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Text File | 2000-02-29 | 73.8 KB | 1,827 lines |
- Kapitel 3
- YaST¡ Yet another Setup Tool
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- YaST (yast) ist ein wesentlicher Bestandteil von SuSE Linux. YaST hilft,
- das System zu installieren, die Software zu verwalten (Installation und De-
- Installation) und unterstⁿtzt bei der Administration des Systems.
- Dieses Kapitel soll die wichtigsten Funktionen von YaST beschreiben.
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- Mit SuSE Linux 6.4 wird ein wieder ⁿberarbeitetes YaST ausgeliefert; die
- hier beigegebenen Bilder ( Screenshots") mⁿssen nicht in jedem Detail
- stimmen.
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- 3.1 Bedienung und Tastenbelegung
- Sie starten YaST am Prompt mit dem Befehl yast:
- erde: # yast
- Die Bedienung von YaST erfolgt im Wesentlichen mit den Cursor-Tasten
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- und der Tabulator-Taste ( Tab
- ). Sie k÷nnen sich in den Listen mit den Cur-
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- sor-Tasten sowie mit Bild und Bild bewegen, mit Leertaste lassen
- sich Punkte in Auswahllisten anwΣhlen. Normalerweise ist Ihre Auswahl mit
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- Enter bzw. zu bestΣtigen. Mit Esc k÷nnen Sie in der Regel die Menⁿs
- wieder verlassen; wenn getroffene Einstellungen komplexer Menⁿs beibehal-
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- ten werden sollen, ist F10 zu betΣtigen.
- Bei Ja-Nein-Abfragen bzw. bei Texteingabefeldern k÷nnen Sie mit Tab zwi-
- schen den einzelnen Feldern bzw. Buttons springen. Wenn Sie YaST im Farb-
- modus verwenden, ist die aktive Auswahl immer in blau dargestellt.
- In seltenen FΣllen, z. B. wenn Sie YaST remote von einem Nicht-Linux-
- Terminal aus starten, k÷nnen Sie die im nachfolgenden Text bzw. in der
- YaST-Fu▀leiste genannten Funktionstasten nicht benutzen, weil die Tasten-
- codes missinterpretiert werden. In diesem Fall k÷nnen Sie durch Eingeben
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- von Strg
- + f <ziffer> das Drⁿcken der Funktionstaste F<ziffer> si-
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- mulieren. Fⁿr F10 k÷nnen Sie Strg
- + f 0 eingeben. Die Funktionstasten
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- F11 und F12 werden in YaST nicht verwendet.
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- 3.2 Das YaST-Hauptmenⁿ
- Wenn Sie YaST starten, befinden Sie sich im Hauptmenⁿ" (Abbildung 3.1
- auf der nΣchsten Seite).
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Abbildung 3.1: Das Hauptmenⁿ"
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- `Allgemeine Hilfe zu Installation und YaST-Tastaturbelegung'
- Verschiedene Informationen.
- `Einstellungen zur Installation ->' Dieser Eintrag ver-
- zweigt in eine Unterauswahl (vgl. Abschnitt 3.3).
- `Installation festlegen/starten' Von hier gelangt man in die
- Software-Zusammenstellung, um Pakete zu nachzuinstallieren oder aus
- dem System zu entfernen (vgl. Abschnitt 3.4 auf Seite 93).
- `System updaten' Falls einige Pakete erneuert werden sollen.
- `Administration des Systems ->' ▄ber diesen Punkt wird das
- Menⁿ fⁿr die System-Administration aufgeklappt (vgl. Abschnitt 3.6 auf
- Seite 100).
- `README-Datei zum Installationsmedium anzeigen' Wichtige
- Zusatz-Informationen.
- `Copyright' Die Juristen haben das Wort.
- `YaST beenden' ¡ Nichts wΣhrt ewig.
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- 3.3 Einstellungen zur Installation
- Alle fⁿr die Installation relevanten Einstellungen werden im Unterme-
- nⁿ `Einstellungen zur Installation' vorgenommen (Abbil-
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- dung 3.2 auf der nΣchsten Seite). Mit Esc k÷nnen Sie die Menⁿs wieder
- verlassen.
- Die eigentliche Installation kann erst durchgefⁿhrt werden, wenn Sie die Ziel-
- partitionen festgelegt haben! Einige Punkte k÷nnen auch nach der Installa-
- tion noch sinnvoll angewΣhlt werden, wenn man Einstellungen aktualisieren
- m÷chte.
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- 3.3.1 Sprache festlegen
- Mit `Sprache festlegen' kann die Sprache der YaST-Masken ge-
- Σndert werden; der Wert wird in der Variablen LANGUAGE in /etc/rc.
- config hinterlegt (siehe auf Seite 446).
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- 3.3. Einstellungen zur Installation
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- Abbildung 3.2: Menⁿ `Einstellungen zur Installation'
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- 3.3.2 Tastaturbelegung auswΣhlen
- Mit `Tastaturbelegung auswΣhlen' kann die Tastaturbelegung ge-
- Σndert werden; der Wert wird in der Variablen <KEYTABLE> in /etc/
- rc.config hinterlegt (vgl. Abschnitt 17.6 auf Seite 446).
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- 3.3.3 Installationsquelle auswΣhlen
- Dieser Dialog (Abbildung 3.3) gibt Ihnen die M÷glichkeit, das Medium aus-
- zuwΣhlen, von dem Sie installieren m÷chten, aufgerufen durch den Menⁿein-
- trag `Installationsquelle auswΣhlen'.
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- Abbildung 3.3: Auswahl der Installationsquelle in YaST
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- Im hΣufigsten Fall werden Sie hier wohl den Menⁿpunkt `Installation
- von CD-ROM' auswΣhlen, wenn Sie direkt von dem CD-ROM-Laufwerk
- Ihres Rechners installieren wollen.
- ▄ber den Menⁿeintrag `Installation von einer Festplat-
- ten-Partition' k÷nnen Sie Linux auch dann installieren, wenn Ihr
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- CD-ROM-Laufwerk nicht direkt von Linux unterstⁿtzt wird (siehe auch
- Abschnitt 3.3.5). Sollten Sie den Inhalt der CDs im Linux-Dateibaum ab-
- gelegt haben, so k÷nnen Sie die Option `Installation von einem
- erreichbaren Verzeichnis' wΣhlen.
- Mit `Installation via NFS' bzw. `Installation von ei-
- nem FTP-Server' k÷nnen Sie Linux auf einem Rechner installieren, der
- zwar ⁿber kein eigenes CD-ROM-Laufwerk verfⁿgt, jedoch per Ether-
- net mit einer Maschine verbunden ist, in der sich ein CD-ROM-Laufwerk
- befindet. Lesen Sie hierzu bitte Abschnitt 3.3.6 bzw. Abschnitt 3.3.8 auf
- Seite 87.
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- 3.3.4 Installation von CD-ROM
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- Abbildung 3.4: Auswahl des CD-ROM-Laufwerks
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- Wenn Sie direkt von CD-ROM installieren k÷nnen, spezifizieren Sie hier
- den Typ Ihres Laufwerks. Wenn Sie sich unsicher sind, beginnen Sie Ihre
- Versuche mit `ATAPI EIDE'-Laufwerken.
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- 3.3.5 Installation von einer Festplatten-Partition
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- Sollte Ihr CD-ROM-Laufwerk nicht direkt von Linux unterstⁿtzt werden, so
- k÷nnen Sie das System dennoch auf Ihrem Rechner installieren. Sie mⁿssen
- zu diesem Zweck jedoch den Umweg ⁿber ein anderes Installationsmedium
- gehen.
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- 3.3.6 Installation via NFS
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- Die Installation ⁿber Netzwerk bietet dem fortgeschrittenen Linux-Anwender
- die M÷glichkeit, einfach und komfortabel mehrere Rechner zu installieren,
- auch wenn nur einer davon mit einem CD-ROM-Laufwerk ausgestattet ist,
- bzw. die Quelldateien auf einer per NFS erreichbaren Festplatte zur Verfⁿ-
- gung gestellt werden k÷nnen. Sie sollten jedoch mit der Konfiguration eines
- NFS-Servers vertraut sein, bevor Sie eine Installation per NFS vornehmen.
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- 3.3. Einstellungen zur Installation
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- Abbildung 3.5: Eingabe der Netzwerkdaten fⁿr NFS-Installation
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- Auch die Installation eines Notebooks, der ⁿber eine PCMCIA-Netzwerkkar-
- te verfⁿgt, ist mit diesem Feature m÷glich.
- Die Installation via NFS ist nicht nur bei Rechnern m÷glich, die mittels Ether-
- net miteinander verbunden sind, sondern kann auch auf einem Rechner erfol-
- gen, der ⁿber die parallele Schnittstelle mit einem Server vernetzt" ist. Die-
- ses Feature ist vor allem fⁿr Laptops und Notebooks interessant. Wenn Sie
- eine derartige Installation vornehmen m÷chten, mⁿssen Sie natⁿrlich beim
- Booten einen Kernel auswΣhlen, der ⁿber PLIP-Unterstⁿtzung verfⁿgt. Au-
- ▀erdem mⁿssen in diesem Fall weitere Einstellungen vorgenommen werden,
- damit das PLIP-Interface korrekt konfiguriert werden kann:
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- Abbildung 3.6: PLIP-Konfiguration
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- Wenn Sie direkt mit dem NFS-Server verbunden sind, ist die Adresse des
- PLIP-Partners dieselbe, die Sie nachfolgend fⁿr die Adresse des NFS-Servers
- eingeben mⁿssen. Das PLIP-Interface wird in den allermeisten FΣllen plip1
- sein. Auch die Hardware-Parameter dⁿrften nur in den allerwenigsten FΣllen
- vom Standard abweichen.
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Beachten Sie bitte, dass bei Verwendung der parallelen Schnittstelle als PLIP-
- Interface kein Drucker mehr an dieser Schnittstelle betrieben werden kann! In
- vielen FΣllen fⁿhrt ein an eine solche Schnittstelle angeschlossener Drucker
- einen Dauerreset aus, sobald der Treiber zugreift!
- In der folgenden Maske geben Sie dann die IP-Adresse des NFS-Servers an,
- sowie das Verzeichnis, in dem sich die Quelldateien befinden. SelbstverstΣnd-
- lich muss der Server dieses Verzeichnis an den neu zu installierenden Rechner
- exportieren!
