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Text File  |  1994-03-04  |  36.5 KB  |  822 lines

  1. Autorenrichtlinien
  2. für Fachbeiträge in der toolbox
  3.  
  4.  
  5. Stand: Dezember 1993
  6. _____________________________________________________________________
  7.  
  8.  
  9. Der Autor und die Redaktion haben ein gemeinsames Interesse: nämlich
  10. dem Leser einen interessanten Beitrag zu präsentieren. Unser
  11. gemeinsamer Kunde soll Ihren Beitrag, den Sie sicher mit viel Mühe
  12. geschrieben haben, gebührend würdigen können.
  13.  
  14. Aus diesem Grund haben wir einige Leitlinien zusammengefaßt, die
  15. ihnen und uns die Arbeit erleichtern können.
  16.  
  17. Die toolbox ist eine Fachzeitschrift für den anspruchsvollen
  18. Programmierer. Das Redaktionsteam ist klein und hat nicht die Zeit,
  19. arbeitsintensive Beiträge mit dem »gebührenden« Aufwand zu betreuen.
  20.  
  21. Da den Redakteuren die Zeit für die umfangreiche Überarbeitung der
  22. Beiträge fehlt, werden solche Artikel zur Überarbeitung an den oder
  23. die jeweiligen Autoren zurückgesandt. Dies können Sie dadurch
  24. vermeiden, daß Sie die Beiträge entsprechend aufbereitet einsenden.
  25.  
  26. _____________________________________________________________________
  27.  
  28.  
  29. Ein Beitrag in der toolbox sollte grundsätzlich folgende Elemente
  30. enthalten:
  31.  
  32.         o       den oder die vollen Namen des oder der Autoren
  33.                 (keine abgekürzten Vornamen) 
  34.         o       eine aussagekräftige Überschrift 
  35.         o       einen kurzen, den Inhalt betreffenden
  36.                 Einleitungstext, nicht mehr als fünf Zeilen umfassend
  37.         o       den Artikel an sich 
  38.         o       die Disketten-Listings-Box 
  39.         o       und selbstverständlich: kurze, erläuternde Listing(s)!
  40.  
  41. und bei Bedarf:
  42.  
  43.         o       Bezugsquellen mit Preis etc. bei allen Reviews
  44.         o       Bildmaterial, zu jedem Bild auch eine Bildunterschrift
  45.         o       Textboxen
  46.         o       vollständige (!) Literaturangaben
  47.  
  48. Je besser die Gliederung und der Aufbau des Beitrags ist, desto
  49. weniger Mühe muß die Redaktion in den Beitrag investieren. Dies
  50. wirkt sich auch auf die Höhe des Honorars und selbstverständlich auf
  51. die Wartezeit bis zur Veröffentlichung aus.
  52.  
  53.  
  54. Im Einzelnen:
  55.  
  56. 1. Einleitung: Ein selbständiger Einleitungsteil ist wichtig.
  57. Inhaltliche Linie: »Vom Allgemeinen zum Speziellen«. Soweit es das
  58. Thema des Beitrags zuläßt, sollten die ersten fünf Sätze des
  59. Artikels auch vom Nichtfachmann verstanden und nachvollzogen werden
  60. können. In der Regel entscheidet der Leser nach dem »Überfliegen«
  61. der Einleitung, ob er den gesamten Beitrag liest.
  62.  
  63. Nicht allgemeinverständliche Begriffe und Abkürzungen können bereits
  64. hier erklärt werden. Es bieten sich für Erläuterungen aber auch
  65. gesonderte Textboxen (Glossare, Informationskästen) an.
  66.  
  67. »Historische« Einleitungen bieten sich ebenfalls an. Bei stark
  68. listingbezogenen Beiträgen: Vorgänger und ähnliche Programme. Bei
  69. thematischen Beiträgen: Modetrends oder sich wandelnder Bedarf.
  70.  
  71. Weder die Überschrift noch Untertitel von Beiträgen können
  72. verbindlich vorgegeben werden. Wir sind aber immer dankbar für
  73. entsprechende Vorschläge.
  74.  
  75. 2. Einstieg: Ein klares Auf-den-Punkt-bringen des Beitrags empfiehlt
  76. sich direkt nach dem Einleitungsteil. Hier sollten die
  77. Programmiersprache, unter Umständen die Compiler- oder
  78. Interpreterversion, die Art des Programms und weitere grundlegende
  79. Informationen erwähnt werden.
  80.  
  81. Auch Fragen wie beispielsweise der Anwenderkreis oder benötigtes
  82. Grundwissen sollten an dieser Stelle abgehandelt werden.
  83.  
  84. 3. Alleinstellung: Der Sinn und Zweck des Beitrags: das
  85. »Alleinstellungsmerkmal«. Was ist das Besondere an dem Programm?
  86. Warum soll sich der Leser für den thematischen Beitrag besonders
  87. interessieren?
  88.  
  89. 4. Zielgruppengerechte Tips: Unsere Leser sind nicht nur
  90. »Hardcore«-Programmierer und »Bitbeißer«. Jeder hat schließlich mal
  91. klein angefangen! Einsteiger- und Anfängerbeiträge sollten aber auch
  92. entsprechend aufgebaut sein und nicht zuviel voraussetzen.  Aber
  93. trotzdem ist die toolbox ein Programmierer- und kein
  94. Anwendermagazin. Bei Programmbeschreibungen steht somit nicht die
  95. Programmbedienung, sondern die immer die Codierung im Vordergrund;
  96. also: Welche Programmierprobleme wurden bei der Entwicklung gelöst?
  97. In welcher Richtung müßte man weiterdenken, um das Programm zu
  98. erweitern?  Es genügt, wenn bei einem Programm die Bedienung kurz
  99. erklärt wird. Die Schilderung von Menüoptionen und Tastenfunktionen
  100. sollte, falls überhaupt notwendig (siehe Windows und Turbo Vision),
  101. nur ganz kurz sein.
  102.  
  103. In beschreibenden Beiträgen haben Bedienungsanleitungen absolut
  104. nichts zu suchen - es sei denn, man kann an einem Beispiel zeigen,
  105. wie es nicht gemacht werden sollte!
  106.  
  107. 5. Bilder: Ein Zeitschriftenartikel lebt nicht vom Text allein. Für
  108. Bildschirm- und andere Fotos bitten wir um Hinweise und Vermerke. Zu
  109. jedem Bild muß (!) auch eine Bildunterschrift vorhanden sein.
