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Text File | 1997-05-24 | 91.4 KB | 2,002 lines |
- Archive-name: movies/tech/standards-faq
- Posting-Frequency: monthly
- Last-modified: 1997-05-13
- URL: http://www.snafu.de/~wolfi/AV/usenet/wiedeofaq.html
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- == FAQ zu Fernseh- und Videonormen, Filmformaten und Soundsystemen ==
- ==========================================================================
- 13.05.1997
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- ºº (C) Copyright 1995,96,97 Matthias Zepf (agnus@amylnd.s.bawue.de) ºº
- ºº ºº
- ºº Diese Textdatei darf fⁿr nichtkommerzielle Zwecke UNVER─NDERT ºº
- ºº gespeichert und ausgedruckt werden. Die Weiterleitung an Dritte ºº
- ºº (insbesondere andere Netze als das ╗Usenet½) bedarf der Zustimmung ºº
- ºº des Autors. Die kommerzielle Nutzung und Weitergabe gegen Entgelt ºº
- ºº ist grundsΣtzlich untersagt. ºº
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- Weitere Fragen, Hinweise und Korrekturen sind willkommen. Eine HTML-
- Fassung dieses FAQs ist in Vorbereitung.
-
- Dieses FAQ kann in der aktuellen Fassung auch unter folgenden
- ╗Adressen½ eingesehen werden:
- http://www.snafu.de/~wolfi/AV/usenet/wiedeofaq.html
- news://de.rec.film.misc
- news://de.rec.tv.misc
-
- Folgenden Personen gilt mein besonderer Dank, fⁿr ihre hilfreichen
- Kommentare und BeitrΣge zu diesem FAQ (alphabetisch):
- Moritz Barsnick, Hinrich Eilts, Hans Fischer, Walter Hafner, Ralph
- Kitzing, Torsten Kracke, Martin Kraemer, Thomas Meyer, Carsten
- Muencheberg, Jan Peters, Kai Rode, Wolfgang Schwanke, Dirk
- Schwarzhans, Nicky Serfling, Christoph Steinecke, Markus Stoll
-
- An diversen Stellen sind technische ZusammenhΣnge etwas vereinfacht
- bzw. minimal falsch dargestellt, um Verwirrungen beim Leser zu
- vermeiden. Zum Teil wird in eckigen Klammern auf diese Fehler
- hingewiesen bzw. kurz auf den richtigen Sachverhalt eingegangen.
-
- Fⁿr die inhaltliche Korrektheit wird keine Garantie ⁿbernommen.
- Schadensersatzansprⁿche wegen Fehlern in diesem FAQ k÷nnen nicht
- geltend gemacht werden. Fⁿr die Einhaltung der Urheberrechte bei
- den von Co-Autoren beigetragenen Teilen sind die jeweiligen Co-Autoren
- verantwortlich.
-
-
- 0. Inhalt --------------------------------------------------------------
-
- 1. Fernsehnormen
- 1.1. Bild (schwarzwei▀)
- 1.2. Bild (farbig)
- 1.2.1. NTSC
- 1.2.2. PAL
- 1.2.3. PALplus - in Vorbereitung -
- 1.2.4. SECAM
- 1.3. ▄bersicht Sendenormen
- 1.4. Aufl÷sung
- 1.5. Teletext, Close Caption
- 2. Videonormen
- 2.1. Aufzeichnung
- 2.2. Film-Video-Transfer
- 3. Videowiedergabe
- 3.1. GrundsΣtzliches
- 3.2. NTSC-Playback-Recorder
- 3.3. Multinorm-Recorder
- 3.4. Recorder-▄bersicht - im Aufbau -
- 4. Normwandlung
- 5. Filmformate und Film-Video-Transfer
- 5.1. Einleitung
- 5.2. Harte Formate
- 5.2.1. Der Transfer harter Formate auf den Fernsehschirm
- 5.2.2. Bemerkungen zu harten Formaten
- 5.3. Weiche Formate
- 5.3.1. Der Transfer weicher Formate auf den Fernsehschirm
- 5.3.2. Bemerkungen zu weichen Formaten
- 5.4. Weitere Filmformat-Begriffe
- 5.5. AusgewΣhlte Filmformate
- 6. Andere Speichermedien fⁿr Film im Heimbereich
- 6.1. Laserdisc (LD)
- 6.1.1. Einfⁿhrung
- 6.1.2. Die Technik
- 6.1.3. Der Ton auf der Laserdisc
- 6.1.4. Interaktive Elemente der Laserdisc
- 6.1.5. Ausstattungsmerkmale moderner Laserdisc-Player
