home
***
CD-ROM
|
disk
|
FTP
|
other
***
search
/
Vectronix 2
/
VECTRONIX2.iso
/
FILES_01
/
PHÖNIX41.LZH
/
LIESMICH.TX_
/
LIESMICH
Wrap
Text File
|
1993-10-16
|
21KB
|
533 lines
Hinweise zur Benutzung des GEM-Klemmbrett-Accessories
=====================================================
1. Einleitung
Das Klemmbrett-Accessory (CLIPBRD.ACC) ist ein Programm, welches sich
als Applikation und als Accessory gleichzeitig einsetzen lä₧t. Es ist
Public Domain und darf nur als Ganzes weitergegeben werden. Hierzu
gehören die Dateien CLIPBRD.ACC, CLIPBRD.RSC und CLIPBRD.DOC. Das
Accessory ist ein Extrakt eines Demoprogramms aus dem Buch
"Vom Anfänger zum GEM-Profi" (Inside GEM),
welches beim Hüthig Buch Verlag Heidelberg im Februar '90 erschienen ist.
Auf der zum Buch beigefügten Diskette befinden sich die kompletten
Quelltexte und eine ausführliche Beschreibung der Interna des
Programms sowie aller bekannten GEM-Implementierungen und weitere
interessante Themen wie menschliche Informationsverarbeitung, Theorie
und Praxis von Benutzeroberflächen und portable C-Programmierung.
CLIPBRD.ACC stellt eine Verwaltung des GEM-Klemmbretts (Clipboards)
dar. Das GEM-Klemmbrett ist ein Inhaltsverzeichnis auf einer Diskette,
Festplatte oder RAM-Disk. In diesem Inhaltsverzeichnis befinden sich
Dateien, auf die jede Applikation zugreifen kann, die das Klemmbrett
unterstützt. Die Dateien in diesem Klemmbrett haben jeweils ein
spezifisches Standardformat. Damit ist der Datenaustausch zwischen
Applikationen gewährleistet.
Das Inhaltsverzeichnis des GEM-Klemmbretts sollte sich der
Geschwindigkeit wegen auf einem schnellen Medium befinden, welches
au₧erdem beim Diskettentausch immer on-line ist. Aus diesem Grund ist
es ratsam, dieses auf der Festplatte oder einer RAM-Disk anzulegen,
d.h. ab Laufwerk C aufwärts. Ein Inhaltsverzeichnis könnte also
lauten:
C:\CLIPBRD\
Die Standardformate sind bereits von Digital Research vorgegeben,
wobei nicht alle Formate auf dem Atari benutzt werden müssen.
Zusätzlich zu den Standardformaten können Applikationen ihre eigenen
Formate auf dem Klemmbrett speichern. Diese müssen aber nicht
notwendigerweise von anderen Applikationen "verstanden" werden.
Alle Dateien im Klemmbrett, auch Scrap genannt, haben den gleichen
Namen, aber jeweils einen verschiedenen Suffix. Folgende Typen bzw.
Dateibezeichnungen werden vorgeschlagen:
SCRAP.CSV: Die Abkürzung bedeutet Comma-Separated-Values. Es handelt
sich um eine Liste von Zahlen oder Zeichenketten, die jeweils durch
Kommata getrennt sind.
SCRAP.TXT: Normaler ASCII-Text ohne spezielle Zeichen. Alle
druckbaren Zeichen des Zeichensatzes auf dem jeweiligen Rechner
können vorkommen. Von den Steuerzeichen sollten sinnvollerweise nur
CR/LF eventuell auch FF vorkommen.
SCRAP.GEM: GEM Metadateien sollten von allen objektorientierten
Zeichenprogrammen unterstützt werden. Aber auch Texteditoren sollten
sie einlesen und wenigstens darstellen können (Beispiel: Wordplus
unter GEM/3 und X/GEM).
SCRAP.IMG: GEM Bit-Image-Dateien sollten von allen pixelorientierten
Zeichenprogrammen unterstützt werden. Aber auch Texteditoren sollten
diese einlesen und wenigstens darstellen können. (Beispiel:
Wordplus).
SCRAP.DCA: Die "Document Contents Architecture" ist ein
Standardformat von IBM. Leider befindet sich in der
Originaldokumentation keine genaue Beschreibung dieses Formats.
SCRAP.USR: OEM-definiert.
