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- Spieletips
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- Grand Prix Manager - Pole Position
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- Der Formel-1-Zirkus ist ein heißes Pflaster für alle angehenden Grand Prix-Manager. Mit Hilfe dieses
- Games Guides stellt es jedoch kein Problem dar, die richtigen Personal- und Finanzentscheidungen zu
- treffen, notwendige Sponsoren zu ködern und mit einem technisch ausgereiften Traumauto die
- Konkurrenz zu schocken.
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- Nachdem MicroProse 1993 mit Formula One Grand Prix das nervenaufreibende Fahrgeschehen der
- Formel 1 live aus dem Cockpit der Boliden übertrug, war es lange Zeit still um die Rennambitionen der
- Simulationsspezialisten. Damit sich die Formel-1-Lizenz auch ordentlich lohnt, gibt es mit dem Grand
- Prix Manager und dem Formula One-Nachfolger nun in kürzester Zeit gleich zwei Spiele rund um die
- sprit- und reifenfressende Welt der PS-Monster. Zudem schickt Ascon mit Pole Position einen weiteren
- heißen Kandidaten im Rennen um die beste F1-Wirtschaftssimulation auf die Piste. Im folgenden werden
- die Leser mit allen Aufgaben eines F1-Managers konfrontiert, damit sie kommenden Entscheidungen
- gelassen entgegensehen können. In chronologischer Reihenfolge wird dabei zuerst der Grand Prix
- Manager auseinandergeschraubt, um anschließend Ascons Pole Position zu erobern.
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- Grand Prix Manager
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- Bevor man eine Langzeitkarriere anstrebt, sollten die fünf Kurzszenarien als Einstieg absolviert werden.
- Da diese unterschiedliche Ausgangspositionen haben, lernt der angehende Top-Manager relativ schnell,
- das mehr oder weniger knappe Geld sinnvoll einzusetzen. Außerdem entwickelt man so ein Gespür für
- den Umgang mit dem Personal und kann eher abschätzen, an welchen technischen Details man
- schwerpunktmäßig arbeiten muß. Derart gestählt kann sich der Spieler ruhigen Gewissens an sein
- Lebenswerk im Formel-1-Zirkus wagen.
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- Personal Affairs
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- Im Personalbereich stehen kurz- und längerfristige Entscheidungen von Bedeutung an. Die Zahl und
- Qualität der Assistenten hängt dabei unmittelbar von der Finanzlage des Rennstalls ab - Teams mit
- schwachem Geldbeutel sollten eher mittelklassiges Personal einstellen, gutbetuchte Vereine können sich
- dagegen mit erstklassigen Lohnknechten eindecken. Die Personalpolitik wird aber auch von den
- momentanen Aktivitäten des Managers beeinflußt. Ist man gerade auf der Suche nach einem dicken
- Sponsor, lohnt sich eventuell der Einkauf von Marketing-Experten. Hinkt die Crew bei der Konstruktion
- des neuen Chassis hinter dem Zeitplan her, sollte man das Anwerben von zusätzlichen Design-
- Hilfskräften in Erwägung ziehen. Sind diese kurzfristigen Entscheidungen noch jederzeit veränderbar, so
- kommt den langfristigen Verträgen mit den Oberhäuptern der einzelnen Abteilungen und den Fahrern
- eine wesentlich größere Bedeutung zu. Deshalb sondiert man rechtzeitig den Personalmarkt und fragt bei
- interessanten Leuten an, zu welchen Bedingungen sie zu einem Wechsel bereit sind. Das Programm
- bewertet die Personen übrigens ziemlich undurchsichtig in folgender abstufender Reihenfolge: As -
- Überragend - Hervorragend - Großartig - Ausgezeichnet - Sehr gut - Gut - Recht gut - Brauchbar.
- Die Positionen der einzelnen Fahrer sind vom Computer nicht immer optimal ausgewählt, weshalb sich
- ein Studium der fahrerischen Fähigkeiten bezahlt macht. Es gibt viele teure Gurken, die man besser zum
- nächsten Arbeitsamt schickt oder auf den deprimierenden Testfahrer-Platz verfrachtet. Leider werden
- Fahrer, die eine Position nach hinten wandern, leicht demoralisiert; Verhandlungen mit Spitzenfahrern
- erfordern aber mitunter das Jonglieren mit Positionen. Sinkt die Moral eines Fahrers im Laufe der Saison
- auf "sehr niedrig", schiebt man ihn auf den Testfahrerplatz und dann wieder auf die alte Position - schon
- steigt seine Motivation wieder.
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- Das Who's Who der Fahrer
- Die alte Binsenweisheit "teuer = gut" bewahrheitet sich beim Betrachten des Fahrerkataloges nur
- eingeschränkt - es lohnt sich also allemal, die Möchtegernstars etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
- Von den Fähigkeiten her ist Schumacher (Benetton) mit Abstand der beste Fahrer; er wird gefolgt von
- Berger (Ferrari), Mansell (McLaren), Alesi (Ferrari), Hill (Williams), Hakkinen (McLaren) und Brundle
- (Ligier). Leider liegen die Anfangsgehälter dieser Jungs auch zum Teil weit jenseits der Millionengrenze -
- 16 Millionen für den alternden Mansell als Fahrer auszugeben, gehört wohl kaum zu den klügsten
- Finanzentscheidungen. Es gibt jedoch auch einige echte Schnäppchen unter den Fahrern - meist handelt
- es sich um nicht mehr ganz taufrische Veteranen, die ihr Gnadenbrot (unverdientermaßen) als
- Testpiloten verdienen. Teams mit einem dünnen Geldbeutel sollten sich um Almare (Redford), de
- Cesaris (Tyrrell) oder Alboreto (Footwork) bemühen; weitere Fahrer mit einem hervorragenden Preis-
- Leistungs-Verhältnis sind Coulthard (Williams), Barichello (Jordan) und Badoer (Minardi). Bei dieser
- Aufstellung ist jedoch zu beachten, daß die Fähigkeitenwerte im Laufe der Zeit gewissen Auf- oder
- Abwertungen unterworfen sind.
