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- DER ULTIMATIVE WAVEBLASTER (TM) AM AMIGA RATGEBER V1.1 - 7. Mai 1997
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- Wie man PC Wavetable Soundkarten am Amiga anschliessen kann
- (verflucht, wo sind die Umlaute auf dieser Tastatur?)
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- Geschrieben von Christian Buchner, flowerp@eikon.e-technik.tu-muenchen.de
- (versuchen Sie es bitte nochmal, falls die EMail nicht ankommt!)
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- Evolutionsgeschichte: -am 7.Mai ins Deutsche uebersetzt
- -Upload ins Aminet am 18.Mai
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- Okay, meine Herren (vielleicht auch Damen?)
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- Hier koennen Sie erfahren, wie man eine Schnittstelle fuer PC Wavetable
- Soundkarten an den Amiga ranbastelt. Das ist sehr einfach und erfordert
- nur wenige elektrische Bauteile. Ich gebe hier keine exakten Schaltplaene
- und Layouts. Diese Dokumentation beschreibt lediglich die Pinbelegung der
- verwendeten Komponenten und gibt Tips und Hinweise, wie man die
- Schnittstelle aufbaut. Alles weitere bleibt Ihnen ueberlassen.
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- Sie koennen nicht jede PC Wavetable Soundkarte benutzen. Solche Karten,
- die die PC ISA oder PCI Slots benutzen, scheiden schonmal aus. Sie koennen
- nur sogenannte Wavetable Erweiterungskarten benutzen, die eine Waveblaster
- (TM) kompatible Schnittstelle besitzen. Die Waveblaster (TM) Schnittstelle
- befindet sich auf vielen ueblichen PC Soundkarten (zum Beispiel auf der
- Soundblaster AWE32, nicht die "Value Edition"). Also koennen Sie fuer
- diesen Hack nur solche Wavetable Karten benutzen, die zum Beispiel auch mit
- der AWE32 verbunden werden koennen. Diese Bastelei ist also Grundsaetzlich
- der Nachbau einer Waveblaster (TM) kompatiblen Schnittstelle. Und das ist
- ziemlich einfach.
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- Um diese Bastelei durchfuehren zu koennen, sollten Sie zumindest
- grundlegende Kenntnisse der Elektronik besitzen. Es ist von Vorteil, wenn
- sie irgendwann schon einmal eine kleine elektronische Schaltung
- zusammengeloetet haben.
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- Der serielle Port bleibt (optional) frei fuer externe MIDI Schnittstellen
- oder Modems. Jedoch koennen Sie nicht gleichzeitig MIDI Files abspielen
- und Ihr Modem benutzen. Beachten Sie auch, dass Modems die Eigenschaft
- haben, alle gesendeten Zeichen zum Computer zurueckzusenden (AT Kommando
- Modus). Es ist also besser, das Modem auszuschalten, waherend man MIDI
- Software benutzt. Tut man das nicht, wird das Modem manchmal auch
- versuchen, die ankommenden MIDI Daten als Kommando zu interpretieren. Mein
- Modem tut das nur selten, da MIDI bei 31250 Baud sendet, was von den
- meisten Modems nicht als gueltige Baudrate akzeptiert wird.
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- Sie koennen auch den seriellen Port einer Schnittstellenkarte benutzen.
- Seien Sie sich dann aber bewusst, dass nur ganz wenige MIDI Programme auf
- dem Amiga die Auswahl eines Geraetetreibers fuer die MIDI Ausgabe
- unterstuetzen. Noch schlimmer: viele Programme greifen sogar direkt auf
- die Hardware der internen Schnittstelle zu. Also empfehle ich dringend die
- Benutzung der internen Schnittstelle.
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- Warum eine PC MIDI Soundkarte verwenden?
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- * Nun, der Amiga hat nur vier Stimmen.
- * Der Amiga kann keine wirkliche HIFI Soundausgabe machen.
- * Wenn man versucht, mehr Stimmen mit dem internen Soundchip des Amiga zu
- erreichen, muss man eine Menge CPU-Leistung opfern
- * Gute Amiga Musik (z.B. Soundmodule) benoetigen eine ganze Menge an Fest-
- plattenkapazitaet
- * Externe MIDI Synthesizer sind meistens zu teuer fuer den Heimgebrauch
- * und sie erfordern vorher den Kauf eines externen MIDI Interfaces
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- Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen nun sage, dass moderne PC Wavetable
- Soundkarten
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- a) fuer gewoehnlich sehr billig sind
- b) einen hohen Qualitaetsstandard aufweisen
- c) eine Vielzahl von DSP Klangeffekten besitzen
- d) eine einfache Schnittstelle besitzen
- und
- e) leicht an _Ihrem_ Amiga betrieben werden koennen!