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- 3.3.7 Installation von einem erreichbaren Verzeichnis
- Diese Option dient im Wesentlichen dazu, weitere Software nachzuinstallie-
- ren, nachdem Ihr Linux erst einmal lΣuft. Weiterhin stellt es eine M÷glichkeit
- dar, unter UmstΣnden Linux mit Laufwerken zu installieren, fⁿr die zum Zeit-
- punkt der Erstellung der CDs noch keine Treiber verfⁿgbar waren.
- Um nun von YaST aus dieses Laufwerk ansprechen zu k÷nnen, starten Sie
- zuerst YaST. Wenn Sie dies getan haben, wechseln Sie auf eine andere Kon-
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- sole (z. B. mit Alt + F2 auf die zweite virtuelle Konsole) und loggen sich
- dort als Benutzer `root' ein.
- Von hier aus mⁿssen Sie nun das CD-ROM-Laufwerk von Hand auf ein be-
- stimmtes Verzeichnis mounten, z. B. durch Eingabe von
- erde: # mount -tiso9660 /dev/cdrom /cdrom
- Siehe hierzu auch Abschnitt 19.11.2 auf Seite 493.
- Nun k÷nnen Sie eine ganz normale Installation durchfⁿhren. Zu diesem
- Zweck geben Sie in der folgenden Maske (Abbildung 3.7) das Verzeichnis
- an, in dem sich die Quelldateien befinden; das ist das Verzeichnis, auf das die
- CD gemountet wurde, ergΣnzt um den Pfad suse.
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- Abbildung 3.7: Eingabe des Quellverzeichnisses
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- Haben Sie zum Beispiel das Laufwerk (oder die Festplattenpartition) auf das
- Verzeichnis /cdrom gemountet, dann geben Sie wie in Abbildung 3.7 ein:
- /cdrom/suse
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- 3.3. Einstellungen zur Installation
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- 3.3.8 Installation via FTP
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- ─hnlich wie bei NFS ist dies eine weitere M÷glichkeit, SuSE Linux auf einem
- Rechner zu installieren, der ⁿber kein (unterstⁿtztes) CD-ROM-Laufwerk
- verfⁿgt. Voraussetzung dafⁿr ist allerdings, dass die Netzwerkgrundkonfigu-
- ration bereits durchgefⁿhrt wurde.
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- Abbildung 3.8: Angaben fⁿr die FTP-Installation
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- `FTP Server [Name|IP]' Der Name oder die IP-Adresse des FTP-
- Servers.
- `Server Verzeichnis' Die Stelle auf dem FTP-Server, an der sich
- das suse-Verzeichnis befindet.
- `[ ] Proxy verwenden?' Nur ankreuzen, wenn Sie sich sicher sind,
- einen FTP-Proxy benutzen zu mⁿssen; ein Proxy wird in der Regel
- nicht ben÷tigt. Weiterhin wird zwingend ein echter FTP-Proxy ben÷tigt;
- HTTP-Proxies k÷nnen nicht verwendet werden!
- `Proxy [Name|IP]' Nur einen Eintrag vornehmen, wenn Sie den vor-
- angegangenen Punkt angekreuzt haben.
- `[X] Default FTP Port?' In der Regel bitte ankreuzen.
- `Port [Nummer]' Sollte in der Regel auf 21 stehen.
- `[X] Anonymous FTP?' Immer dann ankreuzen, wenn Sie einen ÷f-
- fentlichen FTP-Server verwenden wollen.
- `Login' Falls Sie den vorangegangenen Punkt nicht angekreuzt haben,
- setzt man hier den Benutzername und dann beim nΣchsten Punkt.
- `Password' das Passwort.
- `Timeout [Sekunden]' 60 ist eine gute Vorgabe.
- `Lokales Tmp-Verzeichnis' Das Verzeichnis, in dem Dateien lokal
- zwischengespeichert werden sollen.
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- Hinweis: YaST baut ausschlie▀lich passive FTP-Verbindungen auf.
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- 3.3.9 Festplatte(n) partitionieren
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- Der kritischste Punkt der Installation eines neuen Betriebssystems ist das
- Aufteilen der Festplatte. ▄blicherweise ben÷tigt jedes Betriebssystem min-
- destens eine eigene Partition.
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- Mit Linux ist es auch m÷glich, das System auf ein bestehendes MS-DOS-
- Dateisystem zu installieren, jedoch sollten Sie diese M÷glichkeit nur wahr-
- nehmen, um einmal in das System hineinzuschnuppern". Die Performan-
- ce ist dann weit geringer als bei der Installation auf Linux-eigene, spezifi-
- sche Partitionen, und das System ist auch nicht so sicher, da beispielswei-
- se keine Filesystem-Checkprogramme fⁿr MS-DOS existieren und Linux
- wΣhrend des Betriebs von DOS beeinflusst werden kann.
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- Wenn Sie Linux eigene Partitionen spendieren m÷chten, k÷nnen Sie das Sys-
- tem auf mehrere Partitionen aufteilen. Die Aufteilung eines Unix-Systems ist
- eine Frage des pers÷nlichen Geschmacks und der Philosophie, so dass kein
- K÷nigsweg" existiert (siehe Abschnitt 2.8 auf Seite 67 und Abschnitt 2.9
- auf Seite 68); ein ausfⁿhrliches Beispiel zum Partitionieren finden Sie in Ab-
- schnitt 2.10.1 auf Seite 74 ff.
- Auf jeden Fall sollten Sie jedoch eine eigene Swap-Partition vorsehen, die
- den virtuellen Speicher (Speicher) Ihres Rechners vergr÷▀ert (siehe Ab-
- schnitt 2.9.1 auf Seite 69). ¡ Zwar ist auch der Einsatz einer Swap-Datei
- m÷glich, dies ist jedoch aus Performancegrⁿnden nicht anzuraten, da alle Zu-
- griffe auf diese Datei ⁿber das Dateisystem erfolgen mⁿssen. Besonders wenn
- Ihr Rechner nur ⁿber wenig Hauptspeicher verfⁿgt, ist die Swap-Datei keine
- Alternative zur eigenen Swap-Partition.
- Haben Sie in dem Rechner mehr als eine Festplatte, so werden Sie aufgefor-
- dert, die Platte auszuwΣhlen, die Sie im nΣchsten Arbeitsschritt partitionieren
- m÷chten. Sie gelangen hierauf in ein Menⁿ, in dem die gegenwΣrtige Auftei-
- lung der Festplatte angezeigt wird (Abbildung 3.9).
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- Abbildung 3.9: Partitionen einrichten
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- 3.3. Einstellungen zur Installation
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- Mit den Cursortasten und k÷nnen Sie sich in der Liste der verfⁿgbaren
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- Partitionen bewegen und durch F3 den Typ einer Partition verΣndern. Mit
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- F4 wird eine bestehende Partition gel÷scht, mit F5 k÷nnen Sie eine neue
- Partition anlegen.
- Ein ─ndern des Partitionstyps (mit F3
- ) ist zwingend erforderlich, wenn eine
- Swap-Partition anzulegen ist. M÷glicherweise ist gar kein Umpartitionieren
- erforderlich, wenn Sie sich zum Beispiel dazu entschlossen haben, eine der-
- zeit von einem anderen Betriebssystem verwendete Partition kⁿnftig fⁿr Li-
- nux einzusetzen. Bewegen Sie in diesen FΣllen einfach den Balkencursor auf
-
- die entsprechende Partition und drⁿcken Sie F3
- .
- Beachten Sie, dass Linux keinerlei Voraussetzungen ⁿber die Art der Partitio-
- nen macht, auf denen es installiert werden soll:
- Es ist gleicherma▀en m÷glich, Linux auf einer primΣren Partition zu instal-
- lieren wie auf einer logischen innerhalb einer erweiterten Partition.
- Die logischen Partitionen wurden eingefⁿhrt, da in der Partitionstabelle nur
- Platz fⁿr insgesamt vier EintrΣge ist. Ben÷tigt man mehr, so muss man eine
- der Partitionen zu einer erweiterten Partition machen, in der man dann weitere
- logische Partitionen anlegen kann.1
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- 3.3.10 Ziel-Partitionen/Dateisysteme festlegen
- Nach der Aufteilung der Festplatte in Partitionen mⁿssen Sie diesen Partitio-
- nen Unterverzeichnisse im Linux-Verzeichnisbaum zuordnen. WΣhlen Sie da-
- zu den Punkt `Ziel-Partitionen/Dateisysteme festlegen'.
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- Abbildung 3.10: Festlegen der Dateisysteme
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- Im Beispiel (Abbildung 3.10) sehen Sie die Partitionen eines Systems mit ei-
- ner Festplatte. Sie k÷nnen nun fⁿr jede einzelne Partition festlegen, ob und
- wie sie formatiert werden soll sowie an welchen Punkt Ihres Verzeichnisbau-
- mes sie spΣter gemountet" werden soll.
- 1 Erweiterte sowie logische Partitionen werden von DOS-fdisk als erweiterte DOS-Partition bzw.
- logisches Laufwerk bezeichnet, obwohl das Konzept ⁿber Betriebssystemgrenzen hinweg gⁿltig
- ist.
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Sie mⁿssen genau eine Partition als Root"-Partition vorsehen! Diese hei▀t
- deswegen so, weil sie die Wurzel (engl. root) aller Verzeichnisse darstellt.
- Deshalb wird ihr der Mountpoint `/' zugeordnet.
- Die einzelnen Funktionen zur Manipulation der Dateisysteme erreichen Sie
- durch die entsprechenden Funktionstasten.
- Sie k÷nnen im Regelfall nur Linux-Partitionen bearbeiten. Steht der Balken-
- cursor auf einer Partition eines anderen Betriebssystems, so sind alle Funk-
- tionen au▀er dem Festlegen des Mountpoints abgeschaltet.
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- Type setzen
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- Mit F3 k÷nnen Sie zwischen den beiden Dateisystemen ext2 und
- reiserfs wΣhlen.
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- `ext2' ¡ Das ext2-Dateisystem (engl. second extended-2 filesystem) ist
- seit vielen Jahren als das Standard-Dateisystem etabliert.
