeß neu gestartet wird.
-
- siehe auch ⌐Scheduling@BS1¬
-
- @DBQuelle: L. Richter, Lexikon der Informatik
- und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Scheduling
- Verfahren, um dem Rechner die einzelnen in
- Ausführung befindlichen Programme abwechselnd
- zuzuteilen, so daß eine quasi-gleichzeitige
- Verarbeitung der Programme stattfinden kann.
-
- siehe auch: ⌐SET-Modell@BS1¬
- ⌐Scheduler@BS1¬
-
- @DBQuelle: Neuhold, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Semaphor *
- Semaphore wurden von E. Dijkstra eingeführt *
- als ein Mechanismus zur Kontrolle des Zugriffs
- auf Ressourcen, die mehreren Prozessen zur
- Verfügung stehen, aber zu jedem Zeitpunkt von
- höchstens einem dieser Prozesse tatsächlich
- verwendet werden können. Ein Typisches Beispiel
- dafür ist ein Datenpuffer, der von mehreren
- Prozessen gefüllt bzw. geleert werden kann.
-
-
- Semaphore sind Datentypen, deren Werte zusammen-
- gesetzt sind aus einer Bedingung und einer
- Warteschlange, welche von zwei Operationen
- bearbeitet werden können. Dijkstra belegte diese
- Operationen mit den Namen P (für: proben, d.h.
- probieren) und V (für: verhogen, d. h.
- erhöhen).
-
-
-
- Man spricht von binären Semaphoren,
- wenn ihre Bedingungen durch die beiden Wahr-
- heitswerte beschreibbar sind, und von allge-
- meinen Semaphoren, wenn ihre Bedingungen einem
- ganzzahligen Zähler entsprechen, der keine
- negativen Werte annehmen darf.
-
-
-
-
- Die richtige Verwendung der auf Semaphore
- anwendbaren P- und V-Operationen liegt in der
- Verantwortung der einzelnen, auf die gemeinsame
- Ressource zugriffsberechtigten Prozesse. Jeder
- muß einen Zugriff durch die P-Operation ein-
- leiten und durch die V-Operation abschließen.
-
-
-
-
- Eine Unterlassung der P-Operation könnte gleich-
- zeitige Zugriffe auf die Ressource zur Folge
- haben, während das Fehlen einer V-Operation
- diese Ressource unnötigerweise gegen einen
- eigentlich erlaubte Zugriffe sperrt. Durch
- systemseitige Maßnahmen muß gewährleistet sein,
- daß auf ein Semaphor zu keinem Zeitpunkt mehr
- als eine einzige P- oder V-Operation einwirkt.
-
-
- Aus modernen Programmiersprachen wurden
- Semaphore zugunsten anderer Synchronisations-
- mechanismen, wie etwa ⌐Monitore@BS1¬ oder
- Botschaften, weitestgehend verdrängt.
-
- @DBQuelle: Barth, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- ADAPA #!!# SET-Modell
- Ein ⌐Scheduling@BS1¬modell (SET-Modell), das Kunden mit sehr kurzen Bedien-
- wünschen in stärkerem Maße bevorzugt als das Round-Robin (RR) Modell.
- Während beim RR-Modell alle im System befindlichen Kunden bezüglich der
- Zuteilung der nächsten Zeitscheibe (siehe ⌐Zeitscheibenverfahren@BS1¬)
- gleichberechtigt behandelt werden, werden beim SET-Modell bei der
- Zuteilung der Betriebseinheit (⌐Betriebsmittel@BS1¬) (BE) die Kunden
- bevorzugt, die unabhängig von ihrer aktuellen ⌐Wartezeit@BS1¬ die
- geringste ⌐Bedienzeit@BS1¬ erhalten haben.
-
- Siehe Abbildung nächste Seite.
