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MAGICUPD.LZH
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CMD
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CMD.DOC
Wrap
Text File
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1991-06-29
|
73KB
|
1,476 lines
080000002000000160000000004000000
1 1
2 Seite # 1
F0110030001
R [................................................]0110
9[........................................................]0110
Ç Hannover, den 22.06.90
ü ëBEDIENUNGSANLEITUNG ZUR GEMDOSê┐ë SHELL "CMD" und KAOS SHELL "KCMD" V2.59
Ç
êInhaltsverzeichnisÇ
9[...................................................]0010
0. Allgemeines
1. Die internen Befehle
1.1 ATTRIB
1.2 BREAK
1.3 CD
1.4 CLS
1.5 CK
1.6 COPY
1.7 DATE
1.8 DEL
1.9 DIR
1.10 ECHO
1.11 END
1.12 EXIT
1.13 FIND
1.14 FOR
1.15 FREE
1.16 GOTO
1.17 IF
1.18 MD
1.19 MORE
1.20 MV
1.21 PATH
1.22 PAUSE
1.23 PROMPT
1.24 RD
1.25 REN
1.26 SHIFT
1.27 SET
1.28 SORT
1.29 TIME
1.30 TOUCH
1.31 TREE
1.32 TYPE
1.33 VER
1.34 VERIFY
2. Externe Kommandos im BIN- Ordner
2.1 PRINT
2.2 CRASHDMP
2.3 EXE2BIN
2.4 LABEL
2.5 FC
2.6 KILLRAM
2.7 ASTOWORD
2.8 WORDTOAS
2.9 DUMP
2.10 SPLIT
3. Stdout/Stdin- Umlenkung
4. Geräte (Devices)
5. Kommandozeilen- Auswertung
6. Editor- Steuertasten
7. Starten von Programmen (Externe Kommandos)
8. Batch- Dateien
9. CMD als Accessory. Allgemeines und spezielles
9[...........................................................]0110
ê0. AllgemeinesÇ
ւUpdates von V2.55 => V2.56:
- Korrektur des Befehls "COPY datei nul", der bisher bei mehr als 64k
Dateilänge nicht funktionierte.
- Korrektur der Datumsverarbeitung für Jahreszahlen nach dem Jahr 2000.
- Anpassung von KCMD.ACC an das endgültige TOS 1.4 vom 6.4.89
- Korrektur einer Unschönheit beim Kopieren von Dateien. Wegen ungerader
Grö₧e des Kopierpuffers konnte es vorkommen, da₧ das Kopieren
unerträglich langsam wurde, da Sektoren auf ungerade Adressen übertragen
werden mu₧ten.
Updates von V2.56 => V2.57:
- Wenn \AUTOEXEC.BAT bzw. \BOOT.BAT nicht gefunden werden können, wird
C:\AUTOEXEC.BAT gesucht. Wer ein anderes Laufwerk bevorzugt, möge
einfach mit MUTIL suchen, sehen und patchen.
- Bei MORE wird der Tastendruck nicht mehr von BIOS, sondern von GEMDOS
geholt; daher kann man während der Ausgabe schon eine Taste drücken, die
dann in den GEMDOS- Tastaturpuffer kommt.
- Bei DEL,COPY,MV,ATTRIB wird nach jeder Datei der GEMDOS- Tastaturpuffer
abgefragt, so da₧ man zwischendurch mit ^S anhalten, mit ^Q weiterlaufen
lassen und mit ^C abbrechen kann (zumindest unter KAOS).
- Bei DEL wird ein Schalter "-N" ausgewertet, mit dem man die
Sicherheitsabfrage abschalten kann.
- Bei KCMD setzt der Sconfig- Aufruf nicht mehr die Konfiguration einfach
auf 1 (alle Bits au₧er automatischer Pfadsuche auf 0), sondern holt die
aktuelle Konfiguration, setzt Bit 0 ohne Veränderung der anderen Bits
und setzt dann diese Konfiguration.
Updates von V2.57 => V2.58:
- Bei "more" kann man mit der Leertaste ein Seite weiter und sonst eine
Zeile weiter scrollen.
- ACCs werden im Grafikmodus gestartet.
Updates von V2.58 => V2.59:
- Es wird zuerst nach C:\AUTOEXEC.BAT, dann nach \AUTOEXEC.BAT gesucht.
- Der Event-Critic-Manager wurde an KAOS 1.4 angepa₧t und bricht mit ^C
das laufende Programm ab.
- Für Turbo-C 2.0 wird der Befehl "sh" in der Kommandozeile ignoriert.
- neues externes Kommando: SPLIT
- überarbeitet: DUMP
CMD V2.59 samt Ordner BIN\ ist Shareware, der Sharewarebeitrag ist bei
regelmä₧iger Benutzung zu entrichten und beträgt 20 DM (direkt per Scheck
oder Schein an den Autor), der Autor
Andreas Kromke
3000 Hannover 61
Steinbruchstra₧e 17
verlangt aber, da₧ der Ordner KCMD immer als Ganzes weiterzugeben wird
und dieser oder Teile davon nicht in irgendwelche Softwarepakete inte
griert werden. Eine gedruckte Anleitung oder ein Update- Service ist bei
einem so geringen Beitrag natürlich nicht möglich. Kommerzielle Nutzung
(Vertrieb, Beigabe zu kommerziell vertriebenen Programmen, Weitergabe
gegen Gebühren etc. in jeder Form (dies schlie₧t auch den Vertrieb über
Public-Domain-Sammeldisketten oder ähnliches ein) ist ünicht gestattetÇ.
Die Dateien dürfen nicht von anderen gegen Bezahlung weitergegeben oder
das Programm selbst oder die zugehörigen Dateien durch unsachgemä₧e
Eingriffe verändert werden.
Daher merke:
ä Wer Kommandoprozessoren nachmacht oder verfälscht oder
nachgemachte oder verfälschte Kommandoprozessoren sich
verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Analysis-
Zetteln nicht unter 2 Stück bestraft
Ç
Für Schäden, die durch Anwendung dieses Programms entstehen, kann der
Autor selbstverständlich nicht haften.
Eventuelle Ähnlichkeiten von CMD oder den Hilfsprogrammen mit anderen
Programmen namhafter oder unbekannter Hersteller sind nicht beabsichtigt,
sondern wären rein zufällig.
≤ÇDas Betriebssystem GEMDOS des Atari ist, einschlie₧lich der Funktionsnum
mern für die DOS- Aufrufe, fast kompatibel zu MS-DOS 2.0. Auch lassen sich
MS-DOS Disketten problemlos lesen und beschreiben.
Diese Ähnlichkeit hat mich bereits 1986 dazu bewogen, eine Kommando-
Oberfläche wie COMMAND.COM für den Atari zu schreiben, ohne mich dabei
sklavisch an das "gro₧e" Vorbild zu halten. Wer MS-DOS kennt, wird sehr
schnell mit CMD umgehen können. Man könnte dabei fast vergessen, da₧ man
es mit einem Atari zu hat; ja, wenn nicht die vielen Fehler des GEMDOS
(oder JAM-DOS ?) wären; nicht umsonst hei₧t die Version ja auch bei TOS
1.2 noch 0.19 und bei TOS 1.4 0.21 (siehe internes Kommando VER), was
auch kein gro₧es Vertrauen einflö₧en kann.
Daher enthält diese Diskette drei Versionen des CMD:
1) CMD.PRG geht sehr nachsichtig mit dem Betriebssystem um und korri
giert einige DOS - Fehler wie die Diskwechselerkennung, das
Setzen der Uhrzeit von Dateien und einen Fehler beim Setzen
der Standardpfade. Die Fehler der Ein-/Ausgabeumlenkung
werden NICHT umgangen; CMD selbst funktioniert aber bei
Umlenkung.
Die Haupteigenschaft ist der vom Betriebssystem unabhängige
Zeileneditor, der in seinen Funktionen des in KAOS 1.2.3
integrierten Editors enspricht.
CMD läuft auf sämtlichen alten und zukünftigen TOS-
Versionen, da es völlig betriebssystemversionsunabhängig
ist (langes Wort...).
é2) KCMD.PRG für das KAOS- Betriebssystem mit DOS- Versionsnummer 0.21
oder höher. Einige Features sind nur bei KCMD, nicht bei
CMD vorhanden. Auch KCMD läuft "im Prinzip" mit jedem
Betriebssystem; es enthält jedoch keine Umgehungen von DOS-
Fehlern, da dies bei KAOS nicht mehr nötig ist. So dürfte
KCMD besonders auf den bisherigen TOS - Versionen nicht
immer perfekt funktionieren.
Die Hauptbesonderheit ist, da₧ KCMD keinen integrierten
Zeileneditor besitzt, sondern den vom DOS verwendet. Auf
dem normalen TOS ist KCMD also nicht besonders komfortabel.
Alle KCMD und KAOS betreffenden Stellen dieser Anleitung
sind hell markiert.
ä3) KCMD.ACC Die Accessory- Version von KCMD.PRG. Gegenüber der Pro
gramm- Version müssen natürlich einige Einschränkungen in
Kauf genommen werden. So können beispielsweise keine GEM-
Applikationen gestartet werden (GfA- BASIC funktiniert
aber). Ansonsten mit KCMD im wesentlichen identisch. Alles,
was für die Accessory- Version und nicht für KCMD.PRG gilt,
ist hier kursiv hervorgehoben.
Ç
Ansonsten sind CMD.PRG, KCMD.PRG und KCMD.ACC unabhängig von der
Betriebssystem- Version und laufen daher mit sämtlichen bekannten Versio
nen des TOS (1.0 / 1.2 / 1.4).
äAchtung: Aufgrund eines Fehlers im AES ist das Starten von Programmen
unter KCMD.ACC nur unter folgenden TOS- Versionen möglich:
TOS 1.0 vom 6.2.86
TOS 1.2 vom 22.4.87
TOS 1.4 vom 6.4.89
Bei diesen Versionen wurde der Fehler umgangen, leider mu₧te dabei eine
Versions- Abhängigkeit in Kauf genommen werden. Näheres steht in Kapi
tel 9.
Ç
Noch ein Hinweis zu GEMDOS- Fehlern:
Angeblich existiert eine Liste mit 96 Fehlern, was nicht genau stimmen
mu₧, aber durchaus glaubwürdig erscheint. Fast alle diese Fehler treten im
Desktop nicht auf, werden daher von 99% aller Atari- Besitzer niemals
bemerkt werden. Unter CMD, das sich ausschlie₧lich auf GEMDOS verlä₧t und
keinen seiner Fehler abfängt, sieht das ganz anders aus. Ständig treten
neue, unbekannte Fehlfunktionen auf.
Ein Fehler ist dabei eigentlich alles, was bei MS-DOS 2.0 funktioniert und
bei GEMDOS nicht. Meistens sagt einem aber auch der gesunde Menschenver
stand, ob etwas so sein sollte oder nicht.
