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/ PC Action 1997 February / PCA0297.ISO / tnt / 04960003 / gpm-pole.txt
Text File  |  1996-02-20  |  40KB  |  566 lines

  1. Spieletips
  2.  
  3. Grand Prix Manager - Pole Position
  4.  
  5. Der Formel-1-Zirkus ist ein heißes Pflaster für alle angehenden Grand Prix-Manager. Mit Hilfe dieses 
  6. Games Guides stellt es jedoch kein Problem dar, die richtigen Personal- und Finanzentscheidungen zu 
  7. treffen, notwendige Sponsoren zu ködern und mit einem technisch ausgereiften Traumauto die 
  8. Konkurrenz zu schocken.
  9.  
  10. Nachdem MicroProse 1993 mit Formula One Grand Prix das nervenaufreibende Fahrgeschehen der 
  11. Formel 1 live aus dem Cockpit der Boliden übertrug, war es lange Zeit still um die Rennambitionen der 
  12. Simulationsspezialisten. Damit sich die Formel-1-Lizenz auch ordentlich lohnt, gibt es mit dem Grand 
  13. Prix Manager und dem Formula One-Nachfolger nun in kürzester Zeit gleich zwei Spiele rund um die 
  14. sprit- und reifenfressende Welt der PS-Monster. Zudem schickt Ascon mit Pole Position einen weiteren 
  15. heißen Kandidaten im Rennen um die beste F1-Wirtschaftssimulation auf die Piste. Im folgenden werden 
  16. die Leser mit allen Aufgaben eines F1-Managers konfrontiert, damit sie kommenden Entscheidungen 
  17. gelassen entgegensehen können. In chronologischer Reihenfolge wird dabei zuerst der Grand Prix 
  18. Manager auseinandergeschraubt, um anschließend Ascons Pole Position zu erobern.
  19.  
  20. Grand Prix Manager
  21.  
  22. Bevor man eine Langzeitkarriere anstrebt, sollten die fünf Kurzszenarien als Einstieg absolviert werden. 
  23. Da diese unterschiedliche Ausgangspositionen haben, lernt der angehende Top-Manager relativ schnell, 
  24. das mehr oder weniger knappe Geld sinnvoll einzusetzen. Außerdem entwickelt man so ein Gespür für 
  25. den Umgang mit dem Personal und kann eher abschätzen, an welchen technischen Details man 
  26. schwerpunktmäßig arbeiten muß. Derart gestählt kann sich der Spieler ruhigen Gewissens an sein 
  27. Lebenswerk im Formel-1-Zirkus wagen.
  28.  
  29. Personal Affairs
  30.  
  31. Im Personalbereich stehen kurz- und längerfristige Entscheidungen von Bedeutung an. Die Zahl und 
  32. Qualität der Assistenten hängt dabei unmittelbar von der Finanzlage des Rennstalls ab - Teams mit 
  33. schwachem Geldbeutel sollten eher mittelklassiges Personal einstellen, gutbetuchte Vereine können sich 
  34. dagegen mit erstklassigen Lohnknechten eindecken. Die Personalpolitik wird aber auch von den 
  35. momentanen Aktivitäten des Managers beeinflußt. Ist man gerade auf der Suche nach einem dicken 
  36. Sponsor, lohnt sich eventuell der Einkauf von Marketing-Experten. Hinkt die Crew bei der Konstruktion 
  37. des neuen Chassis hinter dem Zeitplan her, sollte man das Anwerben von zusätzlichen Design-
  38. Hilfskräften in Erwägung ziehen. Sind diese kurzfristigen Entscheidungen noch jederzeit veränderbar, so 
  39. kommt den langfristigen Verträgen mit den Oberhäuptern der einzelnen Abteilungen und den Fahrern 
  40. eine wesentlich größere Bedeutung zu. Deshalb sondiert man rechtzeitig den Personalmarkt und fragt bei 
  41. interessanten Leuten an, zu welchen Bedingungen sie zu einem Wechsel bereit sind. Das Programm 
  42. bewertet die Personen übrigens ziemlich undurchsichtig in folgender abstufender Reihenfolge: As - 
  43. Überragend - Hervorragend - Großartig - Ausgezeichnet - Sehr gut - Gut - Recht gut - Brauchbar.
  44. Die Positionen der einzelnen Fahrer sind vom Computer nicht immer optimal ausgewählt, weshalb sich 
  45. ein Studium der fahrerischen Fähigkeiten bezahlt macht. Es gibt viele teure Gurken, die man besser zum 
  46. nächsten Arbeitsamt schickt oder auf den deprimierenden Testfahrer-Platz verfrachtet. Leider werden 
  47. Fahrer, die eine Position nach hinten wandern, leicht demoralisiert; Verhandlungen mit Spitzenfahrern 
  48. erfordern aber mitunter das Jonglieren mit Positionen. Sinkt die Moral eines Fahrers im Laufe der Saison 
  49. auf "sehr niedrig", schiebt man ihn auf den Testfahrerplatz und dann wieder auf die alte Position - schon 
  50. steigt seine Motivation wieder.
  51.  
  52. Das Who's Who der Fahrer 
  53. Die alte Binsenweisheit "teuer = gut" bewahrheitet sich beim Betrachten des Fahrerkataloges nur 
  54. eingeschränkt - es lohnt sich also allemal, die Möchtegernstars etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. 
  55. Von den Fähigkeiten her ist Schumacher (Benetton) mit Abstand der beste Fahrer; er wird gefolgt von 
  56. Berger (Ferrari), Mansell (McLaren), Alesi (Ferrari), Hill (Williams), Hakkinen (McLaren) und Brundle 
  57. (Ligier). Leider liegen die Anfangsgehälter dieser Jungs auch zum Teil weit jenseits der Millionengrenze - 
  58. 16 Millionen für den alternden Mansell als Fahrer auszugeben, gehört wohl kaum zu den klügsten 
  59. Finanzentscheidungen. Es gibt jedoch auch einige echte Schnäppchen unter den Fahrern - meist handelt 
  60. es sich um nicht mehr ganz taufrische Veteranen, die ihr Gnadenbrot (unverdientermaßen) als 
  61. Testpiloten verdienen. Teams mit einem dünnen Geldbeutel sollten sich um Almare (Redford), de 
  62. Cesaris (Tyrrell) oder Alboreto (Footwork) bemühen; weitere Fahrer mit einem hervorragenden Preis-
  63. Leistungs-Verhältnis sind Coulthard (Williams), Barichello (Jordan) und Badoer (Minardi). Bei dieser 
  64. Aufstellung ist jedoch zu beachten, daß die Fähigkeitenwerte im Laufe der Zeit gewissen Auf- oder 
  65. Abwertungen unterworfen sind.
  66.  