-
-
-
-
-
-
-
-
- @DEDas SET-Scheduling Modell@DA
-
- @DB1
- @DBAnkünfte @DP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐@DA
- ──────────>@DP│││││││││││├──@DA▌@DI▌
- @DP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘@DA @DI▐▌
- @DB2 @DA│@DI▐▌ @DG┌─────────────────────────┐@DA
- @DP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐@DA │ @DI▐▌ @DG│ │@DBAbgänge
- @DA┌────>@DP│││││││││││├──@DA▌│ @DI▐@DO▐@DG───┤ @DBBetriebseinheit (BE)@DG ├@DA───█───>
- │ @DP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘@DA │ @DG│ │@DA │
- │ @DB3 @DA\│/ @DG└─────────────────────────┘@DA │
- │ @DP┌┬┬┬┬┬┬┬┬┬┬┐@DA │
- ├────>@DP│││││││││││├──@DO▌@DA │
- │ @DP└┴┴┴┴┴┴┴┴┴┴┘@DA │
- │ : │
- │ : │
- └─────────────────────────────────────────────────────<────┘
-
-
- @DAAnkommende Kunden reihen sich in die erste ⌐Warteschlange@BS2¬ ein. Die
- Warteschlangen werden wie beim ⌐Priorität@BS1¬smodell bedient. Wurde einem
- Kunden die BE zum i-ten Male zugeteilt, so reiht er sich anschließend in
- die (i+1)-te Warteschlange ein. Jeder Kunde erhält bei seinem i-ten Auf-
- enthalt in der BE eine Zeitscheibe der Länge s (i) zugeteilt.
-
-
- @DBQuelle: Neuhold,
- Lexikon der Informatik und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Synchronisation
- Synchronisation (concurrency control) ist die
- Koordination der Ausführung von Transaktionen
- in einem Mehrbenutzer-Datenbanksystem. Ziel ist
- die Realisierung des logischen Einbenutzer-
- betriebs. Das heißt, es sollen keine Resultate
- und Transaktions-Ausgaben erzeugt werden, die
- nicht auch im Einbenutzerbetrieb erzeugbar
- wären.
-
-
- @DBQuelle: Dadam, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Synchronisierung
- Synchronisierung (synchronization) bezeichnet
- die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Abstimmung
- zwischen gleichzeitig ablaufenden Aktivitäten
- in einem Rechensystem für den Fall, daß zwei
- oder mehr dieser Aktivitäten in gegenseitige
- Wechselwirkung treten. Dies kann dadurch
- geschehen, daß zwei Aktivitäten gleichzeitig
- dasselbe ⌐Betriebsmittel@BS1¬ belegen wollen,
- daß Programm A eine Variable lesen will, die
- von Programm B gerade modifiziert wird, daß
- eine Aktivität auf das Resultat einer anderen
- wartet, um selbst weiterarbeiten zu können usw.
-
- Zur Synchronisierung sind zunächst geeignete
- Primitive in der Hardware erforderlich, wie
- z. B. ununterbrechbare Test und Änderungs-
- instruktionen. Darauf aufbauend gibt es dann
- eine Vielzahl von Synchronisierungstechniken
- wie: ⌐Semaphor@BS1¬e, ⌐Monitore@BS1¬,
- ⌐guarded commands@BS2¬, Rendezvous usw.
- Bei Transaktionssystemen leistet die Synchroni-
- sierung über die punktuelle
- 1) Abstimmung hinaus noch die logische
- Serialisierung aller gleichzeitigen
- Aktivitäten. Gegenseitige zeitliche Abstim-
- mung nebenläufiger Prozesse beim Zugriff
- auf gemeinsame ⌐Betriebsmittel@BS1¬.
- 2) Gegenseitige zeitliche Abstimmung neben-
- läufiger Zugriffe auf gemeinsame Daten.
-
- 3) Spezielle Bedeutung bei der Datenüber-
- tragung: Synchronisierzeichen.
-
- @DBQuelle: Holler; Reuter,Lexikon der Informatik
- und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Systemkern
- Der Systemkern (nucleus) ist der Teil eines
- ⌐Betriebssystem@BS1¬s, der beim ⌐Urstart@BS1¬ in
- den ⌐Hauptspeicher@BS1¬ geladen wird und der
- während eines normalen Systemablaufs auch im
- Hauptspeicher resident bleibt.
-
-
-
-
-
- Der Systemkern enthält vor allem die Funktionen
- des ⌐Lader@BS1¬s, der ⌐Prozeß@BS1¬steuerung, der
- ⌐Hauptspeicherverwaltung@BS1¬ und häufig auch die
- Kommunikation mit dem ⌐Operateur@BS1¬ und die
- (physikalische) E/A-Steuerung (⌐Gerätetreiber@BS1¬).