- 6.1.6. Sonstiges
- 6.2. Digital Versatile Disc (DVD)
- 6.2.1. Einfⁿhrung
- 6.2.2. DVD-ROM
- 6.2.3. DVD-R, DVD-RAM
- 6.2.4. Datenformate der DVD
- 6.2.4.1. Videoformate
- 6.2.4.2. Audioformate
- 6.2.5. Schutzmechanismen
- 6.2.5.1. Kopierschutz
- 6.2.5.2. LΣnderkennung
- 6.2.6. QualitΣtsvergleich zwischen DVD und anderen Medien
- 6.2.7. Sonstiges
- 7. Soundsysteme
- 7.1. Analoge Soundsysteme
- 7.1.1. Mono
- 7.1.2. Stereo
- 7.1.3. Dolby Stereo / Dolby Surround
- 7.1.4. Dolby Stereo 70mm 6-Track
- 7.1.5. Dolby Stereo Spectral Recording (SR)
- 7.1.6. Sonstige analoge Soundsysteme
- 7.2. Digitale Soundsysteme
- 7.2.1. Dolby Digital (DD)
- 7.2.2. Digital Theater Sound (dts)
- 7.2.3. Sony Dynamic Digital Sound (SDDS)
- 7.3. Nicht mehr verwendete Soundsysteme
- 7.3.1. Sensurround
- 7.3.2. Cinema Digital Sound (CDS)
- 7.4. QualitΣtssicherungssysteme
- 7.4.1. THX
- 7.4.1.1. Kinos mit THX-Zertifikat
- 7.4.1.2. GerΣte fⁿrs Heimkino mit THX-Zertifikat
- 7.4.1.3. Filme fⁿrs Heimkino mit THX-Zertifikat
- 7.4.1.4. Kinofilme mit THX-Zertifikat (TAP)
- 7.4.1.5. Anmerkungen zu THX
- 8. BegriffserklΣrungen und Abkⁿrzungen - in Vorbereitung -
- 9. Literatur - im Aufbau -
-
-
- 1. Fernsehnormen -------------------------------------------------------
-
- 1.1. Bild (schwarzwei▀)
-
- ZunΣchst etwas Geschichte: Am Anfang war das Schwarzwei▀fernsehen.
- Der Sender ⁿbertrug ein Helligkeitssignal (Luminanz), das im Fernseher
- mit Hilfe des Rasterstrahls wiedergegeben wurde. Dieser Rasterstrahl
- lΣuft in Zeilen von links oben nach rechts unten. Beim ersten
- Durchlauf werden allerdings nur die Zeilen 1, 3, 5 usw. (eben die
- ungeraden Zeilen) angezeigt. Am Ende einer Zeile folgt in der
- Luminanz ein Synchronisationssignal, das den Fernseher auffordert,
- den Rasterstrahl nach links in die ⁿbernΣchste Zeile zu stellen.
- Ist der Rasterstrahl rechts unten angelangt, folgen drei
- Synchronisationssignale, die den Rasterstrahl wieder nach links
- oben bef÷rdern. Dann kommt eine kleine Pause, um dem Rasterstrahl
- Zeit zu geben, von rechts unten nach links oben zu hⁿpfen. Diese
- Pause ist die berⁿhmte ╗Austastlⁿcke½. Im nΣchsten Durchlauf werden
- die geraden Zeilen (2, 4, 6 usw.) dargestellt. Jeder Durchlauf
- stellt also ein Halbbild (half frame oder manchmal auch ╗video
- field½ genannt) dar. Zwei Halbbilder ergeben ein Vollbild. Dieses
- Verfahren (erst ungerade, dann gerade Zeilen) wird ╗interlaced½
- genannt und wurde aufgrund der technisch beschrΣnkten M÷glichkeiten
- (maximale horizontale Geschwindigkeit des Rasterstrahls; ca. 15
- kHz) gewΣhlt.
-
- In Europa (so wie Asien, Australien und Afrika) und den USA (so wie
- Japan, Kanada, Sⁿdamerika und einige Pazifikinseln) wurden von
- Anbeginn (wegen der verschiedenen Netzfrequenzen) verschiedene
- Standards etabliert:
-
- Tabelle 1: Schwarzwei▀-Standards
- -----------------------------------------
- USA Europa
- -----------------------------------------
- Netzfrequenz 60 Hz 50 Hz
- Frames (je Sekunde) 30 25
- Zeilenzahl (je Frame) 525 625
- -----------------------------------------
-
- [Diese Unterscheidung ist nicht vollstΣndig, d.h. es gab trotzdem
- beim grenzⁿberschreitenden Empfang in Europa Probleme, z. B. durch
- unterschiedliche Sendefrequenzen. Doch das soll uns im Sinne dieses
- FAQ nicht nΣher interessieren, weil reines Schwarzwei▀fernsehen der
- Vergangenheit angeh÷rt. NΣheres dazu kann aus 1.3 abgeleitet werden.]