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- Money for nothing
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- Der Gang zur Bank lohnt sich nur, wenn mittelfristig gesehen anderweitige Einnahmequellen in Aussicht
- sind - ansonsten werden die fixen Rückzahlungsraten sehr schnell das Manager-Grab schaufeln.
- Zusatzkredite sind weiträumig zu umfahren - sie erhöhen den Zinssatz schon bestehender
- Schuldnerverträge. Die Fahrer sind zwangsweise haftpflichtversichert; darüber hinaus sollten die beiden
- Rennfahrer (nicht unbedingt der Tester) auch gegen Verletzungen versichert werden. Den Verlust-Fall
- kann man sich getrost schenken und die horrenden Prämien für die qualitativ hochwertigen Fahrer
- sparen: da man sowieso ständig speichern sollte, lädt man einfach den alten Spielstand im Fall des
- Unfalls und fährt das Rennen noch einmal. Gute Wachmannschaften sind zwar teuer, aber im Gegenzug
- höchst effektiv. Vor allem für kleinere Teams lohnt es sich, besser ausgestattete Gegner zu infiltrieren -
- je größer der Technologie-Abstand, desto eher lohnt sich der Einsatz von Wirtschaftsspionen. Ein
- laufender Vertrag ist nur sinnvoll, wenn man das nötige Kleingeld hat - ansonsten krallt man sich bei
- Bedarf den besten Sicherheitsmann und läßt ihn bei der Konkurrenz rumschnüffeln. Teams mit hohem
- Technik-Stand sollten durch den Einsatz von Top-Leuten auf jeden Fall dafür sorgen, daß gegnerische
- Rennställe nicht von diesem Umstand profitieren.
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- Marketing-Mix
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- Bei der Suche nach einem goldbehangenen Sponsor sollte man mit Geduld vorgehen; es bringt relativ
- wenig, schon nach den ersten Rennen alle Werbeflächen auf Wagen, Helm oder Anzug längerfristig
- vermietet zu haben, wenn die guten Resultate des Teams noch anstehen. Rennerfolge wirken sich
- dauerhaft auf die Spendierfreude der interessierten Unternehmen aus - auf kurze Sicht sorgt das
- Anwerben von Marketing-Fachleuten für einen Geldbonus. Die Zeitallokation ist eine recht diffizile Sache,
- da man nur schwer vorhersehen kann, wie sich das Interesse und die Zahlungsfreudigkeit der
- umworbenen Firmen entwickeln (s. Extrakasten). Sieht es aus irgendwelchen Gründen danach aus, daß
- die Rennergebnisse in nächster Zeit nicht so üppig ausfallen werden, sollte man die verfügbaren
- Werbeflächen schnellstens unter die Leute bringen.
- Um das Image des Rennstalls zu verbessern, sollte man sich alle Werbeartikel gönnen - schließlich
- kosten sie relativ wenig. Auf der anderen Seite können kleinere Teams mit der Vergabe von Lizenzen
- ihre Portokasse etwas aufstocken - um die Kauffreudigkeit zu fördern, sollte man die Zeiteinteilung der
- Marketing-Leute kurzfristig auf Merchandising verlegen.
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- Auf Sponsorensuche
- Ohne große Sponsoren wird man nicht lange in der Manege des Formel-1-Zirkus überleben. Mit einem
- kleinen Trick und etwas Kopfrechnen ist es jedoch kein Problem, die höchstmöglichen Zahlungen an
- Land zu ziehen. Zuerst muß man prüfen, welche der in verschiedenen Vermögensklassen organisierten
- Unternehmen im Moment zu beeindrucken sind. Dazu konzentriert man sich auf eine Firma einer
- bestimmten Geldkategorie, zappt durch das nächste Rennen (indem alle Fahrentscheidungen dem
- Computer überlassen werden) und begutachtet die Interessenveränderung. Hat man so die momentan
- höchstmögliche Vermögensklasse ausfindig gemacht, lädt man den Spielstand vor dem Rennen und
- kann sich nun um die Zeitallokation kümmern. Als Faustregel gilt hierbei, daß die Laufzeit eines
- Angebots mit steigendem Interesse einer Firma abnimmt. Je mehr Unternehmen gleichzeitig umworben
- werden, desto geringer ist jedoch das Einzelinteresse (und desto langfristiger sind die Angebote). Im
- Laufe einer Saison kann man durchaus 2 - 3 Firmen der höchstmöglichen Geldkategorie Honig um den
- Bart schmieren - auf diese Weise sind mehr freie Werbeflächen pro Rennen zu verscherbeln, ohne daß
- die Firmen sich über den Verlust an Exklusivität empören.
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- Technische Details
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- Hinter dem unscheinbaren Design-Menü verbirgt sich der mit Abstand anspruchsvollste Spielteil des
- Grand Prix Managers. Grundsätzlich sollte man verschiedene Settings für die Innen- und Außenteile
- erstellen und sie unter einem sinnvollen Namen abspeichern. Die Settings müssen schnelle Kurse mit
- eher geraden Teilstrecken, langsame Kurse mit vielen engen Kurven und einen Mischtyp
- berücksichtigen; außerdem sollten sie abhängig vom technischen Stand regelmäßig aktualisiert werden.
- Vor dem jeweiligen Rennen werden diese Settings dann einfach geladen und eventuell mit etwas
- Feinarbeit auf den konkreten Kurs hin optimiert.