  110. Hardcopies erleichtern uns die Arbeit. Aber: Kein Redakteur hat die
  111. Zeit, eine grobe Bleistiftskizze ins Reine zu übertragen. Hier ist
  112. der Autor gefordert.
  113.  
  114. Außerdem: Ein Programmpaket nur für einen Screenshot zu
  115. installieren, bedeutet enormen Aufwand. Screenshots macht deshalb
  116. besser der Autor selbst. Er weiß am besten, welcher Bildschirm eines
  117. Programms sich eignet.
  118.  
  119. Für die Übermittlung der Screenshots gibt es Programme genug: Sowohl
  120. das »Snapshot« der toolbox (*.PCX für Grafikbildschirme und *.ATT
  121. für Textbildschirme) als auch das Snapshotprogramm der DOS
  122. (Exe-Programme) eignen sich hierfür vorzüglich. Die Programme können
  123. bei Bedarf jedem Autoren zur Verfügung gestellt werden. Für
  124. Windows-Screenshots bieten sich PCX-, BMP- oder das Clipboard-Format
  125. an.
  126.  
  127. Zu einem Bild gehört eine Bildunterschrift. Diese sollte aber nicht
  128. in einen eigenständigen Artikel ausarten: Bildunterschriften sollten
  129. drei Zeilen mit 40 Anschlägen keinesfalls überschreiten.
  130.  
  131. 6. Beispiele: Wo irgend möglich: Beispiele! Aber: Beispiellistings
  132. und Bildschirmfotos dürfen nicht fest plaziert werden, etwa nach dem
  133. Motto: »... sehen Sie an folgendem Beispiel:«. Lieber dem Kind einen
  134. Namen geben: »Das Listingbeispiel >XYZ< macht das deutlich.« Das
  135. Beispiel selbst erhält dann die passende Bildunterschrift, etwa so:
  136. »XYZ: Wie man sieht, ...«. Allerdings gilt dies nur für längere
  137. Listing. Diese werden an den Text angehängt und müssen dann, genauso
  138. wie ein Bild eine Listingunterschrift erhalten. Kurze Listingauszüge
  139. im Text dagegen dürfen keine Unterschrift bekommen. Sie sind mit
  140. Tabulatoren sinnvoll einzurücken.
  141.  
  142. Tabellen und Listings sollten als gesonderter Text, am besten als
  143. eigene Datei, abgeliefert werden. Sie werden selbstverständlich
  144. entsprechend mithonoriert!
  145.  
  146. 7. Programmlistings, egal in welcher Programmiersprache, müssen
  147. grundsätzlich so formatiert werden, daß die Zeilenlänge 60 Zeichen
  148. nicht überschreitet. Da in der toolbox Listings nicht numeriert
  149. werden, gilt das auch für Sprachen wie beispielsweise COMAL, die
  150. Zeilennummern verlangen. Eine Ausnahme bilden Listings, die nicht
  151. abgedruckt werden, also nur auf die Diskette kommen. Hier kann unter
  152. Umständen ein Umbruch auf maximal 79 Zeichen je Zeile vorgenommen
  153. werden. Rücken Sie außerdem die Listings nach toolbox-Manier ein:
  154. Blöcke werden um zwei Zeichen eingerückt.  Verwenden Sie hierbei
  155. keine Tabulatoren. Ein Block-BEGIN in Pascal gehört außer bei
  156. Prozedur-/Funktions- und Programmanfängen zur vorherigen Zeile,
  157. also:
  158.  
  159. PROCEDURE Demo;
  160. BEGIN
  161.   WHILE x DO BEGIN
  162.         ....
  163.  
  164. anstelle von
  165.  
  166. PROCEDURE Demo;
  167. BEGIN
  168.   WHILE x DO
  169.   BEGIN
  170.         ....
  171.  
  172. Auch Assembler-Programmierer sollten berücksichtigen, daß
  173. Einrückungen die Lesbarkeit erhöhen. Außerdem liest sich -
  174. insbesondere in C und Assembler - ein sinnvoll kommentiertes Listing
  175. besser als eine Codewüste.  Rücken Sie auch in C und Assembler
  176. sinnvoll ein.  Ein
  177.  
  178. MODEL TINY
  179. .CODE
  180. ORG 100h
  181. Start:
  182. PUSH AX
  183. PUSH BX
  184. ....
  185.  
  186. liest sich lange nicht so gut wie die strukturierte Version:
  187.  
  188. MODEL TINY              ; Tiny-Model, kein Stack-Segment
  189.  
  190. .CODE                   ; Code-Segment
  191. ORG 100h                ; COM-Programm (TLINK /t)
  192. Start:  PUSH AX         ; Register sichern
  193.         PUSH BX
  194.         ...
  195.  
  196. Auch Quick-Basic-Programme können umgebrochen werden. Ein
  197. Unterstrich (»_«) am Zeilenende führt dazu, daß der Compiler beim
  198. nächsten Laden der Quelldatei diese und die nächste Zeile wieder
  199. zusammenfügt:
  200.  
  201. SUB DoSomething (s AS STRING, i AS INTEGER, _
  202.                  m AS UserDefined1,  _
  203.                  n AS UserDefined2)
  204.  
  205. Hack-and-Run-Programme haben in der toolbox nichts zu suchen: Die
  206. meisten Leser kaufen eine Fachzeitschrift, um sich weiterzubilden.
  207. Der Autor eines in der toolbox abgedruckten Programms sollte dem
  208. Anfänger zeigen, daß man sich vor dem Codieren eines Programms auch
  209. Gedanken machen sollte, was programmiert wird. Unverständliche
  210. Strukturen, nicht nachvollziehbare Sprünge, kryptische Variablen und
  211. Sprachkauderwelsch müssen nicht sein! Es geht auch anders.
  212.  
  213. Vermeiden Sie »gemischtsprachige« Variablenausdrücke wie
  214. »WriteToSpeicher«.
  215.  
  216. Allgemein gilt für Listings, egal ob sie abgedruckt werden oder auf
  217. die Diskette kommen: Strukturierung, Wiederverwendbarkeit und
  218. Modularität sind ein unbedingtes Muß. Trennen Sie größere Programme
  219. in kleinere Module auf. Setzen Sie bei Turbo Pascal Units, bei C/C++
  220. Projektdateien und Headerfiles und bei Assembler Object-Module ein.
  221. Dokumentieren Sie die Listings. Vergeben Sie sprechende Namen für
  222. Funktionen/Prozeduren, Variablen, Konstanten und Module. Eine
  223. Quelltextdatei sollte in keinem Fall 64 KByte überschreiten!
  224.  
