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HP_DeskJet.patronen.incomplete
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Path: cs.tu-berlin.de!math.fu-berlin.de!news.th-darmstadt.de!terra.wiwi.uni-frankfurt.de!batman!mania.RoBIN.de!mania!lkv
From: lkv@mania.RoBIN.de (Lutz Vieweg)
Newsgroups: de.comp.sys.amiga.misc
Subject: DeskJet-HC-Patronen nachfuellen (war Re: BJ200 oder HP510?)
Message-ID: <++Acu*lv4@mania.RoBIN.de>
Date: Thu, 20 Jan 1994 13:01:34 GMT
References: <2g8rc5$7ll@bob.uni-paderborn.de> <96784366@desert.tynet.sub.org>
<xtE8u*AQ0@sks.sub.de> <heinz.0hg7@hwg.muc.de> <h1m9u*zo4@mania.RoBIN.de> <86500099@pixar.ms.sub.org>
<uMebu*Hs4@mania.RoBIN.de> <86500151@pixar.ms.sub.org>
Organization: The Funny Farm
X-Newsreader: Arn V1.00 alpha rel3
Lines: 165
In article <86500151@pixar.ms.sub.org>, "Markus Stipp" writes:
> LV> Was spricht denn bei der ominoesen Patrone Deines Freundes dagegen,
> LV> ein Loch reinzuschmelzen und Tinte nachzufuellen?
>
> Wenn Du ein Loch reinpiekst, dann laeuft unten die Tinte wieder raus. Wenn
> Du's nicht glaubst, dann komm vorbei und ich zeigs Dir.
Oha, ein Anfaenger, der nicht weiss wie's geht, also gut, dann folgt hiermit
der oeffentliche Versuch, das Nachfuellen hochkapazitiver Kartuschen fuer
Deskjet's zu erklaeren:
Zunaechst mal: Die niederkapazitiven Patronen sind zwar einfacher nachzufuellen,
da man das aber erheblich oefter tuen muss, lohnt es sich auch von der
Arbeitszeit her, hochkapazitive zu kaufen. Nun das notwendige in Kuerze:
- Alle folgenden Tips gruenden sich auf eigenen Erfahrungen oder den einiger
Bekannter. Es kann selbstverstaendlich auch anders funktionieren, ich
weiss nur sicher zu sagen, dass es SO klappt.
- Noch BEVOR die Kartusche leer wird, sollte schonmal alles besorgt werden,
was zum Nachfuellen noetig ist, denn laesst man die Kartusche eine Weile
leer herumfliegen, setzen sich die Duesen zu, und u.U. ist die Kartusche
dann nicht mehr zu retten. Auch sollte man die Kartusche unmittelbar dann
nachfuellen, wenn sie leer ist.
- Benoetigt werden:
* Eine Injektionsspritze, eine einfache 10ml-Einweg Spritze mit Nadel
erfuellt den Zweck, sie sollte nach der Anwendung mit Wasser gereinigt
und an der Luft getrocknet werden, dann ist sie praktisch beliebig
oft verwendbar. Zu bekommen fuer wenig Geld in jeder Apotheke.
* Ein kleiner Nagel, der dicker als die Nadel der Spritze ist, aber bitte
auch nicht allzudick, wir wollen ja kein Guckloch bohren :)
* Ein Feuerzeug o.ae., mit dem der Nagel erhitzt werden kann.
* Ein Werkzeug zum sicheren Halten des heissen Nagels, eine simple Haushalts-
zange sollte den Zweck erfuellen.
* Etwas luftundurchlaessiges Klebeband, TesaFilm geht gerade so, Isolierband
ist besser, da es weicher ist und sich besser der Klebestelle anpasst.
* Tinte, natuerlich. 1000-fach bewaehrt hat sich Pelikan 4001 Tinte, es mag
andere Sorten geben, die auch taugen, aber es gibt mit Sicherheit
einige Sorten, die NICHT geeignet sind, z.B. Lamy-Tinte.
Farbe ist eigentlich egal, schwarz duerfte aber wohl bevorzugt werden.
* Etwas Isopropanol (auch 2-Propanol genannt), es wird zwar nur wenig
gebraucht, weniger als 100ml zu kaufen ist aber unoekonomisch. Zu bekommen
in jeder Apotheke. Ich persoenlich habe die Erfahrung gemacht, das die
Druckqualitaet ohne Isopropanol deutlich leidet, andere behaupten, es
ginge auch ohne.
- Gleich nach dem Kauf von Tinte und Isopropanol kann man die beiden mischen,
dann braucht man daran nicht mehr vor dem Nachfuellen zu denken. Man sollte
der Tinte 5 vol% Isopropanol zusetzen, auf 30ml z.B. 1.5ml. Vor dem
Nachfuellen evt. nochmal ein wenig schuetteln.