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- Fuer mich fing alles an, als sich ein Freund von mir eine YAMAHA DB50XG
- Wavetable Soundkarte fuer seinen PC kaufte. Er fuehrte sie mir vor und ich
- hoerte zu. Und ich war begeistert. Die Soundkarte spielte Musik mit einer
- Qualitaet, die man, ohne sich zu schaemen, im Radio ausstrahlen koennte.
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- Details ueber die YAMAHA DB50XG Soundkarte
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- Zunaechst einmal ist der Preis hier in Deutschland aeusserst aufregend.
- Sie kostet nur DM 199.- in einigen Computergeschaeften. Sie kann jedoch in
- Ihrem Heimatland oder Bundesland ein wenig teuerer sein.
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- Die DB50XG wurde bei Vergleichstests mehrmals von Computermagazinen als die
- beste MIDI Erweiterungskarte ausgezeichnet.
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- Sie besitzt 4MB Wavetable ROM (Speicher fuer Wellenformen).
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- Sie unterstuetzt natuerlich den General MIDI Standard. Zusaetzlich bietet
- sie zwei standardisierte Erweiterungen zu General MIDI. Eine ist der
- TG300B Modus (welcher im Wesentlichen zu Roland GS kompatibel ist, in der
- Tat werdeb sogar viele Roland GS systemexklusive Meldungen unterstuetzt).
- Der andere Modus ist der Yamaha XG Modus. Dieser ist exakt kompatibel zu
- den externen MIDI-Expandern MU-50 und MU-80 von YAMAHA. Aus meiner Sicht
- ist der XG Modus wirklich ein Durchbruch in der MIDI Technologie.
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- Die Polyphonie beträgt maximal 32 Noten. Die Karte kann bis zu 16
- verschiedene Instrumente zur gleichen Zeit wiedergeben. Die Belegung der
- Stimmen ist dynamisch.
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- Die Karte bietet 676 verschiedene Wavetable Instrumente. Im XG Modus kann
- man 480 Instrumente und 11 Schlagzeugsaetze (mit 202 Klaengen) absteuern.
- Im TG300B Modus hat man 579 Instrumente und 10 Schlagzeugsaetze (mit 173)
- verschiedenen Klaengen).
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- Der interessanteste und aufregendste Teil ist die DSP Effektsektion der
- Karte. Sie erlaubt bis zu drei unabhaengige und einstellbare DSP Effekte
- zur selben Zeit. Es gibt 11 Typen von Hall, 11 Typen von Chorus Effekten
- und 42 variable Effekte. All diese Effekte haben Parameter, die in
- Echtzeit veraendert werden koennen. Einige aufregende Dinge sind zum
- Beispiel ein Phaser Effekt, ein Verzerrer, Flanger, rotierender
- Lautsprecher, Equalizer, EQ Filter, Wah-Wah und viele mehr.
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- Die Soundkarte wird mit einer Demo CD ausgeliefert, die CD Audio Spuren
- und die gleichen Lieder in der Form von MIDI Files enthaelt. Sie erhalten
- auch eine Dokumentation von rund 60 Seiten (deutsch, englisch,
- franzoesisch), die Tabellen mit allen Instrumente, Schlagzeugsaetzen und
- systemexklusiven Meldungen enthaelt.
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- Die Klaenge, die diese Karte erzeugt, sind in keiner Weise vergleichbar mit
- dem alten Amiga Sound. Es ist sogar so, dass ich inzwischen gar keine
- Sound Module mehr hoeren Will (-> Trashcan!). Was diese Karte liefert, ist
- HIFI Sound. Man kann damit durchaus professionelle Musik machen. Es ist
- naemlich die gleiche Technologie, die auch in externen MIDI Expandern
- verwendet wird. Und deshalb ist sie mit dieser Ausruestung (MU-50, MU-80)
- kompatibel. Sie koennen im Internet eine Vielzahl von MIDI Files fuer XG
- Synthesizer bekommen.
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- Und natuerlich koennen Sie auch alle GS oder GM Midi Files anhoeren.
- Gewoehnlich klingen XG Files deutlich besser, aber es gibt natuerlich
- Ausnahmen.