Ein besonders ärgerlicher Fehler ist z.B. :
Verwendet man Pfadnamen wie "A:CMD.PRG" anstelle von "A:\....", also
verwendet den aktuellen Pfad eines Laufwerks, kann es vorkommen (auch
unter TOS 1.4 und auf dem TT !!!!), da₧ GEMDOS mit seinen Pfaden und
Laufwerken völlig durcheinanderkommt. Z.B. kann bei "DIR A:" der Disk
name von A: und dann das Verzeichnis von D: erscheinen. Der Disketten
name stimmt immer, da er immer vom Wurzelverzeichnis geholt wird, was
keine Schwierigkeiten macht.
°Ç Abhilfe: Erscheint z.B. bei "DIR D:" das Verzeichnis von A:, genügt es
meistens, "CD D:\" und "CD A:\" einzugeben. Dann hat sich
GEMDOS wieder beruhigt, vielleicht bis zum nächsten
Diskwechsel.
Der Fehler tritt gar nicht auf, wenn man alle Pfadangaben
immer auf der Root beginnt. Also "DIR A:\" geht (fast) immer.
Aus diesem Grund hat auch das Desktop keine Probleme, das
sowieso die meisten Fehler des GEMDOS abfängt.
éAlle diese Fehler sind unter KAOS behoben und dürfen bei KAOS+KCMD nicht
auftreten. KCMD schaltet per Sconfig(1,1L) die automatische Pfadüberprü
fung ein (siehe Beschreibung von KAOS) und stellt vor Programmende den
vorherigen Zustand wieder her.
Ç
Wurde CMD mit Kommandozeile gestartet, wird diese ausgeführt. Andernfalls
wird, falls vorhanden, eine Batchdatei "\AUTOEXEC.BAT" ausgeführt (d.h.
auf dem Wurzelverzeichnis des aktuellen Laufwerks); wurde CMD im AUTO-
Ordner oder mit der comload- Option gestartet, wird statt AUTOEXEC.BAT
eine Batchdatei mit Namen BOOT.BAT ausgeführt. Schlägt der erste Versuch
fehl, wird nach C:\AUTOEXEC.BAT gesucht (auch im Fall AUTO- Ordner).
Danach wird immer der freie Speicher angezeigt.
Wird beim Laden die Taste CTRL-C gedrückt, unterbleiben obige Aktivitäten.
Ein Tip: Im Desktop unter "EXTRAS: Anwendung anmelden" für CMD.PRG als
Dateityp ".BAT" anmelden. Wenn man eine Festplatte benutzt, das
DESKTOP.INF in einen geeigneten Editor laden und statt nur
"CMD.PRG" den Pfad, auf dem sich CMD befindet, mit angeben, z.B.
"C:\CMD.PRG".
Dann kann jede Batchdatei mit Doppelklick wie ein Programm
gestartet werden. Enthält die Batchdatei einen EXIT- Befehl,
wird nach Ablauf des Batchprogramms wieder ins Desktop zurückge
kehrt; man kann auch vor EXIT einen PAUSE- Befehl einfügen, der
erst auf einen Tastendruck wartet.
Für TOS 1.0 und 1.2 beachte man, da₧ ein Doppelklick auf eine
Datei .BAT folgendes bewirkt:
- Das Verzeichnis, in dem die Datei (!) liegt, wird aktuelles
Verzeichnis.
- pfad\CMD wird mit dem einfachen Dateinamen ohne Pfadangabe
gestartet.
In TOS 1.4 (8.8.88) gilt:
- Das Verzeichnis, in dem CMD (!) liegt, wird aktuelles
Verzeichnis.
- CMD wird in seinem eigenen (aktuellen) Verzeichnis gestar
tet und erhält als Parameter den vollständigen (!) Pfadna
men der Datei. Falls sich CMD und .BAT im selben Ordner
befinden, verzichtet AES auf den Pfad der Datei, aber das
hat keinen Einflu₧ auf die Wirkungsweise.
CMD enthält keine GEM- Aufrufe, kann also im AUTO- Ordner oder mit der
comload- Option des Bootprogramms geladen werden. In diesem Fall kann aber
natürlich kein GEM- Programm von CMD aus gestartet werden. Ist das
aufgerufene GEM- Programm ordentlich geschrieben (leider selten der Fall),
so wird es einfach mit oder ohne Fehlermeldung abbrechen. Au₧erdem
funktioniert das Einschalten des Mauszeigers nicht, wenn CMD im AUTO-
Ordner stand, da die zugehörigen LineA- Funktionen zu diesem Zeitpunkt
noch nicht initialisiert sind.
Wurde CMD mit der comload - Option gestartet, ist es nicht zu empfehlen,
das Kommando "exit" einzugeben, da dies zum Systemabsturz führt. Atari hat
diesen Fall offensichtlich nicht berücksichtigt.
Wurde CMD im AUTO- Ordner gestartet, sollte man die Diskette auf keinen
Fall wechseln, damit der AUTO- Vorgang nach Beendigung von CMD weiterlau
fen kann. Mu₧ die Diskette doch gewechselt werden, mu₧ man unbedingt vor
dem "exit"- Kommando die AUTO- Diskette wieder einlegen und "cd auto"
eingeben (um den Ordner GEMDOS bekanntzumachen).
äKCMD.ACC wertet niemals eine Kommandozeile aus, sondern lädt AUTOEXEC.BAT
beim ersten Anwählen des Accessories. Aktiviert man später noch einmal das
Accessory, wird sofort das erste Kommando von der Tastatur erwartet.Ç
äKCMD.ACC enthält natürlich GEM- Aufrufe zum Anmelden im Menü. Accessories
werden immmer erst nach dem Start von AES geladen. Daher gibt es keine
Sonderregelungen für den Start aus dem AUTO- Ordner etc.
Man kann für das Accessory keinen Dateityp anmelden.
Ç
In CMD wird bei jedem Dateizugriff interner Kommandos festgestellt, ob im
angesprochenen Laufwerk die Diskette gewechselt wurde. Wenn ja, wird
GEMDOS durch den Aufruf von Fsfirst() dazu veranla₧t, seine internen
Pfadpuffer zu aktualisieren. Daher ist darauf zu achten, da₧ z.B. beim
Wechsel des aktuellen Laufwerks schon eine Diskette eingelegt ist.
ⁿÇDa besagter Fsfirst() - Aufruf mit dem Wurzelverzeichnis als Pfad der
einzige (!) GEMDOS - Befehl ist, der den Diskettenwechsel abfragt (auch
ein Programmierfehler!), gibt es sonst Schwierigkeiten mit dem Auffinden
von Pfaden und Dateien z.B. bei COPY und CD.
Die Schwierigkeiten bleiben jedoch bei externen Befehlen:
Hat man z.B. in A: eine neue Disk eingelegt und ruft auf D: ein externes
Programm mit "D>pgm a:\subdir\dat" auf, wird GEMDOS die Datei "dat"
(sofern das externe Programm seinen Parameter durch Fopen() sucht) i.a.
nicht finden können, bevor es nicht durch einen Fsfirst()- Aufruf dazu
veranla₧t wurde, seine internen Pfadpuffer neu aufzubauen.
Abhilfe: Nach jedem Diskwechsel in X: erst mit "X:" oder "dir X:" GEMDOS
initialisieren, bevor man ein Programm startet.
éUnter KAOS und KCMD tritt der Fehler nicht auf, da per Sconfig() die
automatische Pfadüberprüfung eingestellt wurde. Weder bei internen noch
bei externen Kommandos dürfte es zu Schwierigkeiten kommen. Damit hat man
mit KCMD und KAOS dieselbe Zuverlässigkeit wie unter COMMAND.COM und MS-
DOS; mit dem Unterschied, da₧ bei nicht schreibgeschützten Disketten der
Pfadzugriff sehr viel schneller verläuft, da MS-DOS die Pfade nicht im
Speicher hält.
Ç
ê1. Die internen BefehleÇ
ê1.1 ATTRIBÇ
Syntax: ATTRIB [schalter1 schalter2 ...] name1 name2 ...
schalter = +|-{rsha}
name = Dateiname oder -muster oder Pfad
Zweck: Attributbyte von Dateien anzeigen oder ändern.
Werden keine Schalter angegeben, werden die Attribute nur angezeigt:
R Read-Only (schreibgeschützt)
S System (versteckte Systemdatei)
H Hidden (versteckte Datei)
A Archive (erst ab TOS 1.4 unterstützt)
Mit "ATTRIB +r c: f:" lassen sich beispielsweise alle Dateien in den
aktuellen Verzeichnissen der Laufwerke C: und F: schreibschützen.
"ATTRIB -rsha d:\cmd.prg" löscht alle obigen Attribute der Datei cmd.prg
im Wurzelverzeichnis von D:.
Ab TOS 1.4 wird das Attribut 'A' korrekt ausgewertet, ansonsten erfüllt
kein einziges der Attribute bei irgendeinem von Atari stammenden
Betriebssystem den ursprünglich dokumentierten Zweck! Das hei₧t
beispielsweise, da₧ man schreibgeschützte Dateien unter TOS munter be
schreiben kann.
Disknamen und Ordner werden nicht angezeigt oder verändert!
ê
è1.2 BREAKé
Syntax: BREAK
BREAK ON
BREAK OFF
Zweck: Break- Verify- Flag des KAOS anzeigen/ändern. Unter normalem
GEMDOS bewirkt der Befehl einfach nichts.
Beim Starten von CMD ist das Break- Flag immer ausgeschaltet. Bei
eingeschaltetem Flag kann man ein laufendes Programm vor und nach jedem
GEMDOS- Aufruf abbrechen.
Im Gegensatz zu MS-DOS bewirkt das Betätigen von CTRL-C im TOS leider
keinen Interrupt in eine Break-Handling-Routine. Daher funktioniert die
Betätigung von CTRL-C wirklich nur bei Eintritt und Austritt aus GEMDOS,
wo der Tastaturpuffer durchsucht und bei Bedarf ein Programmabbruch
bewirkt wird.
Ç
ê1.3 CDÇ
Syntax: CD
CD d:
CD pfad
CD d:pfad
Zweck: Aktuelles Verzeichnis anzeigen oder ändern
CD (change directory) ohne Parameter zeigt das aktuelle Verzeichnis des
aktuellen Laufwerks.
CD d: zeigt das aktuelle Verzeichnis des Laufwerks d:.
CD pfad setzt <pfad> als aktuelles Verzeichnis des aktuellen Laufwerks.
CD d:pfad setzt <pfad> als aktuelles Verzeichnis des Laufwerks d:. Diese
Befehlsform mit d: als einem nicht aktuellen Laufwerk ist, obwohl
dokumentiert, bei den von Atari stammenden TOS- Versionen nicht möglich
und funktioniert nur unter KAOS.
√ê1.4 CLSÇ
Syntax: CLS
Zweck: Bildschirm löschen. Au₧erdem WRAP ON und INVERS OFF.