- Bestimmte Innenteile wie die Bremsbalance, die Gangeinstellung oder der Benzintank sind
- streckenabhängig auszuwählen, während bei den Innenteilen, die die Ausfallwahrscheinlichkeit
- bestimmen, immer auf die beste Komponente zurückgegriffen werden sollte. Je kurvenreicher eine
- Strecke ist, desto eher sollte die Bremsbalance nach hinten verlagert werden (bis maximal 50-50), damit
- der Fahrer eine bessere Kontrolle in Kurven hat. Die Übersetzung der einzelnen Gänge sollte man nur
- verändern, wenn man sich intensiv mit den Kursen auseinandergesetzt hat und sicher weiß, daß ein Kurs
- beispielsweise einen langen zweiten oder dritten Gang benötigt. Ist eine Strecke berüchtigt für
- exzessiven Materialverschleiß, kann man getrost den leichtesten Tank nehmen und mehrere Boxenstops
- für Reparaturmaßnahmen einplanen. Die Außenteile des F1-Wagens sind wesentlich stärker von der
- Beschaffenheit des anstehenden Kurses abhängig als die Innenteile. Darf beim Schwerpunkt des
- Wagens noch relativ wenig verändert werden, so ist die Auswahl und die Einstellung der Flügel ein
- wesentlicher Geschwindigkeitsfaktor. Grundsätzlich sind die Winkel bei kurvenreichen Strecken relativ
- hoch einzustellen, damit ein hoher Anpreßdruck und dadurch eine hohe Kurvengeschwindigkeit erreicht
- wird - um dem eher hecklastigen Fahren Rechnung zu tragen, ist der hintere Flügel immer etwas höher
- als der vordere anzusetzen. Senkt man den Luftdruck der Reifen, nutzen sie sich schneller ab, erlauben
- jedoch eine höhere Geschwindigkeit; erhöht man ihn, halten zwar die Reifen länger, aber die
- Geschwindigkeit geht in den Keller. Alle übrigen Teile sind in der bestmöglichen Ausfertigung in den
- Wagen zu integrieren. Bevor man im Windkanal die neue Frisur des Wagens austestet, sollte man
- speichern und nach Beendigung der Tests neu laden - so spart man Geld und kann die Ergebnisse
- dennoch auswerten. Welche Innen- oder Außenteile für den Rennstall in der momentanen Situation
- wichtig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Schwache Teams mit erbärmlicher Technik werden
- sehr wahrscheinlich regelmäßig von Rennausfällen heimgesucht - hier lohnt es sich bestimmt, nach den
- Rennen die übelsten Verschleißteile aufzuspüren und dementsprechend für technische Abhilfe zu sorgen.
- Teams mit einer soliden Technik-Basis sollten sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren und über einen
- Technologie-Austausch mit stärkeren Rennställen die übrigen Teile beschaffen. Welche Teile man in
- nächster Zeit in der Werkstatt schnitzen läßt, hängt auch von der Situation auf dem Wirtschaftsspionage-
- Markt ab. Lassen sich bestimmte Teile problemlos auch über diese Quelle beziehen, sind die eigenen
- Bemühungen auf einen anderen Bereich zu konzentrieren.
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- Auto-Innereien
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- Folgende Tabelle gibt Auskunft über die Innenteile des Wagens und deren technische Bedeutung.
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- Komponente Einfluß auf... Bemerkung
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- Brems-Balance Kurvenverhalten bei kurvenreichen Strecken Schwerpunkt nach hinten
- Gangzahl Speed auf Geraden + Kurven normalerweise 7 Gänge
- Gangeinstellung Speed auf Geraden + Kurven Auswahl streckenabhängig
- Benzintank Anzahl Boxenstops, Speed Auswahl streckenabhängig
- Elektrik Ausfallwahrscheinlichkeit maximal
- Kühlsystem Ausfallws. maximal
- Bremssystem Kurvenverhalten maximal
- Aufhängung Ausfallws. maximal
- Getriebe Ausfallws. maximal
- Kupplung Ausfallws. maximal
- MMS Ausfallws. + Speed maximal
- Steuersystem Ausfallws. maximal
- Gesamtgewicht Speed Annäherung an das Minimalgewicht
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- Auto-Äußerlichkeiten
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- Diese Tabelle beschreibt die Außenteile des Formel-1-Boliden und deren Einflüsse auf das
- Fahrverhalten.
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- Komponente Einfluß auf... Bermerkung
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- Schwerpunkt Kurvenverhalten bei kurvenreichen Strecken Schwerpunkt nach vorne
- Ballast Speed nötig bei Verlagerung des Schwerpunktes
- Flügeleinstellung Speed bei kurvenreichen Strecken Winkel hoch einstellen
- Flügel Speed bei kurvenreichen Strecken maximal
- Luftkasten Ausfallws. maximal
- Reifendruck Speed + Abnutzung bei kurvenreichen Strecken Luftdruck senken
- Flügelblätter Ausfallws. maximal
- Schürze Speed FIA-Regeln beachten
- Abgestuftes Unterteil Speed maximal
- Seitenkästen Ausfallws. maximal
- Bugkonus Speed FIA-Regeln beachten
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- Build or hire?
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- Für die Neuentwicklung von Autoteilen benötigt man entweder eigene Produktionsstätten oder man
- mietet sich die entsprechenden Behausungen an. Beim Bau von eigenen Anlagen ist zu beachten, daß
- sie frühestens zu Beginn der nächsten Saison zur Verfügung stehen und sich anfangs nur für Teams mit
- fetter Geldbörse lohnen. Außerdem kann man durch den geschickten Einsatz von Spionen dafür sorgen,
- daß Teile, für die besonders teure Anlagen gemietet werden müßten, auf anderem Wege in die Hände
- der Ingenieure gelangen. Für die CAD- und CAM-Anlagen sollte man auf jeden Fall den Bauauftrag
- erteilen, da sie relativ günstig sind und die Arbeit der Designer bzw. Ingenieure wesentlich erleichtern.
- Die Neukonstruktion des Chassis sollte regelmäßig überwacht und eventuell müßten zusätzliche
- Arbeitskräfte bereitgestellt werden - bei 16 Rennen pro Saison muß der Fortschritt pro Rennen ca. 7 %
- betragen. Ist die Konstruktion bis zum Ende der Saison nicht fertig, schnecken die eigenen Jungs den
- Gegnern weit hinterher. Sind ausreichend Ingenieure im Einsatz, sollte das Produktionsprogramm von
- Innen- und Außenteilen möglichst zwei- oder dreigleisig sein. Eigenproduzierte Teile sind qualitativ
- hochwertiger als die Standard-Modelle und wiegen auch wesentlich weniger; auf diese Weise kann man
- das Gesamtgewicht des Wagens an das zulässige Minimalgewicht annähern. Leider verlieren sie am
- Ende der Saison den Eigenproduktionsstatus und werden zu gewöhnlichen Teilen von der Stange.