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- Die Pinbelegung der Waveblaster Karten
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- Dieser Hack funktioniert nur mit PC Wavetable Erweiterungskarten, die einen
- Waveblaster (TM) kompatiblen Anschluss haben. Es handelt sich dabei um
- einen 26 poligen, zweireihigen Steckanschluss. Diese Wavetable
- Erweiterungskarten werden fuer gewoehnlich auf eine SoundBlaster (TM) oder
- kompatible Soundkarte aufgesteckt.
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- Es folgt die komplette Pinbelegung einer Waveblaster (TM) kopatiblen
- Soundkarte. Ich habe sie auf den englischen Webserver von YAMAHA
- (www.yamaha.co.uk) in dem XG FAQ File gefunden. Jedoch war die dort
- gegebene Pinbelegung unvollstaendig (Pin 26 war nicht beschrieben) und die
- Audio Leitungen waren verdreht.
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- Ich kann nicht garantieren, dass diese Pinbelegung auch fuer andere
- Soundkarten als die Yamaha DB50XG gilt.
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- / 1 2 Schliessen Sie unbeschriebenen
- | 3 4 MIDI Ein Pins besser nicht an!
- digitale | 5 6 +5V
- Masse | 7 8 MIDI Aus
- | 9 10 +5V
- \ 11 12
- 13 14 +5V
- / 15 16
- | 17 18 +12V
- analoge | 19 20 Audio links
- Masse | 21 22 -12V
- (Audio) | 23 24 Audio rechts
- \ 25 26 !Reset (low-aktiv)
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- !Reset ist low-aktiv (inverse Logik). MIDI Ein/Aus und !Reset sind Signale
- mit TTL Pegel. MIDI wird mit 31250 Baud, 8 Bits, 1 Start- und Stopbit
- uebertragen.
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- Weitere technische Daten: Der Leistungsbedarf der Yamaha DB50XG Karte
- liegt bei etwa 2 Watt. Das macht also etwa 400mA, die auf der +5V Leitung
- benoetigt werden. Bedenken Sie das, bevor Sie den Strom von irgendwo
- abzapfen. Die +12 und -12V Leitungen werden offenbar nur fuer den
- Audioverstaerker auf der Soundkarte benoetigt. Sie erfordern also keine
- grossen Leistungen.
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- Die Yamaha DB50XG Soundkarte scheint keine verwertbare Information auf
- ihrem MIDI Aus Pin zu senden. Zumindest fand ich keine Information im
- Handbuch der Karte, die darauf hinweist, dass die Soundkarte ueberhaupt
- faehig ist, irgendwelche MIDI Daten zu senden. Deshalb werden wir den MIDI
- Aus Pin der Soundkarte nicht anschliessen. Das erspart uns etwas Arbeit
- und erlaubt es uns, den seriellen Port zwischen externen Geraeten und der
- Soundkarte zu teilen.
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- Es ist sehr wichtig, dass die Soundkarte einen Reset-Impuls bekommt,
- nachdem der Strom eingeschaltet wurde. Ohne einen Reset wird die Karte
- nichts tun und keinen Ton ausgeben. Bevor ich das in Erfahrung brachte,
- suchte ich ungefaehr drei Tage erfolglos nach einem Fehler in meinem
- Interface.
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- Die serielle RS232 Schnittstelle benutzt Spannungen von +12V und -12V um
- die Signale zu uebertragen. Weil wir unsere Soundkarte nicht roesten
- wollen, muessen wir diese Signalpegel erst in TTL kompatible Werte (+5V /
- 0V) wandeln.
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- Ich kenne zwei ICs, die diese Aufgabe erfuellen:
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- Der MAX 232 von MAXIM - es handelt sich um einen bi-direktionalen und
- zweifachen RS232<-> TTL Konverter.
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- Der MC1489 IC von Motorola (oder der kompatible SN75189 Chip) ist ein
- vierfacher RS232 Empfaenger, der also nur von RS232 auf TTL wandelt.
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- Der MAX232 ist teuerer als der MC1489 und erfordert eine kompliziertere
- Beschaltung. Er benutzt vier Kondensatoren (22yF), um Hilfsspannungen von
- -5V, +10V und -10V aus einer einfachen +5V Versorgungsspannung zu erzeugen.
- Da er bidirektional arbeitet, kann er ausserdem das MIDI Aus Signal der
- Soundkarte in den seriellen Port des Amiga einspeisen. Aber in diesem Fall
- duerfen sie keinesfalls ein weiteres Geraet an den seriellen Port des Amiga
- anschliessen. Stellen Sie sich vor was passiert, wenn Ihr Modem und der
- MAX232 Chip gleichzeitig auf die RxD Leitung des Amiga ein Signal anlegen.