Zusätzlich sollte noch mindestens ein weiteres Format unterstützt
werden:
SCRAP.DIF: Das DIF-Format dient zum Austausch von Daten zwischen
Programmen für Tabellenkalkulation, Präsentationsgrafik und
Datenbanken. Ihr Aufbau wird in verschiedenen Literaturstellen
aufgezeigt.
Alle Dateien mit dem Präfix SCRAP werden standardmä₧ig für den
Datenaustausch benutzt. Es können aber noch weitere Dateien mit
anderem Präfix im Klemmbrett-Verzeichnis vorkommen (z.B. SPOOL.TXT).
2. Datenaustausch
Damit Applikationen Daten austauschen können, müssen diese über
bestimmte Menüpunkte verfügen. Über Aktivierung dieser Menüs werden
dann entweder Dateien aus dem Klemmbrett in das aktuelle Dokument
(aktuelle Grafik) eingefügt oder Teile aus dem aktuellen Dokument
ausgeschnitten und im Klemmbrett abgelegt.
Die Menüpunkte sind bereits von vielen Programmen bekannt, sie lauten
Ausschneiden, Kopieren und Einfügen (Cut, Copy und Paste). Sie haben
folgende Bedeutung:
Ausschneiden (Cut): Der vorher ausgewählte Block wird ausgeschnitten
und aus dem Original-Dokument entfernt. Vorher werden alle Dokumente
SCRAP.* aus dem Klemmbrett gelöscht (sogenanntes "scrp_clear") und der
ausgeschnittene Block auf das Klemmbrett geschrieben. Der Name lautet
dort SCRAP.* (der * steht für das entsprechende Suffix). Es können
dann mehrere Dateien mit Präfix SCRAP. vorkommen, falls ein Programm
ein spezielles Format benutzt. Beim Wordplus wird beispielsweise
sowohl eine Datei SCRAP.TXT (Standard ASCII-Format) als auch eine
Datei SCRAP.1WP (Wordplus Format mit Attributen) erzeugt.
Kopieren (Copy): Wie "Ausschneiden", aber ohne Löschen des Originals.
Einfügen (Paste): Aus dem Klemmbrett wird das entsprechende Stück
gelesen und an die aktuelle Cursorposition eingefügt. Der Inhalt des
Klemmbretts bleibt unberührt.
Zusätzlich haben sich die folgenden Menüpunkte bewährt:
Löschen (Delete): Wie "Ausschneiden" jedoch ohne Zwischenspeichern auf
dem Klemmbrett.
Alles auswählen (Select all): Markieren des gesamten Dokumentes zum
nachfolgenden Bearbeiten.
Die Routinen der meisten Programme, die einen Cut/Copy/Paste-
Algorithmus anbieten, arbeiten jedoch im Speicher, so da₧ der
eigentliche Datenaustausch unterdrückt wird. Dadurch steigert sich
allerdings die Geschwindigkeit, da nicht über ein externes Medium
gegangen werden mu₧.
Um beide Möglichkeiten zu realisieren, müssten die Menüs doppelt
vorhanden sein, also einmal für den schnellen Hauptspeicher und
einmal für das externe Klemmbrett.
Um Menüs zu sparen, sind z.B. im CLIPBRD.ACC die jeweiligen Menüpunkte
für das Bearbeiten nur einmal vorhanden. Ein Schalter (Auf GEM-
Klemmbrett) regelt dann die Ausführung der Operationen derma₧en, da₧
sie entweder im Speicher oder auf dem Klemmbrett arbeiten.
3. Bedienung von CLIPBRD.ACC
Um CLIPBRD.ACC zu installieren, müssen lediglich die Dateien
CLIPBRD.ACC und CLIPBRD.RSC auf die Boot-Diskette oder die Festplatte
kopiert werden. Wem der Speicher zu wertvoll ist (CLIPBRD belegt etwa
75 KB), kann CLIPBRD.ACC auch in CLIPBRD.PRG umbenennen. Der Ablauf
des Programms und die Bedienung ist bis auf die Bedienung der
Menüzeile die gleiche, wie es sich für ein sauber programmiertes
Applikations-Accessory gehört. Die in einem Accessory fehlende
Menüzeile wird in dessen Fenster dargestellt. Das Programm läuft
au₧erdem in jeder Auflösung und auf Gro₧bildschirmen und mit jeder
GEM-Version.
Beim Starten des Accessories über das Menü "GEM-Klemmbrett" des
Deskaccessory-Menüs bzw. durch Doppelklick auf CLIPBRD.PRG öffnet sich
ein Fenster, welches den aktuellen Inhalt des Klemmbretts anzeigt. Die
Anzeige entspricht in etwa dem des GEM-Desktop, wobei für die Dateien,
welche im Standardformat vorliegen, ausgewählte Piktogramme benutzt
werden.