  67. Money for nothing
  68.  
  69. Der Gang zur Bank lohnt sich nur, wenn mittelfristig gesehen anderweitige Einnahmequellen in Aussicht 
  70. sind - ansonsten werden die fixen Rückzahlungsraten sehr schnell das Manager-Grab schaufeln. 
  71. Zusatzkredite sind weiträumig zu umfahren - sie erhöhen den Zinssatz schon bestehender 
  72. Schuldnerverträge. Die Fahrer sind zwangsweise haftpflichtversichert; darüber hinaus sollten die beiden 
  73. Rennfahrer (nicht unbedingt der Tester) auch gegen Verletzungen versichert werden. Den Verlust-Fall 
  74. kann man sich getrost schenken und die horrenden Prämien für die qualitativ hochwertigen Fahrer 
  75. sparen: da man sowieso ständig speichern sollte, lädt man einfach den alten Spielstand im Fall des 
  76. Unfalls und fährt das Rennen noch einmal. Gute Wachmannschaften sind zwar teuer, aber im Gegenzug 
  77. höchst effektiv. Vor allem für kleinere Teams lohnt es sich, besser ausgestattete Gegner zu infiltrieren - 
  78. je größer der Technologie-Abstand, desto eher lohnt sich der Einsatz von Wirtschaftsspionen. Ein 
  79. laufender Vertrag ist nur sinnvoll, wenn man das nötige Kleingeld hat - ansonsten krallt man sich bei 
  80. Bedarf den besten Sicherheitsmann und läßt ihn bei der Konkurrenz rumschnüffeln. Teams mit hohem 
  81. Technik-Stand sollten durch den Einsatz von Top-Leuten auf jeden Fall dafür sorgen, daß gegnerische 
  82. Rennställe nicht von diesem Umstand profitieren.
  83.  
  84. Marketing-Mix
  85.  
  86. Bei der Suche nach einem goldbehangenen Sponsor sollte man mit Geduld vorgehen; es bringt relativ 
  87. wenig, schon nach den ersten Rennen alle Werbeflächen auf Wagen, Helm oder Anzug längerfristig 
  88. vermietet zu haben, wenn die guten Resultate des Teams noch anstehen. Rennerfolge wirken sich 
  89. dauerhaft auf die Spendierfreude der interessierten Unternehmen aus - auf kurze Sicht sorgt das 
  90. Anwerben von Marketing-Fachleuten für einen Geldbonus. Die Zeitallokation ist eine recht diffizile Sache, 
  91. da man nur schwer vorhersehen kann, wie sich das Interesse und die Zahlungsfreudigkeit der 
  92. umworbenen Firmen entwickeln (s. Extrakasten). Sieht es aus irgendwelchen Gründen danach aus, daß 
  93. die Rennergebnisse in nächster Zeit nicht so üppig ausfallen werden, sollte man die verfügbaren 
  94. Werbeflächen schnellstens unter die Leute bringen.
  95. Um das Image des Rennstalls zu verbessern, sollte man sich alle Werbeartikel gönnen - schließlich 
  96. kosten sie relativ wenig. Auf der anderen Seite können kleinere Teams mit der Vergabe von Lizenzen 
  97. ihre Portokasse etwas aufstocken - um die Kauffreudigkeit zu fördern, sollte man die Zeiteinteilung der 
  98. Marketing-Leute kurzfristig auf Merchandising verlegen.
  99.  
  100. Auf Sponsorensuche
  101. Ohne große Sponsoren wird man nicht lange in der Manege des Formel-1-Zirkus überleben. Mit einem 
  102. kleinen Trick und etwas Kopfrechnen ist es jedoch kein Problem, die höchstmöglichen Zahlungen an 
  103. Land zu ziehen. Zuerst muß man prüfen, welche der in verschiedenen Vermögensklassen organisierten 
  104. Unternehmen im Moment zu beeindrucken sind. Dazu konzentriert man sich auf eine Firma einer 
  105. bestimmten Geldkategorie, zappt durch das nächste Rennen (indem alle Fahrentscheidungen dem 
  106. Computer überlassen werden) und begutachtet die Interessenveränderung. Hat man so die momentan 
  107. höchstmögliche Vermögensklasse ausfindig gemacht, lädt man den Spielstand vor dem Rennen und 
  108. kann sich nun um die Zeitallokation kümmern. Als Faustregel gilt hierbei, daß die Laufzeit eines 
  109. Angebots mit steigendem Interesse einer Firma abnimmt. Je mehr Unternehmen gleichzeitig umworben 
  110. werden, desto geringer ist jedoch das Einzelinteresse (und desto langfristiger sind die Angebote). Im 
  111. Laufe einer Saison kann man durchaus 2 - 3 Firmen der höchstmöglichen Geldkategorie Honig um den 
  112. Bart schmieren - auf diese Weise sind mehr freie Werbeflächen pro Rennen zu verscherbeln, ohne daß 
  113. die Firmen sich über den Verlust an Exklusivität empören.
  114.  
  115. Technische Details
  116.  
  117. Hinter dem unscheinbaren Design-Menü verbirgt sich der mit Abstand anspruchsvollste Spielteil des 
  118. Grand Prix Managers. Grundsätzlich sollte man verschiedene Settings für die Innen- und Außenteile 
  119. erstellen und sie unter einem sinnvollen Namen abspeichern. Die Settings müssen schnelle Kurse mit 
  120. eher geraden Teilstrecken, langsame Kurse mit vielen engen Kurven und einen Mischtyp 
  121. berücksichtigen; außerdem sollten sie abhängig vom technischen Stand regelmäßig aktualisiert werden. 