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- Forschung und Verwicklung
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- Bevor man seine Angestellten mit der Entwicklung bestimmter Fahrhilfen beauftragt, lohnt sich ein Blick
- in das FIA-Regelbuch; momentan verbotene Teile sollten zuerst einmal auf die Warteschleife gelegt
- werden. Wichtig ist das richtige Zusammenspiel von Designer, Ingenieuren und Mechanikern
- (eingehende Post beachten!): es bringt herzlich wenig, die Zeitressourcen unterschiedlich zu verteilen.
- Von den anfangs erlaubten Hilfen sollte man sich zuerst um die Kommunikation kümmern; danach kann
- man sich ruhig mehrgleisig um die Entwicklung der übrigen Komponenten kümmern. Gehört der Spieler
- zur großen Gruppe der unter- und mittelklassigen Rennteams, sollte er vor jedem Rennen seinen besten
- Wachmann als Spion zu technisch lukrativen Gegnern schicken. Auf diese Weise kann man 2-3
- Entwicklungsstufen auf einmal erlangen und hat dabei viel Zeit gespart. Interessante Einzelteile sind
- Getriebe, Aufhängung, Übertragung und die Flügel, da das Mieten von Produktionsstätten hier sehr
- kostenintensiv ist. Schnüffelt man zu lange vergeblich beim gutbewachten Gegner, serviert einem die
- FIA satte Strafen als Dankeschön - vor jedem Spionagegang also immer brav speichern. Bei den
- Verträgen über Einzelteile oder Reifen ist die Devise klar: man nimmt das qualitativ beste Material, das
- einem angeboten wird. Manche Motoren-Hersteller bieten erfolgreichen Teams eine kostenlose Lieferung
- von Motoren an - ansonsten kann es unter Umständen reichlich teuer werden. Erstrebenswerte
- Motorenlieferanten sind Renault, Peugeot, Mercedes oder Ferrari; die Marken Ilmor oder Mugen sind
- dagegen besser dem heimischen Rasenmäher zu überlassen. Den Benzin-Deal sollte man unter
- Beachtung des angemieteten Motors durchziehen.
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- Test the best
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- Sofern man das nötige Kleingeld hat, lohnt sich das Unternehmen von Testfahrten - vorzugsweise auf
- dem Kurs, der als nächster auf dem Rennkalender steht. Auf welche Aspekte man sich bei diesen
- Sonderschichten konzentriert, hängt von den Fähigkeiten der Fahrer und der Beschaffenheit der Strecke
- ab. Überläßt man aus finanziellen Gründen relativ jungfräulichen Piloten das Steuer, sollte man sie durch
- ausgiebige Testfahrten auf lange Sicht mit etwas Erfahrung ausstatten. Enge Kurse mit wenig
- Überholmöglichkeiten sollten von einem guten Startplatz aus angegangen werden; deshalb steht in
- diesem Fall die Vertrautheit mit der Strecke auf dem Übungsprogramm. Ist ein Kurs hingegen berühmt
- für seine Ausfall- und Boxenstop-Quoten, sollte man seine Mechaniker-Mannschaft in das Training
- miteinbeziehen.
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- Kursbeschreibungen
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- Um die Auswahl des richtigen Materials und die nötigen Einstellungen etwas zu erleichtern, gibt
- nachstehende Tabelle Auskunft über die Streckenbeschaffenheit der vorhandenen Kurse.
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- Kursname Rundenzahl Charakteristik Flügeleinstellung
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- Interlagos 71 ausgeglichen 20
- Buenos Aires 72 kurvig 20
- Imola 61 schnell 20
- Catalunya 65 kurvig 45
- Monaco 78 kurvig 55
- Montreal 69 kurvig 40
- Magny Cours 72 ausgeglichen 40
- Silverstone 61 ausgeglichen 20
- Hockenheim 45 schnell 15
- Spa 44 kurvig 15
- Monza 53 ausgeglichen 15
- Estoril 71 ausgeglichen 55
- Nürburgring 67 ausgeglichen 15
- Aida 83 kurvig 65
- Suzuka 53 ausgeglichen 15
- Adelaide 81 ausgeglichen 60
- Hungaroring 77 kurvig 55
- Baltimore 90 schnell 15
- Jerez 69 kurvig 50
- Kyalami 72 schnell 20
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- Tage des Donners
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- Bevor man nervös schwitzend den Rennen-Button drückt, sollte man noch einen Blick in die FIA-Regeln
- werfen. Wer genug Scheinchen im Sparstrumpf hat, kann ruhig die gesamte Mannschaft zum Rennen
- mitnehmen. Ansonsten kann man guten Gewissens auf Designer + Ingenieure verzichten und 20-30 sehr
- gute Mechaniker in den Bus packen. Da der Computer blöd ist, sollte man sich schon die Zeit nehmen,
- zumindest die beiden Qualifikationsläufe persönlich zu beaufsichtigen; eigenüberwachte Fahrer sind
- eigentlich immer schneller als computergesteuerte. Vor den einzelnen Etappen immer schön die
- Speichermöglichkeit nutzen: auf diese Weise hebelt man den Zufallsgenerator des Programms mitunter
- heftig aus. Die beiden Qualifikationsläufe sind mit frischen Quali-Reifen und jeweils 5 - 7 Litern Benzin
- anzugehen, um die bestmögliche Zeit herauszuholen. Je mehr Wagen sich bei diesen Läufen vor dem
- eigenen Schlitten tummeln, desto schlechter fällt die Zeit aus. Deshalb sollte man einen günstigen (d.h.