  225. 8. Quellenhinweise: Werden Produkte genannt, muß die Bezugsquelle
  226. angegeben sein. Hierzu gehören: Der (möglichst) deutsche Händler
  227. oder Hersteller samt seiner Adresse, der Lieferumfang (Disketten,
  228. Handbücher etc.), der Preis (inklusive MwSt.) und bei Büchern die
  229. ISBN-Nummer. Diese Informationen sollten als gesonderter Hinweistext
  230. für die Redaktion gekennzeichnet sein und werden in gesonderte
  231. Kästen gestellt.
  232.  
  233. Ein Buch sollte beispielsweise so zitiert werden:
  234.  
  235.         Michael Starke (Hrsg.): Borland Pascal 7.0 -- Das Buch. 
  236.         te-wi Verlag, München, 1993, ISBN 3-89362-288-8, 
  237.         1103 Seiten, 2 Disketten, DM 89. 
  238.  
  239. Ein Zeitschriftenartikel wird dagegen so (und nicht anders) zitiert:
  240.  
  241.         Wolfhard Rinke: Easy-Vision, DOS toolbox 3'93, S. 8-11, 
  242.         DMV-Verlag, 1993.
  243.  
  244. Querverweise auf andere Publikationen des Verlags sind erwünscht.
  245. Wir haben aber auch keinerlei Berührungsängste, wenn jemand Blätter
  246. anderer Verlage erwähnt.  Uns ist es lieber, sie zitieren die
  247. Quellen. Es ist erheblich schlechter, wenn später der Vorwurf des
  248. »Abkupferns« gestellt wird. Wie Sie die Querverweise auf die
  249. Literatur im Text  vornehmen, bleibt Ihnen überlassen. Allerdings
  250. sollten Sie die Indizierung so vornehmen, daß der Text dabei lesbar
  251. bleibt.
  252.  
  253. 9. Erläuterungen: Kurze Exkurse zum allgemeinen Verständnis sollten
  254. verstärkt eingesetzt werden: Ein selbstprogrammierter Gerätetreiber
  255. sollte nicht ohne Grundlagen der Treiberprogrammierung, ein Beitrag
  256. über eine exotische Sprache deren Herleitung und Geschichte
  257. enthalten.
  258.  
  259. Solche Exkurse können als selbständige Textkästen gekennzeichnet
  260. sein und müssen in jedem Fall für sich verständlich sein. Werden sie
  261. in den Fließtext des Artikels eingebunden, müssen sie unbedingt
  262. wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren.
  263.  
  264. 10. Glossare, Abkürzungs- und Fachwort-Erklärungen zum Text sollten
  265. intensiv verwendet werden. Sie ermöglichen das Lesen der Texte auch
  266. Einsteigern, ohne »Alte Hasen« durch weitschweifige Erläuterungen im
  267. Fließtext zu langweilen.
  268.  
  269. 11. Wer Literatur verwendet, bricht sich keinen Zacken aus der
  270. Krone, wenn er dies zugibt. Aber: Es hilft niemandem, wenn dann das
  271. Literaturzitat nicht angegeben ist oder so unvollständig angeben
  272. wird, daß man das entsprechende Buch oder den entsprechenden
  273. Zeitschriftenartikel nicht findet. Eine Literaturliste mit
  274. vollständig angegebenen Daten wirkt hier Wunder.
  275.  
  276. Auch eine kurze Wertung der verwendeten Literatur ist an dieser
  277. Stelle angebracht. Für wen ist das Werk geeignet? Wie ist der
  278. Schreibstil des Autoren? Diese Punkte und auch die Frage, ob ein
  279. Buch weiterempfohlen werden kann, sind Fragen, die Sie dem Leser
  280. beantworten müssen.
  281.  
  282. Leitfragen
  283.  
  284. Es lohnt, sich beim Schreiben die folgenden Leitfragen zu stellen:
  285.  
  286. 1. Welches Kenntnis-Detail könnte einem Leser das Gefühl geben, er
  287. wisse nach dem Lesen meines Beitrags mehr als die Leser anderer
  288. Zeitschriften? Und vor allem: mehr als vor dem Lesen des Artikels!
  289.  
  290. 2. Fachbeiträge müssen nicht staubtrocken sein: Hatte der Leser
  291. wenigstens einmal die Gelegenheit zu Schmunzeln? Trat ein
  292. Aha-Erlebnis auf? Würde man den Artikel selber lesen?
  293.  
  294. 3. Was kann ich tun, um bestehende Bedürfnisse aufzunehmen? Könnte
  295. ich mir einen Leser vorstellen, für den mein Beitrag Grund genug zum
  296. Kauf der toolbox ist?
  297.  
  298. Stilistisches
  299.  
  300. 1. Allgemein: Die allgemeine Zielrichtung von toolbox-Beiträgen läßt
  301. sich mit folgendem Stichwort beschreiben: »Fachinformation,
  302. möglichst verständlich und unterhaltsam vermittelt«. Aber
  303. übertreiben Sie die »Unterhaltsamkeit« nicht! Zu den Lesern der
  304. toolbox gehören »Anfänger« ebenso wie »Fachleute« aller
  305. Altersgruppen.
  306.  
  307. 2. Fakten und Meinungen: Überall wo Sie Ihre eigene Meinung sagen,
  308. muß dies für den Leser klar ersichtlich sein.
  309. Grundlagen-Informationen, neutrale Beschreibungen und persönliche
  310. Wertung dürfen nicht vermischt werden. Die beste Möglichkeit ist,
  311. dem Leser die Information zu geben. Die Wertung kann er selbst
  312. treffen.
  313.  
  314. Das Arbeiten mit Funktionen, Methoden und Hilfsmitteln sollten Sie
  315. aus eigener Anschauung mitteilen; hier ist lockerer Stil nicht nur
  316. gewünscht sondern sogar geboten.
  317.  