-
- [Die Wiederholrate (fⁿr die USA und ╗Verwandte½) betrΣgt nicht exakt
- 60 Hz, sondern 59,94 Hz, also 29,97 Vollbilder je Sekunde.]
-
-
- 1.2 Bild (farbig) ------------------------------------------------------
-
- Irgendwann um 1953 (USA) bzw. 1967 (Europa) sah man sich pl÷tzlich
- in der Lage, das Schwarzwei▀fernsehen farbig zu machen, ohne dabei
- auf die KompatibilitΣt verzichten zu mⁿssen. (Vorher gab es Versuche
- mit inkompatiblen Systemen, die aber von der QualitΣt her noch
- schlechter waren.) Dem Luminanz-Signal wurde huckepack ein Farbsignal
- (Chrominanz) aufgeladen. Dabei ging man wie folgt vor: Die Farbe
- besteht aus einem roten, einem grⁿnen und einem blauen Anteil (RGB);
- alle drei Anteile in der Summe ergeben wieder die Helligkeit
- (Luminanz), die ⁿblicherweise als Y bezeichnet wird. Es reicht also
- aus, zusΣtzlich zu Y die Differenz zwischen Y und R sowie die
- Differenz zwischen Y und B zu ⁿbertragen; G lΣ▀t sich dann errechnen.
-
- Fⁿr die Farbcodierung wurde in den USA zunΣchst NTSC entwickelt.
- Dabei wird eine Differenz in die Amplitude moduliert, die andere
- in die Phase des FarbtrΣgers. Dieses Methode nennt man auch
- Quadraturmodulation. Dieses System hat allerdings SchwΣchen, die
- man fⁿr Europa ausbⁿgeln wollte. Mehr als ein Jahrzehnt spΣter kam
- aus deutschen Landen NTSC mit Sicherheitsgurt: PAL. Gleichzeitig
- zu PAL wurde in Frankreich ein neuer Ansatz (unabhΣngig von NTSC;
- nicht mit Quadraturmodulation) geboren: SECAM.
-
-
- 1.2.1 NTSC -------------------------------------------------------------
-
- NTSC steht fⁿr ╗Never the same Color½ (naja, nicht ganz :), eher
- fⁿr etwas wie ╗National Television Standards Committee½), was aber
- damit ausgedrⁿckt werden soll ist, da▀ das unter 1.2 beschriebene
- Verfahren ohne Modifikationen umgesetzt wurde. Der gravierende
- Nachteil ist, da▀ wenn es bei der ▄bertragung zu Phasenverschiebungen
- kommt, die Farben verfΣlscht werden (z. B. Hautfarbe als Olivgrⁿn
- oder Knallrosa). NTSC-FernsehgerΣte haben einen Regler, um
- entsprechende Korrekturen vorzunehmen.
-
- HauptsΣchlich wird die NTSC-Farbcodierung heute auf ein SW-Bild
- mit 525 Zeilen, von denen ca. 480 zu sehen sind, bei einer
- Wiederholrate von 60 Hz interlaced, also 30 Vollbilder je Sekunde,
- angewendet. Das Composite-Signal (Kombination aus Luminanz und
- Chrominanz) besteht aus der Luminanz und der bei 3,58 MHz aufmodulierten
- Chrominanz. So wird es in den USA, Kanada und Japan verwendet.
-
- Spricht man im allgemeinen von ╗NTSC½, so meint man ⁿblicherweise
- nicht direkt die Technik der Farbcodierung, sondern die Kombination
- 525/60/NTSC.
-
-
- 1.2.2 PAL --------------------------------------------------------------
-
- Da Europa ein paar Jahre spΣter am Zug war, machte man sich etwas
- mehr Gedanken, um das NTSC-Problem (siehe 1.2.1) auszuschalten.
- Die L÷sung hie▀ PAL. PAL steht fⁿr ╗Phase Alternating Line½ (oder
- so Σhnlich :), was bedeutet, da▀ zwischen der Chrominanz der
- einzelnen Zeilen eine Phasendrehung (um 180 Grad) besteht, die fⁿr
- den Ausgleich von ▄bertragungsfehlern sorgt, indem als Farbanteile
- jeweils die Mittelwerte ⁿber zwei Zeilen verwendet werden. (Kleiner
- Haken: Dafⁿr kann nicht an jeder Stelle des Bilds jede beliebige
- Farbe verwendet werden. Die Wahl der Farbe ist abhΣngig von der
- Farbe in der Zeile darⁿber. Das hat aber keinen sichtbaren Einflu▀
- auf das Bild.)