- autofreien) Zeitpunkt abwarten, um seinen Schützlingen grünes Licht zu geben, dabei jedoch immer auf
- die zur Verfügung stehende Zeit achten. Als Devise gibt man ihnen "Alles oder nichts" auf den Weg;
- schließlich kann man den Spielstand vor dem Qualilauf noch einmal laden, wenn es einen Fahrer zerlegt
- hat. Beim letzten Aufenthalt in der Boxengasse vor dem eigentlichen Rennen sind möglichst alle
- verschlissenen Einzelteile noch einmal zu ersetzen. Der Benzintank wird vollgeladen und die Pitstop-
- Strategie entsprechend ausgeklügelt - die beiden Fahrer sollten keinesfalls in derselben Runde in die
- Boxen brettern. Bei den Reifen sollte im Normalfall der B- oder C-Typ verwendet werden; einsetzende
- Schauer erfordern das Montieren von Regenreifen.
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- Let's race
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- Im eigentlichen Rennen gibt es relativ wenig Möglichkeiten der Einflußnahme. Während des Zeitraffer-
- Rennens sollte man fleißig die Informationsanzeige verfolgen. Verflüchtigt sich der Benzinvorrat
- schneller als geplant, ist eine Änderung der Boxenstop-Strategie notwendig; andererseits kann eine
- voraussichtliche Reserve dazu genutzt werden, die Fahrer mittels der Aktionsregler zu einem
- rücksichtsloseren Verprassen des Benzins zu animieren. Sind die Reifen bis zu ca. 30% abgenutzt, muß
- der Wagen in die Box zum Wechsel derselben. Befehle an die Fahrer sind immer situations- und
- streckengemäß auszuwählen: bei materialtötenden Kursen ist es sinnvoll, keine Anweisungen zu erteilen,
- die den Wagen noch stärker fordern - als Besitzer eines schwächeren Teams sollte man vielmehr auf
- Ausfälle hoffen. Da es bei den meisten Rennen schnell zu Überrundungen kommt, kann man den
- schlechtplazierteren zweiten Fahrer durchaus anweisen, aggressive Bremstechniken anzuwenden; auf
- diese Weise hat der besserplazierte Fahrer die Chance, einige Zeit gutzumachen. Ansonsten hängt die
- Auswählen der Stallorder ganz von der Qualität des Wagens und der Fahrer ab. Funkt ein Pilot die Boxen
- wegen eines größeren Materialproblems an, muß er bei der nächsten Gelegenheit die Mechaniker
- aufsuchen, um weiter im Rennen bleiben zu können. Da man bei diesem Boxenstop auch gleich die
- Reifen und den Benzintank überprüft, muß die Pitstop-Strategie entsprechend geändert werden. Meldet
- sich der Wetterfrosch via TV wiederholt mit Regenmeldungen, sollte man dem Beispiel der übrigen
- Teams folgen und Regenreifen aufziehen.
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- Der Bug-Report
- Leider zieht sich eine ganze Reihe häßlicher Bugs wie ein roter Faden durch den Grand Prix Manager. Im
- Hauptrennen sollte man es möglichst vermeiden, den Zeitrafferbutton ganz nach rechts zu schieben, da
- das Programm ansonsten Schwierigkeiten bei der Rundenberechnung bekommt und Fahrzeuge
- zusammenkleben. Als Bug muß man auch das Gehalt von Testfahrer Nigel Mansell bezeichnen, denn
- selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, 16 Millionen für
- dessen Belustigung aufzutreiben - Williams sollte vorerst nicht das Ziel der managerlichen Träume sein.
- Schließlich muß man sich sehr davor hüten, während der Saison "krumme" Vertragslängen mit einem
- bestehenden Fahrer auszuhandeln. Selbst wenn die übrigen Positionen korrekt mit Nachfolgern besetzt
- wurden, sind diese zu Beginn der neuen Saison einfach aus dem Programm verschwunden und man
- steht mit leeren Händen da. Um den Schaden zu begrenzen, verfrachtet man den Übeltäter vor dem
- letzten Rennen auf den Testfahrerplatz; so bekommt man wenigstens einen der verpflichteten Fahrer zu
- Beginn der neuen Saison. Rundenzeiten werden mitunter im Hexadezimal-Code angegeben und mache
- Texte des Beraters passen nicht in die dafür vorgesehenen Boxen. MicroProse hat ein Update zur
- deutschen Version angekündigt, das wir natürlich sofort nach Erhalt auf der Cover-CD veröffentlichen.
- Pole Position ist programmtechnisch zwar etwas ausgereifter als der Konkurrent von MicroProse, bleibt
- jedoch nicht völlig von Bugs verschont. Auch hier sollte man den Vorspul-Knopf möglichst weiträumig
- umgehen, da sich das Programm ansonsten schon gerne mal aufhängt. Wer bei der schnellen
- Ergebnisberechnung des Qualifikationlaufes auf einen Absturz tippt und einen Warmstart durchführt, wird
- danach monströse Swap-Dateien mit der Endung *.swp im Pole-Position-Verzeichnis vorfinden. Diese
- lassen sich jedoch glücklicherweise bedenkenlos löschen und haben keinen Einfluß auf Savegames.
- Etwas ärgerlich ist auch, daß der Zukauf eines veralteten Teiles dafür sorgt, daß alle weiterentwickelten
- Teile im Lager zurückgestuft werden.
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- Die Tastaturbelegung
- Folgende Tastaturkürzel ermöglichen den Zugang zu den elf Hauptmenüs des Grand Prix Managers - in
- Pole Position kann man dagegen nur mit der Maus navigieren.
- 1 - Design
- 2 - Personal
- 3 - Ergebnisse
- 4 - Forschung + Entwicklung
- 5 - Sponsoren
- 6 - Meldungen
- 7 - Testfahrten
- 8 - Finanzen
- 9 - Rennen
- w - Büro
- e - Verträge
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- Pole Position
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- Nachdem Sie nun alle Grundlagen kennen, um als Grand Prix-Manager zu höchsten Ehren zu kommen,
- widmet sich der zweite Teil dieses Games Guides nun den Hindernissen, die sich einem Spieler auf dem
- Weg zur Pole Position in den Weg stellen. Gleichgültig, welches Spiel Sie nun im Schrank stehen haben,
- sind beide Abschnitte dieses Artikels auf jeden Fall von Interesse für Sie.