  318. Was den Humor angeht: Anekdoten und humorvolle Übertreibungen sind
  319. erwünscht. Es muß aber darauf geachtet werden, daß sie sparsam
  320. eingesetzt werden. Übertriebene »Flapsigkeit« ist schädlich. Es
  321. sollte zur Zeitung passen, also nicht auf das Niveau einer
  322. »Schülerzeitschrift«  absinken. Humor darf keineswegs selbstgerecht
  323. oder womöglich gar überheblich sein oder wirken.  Manchem Leser
  324. stößt »Flapsigkeit« unangenehm auf. Allein schon dadurch, daß unter
  325. übertrieben humoristischem Stil allzugern die zu    übermittelnde
  326. Fachinformation leidet. Die toolbox  ist eine Fachzeitschrift und
  327. kein Magazin!
  328.  
  329. 3. Recherche: Die Redaktion übernimmt mit dem Abdruck eines Beitrags
  330. die Verantwortung für dessen Form und Inhalt. Private »Abrechnungen«
  331. sind im Text unbedingt zu unterlassen. Weder Privatpersonen noch
  332. Firmen oder Institutionen dürfen undifferenziert angegriffen werden.
  333.  
  334. Dies soll kein Hindernis für sachliche Kritik sein, wenn sie zum
  335. Thema des Beitrags gehört! Ein Beispiel kann dies gut verdeutlichen:
  336. Der Begleittext zu einem Artikel über DFÜ darf den Hinweis
  337. enthalten, daß in Deutschland noch immer recht restriktive
  338. Postbestimmungen herrschen. Daß die Regelungen in anderen
  339. europäischen Ländern oder in den USA dem Autoren besser behagen und
  340. er die Haltung der Bundespost-Telekom bedauert, kann deutlich
  341. ausgedrückt werden. Aber: Ein allgemeiner Rundumschlag nach dem
  342. Motto »... der verkrustete und verbeamtete Gilb - und überhaupt sind
  343. die Gebühren eine Unverschämtheit ...« gehört nicht in die Zeitung.
  344. Die toolbox ist kein Underground-Medium. Sie ist vielmehr gehalten,
  345. die »guten Sitten« auch im Umgang mit Bevölkerungsgruppen oder
  346. religiösen Vereinigungen zu wahren.
  347.  
  348. 4. Der Passiv: Passive Wendungen machen einen Text langweilig, wenn
  349. sie gehäuft auftreten. Statt »Bei der Benutzung der Hilfsprozedur
  350. werden Variablen initialisiert« kann man erheblich besser schreiben:
  351. »Die Hilfsprozedur initialisiert Variablen«. Auch wenn man mit
  352. bildhaften Wendungen und Vergleichen arbeitet, kann man damit
  353. trockenen Stil und dauernde Passiv-Konstruktionen vermeiden. Eine
  354. Konstruktion wie »Die Hilfsprozedur zeigt den Variablen, wo es
  355. langgeht.« ist aber schon wieder hart an der Grenze.
  356.  
  357. 5. Bandwurmsätze: Möglichst kurze Sätze formulieren! Bei drei Kommas
  358. ist die »Schmerzgrenze« meist schon erreicht. Als Zeiten sollten Sie
  359. bevorzugt Präsens und Perfekt verwenden.
  360.  
  361. 6. »Wir« und »uns« sollten nur benutzt werden, wenn mit »wir« die
  362. toolbox-Redaktion gemeint ist. Schulmeisterhaftes »Betrachten wir
  363. nun Beispiel 3. Was fällt uns daran auf?« ist häßlich und wird
  364. ungern gelesen. Wo es sich irgend geht: Vermeiden Sie diesen für den
  365. Leser unangenehmen »Oberlehrer-Stil«.
  366.  
  367. Vermeiden Sie außerdem einen durchgehenden »Ich«-Stil. Unterlassen
  368. Sie auch die »Anbiederung« beim Leser. Verzichten Sie, sofern
  369. möglich, auf die häufige direkte Ansprache mit »Sie«. Wir machen
  370. keine Bücher sondern Zeitschriften!
  371.  
  372. 7. Selbständigkeit: Der Text des Beitrags sollte selbständig sein,
  373. also nicht von irgendwelchen Zusatzelementen abhängen. Ein logischer
  374. Faden muß diesen selbständigen Text durchziehen.
  375.  
  376. Zwischenüberschriften sind layouterische Hilfsmittel, keine
  377. textlichen. Vorschläge für Zwischenüberschriften sind zwar
  378. willkommen. Zwischenüberschriften müssen aber genausogut auch
  379. wegfallen können, ohne daß ein Bruch im Text entsteht!
  380.  
  381. 8. Listen und Aufzählungen: Aufzählungen sind ein leidiges Thema:
  382. Man kann sie zwar nicht immer vermeiden, sie wirken aber ermüdend.
  383. Statt langer Aufzählungen im Fließtext sollten lieber eigenständige
  384. Tabellen eingeplant werden. Diese sorgen für Übersicht und lockern
  385. die »Bleiwüste« auf. Sie sind als gesonderte Textkästen zu
  386. kennzeichnen. Gute Beispiele dafür: Befehlslisten, Variablenlisten,
  387. Funktionslisten.
  388.  
  389. 9. Kommunikation zwischen Autor und Redaktion ist unerläßlich. Aber
  390. wie sollen Sie die Beiträge überhaupt abliefern?
  391.  
  392. Ganz einfach: Den Text auf einer Diskette (ein Ausdruck reicht uns
  393. nicht!). Textboxen und Tabellen sollten vom Text getrennt in eigenen
  394. Dateien sein. Alle Texte und Listings benötigen wir zusätzlich auch
  395. als Ausdruck. Die Bilder benötigen wir ebenfalls auf Diskette
  396. (*.PCX, *.BMP oder *.EXE-Files).
  397.  
  398. Zu einer Compilerbesprechung gehört auch ein Beispielprogramm.
  399. Dieses sollte - wenn möglich - einen gewissen »Nährwert« besitzen
  400. und gerade bei Exoten die Struktur der Sprache zeigen.
  401.  
  402. Und gerade bei Compilern: Kopieren Sie auch das erzeugte Com- oder
  403. Exe-File mit auf die Diskette. Zusammen mit dem ordentlich
  404. umgebrochenen Quellcode! Falls bei einer Compilerreview Benchmarks
  405. gemacht wurden, sollte der Quellcode der Benchmarks
  406. selbstverständlich auch auf der Diskette sein.
  407.  