  122. Vor dem jeweiligen Rennen werden diese Settings dann einfach geladen und eventuell mit etwas 
  123. Feinarbeit auf den konkreten Kurs hin optimiert.
  124. Bestimmte Innenteile wie die Bremsbalance, die Gangeinstellung oder der Benzintank sind 
  125. streckenabhängig auszuwählen, während bei den Innenteilen, die die Ausfallwahrscheinlichkeit 
  126. bestimmen, immer auf die beste Komponente zurückgegriffen werden sollte. Je kurvenreicher eine 
  127. Strecke ist, desto eher sollte die Bremsbalance nach hinten verlagert werden (bis maximal 50-50), damit 
  128. der Fahrer eine bessere Kontrolle in Kurven hat. Die Übersetzung der einzelnen Gänge sollte man nur 
  129. verändern, wenn man sich intensiv mit den Kursen auseinandergesetzt hat und sicher weiß, daß ein Kurs 
  130. beispielsweise einen langen zweiten oder dritten Gang benötigt. Ist eine Strecke berüchtigt für 
  131. exzessiven Materialverschleiß, kann man getrost den leichtesten Tank nehmen und mehrere Boxenstops 
  132. für Reparaturmaßnahmen einplanen. Die Außenteile des F1-Wagens sind wesentlich stärker von der 
  133. Beschaffenheit des anstehenden Kurses abhängig als die Innenteile. Darf beim Schwerpunkt des 
  134. Wagens noch relativ wenig verändert werden, so ist die Auswahl und die Einstellung der Flügel ein 
  135. wesentlicher Geschwindigkeitsfaktor. Grundsätzlich sind die Winkel bei kurvenreichen Strecken relativ 
  136. hoch einzustellen, damit ein hoher Anpreßdruck und dadurch eine hohe Kurvengeschwindigkeit erreicht 
  137. wird - um dem eher hecklastigen Fahren Rechnung zu tragen, ist der hintere Flügel immer etwas höher 
  138. als der vordere anzusetzen. Senkt man den Luftdruck der Reifen, nutzen sie sich schneller ab, erlauben 
  139. jedoch eine höhere Geschwindigkeit; erhöht man ihn, halten zwar die Reifen länger, aber die 
  140. Geschwindigkeit geht in den Keller. Alle übrigen Teile sind in der bestmöglichen Ausfertigung in den 
  141. Wagen zu integrieren. Bevor man im Windkanal die neue Frisur des Wagens austestet, sollte man 
  142. speichern und nach Beendigung der Tests neu laden - so spart man Geld und kann die Ergebnisse 
  143. dennoch auswerten. Welche Innen- oder Außenteile für den Rennstall in der momentanen Situation 
  144. wichtig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Schwache Teams mit erbärmlicher Technik werden 
  145. sehr wahrscheinlich regelmäßig von Rennausfällen heimgesucht - hier lohnt es sich bestimmt, nach den 
  146. Rennen die übelsten Verschleißteile aufzuspüren und dementsprechend für technische Abhilfe zu sorgen. 
  147. Teams mit einer soliden Technik-Basis sollten sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren und über einen 
  148. Technologie-Austausch mit stärkeren Rennställen die übrigen Teile beschaffen. Welche Teile man in 
  149. nächster Zeit in der Werkstatt schnitzen läßt, hängt auch von der Situation auf dem Wirtschaftsspionage-
  150. Markt ab. Lassen sich bestimmte Teile problemlos auch über diese Quelle beziehen, sind die eigenen 
  151. Bemühungen auf einen anderen Bereich zu konzentrieren.
  152.  
  153. Auto-Innereien
  154.  
  155. Folgende Tabelle gibt Auskunft über die Innenteile des Wagens und deren technische Bedeutung.
  156.  
  157. Komponente        Einfluß auf...            Bemerkung
  158.  
  159. Brems-Balance    Kurvenverhalten    bei kurvenreichen Strecken Schwerpunkt nach hinten
  160. Gangzahl        Speed auf Geraden + Kurven    normalerweise 7 Gänge
  161. Gangeinstellung    Speed auf Geraden + Kurven    Auswahl streckenabhängig
  162. Benzintank        Anzahl Boxenstops, Speed    Auswahl streckenabhängig
  163. Elektrik        Ausfallwahrscheinlichkeit    maximal
  164. Kühlsystem        Ausfallws.            maximal
  165. Bremssystem        Kurvenverhalten        maximal
  166. Aufhängung        Ausfallws.            maximal
  167. Getriebe        Ausfallws.            maximal
  168. Kupplung        Ausfallws.            maximal
  169. MMS            Ausfallws. + Speed        maximal
  170. Steuersystem        Ausfallws.            maximal
  171. Gesamtgewicht    Speed                Annäherung an das Minimalgewicht
  172.  
  173. Auto-Äußerlichkeiten
  174.  
  175. Diese Tabelle beschreibt die Außenteile des Formel-1-Boliden und deren Einflüsse auf das 
  176. Fahrverhalten.
  177.  
  178. Komponente        Einfluß auf...        Bermerkung
  179.  
  180. Schwerpunkt        Kurvenverhalten    bei kurvenreichen Strecken Schwerpunkt nach vorne
  181. Ballast            Speed            nötig bei Verlagerung des Schwerpunktes
  182. Flügeleinstellung    Speed            bei kurvenreichen Strecken Winkel hoch einstellen
  183. Flügel            Speed            bei kurvenreichen Strecken maximal
  184. Luftkasten        Ausfallws.        maximal
  185. Reifendruck        Speed + Abnutzung    bei kurvenreichen Strecken Luftdruck senken
  186. Flügelblätter        Ausfallws.        maximal
  187. Schürze        Speed        FIA-Regeln beachten
  188. Abgestuftes Unterteil    Speed            maximal
  189. Seitenkästen        Ausfallws.        maximal
  190. Bugkonus        Speed            FIA-Regeln beachten
  191.  
  192. Build or hire?
  193.  
  194. Für die Neuentwicklung von Autoteilen benötigt man entweder eigene Produktionsstätten oder man 
  195. mietet sich die entsprechenden Behausungen an. Beim Bau von eigenen Anlagen ist zu beachten, daß 
  196. sie frühestens zu Beginn der nächsten Saison zur Verfügung stehen und sich anfangs nur für Teams mit 
  197. fetter Geldbörse lohnen. Außerdem kann man durch den geschickten Einsatz von Spionen dafür sorgen, 
  198. daß Teile, für die besonders teure Anlagen gemietet werden müßten, auf anderem Wege in die Hände 
  199. der Ingenieure gelangen. Für die CAD- und CAM-Anlagen sollte man auf jeden Fall den Bauauftrag 
  200. erteilen, da sie relativ günstig sind und die Arbeit der Designer bzw. Ingenieure wesentlich erleichtern. 
