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Online Praxis 1996 April
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1996-07-29
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69KB
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1,221 lines
KOMA ****************
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;* Sinnlos
*;;;;;;;;;XXX;;;;;;XXX;;;;;;;;*
Ausgabe 9/95 *;;;;;;;;;;;;XXX;;;;;XXX;;;;;;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;;;;;XXX;;;;XXX;;;;;;;;;;;;;;;* Arrogant
*;;;;;;;;;;;;;;;;XXX;;;XXX;;;;;;;;;;;;;;;;;;*
(ASCII) *;;;;;;;;;;;;;;;;;XXX;;XXX;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;XXX;XXX;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;* Gefaehrlich
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;;XXXXXX;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;XXXXXXX;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;XXXX;XXX;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;* Irrational
*;;;;;;;;;;;QQQQQ;;;;;XXX;;;XXX;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;QQQ;QQQ;;;;XXX;;;;XXX;;;;;;MMMMMMMMMM;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;QQQ;;;QQQ;;;XXX;;;;;XXX;;;MMMMMMMMMMMMMM;;;;;* Dogmatisch
*;;;;;;;;;QQQ;;;;;QQQ;;XXX;;;;;;XXXMMM;;;;;;;;;;;MMM;;;;*
*;;;;;;;;QQQ;;;;;;;QQQ;XXX;;;;;;;XMMM;;;;;;;;;;;;;;MMM;;;*
*;;;;;;;;QQQQQQQQQQQQQQQXXX;;;;;;;MMM;;;;;;;;;;;;;;;MMM;;;* Boxlich
*;;;;;;;QQQQQQQQQQQQQQQQQ;;;;;;;;;MMM;;;;;;;;;;;;;;;MMM;;;*
*;;;;;;QQQ;;;;;;;;;;;xxQQQ;;;;;;xxxxM;;;;;;;;;;;;;;;MMM;;;*
*;;;;;QQQ;;;;;;;;;;;;xxxQQQ;;;;xxxxxM;;;;;;;;;;;;;;;MMM;;;* Gruendlich
*;;;QQQ;;;;;;;;;;;;;xxxxQQQ;;xxxxxxM;;;;;;;;;;;;;;;MMM;;*
*;;QQQ;;;;;;;;;;;;;;xxx;xQQQxxx;xxxM;;;;;;;;;;;;;;;MMM;;*
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;;xxx;;xxxxx;;xxxMM;;;;;;;;;;;;;MMM;;;* Krank
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;xxx;;;xxx;;;xxxMM;;;;;;;;;;;;;MMM;;*
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;xxx;;;;x;;;;xxxMMM;;;;;;;;;;;MMM;;;*
*;;;;;;;;;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;xxx;MMMMMMMMMMMMMMM;;;* Extremistisch
*;;;;;;;;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;xxx;;;MMMMMMMMMMM;;;;*
*;;;;;;;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;;;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;;;;;;;;* Kulthaft
*;;;;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;;;;;;*
*;;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;;;;*
(c) 1995 *;;;;;;;xxx;;;;;;;;;xxx;;;;;;;;;;* Sauber
*;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;*
KOMA-Redaktion *****************
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
Machtwort
=========
Wir wissen, es sieht aus wie ein billiger ZYN!-Abklatsch. Es ist billig. Es
ist noch mieser. Es ist Scheisse. Eigentlich wollten wir an dieser Stelle
schreiben, warum man unser Magazin unbedingt lesen muss. Aber es faellt uns
nichts mehr dazu ein.
Nachdem es nach Veroeffentlichung des letzten ZYN! Magazins erhebliche
Probleme mit dem bayrischen Diktator E.Stoiber gegeben hat, musste das ZYN!
Magazin offiziell eingestellt werden (Wiederbelebungsversuche von
schwachbruestigen Knechten sind jetzt schon zum Scheitern verurteilt.)
"Warum muesst ihr immer auf Sammy rumhacken?"
"Mir doch gleich, ich bin idiotenversichert."
Jedenfalls ist uns wieder einmal ueberhaupt kein brauchbarer Text gelungen,
somit waere die neunte Ausgabe des seit ueber 1000 Jahren bestehenden KOMA
Magazins fertiggestellt.
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
Inhalt
======
(1) 1933 (Artemis)
(2) Oma-Bashing (Snorr)
(3) Die lustige Jura-Ecke (Ronald Keiler)
(4) Catholic Park II (VAN)
(5) Lustige Videos fuer's Fernsehen (Snorr)
(6) Wissenswertes ueber Andreas Arschloch (Die Platzkraft)
(7) Der schwarze Punkt (Snorr)
(Z) als Abkuerzung fuer das Suchen.
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
(1)
1933
====
Die wahre Geschichte von KOMA. Der beschwerliche Weg einen sinnvollen,
klangvollen und aussagekraeftigen Namen fuer ein Satire-Magazin der
gehobeneren Sorte zu finden.
Man traf sich bei Artemis zur Generalstabssitzung und beschloss die Absetzung
des von negativem Image belasteten Titels "ZYN!".
WURST
zu diesem Zeitpunkt fiel uns wirklich nicht viel ein. Ohne Suff kein Wuff,
ausserdem war das Essen noch nicht auf dem Tisch.
IDGS
(I)mmer (D)er (G)leiche (S)cheiss
Man hatte uns selbiges zum wiederholten Male vorgeworfen. Voellig
unverstaendlich natuerlich.
METT
"FETT" war uns doch zu banal. Mett ist das was von ehemaligen Redakteuren
uebrig bleibt.
WILHELM
Deutsch. Letztendlich zu deutsch, und zuwenig aussagekraeftig dazu.
LOMMI
Keine Ahnung was das sollte.
KOZ
Beschreibt die Situation nach dem Fressgelage relativ deutlich. Frauen waren
zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht gebracht worden, was die Stimmung bei
vollem Magen doch ein wenig truebte.
SHIT
"Die Dicke wollen wir nicht!"
Van weigerte sich standhaft. Gluecklicherweise gab's Umtauschrecht. Bei
einer Prise Gras und musikalischer Untermalung von Shock Therapy stieg nicht
nur die allgemeine Stimmung in wohltuende Hoehen.
ROZ
Zu viel Aldi-Wein und Restalkohol von gestern.
1939
Der zweite Weltkrieg. Irgendwie frustrierend, wieviel Bedeutung man ueber 50
Jahre danach einem Massensterben dieser Groessenordnung noch beimisst.
Heutzutage wird viel besser gemordet, und das tolle ist: Es ist uns egal.
6000000
"Mit ein wenig Glueck haette man die 10 Mille auch vollmachen koennen".
Zitat eines entlassenen (Sub-) Redakteurs. Als Name irgendwie nicht so dolle.
VOEGELN
ist keine Arbeit. Jedenfalls nicht fuer den der unten liegt. Man kann sich
auch austoben, ohne gleich Rekorde im Leistungsficken aufstellen zu muessen.
Und das alles nur im Glauben, es doch unbedingt besser machen zu wollen.
GUMMI
's sind scheisse. Zu instabil und fuer Oralsex unbrauchbar. Leider auch als
Magazin-Titel.
PENIS
Klingt zu banal. Konnte keiner was mit anfangen.
SOFA
"Voegeln -> Gummi -> Penis -> Sofa". Den Rest denkt euch bitte. Im Wichsen
sind wir natuerlich auch ganz gut.
CANCER
Eigentlich kein schlechter Name. Darueber haben wir lange diskutiert, leider
gilt bei uns ein demokratisches Recht, und einer war dagegen, die Sau!
ADOLF
Grauenhaft. Schade, dass wir keine Englaender sind. Die duerfen das.
KUEHN
Der ist doch tot. Irgendeine verwirrte Seele vermutete hinter "Kuehn" eine
gewisse "Kuehnheit". Alle anderen fanden ihn ziemlich scheisse.
ZYN!
Snorr der Feigling wollte nicht mehr von Sammy angerufen werden. Dann hat er
unter er Bedingung zugestimmt, dass wir Sammy auch unsere Telefonnummern
geben. Wir haben natuerlich abgelehnt.
MUELL
Man muss nicht direkt alles am Anfag verraten. Der Leser kommt nach den
ersten zwei Zeilen selbst dahinter. Und dann um.
SCHROTT
Mein Gott, das ist doch dasselbe wie Muell.
SCHULD
ist nur einer, und er ist nicht mehr dabei.
GAS
Hart umkaempft. Schoen einpraegsam, aber irgendwas in uns sagte: "Toetet
erst die anderen...erst die anderen...hihi"
APART
klingt wie Ab-Artig.
RASSIST
Da wir den "Voelkischen Bayern" eh nicht uebertreffen koennen, wurde dieser
Begriff schnell verworfen. Ausserdem ist ein SS, also zweimal SS, nein, SS,
jedenfalls gefiel uns SS nicht.
TRAFO
Transvestiten-Forum. Oh mein Gott. "Der neue TRAFO, der neue TRAFO, jetzt
mit Gimmick."
LORELEY
Bluemchen, Wiese Tittenfick mit 'ner drallen Melkerin. Na wenn da die
geklonte Kelly-Family nicht weit ist.
NEIN!
DOCH!
ZAHNLOCH
Zu diesem Slogan der kassenaerztlichen Vereinigung zu den neuen
Abrechnungsvoschriften laesst sich nicht mehr viel sagen.
KYL
Uns geht das Y langsam auf den Sack. SammY
BZZZ
klingt wie Hummelflug. Hummeln haben hier einige in der Hose.
KRXLBRXL
Oh Gott! Das ist das, was wir gelesen haben, nach dem Oeffnen eines der
Schaedel der Chefredakteure. BoFue for ever, hehe... krxlbrxlhubbabubbaop...
KLO+
ist ziemlich eindeutig. Das sind Toiletten mit vergroessertem Abflussrohr,
dass auch kleine Babys durch passen.
ZYNKLOPS
Das war wohl eher der Kurzschluss, als einer von uns in den riesigen Topf
mit brauner Sauce reingefallen ist, und sein Mini-Mac mit Netzkabel
hinterher flog.
CYBORG
Jean Claude van Damme ist sexy. Wir auch. Unser Magazin nicht.
BOAH EY!