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- Der Start
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- Zu Beginn darf man sich ruhig einen voll ausgebauten Rennstall mit Monster-Etat als Opfer aussuchen,
- um damit die ersten Erfahrungen im F1-Zirkus zu sammeln. Sind die Elemente des Spiels nach einigen
- Rennen verinnerlicht, lockt der Aufbau eines unbekannteren Teams mit anfangs geringen finanziellen
- Möglichkeiten.
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- Banküberfall
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- Der Weg zur Bank gehört selbstverständlich zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen des Managers.
- Die Hausbank sollte dabei erste Wahl sein, da sie immer die günstigsten Zinssätze anbietet (auch wenn
- die Kreditwürdigkeit bei jeder Bank auf dem gleichen Niveau ist). Als Faustregel gilt dabei, daß der
- Zinssatz mit zunehmendem Kreditbetrag sinkt. Die Verhandlungen sollten keinesfalls übereilt
- vorgenommen werden, da die Angebote der Hausbank ständigen Schwankungen unterworfen sind. Mit
- etwas Geduld und mehrmaligen Anfragen bekommt man so einen wirklich günstigen Kredit verpaßt.
- Möchte der Spieler bei einem anderen Institut fremdgehen, so fängt er oben in der Bankenübersicht an,
- da hier in der Regel die Zinssätze noch am besten sind. Bis zum Ablauf des Kreditvertrages muß dann
- genügend Geld beschafft werden, da der Kredit am Fälligkeitstag inklusive des Tilgungsbetrages
- abgebucht wird. Begüterte Manager können natürlich Termingelder anlegen. Auch hier ändern sich die
- Angebote mit jeder neuen Anfrage - mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick setzt es nach Ablauf der
- festgelegten Frist einen großen Batzen Bares. Während der Saison sollte man möglichst eine Laufzeit
- von 30 Tagen wählen, während es in der Winterpause je nach Investitionsvorhaben auch 90 Tage sein
- können.
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- Das leidige Personal
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- Der Personalpolitik kommt eine große Bedeutung zu, da ein gutes Auto nicht von alleine entsteht und
- auch nicht von selbst fährt. Bei der Auswahl der Piloten sollte man auf ein möglichst geringes Gewicht,
- ein nicht zu hohes Alter und auf den Charakter achten. Risikobereitschaft ist zwar schön, manchmal aber
- auch etwas nervig, wenn der Fahrer ständig Autos verschrottet. Hier gilt, daß jüngere, ledige und
- kinderlose Piloten eher dem Risiko frönen werden. Plant man schon für die nächste Saison, selektiert
- man die Fahrer am besten mittels des Buttons "ohne Vertrag" - hier finden sich ab dem ersten August
- eines Jahres auch alle momentan beschäftigten Fahrer, die noch keinen neuen Vertrag besitzen.
- Der optimale Konstruktionschef sollte möglichst zwei Spezialgebiete, keine Beteiligungswünsche und
- wenig frühere Arbeitgeber haben; außerdem kann etwas Erfahrung und ein gutes Führungsverhalten
- nicht schaden. Während der Saison sollte man ihn nicht auswechseln, da sonst alle laufenden
- Entwicklungen mit ihm über den Jordan gehen. Die Boxen- und Werkstattcrew sowie der Personalchef
- bzw. Rennleiter sind abhängig vom Geldbeutel auszuwählen. Geht die Moral der Mannschaft in den
- Keller und wird die Krankenliste immer länger, wird es Zeit, sich um das Streßsystem zu kümmern.
- Neben der Möglichkeit einer Arbeitszeitverkürzung kann man jedoch auch gut bezahlte Sonderschichten
- verordnen, um einem bestimmten Projekt etwas Unterstützung angedeihen zu lassen. Die Zeiteinteilung
- für die Fahrer und das Boxenteam sollte abhängig von den Ergebnissen des Vormonats getroffen
- werden.
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- Sponsorenbewirtschaftung
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- Ohne Sponsoren wird ein F1-Manager relativ schnell zahlungsunfähig, weshalb man sich rechtzeitig um
- selbige bemühen muß. Normalerweise ist ein Top-Makler auch sein Geld wert, weshalb man ihm das
- Anschaffen von Angeboten überlassen sollte. Die Laufzeit eines Sponsorenvertrages sollte dabei ein Jahr
- betragen, da man sich gerade zu Beginn einer Karriere nicht langfristig binden darf - durch mehrmaliges
- Makleranwählen stellt es auch kein Problem dar, diese Laufzeit zu erreichen. Außerdem sollte der
- Manager anfangs eher auf hohe Grundsummen achten und weniger auf Prämien; wenn Rennerfolge
- aufgrund der Umstände wahrscheinlich sind, kommt der Prämienausrichtung eine wesentlich größere
- Bedeutung zu. Bevor man um den Preis für einzelne Werbeflächen feilscht, ist Speichern angesagt. Das
- optimale Ausklügeln der Werbepartner bedarf einiges an Rechenarbeit und Ausprobieren, da ein
- übergangener Sponsor bei einer bestimmten Fläche nicht zwingend von der Sponsorenbühne abtritt;
- außerdem muß berechnet werden, ob ein Angebot für mehrere Flächen besser ist als die jeweiligen
- Einzelangebote. Den Erlösen aus Merchandising-Aktionen kommt eine eher untergeordnete Bedeutung
- zu. Eine konstante Teamleistung vorausgesetzt, orientiert sich der VK-Preis an den Verkaufszahlen des
- Vormonats. Bei guten Teamergebnissen kann man die Gewinnschraube guten Gewissens höher
- ansetzen.