ê1.5 CKÇ
Syntax: CK
CK d:
Zweck: Laufwerk- Informationen ausgeben
CK (checkdisk) gibt die Laufwerks- Informationen für das Laufwerk d: aus.
Wurde kein Parameter angegeben, wird das aktuelle Laufwerk benutzt.
Au₧erdem wird die Grö₧e des Hauptspeichers angezeigt. CMD verlä₧t sich
dabei auf die Systemvariable phystop; ist diese Variable z.B. von einer
resetfesten Ramdisk manipuliert worden, kann der tatsächliche Speicher
grö₧er sein, als von CK angezeigt.
;ê1.6 COPYÇ
Syntax: COPY [-t] pfad
COPY [-t] datei(muster)
COPY [-t] pfad pfad
COPY [-t] datei(muster) pfad
COPY [-t] datei1 datei2
Zweck: Datei(en) kopieren
Fehlt der zweite Parameter, wird das aktuelle Verzeichnis angenommen.
Ist die Quelle ein Pfad oder ein Dateimuster, werden alle Dateien des
Pfades bzw. alle passenden Dateien kopiert.
Ein Pfad kann auf '\' enden oder auch nicht.
Wird <datei2> angegeben, bekommt die Kopie der Datei den Namen <datei2>.
Quelle und Ziel können auch Geräte ("CON:","AUX:","PRN:") sein. Ist die
Quelle ein Gerät (CON:,AUX:), wird kopiert, bis eine Zeile gelesen wird,
die nur aus CTRL-Z besteht. Nach jeder eingelesenen Zeile wird die
Zeichenfolge CR/LF ergänzt.
Eine Datei kann nicht in sich selbst kopiert werden; CMD fängt diesen
Fehler geschickt ab.é KAOS tut dies selbst.Ç
Sind weniger als 10kB Speicher frei, wird der gesamte freie Speicher als
Kopierpuffer benutzt, sonst wird nur die Hälfte verwendet. So kann sich
(im Gegensatz zum Desktop ab TOS 1.2) eine dynamische Ramdisk noch
vergrö₧ern.
Im Gegensatz zum Desktop-COPY beim ungepatchten TOS behalten Dateien beim
Kopieren ihr altes Datum und die Uhrzeit (nicht bei ungepatchtem TOS
1.0/1.2 und KCMD.PRG, da KCMD den DOS- Fehler nicht abfängt). Jedoch ist
das Dateiattribut immer 0 (normale Datei, nicht schreibgeschützt, sichtbar
usw.).
Mit Hilfe des Schalters 'T' bekommt die Zieldatei das Tagesdatum, also
entspricht "COPY -t ..." dem üblichen Desktop- COPY. Dieser Schalter ist
zu empfehlen, wenn man z.B. Dateien mit dem nichtssagenden Datum 6.2.86
oder 22.4.87 kopiert. 'T' ist die Abkürzung für "Touch" und bedeutet, da₧
eine Datei das Tagesdatum bekommt, wie wenn sie geändert worden wäre
(siehe auch internes Kommando "TOUCH"). Wichtig ist das z.B., wenn man ein
MAKE benutzt.
Bemerkung: In MS-DOS existiert eine Befehlsform zum Verketten von Dateien
("COPY datei1+datei2+... zieldatei). CMD verwendet dazu den
TYPE- Befehl (s.u.).
Für das Erstellen von Batchdateien eignet sich der Befehl "COPY
CON: datei". Die Eingabe wird mit einer Zeile abgeschlossen,
die nur aus CTRL-Z besteht.
é Für das Testen, ob eine Datei einen Lesefehler enthält, eignet
sich besonders der Befehl "COPY datei nul". Hierbei wird
besonders schnell gelesen, da nichts geschrieben werden mu₧.
Ç
∩ê1.7 DATEÇ
Syntax: DATE
DATE datumsangabe
Zweck: Systemdatum setzen
Wird DATE ohne Parameter gestartet, kann das Datum von Hand eingegeben
werden. Wird nur <Return> gedrückt, bleibt die alte Einstellung erhalten.
Wird nur eine Zahl eingegeben, wird nur der Tag geändert, bei zwei Zahlen
Tag und Monat. Tag, Monat, Jahr können durch beliebige nichtnumerische
Zeichen voneinander getrennt werden.
Bemerkung: Mit "DATE <datei" kann das Datum statt von der Standard-
Eingabe auch von einer Datei gelesen werden.
Bei TOS 1.0 wird nur die GEMDOS- Uhr gesetzt, so da₧ die alte
Zeit im Tastaturprozessor (XBIOS- Aufruf) und so bei einem
Reset erhalten bleibt. Ab TOS 1.2 wird die Hardware- Uhr
(Quarzuhr bzw. Tastaturprozessor) mitgesetzt.
#ê1.8 DELÇ
Syntax: DEL [-n] datei1 datei2 ...
Zweck: Datei(en) löschen
DEL (delete) kann beliebig viele Argumente haben (OS/2 lä₧t grü₧en). Ist
<datei> ein Dateimuster oder ein Pfad, werden alle passenden Dateien nach
Sicherheitsabfragen gelöscht; diese Sicherheitsabfrage kann mit dem
Schalter "-N" abgeschaltet werden.
Auf die Sicherheitsabfragen kann geantwortet werden:
J,Y Ja, angezeigte Datei löschen; weiterfragen
N Nein, angezeigte Datei nicht löschen; weiterfragen
G Global, ab jetzt alle Dateien ohne Abfragen löschen
A,Q,^C Abbruch, Löschen beenden
Wenn ein Fehler auftritt, mu₧ dies nicht daran liegen, da₧ die Datei
schreibgeschützt ist. Ein Fehler tritt auch dann auf, wenn die Datei von
CMD oder einem anderen Vorgängerproze₧ geöffnet wurde und noch nicht
geschlossen ist. In solch einem Fall genügt es, die Diskette mit dem
Kommando "free" (s.u.) abzumelden.
╘ê1.9 DIRÇ
Syntax: DIR pfad1 pfad2 ...
DIR -W -P -Q -S ...
DIR -WQP pfad
DIR -P pfad1 -W pfad2 -W -D pfad3 ...
Zweck: Inhaltsverzeichnis anzeigen
-W gibt ein "platzsparendes" Listing aus (wide).
-P hält das Listing nach jeder Seite an (page).
-Q verzichtet auf Diskname und freien Speicher (quick).
-S listet alle Dateien mit Attributen (system).
Sortiermodi:
-N ordne Namen
-D ordne Datum/Zeit
-G ordne Grö₧e
-A ordne Art
-U unsortiert
Beim Sortieren (wenn nicht Option -U aktiv ist) werden Ordner immer zuerst
angezeigt. Wird kein Sortiermodus angegeben, wird der des letzten DIR-
Aufrufs benutzt; bei Fehleingaben wird nach Namen sortiert. Bei der
Ausgabe eines Verzeichnis wird der Sortiermodus mit ausgegeben, wenn ünichtÇ
nach Namen sortiert wird.
DIR kann maximal 512 Einträge sortieren und benötigt dazu kurzfristig etwa
14k Hautpspeicher. Ist nicht genügend freier Speicher vorhanden, wird das
Verzeichnis unsortiert ausgegeben. äDies ist besonders für Accessories
wichtig, WORDPLUS lä₧t immer nur etwa 4k frei, andere Programme sind noch
schlimmer.
ÇDIR kann beliebig viele Argumente haben, die Verzeichnisse werden dann
nacheinander ausgegeben. Dabei wird die Anzahl der Dateien und die
Dateilängen insgesamt addiert und erst ganz zum Schlu₧ ausgegeben. Die
freien Bytes der Disk werden nicht ausgegeben. Diese Möglichkeit ist
praktisch, wenn man die Gesamtlänge bestimmter Dateien ermitteln möchte,
die auf verschiedenen Pfaden liegen, um sie auf eine Disk zu kopieren, auf
der womöglich nicht mehr genügend Platz ist.
Ist <pfad> ein Dateimuster (z.B. "texte\*.doc"), werden alle passenden
Dateien ausgegeben.
Wenn der Schalter "s" nicht angegeben wurde, werden nur "normale"
Dateien angezeigt. Mit "s" werden auch Systemdateien oder versteckte (!)
Dateien angezeigt, Dateien mit Attribut "Volume" jedoch nie.
Man beachte, da₧ beim ungepatchten GEMDOS z.B. schreibgeschützte, ver
steckte Dateien oder versteckte Disknamen wieder sichtbar werden. Dieser
Fehler ist auch in TOS 1.4 noch enthalten, aber die Dokumentation wurde
dem Fehler angepa₧t ("It's a feature, not a bug").
Der Schalter "q" ist für TOS vor 1.4 und Festplatten gedacht, die mit
kleinen Clustern (1 kB) formatiert sind und daher eine besonders gro₧e
FAT haben. Die Ausgabe erfolgt dann sehr viel schneller.
ê1.10 ECHOÇ
Syntax: ECHO
ECHO [-n] string1 string2 ...
ECHO ON
ECHO OFF
Zweck: Zeichenketten ausgeben oder ECHO- Modus setzen/anzeigen
ECHO ohne Parameter zeigt den ECHO- Modus für den Batchbetrieb an. Per
Default ist ECHO immer OFF (d.h. die ausgeführten Zeilen werden im
Batchbetrieb ünichtÇ angezeigt).
ECHO ON oder ECHO OFF setzt den ECHO- Modus.
ECHO <string> gibt <string> und dann einen Zeilenvorschub nach stdout aus,
mit der Option -n wird dieser Zeilenvorschub unterdrückt.
ê1.11 ENDÇ
Syntax: END
Zweck: Bricht Batchdatei ab
END bricht nur die laufende Batchdatei ab; wenn diese von einer anderen
Batchdatei aufgerufen wurde, wird die nächste Zeile wieder aus der
übergeordneten Batchdatei geholt.
∙ê1.12 EXITÇ
Syntax: EXIT
Zweck: cmd verlassen
Im Gegensatz zu COMMAND.COM in MS-DOS bewirkt auch im Batchbetrieb der
Befehl EXIT ein Verlassen des Kommandointerpreters.
ê1.13 FIND
Ç
Syntax: FIND string
Zweck: Zeichenketten in Textdateien suchen
FIND ist ein Filter, das hei₧t, er liest von stdin und schreibt nach
stdout. Man mu₧ also stdin auf die zu durchsuchende Datei umlenken.
FIND unterscheidet nicht zwischen Gro₧- und Kleinschreibung.
Bemerkung: Falls <string> Leerstellen enthält, mu₧ <string> in Anführungs
zeichen gesetzt werden.
CTRL-Z wird als Dateiende erkannt
ê1.14 FORÇ
Syntax: FOR var ( wert1 wert2 .. ) ...