- `reiserfs' ¡ ReiserFS ist ein Dateisystem der nΣchsten Generati-
- on; zwar ist dieses Dateisystem noch jung ¡ es wird aber bereits
- an zahlreichen Stellen eingesetzt (u. a. auf einigen unserer inter-
- nen Server-Systeme); beachten Sie bitte unbedingt in Hinweise in
- /usr/doc/packages/reiserfs/README.
- In enger Zusammenarbeit mit SuSE hat die Entwicklergruppe um HANS
- REISER und CHRIS MASON das hochperformante ReiserFS nunmehr zu
- einem Journaling Filesystem" erweitert. Durch Journaling wird sicherge-
- stellt, dass auch bei gro▀en Servern eine ▄berprⁿfung des Dateisystems
- (engl. filesystem check) innerhalb weniger Sekunden durchgefⁿhrt werden
- kann.
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- Bitte benutzen Sie ReiserFS nicht zusammen mit Software-RAID 1
- und RAID 5. Bei Hardware-RAID gibt es keine EinschrΣnkungen. Eine
- ReiserFS-Partition muss z. Z. mindestens 34 MB gro▀ sein.
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- Um Probleme auszuschlie▀en, legen Sie bitte eine separate /boot-
- Partition mit dem ext2-Dateisystem an, und installieren Sie dort LILO.
- Dies ist die SuSE Linux-Standardkonfiguration.
- Die Utilities zum ReiserFS sind in Paket reiserfs, Serie a enthalten.
- Aktuelle Informationen unter:
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- http://devlinux.com/projects/reiserfs/
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- Mountpoint
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- Mit F4 k÷nnen Sie festlegen, an welche Stelle des Verzeichnisbaumes die
- entsprechende Partition gemountet werden soll.
- Sie mⁿssen fⁿr eine Partition das Root-Verzeichnis (/) vergeben. Etwai-
- ge DOS/Windows-Partitionen k÷nnen Sie auf entsprechende Verzeichnisna-
- men mounten lassen, wo Sie sie spΣter leicht finden k÷nnen, beispielsweise
- /dosc fⁿr Ihre erste DOS-Partition und /dosd fⁿr Ihre zweite usw.
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- 3.3. Einstellungen zur Installation
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- Beachten Sie, dass Sie alle Mountpoints mit absoluten Pfadnamen einge-
- ben mⁿssen und dass die Verzeichnisnamen keine Sonderzeichen enthalten
- dⁿrfen!
- Keinesfalls dⁿrfen Sie die Verzeichnisse /etc, /bin, /sbin, /lib und
- /dev auf eigene Partitionen legen, da sie unter anderem die Kommandos
- enthalten, die beim Booten zum Mounten der ⁿbrigen Dateisysteme ben÷-
- tigt werden!
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- Eine Besonderheit gilt fⁿr DOS/Windows-Partitionen! Diese k÷nnen auf drei
- verschiedene Arten in den Verzeichnisbaum eingebunden werden.
- * Einmal als normale" DOS-Partition (= msdos), wobei alle BeschrΣnkun-
- gen des DOS-Dateisystems gelten,
- * als FAT-Win95 (= vfat), dann sind lange Dateinamen m÷glich und
- * zum dritten als so genannte UMSDOS-Partition, was auch das Verwenden
- von langen Dateinamen auf normalen" DOS-Partitionen gestattet. Die-
- ser Typ wird aber nur ben÷tigt, wenn Sie auf der DOS-Partition Linux-
- Dateien ablegen wollen; dies ist nicht sehr effizient, wenn Sie die DOS-
- Partition nur zum Datenaustausch ben÷tigen. Wenn immer m÷glich, ver-
- meiden Sie UMSDOS!
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- Expertenmenⁿ fⁿr Feineinstellungen der Dateisysteme
- Hier im Expertenmenⁿ (Abbildung 3.11) k÷nnen Feineinstellungen vorge-
- nommen werden.
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- Abbildung 3.11: Expertenmenⁿ fⁿr Einstellung der Dateisysteme
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- Die Inode-Dichte gibt an, welche durchschnittliche Dateigr÷▀e fⁿr eine
- Partition erwartet wird. Die Anzahl der Inodes bestimmt, wie viele Dateien
- auf einer Partition angelegt werden k÷nnen. Ist diese Zahl zu klein, kann es
- vorkommen, dass eine Partition als voll gilt, obwohl durchaus noch Bl÷cke
- auf dieser Partition frei sind.
- Wird zum Beispiel eine Dichte von 4096 Bytes pro Inode gewΣhlt, bedeutet
- dies, dass im Schnitt alle Dateien 4 KB gro▀ sein sollten. Werden auf solch
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- einer Partition ausschlie▀lich Dateien mit einer Gr÷▀e von nur einem Kilo-
- byte angelegt, so kann nur ein Viertel der Platte verwendet werden, da das
- Dateisystem dann als voll gilt.
- Die Inode-Gr÷▀e von 4 KB pro Datei hat sich als guter Standardwert erwiesen
- (mehr Inodes pro Partition bedeutet natⁿrlich weniger Netto-Datenplatz, da
- die Inode-Tabellen ebenfalls gespeichert werden mⁿssen). Soll eine Partition
- als Spool-Bereich z. B. fⁿr Netnews verwendet werden, so sollte ein Wert von
- 2048 Byte pro Inode gewΣhlt werden, da die einzelnen Artikel typischerweise
- sehr kleine Dateien sind. Ein weiterer Grund fⁿr eine hohe Anzahl von Inodes
- ist die Integration des Live-Systems. Hierbei werden etwa 40.000 Dateien
- durch symbolische Links in das Dateisystem eingebunden, die jeweils eine
- Inode ben÷tigen.
- Die Festlegung der Blockgr÷▀e beeinflusst die Dauer einer ▄berprⁿfung des
- Dateisystems (engl. filesystem check); die Dauer steigt quadratisch mit mit
- der reziproken Blockgr÷▀e. Eine langwierige ▄berprⁿfung ist ⁿberaus uner-
- freulich. Vorschlag fⁿr die Blockgr÷▀e: 1024 (= 1 KB) fⁿr Partitionen von
- 1 GB Gr÷▀e, 4096 (= 4 KB) bei 4 GB.
- Weiterhin geschieht hier die Festlegung, unter welchen Bedingungen eine
- ▄berprⁿfung des Dateisystems (engl. filesystem check) durchgefⁿhrt werden
- soll; die HΣufigkeit des Mountens kann berⁿcksichtigt werden.
- Angabe des fⁿr `root' reservierten Bereichs. Fⁿr `root' sollte man
- immer dann einen Bereich reservieren, wenn Partitionen gemeinsam von
- System-Programmen und regulΣren Benutzern verwendet werden. Eine sepa-
- rate /home-Partition muss nicht zwingend Platz fⁿr `root' zur Verfⁿgung
- stellen.
- Das Verhalten bei Fehlern kann angegeben werden. Wenn ein Fehler im
- Dateisystem auftritt kann der Betrieb normal weitergehen (continue), es
- kann die Partition nur lesbar umgemountet werden (remount-ro) oder es
- kann das komplette System sofort angehalten werden (panic). Die geeigne-
- te Option ist in Hinblick auf die Verwendung des Systems zu wΣhlen. ─ndern
- Sie die Voreinstellung continue nur dann, wenn Sie wissen, was Sie tun!
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- Formatieren der Partitionen
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- Mit F6 k÷nnen Sie festlegen, ob und wie die Partitionen formatiert werden
- sollen. Bei modernen fabrikneuen Platten ist es nicht n÷tig, wΣhrend des
- Formatierens ein Prⁿfen auf schlechte Sektoren durchfⁿhren zu lassen; Sie
- k÷nnen dies sicherheitshalber dennoch angeben. Das Formatieren dauert in
- diesem Fall erheblich lΣnger.
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- Einlesen der fstab-Datei
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- Durch Drⁿcken von F7 k÷nnen Sie eine bereits existierende Datei fstab
- einlesen. Es werden auch diejenigen EintrΣge der fstab angezeigt, die nicht
- zu Dateisystemen der Festplatte geh÷ren (swap, proc, nfs-mount, CD-
- ROM-EintrΣge etc). Diese sind grau hinterlegt und k÷nnen nicht verΣndert
- werden. Beim Abspeichern der fstab bleiben sie aber erhalten.
- Dieses Feature wird ben÷tigt, wenn Sie ein Update des Basissystems durch-
- fⁿhren m÷chten (vgl. Abschnitt 15.1.3 auf Seite 400); YaST muss in einem
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- 3.4. Installationsumfang festlegen
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- solchen Fall wissen, auf welche Partitionen sich das System verteilt. Es ist ja
- auch ohne weiteres m÷glich, mehrere Versionen von Linux parallel auf einem
- Rechner zu halten.
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- 3.3.11 Logical Volume Manager konfigurieren
- Informationen zur Konfiguration des Logical Volume Manager" (LVM) fin-
- den Sie im offiziellen LVM-Howto:
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- http://linux.msede.com/lvm/
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- 3.3.12 Installation in ein Verzeichnis
- Sie k÷nnen mit YaST im laufenden System auch die komplette Installation
- in ein Verzeichnis erfolgen lassen. So ist es beispielsweise m÷glich, einen
- anderen Rechner ⁿber NFS upzudaten, eine chroot-Umgebung" aufzubauen
- oder aus dem laufenden System eine Linux-Installation auf eine zweite Platte
- vorzunehmen.
- Dieser Installationsmodus ist nur fⁿr SpezialfΣlle vorgesehen. Sollten unter
- dem angegebenen Verzeichnis bestimmte Devices gemountet sein, mⁿssen
- Sie das selbst erledigen, bevor Sie mit dieser Methode installieren.
- Insbesondere mⁿssen Sie selbst fⁿr die BootfΣhigkeit des installierten Sys-
- tems sorgen. Wahrscheinlich sind auch ─nderungen an der von YaST erstell-
- ten fstab-Datei im neu installierten System notwendig.
- Geben sie jetzt in dem Eingabefeld an, in welches Verzeichnis Sie installieren
- wollen.
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- 3.4 Installationsumfang festlegen
- Nachdem Sie die Konfiguration Ihrer Dateisysteme abgeschlossen haben,
- wΣhlen Sie im Hauptmenⁿ `Installation festlegen/starten',
- um den Umfang der zu installierenden Pakete festzulegen und/oder die In-
- stallation zu starten. Sie haben die M÷glichkeit, eigene Installationsprofile zu
- erstellen, abzuspeichern oder zu laden.