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- Schnäppchenjäger
-
- Kleineren Teams ohne ausreichende Entwicklungskapazitäten bleibt der Gang zum Teilegebrauchtmarkt
- kaum erspart. Vorher lohnt sich aber der Blick auf die Rennergebnisse der letzten Saison, da man auf
- diese Weise erfährt, mit welchen Teilen der Weltmeister gefahren ist - und diese können gerade für ein
- Anfängerteam nicht die schlechtesten sein. Beim Teile-Einkauf ist zu beachten, daß das Chassis in
- Übereinstimmung mit der Zylinderzahl des anvisierten Motors ausgewählt wird. Darüber hinaus sollten
- sowohl Karosserie als auch Spoiler aus Kompatibilitätsgründen vom gleichen Hersteller stammen.
- Welche Bremsenkonstruktion man in den Einkaufskorb packt, ist eher Nebensache; bei Kohlefaser-
- Bremsen ist im Vergleich zum Eisenmodell immerhin die Wahrscheinlichkeit größer, daß sie ein ganzes
- Rennen überstehen. Lassen es die finanziellen Mittel jedoch zu, sollte man mit geeigneten Zulieferern
- entsprechende Verträge aushandeln. Diese liefern die Teile in der Regel nur in der Qualitätsstufe aus, die
- das Entwicklungsteam bis zum nächsten Rennen erreicht hat. Durch mehrmaliges Einholen eines
- Angebots kann man die Höhe des Rabatts beeinflussen. Darüber hinaus wird der Rabatt wesentlich
- höher, wenn erste Rennerfolge erreicht wurden. Aus diesem Grund sollte man zu Beginn einer Saison
- eher kurze Laufzeiten aushandeln, um später in den Genuß eines höheren Rabattes zu kommen. Bei der
- Bestimmung der Liefermengen sollte man sich an den pro Rennen durchschnittlich benötigten Teilen
- (siehe Extrakasten), an der aktuellen Lagerkapazität und an den Reparaturmöglichkeiten orientieren. Bei
- zu hohen Lieferungen ist das Lager schnell voll, und die Lieferanten müssen abgewiesen werden. Auf
- diese Weise nehmen alte Entwicklungsstufen grundlos wichtigen Platz weg und müssen mit Verlust
- verkauft werden. Ein vernünftiges Reifensortiment sollte zwar relativ ausgewogen sein, muß aber
- beispielsweise nicht zwingend Regenreifen enthalten - diese lassen sich auch an Ort und Stelle im
- Teilemarkt besorgen.
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- Die besten Einzelteile/Transport-Tips
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- Nachfolgend werden alle Einzelteile aufgelistet, die auf dem Teilemarkt die beste Qualität versprechen.
- Außerdem erfährt man hier, wie viele Teile erfahrungsgemäß in den Transporter zu laden sind (zusätzlich
- zu den vormontierten Teilen an den Rennwagen), um nicht schon nach den Trainungsrunden aufgeben
- zu müssen.
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- Empfehlung Anzahl pro Rennen
- Motor Renault RS7 2-4
- Chassis Williams Monocoque 2-4
- Karosserie Benetton 2-4
- Bremsen Williams 4
- Getriebe Benetton G11 4
- Aufhängung SynTrac VR12 2-4
- Kühlsystem PowerFrost 2-4
- Motorelektronik Williams 2
- Spoiler Williams 2-4
- Reifen Einheitsartikel 10-12
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- Fluch der Technik
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- In der Entwicklungsabteilung wird viel Geld verbraten, vor allem wenn man einen hohen Anfangsetat
- genehmigt hat. Aus diesem Grund sollte die Auslastung nie 85-90% unterschreiten und der Etat lieber
- projektbezogen permanent aufgestockt werden. Bei der Einstellung der Entwicklungsprioritäten sollte
- man die Zeit bis zum nächsten Rennen beachten und nicht zu breitgefächert forschen; manchmal lohnt
- es sich, bestimmte Projekte zu forcieren, damit der Zulieferer diese rechtzeitig auf den Weg schicken
- kann. Außerdem sollten bevorzugt die Spezialgebiete des Chefkonstrukteurs berücksichtigt und auch
- Prototypen nicht übersehen werden. In der Werkstatt angekommen, kann man es dem zuständigen Leiter
- durchaus überlassen, die notwendigen Reparaturen selbständig durchzuführen. Voraussetzung dafür ist
- jedoch ein Lager, das auch vollständig funktionstüchtige Teile beherbergt. Nach jedem Rennen bzw.
- jeder Generalüberholung sollte man deswegen gleich einen Blick in das Lager werfen, um die
- entsprechenden Teile zu reparieren oder sie gegebenenfalls zu verkaufen bzw. zu verschrotten. Die
- Reparatur muß dabei über die Ansteuerung der einzelnen Teile vollzogen werden, da man nur auf diese
- Weise eine Rückmeldung bekommt, wenn ein beschädigtes Teil nicht mehr repariert werden kann.
- Außerdem sind entwicklungstechnisch rückständige Teile auszumustern und kurzfristige Unterbestände
- über den Teilemarkt auszugleichen. Am Motorenprüfstand lassen sich die Qualität eines Motors
- austesten und bestimmte Grundparameter variieren. Bevor sich der Manager jedoch an eine
- Veränderung der Drehzahl, des Benzingemischs oder des Hubraums wagt, sollte er schon
- Rennerfahrungen hinter sich haben. Ein qualitativ ausgereifter Motor verträgt eine leichte Erhöhung der
- Drehzahl oder eine (meistens illegale) Erhöhung des Hubraums, während erste Entwicklungsstufen nicht
- damit konfrontiert werden sollten. Ein höherer Treibstoffanteil im Benzin führt zu einem höheren
- Verbrauch bzw. Motorverschleiß und ist deshalb mit Vorsicht zu genießen.
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- Auf der Rennstrecke
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- Bevor es endlich an die Rennstrecke gehen kann, müssen noch ausreichend Einzelteile eingepackt
- werden, um überhaupt Siegchancen zu haben (s. Extrakasten). Wer es sich leisten kann, sollte zwei
- vollmontierte Rennwagen plus Ersatzteile für Qualifikation und Hauptrennen auf den Weg schicken; das
- Ersatzauto ist eigentlich unnötig, wenn man vor dem Abtransport gespeichert hat.