  201. Die Neukonstruktion des Chassis sollte regelmäßig überwacht und eventuell müßten zusätzliche 
  202. Arbeitskräfte bereitgestellt werden - bei 16 Rennen pro Saison muß der Fortschritt pro Rennen ca. 7 % 
  203. betragen. Ist die Konstruktion bis zum Ende der Saison nicht fertig, schnecken die eigenen Jungs den 
  204. Gegnern weit hinterher. Sind ausreichend Ingenieure im Einsatz, sollte das Produktionsprogramm von 
  205. Innen- und Außenteilen möglichst zwei- oder dreigleisig sein. Eigenproduzierte Teile sind qualitativ 
  206. hochwertiger als die Standard-Modelle und wiegen auch wesentlich weniger; auf diese Weise kann man 
  207. das Gesamtgewicht des Wagens an das zulässige Minimalgewicht annähern. Leider verlieren sie am 
  208. Ende der Saison den Eigenproduktionsstatus und werden zu gewöhnlichen Teilen von der Stange.
  209.  
  210. Forschung und Verwicklung
  211.  
  212. Bevor man seine Angestellten mit der Entwicklung bestimmter Fahrhilfen beauftragt, lohnt sich ein Blick 
  213. in das FIA-Regelbuch; momentan verbotene Teile sollten zuerst einmal auf die Warteschleife gelegt 
  214. werden. Wichtig ist das richtige Zusammenspiel von Designer, Ingenieuren und Mechanikern 
  215. (eingehende Post beachten!): es bringt herzlich wenig, die Zeitressourcen unterschiedlich zu verteilen. 
  216. Von den anfangs erlaubten Hilfen sollte man sich zuerst um die Kommunikation kümmern; danach kann 
  217. man sich ruhig mehrgleisig um die Entwicklung der übrigen Komponenten kümmern. Gehört der Spieler 
  218. zur großen Gruppe der unter- und mittelklassigen Rennteams, sollte er vor jedem Rennen seinen besten 
  219. Wachmann als Spion zu technisch lukrativen Gegnern schicken. Auf diese Weise kann man 2-3 
  220. Entwicklungsstufen auf einmal erlangen und hat dabei viel Zeit gespart. Interessante Einzelteile sind 
  221. Getriebe, Aufhängung, Übertragung und die Flügel, da das Mieten von Produktionsstätten hier sehr 
  222. kostenintensiv ist. Schnüffelt man zu lange vergeblich beim gutbewachten Gegner, serviert einem die 
  223. FIA satte Strafen als Dankeschön - vor jedem Spionagegang also immer brav speichern. Bei den 
  224. Verträgen über Einzelteile oder Reifen ist die Devise klar: man nimmt das qualitativ beste Material, das 
  225. einem angeboten wird. Manche Motoren-Hersteller bieten erfolgreichen Teams eine kostenlose Lieferung 
  226. von Motoren an - ansonsten kann es unter Umständen reichlich teuer werden. Erstrebenswerte 
  227. Motorenlieferanten sind Renault, Peugeot, Mercedes oder Ferrari; die Marken Ilmor oder Mugen sind 
  228. dagegen besser dem heimischen Rasenmäher zu überlassen. Den Benzin-Deal sollte man unter 
  229. Beachtung des angemieteten Motors durchziehen.
  230.  
  231. Test the best
  232.  
  233. Sofern man das nötige Kleingeld hat, lohnt sich das Unternehmen von Testfahrten - vorzugsweise auf 
  234. dem Kurs, der als nächster auf dem Rennkalender steht. Auf welche Aspekte man sich bei diesen 
  235. Sonderschichten konzentriert, hängt von den Fähigkeiten der Fahrer und der Beschaffenheit der Strecke 
  236. ab. Überläßt man aus finanziellen Gründen relativ jungfräulichen Piloten das Steuer, sollte man sie durch 
  237. ausgiebige Testfahrten auf lange Sicht mit etwas Erfahrung ausstatten. Enge Kurse mit wenig 
  238. Überholmöglichkeiten sollten von einem guten Startplatz aus angegangen werden; deshalb steht in 
  239. diesem Fall die Vertrautheit mit der Strecke auf dem Übungsprogramm. Ist ein Kurs hingegen berühmt 
  240. für seine Ausfall- und Boxenstop-Quoten, sollte man seine Mechaniker-Mannschaft in das Training 
  241. miteinbeziehen.
  242.  
  243. Kursbeschreibungen
  244.  
  245. Um die Auswahl des richtigen Materials und die nötigen Einstellungen etwas zu erleichtern, gibt 
  246. nachstehende Tabelle Auskunft über die Streckenbeschaffenheit der vorhandenen Kurse.
  247.  
  248. Kursname    Rundenzahl    Charakteristik        Flügeleinstellung
  249.  
  250. Interlagos    71        ausgeglichen        20 
  251. Buenos Aires    72        kurvig            20 
  252. Imola        61        schnell        20             
  253. Catalunya    65        kurvig            45 
  254. Monaco    78        kurvig            55 
  255. Montreal    69        kurvig            40 
  256. Magny Cours    72        ausgeglichen        40 
  257. Silverstone    61        ausgeglichen        20 
  258. Hockenheim    45        schnell        15 
  259. Spa        44        kurvig            15     
  260. Monza        53        ausgeglichen        15 
  261. Estoril        71        ausgeglichen        55 
  262. Nürburgring    67        ausgeglichen        15 
  263. Aida        83        kurvig            65 
  264. Suzuka    53        ausgeglichen        15 
  265. Adelaide    81        ausgeglichen        60 
  266. Hungaroring    77        kurvig            55 
  267. Baltimore    90        schnell        15 
  268. Jerez        69        kurvig            50 
  269. Kyalami    72        schnell        20 
  270.  
  271. Tage des Donners
  272.  
  273. Bevor man nervös schwitzend den Rennen-Button drückt, sollte man noch einen Blick in die FIA-Regeln 
  274. werfen. Wer genug Scheinchen im Sparstrumpf hat, kann ruhig die gesamte Mannschaft zum Rennen 
  275. mitnehmen. Ansonsten kann man guten Gewissens auf Designer + Ingenieure verzichten und 20-30 sehr 
  276. gute Mechaniker in den Bus packen. Da der Computer blöd ist, sollte man sich schon die Zeit nehmen, 
  277. zumindest die beiden Qualifikationsläufe persönlich zu beaufsichtigen; eigenüberwachte Fahrer sind 
  278. eigentlich immer schneller als computergesteuerte. Vor den einzelnen Etappen immer schön die 
  279. Speichermöglichkeit nutzen: auf diese Weise hebelt man den Zufallsgenerator des Programms mitunter 
  280. heftig aus. Die beiden Qualifikationsläufe sind mit frischen Quali-Reifen und jeweils 5 - 7 Litern Benzin 
  281. anzugehen, um die bestmögliche Zeit herauszuholen. Je mehr Wagen sich bei diesen Läufen vor dem 
  282. eigenen Schlitten tummeln, desto schlechter fällt die Zeit aus. Deshalb sollte man einen günstigen (d.h. 