  408. Alle Texte auf der Diskette müssen im ASCII-Format ohne
  409. Steuerzeichen vorliegen. Also nicht in irgendeinem
  410. Textverarbeitungsformat, sei es nun XYWrite oder Word für Windows.
  411. Und Postscript-Files wollen wir auch nicht. Die Texte müssen
  412. unformatiert sein - also kein Block- sondern Flattersatz - und
  413. dürfen keine Worttrennungen enthalten (also: automatische Trennung
  414. abschalten!).
  415.  
  416. Bilder: Das bedeutet nicht nur Screenshots. Erläuternde Grafiken in
  417. Form von Bleistiftskizzen oder Ausdrucken von Nadeldruckern sind
  418. nicht brauchbar. Wir benötigen grundsätzlich reprofähige Vorlagen!
  419. Dies müssen sauber gezeichnete Tuschevorlagen sein - die sollten
  420. aber so an uns gesandt werden, daß die Post nichts kaputt machen
  421. kann. Als Alternative zur Tuschezeichnung bieten sich
  422. vektororientierte Grafikprogramme an; auf keinen Fall
  423. Pixelmalprogramme . Geeignete Programm sind: AutoCad/AutoSketch, GEM
  424. Artline, Micrografx-Designer, Corel Draw oder ähnliches. Falls es
  425. sich um ein weitverbreitetes Programm bzw. Grafikformat handelt,
  426. können die Grafiken im jeweiligen Format übergeben werden. Als
  427. brauchbare Alternative bieten sich - im Gegensatz zu Texten - aber
  428. auch das Postscript- oder HPGL-Format an.
  429.  
  430. Hardcopies vom Nadeldrucker können wir nicht verwenden. Kopieren Sie
  431. die Hardcopy in eine Datei. Benutzen Sie dabei einen HP-Laserjet
  432. oder Postscript-Druckertreiber oder ein Snapshot-Programm. Unter
  433. Windows: Installieren Sie einen Drucker mit Ausgabeziel »Datei«.
  434.  
  435. Und so nicht!
  436.  
  437. In einem Beitrag für die toolbox haben einige Sachen absolut nichts
  438. zu suchen:
  439.  
  440. 1. Regieanweisungen wie »im folgenden soll es um ... gehen« oder
  441. »nachdem im ersten Absatz die grundsätzlichen Fragen zu klären sind,
  442. ...« bitten wir unbedingt zu vermeiden. Wenn der Artikel gut
  443. aufgebaut ist, merkt der Leser auch ohne solche Überleitungen, wie
  444. er aufgebaut ist. Wenn ein »Vorblick« gewünscht wird, kann man ihn
  445. im Einleitungstext unterbringen, sollte ihn dann aber möglichst
  446. locker formulieren. Ein Beispiel, wie es besser klingt: »Wenn Sie
  447. wissen möchten, welche Feldtypen man besser nicht benutzt, sollten
  448. Sie jetzt weiterlesen ...«
  449.  
  450. 2. Problemgeschichten wie »Aus Zeitmangel konnte das Beispiellisting
  451. nicht wasserdicht gemacht werden« oder die Schilderung innerer
  452. Dramen wie »ich überlegte hin und her, was nun das Thema dieser
  453. Folge unseres Kurses sein sollte ...« finden kein bis wenig
  454. Verständnis bei unseren Lesern - und in der Regel auch kein
  455. Verständnis in der Redaktion!
  456.  
  457. 3. Kapitel und Unterkapitel (Beispiel: »1.2 Handhabung; 1.2.1 Der
  458. Editor«) sowie andere akademische Gepflogenheiten haben keinen Platz
  459. in toolbox-Beiträgen. Merke: Ein Zeitschriftenartikel ist keine
  460. Seminar- oder Diplomarbeit!
  461.  
  462. 4. Aufzählungen von mehr als vier Zeilen Länge sind ebenso
  463. leserfeindlich wie Sätze mit mehreren »und«. Unbeholfen klingt es,
  464. wenn Formen von »können« in mehreren aufeinanderfolgenden Sätzen
  465. benutzt werden. Beispiel: »Mit dem Utility kann man den Speicher
  466. bequem durchforsten. Man kann Strings suchen, Hexzahlen wandeln und
  467. Daten ändern; auch eine 'Memory-Map' kann man abrufen«. Das Wort
  468. »kann« sollte außerdem, soweit möglich, vermieden werden. Oft wird
  469. dieser (leicht universitäre) Stil nur benutzt, um Unsicherheiten zu
  470. überspielen. Unsere Regel: Wenn man es machen kann, dann machen
  471. wir's (und lassen das »kann« einfach weg). Das obige Beispiel sähe
  472. dann so aus: »Mit dem Utility durchforstet man bequem den
  473. Speicher;.Strings zu finden, ist einfach, das Wandeln von Hexzahl
  474. und die Änderung von Daten werden erleichert. Ein weiteres Feature
  475. des Programms ist die Memory Map, ...«.
  476.  
  477. 5. Längungen: Wie jede andere Zeitschrift hat auch die toolbox ihre
  478. Platzprobleme. Erschweren Sie uns die Arbeit bitte nicht dadurch,
  479. daß sie wenig aussagekräftige Passagen als Längung einfügen, um
  480. vielleicht auf »vereinbarte 10 Seiten« zu kommen. Sie haben die
  481. Arbeit mit dem Schreiben, wir mit dem Löschen! Lieber ein
  482. gestraffter kürzerer Text als ein gestreckter. Je pünktlicher Sie
  483. Ihr Werk abliefern, desto weniger Probleme hat die Redaktion mit dem
  484. Längenausgleich durch andere Beiträge.
  485.  
  486. 6. Verbotene Worte:
  487. In der deutschen Sprache gibt es einige »böse Worte«. Entweder
  488. klingen sie zweideutig oder nur einfach schlecht. Diese Worte können
  489. normalerweise problemlos ersetzt werden. Tun sie das.
  490.  
  491. Vor allem:
  492.         o       beinhalten              o       existieren
  493.         o       erstellen               o       befinden
  494.         o       Möglichkeit             o       machen
  495.         o       gehören
  496.  
  497. sind in allen Formen (so weit es geht) zu vermeiden!
  498.  
  499. 7. Hauptwörter und Verben:
  500. Vermeiden Sie »Beamtendeutsch«. Entsprechende Verben sind immer
  501. besser als Hauptworte auf »ung«.
  502.  
  503. 8. Welcher, welche, welches ...