- Vor den einzelnen Läufen sollte der Manager immer die Streckeninfo im Tower abrufen, um den
- Reifentyp und die Spoilerstellungen besser abschätzen zu können. Je höher die Temperatur ist, desto
- härter sollte der Reifentyp und desto höher die Spoiler sein. Bei Regen wird das Rennen langsamer,
- weshalb die Spoiler höher einzustellen sind. Außerdem steht vor jedem Lauf die Generalüberholung aller
- Rennwagen auf dem Programm, um mit dem bestmöglichen Material auf die Strecke gehen zu können.
- Bei den Grundeinstellungen des Fahrzeugs kann man sich durchaus auf den Ratschlag des Rennleiters
- verlassen. Es lohnt sich jedoch immer, die nach Testlauf und Qualifikation gewonnenen Erkenntnisse an
- Getriebe und Spoiler auszuprobieren. Dreht der höchste Gang auf einem relativ schnellen Kurs
- beispielsweise ständig im roten Bereich, lohnt sich die Wahl einer längeren Übersetzung; außerdem
- sollte man die Fahrer mit unterschiedlichen Spoilereinstellungen in den Probelauf schicken, um auf diese
- Weise Rückschlüsse auf die optimale Justierung ziehen zu können.
- Die Qualifikation dauert ca. 30 Minuten und ist in der mittleren Geschwindigkeit zu betrachten. Nach ca.
- 15 Minuten gehen die meisten Fahrer an die Box, weshalb der Manager hier das Startsignal geben sollte.
- Als Besitzer eines Anfängerteams lohnt es sich mitunter, nach einer schlecht gelaufenen Qualifikation
- nochmals zu laden, da die Ergebnisse teilweise sehr unterschiedlich ausfallen. Nach der Quali hat man
- die Möglichkeit, sich bevorzugt über vorderplazierte Teams oder Fahrer zu beschweren und sie damit
- nervös zu machen - bitte vorher speichern, da auch das eigene Team eine Strafe verpaßt bekommen
- kann.
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- Die Rennstrecken
- Da die tatsächliche Einstellung der Spoiler auch vom Wetter abhängig ist, sollen folgende Werte nur eine
- grobe Orientierung für die weiteren Justierungen des Spielers darstellen.
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- Kursname Rundenzahl Spoiler Übersetzung
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- Interlagos 71 10 kurz
- Buenos Aires 52 10 kurz
- Imola 61 7 lang
- Barcelona 65 11 kurz
- Monaco 78 10 kurz
- Montreal 69 5 kurz
- Magny Cours 72 6 mittel
- Silverstone 59 3 lang
- Hockenheim 45 2 lang
- Ungarn 77 9 kurz
- Spa 44 6 lang
- Monza 53 4 kurz
- Estoril 71 7 mittel
- Nürburgring 68 10 mittel
- Aida 83 9 kurz
- Suzuka 53 6 lang
- Adelaide 79 9 mittel
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- Das eigentliche Rennen
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- Um die Rennfahrer zu motivieren, darf man ihnen keine unrealistischen Ziele vorgeben - das bewirkt
- eher das Gegenteil. Außerdem sollte eine gesunde Rivalität unter den Fahrern geschürt werden, indem
- man immer den trainingsbesten Piloten an Position 1 setzt. Beim Ausknobeln der Boxenstop-Strategie ist
- zu beachten, daß nicht beide Autos in der gleichen Runde in die Box fahren; darüber hinaus muß die
- Betankung immer auf das Minimum beschränkt werden und knapp im roten Bereich liegen. Bei kurzen
- Rennen ist es manchmal sinnvoll, nur einen Boxenstop einzulegen; selbstverständlich dürfen dann aber
- nur A-Reifen aufgezogen werden. Ansonsten reichen zwei Stops in der Regel aus, auch wenn man D-
- Reifen verwendet. Das Tuning ist relativ witzlos und darf 1 - 2 Maßnahmen nicht übersteigen -
- andernfalls droht eine Sperre über mehrere Rennen. Die langsame Ansicht im Rennen ist zwar nett
- anzusehen, für das Endergebnis der Fahrer aber wenig ausschlaggebend, da die Möglichkeiten der
- Einflußnahme sehr eingeschränkt sind. Die mittlere Geschwindigkeit erlaubt immerhin das Überwachen
- der Boxenstops; hier sollte man sich auf das Betanken des Fahrzeugs und das Wechseln der Reifen
- beschränken, da ein Austausch der übrigen Teile unglaublich zeitaufwendig sein kann.
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- Im Vergleich
- Wer nicht das Geld für beide F1-Simulationen im Sparstrumpf hat, kann sich mit Hilfe dieses
- Einkaufsratgebers darüber informieren, welches Spiel besser zu den eigenen Vorlieben paßt.
- Grundsätzlich sind die Arbeitsbereiche des Managers in beiden Programmen relativ ähnlich. Wo
- MicroProse aber eher den technischen Aspekt in den Vordergrund stellt, versucht Ascon, auch das
- Unterhaltungsargument nicht zu übergehen. Wer also lieber knochentrockene Wirtschaftssimulationen
- auf die Festplatte packt, sollte sich den Grand Prix Manager gönnen; Freunde der gepflegten
- Unterhaltung sind jedoch besser bei Pole Position aufgehoben, das auch die etwas größere
- Optionsvielfalt bietet. Was das Handbuch angeht, bleibt das Spiel von Ascon klarer Sieger. Neben den
- eigentlichen Features erfährt man hier einige nette Geschichten aus der F1-Welt und zahlreiche Tips fürs
- Spielgeschehen. Der Grand Prix Manager hakt zwar brav alle Bereiche des Managerlebens ab, gibt dem
- Käufer aber kaum echte Ratschläge mit auf den Weg.
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- Thilo Bayer
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