- Das wird entweder den Ausgangstreiber des Modems oder des MAX232 Chips
- zerstoeren.
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- Und uebrigens koennen Sie auch das TxD Datensignal des Amiga direkt von
- Paula Chip abgreifen, direkt bevor es auf RS232 Pegel konvertiert wird.
- Das Signal liegt an Pin 40 von Paula an. Aber seien Sie vorsichtig. Es
- ist relativ einfach, Ihren Paula Chip zu beschaedigen. Ich empfehle, ganz
- normal ueber den seriellen Port zu gehen und einen der beiden Konverter-ICs
- zu benutzen.
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- Die !Reset Leitung kann ueber einen 4.7kOhm "Pull-Up" Widerstand mit der
- +5V Versorgungsspannung verbunden werden. Mit einem Schalter oder
- Tastschalter wird dieser Pin dann noch mit Masse verbunden., Wenn Sie den
- Schalter betaetigen, wird die Soundkarte einen Reset durchfuehren, weil
- Pin26 dann auf 0V geht. Der Reset muss immer ausgefuehrt werden, wenn Sie
- ihren Computer einschalten. Andernfalls wird die Soundkarte die Arbeit
- verweigern. Sie koennen auch das Reset Signal des Amiga an der richtigen
- Stelle abgreifen.
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- Folgendermassen sollte der Resetschalter angebracht werden. Der Widerstand
- wird dabei als sogenannter "Pull-Up" Widerstand eingesetzt.
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- ----------
- +5V ---| 4.7 kOhm |-----x---- zu pin 26 (!Reset)
- ---------- |
- |
- \ Schalter geschlossen bedeutet die Karte
- \ befindet sich im Reset zustand (deaktiviert)
- |
- | GND (Masse)
-
- Ich empfehle die Verwendung eines Schalters, um die Karte manuell
- zuruecksetzen zu koennen. Er funktioniert dann als "Not-Aus" Schalter,
- falls mal die MIDI Software verruecktspielt und die Soundkarte ein
- anhaltendes, aetzendes Geraeusch produziert. Sie koennen die Soundkarte
- auch deaktivieren, indem Sie den Schalter umlegen und der Karte ein
- dauerhaftes Reset Signal einspeisen.
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- Schliessen Sie niemals direkt einen Kopfhoerer oder Lautsprecher direkt an
- den Audio-Ausgang der Soundkarte an! Sie werden damit vermutlich den
- schwachen, internen Verstaerker der Soundkarte beschaedigen. Schliessen
- Sie immer einen Verstaerker (z.B. Ihre Stereoanlage) an den Ausgang der
- Soundkarte an.
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- Wenn Sie das Audiosignal der Soundkarte mit dem Ihres Amiga mischen wollen,
- koennen Sie entweder extern ein Mischpult anschliessen, oder sich selbst
- einen kleinen elektronischen Mischer bauen, indem Sie zwei
- Operationsverstaerker verwenden. Versuchen Sie niemals, das Audiosignal zu
- mischen, indem Sie die Signale der Soundkarte direkt mit denen des Amiga
- zusammenschalten! Eine interne Soundkarte kann praktisch sein. Ich
- benutze eine Toccata Karte, um die Audiosignale zu mischen.
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- Die Pinbelegung der Konverter-ICs
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- Es folgt die Pinbelegung des MAXIM MAX232 Chips.
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- ___ ___
- Diese Pins / O| \/ |O +VCC = 5 Volt
- muessen mit | O| |O GND (Masse)
- 22yF Konden- | O| |O RS232 Aus (C)
- satoren ver- | O| MAX232 |O RS232 Ein (D)
- bunden werden | O| |O TTL Aus (D)
- (siehe unten) \ O| |O TTL Ein (C)
- RS232 Aus (B) O| |O TTL Ein (B)
- RS232 Ein (A) O|________|O TTL Aus (A)
-
-
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- ----- 1 Folgendermassen muessen die
- | Kondensatoren mit den Pins 1-6
- 22yF | des MAX232 ICs verbunden werden.
- | |+ | Sie werden benoetigt, um Hilfs-
- ----| |--------|------ 2 spannnungen von +10V, -10V und
- | | | +| -5V aus der +VCC zu generieren.