  504. Ein unschöner, wenn auch grammatikalisch korrekter Ersatz für »der«,
  505. »die«  und »das« nach Kommas, sind die Worte »welcher«,  »welche«
  506. und »welches«.
  507.  
  508. Man findet diese Worte nicht nur in (schlechten) Übersetzungen,
  509. sondern auch in deutschen Originaltexten immer wieder. Ein Satz mit
  510. »Der Text, welchen ich ....« klingt übel. Verzichten Sie
  511. grundsätzlich darauf. Verwenden Sie besser die Artikel der, die und
  512. das in den jeweilgen Deklinationsformen: »Der Text, den ich ...«
  513. liest sich erheblich angenehmer.
  514.  
  515. Schreibvereinbarungen
  516.  
  517. Es gelten im wesentlichen die Schreibvereinbarungen der
  518. DOS-International, die wir Ihnen auf Wunsch gern zusenden. Hier soll
  519. nur das wichtigste angerissen werden:
  520.  
  521. 1. Bindestriche:
  522. In der Regel werden zusammengesetzte Hauptwörter im Deutschen ohne
  523. Bindestriche, also zusammengeschrieben.
  524.  
  525. Ausnahmen:
  526.  
  527. o       Wenn Mißverständnisse entstehen können oder das Wort schwer 
  528.         lesbar wird.
  529. o       Wenn Fremdwörter und deutsche Wörter zu einem Wort 
  530.         zusammengesetzt werden und das fremdsprachliche Wort noch 
  531.         nicht hinreichend eingebürgert ist. 
  532.         Zum Beispiel: Cache-Speicher,  Escape-Sequenzen.
  533. o       Wenn Eigennamen Teil des zusammengesetzten Wortes sind, 
  534.         wie IBM-Betriebssystem. 
  535.         Als Eigennamen zählen dabei auch Programmiersprachen
  536.         (Assembler-Routine, Pascal-Programm).
  537.  
  538. 2. Zahlen:
  539.  
  540. o       Zahlen bis Zwölf werden im Fließtext ausgeschrieben.
  541. o       Bei Mengenangaben und Meßwerten werden immer Ziffern 
  542.         verwendet: 10 KByte.
  543. o       Maßeinheiten werden ausgeschrieben, mit Ausnahme von 
  544.         KByte, KBit, MHz, cm etc.
  545. o       Das »K« in KByte bedeutet nicht »Kilo« sondern steht für 1024. 
  546.         1 GByte = 1024MByte, 1 MByte = 1024 KByte, 1 KByte = 1024 Byte.
  547. o       Dezimalstellen werden im Deutschen immer durch ein Komma, 
  548.         nicht durch einen Punkt getrennt.
  549. o       Eine Trennung von Tausenderstellen gibt es nicht. 
  550.         Zum Beispiel: 100000.
  551.  
  552. 3. Anführungszeichen:
  553. Es werden grundsätzlich die französischen Anführungszeichen » und «
  554. verwendet (ASCII 175 (») und 174 («). Sowohl einfache (') als auch
  555. doppelte Anführungszeichen (") müssen von der Redaktion geändert
  556. werden und bedeuten einen (unnötigen) zusätzlichen Mehraufwand.
  557. Benutzen Sie das Programm »f11f12.com« aus der DOS toolbox 3'93 für
  558. Ihre DOS-Textverarbeitung. Es legt die französischen
  559. Anführungszeichen auf die sonst ungenutzten Funktionstasten [F11]
  560. und [F12]. »f11f12.com« ist mit allen DOS-Textverarbeitungen (auch
  561. von Microsoft) verträglich.
  562.  
  563. 4. Apostroph:
  564. Ein Genitiv oder Plural-s mit Apostroph abzutrennen, ist im
  565. Deutschen nicht zulässig. Die Mehrzahl- und Genitivbildung von
  566. Abkürzungen wie PC oder AT erfolgt genauso: ATs, PCs.
  567.  
  568. 5. Umlaute:
  569. Es gilt die deutsche, nicht die schweizerische Rechtsschreibung.
  570. Falls ein »ß« in das Wort gehört, hat an dieser Stelle ein »ss«
  571. nichts verloren. Konstruktionen mit ae (Ae), oe (Oe) und ue (Ue)
  572. anstelle von ä (Ä), ö (Ö) und ü (Ü) sind ebenfalls unerwünscht und
  573. erhöhen den Arbeitsaufwand des Redakteurs unnötig.
  574.  
  575. 6. K und c:
  576. Einige EDV-Fachbegriffe werden langsam aber sicher eingedeutscht.
  577. Trotzdem: Schreiben Sie Compiler (nicht Kompiler) und compilieren
  578. anstelle von kompilieren. Auch das »Kompilat« sieht als Compilat
  579. erheblich besser aus.
  580.  
  581. 7. Dateinamen:
  582. Dateinamen werden in Anlehnung an die Schreibvereinbarungen der
  583. DOS-International klein und in Anführungszeichen geschrieben.
  584. Beispiel: »autoexec.bat«. Aber in zusammengesetzten Wörtern wird die
  585. Autoexec.bat-Datei groß geschrieben.
  586.  
  587. 8. Gedankenstriche:
  588. Die Satzanlage kann den Unterschied zwischen »-« (Bindestrich) und
  589. »-« (Gedankenstrich) nicht erkennen. Sie erleichtern uns die Arbeit,
  590. wenn Sie von vornherein Gedankenstriche mit zwei
  591. aufeinanderfolgenden Bindestrichen schreiben: »--«.
  592.  
  593. 9. Tastatursymbole 
  594. Sie gehören in eckige Klammern: »[F11] löst ...« zeigt deutlich, was
  595. gemeint ist: Eine Taste auf der Tastatur und nicht irgendeine
  596. Variable. »Durch das Drücken der [F1]-Taste ...« ist aber in sich
  597. redundant.  Schreiben Sie dann lieber: »Durch den Druck auf [F1]
  598. ...«.
  599.  
  600. 10. englische Ausdrücke
  601. Schreiben Sie »Tastatur« anstelle von »Keyboard« und
  602. »Diskettenlaufwerk« statt des »Floppy-Laufwerks«. Aber übertreiben
  603. Sie die Eindeutschungen nicht. Der »Übersetzer« sollte ein
  604. »Compiler« bleiben. Auch wenn sich die Geister scheiden, ob
  605. »Netzwerk« ein sinnvoller deutscher Begriff ist, lassen Sie es
  606. dabei. Verwenden Sie die Fachausdrücke - auch wenn der eine oder
  607. andere Germanist Zweifel am Sinn des Wortes hat.