-
- HauptsΣchlich wird die PAL-Farbcodierung heute auf ein SW-Bild mit
- 625 Zeilen, von denen ca. 580 zu sehen sind, bei einer Wiederholrate
- von 50 Hz interlaced (siehe oben), also effektiv 25 Vollbilder
- (Frames) je Sekunde, angewendet. Das Composite-Signal (Kombination
- aus Luminanz und Chrominanz) besteht aus der Luminanz und der bei
- 4,43 MHz aufmodulierten Chrominanz. So wird es in Westeuropa (au▀er
- Frankreich) und in Australien verwendet.
-
- Spricht man im allgemeinen von ╗PAL½, so meint man ⁿblicherweise
- nicht direkt die Technik der Farbcodierung, sondern die Kombination
- 625/50/PAL.
-
- [Die erste (1) und die letzte Zeile (625) des ╗ungeraden½ Halbbilds
- haben jeweils nur die halbe LΣnge, damit beide Halbbilder insgesamt
- die gleiche LΣnge haben.]
-
- ▄brigens (hat eigentlich nichts mit dem Bild zu tun), Unterschiede
- gibt es beim Stereo-Ton bei terrestrischer Ausstrahlung: WΣhrend
- z. B. in Deutschland ein analoges System ╗FM-FM½ verwendet wird
- (Σhnlich dem UKW-Radio), ist z. B. in GB ╗Nicam½, ein digitaler
- Stereo-Ton-TrΣger, ⁿblich. (Siehe 1.3.)
-
-
- 1.2.3 PALplus ----------------------------------------------------------
-
- In Vorbereitung. Eine sehr gute (englische) Einfⁿhrung gibt es unter:
- http://iiit.swan.ac.uk/~iisteve/palplus.html
-
-
- 1.2.4 SECAM ------------------------------------------------------------
-
- Von Wolfgang Schwanke <wolfi@berlin.snafu.de>
-
- SECAM benutzt zur Farbⁿbertragung im Gegensatz zu PAL und NTSC nicht
- eine TrΣgerfrequenz, sondern zwei. Und wΣhrend PAL und NTSC
- Quadraturmodulation anwenden (man kann es auch als eine Kombination
- von Amplituden- und Phasenmodulation betrachten), verwendet SECAM
- die stabilere Frequenzmodulation, wobei nur jeweils eine der beiden
- Farbkomponenten abwechselnd ⁿbertragen wird (daher zwei TrΣger).
-
- SECAM erreicht dadurch, ebenso wie PAL, stabile Farbt÷ne und vermeidet
- die Kinderkrankheiten von NTSC, hat aber wegen der Frequenzmodulation
- den Nachteil, da▀ der FarbtrΣger immer in voller Amplitude vorhanden
- ist, und so bei farblosen Bildpartien St÷rmuster im Bild hervorruft.
-
- In den meisten LΣndern, die sich fⁿr SECAM entschieden haben, geschah
- dies aus politischen Motiven: Das Erfinderland Frankreich wollte
- durch eine von den Nachbarn abweichende Norm Importe von FernsehgerΣten
- erschweren und die heimische Industrie begⁿnstigen (dieser Plan
- ging nicht auf, sondern man handelte sich nur Nachteile mit
- InkompatibilitΣten ein). Im damaligen Ostblock wollte man den Empfang
- von westlichen Sendern durch eine inkompatible Norm erschweren
- (augenfΣllig beim Beispiel DDR, wo dies jedoch nicht glⁿckte, da
- die Schwarzwei▀norm zu der der Bundesrepublik kompatibel blieb).
-
- Im allgemeinen unterscheidet man sprachlich zwischen SECAM-West
- und SECAM-Ost, weil die Norm in verschiedenen Frequenzbereichen
- gesendet wird und deshalb die EmpfΣnger nicht zwangslΣufig beides
- k÷nnen (s. dazu Abschnitt 1.3).
-
- Zu allem ▄berflu▀ gibt es SECAM auch noch in zwei verschiedenen
- Aufzeichnungsvarianten auf VHS-Video. Prinzipiell kann SECAM-West
- und SECAM-Ost gleich auf Video aufgezeichnet werden. Da aber in den
- SECAM-Ost-LΣndern (vor allem Naher Osten) auch PAL gebrΣuchlich ist,
- hat man den PAL-VCR eine M÷glichkeit gegeben, auch SECAM-Signale
- aufzunehmen. Dieses Aufzeichnungsformat ist aber inkompatibel zu
- einer normalen SECAM-Aufnahme und nennt sich MESECAM. Im allgemeinen
- gilt also, da▀ Frankreich ╗normales½ SECAM als Aufzeichnungsnorm
- benutzt, wΣhrend Osteuropa und der Nahe Osten MESECAM verwenden.
