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!HL-05_93_Text_Neuromance
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1993-11-14
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4KB
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91 lines
ÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿ Buchbesprechung ÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿ
Diesmal ein Klassiker (sofern einem Cyberpunk liegt):
"NEUROMANCER" von William Gibson
Klassiker wohl deshalb, weil das Erscheinungsdatum des Originals auf 1984
datiert ist. Die deutsche Version lag dann 1987 vor. Und um allem die Krone
aufzusetzen, halte ich die 6.Auflage von 1991 in den HΣnden. Aber die Grenze
fiel ja auch erst um diese Zeit ...
Neuromancer reprΣsentiert sich als "Erstling" einer Trilogie, deren Hauptin-
halt durch den Cyberpunk bestimmt ist. Es folgen
Biochips (Count Zero) 1988 Teil 2
Cyberspace (Burning Chrome) 1988 (ErzΣhlungen)
Mona Lisa Overdrive (~) 1989 Teil 3
Damit Ihr einen Einblick in diese Welt bekommt, will ich einige Zitate ein-
bringen:
Rainer Schorm, Essay:
Was ist "Cyberpunk"?? Abgesehen von der unzweifelhaften Funktion als Eti-
kette gibt Gardner Dozois auf diese Frage eine recht ⁿberzeugende Antwort:
Cyberpunk ist ein Kunstwort, das versuche, die Science Fiction William
Gibsons zu beschreiben ...
William Gibson ... verband keinerlei Erwartung mit der Ver÷ffentlichung
seines SF-Roman-Erstlings "Neuromancer"(1984) - doch die ▄berraschung fol-
gte auf dem Fu▀: Der "Neuromancer" gewann fast alle wichtigen Preise ...
Inhaltlich bietet er eine Mischung aus Krimi, SF, Thriller und reichlich
Chaos. Die Abenteuer des Console-Cowboys Case im und um den "Sprawl" ...
selbst sind dabei eher unscheinbar als originell. Wie bei allen folgenden
Cyberpunk-Romanen ist es eher die Stilistik, die auf hohes Tempo angelegte
Aneinanderreihung kleinerer H÷hepunkte, die den eigentlichen Reiz aus-
machen ...
genug zitiert!
Case ist einer der Besten in seinem GeschΣft. Doch er macht den klassischen
Fehler und bestiehlt seine Arbeitgeber ... Diese bringen ihn nicht um - viel
zu einfach - mit einem Zellgift brennen sie sein Nervensytem aus, damit er
nie mehr in die Matrix eindringen kann. Subtiler Schaden - gro▀e Wirkung;
ArbeitsunfΣhigkeit. Seidem hΣlt Case sich mit sogenannten Gelegenheitsjobs
ⁿber Wasser. Bis er eines Tages ein verlockendes Angebot erhΣlt. Wiederher-
stellung seiner FΣhigkeiten gegen ein paar kleinere GefΣlligkeiten ... einen
Versuch ist es wert ...
Nun scheint sein Leben wieder interessant zu werden. Er wird mit einer ROM-
Konstruktion zusammenarbeiten und es mit KI's zu tun bekommen. Jedoch scheint
die heile Fassade nicht ganz so sauber zu sein. Wer ist sein wirklicher
Arbeitgeber? Warum interessieren sich pl÷tzlich die Turing-Bullen fⁿr ihn?
(den KI's wird von der Turing-Polizei eine sogenannte Intelligenzblockade
auferlegt, damit sie nicht zu clever werden; sie haben entsprechende Turing-
Registriernummern)
Dieses und noch einiges mehr macht dieses Werk lesenswert. Man mu▀ beim
ersten Mal auch nicht gleich alles verstehen. Mir ging es jedenfalls so.
Auch Sex und Humor kommen nicht zu kurz:
Zitat
Kuang Grade Mark 11 wuchs.
"Dixie, meinst du, das haut hin?"
"Schei▀t ein BΣr im Wald?" Die Flatline schleuderte sie in flie▀ende
Regenbogenschichten ...
(Dixie Flatline ist die ROM-Konstruktion; Dix McCoy war zu Lebzeiten
Case' Lehrer.)
Ein Buch, das ich nur empfehlen kann.
Zum Roman gibt es vom Alpha-Comic Verlag auch den Comic. Bisher leider nur
Teil 1. Und Billy Idol hat sich in seinem neuen Album ("Cyberpunk" auf MC
und CD) auch von diesem Buch inspirieren lassen. Da er seine EMail hinter-
lassen hat, habe ich mich mit ihm darⁿber schon unterhalten k÷nnen.
Unglaublich ... aber wahr!
"NEUROMANCER" von William Gibson
ISBN 3-453-31389-5, Heyne Verlag
Best.-Nr.06/4400, 366 Seiten, DM 9.80
- Marko Lukat -