Letzte Worte des GTI-Fahrers, der bei uns seine Texte ueber rasierte
Oberschenkel und dicke Titten unterbringen wollte, als wir seinen Schwanz
in den Videorekorder steckten, und auf "REWIND" schalteten.
ZYSTE
Unsere Leser sind intelligent. HAHA...
ANAL
Entscheidend ist, was hinten rein kommt. Oder wie war das?
HILTER
Hitler, Hilton, Himmler, Hillary
BETON
Alles, was uns nicht in den Kram passt, kommt da rein. Das macht hart. Wir
haben da Verbindungen zu semioffiziellen italienischen Institutionen.
BRAUN
Das ist die Schoenheit, die von innen kommt. Wir sind haesslich, und
Scheisse gehoert abgetrieben.
FADENKREUZ
Es sind immer die selben Gesichter, die wir dort sehen, Bill Clinton, Bill
Gates, Billy Boy...
ZIELSUCHER
Da abzusehen war, dass wir sogar beim Wichsen unser Ziel verfehlen, war auch
dieser Titel ein Griff ins Klo.
FALLOUT
50 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki ziemlich unsensibel, wie wir finden.
Obwohl wir uns nie so darum gekuemmert haben. Wir finden die Bombe
interessanter. Es regnet, es regnet, die Erde wird heiss.
FALKE
Schon wieder so ein Begriff, der mit Nazi-Traumata belegt ist.
WACHTURM
Das gibts schon, und ist furchtbar schlecht. Aber wir koennen den Namen
zumindestens schuetzen lassen, und diese Verbrecher dann verklagen.
ONAN
"Huch! Da kommt ja was."
FEUCHT
Scheisse, warum wird das immer so blutig?
KOMA
Das geht.
Artemis
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
(2)
Oma-Bashing
===========
Viele von uns schleppen immernoch dieses Trauma aus fruehester Kindheit mit
sich herum: Es ist Samstags morgens. In Erwartung eines ueppigen
Fruehstuecks wird der kuenftige Koma-Leser zum Baecker Broetchen holen
geschickt. Da steht man nun in der langen Schlange, und glaubt, dass man
gerechterweise auch bald bedient wird. Aber das ist ein Irrtum! Von allen
Seiten dringen diese ueberalterten Fleischgebirge mit ihren gigantischen
Einkaufstaschen in den Verkaufsraum ein, schubsen und draengeln mit fetten
Ellbogen, denen das schwitzige Fleisch in Lappen herunter haengt, und
rasseln stundenlange Auftraege an Backwaren fuer ihre, im Laufe eines zu
langen Lebens zusammen gevoegelte, Sippe herunter.
Sollten sie dann endlich mit ihrer Beute verschwunden sein, bleibt oft
nur noch die Information, dass der Geselle in einer Stunde mit einer neuen
Fuhre Broetchen kommt.
Wem schon damals der Gedanke gekommen ist, dass das dritte Reich, die
Royal Air Force und Zivildienstleistende unserer Gesellschaft zuviele
Altlasten uebrig gelassen haben, und man diese, mittels gezielter
Rammstoesse durch einen italienischen Kleinwagen, ueber die Auslagen eines
Sanitaetshauses verteilen sollte, der hat im Prinzip recht. Aber im
Zeitalter einer zusammenbrechenden Oekonomie sollte eine Gesellschaft ihre
Resourcen schonen. Auch wenn diese dauernd lauthals herumkeifen...
Nun ist Sklavenarbeit seit der bedauernswerten Niederlage der Suedstaaten
in der westlichen Hemisphaere geaechtet, obwohl sie Anfang der 40Oer Jahre
dieses Jahrhunderts in Deutschland eine kurze Renaissance erlebte. Aber
kleine Fehler in der geschichtlichen Entwicklung lassen sich korrigieren.
Durch eine liberalere Gesetzgebung zur Altenarbeit laesst sich erreichen,
dass Rentner nicht mehr ihre Zeit mit dem Erschrecken kleiner Kinder, bzw.
deren Erschiessung mittels irgendwelcher Museumsstuecke wegen angeblicher
Laermbelaestigung, vertroedeln, sondern effektiv an der Erhaltung der
Wirtschaft unseres Landes mitarbeiten.
Um wieviel leichter liessen sich die vielen Asylanten motivieren an
grossen landschaftsgestaltenden Aufgaben, wie z.B. dem Bau einer
sechsspurigen Autobahn quer durch den Thueringer Wald, teil zu haben, wenn
sie Seite an Seite gekettet mit unseren Vorvaetern die Spitzhacken schwingen
duerften! Schwere Maschinen sind natuerlich tabu, denn die "hat's frueher
nicht gegeben". Dafuer gibt es ein Liederbuch von Heinrich Spitta.
Wir brauchen keine Aufhebung der Ladenschlussgesetze! Einkaeufe liessen
sich auch nach Feierabend zuegig abwickeln, wenn sich staedtische
Seniorenfaenger um die ueberall sinnlos im Weg stehenden Omis kuemmern
wuerden. Diese koennen dann mit ihren gigantischen Einkaufstaschen zur
Saeuberung von Autobahnkreuzen eingesetzt werden. Ein Satellitensystem
ueberwacht sie dabei, und weisst ihnen mit kleinen aufmunternden
Laserstrahlen den Weg, sollten sie sich mal wieder auf die Fahrbahn
verlaufen. Niemand soll jemals wieder behaupten, SDI sei umsonst gewesen!
Das Zielwerfen auf diese Reinigungskraefte mit halbvollen Bierdosen vom Auto
aus ist zwar durchaus als sportlich anzusehen, wird aber mit 20 DM wegen
Beschaedigung oeffentlichen Eigentums als Ordnungswidrigkeit geahndet.
Um die alten Herren, die ihre Blechberge mit der gleichen Ruecksicht
kutschieren wie einst ihre Tiger, endlich von der Strasse zu kriegen,
duerfen sie an die Orte ihres frueheren Wirkens (z.B. Serbien)
zurueckkehren. Ihre Eignung als schnelle deutsche Einsatztruppe fuer
friedenssichernde Massnahmen erweist sich aus zahlreichen Aussagen, die SS
sei nichts anderes gewesen, als eine volkstuemliche Trachtengruppe, die
manchmal auch Kleidung und Zahngold fuer Waisenkinder gesammelt haette.
Sollten historisch fehl informierte Auslaender uns die schnelle deutsche
Einsatztruppe in Form von kleinen modischen Accessoires zurueckschicken, so
werden diese als Gimmicks dem Inhalt von Kaugummi-Automaten beigemischt. Es
ist doch schoen, wenn ein gelangweiltes blond gelocktes Kind mit dicken
Baeckchen am Hebel dreht, ihm kleine bunte Kuegelchen, und mehr, in das
Haendchen fallen, sein Gesicht sich begeistert aufhellt, und es strahlend zu
seiner Mami laeuft: "Opi... OPI..."
Wer schonmal diese neuartigen Roboter in Aktion gesehen hat, die quasi
selbststaendig im gefaehrlichen Terrain Aufgaben loesen sollen, der weiss,
dass daraus in diesem und dem naechstem Jahrtausend nichts mehr wird. Eines
dieser Spielzeuge sadomasochistisch veranlagter Informatiker in einen
havarierten Kernreaktor zu schicken, kaeme dem Versuch gleich, die dringend
noetigen Schoenheitsoperationen an Weltranglisten-Tennisspielerinnen durch
einem Orang-Utan mit Schlagbohrmaschine durchfuehren zu lassen.
Falls dann mal eines dieser Wunderwerke unmathematischen
Ingenieurswirkens in einer Roehre oder Tank mit aggressiven Chemikalien
stecken bleibt, darf man drei hinterher schicken, die den millionenteuren
Schrott, der jetzt alles verstopft, bergen. Oder auch nicht...
Hier setzt ein Gedanke von wunderbaren Altruismus an! Haben sich nicht
schon immer freudig Alte geopfert, um ihre Jungen zu schuetzen, so opfern
sie sich jetzt, um unsere Investitionen zu schuetzen. Und wenn das dann auch
schief geht, dann reicht es, einmal kraeftig durchzuspuelen.
(SNORR)
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(3)
Die lustige Jura-Ecke
=====================
Der Fall Sex
Die Postschlampen Sylvia Schiefmaul und Sandra Silberzung sind beide so
gelehrige Stabschleckerinnen, dass sie beschliessen in ihrer Freizeit -
hauptberuflich studieren sie an der FH-Bund Teleschleck - einen Zusatzlehrgang
Schlecken mit Niveau zu absolvieren. Da kommt es ihnen ganz recht, dass der
Grossmeister Tentaculus - stadtbekannt fuer seine ausserordentlichen
Fickhengstqualitaeten - gerade einen aehnlichen Kursus in seinem hiesigen
Wohnheimzimmer veranstaltet. In dem Glauben gegen Zahlung eines sogenannten
Samenobulusses an dem Kurs teilnehmen zu koennen, finden sich die beiden
Spermavampire auch puenktlich am verabredeten Tag, dem sog. Fuckment-Day beim
Grossmeister ein. Doch wider die hohen Erwartungen der beiden, besteht
Tentaculus ausdruecklich darauf, nur von Schiefmaul explizit seine
ueberdimensionalen Pferdehoden und ausschliesslich von Silberzung seine
ballonartig geschwollene Schwanzspitze geschleckt zu bekommen. Widerwillig
ergeben sich beide ihrer Bestimmung und tun, wie der Grossmeister ihnen
geheissen hatte. Nachdem lediglich die Silberzung den vollen Inhalt des
prallen Hodensackes mit ihrem Mund gierig aufnimmt und aufgeregt
hinunterschluckt, kommt es zum Streit zwischen ihr und der Schiefmaul. So sei
das nicht verabredet gewesen, sie seien doch FreundInnen und ueberhaupt.
Tentaculus kuemmert sich nicht weiter um das Gezeter der beiden
SchwanzakrobatInnen, da er sein schmackhaftes Ejakulat ja ausdruecklich und in
extenso der Silberzung gewaehren wollte, da sie die huebschere von beiden ist.