- Au▀erdem k÷nnen Sie von diesem Menⁿ aus die Installation starten oder sich
- vorher erst einmal anschauen, was passieren wⁿrde, wenn Sie die aktuelle
- Konfiguration installieren wⁿrden.
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- 3.4.1 Konfiguration laden
- Unter dem Punkt `Konfiguration laden' finden Sie einige bereits
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- von uns vorgefertigte Konfigurationen. Mit den Pfeiltasten und k÷nnen
-
- Sie eine vorgegebene Konfiguration" ansteuern; mit Leertaste wird ein
- Punkt an- oder abgewΣhlt.
- Das Minimalsystem beispielsweise erlaubt es, Linux von der Festplatte zu
- starten und danach eine Installation weiterer Pakete vorzunehmen.
- Haben Sie bereits selbst eigene Installationsprofile erstellt, so k÷nnen Sie die-
- se natⁿrlich auch hier wieder einlesen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn
- Sie mehrere Rechner mit identischer Konfiguration installieren m÷chten.
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Abbildung 3.12: Festlegen des Installationsumfangs
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- Haben Sie bereits ein System installiert, so ist darauf zu achten, dass beim
- Laden einer anderen Konfiguration solche Pakete, die nicht zu der geladenen
- Konfiguration geh÷ren, aber bereits installiert wurden, zum L÷schen markiert
- werden. M÷chten Sie jedoch alle diese Pakete behalten, so geben Sie einfach,
- nachdem Sie den Menⁿpunkt `Installation starten' angewΣhlt ha-
- ben, bei der Sicherheitsabfrage, ob Sie diese Pakete l÷schen wollen, ein Nein
- an. Ansonsten mⁿssen Sie einzeln die mit `[D]' zum L÷schen markierten
- Pakete wieder deselektieren (dort sollte dann wieder `[i]' stehen).
-
- 3.4.2 Konfiguration speichern
- Hier k÷nnen Sie Ihre eigene Konfiguration abspeichern. Wenn YaST von Dis-
- kette gestartet wurde, wird diese Diskette verwendet, um die Konfigurationen
- zu sichern. Haben Sie direkt von der CD gebootet, werden Sie aufgefordert,
- eine formatierte Diskette einzulegen, auf die die Daten abgespeichert werden
- k÷nnen.
-
- 3.4.3 Konfiguration Σndern
- Durch Anwahl dieses Punktes gelangen Sie in den Auswahleditor (Abbil-
- dung 3.13 auf der nΣchsten Seite), der es Ihnen gestattet, den Umfang der
- Installation frei zu bestimmen, bzw. eine vorgefertigte geladene Konfigura-
- tion (vgl. Abschnitt 3.4.1 auf der vorherigen Seite) zu verΣndern. Mit diesem
- Punkt haben Sie nach der Installation auch die M÷glichkeit, bereits installierte
- Pakete wieder zu entfernen.
- Sie k÷nnen sich mit den Cursortasten und sowie durch Bild und
-
- Bild in der Auswahlliste bewegen und mit eine Serie zur weiteren
- Bearbeitung auswΣhlen.
- Im unteren Fenster wird ⁿber den belegten Festplattenplatz Auskunft gege-
- ben.
- Mit F4 ist es m÷glich, als Alternative zur Serienauswahl eine andere Grup-
- pierung der Pakete anzuwΣhlen (Abbildung 3.14 auf der nΣchsten Seite); der-
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- 3.4. Installationsumfang festlegen
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- Abbildung 3.13: Serien-Auswahl in YaST
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- Abbildung 3.14: Pakete in YaST umsortieren
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- zeit gibt es neben `Serien' die Variante `Alle Pakete' ¡ dort verste-
- cken sich die alte Serie ALL sowie die Serie Quellen.
- Sie k÷nnen eine Auswahl, z. B. die Serienauswahl, mit F10 verlassen, um so
- in das ⁿbergeordnete Konfigurationsmenⁿ zurⁿckzugelangen.
-
- Wenn Sie auf einer der Serien drⁿcken, gelangen Sie in die Paketaus-
- wahl der entsprechenden Serie (Abbildung 3.15 auf der nΣchsten Seite zeigt
- z. B. den Inhalt der Serie a). Falls Sie zuvor eine Konfiguration geladen hat-
- ten, sind die bereits selektierten Pakete durch ein Kreuz gekennzeichnet. Im
- rechten Fenster erhalten Sie Informationen darⁿber, wie viel Platz die gegen-
- wΣrtige Konfiguration auf Ihren einzelnen Partitionen belegen wⁿrde, jeweils
- aufgeteilt auf die verschiedenen Partitionen.
- Hier erhalten Sie im unteren Fenster jeweils eine kurze Beschreibung des
- Paketes angezeigt, auf dem sich momentan der Auswahlcursor befindet. Im
- rechten Fenster sehen Sie, wie der momentane Platzbedarf auf Ihren Partitio-
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Abbildung 3.15: Auswahl der Pakete, Serie a1 (Basissystem)
-
- nen ist. Diese Werte werden stΣndig aktualisiert, wenn Sie ein Paket an- oder
- abwΣhlen.
- In einigen FΣllen reicht der verfⁿgbare Platz zur Anzeige der Paketinforma-
- tionen oder der Partitionsinformationen nicht aus. Dann k÷nnen Sie durch
-
- Drⁿcken von F2 bzw. F3 das untere bzw. rechte Fenster zoomen" und die
- Informationen in einer eigenen Box genauer betrachten.
- Vor dem Paketnamen wird der jeweilige momentane Status angezeigt:
- `[ ]' kennzeichnet ein nicht installiertes Paket
- `[X]' kennzeichnet ein zur Installation vorgesehenes Paket
- `[i]' kennzeichnet ein installiertes Paket
- `[D]' kennzeichnet ein zu l÷schendes Paket
- `[R]' kennzeichnet ein zu auszutauschendes Paket
-
- Mit kann zwischen dem Zustand `[ ]' und `[X]' bzw. zwischen
-
- `[i]', `[R]' und `[D]' umgeschaltet werden. F6 veranlasst, dass auch
- das jeweilige Quellpaket installiert wird; zu Quellpaketen vgl. auch Ab-
-
- schnitt 15.3.3 auf Seite 414. Wenn Sie in dieser Auswahl F10 drⁿcken, ge-
- langen Sie zur Serienauswahl zurⁿck. M÷chten Sie die Paketauswahl verlas-
- sen, ohne dass Ihre ─nderungen ⁿbernommen werden, so drⁿcken Sie einfach
-
- Esc .
- Sollten Sie im Verlauf der Konfiguration feststellen, dass Ihr vorgesehener
- Plattenplatz nicht fⁿr die von Ihnen gewⁿnschte Installation ausreicht oder
- eine andere Aufteilung der Platte erforderlich ist, so k÷nnen Sie jederzeit ei-
- ne Umpartitionierung Ihrer Festplatte vornehmen. Die eigentliche Partitionie-
- rung der Platte findet erst beim Verlassen des ersten Laufes von YaST statt.
- Sollte YaST von Diskette laufen, installieren Sie zuerst eine absolute Mini-
- malkonfiguration, booten danach Ihr Linux und installieren Sie die restlichen
- Pakete nach. Dennoch k÷nnen Sie bereits in dieser ersten Phase probehal-
- ber alle von Ihnen gewⁿnschten Pakete anwΣhlen, um den Platzbedarf Ihrer
- Wunsch-Konfiguration zu ermitteln.
-
- 96
-
-
-
- 3.4. Installationsumfang festlegen
-
- 3.4.4 Was wΣre wenn...
-
- YaST kann auch zum Deinstallieren von Paketen eingesetzt werden. Daher
- gibt es diesen Menⁿpunkt, mit dem Sie sich vergewissern k÷nnen, dass Sie
- keine Dateien l÷schen, die fⁿr den Betrieb des Systems unbedingt erforderlich
- sind.
-
- 3.4.5 Installation starten
-
- Diese Option startet die eigentliche Installation. Alle von Ihnen ausgewΣhlten
- Pakete werden vom Installationsmedium gelesen, dekomprimiert und auf die
- Zielpartitionen geschrieben.
- Sollten Sie im gegenwΣrtigen Lauf von YaST die Partitionierung Ihrer Fest-
- platte verΣndert haben, so ist die Installation natⁿrlich noch nicht m÷glich, da
- nach einem ─ndern der Partitionierungsdaten der Rechner gebootet werden
- muss. Au▀erdem wurden die verΣnderten Daten noch gar nicht in die Partiti-
- onstabelle geschrieben. Dies geschieht erst beim Verlassen von YaST.
- WΣhrend der Installation werden in das untere Fenster eventuelle Fehler-
- und Statusmeldungen ausgegeben. In der obersten Zeile informiert Sie YaST
- darⁿber, welches Paket gerade installiert wird.
- Nachdem die Installation beendet ist, k÷nnen Sie mit Tab in das Protokoll-
- fenster wechseln und zurⁿckscrollen, um eventuelle Fehlermeldungen zu ana-
- lysieren.
-
- 3.4.6 Paket-AbhΣngigkeiten ⁿberprⁿfen
-
- YaST ⁿberprⁿft die AbhΣngigkeiten der bereits installierten Pakete und der
- Pakete, die zur Installation ausgewΣhlt sind abzⁿglich der zu l÷schenden Pa-
- kete - oder anders ausgedrⁿckt: der Pakete, die installiert wΣren, wenn Sie
- bereits `Installation starten' ausgewΣhlt hΣtten.
- Folgende Arten von AbhΣngigkeit gibt es:
-
-
- AND Wenn das Paket installiert wird, sollten alle anderen Pakete auch
- installiert werden (bzw. bereits installiert sein). Beispiel: Wenn
- man einen Compiler installiert, braucht man auch die Include-
- Dateien und die Libs.
- OR Wenn das Paket installiert wird, sollte mindestens eines der an-
- gegebenen Pakete auch installiert werden (bzw. sein).
- EXCL Wenn das Paket installiert wird, sollte keines der angegebenen
- Pakete installiert werden (bzw. sein).
-
- Tabelle 3.1: AbhΣngigkeiten zwischen Paketen
-
- Die gefundenen PaketabhΣngigkeiten werden schlie▀lich in einer Liste ange-
- zeigt.
