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- From: migas@jupiter.informatik.uni-dortmund.de (Elmar Migas)
- Newsgroups: de.etc.finanz
- Subject: Re: Private Krankenversicherung?
- Date: 30 Dec 1992 12:46:03 GMT
- Organization: CS Department, Dortmund University, Germany
- Lines: 52
- Sender: migas@jupiter (Elmar Migas)
- Distribution: world
- Message-ID: <1hs5mbINNre3@fbi-news.Informatik.Uni-Dortmund.DE>
- References: <1ho12gINNaad@nz12.rz.uni-karlsruhe.de>
- NNTP-Posting-Host: jupiter.informatik.uni-dortmund.de
-
- In article <1ho12gINNaad@nz12.rz.uni-karlsruhe.de>, hi61@rz.uni-karlsruhe.de (Thomas Deck) writes:
-
- |> Wenn alles so bleiben wuerde wie bisher, kaeme die PKV sogar fuer eine
- |> Familie mit zwei Kindern noch etwas billiger als die GKV, falls die Frau
- |> weiterhin arbeitet.
-
- Lohnt sich erst, wenn die arbeitende Frau auch privat versichert ist.
- Am Anfang ist der Beitrag der PKV fuer eine Familie mit einem Kind aehnlich dem
- der GKV fuer einen Alleinverdiener oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze.
-
- |> - Die Situation im Rentenalter wuerde mich besonders interssieren.
- Man sollte fruehzeitig seine eigenen Ruecklagen bilden, auf die PKV ist da kein
- Verlass.
-
- Die GKV ist eine Arbeitnehmer-Familienversicherung, d. h. Familienmitglieder ohne
- Einkommen sind kostenlos mitversichert. Weiterhin handelt es sich um eine
- Solidargemeinschaft, d. h. jeder zahlt nach seinen Moeglichkeiten (Einkommen),
- unabhaengig von seinen Risiken (Alter, Vorerkrankungen), wovon vor allem die
- sozial Schwachen profitieren. Man koeente auch sagen, jeder zahlt als junger
- Mensch mehr, als er braucht, damit er im Alter etwas davon hat.
-
- Die PKV ist eine Personen-Versicherung, d. h. jede Person wird fuer sich und mit
- ihrer eigenen Risikogruppe versichert. Solidaritaet gibt es nur innerhalb der
- eigenen Risikogruppe.
- Kinder brauchen ihre eigene Versicherung.
- Da aeltere Leute eine besondere Risikogruppe darstellen, zahlen sie natuerlich
- auch einen erheblich hoeheren Beitrag als juengere Leute. Dies belegen zahlreiche
- Aussagen von Verbraucherorganisationen mit Beispielen von Rentnern, die
- ploetzlich Monatsbeitraege von 700 - 2000 DM zahlen sollen, je nach Eigenanteil,
- und das ohne Arbeitgeberzuschuss. Die PKV behauptet zwar, sie lege von den
- frueheren Beitraegen etwas fuer das Alter zurueck, aber dass das noch lange nicht
- ausreicht, beweisen entsprechende Beitragserhoehungen fuer Aeltere.
-
- Keine Versicherung macht auf Dauer Verluste. Die GKV erhoeht nach einem
- verlustreichen Jahr den Beitragssatz (und wird dabei 1. von den Versicherten
- ueber eine gewaehlte Vertretung und 2. von der Oeffentlichkeit ueber die Medien
- kontrolliert), die PKV auch, nur eben heimlich.
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- Bei den Ausgaben sieht man, dass die PKV fuer eine beliebige Leistung eines
- Arztes wesentlich mehr zahlt als die GKV, da alle Privatversicherten ja auch
- Privatpatienten sind.
- Eine groessere Zahnfuellung kostet privat u. U. das doppelte wie bei einem
- Kassenpatienten. Dies betrifft alle medizinischen Leistungen und liegt daran,
- dass die GKV guenstige Preise heraushandeln kann, und dass der Arzt einem
- Privatpatienten auch einen Steigerungsfaktor aufschlagen kann.
- Zusaetzlich werben PKVen gerade mit mehr Leistungen, die natuerlich auch mehr
- Geld kosten.
- Folgerung: Ueber das Leben eines Versicherten betrachtet, gibt die PKV mehr Geld
- aus als die GKV, also muss sie insgesamt auch hoehere Beitraege kassieren
- (Verwaltungskosten mal als konstant betrachtet, obwohl Angestellte der PKVen
- nicht schlechter verdienen als ihre Kollegen bei den GKVen, die ja auch keine
- Vertreter mit Provisionen bedenken).
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