-
-
- 1.3. ▄bersicht Sendenormen ----------------------------------------------
-
- In den vorhergehenden Kapiteln sind mehrere Farbfernsehsysteme
- vorgestellt worden. Jedes besteht aus den zwei Komponenten a)
- Zeilenzahl/Frequenz (schwarzwei▀) und b) Farbsystem. Die genannten
- Kombinationen sind die gebrΣuchlichsten (und fⁿr uns als WesteuropΣer
- interessantesten). Natⁿrlich sind auch andere Kombinationen denkbar
- und werden teilweise auch tatsΣchlich eingesetzt.
-
- In der RealitΣt verwendete Kombinationen, also solche, in denen
- auch gesendet wird (Quelle: Multi-Standard Video Systems FAQ (Rev.
- 1.9) von Bevis R. W. King; erweitert):
- -----------------------------------------------------------------
- Name Voll-/Halbbilder Zeilen Farbsystem FarbtrΣger
- -----------------------------------------------------------------
- NTSC 29,97/59,94 525 NTSC 3,579545 MHz *1
- PAL 25/50 625 PAL 4,43619 MHz
- PAL-M 29,97/59,94 525 PAL 3,575611 MHz
- PAL-N 25/50 625 PAL 3,582056 MHz
- SECAM 25/50 625 SECAM 4,25/4,40625 MHz
- D2-MAC 25/50 625/1250 D2-MAC -
- -----------------------------------------------------------------
-
- Pseudo-Kombinationen, also solche, die von VCR o. Σ. erzeugt werden
- (Quelle: Multi-Standard Video Systems FAQ (Rev. 1.9) von Bevis R.
- W. King):
- -----------------------------------------------------------------
- Name Voll-/Halbbilder Zeilen Farbsystem FarbtrΣger
- -----------------------------------------------------------------
- NTSC 4,43 29,97/59,94 525 NTSC 4,43 MHz *2
- PAL 60 29,97/59,94 525 PAL 4,43 MHz *3
- NTSC-625 25/50 625 NTSC 3,58 MHz
- -----------------------------------------------------------------
- *1 = wird in Europa oft ╗NTSC 3,58½ genannt;
- *2 = nur bei Multinorm-VCR ⁿblich;
- *3 = wird auch ╗PAL-525½ genannt; bei PAL-VCR mit NTSC-Wiedergabe
- ⁿblich.
-
- Nun stellt sich abschlie▀end die Frage: ╗In welchem Land der Erde
- wird welches System eingesetzt?½ Die Antwort ist leider nicht ganz
- einfach, weil es noch mehr Unterschiede gibt. Da wΣre noch der
- Frequenzbereich, in dem terrestrische Ausstrahlungen durchgefⁿhrt
- werden und die Methode, mit der der Zuschauer mit Stereo-Ton versorgt
- wird. Man unterscheidet folgende M÷glichkeiten (Quelle: Multi-Standard
- Video Systems FAQ (rev 1.9) von Bevis R W King):
-
- Bildⁿbertragung Stereo-Ton-▄bertragung
- -------------------------------------- ------------------------------
- Code Bilder/ Frequenz- Sound Modu- Name Technik
- Zeilen bereich Offset lation
- -------------------------------------- ------------------------------
- B 25/625 VHF +5,5 MHz Neg MTS ein Differenzensignal
- C 25/625 VHF +5,5 MHz Pos wird ⁿbertragen, um
- D 25/625 VHF +6,5 MHz Neg aus dem Mono-Ton einen
- G 25/625 UHF +5,5 MHz Neg Stereo-Sound zu machen
- H 25/625 UHF +5,5 MHz Neg
- I 25/625 UHF +6,0 MHz Neg FM-FM zwei getrennte, ana-
- K 25/625 UHF +6,5 MHz Neg loge FM-KanΣle
- L 25/625 UHF +6,5 MHz Pos
- M 30/525 VHF +4,5 MHz Neg NICAM zwei getrennte, digi-
- N 25/625 VHF +4,5 MHz Neg tale TonkanΣle
- -------------------------------------- ------------------------------
-
- ------------------------------------- -------------------------------------
- Land Bild-Code Farbe Ton Land Bild-Code Farbe Ton
- ------------------------------------- -------------------------------------
