<Bild>Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Christkindl entstand aus der frommen Tat eines einfachen Mannes und durch die F÷rderung eines der bedeutendsten ─bte von Garsten.
Ferdinand Sertl kam im Jahr 1691 von Melk nach Steyr und erhielt hier die "Thurnermeisterstelle"; das hei▀t, er war Kapellmeister der Stadtmusik und Betreuer der Feuerwache am Stadtpfarrturm. Er litt an Fallsucht (Epilepsie) und zog sich gerne zum Beten in die Einsamkeit zurⁿck.
An der Stelle, an der heute die Christkindl-Kirche steht, befestigte er zunΣchst ein Bild der Heiligen Familie an einem Fichtenstamm. Im Jahr 1695 kaufte er von der Ausgehschwester des C÷lestinerinnen-Klosters in Steyr ein kleines, aus Wachs geformtes Christkindl und stellte es im gleichen Baum in eine dafⁿr ausgestemmte H÷hlung. Mehrmals in der Woche hielt er hier seine Bittandachten. Nach mehr als drei Jahren fⁿhlte er sich geheilt. Obwohl er alles geheimhalten wollte, wurde die StΣtte bekannt und fand bald einen solchen Zulauf, da▀ man 1699 um den Baum eine h÷lzerne Kapelle errichtete. <Bild>
Den Bau der Kirche verdanken wir den Bemⁿhungen Anselm Angerers, einem der bedeutendsten ─bte von Garsten (1683-1715). Nach ▄berwindung vieler Schwierigkeiten begann er den Bau im Jahr 1702 mit dem italienischen Architekten Giovanni Carlone. Nach de▀sen Tod ⁿbernahm 1708 der bekannteste ÷sterreichische Barock-Baumeister, Jakob Prandtauer, den Auftrag, die Kirche zu vollenden.
<Bild>Die kleine Wachsfigur, die Ferdinand Sertl 1695 in die Aush÷hlung der Fichte gestellt hat, ist heute noch das Zentrum der Kirche. Das nur 10 cm gro▀e Christkindl befindet sich in einem Schrein, oberhalb des als Weltkugel geformten Tabernakels. Der herrliche Hochaltar (1720) umschlie▀t den ursprⁿnglichen Fichtenstamm, der somit nur noch stⁿckweise zu sehen ist.