Beim Betrieb als Accessory enthält das Fenster eine scrollbare
Menüzeile, die dadurch angewählt wird, da₧ in diese geklickt wird.
Wird dabei der Mausknopf gedrückt gehalten, so entspricht die
Bedienung der einer Macintosh-Menüleiste, d.h. durch Loslassen des
Knopfes wird ein Menü ausgewählt. Wurde nur kurz in die Menüleiste
geklickt, so fällt das Menü herunter, wobei die Bedienung der einer
GEM-Menüleiste entspricht. Durch nochmaliges Klicken wird ein
Menüpunkt ausgewählt.
Die Menüpunkte im einzelnen:
CLIPBRD:
- Über Clipbrd...
Bringt eine entsprechende Meldung.
Datei:
- Öffnen
Ist eine oder sind mehrere Dateien im Fenster angewählt, so werden
diese geöffnet, d.h. ihr Inhalt in echten Fenstern angezeigt. Dabei
werden Metadateien und Bit-Image-Dateien entsprechend ihrem Suffix
angezeigt. Alle anderen Dateien werden als Textdateien angezeigt.
Das Selektieren von Objekten geschieht in der im Desktop üblichen
Weise, also durch Anklicken. Sollen mehrere Objekte angewählt werden,
so kann dies durch zusätzliches Drücken der Shift-Taste erreicht
werden. Auch das Einrahmen mittels eines Gummibandes ist möglich.
Selektierte Objekte bleiben angewählt, auch wenn die Anzeigeart von
Icons auf Text umgeschaltet wird.
Ist kein Objekt (Datei) selektiert, so wird zunächst das Klemmbrett-
Fenster geöffnet bzw. nach oben gebracht. Ist dieses bereits oben, so
öffnet sich die Dateiauswahl-Box, in der eine Datei angewählt werden
kann, die dann angezeigt wird.
- Schlie₧en
Schlie₧t das oberste Fenster.
- Info...
Zeigt entweder Information über ein angewähltes Objekt oder über das
oberste Fenster, falls kein Objekt angewählt wurde.
- Hilfe...
Zeigt entweder eine Hilfe-Meldung über ein angewähltes Objekt oder
über das oberste Fenster, falls kein Objekt angewählt wurde.
- Drucken
Druckt die angewählten Objekte aus. Diese können Text oder Grafik
beinhalten. Für die Grafikausdrucke mu₧ allerdings das GDOS
installiert sein.
- An Ausgabe
Wenn das Programm als Applikation gestartet wurde, kann damit das
GEM-OUTPUT aufgerufen werden. Es werden die Dateinamen übergeben, die
aktuell angewählt sind. OUTPUT.APP mu₧ sich allerdings im selben
Inhaltsverzeichnis befinden wie CLIPBRD.PRG.
- Ende
Beendet das Programm bzw. schlie₧t alle Fenster des Accessories.
Bearbeiten:
- Undo
Hier nicht implementiert.
Die Menüpunkte "Ausschneiden", "Kopieren" und "Einfügen" können nur
dann auf die Objekte des Klemmbrettfensters angewendet werden, wenn
der Schalter "Auf GEM-Klemmbrett" eingeschaltet ist. Sie haben dann
folgende Bedeutung:
- Ausschneiden
Das ausgewählte Original wird gelöscht, aber eine Kopie davon auf das
Klemmbrett abgelegt. Dies entspricht einem Umbenennen. Hei₧t das
Original "TEST.TXT", so wird also zunächst ein eventuell vorhandenes
"SCRAP.TXT" gelöscht, dann "TEST.TXT" in "SCRAP.TXT" umbenannt. Dies
bedeutet, da₧ danach immer eine Datei mit demselben Suffix wie das
Original existiert, jedoch hat es den Präfix SCRAP.
- Kopieren
Wie Ausschneiden, wobei das Original erhalten bleibt. Es existieren
also dann zwei identische Dateien, z.B. "TEST.TXT" und "SCRAP.TXT".