- ─gypten B,G SECAM DΣnemark B PAL NICAM
- Indien B PAL
- Griechenland B,H SECAM Island B PAL
- Neuseeland B PAL NICAM
- Bulgarien D,K SECAM Tⁿrkei B PAL
- Polen D,K SECAM Zypern B PAL
- RumΣnien D,K SECAM
- Ru▀land (UdSSR) D,K SECAM Australien B,G PAL FM-FM
- Slowakei D,K SECAM Belgien B,G PAL NICAM
- Tschechien D,K SECAM Deutschland B,G PAL FM-FM
- Ungarn D,K SECAM Finnland B,G PAL NICAM
- Holland B,G PAL FM-FM
- Frankreich L SECAM Israel B,G PAL
- Italien B,G PAL
- Japan M NTSC Luxemburg B,G PAL
- Kanada M NTSC Norwegen B,G PAL NICAM
- Peru M NTSC ╓sterreich B,G PAL FM-FM
- Taiwan M NTSC Portugal B,G PAL
- USA M NTSC MTS Schweden B,G PAL NICAM
- Venezuela M NTSC Schweiz B,G PAL FM-FM
- Spanien B,G PAL NICAM
- Brasilien M PAL-M MTS
- Jugoslawien B,H PAL
- Argentinien N PAL-N
- China D PAL
-
- Einige der ╗SECAM-LΣnder½ ver- Gro▀britannien I PAL NICAM
- suchen nach und nach PAL zu Hongkong I PAL NICAM
- etablieren (insbesondere die Irland I PAL
- osteuropΣischen Staaten). Sⁿdafrika I PAL
- ------------------------------------- -------------------------------------
-
-
- 1.4. Aufl÷sung ---------------------------------------------------------
-
- Immer wieder wird die Frage nach der Aufl÷sung des Fernsehbilds
- gestellt. Die vertikale Aufl÷sung (senkrecht, Anzahl der
- Bildzeilen/Scanlines) ist bereits in 1.1 beschrieben. Auch VHS
- zeichnet _ALLE_ Zeilen auf. [In der Tat werden nicht wirklich alle
- Zeilen aufgezeichnet, aber zumindest alle sichtbaren. Lediglich
- oben und unten, au▀erhalb des sichtbaren Bilds, werden Zeilen nur
- teilweise auf dem Band gespeichert bzw. ganz weggelassen oder durch
- andere Informationen ersetzt, z. B. der Kassettennummer beim
- Archiv-System von Grundig.]
-
- Deutliche Unterschiede gibt es bei der horizontalen (waagrechten)
- Aufl÷sung. Weil analog, wird diese Aufl÷sung in ╗Linien½ angegeben,
- was etwas verwirrend ist (in vielen Bedienungsanleitungen steht
- auch ╗Zeilen½, was natⁿrlich totaler Quatsch ist). Man mu▀ es wie
- folgt verstehen: Man nehme einen schwarzen Hintergrund, auf den man
- nebeneinander wei▀e senkrechte Linien malt. Erh÷ht man die Anzahl
- der Linien, die man gleichmΣ▀ig nebeneinander auf den Bildschirm
- malt, kommt irgendwann der Punkt, bei dem man keine einzelnen Linien
- mehr erkennt, sondern nur noch eine graue FlΣche. Genau diese Anzahl,
- ab der die Linien verschwimmen, ist die horizontale Aufl÷sung. VHS
- bringt es auf 240 Linien; S-VHS auf 400 Linien (beide Angaben fⁿr
- SP; bei LP oder gar EP ist es natⁿrlich viel weniger). In der Region
- um 330 Linien liegt eine terrestrische Fernsehausstrahlung. Die
- h÷chste horizontale Aufl÷sung auf analoger Basis erreicht (im
- Heimbereich) mit 450 Linien die Laserdisc.
-
- Bei den 450 Linien ist auch die Leistungsgrenze der FernsehgerΣte
- erreicht; und um wirklich 450 Linien sehen zu k÷nnen bedarf es schon
- a) eines guten FernsehgerΣts und b) einer S-Video-Verbindung, bei
- der Luminanz und Chrominanz getrennt ⁿbertragen werden.
-
- Das neue Medium DVD (Digital Versatile Disc) erreicht durch seine
- digitale Bildspeicherung eine Aufl÷sung, die ungefΣhr 550 Linien
- entspricht.
-
-
- 1.5. Teletext, Close Caption -------------------------------------------
-
- ZusΣtzlich zum Fernsehbild werden von vielen Sendern weitere
- Informationen ausgestrahlt.