- === 22yF-----
- Masse ----- Benutzen Sie z.B. Elektrolyt-
- | kondensatoren, aber achten Sie auf
- ----- 3 die Polung (+ Zeichen). Sie wollen
- doch nicht, dass die Kondensatoren
- in Ihrem Rechner zerplatzen, gelle?
- ----- 4
- +|
- 22yF-----
- -----
- |
- ----- 5
- 22yF
- +| |
- ----| |--------------- 6
- | | |
- ===
- Masse
-
-
- Here kommt die Pinbelegung des Motorola MC1489 chips.
-
- ___ ___
- 1A O| \/ |O +VCC = 5 Volts
- Control 1 O| |O 4A
- 1Y O| MC1489 |O Control 4
- 2A O| or |O 4Y
- Control 2 O| SN75189|O 3A
- 2Y O| |O Control 3
- GND (Masse) O|________|O 3Y
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- Die A Pins sind die Eingaenge fuer das RS232 Signal, die Y pins liefern das
- entsprechende TTL Signal. Die Control Pins bestimmen die Hysterese. Fuer
- unsere Zwecke sollten sie nicht angeschlossen werden.
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- Die interne Version (A2000/A3000/A4000)
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- In den letzten Tagen habe ich eine Yamaha DB50XG Karte direkt in meinen
- A2000 eingebaut. Ich habe die Soundkarte mit Winkelblechen auf eines der
- metallennen Abdechblecke der Zorro Slots geschraubt. So passt die
- Soundkarte perfekt in meinen Amiga. Der Adapter fuer den seriellen Port
- sitzt auf einer kleinen Platine, die auf den internen Stecker des seriellen
- Ports sitzt. Dieser interne Anschluss existiert nur beim Amiga 2000. Er
- sitzt auf dem Motherboard in unmittelbarer Naehe des externen Anschlusses
- fuer den seriellen Port. Deshalb ist es etwas umstaendlicher, eine interne
- Version fuer andere Rechner als den A2000 zu bauen, aber moeglich ist es
- natuerlich trotzdem.
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- Es folgt die Pinbelegung des internen Steckers fuer den seriellen Port des
- Amiga 2000. Leider sitzen die meisten A2000 Turbokarten direkt ueber
- diesem Stecker und machen den Zugang ein wenig schwierig.
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- WARNUNG: Die Pinbelegung, die jetzt folgt, ist nicht die Belegung des
- Steckers auf der Rueckseite Ihres Amiga (welche im Anhang Ihres Amiga
- Handbuches abgedruckt ist). Jemand hat das doch tatsaechlich verwechselt
- und wunderte sich dann, dass nichts funktionierte.
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- GND 1 2 -5V
- TxD 3 4 Audio Aus (nur der linke Kanal)
- RxD 5 6 Audio Ein (nur zum rechten Kanal)
- RTS 7 8 E
- CTS 9 10 *INT2
- DSR 11 12 LEDPOWER
- DGND 13 14 DTR
- CD 15 16 +5V
- 17 18 RI
- 20 +12V
- 21 22 *C2
- 23 24 *BAST
- 25 26
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- Der einzige Pin, der fuer uns von Interesse ist, ist der TxD Pin, um uns
- die MIDI Daten zu holen. Die +5V Leitung ist zu schwach, um die notwendige
- Leistung zur Verfuegung zu stellen. Glauben Sie mir. Ich habe es
- versucht, und der Computer ist andauernd abgestuerzt. Die +12V an diesem
- Stecker (+12V User) sind nur indirekt ueber eine Diode mit den +12V des
- Systems verbunden. Diese Diode verbraet leider rund 1.2 Volt, sodassm an
- nicht die vollen 12 Volt an diesem Pin bekommt.
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- Fazit: Holen Sie sich den Strom (+5V, Masse, +12V) von einem Floppy- oder
- Festplatten Stromstecker.
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- Aber woher koennen Sie sich die -12 Volt holen? Ich loetete einen
- zusaetzlichen Pin in die Stiftleiste, direkt an der Stelle des nicht
- bestueckten Pin 19. Dann schloss ich diesen Pin an eine -12 Volt fuehrende
- Leitung an (nicht an die -12V User Leitung, da dieser wegen einer Diode
- auch wieder 1.2Volt fehlen). Fuer diesen Schritt musste ich das
- Motherboard aus dem Gehaeuse entfernen. Ich bin mir sicher, sie finden
- eine einfachere Loesung. Sehen Sie sich den Schaltplan oder die Platine
- Ihres Rechners genau an, um zu ermitteln, woher sie die -12 Volt am
- einfachsten bekommen.