-
- 97
-
-
-
- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
-
- 3.4.7 Index aller Serien und Pakete
- Hier wird einfach eine Liste aller Pakete auf der CD angezeigt. Die mit `*'
- gekennzeichneten Pakete sind bereits installiert bzw. zur Installation selek-
- tiert. Diese Funktion ist sehr nⁿtzlich, um sich schnell einen ▄berblick zu
- verschaffen.
-
- 3.4.8 Paketauskunft
- Ab und an m÷chte man gerne einmal wissen, wo die tolle Datei, von der man
- in der Computerzeitschrift gelesen hat, auf der SuSE Linux-CD versteckt ist.
- Um einfach und (relativ) schnell nach Dateien und Paketen sowohl auf der
- SuSE Linux-CD als auch im installierten System suchen zu k÷nnen, gibt es
- die Paketauskunft, in deren Maske Sie einfach den zu suchenden Dateina-
- men angeben, und YaST durchsucht daraufhin das angegebene Medium nach
- dieser Datei und listet die gefundenen Stellen auf.
-
- 3.4.9 Pakete einspielen
- Nehmen Sie diesen Punkt, wenn Sie beliebige Pakete einspielen" wollen,
- z. B. korrigierte oder neuere Versionen, die wir auf dem FTP-Server ftp.
- suse.com bereithalten. Aber auch Pakete, die Sie vielleicht selbst gebaut
- oder sich aus anderer Quelle besorgt haben. Unterstⁿtzt werden komprimier-
- te Tar-Archive (.tgz) und RPM-Pakete (.rpm, .spm und .src.rpm) so-
- wie spezielle Patch-Pakete (.pat), die wir gegebenenfalls auf unserem FTP-
- Server bereitstellen.
- Der Installationsvorgang besteht aus 3 Schritten (eine ausfⁿhrliche Anleitung
-
- kann mit F1 angezeigt werden):
- * Auswahl der Installationsquelle
- * Auswahl aus den dort angebotenen Paketen
- * Installation der Pakete
-
- Unter dem Menⁿpunkt `Quelle:' erhalten Sie mit eine Auswahl-
- liste m÷glicher Installationsquellen: `Verzeichnis', `FTP', `Quell-
- medium' und `Floppy'. ─ndern Sie gegebenenfalls den voreingestellten
-
- Pfad (Verzeichnis/FTP) und bestΣtigen Sie mit .YaST baut nun eine
- Liste der dort verfⁿgbaren Pakete auf. Mit `FTP' ist es also m÷glich, direkt
- aus dem Internet heraus zu installieren. Es ist die Adresse ftp.suse.com:
- /pub/suse/i386/update/6.4 (vgl. Abbildung 3.16 auf der nΣchsten
- Seite). Bislang ist es nicht m÷glich, Pakete ⁿber einen Proxy" einzuspielen;
- Sie ben÷tigen direkten Zugriff auf den jeweiligen FTP-Server.
-
- Falls Sie eine Meldung wie "530 User ftp access denied." er-
- halten, bedeutet das wahrscheinlich, dass nur zeitweilig kein FTP-Login
- m÷glich ist, da zu viele User bereits eingeloggt sind. Versuchen Sie es spΣ-
- ter noch einmal.
-
- Arbeiten Sie sich bis zu dem rpm-Paket vor, das Sie installieren wollen; wie
-
- gewohnt, mit Leertaste ankreuzen und dann mit F10 installieren. Das
- 98
-
-
-
- 3.5. System updaten
-
-
-
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-
-
-
- Abbildung 3.16: Pakete einspielen via FTP
-
-
- jeweilige Paket wird zudem in Verzeichnis /tmp/ftp<proze▀nummer>
- abgelegt, so dass ¡ falls etwas schief geht ¡ das Paket per Hand nachinstalliert
- werden kann (vgl. Abschnitt 15.3.1 auf Seite 411).
-
-
- 3.4.10 Pakete l÷schen
-
- Wenn Sie diesen Menⁿpunkt auswΣhlen, zeigt Ihnen YaST eine Liste aller
- Pakete, die in Ihrem System installiert sind. Dabei werden auch fremde Pakete
- angezeigt. Unter fremden Paketen" sind dabei solche Pakete zu verstehen,
- die nicht auf der SuSE-CD stehen. Bei solchen Paketen kann YaST kein
- Update durchfⁿhren; auch die AbhΣngigkeiten der Pakete untereinander kann
- YaST dann nicht ⁿberprⁿfen.
- Am einfachsten ist es, wenn Sie solche Pakete durch die entsprechenden Pa-
- kete der SuSE-CDs ersetzen. Dazu wΣhlen Sie in der angezeigten Liste die
-
- betreffenden Pakete aus. Mit F2 wird eine kurze Beschreibung des fremden
- Paketes angezeigt, da es fⁿr diese Pakete keine ausfⁿhrlichen Beschreibungs-
-
- dateien gibt. F10 l÷scht die Pakete.
- Danach k÷nnen Sie die entsprechenden Pakete von der CD neu installieren.
-
-
- 3.5 System updaten
-
- Den Menⁿpunkt `System updaten' sollten Sie nur dann verwenden,
- wenn Ihr Basissystem aktuell genug ist ¡ also zum Quellmedium passend
- ist. YaST wird Ihnen dies im Zweifelsfall unmissverstΣndlich mitteilen.
- Ein System-Update leiten Sie so ein, wie in Kapitel 15 auf Seite 399 beschrie-
- ben; einzelne Pakete erneuern Sie mit YaST gemΣ▀ Abschnitt 3.4.9 auf der
- vorherigen Seite.
-
- 99
-
-
-
- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
-
- 3.6 Administration des Systems
- Neben der reinen Installation unterstⁿtzt Sie YaST auch bei den verschiede-
- nen Verwaltungsaufgaben, mit denen Sie als frischgebackener Systemadmi-
- nistrator konfrontiert werden.
- Nachdem die eigentliche Installation beendet ist ¡ also die Pakete auf die
- Festplatte kopiert wurden ¡ , mⁿssen eine ganze Reihe von Einstellungen vor-
- genommen werden, um das System Ihren Erfordernissen anzupassen: Hard-
- ware einbinden, Netzwerkdienste konfigurieren und aktivieren, Benutzer an-
- legen, das Startverhalten des SuSE Linux bestimmen etc.
-
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-
- Abbildung 3.17: Administration des Systems
-
- Sie gelangen in die die Systemadministration, indem Sie im Hauptmenⁿ von
- YaST (vgl. Abbildung 3.1 auf Seite 82) den Punkt `Administration
- des Systems' wΣhlen (Abbildung 3.17).
-
- 3.6.1 Hardware in System integrieren
- Hier k÷nnen Sie die von Ihnen verwendete Hardware nΣher spezifizieren. In
- den meisten FΣllen wird ein symbolischer Link (Link) von einem Standard-
- gerΣt auf das speziell von Ihnen verwendete angelegt, so dass Sie jederzeit
- auf die entsprechende Hardware zugreifen k÷nnen, ohne sich den genauen
- Namen der entsprechenden Komponente merken zu mⁿssen.
- Das Einstellen von Maus, Modem, Scanner, Netzwerkkarte und CD-ROM-
- Laufwerk ist sehr einfach ¡ folgen Sie den Menⁿs ;-)
- Deutlich anspruchsvoller ist dagegen die Druckerkonfiguration, die im Ab-
- schnitt 3.6.1 vorgefⁿhrt wird.
-
- Drucker konfigurieren
- Das Ansprechen eines Druckers unter Linux ist ein komplexer Vorgang; der
- technische Hintergrund ist in Kapitel 12 auf Seite 329 ausfⁿhrlich beschrie-
- ben. Glⁿcklicherweise existiert mit dem Programm apsfilter ein mΣchtiger
-
- 100
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-
- 3.6. Administration des Systems
-
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-
- Abbildung 3.18: Hardwarekonfiguration
-
-
- Filter, der automatisch den Typ einer Datei erkennen und diese dann optimal
- konvertieren kann, um sie auf den Drucker auszugeben.
- Generell spielt unter Linux ¡ wie unter jedem Unix ¡ das PostScript-Format
- eine zentrale Rolle. Die Ausgabe einer PostScript-Datei auf einen PostScript-
- Drucker ist vergleichsweise trivial. Jedoch verfⁿgen aufgrund der gehobenen
- Preise derselben nur die wenigsten Anwender ⁿber einen solchen Drucker.
- Daher wird Ghostscript (gs) eingesetzt, ein freies Programm, das das Inter-
- pretieren eines PostScript-Dokumentes fⁿr den Drucker ⁿbernimmt und die-
- ses in eine Form konvertiert, die direkt vom Drucker verarbeitet werden kann.
- Bei Verwendung des apsfilter werden auch ASCII-Dateien erst nach Post-
- Script konvertiert, um sie danach entweder direkt auf einen PostScript-
- fΣhigen Drucker bzw. mittels Ghostscript auf einen beliebigen anderen
- Drucker auszugeben.
- YaST bietet Ihnen eine M÷glichkeit, den apsfilter komfortabel fⁿr den von
- Ihnen verwendeten Drucker einzurichten (Abbildung 3.19 auf der nΣchsten
- Seite):
- Besitzen Sie einen farbfΣhigen Drucker, so aktivieren Sie die entsprechende
- Option in der Maske. Unter `Typ des Druckers' geben Sie an, ob Ihr
- Drucker PostScript-fΣhig ist oder nicht.
- Unter dem Auswahlpunkt `Name des Druckers' werden Ihnen die
- von Ghostscript unterstⁿtzten Drucker angezeigt. Sie k÷nnen aus dieser
- Liste den von Ihnen verwendeten auswΣhlen (vgl. Abschnitt 12.6 auf Sei-
- te 344). Sollte eine Ghostscript- Treiber" nicht angezeigt werden, k÷nnen
- Sie diesen gleichwohl ⁿber die Menⁿpunkte `Anderer Drucker' und
- dann `<Benutzerdefiniert>' hΣndisch eintragen; ⁿberprⁿfen Sie an
- der Kommandozeile mit gs -h, ob der gewollte Treiber auch tatsΣchlich
- der installierten Ghostscript-Version bekannt ist. ¡ Die Konfiguration des
- uniprint-Treibers mit der jeweiligen Parameter-Datei" ist derweil am
- sichersten mit SETUP (lprsetp) durchzufⁿhren; vgl. Abschnitt 12.3 auf
- Seite 337.