Er gab ausserdem zu bedenken, dass auch die Schiefmal den Kurs erfolgreich
abgeschlossen habe, da er ohne ihr hervorragend kleines, saugendes
Fischmaeulchen niemals so eine riesige Menge Sperminat in den gierigen Schlund
der Silberzung haette pumpen koennen. Waehrend diese wie von Sinnen den immer
noch harten Knueppel des Tentaculus sauberschleckt - so wie sich das gehoert -
verlaesst die Schiefmaul wutentbrannt das Studierzimmer. Vorher kuendigt sie
noch die langjaehrige Zusammenarbeit mit der Silberzung mit den Worten auf
"Diese Stabschleckerei muss ein Ende haben!".
Wie ist die Rechtslage? Oder mit anderen Worten: wer kriegt was von wem
woraus, und kann die Schiefmaul von der Silberzung Herausgabe des Ejakulats
verlangen? Pruefen sie gutachtlich und vor allem bei der letzten Teilfrage
schnell, da Spermien, auch die von Grossmeistern, nur eine gewisse Zeit
ausserhalb des Hodensackes ueberleben koennen.
Ronald Keiler
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
(4)
Catholic Park II
================
Als drei Jahre nach dem riesigen Erfolg von Catholic Park die Fortsetzung
"Catholic Park II - jetzt oder nie!" mit aeusserst maessigem Erfolg in den
Kinos lief, dachte niemand daran, dass sich der filmische Alptraum der
unkontrollierten Ausbreitung von Katholiken jemals wirklich ereignen koennte.
In Wirklichkeit sollte alles noch viel schlimmer werden.
Einige Jahre danach waren genetische Forschungen fuer jeden moeglich. So
forschte auch der Geheimdienst des Vatikan nach genetischen Loesungen fuer
die unbedingte Weltherrschaft. Es gelang ihnen, ein Medikament zu entwickeln,
welches unbemerkt Speisen und Getraenken beigemischt den genetischen Code
aller Zellen eines menschlichen Koerpers innerhalb von 48 Stunden so
umprogrammieren konnte, dass der Betroffene gegen jegliche rationalen und
logischen Ueberlegungen immun wurde und fuer katholischen Mystizismus leicht
zu begeistern war. Dies geschah natuerlich von der Oeffentlichkeit unbemerkt
und selbst einige Amoklaeufe einiger "Umgedrehter" wurden zunaechst in keinen
Zusammenhang miteinander gebracht.
So war es auch, als Uta, eine Hohepriesterin des neuen katholischen
Glaubens, bei einem ihrer zahlreichen Fernsehauftritte Amok lief. Waehrend
sie auf dem heissen Stuhl sitzend von Thomas Luschi interviewt bzw. mit immer
intimeren Fragen traktiert wurde, lief sie ploetzlich rot an und ihre Zellen
folgten einem genetische Notprogramm ("Heiliger Krieg! Papst in Gefahr!").
Sie schrie: "Ihr habt doch alle nichts im Doeschen!" Dann zog sie zwei Uzis
und begann beidhaendig Moderator und Publikum zu erschiessen. Luschi, durch
Schuesse, die seine Haut trafen, als Cyborg entlarvt, konnte aus seinem
Notprogramm noch die Subroutine E-Stuhl aufrufen, bevor sein Stromgenerator,
ein Mini-AKW, explodierte. Da sich das Studio in einem Hochsicherheitsbunker
tief unter dem Koeln-Ossendorfer Sendezentrum befand, wurde sonst kein
Schaden angerichtet. Von der Hohepriesterin Uta blieb nicht mehr viel uebrig,
weil sie durch das Notprogramm E-Stuhl auf dem heissen Stuhl fixiert und mit
elektrischen Stroemen verbrannt wurde, die einem Hundertfachen der
zulaessigen Stromstaerke entsprach, die in der IEEE-Norm der amerikanischen
Henkerbehoerde von 2004 festgelegt wurde. Den Rest hatte dann die Explosion
von Luschis Fusionsmeiler besorgt. Bei der Spurensicherung fanden die
Biocrypt-Genetiker des internationalen Genetic Secret Service keine
Zellbestandteile von Uta mehr, aus der sie die Ursache fuer ihren
Verhaltens-Defekt und eventuell weitere Hintergruende haetten ermitteln
koennen. Schliesslich wurden dann doch einige Verdaechtige, welche als
mittelbare Verursacher vermutet wurden, verhaftet. Es handelte sich um
subversive Ignoranten, welche bahupteten, dass sie fuer einen grossen
deutschen Musiksender arbeiteten. Ihre angebliche Aufgabe bestand darin,
Grafiken, Illustrationen und Schrifttafeln zu erstellen. Durch etliche
Bedienungsfehler dieser selbsternannten Grafiker an den Computern kam es
dazu, dass dem Cyborg von einem Computer der falsche Fragen- und Witzkomplex
eingespeist wurde. In der Sendung hatte Luschi dann auch tatsaechlich
anzuegliche Witze gerissen und Fragen gestellt, die eigentlich fuer den
naechsten Talkgast, Theresa O., gedacht waren. So kam es letztendlich dazu,
dass bei der Frage "woran denken sie, wenn alle ihre Loecher mit riesigen
Schwaenzen penetriert werden?" bei Uta der katholisch-genetische Overkill
ausgeloest wurde.
Die Zwischenfaelle haeuften sich immer mehr. Sehr viel Staub wirbelte die
totale Ausloeschung eines SSS-Fanclubs (SammiesSuperSandwich) auf. Am
dreizehnten Jahrestag von Sammys Exitus ueberfielen saemtliche Mitglieder
dieses Clubs in einem Rausch, der von schlechtem Bier und schlechten Texten
herruehrte, eine Dinosaurierausstellung in Koeln. Sie zerstoerten alle
Skelette, nahmen die groessten Knochen mit und zelebrierten danach in aller
Oeffentlichkeit auf der Domplatte mit den entwendeten Knochen ein grosses
Sammy-Memorial-Wichsfestival. Noch bevor empoerte brave Buerger die Polizei
rufen konnten, erschien ein maskierter, bis an die Zaehne bewaffneter Typ. Er
schrie "All-time Highscore bei Catholic-DOOM!" und rannte - in jeder Hand
eine Accu-MaxiFlex (Riesenkreissaege) - durch die wild wichsende Meute. Da
jeder SSS-Fan mindestens einen grossen Dinoknochen in Moese und/oder Arsch
stecken hatte, war keine Flucht mehr moeglich. Ein poar kraeftige Jungs, die
es trotzdem versuchten, stolperten ueber die gigantischen Knochen und rissen
sich ihre Rosetten bis zum Bauchnabel auf oder wurden von den maroden,
zerbrechenden Knochen von innen her aufgespiesst, bevor sie dann doch von der
Akku-Saege erwischt wurden. Nachdem der Killer alle erwischt hatte,
fluechtete er in den Dom. Dort konnte er aber anscheinend durch Jahrhunderte
alte Geheimgaenge entwischen, da die unmittelbar eintreffende Polizei beim
Stuermen des Doms ihn nicht mehr erwischte. Die riesige Blutspur, die der
Killer hinterlassen hatte, hoerte ploetzlich im Hauptgang auf.
Zwei Tage danach ging bei einer Zeitung ein Bekennerbrief der PKK ein.
Experten erklaerten, dass es sich dabei um eine sehr schlechte Faelschung
handelte, da die Vernichtung des Fanclubs nichts mit den politischen Zielen
der PKK zu tun habe. In allen Medien war indes eine hitzige Diskussion um
freien Sex oder katholische Keuschheit entbrannt. Im Fernsehen ueberschlugen
sich vor allem private Sender mit Super-Spezial- und Ultra-Extra-Sendungen zu
dem Thema. In einer Talkshow kam es zu einem aehnlichen Zwischenfall wie bei
Thomas Luschi. Waehrend einer hitzigen Diskussion erregte sich einer der
Teilnehmer, der Radikal-Theologe Prof. Guenter Mann, derart, dass er
UTA-aehnliche Sprueche von sich gab: "Der triebhafteste, lustvollste Sex ist
der in der Ehe! Ihr habt doch alle nichts im Doeschen! Der Pro-Katholische
Kampfbund wird die Erde noch von Laster und Unmoral saeubern! Wirrr werden
siegen!"
Durch diese Entlarvung der PKK als Pro-Katholischer Kampfbund aenderte sich
natuerlich einiges. Guenter Mann wurde sofort in U-Haft genommen.
Irgendjemand hatte ihm jedoch ein Foto in die Zelle geschmuggelt. Auf diesem
Foto war seine Frau von hinten zu sehen, wie sie waehrend der taeglichen
Hausarbeit im Kittel und mit Lockenwicklern im Haar staubsaugte. Der
Fotoschmuggel war niemandem aufgefallen und waere eigentlich auch kein Grund
zur Bunruhigung gewesen. Als Guenter Mann sich aber nach zwei Wochen zu Tode
gewichst hatte - man fand ihn mit offenem Hosenstall und dem Bild seiner Frau
in der Hand - mehrten sich die Stimmen, dass man ihn doch besser in einer
geschlossenen Abteilung untergebracht haette.
In einer aktuellen Stunde im Bundestag dementierte der Vorsitzende der CSU
jegliche Beteiligung an derartigen Vorfaellen der letzten Zeit. Gruene und
SPD forderten lautstark einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Der
CSU-Abgeordnete Loisl Krueck war ploetzlich haeufiger Gast von Talkshows, in
denen er sich auch sehr von den sogenannten Radikal-Katholiken distanzierte
und den neuen, wahren Katholizismus nach Johannes Paul proklamierte. Dann
ueberstuerzten sich die Ereignisse. Der Verfassungsschutz kam auf die Spur
des katholischen Gen-Medikaments. Der Spiegel kam dahinter und brachte es als
panikmachende Titelstory. In den Ghettos von Berlin, Frankfurt und Hamburg
kam es zu Strassenschlachten. Radikal-katholische Hausfrauen verfolgten
Obdachlose mit riesigen Schuesseln Caritas-Food. Sexshop-Besitzer wurden
gekidnappt und mit katholischen Pornos gefoltert. Frauen, die auf
Herrenraedern fuhren, wurden als Huren beschimpft und mit Bibeln im
garantiert rostfreien Edelstahleinband erschlagen. Der 337. Waffenstillstand
zwischen Bosniern, Kroaten und Serben wurde gebrochen, als serbische
Katholiken erst in den eigenen und dann in den anderen Reihen aufraeumten.