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- Meine Adapterplatine steckt auf dem internen Stecker des seriellen Ports
- (leider stehend, weshalb ich beim Kauf einer anderen Turbokarte die Platine
- noch einmal abaendern muss). Drei Kabel fuehren von dieser Adapterplatine
- weg. Eines ist ein dreiadriges Stromkabel, welches zu einem Stromstecker
- fuer die Floppylaufwerke geht. Ein anderes Kabel ist eine sechsadrige
- Leitung, die zur Soundkarte selbst fuehrt. Sie fuehrt den Strom, die MIDI
- Daten und das Reset Signal. Hierfuer habe ich ein altes Joystickkabel
- verwendet (kaputte Joysticks hat doch wohl jeder zuhause rumliegen). Das
- letzte Kabel schliesslich ist zweiadrig und fuehrt zu einem Schalter, den
- ich in die Frontblende meines Amiga (direkt neben die Power LED) eingesetzt
- habe. Es ist der Reset (bzw. An/Aus) Schalter fuer die Soundkarte.
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- Wenn Sie einen A3000 oder A4000 Ihr Eigen nennen, sollten Sie die TxD
- Leitung direkt an der Rueckseite des Sub-D Steckers Ihres Amigas abzapfen
- (sodass Sie von aussen noch serielle Geraete anschliessen koennen). Loeten
- Sie den Draht an den richtigen Pin an oder benutzen Sie eine Mess-Spitze
- (Clip), um ihn dort festzuklemmen.
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- Fuer die Soundkarte selbst, benutze ich eine 26 polige, zweireihige
- Stiftleiste. Diese ist um 90 Grad geknickt, sodass alle Kabel seitlich von
- der Soundkarte weglaufen. Das macht den Aufbau ausserdem etwas flacher.
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- Um das Tonsignal von der Soundkarte abzuleiten, sollten Sie ein
- abgeschirmtes Kabel verwenden. Tip: Benutzen Sie ein uebliches Chinch
- Audiokabel, das Sie in der Mitte durchschneiden. Loeten Sie dann die
- Leitungen und die Abschirmung an die entsprechenden Pins der Stiftleiste
- an. Stellen Sie sicher, dass die Abschirmung mit der analogen (Audio-)
- Masse der Soundkarte verbunden ist. In den meisten Faellen ist bei
- Chinch-Kabeln die linke Leitung weiss und die rechte rot.
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- Da ich eine Toccata Karte besitze, kaufte ich einen billigen
- Walkman-Kopfhoerer und schnitt die Strippe ab. Diese passt perfekt in den
- internen AUX2-Eingang meiner Toccata Karte.
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- Die externe Version (alle Amigas)
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- Aehnlich zur internen Version, die oben beschrieben ist, jedoch
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- - besorgen Sie sich den Strom (+5V, +12V, Masse) extern vom Floppy-Port
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- - greifen Sie TxD und -12V extern vom seriellen Port ab.
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- Benutzen Sie uebliche Sub-D Steckverbinder mit Gehaeusen aus Plastik oder
- Metall. Vorsicht bei metallisierten Gehaeusen. Diese isolieren nicht und
- koennen Kurzschluesse verursachen, wenn nicht isolierte Leitungen oder
- elektronische Bauteile das Gehaeuse beruehren.
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- Die gesamte Konverter-Elektronik passt in das Gehaeuse eines Sub-D
- Steckverbinders, wenn Sie den MC1489 Chip benutzen. Achten Sie auf eine
- vernuenftige Isolation. Es kann Sinn machen, das gesamte Innere des Sub-D
- Gehaeuses mit einem Plastikkleber (Heissklebepistole) auszufuellen.
- Kerzenwachs koennte auch funktionieren.
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- Sie werden Ihre Soundkarte vermutlich in eine Schachtel oder ein Gehaeuse
- einbauen wollen. Das sieht auch wesentlich besser aus und verhindert eine
- ungewollte Beschaedigung der Soundkarte.
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- Passen Sie auf, dass kein Stecker jemals eine metallische Oberflaeche
- beruehrt. Das fuehrt zu Kurzschluessen und beschaedigtm moeglicherweise
- Ihre Soundkarte, Ihren Computer und vielleicht sogar das Netzteil. Das
- gleiche gilt fuer die Soundkarte selbst. Stellen Sie sie nie auf eine
- metallische Oberflaeche. Legen Sie immer isolierendes Material (z.B. ein
- Blatt Papier) unter.