-
- In NTSC-LΣndern hauptsΣchlich ╗CC½ (Close Caption), ein System zur
- Untertitelung von Sendungen; ein spezieller Decoder, der in vielen
- FernsehgerΣten eingebaut ist, macht die Untertitel sichtbar. Texte
- k÷nnen in verschiedenen Farben an jeder Stelle des Bilds plaziert
- werden. ╗CC½ bleibt auch bei Aufzeichnung auf VHS-Video erhalten
- - weshalb es auch in PAL-LΣndern unter dem Namen ╗Movietext½
- eingefⁿhrt werden soll.
-
- In PAL-LΣndern ist Teletext ⁿblich, der von fast allen Sendern
- angeboten wird. Teletext bietet sogenannten Seiten, die in zyklischer
- Reihenfolge ausgestrahlt werden. Der Decoder (in FernsehgerΣten und
- Videorecordern eingebaut) mu▀ also warten, bis die von Benutzer
- gewⁿnschte Seite gesendet wird. Teletext bietet neben Farbe und
- verschiedenen Schriftgr÷▀en auch einfache Blockgrafik. Verschiedenen
- ZeichensΣtze erm÷glichen den Einsatz von Teletext in der ganzen
- Welt. Mit Teletext k÷nnen nicht nur Untertitel sondern auch beliebige
- andere Informationen verbreitet werden. So bieten Sender i. d. R.
- eine Programmⁿbersicht an, mit deren Hilfe z. B. Videorecorder
- programmiert werden k÷nnen.
-
- Teletext kann nur mit S-VHS oder vergleichbar guten Videosystemen
- aufgenommen werden. Der Teletext der ÷ffentlich-rechtlichen Sender
- in Deutschland hei▀t ╗Videotext½ (eingetragenes Warenzeichen),
- weshalb zu Teletext in Deutschland meistens Videotext gesagt wird
- - andere Sender nennen ihren Teletext nach dem Sendernamen, z. B.
- RTLtext, SAT.1-Text, CNNtext usw.
-
- Von Teletext gibt es auch eine neuere, hochaufl÷sende Version, die
- bisher aber nur auf Messen begutachtet werden k÷nnte, weil zum
- Angebot von ARD und ZDF noch die passenden Decoder fehlen.
-
- CNN hat den Teletext so ╗aufgebohrt½, da▀ mit Hilfe eines speziellen
- Decoders (gegen Bezahlung) Informationen der Presseagentur Reuters
- eingesehen werden k÷nnen.
-
-
- 2. Videonormen ---------------------------------------------------------
-
- 2.1. Aufzeichnung
-
- Bild und Ton kann auf Video aufgezeichnet werden. Hier werde ich
- nur VHS (Video Home System) abhandeln. VHS gibt es in NTSC, PAL,
- PAL-M, SECAM und MESECAM. Diese Aufzeichnungsformate sind alle
- zueinander inkompatibel.
-
- Die Kassetten werden zwar - nach der Beschriftung zu urteilen - in
- zwei Gruppen, nΣmlich NTSC und PAL/SECAM, eingeteilt, sind jedoch
- physikalisch gleich (auf PAL-/SECAM-Kassetten kann NTSC aufgezeichnet
- werden und andersherum). Unterschiedlich ist aber die Bandgeschwindigkeit.
- In PAL/(ME)SECAM lΣuft das Band nur bei etwa 2/3 der NTSC-Geschwindigkeit.
- (Zu PAL-M liegen mir leider keine Informationen vor.) Das hei▀t in
- PAL/(ME)SECAM pa▀t etwa 1/3 mehr auf ein Band. Tabelle 2 zeigt,
- welche Bandlaufzeiten ⁿblich sind.
-
- In PAL/(ME)SECAM gibt es neben der normalen Aufzeichnung in ╗SP½
- (Shortplay) noch ╗LP½ (Longplay), was der halben Bandgeschwindigkeit
- und damit der doppelten KapazitΣt entspricht. Ebenso in NTSC. NTSC
- kennt zusΣtzlich ╗EP½á(Extended Longplay), 1/3 Bandgeschwindigkeit,
- also dreifache KapazitΣt gegenⁿber SP (wird manchmal auch als ╗SLP½
- - Super Long Play - bezeichnet).
-
- Tabelle 2: Kassettentypen
- --------------------------------------------------------
- Euro- US- PAL PAL NTSC NTSC NTSC LΣnge
- Bezeichnung Bezeichnung SP LP SP LP EP ca.
- --------------------------------------------------------
- E-180 T-120 180 360 120 240 360 257m
- E-240 T-160 240 480 160 320 480 343m
- E-300 T-200 300 600 200 400 600 429m
- --------------------------------------------------------
-
- Die Video-Aufzeichnung erfolgt mit einer rotierenden Videotrommel.
