Sprachlehrgänge erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Nicht weil es Spaß macht, Fremdsprachen zu büffeln, sondern ganz einfach deshalb, weil in einer Zeit, in der sich die Grenzen zwischen den Nationen immer mehr verwischen, auch die Sprachbarrieren überwunden werden wollen.
Multimedia bietet hier eine neue Dimension des Fremdsprachenlernens. Die amerikanische Firma HyperGlot hat dies erkannt und brachte vor kurzem eine wirksame und leicht verständliche Methode des Englischlernens auf den deutschsprachigen Markt. Es handelt sich dabei um einen multimedialen Englischkurs mit dreißig Lektionen, die auf Alltagssituationen basieren , wie sie der Reisende in einem englischsprachigen Land immer wieder vorfindet. Den Hintergrund der Lektionen bildet die Geschichte vom reichen Onkel aus Amerika. Die Hauptfigur reist nämlich in die USA, um am Ende eine Erbschaft anzutreten. Dabei gilt es, u. a. folgende Situationen in sprachlicher Gewandheit zu meistern: Geld wechseln, öffentliche Verkehrsmittel benutzen, ein Hotelzimmer buchen, ins Restauraunt essen gehen, ins Kino gehen, einkaufen, mit einem Rechtsanwalt beraten, eine Wohnung mieten, einen Leihwagen mieten, Benzin tanken, eine Wagenpanne überstehen, einen Verkehrsstau in Chicago mitmachen und eine Flugreise ins sonnige Kalifornien antreten. Bevor man schließlich die Erbschaft antreten kann, muß man noch eine leichte Grippe auskurieren und sich einer Arztbehandlung unterziehen.
Aufnahmen von amerikanischen Sprechern wurden digitalisiert und in die Lektionen integriert, sodaß Sie sich Worte, Sinngruppen und ganze Sätze authentisch vorsprechen lassen können. Jede Lektion enthält folgende Abschnitte: Situation, Dialog, Diktat, Vokabular, Erforschen, Übungen, Test und Aufnehmen. Die letztgenannte Option bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Stimme aufzunehmen und sie mit muttersprachlichen Mustern zu vergleichen. Der Abschnitt "Erforschen" erläutert z. B. die grammatischen Themen, die in der Lektion zu erforschen sind. Der "Situation"-Bildschirm enthält eine kurze Zusammenfassung der Dialogsituation und eine Szenenbeschreibung, die man sich auf Wunsch auch vorsprechen lassen kann. Dasselbe gilt für die Dialogsituation. Zusätzlich ist es möglich, eine deutsche Übersetzung der Szenenbeschreibung einzublenden. Kulturnotizen und Vokabular sind hier weitere Optionen. Die Schaltfläche "Dikat" gibt Ihnen dann Gelegenheit, durch Ausfüllen eines Lückentextes Ihre bereits erworbenen Englischkenntnisse an den Tag zu legen.
Sprechen wir Englisch! ist kein alltäglicher Vokabeltrainer. Vielmehr bietet er Kommunikationsübungen, die Ihnen in realen Situaionen helfen, statt in einzelnen Wörtern in vollständigen englischen Sätzen zu denken und zu sprechen. Der Aufbau dieser Software wird sehr gut dem Umstand gerecht, daß man den gleichen Gedanken in einer Fremdsprache auf verschiedene Weisen ausdrücken kann. Neben den zahlreichen Grammatikübungen bietet die Scheibe reichhaltige kulturelle Informationen über das Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Die Voraussetzungen für das "Antreten der Erbschaft" sind auf Hardwareseite ein AT ab 80386 mit mindestens 2 MB RAM, VGA-Monitor und Soundkarte; auf der Softwareseite wird Windows verlangt. Auch auf einem Macintosh läuft das Programm.
Fazit: Ein toller Englischlehrgang mit allen Komponenten, die man von einem interaktiven und multimedialen Programm erwarten kann. Lediglich der Preis dürfte noch so manchen "potentiellen Erben" eines amerkanischen Onkels vom Erwerb der Software abhalten. Dennoch ist die Redaktion der Meinung, daß die Anschaffung auch ohne die Aussicht eine Erbschaft in Amerika antreten zu können, eine lohnende Investition ist.