-
- 101
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Abbildung 3.19: apsfilter mit YaST einrichten
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- Wird Ihr Drucker nicht angezeigt, versuchen Sie es mit einem vergleichba-
- ren Modell, zum Beispiel dem VorlΣufermodell. Besitzen Sie beispielsweise
- einen HP LaserJet 5L, so wΣhlen Sie aus der Liste den HP Laserjet 4 aus.
- Bei `Art des Papiers' wird man in Deutschland ⁿblicherweise A4
- auswΣhlen.
- Ist Ihr Drucker an einer seriellen Schnittstelle angeschlossen, k÷nnen Sie
- nachfolgend noch die fⁿr diese Schnittstelle zu verwendende Baudrate wΣh-
- len.
- Normalerweise sind jedoch heutzutage Drucker an eine parallele Schnittstel-
- le (Druckerport) angeschlossen, so dass Sie die zu verwendende parallele
- Schnittstelle angeben mⁿssen. In den allermeisten FΣllen wird dies ab Kernel-
- Version 2.2.xx /dev/lp0 sein ¡ dann nΣmlich, wenn Ihr Drucker an der ers-
- ten parallelen Schnittstelle hΣngt; /dev/lp1 kommt nur zur Anwendung,
- wenn Ihr Rechner ⁿber zwei parallele Schnittstellen verfⁿgt; /dev/lp2 be-
- zeichnet die parallele Schnittstelle, die sich auf einer Hercules-Grafikkarte
- befindet.2
-
- Wenn Ihr Drucker nicht druckt, gehen Sie bitte die Drucker-Checkliste"
- (Abschnitt 12.7 auf Seite 349) durch.
- Stellen Sie im Zweifelsfall zunΣchst im BIOS fⁿr die parallele Schnittstelle
- folgende Werte ein:
- * IO-Adresse 378 (hexadezimal)
- * Interrupt 7
- * als Modus: Normal (oder SPP)
- * und schalten Sie DMA ab (sollte im Modus Normal abgeschaltet sein)
- Dies sind die gΣngigen Standardwerte.
-
- 2 Bis Kernel 2.0.xx wird die erste parallele Schnittstelle ⁿber /dev/lp1 angesprochen.
-
- 102
-
-
-
- 3.6. Administration des Systems
-
- Die Einstellung `Aufl÷sung in dpi' mⁿssen Sie ⁿberprⁿfen und ggf.
- anpassen; orientieren Sie sich bitte an Ihrem Druckerhandbuch!
-
- 3.6.2 Kernel- und Bootkonfiguration
- Hier k÷nnen Sie grundlegende Einstellungen vornehmen, die das Booten Ih-
- res Systems und den verwendeten Kernel betreffen:
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- Abbildung 3.20: Kernel- und Bootkonfiguration
-
- `Boot-Kernel auswΣhlen'
- Sie k÷nnen sich einen der vorkompilierten Kernel (von der SuSE-CD) mit den
- dazugeh÷rigen Kernel-Modulen installieren lassen (`Boot-Kernel aus-
- wΣhlen'), wenn etwa Ihre erste Wahl bei der Installation nicht optimal war;
- dabei wird Ihnen YaST anbieten, die Kernelkonfiguration (.config) in das
- Verzeichnis der Kernelquellen (/usr/src/linux) zu kopieren.
- WΣhlen Sie den Kernel fⁿr Ihren Rechner aus und lassen Sie danach im
- Regelfall von YaST den LILO neu einrichten, wenn Sie auch zuvor bereits
- erfolgreich mit LILO gebootet haben. Andernfalls vgl. unten die Anleitung
- zur LILO-Konfiguration.
- Fⁿr den fortgeschrittenen Anwender ist es durchaus empfehlenswert, im An-
- schluss an die Installation einen eigenen Kernel zu generieren (siehe Kapi-
- tel 13 auf Seite 353). Ein solcher Kernel ¡ exakt abgestimmt auf Ihr per-
- s÷nliches System ¡ ist kleiner, schneller und vermeidet Treiberprobleme mit
- nicht vorhandener Hardware. Als Neu-Einsteiger sollten Sie es jedoch bitte
- zunΣchst mit einem der mitgelieferten Standard-Kernel Ihr System betreiben;
- denn nur wenn ein solcher Standard-Kernel verwendet wird, haben Sie als
- Kunde Anrecht auf den Installationssupport" (vgl. Abschnitt H.1 auf Sei-
- te 547).
-
- `Rescue-Diskette erzeugen'
- Eine Notfall-" oder Rettungsdiskette" (engl. rescue disk) kann sinnvoll sein
- (`Rescue-Diskette erzeugen'), wenn sich Ihr Rechner einmal gar
-
- 103
-
-
-
- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
-
- nicht mehr starten lassen will ¡ zum Inhalt und zur Verwendung der Diskette
- vgl. auch Abschnitt 16.5 auf Seite 432.
-
- `LILO konfigurieren'
- Fⁿr die korrekte Konfiguration des LILO (engl. LInux LOader) bietet Ih-
- nen YaST auch ein Frontend (Abbildung 3.21); mit LILO lassen sich zu-
- dem OS/2-, DOS- und Windows 95/98-Systeme starten ¡ Vorsicht ist aber
- bei Windows NT geboten. Hintergrundinformationen zur Bedeutung der ein-
- zelnen Felder und Optionen der Konfigurationsmasken finden Sie in Kapitel 4
- auf Seite 115.
-
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-
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-
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-
- Abbildung 3.21: LILO: Installation
-
- Die `Append-Zeile fⁿr Kernel-Parameter' bleibt in der Regel
- leer, es sei denn, Sie haben bereits zum Booten zusΣtzliche Parameter ver-
- wenden mⁿssen; nur in einem solchen Fall tragen Sie diese Parameter hier
- ein (allerdings ohne den voranstehenden Kernelnamen linux!). Die Details
- werden in Abschnitt 4.4.2 auf Seite 124 dargelegt.
- `Wohin soll LILO installiert werden?': Wenn Sie nur
- Linux auf Ihrem Rechner haben, dann ist Master-Boot-Sektor
- der richtige Platz. Boot-Sektor der /boot-Partition ist zu
- wΣhlen, wenn Sie Linux ⁿber einen fremden" Bootmanager starten
- wollen; sollten Sie keine /boot-Partition angelegt haben, wΣhlen Sie
- Boot-Sektor der Root-Partition. Auf Diskette spricht fⁿr
- sich selbst. Der technische Hintergrund zu dieser Einstellung wird auf Sei-
- te 119 erlΣutert.
- `Wartezeit vor Booten': Die Angabe erfolgt in Sekunden; 10 Se-
- kunden ist ein guter Wert.
- `"linear" Option': Diese Option ist in den meisten FΣllen nicht not-
- wendig; vgl. auch Abschnitt 4.4.2 auf Seite 124.
- Mit `F4=Neue Config' legen nun Sie den Namen einer neuen Kon-
- figuration" fest; es hat sich bewΣhrt, die Standard-Konfiguration linux
- zu nennen. Wenn bereits Konfigurationen bestehen, lassen sich diese mit
-
- 104
-
-
-
- 3.6. Administration des Systems
-
- `F5=Edit Config' verΣndern; dazu stellt YaST eine Maske zur Verfⁿ-
- gung, die in Abbildung 3.22 gezeigt wird. Die einzelnen Felder bedeuten:
-
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- Abbildung 3.22: LILO: Bootkonfiguration
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- `Name der Konfiguration': Hier haben Sie freie Hand, doch wΣhlen
- Sie fⁿr die erste Konfiguration linux.
- `Welches Betriebssystem': Angeboten werden die M÷glichkeiten
- Linux booten, DOS booten ¡ dies ist auch die richtige Option fⁿr Win-
- dows 95/98 ¡ und OS/2 booten.
- `Zu bootende (Root-) Partition': Diese Angabe wird vorgege-
- ben. In der Regel Σndern Sie hier nichts. Tippen Sie `F3' und wΣhlen Sie
- die passende Partition aus.
- `Kernel optional': Nur ankreuzen, wenn dieser Linux-Kernel nicht
- permanent verfⁿgbar ist; also z. B. bei einem Kernel, den man nur einmal zu
- Testzwecken installieren m÷chte.
- `Kernel, den Lilo booten soll': Auch hier brauchen Sie die
- Vorgabe in der Regel nicht zu Σndern. Der Standardplatz ist bei SuSE Li-
- nux /boot/vmlinuz; mit `F3' haben Sie die M÷glichkeit, durch die
- Verzeichnisstruktur zu browsen".
- Mit `Weiter' wird LILO installiert, mit `Abbruch' k÷nnen Sie die In-
- stallation von LILO abbrechen.
-
- Wir empfehlen Ihnen, beim Eintragen von Linux im LILO gleich noch
- eine zweite Konfiguration (etwa old) vorzusehen, bei der Sie als zu boo-
- tenden Kernel /boot/vmlinuz.old angeben und das Feld `Kernel
- optional' ankreuzen. Bei einem Neu-▄bersetzen des Kernels (siehe
- Kapitel 13 auf Seite 353) mit automatischer Installation des LILO wird
- automatisch auch eine Sicherheitskopie Ihres alten Kernels installiert, so
- dass Sie das System auch dann starten k÷nnen, wenn der neue Kernel nicht
- wie gewⁿnscht funktioniert!
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- 105
-
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- 3.6.3 Netzwerk konfigurieren
- Die grundlegenden Einstellungen fⁿr das Netzwerk k÷nnen mit YaST vorge-
- nommen werden (vgl. Abbildung 3.23). Fⁿhren Sie dies unbedingt auch dann
- aus, wenn Ihr Rechner sich nicht wirklich in einem Netzwerk mit Netzwerk-
- karte o. ─. befindet! Sehr viele Programme setzen die Netzwerkunterstⁿtzung
- voraus, um korrekt funktionieren zu k÷nnen.
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- Abbildung 3.23: Netzwerk konfigurieren
-
- `Netzwerk Grundkonfiguration' Hier werden im Wesentlichen
- die IP-Adresse(n) vergeben und diese dann den Netzwerk-Schnittstellen
- wie Netzwerkkarte, PPP- oder ISDN-GerΣt zugeordnet (Abbildung 3.24);
- siehe auf Seite 149 ff., wo all diese Begriffe geklΣrt werden.