Setzt var=wert1, führt ... aus. Beim nächstenmal wird var=wert2 gesetzt
und ... ausgeführt usw. Ist die Liste zuende, d.h. ')' erreicht, wird
... nicht ausgeführt, sondern gleich zum nächsten Kommando übergegangen.
FOR NOT var ( wert1 wert2 .. ) ...
Setzt var=wert1, überspringt ... Beim nächstenmal wird var=wert2 gesetzt
und ... wieder übersprungen usw. Ist die Liste zuende, d.h. ')'
erreicht, wird ... ausgeführt.
Zweck: Steuerung in Batch- Dateien
FOR darf nicht geschachtelt werden!!!
Die Leerzeichen vor und nach den Klammern sind notwendig!!!
ê1.15 FREEÇ
Syntax: FREE [x:]
Zweck: Gibt GEMDOS- Speicher für aktuelles oder Laufwerk x: frei.
Wenn das 100 Ordner Problem akut wird, kann man mit diesem Befehl den
Speicher für eine gerade nicht benötigte Harddisk- Partition freigeben.
Au₧erdem kann man diesen Befehl anwenden, wenn GEMDOS sich weigert, Ordner
oder Dateien zu löschen, obwohl diese leer bzw. nicht schreibgeschützt
sind.
ê1.16 GOTOÇ
Syntax: GOTO label
Zweck: Unbedingter Sprung in Batch- Dateien
Das Label in einer Batchdatei hat die Form ":name"
ê1.17 IFÇ
Syntax: IF ERRORLEVEL n ... Führt ... aus, wenn Fehlercode >= n oder < 0
IF s1 == s2 ... Führt ... aus, wenn <s1> = <s2>.
IF EXIST datei ... Führt ... aus, wenn <datei> existiert.
IF NOT ... Führt ... aus, wenn Bedingung nicht erfüllt
Zweck: Bedingter Sprung in Batch- Datei.
Der Fehlercode wird vom letzten ausgeführten internen oder externen
Kommando zurückgegeben. Ein Wert ungleich Null signalisiert i.a. da₧ ein
Fehler aufgetreten ist. Die Befehle IF,END,FOR,GOTO verändern den Fehler
code nicht.
ê1.18 MDÇ
Syntax: MD datei
Zweck: Neuen Ordner erstellen
MD (make directory) erstellt einen neuen Ordner mit Namen <datei>. Ein
Ordner oder eine Datei gleichen Namens darf nicht schon im selben
Verzeichnis vorhanden sein.
Achtung: Normale Dateien oder Disknamen werden vor TOS 1.4 wegen eines
GEMDOS- Fehlers durch MD gelöscht, wenn sie denselben Namen wie
der neue Ordner haben. Alternative: KAOS benutzen.
≤ê1.19 MOREÇ
Syntax: MORE
Zweck: Seitenweise Ausgabe von Texten
MORE ist ein Filter. Wird "--Mehr--" angezeigt, kann die Ausgabe mit ^C
abgebrochen werden. Mit der Leertaste wird eine Seite, sonst eine Zeile
weitergescrollt.
^Z in der Datei wird als Dateiende erkannt.
MORE sollte wie alle Filter nur in Pipes oder bei umgelenkter Standard-
Eingabe angewendet werden, da sonst von der Tastatur gelesen wird; z.B.
wirkt "MORE <datei" ähnlich wie die Funktion "Datei anzeigen" im Desktop
(ohne sich jedoch bei leeren Dateien oder solchen mit n*4096 Bytes
oder Lesefehlern aufzuhängen...)
1ê1.20 MVÇ
Syntax: Siehe COPY
Zweck: Datei(en) umbenennen oder verschieben
MV (move) wirkt ähnlich wie COPY, kopiert die Datei(en) jedoch nicht,
sondern verschiebt sie innerhalb der Verzeichnis- Struktur êeinesÇ Lauf
werks, was natürlich viel schneller geht. Beispiele:
- "MV datei neuername" benennt die die <datei> einfach um.
- "MV . \" verschiebt alle Dateien im aktuellen Unter
verzeichnis (".") in das Wurzelverzeichnis
("\").
- "MV \*.h headers" verschiebt alle C- Headerdateien vom Wurzel
verzeichnis in den (hoffentlich vorhandenen)
Ordner "headers".
- "MV auto\dat.prg" Schiebt die Datei "dat.prg" vom AUTO- Ordner
ins aktuelle Verzeichnis.
Das Verschieben ist immer nur auf demselben Laufwerk möglich. Die Angabe
von Geräten (CON:,AUX:,PRN:) ist unzulässig. Ebenso darf keine Datei mit
dem neuen Namen schon existieren.
MV gibt bei Fehlernummern den vom DOS erhaltenen Fehlercode im Klartext
aus.é Leider hat dieser nur bei KAOS unmittelbar etwas mit dem tatsächlich
aufgetretenen Fehler zu tun.Ç
Wenn man nicht unter KAOS arbeitet, ist der MV- Befehl mit Vorsicht zu
genie₧en. Schwierigkeiten gibt es beispielsweise bei vollem Root-
Directory oder Umbenennen in ein existierendes Unterverzeichnis usw.
Bemerkung: Bei MS-DOS ist hier nur das Umbenennen EINER Datei in DEMSELBEN
VERZEICHNIS möglich. CMD bietet dagegen alle Möglichkeiten des
UNIX- Kommandos MV.
Au₧erdem hat auch CMD den Befehl REN, der wie unter MS-DOS
arbeitet und ab TOS 1.4 auch Ordner umbenennen kann.
ê1.21 PATHÇ
Syntax: PATH
PATH pfad1;pfad2...
Zweck: Kommando- Suchpfad setzen oder anzeigen
PATH ohne Parameter zeigt den Suchpfad an. Mit Parameter wird dieser
gesetzt. Es wird nicht geprüft, ob die Pfadangaben korrekt sind.
Bemerkung: Der Suchpfad ist eine Environment- Variable, kann also auch mit
SET manipuliert werden, z.B.
SET %path%;pfad3
hängt <pfad3> an den Suchpfad an
ê1.22 PAUSEÇ
Syntax: PAUSE
PAUSE string1 string2 ...
Zweck: Unterbrechung und Verzweigung in Batch- Datei
PAUSE schreibt den <string> nach "CON:", nicht nach stdout; ebenso wird
IMMER von "CON:" (Tastatur) gelesen, ohne Rücksicht auf die Standardein
gabe- Umlenkung.
Wird kein <string> angegeben, gibt PAUSE die Meldung "Taste drücken" aus.
Der Ascii- Code der betätigten Taste wird nach "errorlevel" geschrieben.
Mit Hilfe des IF ERRORLEVEL - Befehls kann dann abhängig von der
betätigten Taste im Batchprogramm verzweigt werden.
πê1.23 PROMPTÇ
Syntax: PROMPT
PROMPT zeichenkette
Zweck: Promptzeichen ändern
PROMPT ohne Parameter setzt das Default- Prompt ("$n$g"), mit Parameter
können au₧er den normalen Zeichen auch die bei MS-DOS üblichen Sonderzei
chen verwendet werden, z.B. "$p$g" für die komplette Pfadangabe als
Prompt oder auch "$ej$eH$eK$t$ek$n$g":
$$ Das Dollarzeichen '$' selbst
$_ Neue Zeile (CR,LF)
$b Das Zeichen '|'
$d Datum
$e Das Zeichen ESC (1BH)
$g Das Zeichen '>'
$h Backspace
$l Das Zeichen '<'
$n aktuelles Laufwerk
$p kompletter aktueller Pfad mit Laufwerk
$q Das Zeichen '='
$t Zeit
Bemerkung: Das Prompt ist eine Environment- Variable, kann also auch mit
SET manipuliert werden.
Das bei MS-DOS vorhandene Promptzeichen "$v" für die DOS-
Version fehlt bei CMD. Als Ersatz siehe das interne Kommando
"ver".
ê
"1.24 RDÇ
Syntax: RD ordnername
Zweck: Verzeichnis löschen
RD (remove directory) kann nur leere (!) Verzeichnisse löschen.
Au₧er bei KAOS bewirkt das Löschen des aktuellen (leeren) Verzeichnisses
Bomben oder Schlimmeres.é Bei KAOS gibt es nur ein "Zugriff unmöglich".Ç Man
beachte, da₧ auch die aktuellen Verzeichnisse des Desktop geschützt werden
müssen und nicht gelöscht werden sollten. KAOS tut dies von sich aus;
daher kann es vorkommen, da₧ sich Ordner aus "unerfindlichen" Gründen
nicht löschen lassen. In diesem Fall genügt ein FREE (s.o.), um das
Laufwerk auch für DESKTOP abzumelden; dann lassen sich alle Ordner
löschen.
Bemerkung: Aufgrund eines der vielen TOS- Fehler kann es vorkommen, da₧
ein gerade erstelltes Verzeichnis nicht gelöscht werden kann.
Abhilfe : IBM kaufen, KAOS benutzen oder einfach UNDO,RETURN
drücken.
ê1.25 RENÇ
Syntax: REN alter_pfadname neuer_dateiname
Zweck: Eine Datei oder einen Ordner umbenennen
Der Befehl REN entspricht völlig seinem Pendent in COMMAND.COM. Der
Parameter <alter_pfadname> enthält Pfad und Namen der umzubenennenden
Datei, der Parameter <neuer_dateiname> enthält den neuen Namen üohne PfadÇ.
Mit diesem Befehl kann eine Datei im selben Verzeichnis umbenannt, also
nicht verschoben werden (siehe MV). Au₧erdem wird immer nur üeineÇ Datei
behandelt, die Parameter dürfen beide keine Wildcards ('?','*') enthalten.
üAb TOS 1.4 können mit diesem Befehl auch Ordner umbenannt werden.Ç Dazu
wird der Ordner wie eine Datei ohne abschlie₧endes '\' spezifiziert.
1. Beispiel:
ren c:\compiler\turbo\tc.prg tc.ttp
ist äquivalent zu
mv c:\compiler\turbo\tc.prg c:\compiler\turbo\tc.ttp
2. Beispiel (ab TOS 1.4):
ren folder ordner
Benennt üden OrdnerÇ "folder" in "ordner" um. Ein äquivalenter MV- Befehl
ist nicht möglich, da dieser üalle Dateien aus dem OrdnerÇ "folder" zu
verschieben versuchte. Das Verschieben von Ordnern ist auch unter TOS 1.4
nicht möglich, so da₧ der MV- Befehl beim Behandeln von Ordnern überhaupt
nicht verwendet wird.
°ê1.26 SHIFTÇ
Syntax: SHIFT
Zweck: Die Parameter der Batchdatei verschieben
SHIFT schiebt den Parameter %1 nach %0, %2 nach %1 usw.; so können auch
mehr als 10 Parameter verwendet werden oder in einer FOR - Schleife eine
Aktion für alle Parameter ausgeführt werden.