  608.  
  609. 11. Ph und F
  610. Schreiben Sie »Foto«, »Grafik« und »Telefon« mit »f«, auch wenn Sie
  611. Leser der Süddeutschen Zeitung sind. »Fotograf(ie)«, »Grafiker« und
  612. »Telefonistin« tun auch nicht weh. Lassen Sie das »ph« den Worten,
  613. die noch nicht eingedeutscht sind, wie beispielsweise dem
  614. Philosophen und den Philologen.
  615.  
  616. 12. Abkürzungen 
  617. Abkürzungen wie »bspw.«, »z.B.«, »i.A.«, »u.a.«, »etc.«, »usw.« sind
  618. nicht zulässig. Ersetzen Sie Abkürzungen durch das oder die
  619. ausgeschriebenen Worte. Wenn Sie Ihnen selbst dann seltsam
  620. vorkommen, ersetzen Sie sie oder stellen Sie den Satz so um, daß
  621. »zum Beispiel« überflüssig wird.
  622.  
  623. 13. Füllworte
  624. Gern und oft benutzt werden Füller nach Kommas, lassen Sie diese
  625. Worte (in Regel sind es »so«, »nun« , »also« und »dann«) einfach
  626. weg. Sie sind überflüssig und werden vom bearbeitenden Redakteur
  627. sowieso entfernt:
  628.  
  629. Aus:            »Wenn Sie nun etwas soundso machen, so können 
  630.                 Sie sehen ...«
  631. oder:           »Wenn Sie nun etwas soundso machen, dann können 
  632.                 Sie also sehen ...«
  633. wird dann:      »Wenn man etwas soundso macht,  sieht man ...«
  634.  
  635. 14. Listing-Header
  636. Zu jedem Listing gehört ein Listing-Header. In diesen gehören der
  637. Name des Programms, der Name des Autoren und die Compiler-Version
  638. für die das Programm geschrieben wurde und sonst nichts. Auch hier
  639. muß ein gewisser Formalismus gewahrt bleiben. In Pascal (und auch in
  640. Modula) sollte so ein Header folgendermaßen aussehen:
  641.  
  642. (* ======================================================= *)
  643. (*                          DEMO.PAS                       *)
  644. (*              (C) 1993 Fritz Hackermann & toolbox        *)
  645. (*            Compiler: Borland Pascal Version 8.0         *)
  646. (*                  Zielsystem: Windows NT 1.0             *)
  647. (* ======================================================= *)
  648.  
  649. Fügen Sie bei Turbo und Borland Pascal die verwendeten Compilerschalter in das Programmlistung ein. Sehr einfach geht das mit der Tastenkombinaten [Ctrl][O]-[O] im Pascal-Editor. Sie ersparen der Redaktion und den Lesern manches Grübeln, warum ein Programm vielleicht nicht ordnungsgemäß compiliert wird oder warum  im Gegensatz zu dem vom Autoren mitgelieferten Compilat das Compilat aus der Redaktion aussteigt.
  650. Verwenden Sie anstelle der geschweiften Klammern ({}) für Kommentare besser die Alternativmethode mit »(*« und »*)«. Bei abgedruckten Listings geht die geschweifte Klammer gern in der Druckerei verloren.
  651.  
  652. Bei C-/C++-Programmen sollte ein Header ähnlich aussehen:
  653.  
  654. /* ======================================================= */
  655. /*                        DEMO.CPP                                   */
  656. /*           (C) 1993 Fritz Hackermann & toolbox           */
  657. /*                 Compiler: Borland C++ 4.0               */
  658. /*                  Speichermodell: Huge                             */
  659. /* ======================================================= */
  660.  
  661. Schreiben Sie - falls das Programm  nur in bestimmten  Speichermodellen compilierbar ist, dieses Speichermodell in den Header. Dokumentieren Sie Pragmas im Listing, falls sie benötigt werden, nicht nur in der IDE.
  662.  
  663. Bei Basic muß ein Listing-Header wiederum so aussehen:
  664.  
  665. '* ======================================================== *
  666. '*                        DEMO.BAS                                    *
  667. '*           (C) 1993 Fritz Hackermann & toolbox            *
  668. '*                 Compiler: Quick-Basic 4.5                *
  669. '*                QB.BI muß eingebunden sein!                 *
  670. '* ======================================================== *
  671.  
  672. Bei Assemblerlistings sollte der Header  in diesem Stil aufgebaut sein:
  673.  
  674. ;* ======================================================== *
  675. ;*                        DEMO.ASM                          *
  676. ;*           (C) 1993 Fritz Hackermann & toolbox            *
  677. ;*                 Assembler: TASM ab 2.0                   *
  678. ;*                  Speichermodell: Tiny                    *
  679. ;*        Übersetzen mit: TASM demo / TLINK demo /t         *
  680. ;* ======================================================== *
  681.  
  682. Wer sich einen Quelltext in den Editor lädt, weiß dann sofort, was
  683. Sache ist und spart sich das lästige und unnötige Herumprobieren,
  684. das  Leser (und auch Redakteure) verärgert. Verwenden Sie in
  685. Copyright-Hinweisen nicht das englische Wort »by«!
  686.  
  687. Anstelle der Gleichheitszeichen dürfen auch Sternchen (»*«)
  688. verwendet werden. Benutzen Sie bitte keine Bindestrichlinien in
  689. Kommentaren (»-«); das verträgt die Satzanlage nicht! Und es
  690. entscheidet letztendlich die Redaktion, welches Listing abgedruckt
  691. wird!
  692.  
  693. 15. Die Deutsche Mark
  694. In Abweichung von der Richtlinien der DOS International werden
  695. Währungen abgekürzt, es wird also »DM« anstelle von »Mark«
  696. geschrieben.
  697.  
  698. 16. Satzanweisungen
  699. Prinziell braucht sich der Autor nicht um Satzanweisungen kümmern.
  700. Es reicht, wenn ASCII-Fließtext abgegeben wird. Falls Sie trotzdem
  701. das Bedürfnis haben, Ihre Texte selbst zu gliedern, hier eine Liste
  702. der wichtigsten Steuerbefehle. Jedes Steuerzeichen wird mit einem
  703. Klammeraffen »@« eingeleitet und durch Doppelpunkte »:« beendet:
  704.  