Nun ist der Augenblick gekommen, die hochkapazitive Kartusche ist das erste
mal leer gedruckt. Nur bei diesem ersten mal muss ein Loch in die Patrone
geschmolzen werden, und das geht wie folgt:
- Die leergedruckte Kartusche mit dem gruenen Oberteil nach unten auf die
(besser mit Einweg-Tuechern o.ae. bedeckte) Arbeitsoberflaeche stellen.
Der Punkt, an dem das Loch geschmolzen werden muss, befindet sich nun
an der mit dem "X" angezeigten Stelle.
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Von oben gesehen / ## /|
+----------+ +----------+ +
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+----------+| \ +-----------+ |
\----------\ \ | X | | Von vorne
| | \ | | | gesehen
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\ X \ | | | |
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\ \ | | | +
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+----------+ +-----------+
Auf keinen Fall sollte in einem der "Loecher" auf der gruenen
Kappe herumgepikt werden!
Oft befindet sich in der Naehe des designierten Lochs ein Aufkleber
mit Warnhinweis, diesen zieht man am besten vorsichtig ab, da er
das spaetere Verschliessen des Lochs behindern kann.
- Beim schmelzen des Lochs mit dem stark erhitzen Nagel darauf achten,
dass dieses nicht allzusehr ausfranst. Es darf zwar durchaus groesser
als benoetigt werden, aber es muss nachher auch wieder mit dem Klebeband
verschlossen werden...
- Ist das Loch gebohrt, kann mit der Befuellung begonnen werden. Es
koennen etwa 30ml Tinte in die entleerte Kartusche eingefuellt werden,
da die Huelle durchsichtig ist, kann man ganz gut kontrollieren, was
vor sich geht. Beim Befuellen darauf achten, das mit der Nadel keine
Innereien der Kartusche beschaedigt werden, und bitte nicht zu schnell
einspritzen, sonst koennte ein Ueberdruck entstehen, der Tinte oben
aus den Duesen oder dem Druckausgleichschacht spritzen laesst.
- Ist die Kartusche befuellt, muss das Loch mit einem Streifen Klebeband dicht
verschlossen werden. Der Streifen sollte wie hier durch die "K"'s
angedeutet aufgeklebt werden:
+----------+
Von oben gesehen / ## /|
+----------+ +----------+ +
| ## |\ |__________|/|
| ## ||\ / / |
+----------+| \ +-----------+ |
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| | \ |KKKKKKKKKKK| | gesehen
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\ \| | |/
+----------+ +-----------+
- Nun muss die Kartusche wieder umgedreht werden. Dies sollte ueber einem
geeigneten Behaeltnis geschehen, da so lange Tinte aus den Duesen unten
heraustropfen wird, bis sich der zum Betrieb noetige Unterdruck in der
Patrone eingestellt hat. Es ist nicht allzuviel, was auf diese Weise
abtropft, aber es dauert etwa 10-15 Minuten, daher empfielt es sich,
die Patrone z.B. einfach auf das leere Tintenfaesschen zu stellen - aber
bitt so, das die metallische Druckkopfflaeche nicht beruehrt wird.
Wenn man beim abdichten des Lochs mit dem Klebeband versagt hat,
tropft natuerlich alles ab... :)
- Wenn die Kartusche "abgetropft" ist, kann man evt. noch an der Metallflaeche
haftende Tinte VORSICHTIG mit einem Einweg-Taschentuch abtupfen,
nicht WISCHEN, nur fast beruehrungslos TUPFEN.
- Jetzt kann die Kartusche wieder in den Drucker eingesetzt werden. Zunaechst
ist der Unterdruck im inneren noch etwas gering, daher bringt der Drucker
zunaechst ziemlich viel Tinte auf's Papier, wer das nicht so gerne hat,
kann einfach mal ein DIN-A4 Blatt mit der Hardcopy eines schwarzen
Bildschirms bedrucken, danach sollte alles wie gewohnt funktionieren.
Nach meinen Erfahrungen bringt die "Prime"-Taste praktisch nie etwas.
- Fuer alle weiteren Befuellungen muss kein Loch mehr gebohrt werden, dann
sollte das ganze nur noch 5min Arbeit und 10-15min Abwarten erfordern.
Die Pelikan-Tinte ist schwaerzer, trocknet schneller, und verlaeuft nach
meinen Erfahrungen weit weniger stark. Ich moechte nicht mehr mit der
Originaltinte drucken muessen.... :)
cu, Lutz Vieweg
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Sollte ich einmal unerwartet reich werden, wuesste ich sofort, was
ich mir kaufen wuerde: Keinen Amiga. (Und um den aufgekommenen
Missverstaendnissen entgegenzutreten: Auch keine DOSe, keinen
Macintosh und keinen Atari.)