ê1.27 SETÇ
Syntax: SET
SET symbol=
SET symbol=wert
Zweck: Environment manipulieren
Ohne Parameter wird das Environment ausgegeben. Mit "SET symbol=" wird die
Environment- Variable <symbol> gelöscht, mit "SET symbol=wert" auf einen
neuen Wert gesetzt.
Soll der Wert Leerstellen enthalten, setze man "symbol=wert" in Anfüh
rungszeichen.
Bemerkung: Das Environment ist etwa 1kB gro₧, also i.a. ausreichend.
ê1.28 SORTÇ
Syntax: SORT [-C] [-R] [-n]
Zweck: Textdatei sortieren
^Z in der Datei wird als Dateiende erkannt.
SORT ist ein Filter. Mit -C wird Gro₧-/Kleinschreibung unterschieden. Mit
-R wird umgekehrt sortiert. -n enthält die Position des Schlüssels; z.B.
vergleicht SORT -4 die Zeilen erst ab der vierten Spalte.
Es können nur Dateien sortiert werden, die ganz in den Speicher passen.
ê1.29 TIMEÇ
(siehe DATE)
Wie DATE, nur mit Zeit statt Datum.
ê1.30 TOUCH
Ç
Syntax: TOUCH datei1 datei2 ...
Zweck: Datum und Uhrzeit der Datei auf aktuelles Datum/Uhrzeit setzen, als
ob sie geändert worden wäre. Das Archivbit (ab TOS 1.4 unterstützt) wird
nicht beeinflu₧t.
Als <datei> kann man auch einen Pfad angeben, etwa "TOUCH \", dann werden
alle Dateien auf dem Wurzellaufwerk in Uhrzeit und Datum aktualisiert.
Sinnvoll ist die Anwendung für ein MAKE, das man so zwingen kann,
Quelltexte neu zu übersetzen, da sich jetzt ein neueres Datum haben als
die bereits erzeugten Objektdateien, oder für den Fall, da₧ man Dateien
mit dem nichtssagenden Datum 6.2.86 hat.
ê1.31 TREEÇ
(siehe CK)
Wie CK, es werden jedoch nur die zulässigen Pfade des Laufwerks
ausgegeben.
ê1.32 TYPEÇ
Syntax: TYPE datei1 datei2 ...
Zweck: Datei(en) anzeigen
TYPE kann beliebig viele Argumente haben. Ist <datei> ein Dateimuster oder
ein Pfad, werden alle passenden Dateien angezeigt. Die Dateinamen erschei
nen nur auf dem Bildschirm und werden nicht nach stdout geschrieben. Im
Gegensatz zu "MORE" wird das Zeichen ^Z nicht ausgewertet, damit die
Verkettung von Dateien auch bei solchen Dateien funktioniert, die dieses
Zeichen enthalten.
Bemerkung: TYPE wirkt wie CAT in UNIX. Mit "TYPE datei1 datei2 >datei3"
kann man Dateien verketten. Dabei bekommt <datei3>, im
Gegensatz zum COPY- Befehl, das aktuelle Datum.
Σê1.33 VERÇ
Syntax: VER
Zweck: TOS/KAOS- Version, GEMDOS- Version und CMD- Version anzeigen.
Die GEMDOS- Version hat nicht unbedingt etwas mit der TOS- Version zu tun.
Hier eine Aufstellung der bisher bekannten (deutschen!) Versionen für den
ST (ohne die für STE oder TT):
TOS 1.0 20/06/85, GEMDOS 0.13 Diskversion (uralt)
TOS 1.0 20/11/85, GEMDOS 0.19 Diskversion (erste "endgültige")
TOS 1.0 06/02/86, GEMDOS 0.19 Diskversion
ROMs ("Rom- TOS")
TOS 1.0 06/02/86, GEMDOS 0.20 dito mit Turbo-DOS
TOS 1.2 22/04/87, GEMDOS 0.19 ROMs ("Blitter TOS")
KAOS 1.2 22/04/87, GEMDOS 0.20 KAOS (Vorversion vom November '87)
KAOS 1.2 22/04/87, GEMDOS 0.21 KAOS 1.2.3 (vom Juli '88)
TOS 1.4 18/05/88, GEMDOS 0.21 Diskversion 1.4 (Beta Version)
TOS 1.4 08/08/88, GEMDOS 0.21 Diskversion 1.4 (Developer Version)
TOS 1.4 22/02/89, GEMDOS 0.21 ROMs 1.4 (Messe- Version)
TOS 1.4 06/04/89, GEMDOS 0.21 ROMs ("Rainbow" TOS 1.4)
KAOS 1.4 06/04/89, GEMDOS 0.22 KAOS 1.4.x
KCMD.ACC gibt hier auch die AES- Versionsnummer aus, die jedoch von
geringerem Interesse ist. TOS 1.0/1.2 geben hier $120 an (wird dezimal als
V1.32 angezeigt), TOS 1.4 gibt $140 an (wird als V1.64 angezeigt) und KAOS
1.4 $141 (also V1.65). GEM 2.2 von ABC hat Versionsnummer $210 (als V2.16
angezeigt).
ê1.34 VERIFYÇ
Syntax: VERIFY
VERIFY ON
VERIFY OFF
Zweck: Read/Write- Verify- Flag des BIOS anzeigen/ändern
Beim Einschalten des Rechners ist das VERIFY- Flag (im Gegensatz zu MS-
DOS) immer eingeschaltet. Wenn man mit Diskette arbeitet, kann man die
Schreibzugriffe durch "VERIFY OFF" stark beschleunigen. Dafür wird
besonders bei billigen Disketten das Risiko etwas höher, da₧ Schreibfehler
nicht erkannt werden.
Das Verify- Flag hat normalerweise nur Auswirkungen auf die Laufwerke A:
und B:, es sei denn, ein anderes Treiberprogramm (Festplatte) fragt diese
Systemvariable ebenfalls ab.
ê2. Externe Kommandos im BIN- OrdnerÇ
Auf der Diskette befinden sich im Ordner BIN einige externe Kommandos.
Damit man diese ohne Angabe des Pfadnamens starten kann, sollte man die
PATH- Variable entsprechend setzen.
Alle Kommandos sind reine TOS- Programme, die Ausgaben nach STDOUT und
Fehlermeldungen nach Handle 4 (STDERR) oder direkt nach CON: schreiben.
Sie geben als Rückgabewert DOS- Fehlercodes oder bei fehlerlosem Lauf eine
0 zurück.
Die externen Kommandos haben keine Versionsnummer. Neuere Versionen lassen
sich nur am Datum der Programmdatei erkennen.
Startet man ein externes Kommando ohne Parameter, erhält man in der Regel
eine kurze Erklärung der möglichen Parameter.
Φê2.1 PRINTÇ
Syntax: PRINT {-[p][s][i][c][d]} datei1 datei2...
Zweck: Textdatei(en) auf Epson- kompatiblen Druckern ausgeben
-tn Tabulatorweite <n> Stellen
-p Seitenvorschub nach jeder Datei
-s Schmaler Zeilenabstand (1/8")
-i Initialisierung vor jeder Datei
-c Schmalschrift (Compressed)
-d Breitschrift (Double Width)
Die Textdatei wird ausgedruckt, wobei alle nationalen Sonderzeichen,
soweit möglich, in Epson- Zeichen übersetzt werden. Einige Zeichen werden
dafür neu definiert.
Beim Ausdrucken hält eine beliebige Taste die Ausgabe an, CTRL-C bricht
den laufenden Druckvorgang sofort ab. Wenn kein Drucker eingeschaltet oder
dieser OFF-LINE ist, kann der Druckvorgang ebenfalls abgebrochen werden,
ohne auf die berühmt- berüchtigten 30sec. "Time-Out" zu warten.
PRINT spricht den Drucker über die Standarddatei stdprn an. Durch die
Korrektur der Ein-/Ausgabeumlenkung einschlie₧lich der Statusabfragen
(z.B. Cprnos()) ist es unter KAOS völlig problemlos möglich, die Ausgabe
von PRINT in eine Datei oder auf den Bildschirm zu lenken, etwa mit "PRINT
datei 3>datei.prt". Für andere TOS- Versionen wage ich es nicht,
Vorhersagen zu treffen...
1ê2.2 CRASHDMPÇ
Syntax: CRASHDMP
Zweck: Daten der letzten Exception (Bomben) anzeigen
Die Art der letzten Exception (z.B. Busfehler) sowie alle Registerinhalte
bei deren Auftreten werden lesbar nach stdout geschrieben. Im Fall Bus-
oder Adre₧fehler werden die obersten Einträge des Supervisorstacks bei
Auftreten der Exception ebenfalls dekodiert. Man erhält Informationen wie
etwa : "Adre₧fehler bei PC=xxx,SR=xxx und Lesezugriff im Usermode auf
Adresse xxx, verantwortlicher Maschinenbefehl: xxx".
Besonders hier ist die Umlenkung CRASHDMP >datei für spätere Verwendung
sinnvoll.
ê2.3 EXE2BINÇ
Syntax: EXE2BIN dateimuster/pfad
Zweck: Programmdateien in ein Spezialformat umwandeln
Auf die Extension .PRG und .TOS und .TTP kann verzichtet werden, EXE2BIN
ergänzt sie automatisch. Bei Angabe von Pfaden oder Dateimustern werden
alle passenden Dateien bearbeitet.
Programme ohne Relocation- Daten (also "position independent") können vom
GEMDOS sehr viel schneller als normale Programme geladen werden. Dabei
werden weder das BSS- Segment noch der übrige freie Speicher gelöscht,
bevor das Programm gestartet wird.
EXE2BIN prüft nun, ob das Programm "position independent" ist, und wandelt
es dann in eine Art COM- Format um. Man hat dabei selbst darauf zu achten,
da₧ sich das Programm nicht auf ein gelöschtes BSS- Segment verlä₧t.
Wird EXE2BIN unter KAOS gestartet, wird die Fshrink- Funktion benutzt, um
die nun nutzlosen (Null-) Relocationdaten von der Datei zu entfernen und
diese so zu kürzen.
Ab TOS 1.4 gibt es ein sogenanntes "Fastload- Bit" im Programmheader, das
bewirkt, da₧ nicht mehr der gesamte freie Speicher, sondern nur noch das
BSS gelöscht wird. EXE2BIN fragt nun ab, ob dieses Bit bereits gesetzt ist
und, wenn nicht, setzt es. Dabei bleiben Datum und Uhrzeit der Datei
explizit erhalten.
ê2.4 LABELÇ
Syntax: LABEL Diskname anzeigen
LABEL x: Diskname von Laufwerk x: anzeigen
LABEL name Disk benamsen
LABEL x:name Disk in Laufwerk x: benamsen
Zweck: Diskettennamen anzeigen, setzen oder löschen
Wird als neuer Name "-" angegeben, wird der Diskname, falls vorhanden,
einfach gelöscht.