  283. autofreien) Zeitpunkt abwarten, um seinen Schützlingen grünes Licht zu geben, dabei jedoch immer auf 
  284. die zur Verfügung stehende Zeit achten. Als Devise gibt man ihnen "Alles oder nichts" auf den Weg; 
  285. schließlich kann man den Spielstand vor dem Qualilauf noch einmal laden, wenn es einen Fahrer zerlegt 
  286. hat. Beim letzten Aufenthalt in der Boxengasse vor dem eigentlichen Rennen sind möglichst alle 
  287. verschlissenen Einzelteile noch einmal zu ersetzen. Der Benzintank wird vollgeladen und die Pitstop-
  288. Strategie entsprechend ausgeklügelt - die beiden Fahrer sollten keinesfalls in derselben Runde in die 
  289. Boxen brettern. Bei den Reifen sollte im Normalfall der B- oder C-Typ verwendet werden; einsetzende 
  290. Schauer erfordern das Montieren von Regenreifen.
  291.  
  292. Let's race
  293.  
  294. Im eigentlichen Rennen gibt es relativ wenig Möglichkeiten der Einflußnahme. Während des Zeitraffer-
  295. Rennens sollte man fleißig die Informationsanzeige verfolgen. Verflüchtigt sich der Benzinvorrat 
  296. schneller als geplant, ist eine Änderung der Boxenstop-Strategie notwendig; andererseits kann eine 
  297. voraussichtliche Reserve dazu genutzt werden, die Fahrer mittels der Aktionsregler zu einem 
  298. rücksichtsloseren Verprassen des Benzins zu animieren. Sind die Reifen bis zu ca. 30% abgenutzt, muß 
  299. der Wagen in die Box zum Wechsel derselben. Befehle an die Fahrer sind immer situations- und 
  300. streckengemäß auszuwählen: bei materialtötenden Kursen ist es sinnvoll, keine Anweisungen zu erteilen, 
  301. die den Wagen noch stärker fordern - als Besitzer eines schwächeren Teams sollte man vielmehr auf 
  302. Ausfälle hoffen. Da es bei den meisten Rennen schnell zu Überrundungen kommt, kann man den 
  303. schlechtplazierteren zweiten Fahrer durchaus anweisen, aggressive Bremstechniken anzuwenden; auf 
  304. diese Weise hat der besserplazierte Fahrer die Chance, einige Zeit gutzumachen. Ansonsten hängt die 
  305. Auswählen der Stallorder ganz von der Qualität des Wagens und der Fahrer ab. Funkt ein Pilot die Boxen 
  306. wegen eines größeren Materialproblems an, muß er bei der nächsten Gelegenheit die Mechaniker 
  307. aufsuchen, um weiter im Rennen bleiben zu können. Da man bei diesem Boxenstop auch gleich die 
  308. Reifen und den Benzintank überprüft, muß die Pitstop-Strategie entsprechend geändert werden. Meldet 
  309. sich der Wetterfrosch via TV wiederholt mit Regenmeldungen, sollte man dem Beispiel der übrigen 
  310. Teams folgen und Regenreifen aufziehen.
  311.  
  312. Der Bug-Report
  313. Leider zieht sich eine ganze Reihe häßlicher Bugs wie ein roter Faden durch den Grand Prix Manager. Im 
  314. Hauptrennen sollte man es möglichst vermeiden, den Zeitrafferbutton ganz nach rechts zu schieben, da 
  315. das Programm ansonsten Schwierigkeiten bei der Rundenberechnung bekommt und Fahrzeuge 
  316. zusammenkleben. Als Bug muß man auch das Gehalt von Testfahrer Nigel Mansell bezeichnen, denn 
  317. selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, 16 Millionen für 
  318. dessen Belustigung aufzutreiben - Williams sollte vorerst nicht das Ziel der managerlichen Träume sein. 
  319. Schließlich muß man sich sehr davor hüten, während der Saison "krumme" Vertragslängen mit einem 
  320. bestehenden Fahrer auszuhandeln. Selbst wenn die übrigen Positionen korrekt mit Nachfolgern besetzt 
  321. wurden, sind diese zu Beginn der neuen Saison einfach aus dem Programm verschwunden und man 
  322. steht mit leeren Händen da. Um den Schaden zu begrenzen, verfrachtet man den Übeltäter vor dem 
  323. letzten Rennen auf den Testfahrerplatz; so bekommt man wenigstens einen der verpflichteten Fahrer zu 
  324. Beginn der neuen Saison. Rundenzeiten werden mitunter im Hexadezimal-Code angegeben und mache 
  325. Texte des Beraters passen nicht in die dafür vorgesehenen Boxen. MicroProse hat ein Update zur 
  326. deutschen Version angekündigt, das wir natürlich sofort nach Erhalt auf der Cover-CD veröffentlichen. 
  327. Pole Position ist programmtechnisch zwar etwas ausgereifter als der Konkurrent von MicroProse, bleibt 
  328. jedoch nicht völlig von Bugs verschont. Auch hier sollte man den Vorspul-Knopf möglichst weiträumig 
  329. umgehen, da sich das Programm ansonsten schon gerne mal aufhängt. Wer bei der schnellen 
  330. Ergebnisberechnung des Qualifikationlaufes auf einen Absturz tippt und einen Warmstart durchführt, wird 
  331. danach monströse Swap-Dateien mit der Endung *.swp im Pole-Position-Verzeichnis vorfinden. Diese 
  332. lassen sich jedoch glücklicherweise bedenkenlos löschen und haben keinen Einfluß auf Savegames. 
  333. Etwas ärgerlich ist auch, daß der Zukauf eines veralteten Teiles dafür sorgt, daß alle weiterentwickelten 
  334. Teile im Lager zurückgestuft werden.
  335.  
  336. Die Tastaturbelegung
  337. Folgende Tastaturkürzel ermöglichen den Zugang zu den elf Hauptmenüs des Grand Prix Managers - in 
  338. Pole Position kann man dagegen nur mit der Maus navigieren.
  339. 1 - Design
  340. 2 - Personal
  341. 3 - Ergebnisse
  342. 4 - Forschung + Entwicklung
  343. 5 - Sponsoren
  344. 6 - Meldungen
  345. 7 - Testfahrten
  346. 8 - Finanzen
  347. 9 - Rennen
  348. w - Büro
  349. e - Verträge
  350.  
  351. Pole Position
  352.  