Der Papst wandte sich mit einer Ansprache an die Weltoeffentlichkeit. Er sah
den katholischen Glauben in seiner Existenz bedroht und befuerwortete
militaerisches Eingreifen zuerst in Bosnien und spaeter auch in Deutschland.
Tausende Katholiken nahmen das als Signal, sich auf dem Schwarzmarkt mit
Waffen zu versorgen. Ueberall kam es zu schweren Ausschreitungen und
buergerkriegsaehnlichen Zustaenden. Waehrend Polizei, Grenzschutz und
Bundeswehr nicht mehr einsatzbereit waren, da sie groesstenteils auch schon
genetisch umgepolt waren, war es einer kleinen Firma namens Subversive
Genware gelungen, ein Gegenmedikament zu entwickeln. Da dieses Medikament die
Zellmanipulation innerhalb von 12 Stunden schaffte, war nach wenigen Tagen
der ganze Spuk vorbei. Jeder der sich bis dato radikal-katholisch gezeigt
hatte benahm sich von da an fast ganz normal. Da das Medikament vorher nicht
ausreichend getestet werden konnte, offenbarten sich dann einige leicht
laestige Nebenwirkungen. Seit dieser Zeit gibt es in Deutschland keine
Radikal-Katholiken mehr. Leider ist dafuer die Anzahl der Geisteskranken
angestiegen, die sich als Chefredakteure nicht existenter Magazine ausgeben.
VAN
"Hier hat der liebe Gott sein Schoepfungsdiplom verschenkt,
waehrend Jesus Christus sich vor Scham im Herrenklo erhaengt."
(SCHROEDER ROADSHOW)
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
(5)
Lustige Videos fuer's Fernsehen
===============================
Gehoeren Sie auch zu den ungluecklichen Besitzern einer Videokamera, denen
die selbstgedrehten Familienfilmchen bereits zum Hals heraushaengen? Denen
die Schraenke ueberquellen mit Kassetten, die den traurigen Zustand Ihrer
Sippe ueber das letzte Jahrzehnt hinweg nahezu lueckenlos dokumentieren?
Dabei kann man mit diesem Geraet gutes Geld verdienen, und nebenbei in der
ganzen Republik beruehmt werden! Denn es gibt ja "Pleiten, Pech & Pannen",
"Bitte laecheln!" und viele witzige Sendungen mehr, die Ihnen Ihre lustigen
Videos mit Kusshand abnehmen werden.
Schnappen Sie sich ihren Juengsten, setzen Sie ihn auf sein Fahrrad mit
Hilfsraedchen und abgekniffenem Bremszug, und filmen Sie, wie er schreiend
den Abhang hinunter in die Strassenbahnlinie 13 donnert. Falls Sie einen
Deckenventilator Ihr eigen nennen, sagen Sie ihrer Frau, sie soll mal das
Kind ganz hoch halten, und dabei laecheln. Oder stellen Sie ein kleines
Heimtrampolin unter den Ventilator, und warten Sie es ab. Die Lacher sind
garantiert auf Ihrer Seite!
Nachdem Sie Ihrem alten gehbehinderten Vater in das Schaumbad geholfen
haben, holen Sie die Kamera, und zeigen Ihm die nackte leuchtende Gluehbirne
ueber der Wanne, die Sie fuer ihn etwas gelockert haben. Waehrend diese
broeselnd immer tiefer rutscht, filmen Sie sein Gesicht fuer ein amuesiertes
Publikum. Kroenender Abschluss dieses Streifens ist die abstuerzende
Gluehbirne, die durch einen Schaumberg an ihrem Kabel ins Wasser plumpst.
Setzen Sie ihre blinde Oma mit Wehrmachts-Stahlhelm, vollverspiegelter
runder Nickelsonnenbrille und eisernem Kreuz erster Klasse vom heroisch in
tausende Fetzen gesprengten Opa auf einen Muelleimer. Das Publikum wird rasen
vor Begeisterung, wenn die Muellabfuhr kommt, und sie mit einem leisen
"Huch?" im Muellwagen verschwindet.
Wahrscheinlich haben Sie letztes Jahr wieder zu viele Sylvesterboeller
gekauft. Wie sie vielleicht wissen, ist deren Einlagerung im Keller
verboten, und im Kinderzimmer will Ihre Frau sie aus voellig unerfindlichen
Gruenden nicht haben. Schneiden Sie sie (die Boeller) auf, und verstreuen
Sie das Schwarzpulver auf dem Teppichboden im Wohnzimmer. Halten Sie sich
mit der Kamera bereit, frueher oder spaeter wird Ihre Frau den "Dreck"
aufsaugen. Mit den Worten "Laechle doch, mein Schatz!" lenken Sie sie ab,
und werfen eine gluehende Kippe vor den Staubsauger. Dieser wird
unweigerlich mit einem trockenen Knall explodieren. Filmen Sie den ganzen
Flug, wie sie den Staubsaugergriff umklammernd durch das Fenster fliegt,
sich leicht wirbelnd auf die Strasse zubewegt, vom inzwischen rausgerupften
Stecker des Saugers verfolgt, und schliesslich in einem LKW mit losen
Rasierklingen landet. Das Aufblitzen der umerflatternden Klingen im
Sonnenlicht gibt Ihrem Video eine kuenstlerische Note.
Falls Sie handwerklich begabt sind, loesen Sie doch dem oertlichen
Blockprolo die Radmuttern vom tiefergelegten Mittelklassewagen. Filmen Sie,
wie sich bei der ueblichen Ampelralley zuerst die Radblenden loesen, und
messerscharfen Frisbees gleich in Horden von dumpf glotzenden Teenies
sausen, um diese in ganz kleine Stueckchen schneiden. Komplettieren Sie Ihr
ausgefallenes Spassvideo mit rasanten Aufnahmen von Autoraedern, die durch
riesige Fensterscheiben in ein Cafe einschlagen, und dutzende alte Omis mit
ihrem Pflaumenkuchen zermatschen. Im letzten Akt schleudert der Rest vom
Wagen kreischend und funkenspruehend in ein oeffentliches Klohaus, das auch
als Schwulenklappe dient. Wenn die Ziegelsteine sich wieder gelegt haben,
gibt der aus einer Kloschuessel ragende Oberkoerper des Fahrers sein letztes
Interview, waehrend sich seine inneren Organe durch den Abfluss davon machen.
(SNORR)
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
(6)
Betreff:
Wissenswertes ueber Andreas Arschloch
Sehr geehrte Damen und Herren,
schon seit seiner Jugend verbindet Andreas Arschloch eine innige Liebe mit dem
Frauenarzt Dr. Martini, der wenigstens ein ganzer Kerl ist! Koerpergeruch
wirkt dabei zwar leicht stoerend (Andreas Arschloch waescht sich nicht,
sprueht sich dafuer aber mit Deo ein); aber als Entschaedigung begruesst er
dafuer seine Liebhaber nackt an der Wohnungstuer! Hoffentlich toleriert das
Dr. Martini auch noch nach der Heirat der beiden! Bedingt durch intensives
Liebesleben muss die Kunst natuerlich zu kurz kommen. Je nach Bedarf werden so
einige Minuten psychotischer Krach aufgenommen und kopiert. Das grosse Geld
aber bringt der Vertrieb von Raubkopien von Auftritten diverser Gruppen. Papa
und Mama (besonders letztere) sorgen sich um das leibliche Wohl ihres kleinen
100 kg Babys. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Gedrungen und fett lacht er in
seiner jaemmerlichen Statur dem Wort "Uebergewicht" Hohn. Dafuer faerbt er
sich aber oefters die Haare, so erkennt man ihn nicht gleich! Mit besorgten
Gruessen
Die Platzkraft
-----------------------------------> KOMA <-----------------------------------
(7)
Der schwarze Punkt
==================
Wir haben getan, was Kult war.
(Morchel)
Die Schlacht um den konisch geformten Ball tobt im Stadion, begeistert
kommentiert jemand aus dem Off: "It is great, isn't it? American Football,
yeah..."
In ihren Ruestungen hetzen die Ritter des zwanzigsten Jahrhunderts ueber
den Rasen, stramme, haarige Waden und breite Schultern, freie Amerikaner.
Die Zuschauer auf den Raengen johlen ergriffen mit, als sich der erste
Knubbel um die vermutete Ballposition bildet, heroisch ergriffen die
Gesichtsausdruecke hinter den Masken, rasender Beifall, die Sonne strahlt
vom blauen Himmel hernieder, der Reporter schreit: "It's a very strong
situation, eh, yeah... The boys from the Boston Bombers can't get
(satisfaction), hubba (?!) (bubba) HEY!! What's THAT???"
An einem Ende des Stadions bilden sich kleine Bodenwellen im Rasen, die
sich wie eine Speerspitzen dem sich windenden und schreienden Spielerknubbel
naehern, zur Mitte hin wurden sie immer hoeher, Rasenstueckchen wirbeln wie
Konfetti zur Seite.
"Looks like a giant mole, oh boys. And where's the ball?"
Die Wellen erreichen den Haufen der gut verknaeulten Spieler, und lassen
sie auseinander fetzen, dazwischen fliegen noch ein paar Drecklumpen, der
Ball liegt verlassen auf einem kleinen Erdhuegel, der aber rasch an Umfang
gewinnt, die Zuschauer ueberschlagen sich mit "Ahhhh!!" und "Ooooh...". Es
geht weiter: "There's the ball, eh. Our great nation, and our great sports..."
Rasen und Erde werden bis zu den Zuschauerraengen geschleudert, droehnend
wuehlt sich eine gigantische Maschine mit dem IG-Techno Emblem auf dem
schwarzen Stahl aus dem Boden, die Betonkonstruktion des Stadions erzittert,
kreischend suchen die Zuschauer die Weiten Nordamerikas auf, Wind kommt auf,
Wolken ziehen sich vor die Sonne. Der Sportreporter steht mit offenem Mund
in seiner Loge, starrt erschreckt auf den massiven Turm, der sich elegant an
dem zigarrenfoermigen Rumpf der Maschine anschmiegt und mit ihr in die Hoehe
steigt. An den Seiten fliegen kleine Erdkluempchen durch die Gegend,
irgendwas bewegt sich dort. Auf dem Turm fliegt eine Stahlluke auf, eine
Gestalt mit scharzer Schirmmuetze und Uniform der gleichen Farbe schwingt
sich heraus, greift nach ihrem Fernglas und gestattet sich grinsend einen
Rundumblick auf die fluechtenden Massen. Danach winkt der Kaleu nach seinem
inzwischen ebenfalls herausgestiegenden Adjudanten, schnarrt irgend etwas,
dieser gruesst zackig stramm und bruellt nach unten in die Maschine.