LABEL funktioniert bei allen Diskettenarten, Harddisk, Ramdisk usw. und
mit sämtlichen TOS- Versionen.
LABEL gibt GEMDOS- Fehlercodes zurück, falls etwas nicht funktioniert hat.
φê2.5 FCÇ
Syntax: FC [-s] [datei1 [datei2|pfad2]]
Zweck: Dateien vergleichen (ab Adresse <s>)
Die beiden Dateien werden Byte für Byte eingelesen und verglichen. Die
Unterschiede werden als Hex- und Ascii- Codes nach stdout geschrieben.
Sind die Dateilängen unterschiedlich, wird abgebrochen. Ebenso kann man
die Ausgabe auf den Bildschirm mit CTRL-C abbrechen.
Wird FC ohne Parameter gestartet, werden die Dateinamen von STDIN
eingelesen.
Endet der zweite Parameter auf ':' oder '\', wird angenommen, da₧ es sich
um eine Pfadangabe handelt. Der reine Dateiname wird von <datei1>
extrahiert und an <pfad2> angehängt.
Wird nur ein Parameter angegeben, wird als zweiter Parameter das aktuelle
Verzeichnis angenommen.
Mit Hilfe dieser beiden Möglichkeiten wird es leicht, gleichnamige Dateien
in verschieden Pfaden zu vergleichen.
Bei mehr als zwei Parametern wird die Syntax ausgegeben.
ê2.6 KILLRAMÇ
Syntax: KILLRAM
Zweck: Ausschalter simulieren; 'N','n' und rechte Maustaste brechen ab,
alle anderen Tasten und die linke Maustaste führen aus. Für
Tastatureingaben wird auch der MIDI- Port abgefragt.
ê2.7 ASTOWORD.TTPÇ
Syntax: ASTOWORD asciidatei
Zweck: Konvertiert Datei von ASCII->WORDPLUS
Die Ausgabedatei hat denselben Namen wie die Eingabedatei, jedoch mit der
Extension ".doc". Existiert solch eine Datei schon, wird sie gelöscht.
ê2.8 WORDTOAS.TTPÇ
Syntax: WORDTOAS datei[.doc]
Zweck: Konvertiert Datei von WORDPLUS->ASCII
Enthält <datei> keine oder eine andere Extension als ".doc", wird als
Extension ".doc" eingesetzt.
Die Ausgabedatei hat denselben Namen wie die Eingabedatei, jedoch mit der
Extension ".txt". Existiert solch eine Datei schon, wird sie gelöscht.
ê2.9 DUMP.TTPÇ
Syntax: DUMP [-bci] [[-[s]hhhhhh[-hhhhhh]] datei]
Zweck: Hex-/Ascii/C- Dump von allen Dateien (auch CON:)
Das Programm ersetzt das gleichnamige Programm im Entwicklungspaket von
Atari, ist jedoch kürzer (2k statt 10k) und gibt auch solche Dateien
korrekt aus, die nicht ein Vielfaches von 16 Bytes Länge haben. Au₧erdem
kann die Ausgabe als Eingabe für einen C-Compiler benutzt werden.
Das Zeichen "s" im Schalter zur Angabe der Startadresse (Hex) kann
weggelassen werden.
Ist die Datei "CON:", kann die Eingabe mit ^C, einer leeren Zeile (nur
Return) oder einer Zeile abgebrochen werden, die nur ^Z enthält.
Die Schalter b,c,i sind für die Ausgabe als C-Quelltext (Schalter "c") und
bedeuten "mit Kommentar" ("i"), "byteweise" ("b").
#ê2.10 SPLIT.TTPÇ
Syntax: SPLIT [-t] [-[s]hhhhhh] datei [ziel1 [ziel2]]
Zweck: (Text-) <datei> in <ziel1> und <ziel2> aufspalten
Wenn der Schalter -t angegeben wurde, wird die Datei immer hinter einem
Zeilenende aufgespalten, dieser Schalter mu₧ also immer dann angegeben
werden, wenn es sich um eine Textdatei handelt.
Wird keine Aufspaltposition (-shhhhhh, hexadezimal) angegeben, wird die
Datei möglichst in der Mitte zerlegt.
Werden die Parameter <ziel1> und <ziel2> nicht angegeben, so wird der
erste Teil von <datei> in eine neue Datei __EINS__ geschrieben. Wird nur
<ziel1> angegeben, so wird nur der erste Teil der <datei> nach <ziel1>
geschrieben, bei Angabe von <ziel2> der zweite Teil nach <ziel2>.
Will man nur den zweiten Teil der Datei abspalten, kann man <ziel1> unter
KAOS als NUL oder NUL: angeben.
Beispiel: SPLIT -1c CMD.PRG NUL CMD.XXX
schreibt die Datei CMD.PRG ohne die ersten 28 Bytes Programm
header nach CMD.XXX
Ωê3. Stdout/Stdin- UmlenkungÇ
Wie MS-DOS und UNIX hat auch GEMDOS sogenannte Standard- Dateien und
physikalische Dateien.
Die Standard- Dateien haben die Handle- Nummern 0 bis 5, dabei sind:
0 "stdin", Standard- Eingabe (normalerweise Tastatur)
1 "stdout", Standard- Ausgabe (normalerweise Bildschirm)
2 "stdaux", Standard- Hilfsdatei (normalerweise RS-232)
3 "stdprn", Standard- Druckdatei (normalerweise Centronics)
4 "stderr", unbenutzté (bei KAOS und ab TOS 1.4: Bildschirm)Ç
5 "stdxtra"é Çunbenutzté (bei KAOS und ab TOS 1.4: Bildschirm)Ç
Alle Standarddateien (0 bis 5) können mit der DOS- Funktion Fforce() auf
jede beliebige Datei oder jedes beliebige Gerät umgelenkt werden. Die
"normalen" Dateien dagegen (Handles 6 bis 75) können nicht umgelenkt
werden.
Weitere Information: siehe ST 4/87 : "Die XENIX - Struktur des GEMDOS".
Die Umlenkung ist jedoch nicht so problemlos, wie es den Anschein hat.
Neben der total verkorksten Behandlung der Standardpfade liegen hier die
schlimmsten Fehler des GEMDOS (in Fforce(), Fdup(), Fclose()).
Im Gegensatz zu COMMAND.COM unter MS-DOS kann CMD unter TOS sämtliche
6 Standarddateien auf der Kommandozeile umlenken. Bei den internen
Befehlen des CMD (z.B. DIR >dirlist) funktioniert die Umlenkung problem
los. Beim Aufruf von (externen) Programmen (z.B. SID >list) konnte man
bisher auch beim TOS 1.2 die Ausgabe nicht umlenken, da die gesamte
zeichenorientierte Ausgabe nicht funktioniert. Diese Fehler sind unter
KAOS völlig und ab TOS 1.4 z.T. behoben.
Umlenkungen werden in folgender Form eingegeben:
>datei Erstellt <datei>, lenkt STDOUT auf <datei>
>>datei Hängt STDOUT an <datei> an. Erstellt ggf. <datei>
<datei Lenkt STDIN auf <datei>, falls diese existiert
pgm | .. | pgm Pipe
n>datei für 0 <= n <= 5 : Wie oben, aber mit bel. Std.datei
n>>datei für 0 <= n <= 5 : Wie oben, aber mit bel. Std.datei
Die Ausgabedatei wird bei '<' zum Lesen, bei '>' und '>>' zum Lesen und
Schreiben geöffnet. Die Eingaben "pgm >out" und "pgm 1>out" sind
äquivalent. Die Handles 2..5 können nicht mit '<' umgelenkt werden; daher
werden sie immer zum Lesen und Schreiben geöffnet und ggf. erstellt. Bei
der Umlenkung von STDAUX (mit "2>datei") wird sowohl die Ein- als auch die
Ausgabe auf die serielle Schnittstelle unter DOS umgelenkt. Es sind also
sowohl die Befehle Cauxout(), Cauxos() als auch Cauxin() und Cauxis()
betroffen. Es ist im übrigen nicht zu empfehlen, STDIN auf den Drucker zu
lenken, da man von dort nicht viel lesen kann...
Auch eine Pipe kann umgelenkt werden, z.B. "DIR | SORT >dirlist".
Als Kommandos zwischen dem ersten und letzten "|" der Pipe kommen in
erster Linie "Filter" in Frage, also solche Programme, die von stdin lesen
und nach stdout schreiben.
Für die Pipes werden normalerweise im Wurzelverzeichnis des aktuellen
Laufwerks temporäre Dateien mit Namen "\$$PIPE?.?" erstellt. Daher soll
ten sich keine Dateien dieses Namens dort befinden, und au₧erdem darf das
aktuelle Laufwerk nicht schreibgeschützt sein. Ist eine Environment-
Variable TMPDIR vorhanden, werden die temporären Dateien dort erstellt
(inzwischen ist der Hersteller von MS-DOS auch auf den Dreh gekommen,
Version 5.0 macht es genauso, wie CMD es seit Jahren tut). Beispielsweise
bei TMPDIR=c:\tmp oder TMPDIR=c:\tmp\ hei₧en die temporären Dateien dann
c:\tmp\$$pipe?.?. Durch dieses praktische Feature lä₧t sich erreichen,
da₧ Pipes immer auf dem schnellsten Speichermedium, also auf Ramdisk oder
Festplatte angelegt werden, auch wenn man sich gerade "auf der Diskette
befindet".
φÇEin Anwendungsbeispiel für das Umlenken einer anderen Standarddatei:
"PRINT drucktext 3>out"
Ruft das Programm "PRINT" (s.u.) auf mit umgelenkter STDPRN- Datei. Die
Datei drucktext wird jetzt nicht direkt auf den Drucker geschrieben,
sondern einschlie₧lich aller Steuerzeichen in die Datei "out". Ebenso
könnte man mit:
"PRINT drucktext 3>con"
den für Epson- Drucker übersetzten Text auf den Bildschirm schreiben. So
lassen sich gut eigene oder fremde Programme testen, die eine Ausgabe auf
den Drucker machen. Das Resultat lä₧t sich hinterher exakt mit DUMP
analysieren.
Ich empfehle, eigene Programme so zu schreiben, da₧ der Standardkanal 4
für die Fehlerausgabe (STDERR) verwendet wird.
Mit:
"PGM 4>prn"
könnte man dann z.B. alle Fehlermeldungen auf den Drucker lenken. Man mu₧
allerdings vorher prüfen, ob der Standardkanal 4 gültig ist (etwa mit
Fdup), dies ist für TOS- Versionen vor 1.4 notwendig, KAOS bereitet auch
in der Version 1.2.3 keine Probleme.
%ê4. Geräte (Devices)Ç
TOS kennt 3 Geräte, die wie normale Dateien behandelt werden, z.B. kann
die Standard- Ausgabe auf den Drucker gelenkt werden:
1) CON: Bildschirm/Tastatur
2) AUX: RS-232
3) PRN: Drucker
Mit "TYPE datei >AUX:" kann man z.B. einfach Daten über die serielle
Schittstelle schicken.