- Einfügen
Um den Inhalts des Klemmbretts um mehrere Ebenen zu erweitern hat der
Menüpunkt "Einfügen" folgende Wirkung: Alle Dateien mit Präfix
"SCRAP." werden auf dem Klemmbrett-Inhaltsverzeichnis noch einmal
angelegt, und zwar als Kopien. Dabei wird an das Präfix noch eine
eindeutige dreistellige Zahl angehängt. Beispiel:
Exsistiert auf dem Klemmbrett die Datei SCRAP.TXT, und wird "Einfügen"
aufgerufen, so wird SCRAP.TXT in SCRAP001.TXT kopiert. Wird noch
einmal "Einfügen" aufgerufen, so existiert danach zusätzlich die Datei
SCRAP002.TXT. Der Sinn hinter diesem Menüpunkt liegt darin zu suchen,
aus einem Anwenderprogramm mehrere Teile auszuschneiden und diese in
einem anderen Programm einzufügen. Man geht dann folgenderma₧en vor
(der Schalter "Auf GEM-Klemmbrett" der Applikation sei jeweils
eingeschaltet, das Accessory CLIPBRD.ACC installiert und dessen
Fenster jeweils geöffnet):
a) Einen Teil aus dem Dokument des Anwenderprogramms auswählen
b) Ausschneiden oder Kopieren aus dem Bearbeiten-Menü der Applikation
wählen
c) Einfügen aus dem Bearbeiten-Menü von CLIPBRD.ACC wählen
d) Schritte a) bis c) für andere Teile des Dokumentes wiederholen
e) Applikation beenden und andere Applikation starten
f) Cursor an die Stelle setzen, wo eingefügt werden soll
g) Einfügen aus dem Bearbeiten-Menü der Applikation wählen ("Auf GEM-
Klemmbrett" mu₧ eingeschaltet sein)
h) Ein Dokument aus dem Klemmbrett-Fenster anwählen (z.B.
SCRAP002.TXT)
i) Ausschneiden oder Kopieren aus dem Bearbeiten-Menü von CLIPBRD.ACC
wählen, je nachdem, ob die Kopie erhalten bleiben soll oder nicht
j) Scritte f) bis i) wiederholen, bis alle Dokumentteile eingefügt
sind
- Löschen
Der Menüpunkt ist aktiv, wenn mindestens ein Objekt im
Klemmbrettfenster angewählt ist.
- Alles auswählen
Der Menüpunkt ist immer aktiv, wenn mindestens ein Objekt im
Klemmbrettfenster existiert. Damit werden alle sichtbaren Objekte auf
einmal ausgewählt.
- Auf GEM-Klemmbrett
Der Schalter sollte immer aktiv sein, da die oben angeführten
Operationen nur auf das Klemmbrett wirken. Ist der Schalter
ausgeschaltet, so kann nur der Menüpunkt "Löschen" angewählt werden
sofern ein Objekt selektiert ist.
Anzeigen:
- Als Text
- Als Icons
Schaltet zwischen den beiden möglichen Darstellungen um. Selektierte
Objekte bleiben selektiert.
- SCRAP.* etc.
Zeigt nur die Dateien an, die der Spezifikation genügen.
Optionen:
- Einstellungen...
Öffnet eine Dialogbox, in der bestimmte Einstellungen getroffen
werden können. Dazu gehört die Blinkrate für Menüs im Fenster und
Pop-Up-Menüs, die Angabe, ob bei Fehlermeldungen ein akustisches
Warnsignal ausgegeben werden soll und die Angabe, ob ein sich
ausdehnendes oder zusammmenziehendes Rechteck bei Öffnungs- und
Schlie₧vorgängen gezeichnet werden soll. Ferner können die
Warnmeldungen vor dem Löschen oder Überschreiben einer Datei
abgeschaltet werden.
- Einstellungen sichern
Die Einstellungen werden in der Datei CLIPBRD.INF auf dem Laufwerk,
auf dem sich CLIPBRD.ACC befindet, gespeichert. CLIPBRD.INF ist eine
normale ASCII-Datei, die mit jedem Editor editiert werden kann. Zu den
abgespeicherten Werten gehören:
Zeile 1: Der Pfadname für das GEM-Klemmbrett
Zeile 2: Die Schalter "Auf GEM-Klemmbrett", "Als Icons/Text", die
Auswahl der Dateimaske, die Blinkrate, das akustische Warnsignal, die
Grow-Shrink-Box, die Warnmeldung und die Position des
Klemmbrett-Fensters.
Die Datei könnte also folgenderma₧en aussehen:
C:\CLIPBRD\
1 1 1 3 1 1 1 32 128 560 96
Ist die Datei beim Starten des Accessories bzw. der Applikation
vorhanden, so wird diese eingelesen und entsprechend ausgewertet. Der
letzte '\' beim Pfad kann auch entfallen.