  705. @a:     Autorenname(n)          
  706. @u:     Überschrift
  707. @e:     Einleitungstext         
  708. @n:     Normaltext (Fließtext)
  709. @x:     einfache Textbox (Literatur)    
  710. @xz:    Textbox mit Überschrift (Listings)      
  711. @kz:    Überschrift in einer Box                
  712. @z:     Zwischenüberschrift im Fließtext
  713. @b:     Bild- und Listingunterschrift   
  714. @f:     Fettschrift             
  715. @k:     kursive Schrift
  716.  
  717. Eine Ausnahme bilden tiefgestellte Indizes und hochgestellte Potenzen:
  718.  
  719. <+>hochgestellt<+>              <->tiefgestellt<->
  720.  
  721. Aber übertreiben Sie die Satzanweisungen nicht. Mehr als fünf
  722. Schriften gehören nicht auf eine Seite!
  723.  
  724. _____________________________________________________________________
  725.  
  726.  
  727. Und denken Sie daran: Diese Richtlinien sind keine Schikane. Sie
  728. sollen Ihnen und uns die Arbeit erleichtern.
  729.  
  730.  
  731. Seitenumfänge toolbox:
  732.  
  733.  
  734.  
  735. Zweispaltiger Umbruch:
  736.  
  737. 1.      Seite:
  738. 80 Zeilen à  48 Zeichen (bei einzeiliger Überschrift und vier Zeilen
  739. Einleitungstext), abzüglich Aufmacher.
  740.  
  741. ab der Seite 2:
  742. 116 Zeilen à 48 Zeichen (abzügl. Textboxen und Screenshot. Je Bild -
  743. 17 Zeilen.
  744.  
  745. Grundsätzlich abzurechnen sind Zwischenüberschriften und Listings im
  746. Text.
  747.  
  748. Boxen (Bücherkisten etc.):
  749. Bei 1/2-hoch im Zweier-Umbruch etwa 59 Zeilen à  45 Zeichen
  750.  
  751. Listings:
  752. 220 Zeilen je Seite, 60 Zeichen breit. Abzuziehen ist  die
  753. Listingunterschrift (zwei Zeilen)
  754.  
  755.  
  756. Und ganz zum Schluß:
  757.  
  758. Honorarsätze:
  759.  
  760.  
  761. Was Sie als Autoren oder Autorin ganz besonders interessieren
  762. dürfte, sind unsere Honorarsätze.
  763.  
  764. Diese sind selbstverständlich »qualitätsabhängig«. Das heißt nichts
  765. anderes als: »Je weniger Zeit die Redaktion aufwenden muß, desto
  766. mehr Geld gibt es für den oder die Autoren«. Es gibt allerdings
  767. Höchstgrenzen:
  768.  
  769. Wir bezahlen im Regelfall zwischen 200 und 300 DM die Druckseite für
  770. Text. Wer die 300-DM-Grenze erreichen will, muß aber nicht glauben,
  771. daß er »druckfertige« Manuskripte abliefern muß. Vielmehr erwarten
  772. wir hier guten Stil und ordentliche Orthographie. Zu einem guten
  773. Text gehören auch entsprechende Bilder und Grafiken, sofern diese
  774. einen Sinn machen. Bei angeforderten Beiträgen bezahlen wir nur die
  775. angeforderten Seiten und nicht einen Überhang des Autoren. Wer also
  776. statt der angeforderten 5 Seiten 10 Seiten abliefert, bekommt 5
  777. Seiten honoriert! Text und Grafiken wollen wir auf Diskette.
  778. Ausdrucke auf Papier honorieren wir nicht (wenn wir sie überhaupt
  779. veröffentlichen).
  780.  
  781. Listings honorieren wir ebenfalls nach Qualität. Auch hier gilt: »Je
  782. weniger die Redaktion daran machen muß, desto höher bezahlt« --
  783. zwischen 90 DM je Druckseite und maximal 150 DM die Druckseite. Eine
  784. »Druckseite bezieht sich auch auf nicht abgedruckte Listings, also
  785. solche, die »nur« auf die Diskette kommen. Hier berechnen wir als zu
  786. berechnenden Seitenumfang 220 Listingzeilen pro Seite.
  787.  
  788. Bei Listings für die Diskette gibt es aber eine Höchstgrenze. Wir
  789. bezahlen pro Beitrag für Listings maximal 3500 DM.
  790.  
  791. »Qualität« bei Listings ist kein subjektiver Begriff. Allerdings
  792. müssen Sie verstehen, daß wir in der Regel ein Assemblerlisting
  793. weniger hoch bewerten als ein kompaktes C-Listing. Dies liegt in der
  794. Natur der Sache. Der C-Programmierer drückt nun einmal 20 Zeilen
  795. Assembler in einer Zeile Quellcode aus.
  796.  
  797. Ein Helpfile, in dem dasselbe nochmals steht, wie im Text,
  798. honorieren wir genauso wenig, wie wir Überschneidungen von
  799. abgedruckten und auf Diskette befindlichen Listings zweimal
  800. honorieren.
  801.  
  802. »Cut-And-Paste«-Teile in Programmen werden nicht bezahlt. Wir bitten
  803. die Autoren, auch im Sinne der Leser, solche Teile in Programmen,
  804. die aus Originalbibliotheken stammen, kenntlich zu machen.
  805.  
  806.  
  807. Zweitabdruck und Ausfallhonorare:
  808.  
  809. Falls ein (angeforderter) Beitrag einmal nicht abgedruckt werden
  810. kann, gibt es das branchenübliche Ausfallhonorar (derzeit 25%).
  811. Ausfallhonorare werden nicht bezahlt, solange die
  812. Vertragsvereinbarungen nicht erfüllt sind, d.h. Programme oder Text
  813. noch mängelbehaftet sind.
  814.  
  815. Für Texte, die nach der Erstveröffentlichung nochmals unverändert
  816. abgedruckt werden, bezahlen wir 25% des Erstabdruck-Honorars. Dieses
  817. Honorar erhält der Autor ohne weiteren Vertrag. Für verbesserte
  818. Listings bezahlen wir die Änderungen, nicht jedoch Originalpassagen.
  819. Hierfür wird ein neuer Vertrag -- quasi ein »Bugreport-Vertrag«
  820. abgeschlossen.
  821.  
  822.