Sekunden spaeter entriegeln sich seitlich eine Batterie Schleusen, und
heraus marschieren im voelligen Gleichschritt und mit dem typischen Laecheln
hunderte von froehlichen, blonden, blauaeugigen Angehoerigen der Boxmacht.
"RATET MAL, WER WIEDER DA IST, UM DIE WELT ZU BEHERRSCHEN?!"
Keuchend vor Entsetzen beobachtet der Sportreporter die boxliche Invasion
seiner geliebten Heimat, bis die ersten Armeehubschrauber knatternd ueber
den leeren Raengen einschweben. Waehrend der vorne auf dem Rumpf montierte
FALK sie in einer Orgie aus Licht und zerfetzem Stahl ueber den Raengen
verteilt, stuermen die Fusstruppen in die Stadt, der Sportreporter sinkt auf
die Knie und beginnt ein Gebet.
Die Perspektive wechselt, der Beobachtungspunkt steigt auf, unten das
Stadion mit dem schwarzen Boot von fast einem Ende zum Anderen, den
rausstroemenden Fusstruppen, davor ein stetig anwachsendes Verkehrschaos,
Blaster knattern, Rauchwoelkchen steigen auf, Braende flackern aus
Autowracks, Sirenen heulen, dazwischen das Schreien der hysterischen Muetter
und ihrer Kinder, auf dem Stadion wehen inzwischen die Totenkopf-Flagge und
ein Sportreporter.
In einer gelungenen graphischen Spielerei zerfliegt das Bild, ein
serioeser, aelterer Mann mit ergrauten Schlaefen blickt betroffen in die
Kamera: "Natuerlich war dies eine reine Fiktion, aber wer kann schon
bestimmt sagen, was morgen sein wird? Die Kraefte des Boesen..."
Ein Bild von Morchel, voellig schwarz eingekleidet, unrasiert, voll
verspiegelte Sonnenbrille und Button "VORSICHT - frisst (kleine) Kinder!",
wird eingeblendet, wie immer laechelt er hinterhaeltig, die rechte Hand zum
Victory-Zeichen erhoben.
"...sammeln sich wieder jenseits der Grenzen unserer grossen, freien
Nation um unsere heiligsten Werte mit ihren handgearbeiteten Ledertiefeln in
den Staub zu treten! Lassen wir es nicht soweit kommen, sorgen wir dafuer,
dass sie in den Sumpf zurueck kehren, aus dem sie gekrochen kamen.
Amerikaner, kauft nicht bei der IG-Techno!"
Die Sekunden liefen auf meiner Stoppuhr unerbittlich ab, ich stand auf der
Bruecke des CAC-Car-II, unter mir vibrierten die Maschinen, hin und wieder
durchzuckten harte Stoesse das CAC-Car-II und schuettelten uns durch. Ich
starrte auf mein Kontrollpult mit den vielen Monitoren und der eingestaubten
Tastatur, dann wieder auf die Uhr, der Zeiger stand schon fast auf der Null:
"Steuer auf 3 Uhr!"
Brabham wuselte mit der quietschenden Maus, wir wurden in die
Schalensitze gepresst, auf einem Monitor konnte ich eine sich drehende
Strassenkarte sehen, dann sah ich entsetzt auf die Anzeigen: "NEIN! Das ist
zu spaet!"
"Noch schneller geht das mit der 50-DPI-Maus nicht!"
Bevor ich auf die faule Ausrede des Tatari-Users reagieren konnte, ging
ein harter Ruck durch das CAC-Car-II, von draussen drang ein kreischendes
Rumoren in die Kabine, eine Alarmsirene heulte auf und machte mich zusammen
mit ein paar subversiven Laempchen noch verrueckter, ich schrie: "Das war
halb vier, verdammt!!!"
Offensichtlich desinteressiert korrigierte Brabham den Kurs, waehrend wir
an irgend etwas lang schrammten. "Artemis?"
Er hackte irgendetwas in die Navigation, weitere Strassenkarten
erschienen, auf einer bewegte sich ein roter Punkt ueber eine sehr breite
Strasse, die Kabine schaukelte und wankte ein paar mal, daemliche Geraeusche
erklangen aus dem Sonar, dann versuchte Artemis seinen Zeigefinger durch den
Monitor zu bohren: "Wir sind mitten auf dem Boulevard, das muss ein
Falschfahrer sein, oder eine Friedensdemo, oder...."
Ein Blick auf den Sonar, ein Schrei: "Steuer hart steuerbord!!"
Eine laessige Handbewegung Brabhams, zu spaet, wieder wurden wir
durchgeschuettelt, Kreischen gequaelten Stahls, dann neigte sich die Kabine
abrupt nach vorne, Artemis blickte auf die hochaufloesenden Strassenkarten
in garantiert 4096 Farben, und verstand es nicht, Brabham murmelte was von
rausgehen und nachgucken, er verinnerlichte sich offensichtlich den Sinn des
CAC-Car-II nicht. Bevor ich mich ueber die Philosophie des CAC-Car-II, frei
nach Morchel und Fabo, auslassen konnte, ging ein letzter Aufprall durch
unsere Knochen, wir fuehlten uns einige Sekunden voellig frei und
losgeloest, dann setzten wir irgendwo unsanft knirschend auf. Brabham stank
die Sache, er stellte die Maschinen auf Stop, stand auf, und fuhr das
Periskop aus. Auf der Navigation und dem Tiefenmesser erkannte ich, dass die
Stadt mitten auf dem Hauptverkehrsknotenpunkt eine etwa sieben Meter tiefe
Grube ausgehoben haben musste, nett.
Bleich im Gesicht wich Brabham von dem Periskop zurueck, war die Grube
etwa ein Massengrab? Ich betrachtete kuehl gelassen unsere Aussenwelt,
offensichtlich befanden wir uns in einer Disco, lauter Irre die mit
verzerrten Gesichtern um uns in Blitzlichtern herumhuepften, vorsichtshalber
machte ich die PCDs (*Programmierbare Compact Discs, siehe "Gurugay"*) mit
"Sisters" scharf, dann wechselte ich das Gesichtsfeld, in der Wand ueber uns
ein seltsam mit Armen, Beinen und einem heraushaengenden Koerper dekoriertes
Loch, aus dem nebuloes Licht herein sickerte, darunter lagen auf dem Boden
ein paar Truemmerstuecke. Das brachte mich auf eine Idee, und tatsaechlich,
einige von ihnen schienen irgendetwas unter unserer Karosserie zu bejammern,
und der Rest sah ziemlich sauer aus.
Hoechste Zeit fuer etwas Diplomatie, wir liessen die Tueren entriegeln,
sofort drang unertraeglicher Laerm von minderwertigem Tekkno an meine
kostbaren Ohren, und ich stieg mit zum Schutz erhobenem Firmenausweis aus:
"Wir sind ein Subversive Software Test Team und koennen alles erkl...", ich
stolperte ueber eine Leiche und landete ungrazioes zwischen der Menge, die
prompt versuchte, mich zu toeten. Artemis loeste sofort die PCDs aus, sie
huschten nach allen Seiten davon, droehnend paralysierte uns alle eine
Live-Version von "Temple of Love". Der Beton broeckelte bereits, als ich die
Besinnung verlor.
Ich erwachte liegend auf der Tragbarre in einem SmartBall, um mich herum
erste Hilfe Utensilien verstreut. Dr. H. Froehlich beugte sich ueber mich.
Sofort kontrollierte ich meine Narben, aber sie waren alle noch da. Aus dem
Fenster konnte ich sehen, wie sie gerade einen Schriftzug "Doppel D Center"
auf einem Betongebaeude durch ein Schild "Hier baut die Stadt Krempel ein
Endlager fuer Sie!" ueberdeckten.
"Wie gehts Ihnen?"
"Gnampf, hmmm, gut....", es war immer besser mit Froehlich nicht zuviel zu
reden, der Mann war vollkommen irre, und ich wollte normal bleiben. Er
oeffnete die Schiebetuer, und ich sah draussen ein Chaos von Leuten vor dem
Gebaeude, die ersten Demonstranten hatten sich bereits eingefunden. Burning,
Leiter der Abteilung fuer besondere Aufgaben, kam herein und sah mich halb
boese, halb belustigt an: "Wir haben die Schweinerei fuer euch weggeraeumt."
Froehlich stieg pfeiffend mit seinem Arztkoefferchen aus, schloss die
Tuer, und klopfte zweimal auf das Metall, der SmartBall startete mit
durchdrehenden Raedern. Auf dem Weg zur Hauptverwaltung kamen uns mehrere
schwere Lastwagen und Betonmischer mit der Aufschrift "Harrobyl Memorial
Society E.V." entgegen. Ich fragte mich, was aus den Beknackten in dem
Gebaeude geworden war.
Im gleissenden Sonnenlicht steht die amerikanische Raumfaehre am
Startgeruest, tausende von Schaulustigen, Dampfschwaden loesen sich im Wind
von den Fluessigastanks, der Contdown wird runtergezaehlt. Monoton ertoenen
die Zahlen ueber der erwartungsvollen Menge mit ihren US-Faehnchen, ein paar
Voegel flattern ueber den Himmel, der Contdown endet by ZERO und die
Raumfaehre explodiert in 16,8 Millionen Farben. Minutenlang dauert das
Schauspiel von umherfliegenden Metallteilen, davonstuermenden Massen und
emporschiessenden Flammen, der Laerm bringt das Bild zum Zittern, Feuerwehren
rasen durch die Menge, irgendwo brechen Gebaeude unter den Druckwellen
zusammen.