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- Um einen Adapter zu bauen, der Ihre serielle Schnittstelle oder den
- Floppyport nicht blockiert, koennen Sie beidseitige Sub-D Gehaeuse
- verwenden. Befestigen Sie einen maennlichen Stecker an der einen Seite und
- einen weiblichen an der anderen. Verbinden Sie alle 25 bzw. 23 Pins
- intern mit einem Flachbandkabel durch. Und schliessen Sie ausserdem die
- Konverter-Elektronik und/oder das Stromkabel an die korrekten Pins an.
- Beten Sie, dass das alles in das Gehaeuse reinpasst.
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- Schliessen Sie niemals die Stecker Ihres Adapters an den Floppy- oder
- seriellen Port an, waehrend der Rechner laeuft. Schalten Sie vorher den
- Computer aus. Nachdem Sie ihn wieder anschalten, vergessen Sie nicht, die
- Soundkarte zu resetten, sonst hoeren Sie nichts von ihr.
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- Empfehlenswerte Software
- ------------------------
-
- - MIDIPlay 2.65b von Janne Syväniemi (Shareware, erhaeltlich im AmiNet)
-
- - Bars & Pipes von Blue Ribbon Soundworks (kostenlos durch Compuserve
- erhaeltlich). Ein professioneller MIDI Sequenzer mit Drag&Drop und vielen
- innovativen Features.
-
- - SuperJam von Blue Ribbon Soundworks (ebenfalls kostenlos durch Compuserve
- erhaeltlich.) Es ist eine Art automatischer Begleitungssequenzer mit
- verschiedenen eingebauten Musikstilen. Unterstuetzt nur General MIDI.
-
- - MIDITracker (erhaeltlich im AmiNet). Eine Art SoundTracker fuer MIDI.
- Benoetigt kein externes MIDI keyboard zum Komponieren.
-
- - DeluxeMusic 2.0 von Electronic Arts zum Komponieren auf einem Notenblatt.
- Unterstuetzt nur General MIDI.
-
- - Camouflage (Demoversion erhaeltlich im Aminet), ein MIDI sequencer
-
- - Dominator (Demoversion erhaeltlich im Aminet), ein MIDI sequencer
-
- - OctaMED 6.0 (Demoversion erhaeltlich im Aminet), ein Tracker, der
- ebenfalls MIDI unterstuetzt.
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- - GMPlay 1.2 (erhaeltlich im Aminet) ein General MIDI Abspielprogramm, das
- weder eine Soundkarte, noch andere MIDI Ausruestung braucht. Entwickelt
- von Alessandro de Luca und mir.
-
- - Das XPK Kompressions Paket und die xpkSHRI Library (erhaeltlich im
- Aminet). SHRI gibt eine exzellente Kompressionsrate, wenn sie mit 100%
- Effizienz auf MIDI Files angewandt wird. Die Dateien werden oft auf nur
- 20% ihrer urspruenglichen Laenge zusammengepackt. Stellen Sie sicher,
- dass Sie die MIDI Files wieder dekomprimieren, bevor Sie irgendeine
- MIDI Software damit fuettern.
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- Diese Liste ist unvollstaendig. Weitere Vorschlaege sind willkommen.
-
-
- Empfehlenswerte Webseiten und Midi-Files
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-
- Sehen Sie sich mal auf www.yamaha.com oder dem lokalen Yamaha Webserver
- Ihres Landes um. Dort bietet man (PC) Software und MIDI Files sowie
- technische Dokumentation und wertvolle Tips an.
-
- Es gibt eine Vielzahlt von Internet-Seiten, die Musiksammlungen fuer die
- Yamaha DB50XG anbieten. Die beste Seite ist wahrscheinlich "The XG Home"
- auf "http://www.ids.net/~marshall/xg.htm"
-
- Der Link "The Songs" am Ende der Seite bringt Sie zu der Sammlung von
- Midi-Dateien. Es gibt dort auch Links zu den Seiten der Komponisten. Die
- Lieder auf diesem Server wurden speziell fuer die DB50XG Soundkarte
- geschrieben und koennen auf anderer MIDI Ausruestung ganz unterschiedlich
- (schlechter) klingen.