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- Abbildung 3.24: Netzwerk Grundkonfiguration
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- Hier k÷nnen Sie auch ⁿber `F3=Auto-IP' die Dienste DHCP oder
- BOOTP anwΣhlen, um eine automatische IP-Konfiguration zu benutzen.
- `Rechnernamen Σndern' Der Name (engl. hostname) und der Do-
- mainname des Rechners k÷nnen neu gesetzt werden (vgl. zum Hinter-
- grund auch dieser Thematik auf Seite 149 ff.).
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- 106
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- 3.6. Administration des Systems
-
- `Netzwerkdienste konfigurieren' Hinter diesem Punkt verber-
- gen sich oft ben÷tigte Basisdienste: inetd (fⁿr telnet, ftp, das Drucken
- etc.), portmap (fⁿr NFS-Server und NIS) und rpc.nfsd (fⁿr NFS-Server).
- `Konfiguration Nameserver' Es ist m÷glich, einen oder mehrere
- Nameserver anzugeben (siehe auf Seite 449).
- `YP-Client konfigurieren' Dieser Punkt ist dann aktiv, wenn das
- Paket ypclient, Serie n installiert ist (vgl. Abschnitt 5.4 auf Seite 162
- sowie auf Seite 451).
- `Sendmail konfigurieren' Auch eine Konfigurationsdatei fⁿr
- sendmail kann installiert werden, die fⁿr verschiedene Erfordernisse
- jeweils eine ausreichende FunktionalitΣt bereitstellt.
- `Netzwerkdrucker verwalten' Hier lassen sich Drucker einrich-
- ten, die im Netz ⁿber TCP/IP zu erreichen sind. Wenn der Drucker
- lp am Druckerserver sonne.kosmos.all unter dem lokalen Namen
- remote erreicht werden soll, dann fⁿllen Sie die Maske aus.
- Wenn Sie fⁿr diesen Drucker eine Vorfilterung ben÷tigen, orientieren Sie
- sich an Abschnitt 12.4 auf Seite 341 ff.
- `Drucker ⁿber Samba ansteuern' Dieser Punkt ist dann aktiv,
- wenn das Paket samba, Serie n installiert ist. So erreicht man einen
- Drucker, der an einen Windowsrechner angeschlossen ist.
- `Drucker im Novell-Netz ansteuern' Dieser Punkt ist dann
- aktiv, wenn das Paket ncpfs, Serie n installiert ist.
- `ISDN-Parameter konfigurieren' Dieser Punkt ist dann aktiv,
- wenn das Paket i4l, Serie n installiert ist. Fⁿr ISDN werden detail-
- reiche Menⁿs bereitgestellt (vgl. die ErlΣuterungen in Abschnitt 6.2 auf
- Seite 169).
- `PPP-Netzwerk konfigurieren' Hiermit ist PPP einzurichten (vgl.
- die ErlΣuterungen in Abschnitt 6.1 auf Seite 167).
- Fⁿr eine weitergehende Konfiguration des Netzwerks sei hier auf das spezielle
- Kapitel 5 auf Seite 149 verwiesen.
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- 3.6.4 Live-System konfigurieren
- Separat zu SuSE Linux kann gegen eine Schutzgebⁿhr die CD-ROM Live-
- Filesystem" erworben oder das ISO-Image vom FTP-Server (ftp://ftp.
- suse.com/pub/suse/i386/) geholt werden.
- Diese bootfΣhige CD-ROM kann verschiedene Aufgaben erfⁿllen:
- * Von dieser CD-ROM kann direkt ein Linux-System (einschlie▀lich X
- Window System) gestartet werden, ohne etwas auf der Festplatte zu in-
- stallieren. Dies kann z. B. nⁿtzlich sein, wenn man testen m÷chte, ob
- ein bestimmter Rechner ⁿberhaupt mit SuSE Linux lΣuft oder wenn man
- ein umfangreiches und unzerst÷rbares Rettungssystem zur Hand haben
- m÷chte (vgl. Abschnitt 16.5 auf Seite 432).
- * Weiterhin kann man das Live-System" in ein regulΣr installiertes SuSE
- Linux-System integrieren. Dies ist nur sinnvoll, wenn man auf der Fest-
- platte nicht ⁿber genⁿgend Platz verfⁿgt, um ein komplettes Standard-
- system installieren zu k÷nnen. Dieser zweite Punkt ist im folgenden das
- Thema.
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- 107
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Beachten Sie, dass das Live-System nur eine bestimmte Auswahl an Pro-
- grammen zur Verfⁿgung stellen kann ¡ der Platz auf einem CD-Medium
- ist beschrΣnkt.
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- YaST bietet den Menⁿpunkt an, das Live-Filesystem zu integrieren. Wenn
- Sie dies wollen, werden symbolische Links fⁿr alle Pakete angelegt, die noch
- nicht installiert wurden. Diese Links zeigen auf die Programme auf der CD.
- So k÷nnen die Programme problemlos von CD geladen werden, ohne Spei-
- cherplatz auf der Platte zu belegen. Dabei ist zu beachten, dass Sie ab nun
- immer beim Booten die CD mit dem Live-Filesystem im Laufwerk haben
- mⁿssen, da diese zu diesem Zeitpunkt gemountet wird (der Mountpoint ist
- /S.u.S.E.). Wenn Sie jedoch eine andere CD benutzen m÷chten, booten
- Sie zuerst mit der Live-CD, unmounten diese dann mit
- erde: # umount /S.u.S.E.
- und mounten danach die andere CD.
- Nun kann aber auch der Fall eintreten, dass selbst sehr grundlegende Pro-
- gramme von der Live-CD eingebunden sind. In diesem Fall laufen nach dem
- Booten einige Programme von der CD, so dass sich diese nicht unmounten
- lΣsst. Das Basissystem ist jedoch so ausgelegt, dass es auf jeden Fall ohne
- diese CD lauffΣhig ist. Booten Sie also Ihr System, entfernen Sie die CD aus
- dem Laufwerk und lassen Sie Linux wieder hochfahren. Sie werden einige
- Fehlermeldungen erhalten, die Sie jedoch getrost ignorieren k÷nnen. Alle n÷-
- tigen Programme, um auf eine CD zugreifen zu k÷nnen, sind dennoch im
- System enthalten.
- Falls Sie beim Integrieren der CD die Fehlermeldung "No space left
- on device" erhalten, so k÷nnte dies daran liegen, dass die Inode-Dichte
- auf Ihrer Partition zu gering ist. Dies kann insbesondere bei kleinen Partitio-
- nen schnell der Fall sein. Leider kann dies nur durch ein erneutes Formatie-
- ren behoben werden. Geben Sie dabei eine h÷here Dichte an (z. B. 1 KB statt
- 4 KB pro Inode ¡ siehe hierzu auch Abschnitt 3.3.10 auf Seite 91).
- Wenn Ihre Platte jetzt voll ist und deshalb das Integrieren abgebrochen wurde,
- k÷nnen Sie nicht einmal mehr YaST starten, um das Live-Filesystem wieder
- abzutrennen. YaST kann nΣmlich die Dateien nicht mehr erzeugen, die es fⁿr
- den Hochlauf braucht. L÷schen Sie jetzt einige der symbolischen Links, die
- nach /S.u.S.E./... zeigen. 3 Danach starten Sie YaST und trennen das
- Live-Filesystem wieder ab.
- Der Vorteil des Live-Systems ist also der geringe Platzbedarf. Folgende Nach-
- teile gibt es:
-
- * Der Zugriff auf das Live-System ist langsam, da Zugriffe auf das CD-
- ROM-Laufwerk deutlich langsamer sind als auf die Festplatte.
- * Da sehr viele symbolische Links angelegt werden mⁿssen und jeder einen
- Inode verbraucht, mⁿssen Sie genⁿgend freie Inodes zur Verfⁿgung ha-
- ben. Die Zahl der Inodes haben Sie beim Erzeugen des Filesystems fest-
- gelegt und die k÷nnen Sie spΣter nur durch Neuformatieren der Partition
- Σndern.
- 3 Wie Dateien gel÷scht werden, wird in Abschnitt 19.7.5 auf Seite 483 erklΣrt.
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- 108
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- 3.6. Administration des Systems
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- * Um die Live-CD integrieren zu k÷nnen, muss die betreffende Partition
- mindestens 50 MB gro▀ sein.
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- 3.6.5 Login-Konfiguration
- Hier lΣsst sich angeben, ob beim Hochlaufen des Systems der textorientierte
- Login-Bildschirm oder ob sofort das X Window System gestartet werden soll.
- Wird die graphische Login-M÷glichkeit gewⁿnscht, dann stehen der nⁿch-
- terne XDM oder der umfangreiche KDM des KDE-Projekts zur Auswahl;
- wird KDM gewΣhlt, dann kann zudem festgelegt werden, wer berechtigt
- ist, einen shutdown durchzufⁿhren. Die Alternative ist ein Login auf der
- ASCII-Konsole und ein Starten von X mit dem Kommando startx (Abbil-
- dung 3.25).
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- Abbildung 3.25: Login-Konfiguration
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- Wenn Sie nicht sicher sind, dass X problemlos gestartet werden kann,
- sollten Sie den XDM oder KDM nicht aktivieren. Testen Sie auf jeden Fall
- zuerst, ob Sie X von der Konsole starten k÷nnen, bevor Sie einen Display-
- Manager aktivieren.
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- Es wird der Runlevel 3 in der /etc/inittab als Default-Runlevel ein-
- getragen und eine Variable in der /etc/rc.config hinterlegt (vgl. Ab-
- schnitt 77 auf Seite 453); wenn Sie auf Ihrem System den Runlevel 3 fⁿr
- einen anderen Zweck verwenden als zum Hochfahren des XDM oder KDM,
- wird keiner der beiden aktiviert.
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- 3.6.6 Einstellungen susewm
- In diesem Konfigurationsmenⁿ wird der Grafische Desktop" festgelegt.
- WΣhlen Sie den als Standard gⁿltigen Windowmanager aus und bestimmen
- Sie, fⁿr welche susewm systemweit verfⁿgbare Konfigurationsdateien ge-
- nerieren soll (vgl. die technischen Hintergrⁿnde in Abschnitt 9.5 auf Sei-
- te 277 ff.).