"Das beste seit STAR WARS!", H.P. gibt eine Pressekonferenz aus gegebenem
traurigem Anlass, er steht am Rednerpult, an dem das Emblem der IG-Techno
prangt. Die Reporter blicken sich verunsichert an und beginnen durcheinander
zu schreien: "Machen Sie Witze?!"
"...hunderte von unschuldigen Opfern..."
"Die groesste Katastrophe der Raumfahrt!"
H.P. raeuspert sich und gebietet Ruhe: "Ihr muesst das unter dem
aesthetischen Gesichtspunkt sehen, Leute!", er laechelt sanftmuetig. Seine
Zuhoerer stehen kurz vor dem Durchdrehen, der Saalschutz spielt mit seinen
Repraesentationsschwertern, wieder bruellen sie durcheinander.
"Das ist menschenverachtend!"
"Ist ihnen eigentlich alles egal?"
"Moegen sie kleine Kinder?"
"War das nicht ein Satellit der IG-Techno, der da an Bord war?"
Wieder aufmerksam geworden, geruht H.P. die letzte Frage zu beantworten:
"Ja, der war uns!", er sieht etwas verstimmt aus.
"Materialforschung, unsere wissenschaftliche Abteilung arbeitet an
superschnellen Harddisks speziell fuer den Einsatz unter Schwerelosigkeit."
"Hat der Verlust fuer Sie Konsequenzen?"
H.P. richtet sich kerzengerade auf und blickt starr auf seine Zuhoerer:
"NATUERLICH hat das Konsequenzen, unsere Rechtsabteilung prueft die
Moeglichkeit einer Klage gegen die NASA! Deren Schlampereien haben unser
Projekt schliesslich um Jahre zurueck geworfen! Aber in unserer
Warmherzigkeit vergessen wir natuerlich nicht all die anderen Kunden dieser
Verbrecher!! Subversive Space in Pecuniamvideo ist selbstverstaendlich
bereit, zu bekannt guenstigen Tarifen Fracht in den Weltraum zu
befoerdern... Sie koennen jetzt gehen."
Morchel wand sich wieder von den Monitorschirmen, auf denen diese
unsaegliche Football-Propaganda und danach H.P.'s Interview abgespult worden
waren, ab, und sagte mit einem entschuldigenden Laecheln: "Keiner mag uns."
Es folgte eine kleine Kunstpause, bevor er fortfuhr: "Sogar den Mord an
Sammy wollen sie uns anhaengen. Dabei tun wir alles, um ihm zu helfen!"
Auf einem flimmernden Schwarz-Braun-Monitor erschien Dr. H. Froehlich,
Meister der Grob-Chirugie und Beherrscher zahlreicher bewaehrter Eingriffe
aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert, und feilte gerade an
einem Oberschenkel-Knochen. Als er bemerkte, dass sich eine
Ueberwachungskamera eingeschaltet hatte, winkte er uns mit Sammys Bein zu.
Im Hintergrund lag zwischenmenschliches Gewebe verstreut auf einem massiv
staehlernem OP-Tisch, jeder Brocken versehen mit einem Zettel, auf dem ein
Nuemmerchen stand. Sammys Schaedelplatte war bereits zusammengepuzzelt, und
die Loeckchen schon wieder blond eingefaerbt.
"Ich moechte wissen, warum die Scheiss-Nazis ihn hier nur stueckchenweise
abliefern. Das Zeug ist inzwischen total vergammelt, und wir muessen
ueberall nachzuechten, oder aus Weichplaste Ersatzteile giessen. Heute
morgen kam seine Nase mit der Post." Morchel verwiess auf ein aufgerissenes
Paeckchen mit einer Sondermarke. 3 DM + 80 Pf fuer die
Kriegsmassengraeberfuersorge der Hinterlassenschaften der SS.
"Ist das nicht der Verein, der ueberall diese Supermaerkte errichtet?"
"Ja, Kauf-Zentrum heissen die. Konsum macht frei."
"Das ist nicht Sammys Nase."
"Nein? Dann weg damit!" Morchel schnappte sich mit einer laessigen
Armbewegung das Paeckchen mit der Nase, und schmiess alles in den
Muellschlucker, der zufrieden kauend-knorpelige Geraeusche von sich gab.
"Das ist auch nicht so wichtig, vielmehr brauchen wir wieder einen
positiven Gesamteindruck von der IG in der Bevoelkerung. Wir haben da ja
jetzt den schwarzen Punkt, und ich dachte, das KOMA koennte unsere neueste
Aktion..."
Waehrend ich mich noch entspannte, und darueber nachdachte, dass ich
eigentlich keine Ahnung hatte, ob das wirklich nicht Sammys Nase war,
klingelte das pink Telephon fuer besonders ekelhafte Notfaelle.
"Morchel am Apparat... IDIOT! Wieso passiert sowas immer bei UNS?!" Er
knallte den Hoerer auf den Apparat: "Die haben sich unsere neueste
Killer-Applikation klauen lassen. Wahrscheinlich auch noch von
Hyper-Frontiers, den Waschlappen. Wir nehmen den Smog-Wulf, der Prototyp
des CAC-Car II wurde offensichtlich von unseren faehigen Mitarbeitern in
einer Teenie-Disco vergraben, und anschliessend vorausschauend wegbetoniert."
Unterwegs lasen wir noch Burning mit einer Sturmstaffel vom Werksschutz auf,
der prompt von Morchel angefaucht wurde, dass er seinen persoenlichen
Sicherheitscode in meinem Beisein eingeben, und fuenfmal "IGNORIEREN"
klicken musste, bevor der Netz-Zentralcomputer sich bereit erklaerte, den
Smog-Wulf startklar anlaufen zu lassen.
In einem hermetisch abgeschlossenen Finger wurden wir an den Smog-Wulf,
einen haushoch aufragenden mattschwarz glaenzenden drei-rotorigen
Hubschrauber, der mit fluessigen Plastikabfaellen betrieben wird,
herangefahren. Ein umweltbewusstes Produkt der IG-Techno, das nur wenige
Nachteile kennt, wie z.B. die Loesungsmittel, die das PVC auch wirklich
fluessig machen.
Der Smog-Wulf war bereits angelaufen, um einen weiteren klitzekleinen
Nachteil, naemlich die Verfestigung des abkuehlenden, eigentlich 500 Grad
heissen, Treibstoffes in Tanks und Motorbloecken zu vermeiden. Draussen
stand ein Putztrupp aus Praktikanten laessig an dem Fahrwerk angelehnt,
gruenliche Nebel waberten um ihre turnschuhbewaehrten Fuesse, die faule
Bande ruehrte sich nicht.
Ich verpfiff sie bei Burning, der sie seufzend durch das fast blinde
Panzerglas-Fenster des Fingers begutachtete. Der Finger dockte an den
Smog-Wulf an, ein leichtes Schuetteln durchfuhr den Rumpf der Maschine, die
Rotoren zischten im Aufstiegsschacht, dem Putztrupp fielen die Augen aus.
Unglaeubig beobachteten Burning und ich, wie Ohren und Nasen folgten, und im
gruen wabernden Abgasnebel zwischen armdicken Schlaeuchen verschwanden,
langsam fielen sie auseinander, und versanken, wie ein einstuerzendes
Kaufhaus in Korea.
"Unfaelle passieren", Morchel blickte leicht angewidert nach unten, und
forderte ueber Haustelephon einen Express-Priester mit vollstaendiger
Absolution an.
"Und rufen Sie diese Heil-Paedagogin an, und sagen Sie ihr, dass dieses
Projekt mit ihren Kleinen ein Flop war. Wir koennen diese kaputten Typen
jetzt auf Flasche ziehen", er laechelte (mies).
Die Motoren liefen bruellend im Drittel-Mix (Ein drittel FCKW aus uralten
Kuehlschraenken, ein drittel verfluessigte unkaputtbare Plopsi-Cola
Plastik-Flaschen, ein drittel aufgeweichte abgefahrene Autoreifen), Morchel
zog den Steuerknueppel an, und wir rasten mit 4g in einer fetten schwarzen
Wolke durch den Schacht in den blauen Himmel, von draussen musste es
aussehen haben wie ein Vulkanausbruch.
Burning meinte noch, irgendwelche Typen mit Transparenten aussen am
Bueroturm gesehen zu haben, aber als ihn Morchel einmal umrundet hatte, war
keiner mehr zu sehen. Danach drueckte er auf "Turbo" und ein Monitor zeigte
an, dass durch Zusatz von "Domestos" mit der reinigenden Kraft frischen
reinen Sauerstoffs auch noch das letzte bisschen Reserveleistung aus den
25.000-PS Motoren herausgeholt wurde.
Es war ein Hoellenlaerm, aber wenn man bedenkt, wieviel Hektoliter von
diesem Stinkezeugs pro Sekunde durch diese Maschine im Namen des schwarzen
Punktes recycelt werden, dann nimmt man das, und die schwarzen
Kondensstreifen, aus denen immer die veroelten Voegel fallen, gerne in Kauf.
Die nackte, mit duennen Lederriemen quer ueber den Tisch gebundene, an einer
Brust amputierte Ansagerin des Splatter Channels laechelt gequaelt: "Das war
die dreizehnte Folge von 'Schwarz greift rein', die im Rahmen unserer Aktion
'Programm fuer verfolgte Minderheiten', heute paedophile Priester,
ausgestrahlt wird. Im Anschluss folgt 'Warum?', unsere aktuelle Fragestunde.
Heute gibt Ihnen Dr. Fabo von der IG-Techno freiwillig Auskuenfte zum
'schwarzen Punkt'."
Das Bild wird langsam ausgeblendet, im Hintergrund sieht man ein paar
dunkle Gestalten in hautengen schwarzen Lackleder mit riesigen Kneifzangen
auf die gefesselte Ansagerin zuhuschen. Das feist grinsende Gesicht Dr. Fabo
mit einigen Bartstoppeln und der Stahlbrille erscheint, der Tonkanal
uebertraegt allerdings ganz andere Geraeusche: "ICH hatte keinen einzigen
Versprecher! LASST DAS!!!"
"Der Intendant sagt, die Betonungen gefielen ihm nicht, Schaetzchen!"
"Nein... NEIN! NIIICHT AUCH NOCH DIE ANDERE!!! NEIEIEEIN... argl..."