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- Es gibt noch mehr Webseiten, die XG Midi Dateien abieten. Eine exzellente
- deutsche Seite wurde von Michael Banz erstellt. Seine Seite bietet mehr
- als 500 XG MIDI Dateien (sogar noch mehr, als auf Marshall's XG Home Page
- zu finden sind). Probieren Sie also die folgende URL aus:
- "http://www.castrop-rauxel.netsurf.de/~michael.banz/"
-
- Eine Sammlung von Cover-Versionen von originalen Chart-Hits und alten C-64
- Musikstuecken im XG Midi Format findet man auf
- "http://www.cs.vu.nl/~arthur/xg.html"
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- Hoeren Sie sich auf jeden Fall den Song "Children.MID" an. Er ist
- umwerfend gelungen, obwohl er ziemlich einfach anfaengt (wie eben auch der
- Song, der mal durch die Charts ging). Weitere empfehlenswerte Songs:
-
- Running Scared.MID - Acid-Trance, echt aufregend
- Marin County Morning.MID - Ballade, erinnert an Fleetwood Mac
- Children.MID - Charts-Hit von Robert Miles, exzellent
- Locust Dance.MID - ungewoehnliche Rhythmen, gutes E-Guit. Solo
- It's Only Me.MID - Sentimentaler Song mit gutem Sound
- Images.MID - Spaciger House-Trance, exzellent
- Suburbia.MID - Jungle-Trance, ziemlich gut
- Mr. Bones.MID - Echter Blues-Rock, Hammondorgel und E-Guit.
- Sea Scape.MID - entspannender Song mit Unterwasserklaengen
- Heart Land.MID - Melodischer Song, viel Orgeln
- Hypnotica.MID - Melodischer Song, teilweise trance-artig. Super
- Espagnol.MID - perfekter (!!!) Flamenco, exzellent
- Interleaver.MID - Perfekter Trance, coole Orgeln
- Memories Of Arden Road.MID - Rockballade, geile E-Guitarren Solos
- Jock Rock.MID - Rockmusik, klingt aehnlich wie TV Titelsongs
- D-Shake.MID - Spacide Acid Sequenz mit viel Filter und Hall
- X-Cita.MID - Spaciger Trance
- Feel The Energy.MID - Spaciger Song, erinnert an Robert Miles' Children
- Over The Rainbow.MID - Bekanntes Stueck aus einem Musical
- Tek Toys.MID - Trance bis Breakbeat, guter spaciger Sound
- Sonic Surfing Part 3.MID - Trance mit coolem Synth Bass
- Water Flowing Uphill.MID - Wundervolle Ballade
- Secret Garden.MID - Wundervoll vertraeumter Song, coole Soundeffekte
- Quest For Lost Heroes.MID - Hard Rock, exzellente Guitarren, Live Atmoshph.
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- Diese Liste ist unvollstaendig und spiegelt meinen persoenlichen Geschmack
- wieder. Inzwischen wurde eine Menge neuer und erstklassige XG Midi Dateien
- veroeffentlicht.
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- Wenn Sie vorhaben, andere Soundkarten anzuschliessen, lassen Sie mich
- wissen, welche Webseiten Sie empfehlen koennen.
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- Rechtliches
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- Jegliche kommerzielle Nutzung dieses Textes ohne meine schriftliche
- Zustimmung ist ausdruecklich verboten. Dieser Text darf nur in
- unveraendertem Zustand durch Computernetze (Newsgruppen, Aminet)
- verbreitet werden.
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- Ich kann keine Garantie fuer die Korrektheit der obigen Informationen
- geben. Sie bauen die Schnittstelle in jeden Fall auf eigene Gefahr. Ich
- kann nicht fuer Schaeden haftbar gemacht werden, die an Ihrer Soundkarte
- und/oder ihrem Amiga entstehen.
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- SoundBlaster und WaveBlaster sind eingetragene Wahrenzeichen der Creative
- Labs Inc.
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- Bitte entschuldigen Sie eventuelle Tippfehler, die bei der schnellen
- Uebersetzung des englischen Textes ins Deutsche entstanden sind.
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- So erreichen Sie mich
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- Vorschlaege, Korrekturen und Verbesserungen werden gerne entgegengenommen.
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- Schicken Sie mir eine EMail, wenn Sie es geschafft haben, die Schnittstelle
- zu bauen. Ich schreibe derzeit ein wenig Software, um all die Instrumente
- und Effekte der Soundkarte ansteuern zu koennen.
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- EMail an: flowerp@eikon.e-technik.tu-muenchen.de
- Bitte versuchen Sie es ein zweites mal, wenn gerade mein EMail Server
- streikt.
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- (c) 1996,97 Christian Buchner
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- \X/ Flowerpower
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