Wenn Sie Ihren PC via Modem mit dem Telefonanschlu▀ verbinden, steht Ihnen der Zugang zum gr÷▀ten Telekommunikationsnetz der Welt, dem Internet, offen. PCgo! erklΣrt in den folgenden drei Ausgaben, wie Sie Internet optimal nutzen.
Eigentlich ist das Internet kein tatsΣchlich existierendes Computernetz. Vielmehr kommunizieren schΣtzungsweise drei Millionen Computer und mehr als 20 Millionen Benutzer mit Hilfe diverser Vermittlungsstellen (Mailboxen), die miteinander per Telefon- oder Standleitung verbunden sind. ▄ber eine Mailbox k÷nnen Sie beispielsweise den Gro▀rechner der Harvard-UniversitΣt in den USA zum Ortstarif ⁿber ein beliebiges Thema befragen. Unterschiedliche Computertypen mit den verschiedensten Betriebssystemen von DOS und Windows bis Macintosh und Unix k÷nnen problemlos Daten austauschen.
Sparen ⁿber's Internet
Mit einem Internet-Zugang k÷nnen Sie Telekom und Bundespost ein Schnippchen schlagen: Kostet ein zehn Minuten langes TelefongesprΣch mit der Tante aus New York (Informationswert: 0 bis einige KByte) immerhin gute 20 Mark, schlΣgt ein Luftpost-Brief bis 20 g (Informationswert: max. 10 KByte) immerhin noch mit drei Mark zu Buche. Eine elektronische Nachricht per Internet wird jedoch mit weinigen Pfennig pro KByte berechnet - eine Schreibmaschinenseite kommt auf ca. 2000 KByte. Oft ist auch elektronischer Postverkehr in der Nutzungsgebⁿhr fⁿr's Internet bereits eingeschlossen.
Faszination Internet
Mit einem Satz: Internet bietet unglaublich vielschichtige Informationen, die von so banalen (und eher witzig gedachten) Daten wie dem Fⁿllstand des Cola-Automaten einer UniversitΣt ⁿber Wetterbilder und Weltraumfotos, Zeitschriften und Pizzaservice bis hin zu wissenschaftlichem Meinungsaustausch, z.B. ⁿber neueste Forschungsergebnisse bei der KrebsbekΣmpfung, reichen. Um auf diese Informationsvielfalt zuzugreifen, wurden vielseitige Programme entwickelt, die unterschiedlichste im Internet angebotene Serviceleistungen in Anspruch nehmen k÷nnen. So erlauben z.B. Newsreader-Programme den Austausch privater und ÷ffentlicher Nachrichten. Mit Programmen wie Telnet stellen Sie Verbindungen zu Gro▀rechnern her. Das "File Transfer Protokoll" FTP dagegen erm÷glicht es, Programmdateien zwischen Ihrem PC und einem beliebigen anderen Rechner auszutauschen. Schnellstm÷gliche Informationsbeschaffung im Internet ist dank dem Programm Gopher kein Problem.
"Mosaic" ist ein Windows-Programm, das speziell dafⁿr entwickelt wurde, AnfΣngern und Anwendern, die sich nicht mit den verschiedenen Programmen herumquΣlen wollen, einen ebenso einfachen wie umfassenden Zugriff aufs Internet zu erm÷glichen. Die Beliebtheit dieses Programms ist allerdings nicht allein damit zu begrⁿnden, da▀ es mehrere Programme in sich vereint. Besonders interessant wird Mosaic durch seine FΣhigkeit, "multimedial", d.h. mit Grafik, Videos und Musik zu arbeiten. Diese FΣhigkeit kommt immer dann besonders zu Geltung, wenn eine Datenseite des World Wide Web (kurz "WWW") abgerufen wird. Durch das Anklicken von Symbolen oder Hypertext-Stellen k÷nnen Sie Sounds h÷ren, sich Bilder oder Videos ansehen oder einfach nur von der WWW-Seite eines Computers in Hongkong zu derjenigen eines Washingtoner Computers weitergeleitet werden.