Der Ton reisst ab, Dr. Fabo winkt froehlich in die Kamera und sagt
"Huhu!", waehrend der Moderator versucht, sein Gesicht zu verbergen. Dann
reisst er sich zusammen, guckt auf die Betonwaende des Studiobunkers
Wolfenstein, und stellt heroisch die erste Frage: "Stimmt es, dass die
IG-Techno den 'schwarzen Punkt' ausschliesslich zur Vermeidung von
Lizenzgebuehren ins Leben gerufen hat?"
"Selbstverstaendlich ist das eine Luege. Im vollen Bewusstsein fuer
unsere Umwelt, und die Menschen, die in ihr leben (muessen)," Dr. Fabo guckt
vertraeumt zur BoFueKriFla (*BoxFuehrungs-Kriegsflagge, silberner Totenkopf
mit BOX-Emblem auf schwarzem Grund*), die zu beiden Seiten einer Panzertuer
laessig prangt, "wurde der schwarze Punkt aus dem Regen in die Traufe
gehoben. Unsere geschaetzten Mitbewerber auf diesem Gebiet wurden ja noch
nichteinmal mit den Leichtmetall-Verpackungen unseres Konzernmitgliedes
Subversive Software fertig."
"Zeitgleich mit dem schwarzen Punkt bot Ihre PC-Division
'Schrott & Technologies' Standard-PC's an..."
"...die mitnichten aus recycelten Elektronik-Schrott, sondern aus
original Tuntel-Bauteilen aufgebaut wurden. UND sogar mit Windows-NS
ausgeliefert wurden!" Dr. Fabo ist sauer.
"Das Betriebssystem mit den meisten Todesopfern unter der Bevoelkerung."
"Unfaelle passieren. Ausserdem sind jetzt Patches fuer 'Pentagon 3D' und
'Baby-Doom' im Kult-4-Net erhaeltlich."
"Ihre Firma soll sehr ruede mit Personen umgegangen sein, die
Verpackungen ohne den schwarzen Punkt drauf in Ihre Container geworfen haben."
"Diese Dreckschweine haben ihren Haushaltsmuell neben unsere Container
hingestellt, und irgendwelchen Plastikmuell von Fremdfirmen reingeschmissen.
Dafuer haben wir sie erschossen." Nach langem Zoegern kann sich Dr. Fabo
wieder ein geniesserisches Laecheln entringen.
Der Moderator schwitzt ein bisschen: "Ist das nicht ein wenig
uebertrieben? Aus meinen Unterlagen geht hervor, dass Sie einen 12-jaehrigen
haben aufhaengen lassen..."
"Er war bereits 13, und hat nach 19.00 Uhr GLASFLASCHEN in den Container
geworfen. Was haetten Sie gemacht? (*fragendes Gesicht mit ganz grossen
Augen*) Ausserdem hatten wir schon 24 Stunden spaeter Beweise, dass er zur
Jugo-Mafia gehoerte!" Trotzdem zittern Dr. Fabo die Haende, er dreht sie von
aussen nach innen, und zurueck, sie angestrengt betrachtend.
Inzwischen hat sich der Moderator den Schlips ein wenig gelockert, und
wirft verstoerte Blicke zur Tuer: (*Vielleicht haette er die Unterlagen vor
dem Interview doch lesen sollen?*) "Und dann haben sie ihn noch acht Wochen
da haengen lassen. Vom Juni bis in den August wohlgemerkt."
"Wir haben ihn mit 'Volkswohlgeruch', dem Parfuem fuers ganze Volk,
praepariert, denn siehe: Wir sind sauber."
"Apropos Leichen, was ist aus den schaurigen Funden in Ihren Containern
vor zwei Wochen geworden?"
"Die zerstueckelten Prostituierten? Die Verantwortlichen haben inzwischen
eine Lizenz beim schwarzen Punkt erworben. Unsere Niederlassungen in Moskau
und Leningrad arbeiten seitdem auch viel produktiver."
"Den Vorwurf der Sklaverei wollen Sie wohl auch noch abwiegeln?" Es
klingt aber nicht sehr kraftvoll, der Moderator wartet nur noch auf die Tuer.
Dr. Fabo tut freundlich so, als wuerde er die Panik bei seinem
Interviewgegner nicht bemerken: "Greuelpropaganda! Niemals wuerden wir die
Grundsaetze der Demokratie missachten! Den PC-Fraggles reichte unsere
Grundausstattung nicht, sie wollten immer mehr, immer schneller... Also
haben wir ihnen zusaetzliche Komponenten fuer ihre PCs geliefert. Aber nie
waren sie zufrieden (*wischt sich den Schweiss von der Stirn*), mehr
Speicher, mehr Farben, lauterer Sound... Dann hatten sie kein Geld mehr, und
in Zusammenarbeit mit der Piti-Bank entwickelten wir gnaedig ein
Finanzierungsprogramm fuer sie. Das arbeiten sie jetzt beim schwarzen Punkt
ab. Wo ist da das Problem?"
"Das Problem? Wir haben diese Photos! Angekettet an kilometerlangen
Fliessbaendern trennen die armen Schweine euren Sondermuell!" Keuchend wirft
der Moderator unscharfe Schwarzweiss-Aufnahmen durch das Studio: "Da! Da
pruegeln sich drei um Pizza-Reste... die da muessen Spraydosen oeffnen, den
hat's dabei erwischt... das ganze Ohr weg... die oeffnen mit Plastikbesteck
alte Batterien... Was macht der tote UN-Soldat auf dem Fliessband da? Hae?!
Und das da??? Oeffnen die den Sprengkopf der SS-20 etwa mit einem Pannenset
von Fiat? In Badehosen? Das gibts doch nicht..."
"Es sind doch nur PC-User." Dr. Fabo grinst mit weit offenem geifernden
Mund, die Augen rollen hin und her, seine Haende sind zu Klauen
ausgestreckt, den Moderator fest im Griff haltend. "Haha..."
Unbemerkt ist inzwischen ein Entsorgungsteam der IG-Techno im
Bunkerstudio aufgetaucht, in den Haenden nicht etwa ein grosser Muellsack
vom schwarzen Punkt, sondern viele kleine. Und ein paar Nagelscheren.
Das Bild wechselt, kurz sind schlecht beleuchtete riesige unterirdische
Hallen zu sehen, in denen tausende ausgemergelte Gestalten mit
"Tuntel-Inside" Lagerklamotten von "United Farben" Muell sortieren, waehrend
schwarz uniformierte Waechter mit Nilpferdleder-Peitschen fuer Ordnung sorgen.
Dazwischen sorgt noch eine weissbekittelte Gestalt, die dauernd "Die
Nase! Ich find die verdammte Nase nicht!" schreit, mit beiden Haenden im
Dreck wuehlend, fuer Unruhe.
Danach erscheint Torte, Intendant des Splatter-Channels, mit Fastglatze
und entschuldigendem Laecheln: "Wir wurden von der BPS (Bundespruefstelle
fuer Verhaltensgestoerte und gemeingefaehrliche Irre) angewiesen, solche
Szenen nicht mehr im Vormittagsprogramm zu zeigen. Doch wir meinen, unsere
Umwelt ist ein Thema, das uns alle angeht. Alle muessen sie weg.
Doch nun zur Kindersendung 'Nicht deine Heimat, unsere Heimat!', der
Beitrag speziell fuer demnaechst noch abzuschiebende Scheinasylanten-Kinder.
Heute zeigt Euch der kleine Azur, wie er in einem Sandkasten eine fast
scharfschuetzensichere Burg schaufeln kann."
"Wir sind da!", Morchel zeigte nach unten, wo sich ein Haufen Gestalten auf
das flache Dach eines Hochhauses gefluechtet hatte. Die Tueren zum
Treppenhaus hatten sie mit Blumenkuebeln verrammelt, irgendetwas war wohl
dahinter. Bittend streckten sie ihre Haende hoch zu unserem Smog-Wulf, der
sich knatternd absenkte.
Mit Knopfdruck liess ich den Fernsehschirm smooth im Sitz verschwinden,
die Sturmstaffel entsicherte bereits geifernd ihre Dust-to-Dust Blaster. Die
Angestellten von Hyper Frontiers liefen inzwischen nach allen Seiten
auseinander, einige sprangen schreind in die Tiefe, andere raeumten die
Blockaden wieder weg. Anscheinend hatten sie erst jetzt das IG-Emblem bemerkt.
"LZH-1 an Smog-Wulf, die ruhmreiche PR-Abteilung fuer Morchel. Bitte
kommen!"
Morchel hatte jetzt keine Lust auf PR oder H.P., grummelnd ergriff er das
Micro: "Was ist denn an unserer kleinen Aussen-Aktion jetzt schon wieder
falsch?"
"Die Aussen-Aktion ist gut. Aber die oeffentliche Entsorgung der
Brennt&Spart ist in zwei Stunden angesetzt. Fernsehteams aus aller Welt
erwarten, wie die IG-Techno im Namen des schwarzen Punktes eine verrottete
Bohrinsel so endgueltig aus der Welt schafft, wie 'Smell' und die Briten es
sich niemals haetten traeumen lassen. Schon vergessen?"
"Ach so. Burning!"
"Ja?"
"Plan B!"
"Was fuer ein Plan B? Es gibt keinen Plan B!"
"Niemals im Kino gewesen? Es gibt immer einen Plan B! Druecken Sie
einfach auf 'B', Mann."
Das letzte, was die Hyper Frontier Leute in ihrem Leben jemals sahen,
war ein gleissender Metall-Zylinder in der Mittagssonne, der langsam an
einem runden knallgelben Smilie-Fallschirm auf sie herab geschwebt kam.
Der LZH-1 war ein 1800 Meter langes Monster von einem Luftschiff in
Starrbauweise, mit dem die IG-Techno ungenehmigte Transporte abzuwickeln
pflegte. Im Augenblick nahm es Kurs auf die Nordsee, wo die Brennt&Spart
ihrem Schicksal harrte. Ich sass im Salon, der irgendwie an das Berlin der
30'er Jahre erinnerte, und nuckelte an meinem unfair gehandelten
"Neger-Kaffee".
H.P. redete am Nachbartisch auf einen hochrangigen Repraesentanten von
Smell ein, der IG doch endlich einen Auftrag fuer diese Luftschiffe zu geben.