Ist die Datei CLIPBRD.INF nicht vorhanden, so werden Standardwerte
benutzt. Der Klemmbrett-Pfad wird genau dann gesetzt, wenn er nicht
schon vorher gesetzt war. Beim Setzen wird versucht, ein schnelles
Laufwerk (ab Laufwerk C) zu suchen. Ist keines vorhanden, so wird
Laufwerk A benutzt. Als Standardpfad wird immer \CLIPBRD gewählt.
- Fonts laden
Um Metadateien mit Proportionalschrift richtig ausgeben zu können
müssen vorher die Fonts geladen werden. Das kann aber nur geschehen,
wenn das GDOS geladen ist.
- Fonts freigeben
Die vorher geladenen Fonts werden wieder freigegeben.
Ist eine Metadatei geöffnet, so kann in das Fenster geklickt werden.
Es öffnet sich ein Pop-Up-Menü, welches genauso zu bedienen ist wie
eine Drop-Down-Menü der Menüzeile im Fenster. Das Menü bietet die
drei Wahlmöglichkeiten "Info...", "Original" und "Einpassen".
- Info
Zeigt ausführliche Informationen über die Metadatei an.
- Original
Die Metadatei wird in Originalgrö₧e im Fenster dargestellt. Nicht
sichtbare Teile können durch Scrolling eingesehen werden.
- Einpassen
Die Metadatei wird immer in der Grö₧e des Fensters angezeigt. Es ist
nicht möglich zu scrollen.
4. Kommunikation mit CLIPBRD
Für die Kommunikation mit dem installierten Accessory gilt folgendes:
Eine Applikation sollte über das Bearbeiten-Menü wie oben beschrieben
verfügen. Nach Einschalten von "Auf GEM-Klemmbrett" kann dann über
"Ausschneiden" oder "Kopieren" ein Teil eines Dokumentes oder einer
Grafik auf das GEM-Klemmbrett geschrieben werden. Dazu mu₧ die
Applikation ein "scrp_read" aufrufen, um den Namen des
Inhaltsverzeichnisses festzustellen. An dieses hängt es den Namen der
Datei an, also z.B. SCRAP.GEM. Die Datei wird dann auf das Klemmbrett
geschrieben, so da₧ sich z.B. der Name
C:\CLIPBRD\SCRAP.GEM
ergibt. Es bleibt der Applikation vorbehalten, mehrere Dateien auf das
Klemmbrett schreiben, z.B. SCRAP.TXT und SCRP.1WP. Die eine Datei hat
dann ein Standardformat wie oben beschrieben, die andere ein
applikationsspezifisches Format.
Um nun Dateien vom Klemmbrett wieder einzulesen kann jede Applikation
den Menüpunkt "Einfügen" zur Verfügung stellen, wobei vorher der
Schalter "Auf GEM-Klemmbrett" eingeschaltet ist. Durch ein
"scrp_read" wird der Pfad des Klemmbretts festgestellt und dann die
entsprechende Datei geladen, d.h. bei Text-Applikationen z.B.
SCRAP.TXT, bei Zeichen- und Malprogrammen z.B. SCRAP.GEM oder
SCRP.IMG, bei Datenbanken oder Tabellenkalkulationen SCRAP.DIF.
Da nach dem Kopieren auf das GEM-Klemmbrett die Applikation verlassen
und eine andere Applikation aufgerufen werden kann, können Daten
ausgetauscht werden, wenn das GEM-Klemmbrett nicht gelöscht wird und
beide Applikationen den gleichen Algorithmus verwenden. Dies ist Sinn
und Zweck des Klemmbretts, so da₧ an dieser Stelle der Aufruf an alle
Software-Entwickler geht, das Klemmbrett dadurch zu unterstützen, da₧
- die entsprechenden Menüpunkte zugänglich gemacht werden und
entsprechend funktionieren
- der Pfad des Klemmbretts verwendet wird, wenn er voreingestellt ist
- der Pfad des Klemmbretts nach dem gleichen Algorithmus eingestellt
wird wie durch das Programm CLIPBRD.ACC, falls dieses nicht
installiert ist (s.o.) bzw. noch kein anderes Programm den Pfad
gesetzt hat
Ist CLIPBRD.ACC installiert, so kann die Applikation sich dies zunutze
machen, indem es Nachrichten an CLIPBRD.ACC schickt. Dazu werden über
die GEM Message Pipe vordefinierte Nachrichten verschickt. Die
Nachrichten haben folgende Nummern (C-Schreibweise):
#define SCRP_OK 1000
#define SCRP_NOTOK 1001
#define SCRP_UPDT 1002
#define SCRP_OPEN 1003
Jede Nachricht an das Accessory bewirkt auf jeden Fall eine positive
oder negative Antwort. Durch die Nachricht SCRP_UPDT kann das
Accessory veranla₧t werden, das Klemmbrett-Fenster neu anzuzeigen.