Jeder kann mitmachen
War es bislang nur fⁿr bestimmte Personen oder mit erheblichem Kostenaufwand m÷glich, ans Internet zu gelangen, so ist dies mittlerweile auch fⁿr Privatpersonen kein Problem mehr. In jedem Fall ben÷tigen Sie ein Modem und eine Telefonsteckdose, die neben einer Fernsprech- auch eine Nebenstellenanschlu▀buchse hat. Fehlt diese, kann man sich entweder im Fachhandel einen entsprechenden (postzugelassenen) Adapter besorgen oder die Telekom bitten, einen geeigneten Anschlu▀ zu legen. Bitte beachten Sie jedoch, da▀ Sie keinerlei Manipulationen (au▀er durch die Fachleute der Telekom) an der Telefonsteckdose vornehmen dⁿrfen. Wenn Sie noch kein Modem besitzen, empfehlen wir, sich ein postzugelassenes Modem mit m÷glichst hoher ▄bertragungsrate zuzulegen. Am Besten besorgen Sie sich ein Modem mit einer Datenⁿbertragungsrate von 14400 Bit pro Sekunde (bps). Solche Modems sind mittlerweile schon fⁿr weniger als 200 Mark im Fachhandel erhΣltlich. Neben geeigneter Hardware ben÷tigen Sie selbstverstΣndlich die richtige Software. ZusΣtzlich zum bereits erwΣhnten, frei kopierbaren Programm Mosaic brauchen Sie vordringlich das ▄bertragungsprotokoll TCP/IP, um auf die WWW-Seiten zugreifen zu k÷nnen. In dem Shareware-Programm "Trumpet Winsock" steht Ihnen dabei ein preiswertes und leistungsfΣhiges SLIP-Protokoll zur Verfⁿgung. Da die beiden Programme hervorragend miteinander auskommen und Mosaic zudem eines der vielseitigsten Programme ist, werden wir beide in unserer Artikelreihe noch ausfⁿhrlicher vorstellen.
Zugang fⁿr Privatpersonen
Studenten haben es einfacher, ans Internet zu gelangen, da Sie hΣufig ⁿber Computer der UniversitΣten Zugriff bekommen. Besonders interessant ist der Verein "Individual Network" (I.N.) e.V., dessen Ziel es ist, Privatpersonen Internet-Zugang zu erm÷glichen. ▄ber den Verein gibt's ZugΣnge schon ab 20 Mark monatlich. In den Tabellen haben wir eine Auswahl zusammengestellt. Da manche Anbieter ⁿber EinwΣhlpunkte in verschiedenen StΣdten verfⁿgen, ist es empfehlenswert, sich nach dem jeweils gⁿnstigsten zu erkundigen, um Telefonkosten zu sparen. Es ist nicht immer preiswerter, den Anbieter auszuwΣhlen, der die niedrigsten Monatsgebⁿhren erhebt. Wichtige Faktoren sind ebenfalls die Telefonkosten (z.B. wenn Sie den Anbieter nur ⁿber die Fernzone erreichen k÷nnen) oder die Volumengebⁿhren, die einige Anbieter beispielsweise pro ⁿbertragenem Mbyte erheben. Erkundigen Sie sich immer ausfⁿhrlich nach den Leistungen der einzelnen Anbieter und lassen sich in jedem Fall deren Kostenstruktur erlΣutern. Weiterhin erfahren Sie dort, ob der Anbieter zusΣtzliche EinwΣhlstellen in Ihrer NΣhe anbieten kann.
In der nΣchsten Ausgabe zeigen wir Schritt fⁿr Schritt, wie Sie WinSock installieren und begleiten Sie auf bei den ersten Schritten im Internet.
Norbert Salomon/ma
Bild1: Mit Hilfe eines Scripts (Befehlsfolge) sorgt Winsock fⁿr korrekten Verbindungsaufbau
Bild2: Sogar Spielzeughersteller werben mittlerweile im Internet fⁿr ihre Produkte
Bild3: Der Hypertext einer WWW-Seite erleichtert das Navigieren im Internet erheblich
Bild4: Mit wenig Aufwand werden Adressen von WWW-Seiten im Menⁿ gespeichert
Internet
Das Internet besteht aus verschiedenen Computertypen, die durch Telefon- und Standleitungen verbunden sind. Es gibt keine zentrale Struktur, deshalb kann man auch die Benutzerzahlen nur sehr grob schΣtzen. Defintionsmerkmal fⁿr das Internet ist das von den beteiligten Rechnern zum Datenaustausch genutzte Verfahren "TCP/IP". Da dieses Protokoll fⁿr nahezu alle Computertypen und Betriebsysteme erhΣltlich ist, ist es nicht verwunderlich, da▀ z.B. ein einfacher Atari-Computer mit dem Gro▀rechner einer UniversitΣt problemlos Daten austauschen kann.