  353. Nachdem Sie nun alle Grundlagen kennen, um als Grand Prix-Manager zu höchsten Ehren zu kommen, 
  354. widmet sich der zweite Teil dieses Games Guides nun den Hindernissen, die sich einem Spieler auf dem 
  355. Weg zur Pole Position in den Weg stellen. Gleichgültig, welches Spiel Sie nun im Schrank stehen haben, 
  356. sind beide Abschnitte dieses Artikels auf jeden Fall von Interesse für Sie.
  357.  
  358. Der Start
  359.  
  360. Zu Beginn darf man sich ruhig einen voll ausgebauten Rennstall mit Monster-Etat als Opfer aussuchen, 
  361. um damit die ersten Erfahrungen im F1-Zirkus zu sammeln. Sind die Elemente des Spiels nach einigen 
  362. Rennen verinnerlicht, lockt der Aufbau eines unbekannteren Teams mit anfangs geringen finanziellen 
  363. Möglichkeiten.
  364.  
  365. Banküberfall
  366.  
  367. Der Weg zur Bank gehört selbstverständlich zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen des Managers. 
  368. Die Hausbank sollte dabei erste Wahl sein, da sie immer die günstigsten Zinssätze anbietet (auch wenn 
  369. die Kreditwürdigkeit bei jeder Bank auf dem gleichen Niveau ist). Als Faustregel gilt dabei, daß der 
  370. Zinssatz mit zunehmendem Kreditbetrag sinkt. Die Verhandlungen sollten keinesfalls übereilt 
  371. vorgenommen werden, da die Angebote der Hausbank ständigen Schwankungen unterworfen sind. Mit 
  372. etwas Geduld und mehrmaligen Anfragen bekommt man so einen wirklich günstigen Kredit verpaßt. 
  373. Möchte der Spieler bei einem anderen Institut fremdgehen, so fängt er oben in der Bankenübersicht an, 
  374. da hier in der Regel die Zinssätze noch am besten sind. Bis zum Ablauf des Kreditvertrages muß dann 
  375. genügend Geld beschafft werden, da der Kredit am Fälligkeitstag inklusive des Tilgungsbetrages 
  376. abgebucht wird. Begüterte Manager können natürlich Termingelder anlegen. Auch hier ändern sich die 
  377. Angebote mit jeder neuen Anfrage - mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick setzt es nach Ablauf der 
  378. festgelegten Frist einen großen Batzen Bares. Während der Saison sollte man möglichst eine Laufzeit 
  379. von 30 Tagen wählen, während es in der Winterpause je nach Investitionsvorhaben auch 90 Tage sein 
  380. können.
  381.  
  382. Das leidige Personal
  383.  
  384. Der Personalpolitik kommt eine große Bedeutung zu, da ein gutes Auto nicht von alleine entsteht und 
  385. auch nicht von selbst fährt. Bei der Auswahl der Piloten sollte man auf ein möglichst geringes Gewicht, 
  386. ein nicht zu hohes Alter und auf den Charakter achten. Risikobereitschaft ist zwar schön, manchmal aber 
  387. auch etwas nervig, wenn der Fahrer ständig Autos verschrottet. Hier gilt, daß jüngere, ledige und 
  388. kinderlose Piloten eher dem Risiko frönen werden. Plant man schon für die nächste Saison, selektiert 
  389. man die Fahrer am besten mittels des Buttons "ohne Vertrag" - hier finden sich ab dem ersten August 
  390. eines Jahres auch alle momentan beschäftigten Fahrer, die noch keinen neuen Vertrag besitzen.
  391. Der optimale Konstruktionschef sollte möglichst zwei Spezialgebiete, keine Beteiligungswünsche und 
  392. wenig frühere Arbeitgeber haben; außerdem kann etwas Erfahrung und ein gutes Führungsverhalten 
  393. nicht schaden. Während der Saison sollte man ihn nicht auswechseln, da sonst alle laufenden 
  394. Entwicklungen mit ihm über den Jordan gehen. Die Boxen- und Werkstattcrew sowie der Personalchef 
  395. bzw. Rennleiter sind abhängig vom Geldbeutel auszuwählen. Geht die Moral der Mannschaft in den 
  396. Keller und wird die Krankenliste immer länger, wird es Zeit, sich um das Streßsystem zu kümmern. 
  397. Neben der Möglichkeit einer Arbeitszeitverkürzung kann man jedoch auch gut bezahlte Sonderschichten 
  398. verordnen, um einem bestimmten Projekt etwas Unterstützung angedeihen zu lassen. Die Zeiteinteilung 
  399. für die Fahrer und das Boxenteam sollte abhängig von den Ergebnissen des Vormonats getroffen 
  400. werden.
  401.  
  402. Sponsorenbewirtschaftung
  403.  
  404. Ohne Sponsoren wird ein F1-Manager relativ schnell zahlungsunfähig, weshalb man sich rechtzeitig um 
  405. selbige bemühen muß. Normalerweise ist ein Top-Makler auch sein Geld wert, weshalb man ihm das 
  406. Anschaffen von Angeboten überlassen sollte. Die Laufzeit eines Sponsorenvertrages sollte dabei ein Jahr 
  407. betragen, da man sich gerade zu Beginn einer Karriere nicht langfristig binden darf - durch mehrmaliges 
  408. Makleranwählen stellt es auch kein Problem dar, diese Laufzeit zu erreichen. Außerdem sollte der 
  409. Manager anfangs eher auf hohe Grundsummen achten und weniger auf Prämien; wenn Rennerfolge 
  410. aufgrund der Umstände wahrscheinlich sind, kommt der Prämienausrichtung eine wesentlich größere 
  411. Bedeutung zu. Bevor man um den Preis für einzelne Werbeflächen feilscht, ist Speichern angesagt. Das 
  412. optimale Ausklügeln der Werbepartner bedarf einiges an Rechenarbeit und Ausprobieren, da ein 
  413. übergangener Sponsor bei einer bestimmten Fläche nicht zwingend von der Sponsorenbühne abtritt; 
  414. außerdem muß berechnet werden, ob ein Angebot für mehrere Flächen besser ist als die jeweiligen 
  415. Einzelangebote. Den Erlösen aus Merchandising-Aktionen kommt eine eher untergeordnete Bedeutung 
  416. zu. Eine konstante Teamleistung vorausgesetzt, orientiert sich der VK-Preis an den Verkaufszahlen des 
  417. Vormonats. Bei guten Teamergebnissen kann man die Gewinnschraube guten Gewissens höher 
  418. ansetzen.
  419.  
  420. Schnäppchenjäger
  421.  