"Was ist, wenn so ein Ding mit... sagen wir mal 50.000 Tonnen
dioxinverseuchtem Altoel ueber einer Grosstadt hops geht?" wollte der von
H.P. wissen.
Dieser nahm es gelassen, und streichelte der grell geschminkten Blondine
neben sich laechelnd ueber das C++ Koerbchen: "Wie kleinlich! Zum 50.
Jahrestag von Hiroshima sollten wir endlich lernen, in ganz anderen
Dimensionen zu denken!" Dabei griff er zu!
Angewidert dachte ich an die Franzosen, die ihre Atomtests auf dem
Mururoa-Atoll weiter fortsetzten, ohne die Ureinwohner dort staerker in die
Versuche mit einzubinden. Da waren unsere amerikanischen Freunde doch
konsequenter.
Morchel stand am Panoramafenster, und starrte auf die graue Nordsee. Ich
fragte ihn, ob die Gaszellen der LZH-1 immernoch mit Wasserstoff gefuellt
werden.
"Natuerlich werden sie das. Helium ist viel zu gefaehrlich! Wenn das Zeug
nun durch ein Leck austritt, dann kriegen wir alle diese fuerchterlich hohen
Stimmen. Das klingt dann irgendwie schwul. Wollen Sie schwul sein, Snorr?"
So wie er mich dabei durch seine vollverspiegelte Sonnenbrille anstarrte,
wusste ich nicht, ob ich "ja" oder "nein" sagen sollte. Zum Glueck kam der
Kapitaen mit Glatze und Monokel aufgeregten Schrittes in seiner Gala-Uniform
an, und fragte Morchel dunkelrot zornbebend: "Haben Sie den Abwurf der
Frachtcontainer veranlasst?"
"Wir waren zu langsam, das Zeug musste weg."
"In den Containern waren 150 EG-Rinder, und ein paar von Ihren bloeden
PC-Usern!"
"Ach, dieses Subventionsgeschaeft. Schade. Aber wenn Sie wuessten, was
vorher in den Containern war, dann wuessten sie auch, dass der Aufprall
nichts mehr grossartiges veraendern konnte."
"Trotzdem faellt es in meine Kompetenzen, was wann wo abgeworfen wird!"
Spaeter habe ich im Splatter-Channel dieses Amateurvideo von so einem
Familienvater am Strand von Sylt gesehen. Gerade als er seine fette Frau und
drei Kinder im Bild hatte, ist dieser Container mit dem schwarzen Punkt auf
sie runter gedonnert. Der feine Sand und ein paar Finger spritzten nach allen
Seiten davon. Aus einigen Rissen an dem laedierten Container sickerte dann
dieser gruene Schleim.
Ein anderer Container hat ein Cafe unter sich begraben, und ist dabei
auseinander geplatzt. Einige Passanten wurden von umerfliegenden
Kuh-Hoernern aufgespiesst, die Fussgaengerzone sah schon ziemlich uebel aus.
Der gruene Schleim hatte sich dann auch noch an der Luft zersetzt, und
Feuer gefangen. Ueber der ganzen Insel hingen unuebersehbare fette
Qualmwolken, schliesslich wurde sie dann ganz abgeriegelt und vergessen.
Majestaetisch passierten wir den Blockadering aus bunt zusammen gewuerfelten
Schiffen, den Green-Pack extra organisiert hatte. Einige Vollbarttraeger
schossen mit Signalkugeln auf das Luftschiff, Morchel schnippte dafuer seine
ausgequalmte Kippe runter.
Als die Brennt&Spart in Sicht kam, stoppten die Motoren, wir glitten
langsam 200 Meter ueber dem Wasser. H.P. trat zum Podium, heroische Musik
von Wagner droehnte auf, er sprach: "Wir haben uns heute hier versammelt, um
eine entscheidende Wende in der menschlichen Geschichte einzuleiten! Wenn
wir nun heute nach den Sternen greifen, so heisst das zwar noch nicht, dass
Menschen fremde Gestirne betreten. Doch wir koennen den Sternen etwas geben,
wovon wir selbst im Ueberfluss besitzen: Unseren Muell!"
Alle klatschten pflichtschuldigst, waehrend eine Schemazeichnung der
Brennt&Spart projeziert wurde.
"Unsere Techniker haben 42 Feststoffraketen nach genau ausgekluengelten
Berechnungen an der Brennt&Spart angebracht. Wir nennen sie uebrigens intern
unsere 'Tablettenroehrchen', da wir den Treibstoff aus alten Medikamenten
recycelt haben."
H.P. bleckt die strahlend weissen Zaehne zu einem Laecheln, das etwas
zoegerlich befolgt wird, und drueckt den Knopf zum Countdown.
"HEY! Da sind ja noch Leute drauf!", ich habe nicht gesehen, wer das
geschrien hat, aber durch die Panoramfenster konnte man einen Haufen Typen
auf der alten Plattform sehen. Sie hatten akustische Gitarren dabei
("unplugged") und sangen und tanzten um einige Lagerfeuerchen. Es sah
irgendwie aus wie Woodstock. Transparente mit den uebliche Oeko-Parolen
hingen auch ueberall herum. Dazu schossen einige Erinnerungsphotos, und die
Journaille krabbelte durch die liegengelassenen Faesschen mit Sondermuell.
Morchel draengelte sich zum Kontrollpult: "Juden im Weltall. Schweine im
Weltall. Jetzt Oekos im Weltall. Das ist doch immer die gleiche Scheisse!"
Mit dem Spruch loeste er den sofortigen Start aus.
Ich werde nie diese ueberraschten Gesichter vergessen, die sich am
Randgelaender der Brennt&Spart versammelten, als die heissen Abgase rund um
die Plattform blubbernd aus dem Wasser rauskochten, und die Brennt&Spart
langsam abhob. Der Qualm hat dann erstmal alles zugenebelt. Als die Sicht
wieder frei wurde, sahen wir die Brennt&Spart als Kondensstreifen am blauen
Himmel, wir alle klatschten Beifall.
Derweil trieben die einstigen Blockadeschiffe fuehrerlos durch die
Wellen, waehrend ihre Besatzungen angekifft so daemliche Spielchen wie "Wer
springt vom hoechsten Mast auf Deck?" oder einfach nur "Kielholen" spielten.
Morchel raeumte spaeter einen hohen Anteil an Psychopharmaka im
Raketentreibsatz ein.
"Wir sind jetzt im Fernsehen!", H.P. zeigte auf Monitore, die
verschiedene jubelnde Menschenmassen zeigten, Inder in bunter Landestracht,
die Bluemchen verteilten, brechend volle Strassenschluchten in New York, wo
Papierstreifen wirbelten, ausgelassene Strassenfeten in Paris. "Die Welt
liebt uns fuer unsere technische Grosstat." traeumte H.P. weiter.
"Niemand liebt uns, Idiot!", Morchel hatte den richtigen Kanal gefunden,
einige Ausserirdische mit hohen Denkerstirnen und gefuehlvollen allwissenden
Augen hielten eine Ansprache: "...endlich fuer wuerdig befunden, einen Platz
in der galaktischen Gemeinschaft zu erhalten. Wir bringen euch den Frieden,
und Gerechtigkeit. Es ist soviel Platz unter den Sternen fuer uns alle
(*breitet duenne Aermchen aus*) hier. Unsere jahrmillionenalte Kultur..."
Mit einem "Wie sieht der denn aus?" und dem gezielten Schuss mit der
Walther PPK beendete H.P. die Ansprache fuers erste. Der Monitor implodierte
sachte und verging.
"...hoeflich mit Hundeblick"
"Wenn wir wolln koenn wir den aendern."
"Und wir wolln das auch!"
Faszinierend wie schnell uns die mathematische Abteilung der IG-Techno,
alles gescheiterte Absolventen der Universitaet zu Duesterburg, durch die
wenigen Ausgangsdaten, die das Satellitensystem der IG liefern konnte, so
schnell die genaue Position und Geschwindigkeit des UFOs liefern konnte. Und
mit welchem Eifer das Morchel in neue Kursdaten fuer die Brennt&Spart
umsetzte.
Eine zweite Sonne am Himmel zeigte an, dass jahrmillionenalte Kulturen
einfach nicht mehr damit rechnen, mit abgewrackten Bohrinseln beworfen zu
werden.
Das Ergebnis ist bekannt: Irgendeine Art von Schirm liegt um das
Sonnensystem, bis "die Evolution die Menschheit durch etwas weniger
Sinnloses ersetzt hat".
Nachspiel:
"Ohne Nase ist er einfach nicht komplett."
"Nein? Dann weg damit!"
(SNORR)
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Epilog:
Es gab wieder gefickte Haehnchen in Sammysosse, wieder keine Weiber und viel
zu wenig Wein. Ich bin ja so frustriert!
Vorwort:
Nun, hier sind wir wieder. Unsterblich bis auf die Knochen, kurz gesagt: Uns
steht der Saft bis zum Hals. Letztendlich bleibt nur der Schluss: Mir egal...
Nur noch eins:
Die in diesen Berichten von der Front beschriebenen Geschichten sind Ideen
und Plaene fuer den ersten KOMA Film, den es wahrscheinlich in Kuerze gegen
eine Bearbeitungsgebuehr von zwei Ladungen saftschluckenden Blondinen (oder
einer beglaubigten Todesurkunde von Sammy, nicht dass Kopfgeldjaeger auf die
Idee kommen, sie koennten hier ein lukratives Geschaeft wittern) bei M.Klein
zu bestellen gibt.
Ich habe den Mist jetzt zusammengestellt, und nachdem ich endlich vom Klo
wieder runtergekommen bin, faellt mir noch ein: Verrisse, Morddrohungen oder
Betteleien an
SNORR@WANDERER.GUN.DE oder MEURER@NT-FS.FH-KOELN.DE
Wir werden uns dann schon drum kuemmern. Der beste Leserbrief wird mit einem
kostbaren Pelz aus verbrauchten Laborkaetzchen praemiert.
KOMA darf beliebig oft weiter verteilt werden, allerdings nur vollstaendig
und unverfaelscht bis zum letzten ASCII-Zeichen. Fuer eventuelle Folgen wie
Brandanschlaege oder abgeschlagene Koepfe koennen wir leider keine Haftung
uebernehmen.