Newsreader
Mit einem Newsreader-Programm k÷nnen Nachrichten gelesen werden, wΣhrend eine Verbindung des Computers mit dem Internet besteht. Auch das Beantworten von Nachrichten ist m÷glich, wΣhrend der Computer ⁿber Modem ans Internet angeschlossen ist.
Telnet
Ein spezielles Programm, mit dem ⁿber das Internet auf dafⁿr vorgesehene Computer zugegriffen werden kann. Mit Telnet wird eine Verbindung zwischen dem eigenen Computer und einem Zielcomputer aufgebaut. Auf diese Weise k÷nnen Befehle an diesen Zielcomputer ⁿbermittelt werden. Die Befehle werden dann verarbeitet und das Ergebnis an den eigenen Computer zurⁿckgesandt.
FTP
Kurzform fⁿr "File Transfer Protocol". Auch das FTP-Programm erm÷glicht den Zugriff auf einen anderen Computer. Allerdings werden mit FTP Dateien ausgetauscht, d.h. es k÷nnen Programme von einem Computer heruntergeladen werden oder auf diesem abgelegt werden.
Gopher
Gopher ist ein spezieller Informationsdienst im Internet. Unterschiedlichste Daten (Programme, Textdateien u.Σ.) sind in Inhaltsverzeichnissen geordnet, so da▀ Sie relativ einfach das finden, wonach Sie suchen - z.B. die LP, auf der ein gewisser Jonny ungefΣhr 1970 ein ganz bestimmtes Lied gesungen hat.
SLIP
Kurzform fⁿr "Serial Line Internet Protocol". Einfaches und leicht einzusetzendes Protokoll, das der Computer ben÷tigt, um z.B. ⁿber die Telefonleitung auf das Internet zuzugreifen. Derzeit ist Slip das meistgenutzte Protokoll fⁿr telefonische Verbindungen mit dem Internet.
World Wide Web
Kurz "WWW", w÷rtlich ⁿbersetzt "Weltweites Netz". Das WWW ist ebenfalls ein Informationssystem, das Sie ⁿber Hypertext-Verweise bedienen. Mit dem Windows-Programm Mosaic k÷nnen WWW-"Seiten" abgerufen und mit der Maus bedient werden. Beispielsweise k÷nnen durch einfaches Anklicken T÷ne abgespielt, Bilder oder Videos angezeigt oder geladen werden.
Hypertext
Windows-Anwender sind mit Hypertext bestens vertraut, denn die Schlⁿsselw÷rter in Hilfe-Dokumenten sind ⁿblicherweise als Hypertext angelegt. Klickt man auf eine solche Hypertext-Stelle, wird ⁿber eine vorher definierte Verknⁿpfung eine weitere Hilfeseite ge÷ffnet oder ein Programm gestartet.
▄bertragungs-Protokoll
Damit sich verschiedene Computertypen auch untereinander verstehen, mⁿssen Sie sich beim Austausch von Daten auf ein ganz bestimmtes Verfahren, das ▄bertragungs-Protokoll, einigen.
TCP/IP
Kurzform fⁿr "Transmission Control Protocol/Internet Protocol". Spezielles ▄bertragungsprotokoll fⁿr die Kommunikation im Internet. Es wird u.a. dazu ben÷tigt, Programme wie FTP, Gopher oder Mosaic im Internet einzusetzen.
Shareware-Programm
Ein Programm, das nach dem "Prⁿf-vor-Kauf"-Prinzip frei kopiert werden darf. Will ein Anwender das Programm nach einer angemessenen Frist weiter benutzen, dann mu▀ er eine Registrierungsgebⁿhr bezahlen. Shareware-Programme erhalten in Hobby-Mailboxen, via Btx und CompuServe und bei spezialisierten HΣndlern.