Im Gegensatz zu MS-DOS fehlt erstens das Gerät "NUL:", zweitens können die
Doppelpunkte ünichtÇ weggelassen werden.
é
Unter KAOS gilt:
1) Es gibt das Gerät NUL:
2) Auch "con","a:\Con" oder "con.c" usw. werden als Geräte erkannt, dies
wegen der behaupteten Kompatibilität zu MS-DOS.
3) Das Erstellen von Ordnern mit Gerätenamen sowie das Umbenennen in ein
Gerät wird von KAOS abgewiesen.
Ç
(ê5. Kommandozeilen- AuswertungÇ
Vor Ausführung jeder Kommandozeile (ob von Tastatur oder Batch- Datei)
werden Parameter voneinander getrennt, evtl. Datei - Umlenkungen vorgenom
men und Environment- Variable ausgewertet. Das Trennzeichen ist immer die
Leerstelle, während unter MS-DOS auch das Komma zugelassen ist. Mit
Setzen in Anführungszeichen wird die Auswertung verhindert. Eine Zeichen
kette in Anführungszeichen ist immer ein ganzer Parameter, egal, ob davor
oder dahinter oder dazwischen Leerzeichen oder andere Sonderzeichen
('>','<','|','%') stehen oder nicht. Die Auswertung von Variablen wie %1
oder %path% oder Steuerzeichen wie %\n% kann durch Einklammerung in
Hochkommata verhindert werden.
"......" ... ist EIN Parameter, kann ' oder SPACE enthalten.
'......' Wertet ... nicht aus, kann " oder SPACE enthalten.
%var% Gibt Wert von var (mit SET gesetzt) an, falls vorhanden.
%% Das '%'- Zeichen selbst
%\n% Zeilenvorschub (Line Feed)
%\r% Wagenrücklauf (Carriage Return)
%\b% Rückschritt (Backspace)
%\t% Tabulator
Beispiel: SET "f1=dir -q%\n%" belegt eine Funktionstaste. Beim Betätigen
wird der Befehl automatisch ausgeführt.
Im Gegensatz zu UNIX werden Environment- Variable in '%' eingeklammert, um
das Ende des Variablennamens deutlich zu markieren; Ausdrücke wie
"$(pfad)/datei" (UNIX) sind daher nicht notwendig, man schreibt einfach
"%pfad%\datei".
Bemerkung: MS-DOS kennt weder die einfachen Anführungszeichen ', um die
doppelten Anführungszeichen " innerhalb eines Parameters einge
ben zu können, noch die Möglichkeit, Environment- Variable mit
Hilfe des % - Zeichens innerhalb der Eingabezeile einzusetzen.
┌ê6. Editor- SteuertastenÇ
Wegen der vielen Fehler des Systemaufrufs Cconrs() (falsche Behandlung von
Umlauten, falsche Reaktion bei Überlauf des Eingabepuffers, Fehler bei
Eingaben über ein Zeilenende hinaus) enthält CMD eine eigene Routine zur
Eingabe einer Zeile. Sie wird benutzt bei der Eingabe eines Kommandos, bei
DATE und TIME. Da von stdin gelesen wird, kann die Eingabe auch umgelenkt
werden.
Der grö₧te Vorteil der eigenen Eingaberoutine ist die Möglichkeit, die
Funktionstasten frei zu definieren. Die Belegung dieser Tasten steht im
Environment, wird also mit dem SET- Befehl vorgenommen. Ein Beispiel:
SET "f1=edit "
belegt die Funktionstaste F1 mit der Zeichenkette "edit ". Wenn wie hier
die Zeichenkette Leerstellen enthält, mu₧ der Parameter des SET- Kommandos
in Anführungszeichen gesetzt werden. Für die Taste F10 mu₧ F0 geschrieben
werden. Sinnigerweise sollten die Funktionstasten- Belegungen zusammen mit
der PATH- Definition in der AUTOEXEC.BAT- Datei stehen.
Folgende Sondertasten werden benutzt:
F1..F10 Je nach Belegung
TAB Cursor an Anfang/Ende der Eingabe
BS Zeichen links von Cursor löschen
DEL Zeichen unter Cursor löschen
RETURN Eingabe abschlie₧en, Befehl in UNDO- Puffer
ENTER Eingabe abschlie₧en
INSERT Einfüge- /Überschreibmodus wechseln
CLR Eingabe löschen
UNDO letzte Eingabe aufrufen
Cursor L/R Cursor bewegen
éUnter KAOS gilt:
Es wird einfach der Cconrs- Aufruf (bzw. Fread(STDIN,...) benutzt. KAOS
enthält komplett den oben beschriebenen Editor, der damit jedem Programm
zugänglich ist. Damit sind unter jedem Programm, das von KCMD gestartet
wurde, die Funktionstasten belegt (z.B. SID,PROBE,PASCAL- Programme mit
readln(), FORTRAN- Programme mit READ(*,*) usw.).
In KAOS 1.4 ist der Zeileneditor noch einmal verbessert und erweitert
worden, siehe dortige Dokumentation!
Ç
╓ê7. Starten von Programmen (Externe Kommandos)Ç
Die Programme auf der Diskette/Harddisk werden als externe Kommandos
bezeichnet. Insbesondere gilt das für solche, die die Kommandozeile
auswerten (i.a. alle TTPs). Bei der Umlenkung der Standardein- bzw.
Ausgabe ist darauf zu achten, da₧ einige Laufzeitsysteme von Compiler
sprachen von sich aus die Kommandozeile nach Einträgen wie ">datei"
absuchen und die Ausgabe selbst umlenken. Will man diese Umlenkung
benutzen, mu₧ man den Ausdruck ">datei" in Anführungszeichen setzen, um
die Auswertung durch CMD zu verhindern.
An das aufrufende Programm wird au₧er der Kommandozeile auch eine Kopie
des (durch SET anzeigbaren) Environments übergeben. Das Programm kann so
alle Einträge des Environments verwenden, ohne sie jedoch zu ändern (z.B.
die PATH- Variable oder die Funktionstasten- Definitionen). Am einfachsten
zeigt sich dieser Effekt, wenn man von CMD aus einfach noch einmal "CMD"
eingibt.
Nützlich ist die Einrichtung der PATH- Variablen, die es ermöglicht,
externe Kommandos aufzurufen, die sich nicht im aktuellen Verzeichnis
befinden, ohne lange Pfadangaben zu machen. Beispiel:
Sei PATH=p1;p2; gesetzt und als Kommando "edit" eingegeben. Kommandos
werden in folgender Reihenfolge gesucht:
- Internes Kommando "edit"
- Batchdatei "edit.bat", "edit.btp"
- TOS-Programm "edit.ttp", "edit.tos"
- GEM-Programm "edit.prg", "edit.app"
- Batchdatei "p1\edit.bat" "p1\edit.btp"
- TOS-Programm "p1\edit.ttp", "p1\edit.tos"
- GEM-Programm "p1\edit.prg", "p1\edit.app"
- Batchdatei "p2\edit.bat", "p2\edit.btp"
- TOS-Programm "p2\edit.ttp", "p2\edit.tos"
- GEM-Programm "p2\edit.prg", "p2\edit.app"
Man kann den Dateityp auch explizit angeben (z.B. "edit.prg"), wenn man
verhindern will, da₧ eine gleichnamige Batchdatei o.ä. aufgerufen wird.
Der Dateityp .ACC wird nicht automatisch gesucht, wenn keine Extension
eingegeben wurde, kann aber explizit etwa mit "C:\KAOSCONF.ACC" gestartet
werden. Programme mit Extension .ACC werden wie Programme mit Extension
.PRG oder .APP im Grafikmodus gestartet.
Gibt man einen expliziten Pfad an, z.B. "a:edit", wird die PATH- Variable
nicht verwendet und nur im angegebenen Directory gesucht.
äAchtung: Beim Betrieb als Accessory werden Kommandos, die auf .PRG oder
.APP enden, nicht automatisch gesucht und daher nicht gefunden, wenn man
keine Extension eingibt. Dies ist als Vorsichtsma₧nahme nötig, da GEM es
nicht schafft, mehrere Applikationen gleichzeitig zu verwalten. Startet
man etwa WORDPLUS von WORDPLUS aus, gibt es Bombenterror. Eigentlich
könnte ja AES diesen (häufig auftretenden) Fall abfangen, aber leider...
Will man trotz aller Warnungen ein Programm mit Endung .PRG starten, mu₧
man die Extension mit eingeben.
ÇGEM- Programme werden mit Mauszeiger und ohne Cursor gestartet. Der
etv_critic- Handler des DESKTOP wird installiert (Diskettenfehler per
Alertbox anzeigen). Der Bildschirm wird bei Aufruf des Programms nicht
gelöscht. Man kann dies aber vorher durch CLS tun.
TOS- Programme oder Batch- Dateien werden mit Cursor und ohne Mauszeiger
gestartet. Der etv_critic- Handler des CMD bleibt installiert.
Ansonsten besteht kein Unterschied zwischen dem Aufruf von GEM- und TOS-
Programmen. Selbstverständlich können Parameter an GEM- Programme
übergeben werden. Ob diese auch ausgewertet werden, ist eine andere
Frage... Die Dateiarten BAT/BTP und TOS/TTP und PRG/APP sind für CMD
jeweils äquvalent. Der Dateityp BTP existiert für die speziellen Freunde
von Neodesk.
Nach dem Aufruf jedes Programmes wird dessen Rückgabewert untersucht. Ist
er negativ, wird er als DOS- oder BIOS- Fehlercode interpretiert und im
Klartext ausgegeben. Beim Designen eigener Programme kann man beispiels
weise so kodieren:
if (0 > (handle = Fopen("program.hlp",O_RDONLY)))
exit(handle); /* Mit DOS- Fehlercode beenden */
oder:
if (NULL == (ptr = (char *) Malloc(10240L)))
Pterm((int) ENSMEM);
statt:
if (...)
{
fprintf(stderr,"Nicht genügend Speicher!\n");
Ç exit(1);
}
Das spart nicht nur Tipparbeit, sondern grenzt den Fehler (unter KAOS,
denn TOS liefert häufig falsche Codes) häufig auch noch besser ein, z.B.
im oberen Fall:
"Datei nicht gefunden"
"Pfad nicht gefunden"
"Ungültiges Laufwerk"
"Interner Fehler"
"Nicht genügend (interner) Speicher"
"Nicht genügend Dateihandles"
"Spur nicht gefunden"
"CRC- Fehler"
"Sektor nicht gefunden"
"Laufwerk nicht bereit"
,ê8. Batch- DateienÇ
Das Konzept der Batch- Datei entspricht im wesentlichen dem im MS-DOS.
Batch- Befehle sind GOTO,SHIFT,IF,END,FOR,PAUSE.