-
-
-
-
-
-
- Die Aufgabe des Systemkerns ist es, den kontinu-
- ierlichen Übergang von einem Programm zum
- anderen sicherzustellen, eine optimale Aus-
- nutzung (⌐Auslastung@BS2¬, ⌐Durchsatz@BS1¬ des
- ⌐Rechnerkern@BS1¬s und des Hauptspeichers zu er-
- reichen, das gewünschte ⌐Antwortverhalten@BS1¬ zu
- gewährleisten und dem Operateur Auskunfts- und
- Einflußmöglichkeiten bezüglich des System-
- zustands zu bieten.
-
- Die physikalische E/A-Steuerung ist deshalb
- häufig Teil des Systemkerns, weil diese Funktion
- einerseits für das Programmladen benötigt wird,
- andererseits dadurch die Behandlung gewisser
- Gerätefehlertypen verbessert bzw. vereinheit-
- licht werden kann.
-
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Systemprogramm
- Ein Systemprogramm (system program) ist
- a) Ein Programm, das Element des (meist vom
- Hardwarehersteller entwickelten
- ⌐Betriebssystem@BS1¬s eines Rechnersystems ist.
- b) Ein Programm, das bestimmte allgemeine
- Service-Funktionen für alle oder einige
- Anwenderprogramme (⌐Anwendungssoftware@BS1¬)
- leistet, z.B. ein Dienstprogramm
- (utility program).
-
- Die DIN-Norm 44300 verwendet eine enge Ab-
- grenzung für den Begriff Betriebssystem, so
- daß beispielsweise eine Reihe von Dienstpro-
- grammen nicht zugeordnet, d. h. nicht als
- Programme des Betriebssystems bezeichnet werden
- können.
-
-
-
-
- In der Praxis hat es sich aber durchgesetzt,
- derartige Programme als Systemprogramme zu
- bezeichnen. Im übrigen existiert keine allge-
- mein gültige Abgrenzung des Begriffs gegenüber
- anderen Programmarten.
-
- @DBQuelle: Seibt, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Systemprogrammierer
- a) ein Datenverarbeitungsspezialist, der bei
- Herstellern oder Softwarehäusern in der Ent-
- wicklung und Wartung von ⌐Betriebssysteme@BS1¬n
- bzw. allgemein verwendbaren
- ⌐Systemprogramm@BS1¬en tätig ist.
-
-
-
-
-
- b) Ein Datenverarbeitungsspezialist, der bei
- ⌐Anwender@BS1¬n für die anwenderspezifische
- Generierung (Maßschneidern) von Betriebs-
- systemen, evtl. auch für die Erstellung von
- anwenderspezifischen Systemprogrammen
- zuständig ist.
-
-
-
-
- In der Praxis wird vielfach zwischen System-
- programmierern und Anwendungsprogrammierern
- uterschieden. Beide Gruppen erhalten üblicher-
- weise eine unterschiedliche Ausbildung.
-
- @DBQuelle: Seibt, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Systemzusammenbruch *
- Eine Abnormale Beendigung des Systemablaufs
- verursacht durch Eingabedaten, Gerätefehler oder
- Programmfehler, die das ⌐Betriebssystem@BS1¬ nicht
- handhaben kann. Das Ziel eines Betriebssystems
- muß es sein, möglichst viele Fehlersituationen
- durch sinnvolle Aktionen so abzufangen, daß ent-
- weder nur ein Teil der Systemfunktionen beein-
- trächtigt wird oder daß ein Wiederanlauf von
- einem kontrollierten Zustand aus möglich ist.
-
- Die Häufigkeit der Zusammenbrüche
- (ungeplante ⌐Urstart@BS1¬s) ist ein Maß für die
- ⌐Verfügbarkeit@BS1¬ eines Betriebssystems.