Dies bietet sich an, wenn über die Applikation der Inhalt des
Klemmbretts geändert wurde, also eine "Ausschneiden"- oder
"Kopieren"-Operation stattgefunden hat. Die Applikation sendet dann
die Nachricht SCRP_UPDT an ein eventuell vorhandenes CLIPBRD.ACC.
Beispiel (In ANSI-C Schreibweise unter Einbeziehung von PORTAB.H):
GLOBAL VOID scrp_updt (VOID)
{
WORD scrp_id;
WORD msg [8];
msg [0] = SCRP_UPDT;
msg [1] = gl_apid;
msg [2] = 0;
scrp_id = appl_find ("CLIPBRD ");
if (scrp_id != -1)
appl_write (title, sizeof (msg), msg);
} /* scrp_updt */
Zunächst wird der Nachrichtenpuffer gefüllt. Danach wird die
Applikationsnummer von CLIPBRD.ACC gesucht. Ist sie gefunden, so wird
an diese die Nachricht gesendet. Man beachte, da₧ nur die ersten drei
Worte der Nachricht eine Bedeutung haben. Nach einem "appl_write"
können in der Multi-Event-Schleife die Nachrichten SCRP_OK oder
SCRP_NOTOK auftauchen. Erstere wird an die Applikation geschickt,
wenn alles in Ordnung war, die negative Rückmeldung, wenn das
Klemmbrett-Fenster nicht geöffnet war.
Die Nachricht SCRP_OPEN bewirkt, da₧ Dateien auf dem Klemmbrett oder
beliebige Dateien angezeigt werden können. Dies kann verwendet werden,
wenn die Applikation dem Benutzer anzeigen möchte, was bei einem
"Einfügen"-Vorgang eingefügt werden würde.
Beispiel (In ANSI-C Schreibweise unter Einbeziehung von PORTAB.H):
GLOBAL VOID scrp_open (BYTE *filename)
{
WORD scrp_id;
WORD msg [8];
msg [0] = SCRP_OPEN;
msg [1] = gl_apid;
msg [2] = 0;
msg [3] = strlen (filename);
msg [4] = (WORD)((LONG)filename & 0xFFFF);
msg [5] = (WORD)((LONG)filename >> 16);
scrp_id = appl_find ("CLIPBRD ");
if (scrp_id != -1)
appl_write (title, sizeof (msg), msg);
} /* scrp_open */
Zunächst wird der Nachrichtenpuffer gefüllt. Neben der Nachricht mu₧
auch die Länge der Dateinamen und die Dateinamen selbst übergeben
werden. Diese werden jeweils durch ein Leerzeichen getrennt. Die
Adresse der Dateinamen wird in niederwertiges und höherwertiges Wort
aufgeteilt. Danach wird die Applikationsnummer von CLIPBRD.ACC gesucht.
Ist sie gefunden, so wird an diese die Nachricht gesendet. Man
beachte, da₧ nur die ersten sechs Worte der Nachricht eine Bedeutung
haben. Nach einem "appl_write" können in der Multi-Event-Schleife die
Nachrichten SCRP_OK oder SCRP_NOTOK auftauchen. Erstere wird an die
Applikation geschickt, wenn alles in Ordnung war, die negative
Rückmeldung, wenn eine der Dateien nicht geöffnet werden konnte.
Ist der Dateiname leer, so wird das Klemmbrettfenster selbst geöffnet.
Wir hoffen, da₧ sich unter den Software-Entwicklern die Einsicht
durchsetzt, da₧ der Austausch von Daten zwischen verschiedenen
Applikationen und damit die Integration der Applikationen dem Benutzer
eher nützlich ist, als das Festhalten an einem Datenformat, welches
inkompatibel mit allen anderen ist.
Das Accessory CLIPBRD.ACC mag in diesem Sinne als Hilfsmittel dienen,
dessen Sinn und Nutzen umso grö₧er ist, je mehr Applikationen das GEM-
Klemmbrett unterstützen.
Dieter & Jürgen Gei₧, Februar 1990