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Abbildung 3.26: Einstellungen susewm
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- 3.6.7 Benutzerverwaltung
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- Mit YaST k÷nnen Sie komfortabel neue Benutzer anlegen und vorhandene l÷-
- schen und modifizieren. Sie finden den entsprechenden Dialog dazu im Menⁿ
- `Administration des Systems' unter dem Menⁿpunkt `Benut-
- zerverwaltung'.
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- Abbildung 3.27: Benutzerverwaltung mit YaST
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- Hier k÷nnen Sie dem Benutzer den `Zugriff auf das Modem' erlau-
- ben; wenn Sie dies tun, wird der Benutzer in die Gruppen `uucp' und
- `dailout' eingetragen. Alle Mitglieder dieser Gruppen k÷nnen z. B. PPP-
- Verbindungen auf- und abbauen.
- Beim Neuanlegen eines Benutzers werden alle Dateien aus dem Beispielver-
- zeichnis /etc/skel in das Benutzerverzeichnis des neuen Benutzers ko-
- piert, so dass automatisch eine gewisse minimale systemweite Vorkonfigura-
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- 3.6. Administration des Systems
-
- tion aller Benutzer erfolgen kann. SelbstverstΣndlich kann jeder Benutzer des
- Systems spΣter diese Dateien nach eigenen Vorstellungen anpassen.
- Zudem werden von YaST zwei Skripten aufgerufen, in denen Routine-
- Aufgaben hinterlegt werden k÷nnen:
- * Nach dem Anlegen des Benutzers wird ¡ falls vorhanden ¡ das Skript
- /usr/sbin/useradd.local aufgerufen. Zu diesem Zeitpunkt ist
- der Benutzer sowohl in /etc/passwd als auch in /etc/shadow ein-
- getragen. Auch das Home-Verzeichnis des Benutzers existiert bereits und
- die Dateien aus /etc/skel sind umkopiert.
- * Vor dem L÷schen des Benutzers wird das ¡ falls vorhanden ¡ das Skript
- /usr/sbin/userdel.local aufgerufen. Zu diesem Zeitpunkt ist
- der Benutzer noch in den Dateien passwd und shadow eingetragen und
- auch das jeweilige Home-Verzeichnis existiert noch.
- Beiden Skripten wird der Benutzername als Parameter ⁿbergeben. Wenn man
- weitere Daten (User-ID, Login-Shell, Home-Verzeichnis) braucht, kann man
- diese relativ einfach aus /etc/passwd ermitteln.
- Verfⁿgen Sie bereits ⁿber genⁿgend Erfahrung und ist es Ihnen zu umstΣnd-
- lich, fⁿr diesen Zweck YaST zu starten, stehen selbstverstΣndlich auch die
- Dienstprogramme useradd und userdel zur Verfⁿgung.
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- Hinweise zu PAM
- Die Konfigurationsdateien zu PAM (engl. Pluggable Authentication Modu-
- les) liegen unter /etc/pam.d. Die Dokumentation fⁿr Programmierer und
- Systemadministratoren ist unter /usr/doc/packages/pam zu finden.
- SuSE Linux kann auch mit MD5-Passw÷rtern umgehen; mit MD5-Verschlⁿs-
- selung k÷nnen Passw÷rter lΣnger als 8 Zeichen sein. Allerdings ist Vorsicht
- geboten: MD5-Verschlⁿsselung ist nicht mit crypt(), der Standardfunk-
- tion unter Unix, kompatibel; das bedeutet, dass etliche kommerzielle Unix-
- Systeme und einige Programme mit MD5-Passw÷rtern nicht funktionieren.
- In /usr/doc/packages/pam/md5.config sind Konfigurationshin-
- weise zu finden.
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- 3.6.8 Gruppenverwaltung
- Mit YaST k÷nnen Sie nicht nur Benutzer, sondern auch Benutzergruppen
- verwalten.
- Unter Linux (wie unter Unix generell) kann und muss man jeden Benutzer
- mindestens einer Benutzergruppe zuordnen. Dies ist deshalb notwendig, weil
- sich aus der Gruppenzugeh÷rigkeit bestimmte Zugriffsrechte z. B. auf Da-
- teien ableiten. So kann man z. B. Verzeichnisse nur Mitgliedern einer Grup-
- pe zugΣnglich machen und diesen Zugang mittels eines Gruppenpassworts
- schⁿtzen.
- Einige Benutzergruppen sind unter Linux schon vorgegeben, z. B. die Benut-
- zergruppen `users', `root', u. v. a. m.
- Die Form `users' ist jedoch nur die textuelle Darstellung der Benutzer-
- gruppen. Intern werden sie mit Zahlen reprΣsentiert, der so genannten Grup-
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Abbildung 3.28: Gruppenverwaltung mit YaST
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- pen-Kennung (engl. group id). Die Konfigurationsdatei fⁿr Benutzergruppen
- ist /etc/group.
- Doch dies nur als Hintergrundinformation, denn mit YaST k÷nnen Sie die
- Benutzergruppen viel einfacher einrichten. In YaST finden Sie den Gruppen-
- verwaltungsdialog im Menⁿ `Administration des Systems' un-
- ter dem Menⁿpunkt `Gruppenverwaltung'. Der Dialog wird in Abbil-
- dung 3.28 gezeigt.
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- 3.6.9 Backups erstellen
- Es kann nⁿtzlich sein, alle seit der Installation eines Paketes modifizierten
- und hinzugekommenen Dateien ¡ das sind typischerweise Konfigurations-
- und Datendateien ¡ in eine Archivdatei oder auf Band zu sichern. Genau das
- leistet diese Funktion.
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- Abbildung 3.29: Datensicherung (Backup) mit YaST
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- Der dazugeh÷rende Dialog besteht aus drei Abschnitten:
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- 3.6. Administration des Systems
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- 1. Umfang festlegen
- In dieser Maske legen Sie in einer Liste fest, welche Verzeichnisse vom
- Backup ausgeschlossen werden. Vorgegeben sind hier /tmp, /dev und
- /proc. Allerdings sollten Sie die Liste ergΣnzen, etwa um gemountete
- CD-ROMs, gemountete DOS-Partitionen und per NFS gemountete Ver-
- zeichnisse. Je mehr unn÷tige Verzeichnisse Sie vom Backup ausnehmen,
- desto schneller lΣuft die Funktion ab, da unn÷tige Dateivergleiche mit den
-
- Paketbeschreibungen entfallen. Mit den Tasten + und - fⁿgen Sie Ein-
-
- trΣge in die Ausnahme-Liste ein bzw. entfernen sie daraus, F10 setzt die
- Funktion mit dem nΣchsten Schritt fort.
- 2. Suchen
- Jetzt durchsucht YaST das System nach Dateien, die in das Backup aufge-
- nommen werden. Die Anzahl und Gr÷▀e der bisher gefundenen Dateien
- wird stΣndig angezeigt. Nach beendeter Suche erscheint eine Liste mit al-
- len gefundenen Dateien. Hier k÷nnen Sie noch Dateien mit der Leertaste
-
- aus der Liste entfernen; diese sind dann nicht im Backup-
- Satz enthalten.
- 3. Kommando festlegen
- Hier legen Sie fest, wie die Dateien gesichert werden sollen. Dazu k÷nnen
- Sie z. B. einen Archivnamen eingeben oder Optionen setzen.
- Der Backup-Mechanismus kann natⁿrlich nur funktionieren, wenn auf das
- Datum der Dateien nicht anderweitig Einfluss genommen wurde. Au▀erdem
- braucht die Funktion recht viel Hauptspeicher. Allein die Dateinamen einer
- typischen CD belegen 6 MB. Und natⁿrlich brauchen Sie auch den Platten-
- platz fⁿr das Archiv. Wenn Sie das Archiv komprimieren lassen, k÷nnen Sie
- mit etwa der HΣlfte der angezeigten Dateigr÷▀e rechnen. Das empfehlenswer-
- teste ist es ohnehin, das Backup auf ein Band zu schreiben.
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- 3.6.10 Einstellungen Systemsicherheit
- VerΣndern Sie die Voreinstellungen nur, wenn Ihnen die Hintergrⁿnde der
- jeweiligen Ma▀nahme vertraut sind. Lesen Sie dazu unbedingt Kapitel 18 auf
- Seite 459.
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- Wenn Sie via ssh keine `root'-Logins zulassen wollen, dann muss
- /etc/ssh_config angepasst werden. In /etc/sshd_config ist
- PasswordAuthentication yes voreingestellt. ¡ Bei korrekter
- Konfiguration der ssh sind `root'-Logins ⁿber das Netz sicher.
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- 3.6.11 XFree86[tm] konfigurieren
- Das X Window System (XFree86) kann mit unterschiedlichen Tools konfi-
- guriert werden; versuchen Sie es im ersten Anlauf bitte mit SaX. SaX ist
- ausfⁿhrlich in Abschnitt 8.1 auf Seite 236 ff. beschrieben.
-
- 3.6.12 Konfigurationsdatei verΣndern
- Bei SuSE Linux wird praktisch das gesamte System ⁿber eine einzige zentrale
- Konfigurationsdatei verwaltet (/etc/rc.config). Diese Datei wird beim
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- 3. YaST¡ Yet another Setup Tool
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- Hochlauf von den einzelnen Bootskripten ausgewertet und das System wird
- entsprechend konfiguriert.
- Sie k÷nnen mit YaST die einzelnen EintrΣge in dieser Datei verΣndern und
- somit das System an Ihre Gegebenheiten anpassen, ohne im Detail wissen zu
- mⁿssen, welche Dateien alle von den entsprechenden ─nderungen betroffen
- sind.
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- Abbildung 3.30: VerΣndern der Konfigurationsdatei mit YaST
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- WΣhlen Sie hier mit dem Cursor die zu verΣndernde Variable aus und drⁿcken
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- Sie oder F3 ,um sie zu verΣndern.
- Wenn Sie diese Datei von Hand verΣndern, mⁿssen Sie nachfolgend noch das
- Skript SuSEconfig aufrufen. Das Skript sorgt dafⁿr, dass die von Ihnen in der
- Datei /etc/rc.config vorgenommenen ─nderungen auch in die einzel-
- nen programmspezifischen Konfigurationsdateien ⁿbernommen werden. Eine
- eingehende Beschreibung der Konfigurationsdatei mit den wichtigsten Ein-
- stellungsm÷glichkeiten finden Sie in Abschnitt 17.6 auf Seite 445.
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