  422. Kleineren Teams ohne ausreichende Entwicklungskapazitäten bleibt der Gang zum Teilegebrauchtmarkt 
  423. kaum erspart. Vorher lohnt sich aber der Blick auf die Rennergebnisse der letzten Saison, da man auf 
  424. diese Weise erfährt, mit welchen Teilen der Weltmeister gefahren ist - und diese können gerade für ein 
  425. Anfängerteam nicht die schlechtesten sein. Beim Teile-Einkauf ist zu beachten, daß das Chassis in 
  426. Übereinstimmung mit der Zylinderzahl des anvisierten Motors ausgewählt wird. Darüber hinaus sollten 
  427. sowohl Karosserie als auch Spoiler aus Kompatibilitätsgründen vom gleichen Hersteller stammen. 
  428. Welche Bremsenkonstruktion man in den Einkaufskorb packt, ist eher Nebensache; bei Kohlefaser-
  429. Bremsen ist im Vergleich zum Eisenmodell immerhin die Wahrscheinlichkeit größer, daß sie ein ganzes 
  430. Rennen überstehen. Lassen es die finanziellen Mittel jedoch zu, sollte man mit geeigneten Zulieferern 
  431. entsprechende Verträge aushandeln. Diese liefern die Teile in der Regel nur in der Qualitätsstufe aus, die 
  432. das Entwicklungsteam bis zum nächsten Rennen erreicht hat. Durch mehrmaliges Einholen eines 
  433. Angebots kann man die Höhe des Rabatts beeinflussen. Darüber hinaus wird der Rabatt wesentlich 
  434. höher, wenn erste Rennerfolge erreicht wurden. Aus diesem Grund sollte man zu Beginn einer Saison 
  435. eher kurze Laufzeiten aushandeln, um später in den Genuß eines höheren Rabattes zu kommen. Bei der 
  436. Bestimmung der Liefermengen sollte man sich an den pro Rennen durchschnittlich benötigten Teilen 
  437. (siehe Extrakasten), an der aktuellen Lagerkapazität und an den Reparaturmöglichkeiten orientieren. Bei 
  438. zu hohen Lieferungen ist das Lager schnell voll, und die Lieferanten müssen abgewiesen werden. Auf 
  439. diese Weise nehmen alte Entwicklungsstufen grundlos wichtigen Platz weg und müssen mit Verlust 
  440. verkauft werden. Ein vernünftiges Reifensortiment sollte zwar relativ ausgewogen sein, muß aber 
  441. beispielsweise nicht zwingend Regenreifen enthalten - diese lassen sich auch an Ort und Stelle im 
  442. Teilemarkt besorgen.
  443.  
  444. Die besten Einzelteile/Transport-Tips
  445.  
  446. Nachfolgend werden alle Einzelteile aufgelistet, die auf dem Teilemarkt die beste Qualität versprechen. 
  447. Außerdem erfährt man hier, wie viele Teile erfahrungsgemäß in den Transporter zu laden sind (zusätzlich 
  448. zu den vormontierten Teilen an den Rennwagen), um nicht schon nach den Trainungsrunden aufgeben 
  449. zu müssen.
  450.  
  451.             Empfehlung        Anzahl pro Rennen
  452. Motor            Renault RS7        2-4
  453. Chassis        Williams Monocoque    2-4
  454. Karosserie        Benetton        2-4
  455. Bremsen        Williams        4
  456. Getriebe        Benetton G11        4
  457. Aufhängung        SynTrac VR12        2-4
  458. Kühlsystem        PowerFrost        2-4
  459. Motorelektronik    Williams        2
  460. Spoiler        Williams        2-4
  461. Reifen            Einheitsartikel        10-12
  462.  
  463. Fluch der Technik
  464.  
  465. In der Entwicklungsabteilung wird viel Geld verbraten, vor allem wenn man einen hohen Anfangsetat 
  466. genehmigt hat. Aus diesem Grund sollte die Auslastung nie 85-90% unterschreiten und der Etat lieber 
  467. projektbezogen permanent aufgestockt werden. Bei der Einstellung der Entwicklungsprioritäten sollte 
  468. man die Zeit bis zum nächsten Rennen beachten und nicht zu breitgefächert forschen; manchmal lohnt 
  469. es sich, bestimmte Projekte zu forcieren, damit der Zulieferer diese rechtzeitig auf den Weg schicken 
  470. kann. Außerdem sollten bevorzugt die Spezialgebiete des Chefkonstrukteurs berücksichtigt und auch 
  471. Prototypen nicht übersehen werden. In der Werkstatt angekommen, kann man es dem zuständigen Leiter 
  472. durchaus überlassen, die notwendigen Reparaturen selbständig durchzuführen. Voraussetzung dafür ist 
  473. jedoch ein Lager, das auch vollständig funktionstüchtige Teile beherbergt. Nach jedem Rennen bzw. 
  474. jeder Generalüberholung sollte man deswegen gleich einen Blick in das Lager werfen, um die 
  475. entsprechenden Teile zu reparieren oder sie gegebenenfalls zu verkaufen bzw. zu verschrotten. Die 
  476. Reparatur muß dabei über die Ansteuerung der einzelnen Teile vollzogen werden, da man nur auf diese 
  477. Weise eine Rückmeldung bekommt, wenn ein beschädigtes Teil nicht mehr repariert werden kann. 
  478. Außerdem sind entwicklungstechnisch rückständige Teile auszumustern und kurzfristige Unterbestände 
  479. über den Teilemarkt auszugleichen. Am Motorenprüfstand lassen sich die Qualität eines Motors 
  480. austesten und bestimmte Grundparameter variieren. Bevor sich der Manager jedoch an eine 
  481. Veränderung der Drehzahl, des Benzingemischs oder des Hubraums wagt, sollte er schon 
  482. Rennerfahrungen hinter sich haben. Ein qualitativ ausgereifter Motor verträgt eine leichte Erhöhung der 
  483. Drehzahl oder eine (meistens illegale) Erhöhung des Hubraums, während erste Entwicklungsstufen nicht 
  484. damit konfrontiert werden sollten. Ein höherer Treibstoffanteil im Benzin führt zu einem höheren 
  485. Verbrauch bzw. Motorverschleiß und ist deshalb mit Vorsicht zu genießen.
  486.  
  487. Auf der Rennstrecke
  488.  
