home *** CD-ROM | disk | FTP | other *** search
- Flirten kann man lernen - in der Schule!
- Das Flirten ist die Sprache der Liebe - verrät Flirtlehrer Thorsten Haßiepen.
- Für Sprachbegabte also kein Problem. Doch davon gibt es nicht viele. Und
- Fremdsprachenkenntnisse können ohnehin nie schaden. Was sich sechs Männer
- und Frauen ein wenig Überwindung, ein Wochenende und 395 Mark kosten ließen,
- um einen Flirt-Intensivkurs im niederrheinischen Rheydt zu buchen. Weit gefehlt,
- es ginge dabei nur um das eine. Klar, Christoph (31), Detlef (26) und Hartmut (39)
- haben nichts dagegen, nette Leute, vor allem Frauen kennenzulernen. Karin (53)
- hingegen hat erkannt, was beim Flirten gut ankommt, ist im ganzen Alltag gut zu
- gebrauchen. Gisela (26) bereitet sich auf ihr nächstes Vorstellungsgespräch vor,
- und Dimitri (25) steht grundsätzlich allen Angeboten der Weiterbildung offen
- gegenüber. Acht Lektionen führen in die hohe Kunst des Flirtens ein. Nur wer
- Theorie und Praxis gleichermaßen paukt, kann das Abschlußzertifikat erwerben.
- Über einige Grundsätze des positiven Denkens führt Thorsten in die Materie ein:
- "Fremde sind Freunde, die ich kennen lernen will" und "Komplimente sind
- Vergrößerungen einer kleinen Wahrheit". 1.Lektion: An die eigene Stärke
- glauben. Sich klar machen, daß man oft von Geburt an ein negatives Selbstbild
- aufbaut. Daher sich über Wochen hinweg gleich nach dem Aufstehen folgende Sätze
- einhämmern: "Ich kann frei und offen mit anderen umgehen. Ich bin ein
- sympathischer und freundlicher Mensch." 2.Lektion: Den anderen positiv
- verstärken, mit detaillierten Komplimenten persönliches Interesse signalisieren.
- Also nicht sagen: "Du siehst gut aus", sondern ihre toolen Ohrringe, seine
- schrille Krawatte loben. 3.Lektion: Ideale Flirtorte - grundsätzlich überall.
- Wichtig ist für den optimalen Gesprächsfluß, immer sofort den Bezug zur Umgebung
- herzustellen. 4.Lektion: Wie überwinde ich das erste Gesprächsloch? Zum Beispiel
- mit entwaffnender Offenheit: "Also eigentlich habe ich von diesem Künstler noch
- nie etwas gehört..." 5.Lektion: Das A und O ist der Augenkontakt. Nie zwischen
- den Augen schauen (verwirrt nur), sondern geradewegs in die Pupillen. Doch da
- bloß nicht wie an einem Saugnapf hängenbleiben! Den anderen mit den Augen
- streicheln, über Wangen, Nase, Mund... 6.Lektion: Abgeblitzt? Nur nicht
- verzagen. Dann kommt es auf einen respektablen Abgang an. Zum Beispiel mit
- einem flotten Spruch: "Den Korb nehme ich mit, die Blumen laß ich hier." Und
- überhaupt, nicht jeder Korb ist ein Korb. Mancher möchte sich nur etwas
- gründlicher von der Wahrhaftigkeit der Absichten des anderen überzeugen lassen.
- 7.Lektion: Bei Sympathiebekundungen kommt alles auf den Pfiff an. Warum ihr
- nicht eine Praline überreichen mit den Worten "Für dich, du süsses Stück!"
- Er wird (angeblich) schwach, wenn er eine Rasierklinge auf seinem Kopfkissen
- vorfindet, mit dem Kommentar "Mann, bist du scharf!" Auch Liebesbriefe, in
- Negativschrift auf dem Farbband einer elektrischen Schreibmaschine erkennbar,
- wirkt Wunder. 8.Lektiob: Üben, üben, üben. Etwa durch kleine, aber wahre
- Komplimente - und das jeden Tag.