Das Label für GOTO sieht so aus: ":label". Es steht am Zeilenanfang einer
Zeile der Batchdatei. Steht dahinter ein Leerzeichen, so wird alles rechts
von dem Leerzeichen stehende ignoriert. Mit ": Kommentar" kann man so eine
Batchdatei kommentieren, ein Befehl REM des MS-DOS wird bei CMD nicht
benötigt.
Das ECHO- Flag wirkt bei CMD nur auf die Ausführung von Batchdateien. Es
ist normalerweise (anders als bei MS-DOS) ausgeschaltet und braucht nur
mit ECHO ON eingeschaltet zu werden, wenn man eine komplizierte Batchdatei
verfolgen möchte.
Batchdateien können verschachtelt werden, die neue Batchdatei erhält auch
neue Parameter. Bis zu 3 Ebenen sind möglich.
Eine Batchdatei kann mit CTRL-C abgebrochen werden. Nach jeder Ausführung
einer Kommandozeile prüft CMD, ob CTRL-C im Tastaturpuffer steht. In
diesem Fall wird der gesamte Batchproze₧ sofort unterbrochen, also auch
bei Verschachtelung der Batchdateien sofort die nächste Kommandozeile von
der Tastatur erwartet.
Enthält das Kommando zum Aufruf einer Batchdatei eine Ein-/ Ausgabeum
lenkung (für irgendeinen oder mehrere der 6 Standard- Kanäle), so gilt (im
Gegensatz zu MS-DOS) die Umlenkung für die ganze Batchdatei. Soll
innerhalb der Batchdatei eine Ausgabe unbedingt auf den Bildschirm
ausgegeben werden, kann man z.B. schreiben:
"ECHO string >CON:"
Die folgenden Zeilen der Batchdatei verwenden wieder den für die ganze
Batchdatei gültigen Ausgabekanal.
ê9. CMD als Accessory. Allgemeines und speziellesÇ
CMD ist ein Programm, da₧, einmal gestartet oder aktiviert, völlig auf GEM
verzichtet. Es ist in seiner Funktion völlig von DOS abhängig.
Ein Accessory läuft bei GEM unter einer eigenen "Applikation", aber unter
demselben "Proze₧" wie das gerade laufende Hauptprogramm. Das hei₧t, da₧
es sich für AES um zwei verschiedene Applikationen, für DOS aber um
denselben Proze₧ handelt. Gerade letzteres führt zu ziemlichen
Schwierigkeiten, da KCMD.ACC für DOS kein eigenständiges Programm ist.
DOS merkt sich bei den folgenden Resourcen, welchem Proze₧ sie angehören:
1) geöffnete Dateien
2) Speicherblöcke (per Malloc geholt)
3) Standardpfade
4) Standardlaufwerk
5) Standarddateien.
Anhand des PD (Proze₧Deskriptor) wählt DOS zum Beispiel das
Standardlaufwerk aus, so wie etwa VDI anhand des Gerätehandles die gerade
eingestellte Füllfarbe verwendet. Ein Accessory, das etwa das
Standardlaufwerk oder einen Pfad ändert, würde das Hauptprogramm
beeinflussen und ggf. in Schwierigkeiten bringen. Andererseits mü₧ten bei
jeder Aktivierung des Accessories die Pfade und Standarddateien vom
Hauptprogramm wieder übernommen werden.
Die Antwort auf die Lösung all dieser Probleme ist einfach, die
Realisierung schon schwieriger:
Man mü₧te KCMD.ACC als EIGENEN Proze₧ laufen lassen.
Wie teilt man AES eine neue Applikation mit : appl_init()
Wie identifiziert AES eine Applikation: durch eine ap_id ("Handle")
Wie löscht man diese Applikation wieder: appl_exit()
Wie teilt man VDI eine neue "Workstation" mit: v_opnvwk()
Wie identifiziert VDI eine "Workstation": durch ein Handle
ÇWie löscht man eine solche wieder: v_clsvwk()
Wie erzeugt man einen neuen Proze₧: durch Pexec()
Wie identifiziert DOS einen Proze₧: durch den PD (Basepage)
Wie löscht man einen Proze₧: mit Pterm() oder Ptermres()
Leider verwaltet das altmodische GEMDOS keine "Proze₧handles", die sich
wie in moderneren Betriebssystemen erzeugen und wieder löschen lassen.
Was bleibt also: Pexec() erzeugt einen neuen Proze₧. Der Modus 0 kommt
nicht in Frage, er lädt eine Programmdatei, das möchten wir vermeiden. Die
Modi 5 (Basepage anlegen) und dann 4 (starten) könnten vielleicht
funktionieren.
Was passiert aber mit unserem Proze₧, wenn er per "exit" verlassen wurde
und die Hauptapplikation wieder zum Zug kommen soll? Nehmen wir etwa an,
wir haben für Laufwerk A: den Standardpfad "\texte", und die Disk wird
gewechselt, während das Accessory nicht aktiv ist. Wie ist es umgekehrt,
wenn die Hauptapplikation den Pfad "a:\meinetexte" hat, und wir müssen die
Disk wechseln, während KCMD.ACC aktiv ist.
Die Antwort auf alle diese Fragen ist: Durcheinander
Es sei denn, man verwendet KAOS:
KAOS behandelt bei Diskwechseln nicht nur den laufenden Proze₧, sondern
auch alle Vorgänger (über p_parent verkettet). Nur so ist sichergestellt,
da₧ auch die "schlafenden" Prozesse nicht "abgehängt" werden und alle
Diskwechsel mitbekommen über:
1) Ungültigmachen des aktuellen Pfades (zurück zur Root)
2) Ungültigmachen aller Standarddateien, die auf der alten Disk liegen
Also läuft KCMD.ACC ohne grö₧ere Überraschungen nur unter KAOS. Die
Umschaltung der Prozesse geschieht ganz problemlos über die ab TOS 1.2
dokumentierte Systemvariable _run, die im TOS- Header enthalten ist.
Diese Methode ist einfacher als das Erzeugen einer Basepage o.ä.
Wird KCMD.ACC vor Aktivieren des Desktop zur Initialisierung gestartet,
passiert folgendes:
Die Basepage von KCMD.ACC (die bisher für GEMDOS unbekannt ist), wird als
Proze₧ unter den Ur-PD eingehängt (das Gro₧elter des Desktop). So kann
KCMD.ACC alle Diskwechsel mitbekommen, solange es schläft. Anschlie₧end
wird einfach in den event-multi gesprungen.
Wird KCMD.ACC nun aktiviert, tut sich folgendes:
KCMD.ACC hängt seine Basepage aus der Kette der Prozesse aus und
installiert wieder NULL als Ur-Gro₧elter des Desktop. Anschlie₧end hängt
sich KCMD.ACC über die laufende Applikation. Für GEMDOS sieht es jetzt
also so aus, da₧ KCMD.ACC von der Hauptapplikation über Pexec() gestartet
wurde. Schlie₧lich wird die Variable _run auf KCMD.ACC geleitet, also für
GEMDOS der neue Proze₧ gestartet.
Bei der Eingabe von "exit" wird wieder _run auf die laufende Haupt-
Applikation gelegt und KCMD.ACC als Ur-Gro₧elter des Desktop installiert.
Durch diese Vorgehensweise wird erreicht, da₧ sowohl AES als auch GEMDOS
das Accessory als eigenständige Applikation bzw. Proze₧ ansehen und es zu
keinen "Besitzstreitigkeiten" oder "Kompetenzproblemen" kommt.
Gro₧e Probleme bereitet das Starten von Programmen von Accessories aus.
Die Erfahrung mit verschiedenen Accessories (STOOLS, Schröttle-Shell)
zeigte folgendes Verhalten:
- Applikationen (Programme unter GEM) DÜRFEN NICHT gestartet werden.
Bisher kann AES nur eine Applikation gleichzeitig verwalten.
- Das Starten von TOS- Programmen unter DESKTOP ist möglich
- Das Starten von TOS- Programmen unter anderen Applikationen ist zwar
zunächst möglich, die Eingabe von "exit" zur Rückkehr in die
Hauptapplikation endet jedoch IMMER mit einem Systemabsturz.
Der Grund für das letztere Verhalten ist folgendes:
GEMDOS legt für jeden Proze₧ einen Supervisor- Stack an. Dieser wird für
Interrupts genutzt; auch die Rücksprungadresse von einem Trap wird hier
aufbewahrt. Leider ist dieser "Interrupt- Stack" jedesmal DERSELBE (nicht
nur der gleich, sondern tatsächlich derselbe). TOS 1.2 beispielsweise
setzt den ssp immer auf $755a beim Start eines Prozesses.
Beim Aktivieren des ACC geschieht folgendes:
- Die Hauptapplikation ruft AES auf (evnt...); Rücksprungadresse und
geretteter SR liegen auf dem Supervisorstack der Hauptapplikation.
- Der Kontextwechsel (Umschalten aller Register einschlie₧lich ssp) auf
das ACC findet statt.
- Das ACC läuft. ACCs haben einen eigenen Supervisor- Stack, der von AES
angelegt wird, bevor das ACC (nicht über Pexec()!) das erste Mal
gestartet wird.
- Wird nun ein neuer Proze₧ gestartet, legt GEMDOS denselben Supervisor-
Stack an, wie ihn die Haupapplikation hat. Beim ersten Interrupt oder
DOS- Aufruf werden Rücksprungadresse und geretteter SR zerstört.
Ç Soll nun die Hauptapplikation wieder gestartet werden, liegt die
Rücksprungadresse nicht mehr auf dem Stack. Das System stürzt ab.
Der Fehler tritt im Desktop nicht auf, da DESKTOP einen eigenen Interrupt-
Stack hat und ständig im Supervisormodus läuft.
Der Fehler ist offensichtlich gleichzeitig AES und GEMDOS anzulasten. Man
kann auch sagen, da₧ das Starten von Prozessen von einem Accessory aus
einfach nicht erlaubt ist.
Die Korrektur: KCMD.ACC wei₧ von TOS 1.0,1.2,1.4 (vom 6.4.89), welchen
Default- Supervisor- Stack GEMDOS für neue Prozesse anlegt. Es fragt die
TOS- Versionsnummer ab und merkt sich diesen Default- SSP.
Wird das ACC aktiviert, werden die obersten 20 Langworte dieses Stacks
gesichert (sicherheitshalber, es mü₧ten eigentlich die obersten 3 Worte
genügen). Wird dieser Stack zerstört, macht das nichts, da vor dem
nächsten AES- Aufruf (zur Rückkehr in die Hauptapplikation) die 20
Langworte wieder zurückgeschrieben werden. Bisher hat sich diese Ma₧nahme
als ausreichend erwiesen. Trotzdem könnten im Einzelfall Probleme
auftreten. Man sollte vorher immer testen, ob der Aufruf von Programmen
funktioniert, bevor man wichtige Daten aufs Spiel setzt.