  489. Bevor es endlich an die Rennstrecke gehen kann, müssen noch ausreichend Einzelteile eingepackt 
  490. werden, um überhaupt Siegchancen zu haben (s. Extrakasten). Wer es sich leisten kann, sollte zwei 
  491. vollmontierte Rennwagen plus Ersatzteile für Qualifikation und Hauptrennen auf den Weg schicken; das 
  492. Ersatzauto ist eigentlich unnötig, wenn man vor dem Abtransport gespeichert hat.
  493. Vor den einzelnen Läufen sollte der Manager immer die Streckeninfo im Tower abrufen, um den 
  494. Reifentyp und die Spoilerstellungen besser abschätzen zu können. Je höher die Temperatur ist, desto 
  495. härter sollte der Reifentyp und desto höher die Spoiler sein. Bei Regen wird das Rennen langsamer, 
  496. weshalb die Spoiler höher einzustellen sind. Außerdem steht vor jedem Lauf die Generalüberholung aller 
  497. Rennwagen auf dem Programm, um mit dem bestmöglichen Material auf die Strecke gehen zu können.
  498. Bei den Grundeinstellungen des Fahrzeugs kann man sich durchaus auf den Ratschlag des Rennleiters 
  499. verlassen. Es lohnt sich jedoch immer, die nach Testlauf und Qualifikation gewonnenen Erkenntnisse an 
  500. Getriebe und Spoiler auszuprobieren. Dreht der höchste Gang auf einem relativ schnellen Kurs 
  501. beispielsweise ständig im roten Bereich, lohnt sich die Wahl einer längeren Übersetzung; außerdem 
  502. sollte man die Fahrer mit unterschiedlichen Spoilereinstellungen in den Probelauf schicken, um auf diese 
  503. Weise Rückschlüsse auf die optimale Justierung ziehen zu können.
  504. Die Qualifikation dauert ca. 30 Minuten und ist in der mittleren Geschwindigkeit zu betrachten. Nach ca. 
  505. 15 Minuten gehen die meisten Fahrer an die Box, weshalb der Manager hier das Startsignal geben sollte. 
  506. Als Besitzer eines Anfängerteams lohnt es sich mitunter, nach einer schlecht gelaufenen Qualifikation 
  507. nochmals zu laden, da die Ergebnisse teilweise sehr unterschiedlich ausfallen. Nach der Quali hat man 
  508. die Möglichkeit, sich bevorzugt über vorderplazierte Teams oder Fahrer zu beschweren und sie damit 
  509. nervös zu machen - bitte vorher speichern, da auch das eigene Team eine Strafe verpaßt bekommen 
  510. kann.
  511.  
  512. Die Rennstrecken
  513. Da die tatsächliche Einstellung der Spoiler auch vom Wetter abhängig ist, sollen folgende Werte nur eine 
  514. grobe Orientierung für die weiteren Justierungen des Spielers darstellen.
  515.  
  516. Kursname    Rundenzahl    Spoiler    Übersetzung
  517.  
  518. Interlagos    71        10         kurz
  519. Buenos Aires    52        10         kurz
  520. Imola        61        7         lang    
  521. Barcelona    65        11         kurz
  522. Monaco    78        10         kurz
  523. Montreal    69        5         kurz
  524. Magny Cours    72        6         mittel
  525. Silverstone    59        3         lang
  526. Hockenheim    45        2         lang
  527. Ungarn    77        9         kurz
  528. Spa        44        6         lang    
  529. Monza        53        4         kurz
  530. Estoril        71        7         mittel
  531. Nürburgring    68        10         mittel
  532. Aida        83        9         kurz
  533. Suzuka    53        6         lang
  534. Adelaide    79        9         mittel
  535.  
  536. Das eigentliche Rennen
  537.  
  538. Um die Rennfahrer zu motivieren, darf man ihnen keine unrealistischen Ziele vorgeben - das bewirkt 
  539. eher das Gegenteil. Außerdem sollte eine gesunde Rivalität unter den Fahrern geschürt werden, indem 
  540. man immer den trainingsbesten Piloten an Position 1 setzt. Beim Ausknobeln der Boxenstop-Strategie ist 
  541. zu beachten, daß nicht beide Autos in der gleichen Runde in die Box fahren; darüber hinaus muß die 
  542. Betankung immer auf das Minimum beschränkt werden und knapp im roten Bereich liegen. Bei kurzen 
  543. Rennen ist es manchmal sinnvoll, nur einen Boxenstop einzulegen; selbstverständlich dürfen dann aber 
  544. nur A-Reifen aufgezogen werden. Ansonsten reichen zwei Stops in der Regel aus, auch wenn man D-
  545. Reifen verwendet. Das Tuning ist relativ witzlos und darf 1 - 2 Maßnahmen nicht übersteigen - 
  546. andernfalls droht eine Sperre über mehrere Rennen. Die langsame Ansicht im Rennen ist zwar nett 
  547. anzusehen, für das Endergebnis der Fahrer aber wenig ausschlaggebend, da die Möglichkeiten der 
  548. Einflußnahme sehr eingeschränkt sind. Die mittlere Geschwindigkeit erlaubt immerhin das Überwachen 
  549. der Boxenstops; hier sollte man sich auf das Betanken des Fahrzeugs und das Wechseln der Reifen 
  550. beschränken, da ein Austausch der übrigen Teile unglaublich zeitaufwendig sein kann.
  551.  
  552. Im Vergleich
  553. Wer nicht das Geld für beide F1-Simulationen im Sparstrumpf hat, kann sich mit Hilfe dieses 
  554. Einkaufsratgebers darüber informieren, welches Spiel besser zu den eigenen Vorlieben paßt. 
  555. Grundsätzlich sind die Arbeitsbereiche des Managers in beiden Programmen relativ ähnlich. Wo 
  556. MicroProse aber eher den technischen Aspekt in den Vordergrund stellt, versucht Ascon, auch das 
  557. Unterhaltungsargument nicht zu übergehen. Wer also lieber knochentrockene Wirtschaftssimulationen 
  558. auf die Festplatte packt, sollte sich den Grand Prix Manager gönnen; Freunde der gepflegten 
  559. Unterhaltung sind jedoch besser bei Pole Position aufgehoben, das auch die etwas größere 
  560. Optionsvielfalt bietet. Was das Handbuch angeht, bleibt das Spiel von Ascon klarer Sieger. Neben den 
  561. eigentlichen Features erfährt man hier einige nette Geschichten aus der F1-Welt und zahlreiche Tips fürs 
  562. Spielgeschehen. Der Grand Prix Manager hakt zwar brav alle Bereiche des Managerlebens ab, gibt dem 
  563. Käufer aber kaum echte Ratschläge mit auf den Weg.
  564.  
  565. Thilo Bayer
  566.