-
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Urstart
- Der Urstart (cold start; initial program
- loading) ist das Laden (siehe ⌐Lader@BS1¬) des
- ⌐Systemkern@BS1¬s in den ⌐Hauptspeicher@BS1¬. Da
- die vorwiegend benutzten Halbleiterspeicher
- beim Stromabschalten den Speicherinhalt nicht
- behalten, muß bei der Inbetriebnahme eines
- Systems der Systemkern zuerst von einem nicht-
- flüchtigen Speichermedium in den Hauptspeicher
- übertragen werden.
-
- Außer nach einem Aus- und Einschalten der
- Stromversorgung kann ein Urstart auch nach
- gewissen Systemzusammenbrüchen erforderlich
- werden.
-
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Verfügbarkeit *
- Die Verfügbarkeit eines Datenverarbeitungs-
- systems ist die durchschnittliche Zeitspanne, in
- der ein DV-System die ihm übertragenen Aufgaben
- fehlerfrei ausführen kann.
-
- Kennzeichnende Größen sind die MTBF (mittlere
- Zeit zwischen zwei Fehlern) und MTTR (mittlere
- Reparaturzeit eines Fehlers).
-
-
- Die Verfügbarkeit eines Systems wird erhöht bzw.
- erreicht durch regelmäßige technische Wartung,
- Einsatz erprobter Software sowie durch
- Verwendung einer entsprechend redundanten
- Konfiguration.
-
- In einem besonders engen Zusammenhang stehen bei
- einem DV-System die Werte: Wartbarkeit, Verfüg-
- barkeit, ⌐Zuverlässigkeit@BS1¬ (maintainability,
- availability, reliability).
-
-
- @DBQuelle: Haupt, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Verfügbarkeit II *
- Die Verfügbarkeit einer Systemkomponente ist
- definiert als Zustand eines Systems, Teilsystems
- oder Programms, der existiert, wenn es
- 1. operationell zur Verfügung steht und
- 2. zur unmittelbaren Ausführung des Auftrags
- verwendet werden kann.
- Der Begriff wird für Teilsysteme, Programme,
- Ein/Ausgabegeräte, Satellitensysteme, Leitungen
- usw. verwendet.
-
- Diese Einrichtungen arbeiten asynchron, d. h.
- zeitunabhängig vom aktivierenden System (teil),
- und ein Verfügbarkeitstest muß sicherstellen,
- daß die Einrichtung für die angestrebte Aufgabe
- unmittelbar zur Verfügung steht. Wenn der Ver-
- fügbarkeitstest nicht unabhängig von der Auf-
- tragserteilung erfolgt, wird im Falle der
- Nichtverfügbarkeit der Einrichtung das System
- in einen Wartezustand übergehen.
-
- Bei Unabhängigkeit zwischen Verfügbarkeitstest
- und Auftragserteilung kann das System in vielen
- Fällen andere asynchron ablaufende Tätigkeiten
- durchführen.
-
- @DBQuelle: Neuhold, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Wartezeit
- Die Wartezeit ist definiert als Summe von
- ⌐Durchlaßzeit@BS1¬ und ⌐Latenzzeit@BS1¬.
-
- @DBQuelle: Baumann, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Zugriffsmethode
- Ein Teil der Dateiverwaltung, der die Ein- und
- Ausgabe von Daten zwischen ⌐Rechnerkern@BS1¬ und
- Peripherie steuert. Zu den Funktionen der Zu-
- griffsmethoden gehören das Prüfen von Kenn-
- sätzen (⌐Kennsatz@BS1¬), der Aufbau und das
- Aktualisieren von Indizes, das Blocken und Ent-
- blocken von logischen Sätzen, die ⌐Puffer@BS1¬-
- verwaltung und die Prüfung der
-
- ⌐Zugriffsberechtigung@BS1¬.
- Je nach Dateiorganisation werden verschiedene
- Zugriffsmethoden unterschieden. Die verbrei-
- tetsten sind sequentieller, indizierter und
- wahlfreier Zugriff.
-
- @DBQuelle: Endres, Lexikon der Informatik und
- Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
- YDAPA #!!# Zuverlässigkeit
-
- Die Wahrscheinlichkeit, daß ein System keine
- Störung innerhalb einer Zeit t hat, wenn es
- zur Zeit t = 0 korrekt arbeitet.
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- @DBQuelle: Hammann-Kloss, Lexikon der Informatik
- und Datenverarbeitung, 3. Auflage@DA
-