- Je Umdrehung wird ein Frame (ein Vollbild) aufgezeichnet. Da NTSC
- 30 fps (Frames je Sekunde) hat, dreht sich die Trommel natⁿrlich
- schneller, als in PAL-VCR (VCR = Video Cassette Recorder =
- Videorecorder) mit nur 25 fps.
-
- [Die Zeitangaben in Tab. 2 sind nur ungefΣhre Werte. So ist z. B.
- eine E-180-Kassette 257 m lang und hΣlt locker 185 Minuten (PAL).
- Eine vergleichbare T-120-Kassette ist nur 246 m lang und hΣlt knapp
- mehr als 122 Minuten (NTSC). Um z. B. drei Stunden NTSC auf eine
- europΣische VHS-Kassette aufzuzeichnen, bedarf es einer E-260, die
- ca. 182 Minuten NTSC aufnehmen kann.]
-
-
- 2.2. Film-Video-Transfer -----------------------------------------------
-
- In dieser Welt existieren drei ⁿbliche Frame-Raten. Siehe dazu
- Tabelle 3 (hfps = half frames per second = Halbbilder je Sekunde).
-
- Tabelle 3: Frame-Raten
- -----------------------
- NTSC 30 fps / 60 hfps
- PAL 25 fps / 50 hfps
- Film 24 fps
- -----------------------
-
- Die Frage ist nun, wie werden Spielfilme und Fernsehserien (beide
- werden in der Regel auf Film aufgezeichnet) auf Video ⁿbertragen.
- Die Antwort fⁿr PAL ist sehr einfach (und fⁿr viele immer wieder
- ⁿberraschend): Ein Film-Frame wird auf ein PAL-Frame ⁿbertragen.
- Dadurch wird das Material mit 25 statt mit 24 fps abgespielt, also
- zu schnell. Deshalb ist in PAL alles um 4% kⁿrzer, als im Kino oder
- in NTSC (au▀er es werden andere Transfer-Verfahren verwendet, was
- manchmal bei Fernsehserien im Privatfernsehen der Fall ist, um
- lΣngere BeitrΣge zu erzeugen, was mehr Werbung m÷glich macht).
-
- Da die Differenz zwischen 24 und 30 zu gro▀ ist, mu▀ fⁿr NTSC ein
- anderes Verfahren herhalten. Man nennt es ╗2:3-Transfer½. Jedes
- ungerade Film-Frame (1, 3, 5 usw.) wird auf zwei NTSC-Half-Frames
- ⁿbertragen, jedes gerade Film-Frame (2, 4, 6 usw.) auf drei
- NTSC-Half-Frames.
-
- Tabelle 4: ╗2:3-Transfer½
- ------------------------------------------------------------
- Film-Frame 01 01 02 02 02 03 03 04 04 04 ... 24 24 24
- NTSC-Half-Frame 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 ... 58 59 60
- ------------------------------------------------------------
-
- Also 12 fps * 2 + 12 fps * 3 = 60 hfps. Bingo! Man k÷nnte den
- Transfer als ╗Dauerruckeln½ bezeichnen, was beim Betrachten aber
- nicht auffΣllt. Dafⁿr lΣuft das Material in der richtigen
- Geschwindigkeit.
-
-
- 3. Videowiedergabe -----------------------------------------------------
-
- 3.1. GrundsΣtzliches
-
- Ein Nur-PAL-VCR kann PAL-BΣnder wiedergeben; ein Nur-NTSC-VCR kann
- NTSC-BΣnder wiedergeben - klar. Ein Nur-PAL-VCR kann in _KEINEM_
- Fall NTSC-BΣnder wiedergeben, weil weder die Bandgeschwindigkeit noch
- die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel stimmen (siehe 2.1.).
-
- In der Frage ╗kann aufgenommen werden½ bezieht sich dieses FAQ auf
- eine qualitativ hochwertige Aufnahme; irgendwelches Geflimmere, bei
- dem man vielleicht etwas erkennen kann, oder Bilder mit Streifen
- gelten als ╗kann nicht aufgenommen werden½.
-
-
- 3.2. NTSC-Playback-Recorder ------------------------------------------
-
- Viele PAL-MarkengerΣte der besseren Klasse bieten eine
- NTSC-Playback-Funktion. Das hei▀t diese PAL-VCR k÷nnen auch NTSC-BΣnder
- wiedergeben, indem sie beim Erkennen einer NTSC-Aufnahme die Band-
- und Trommelgeschwindigkeit entsprechend anpassen und modifizierte
- Videoschaltkreise aktivieren. Diese VCR k÷nnen kein NTSC aufnehmen.
-
- Nun gibt es drei M÷glichkeiten, wie die Wiedergabe-Schaltkreise das
- Bild aufbereiten (in manchen VCR umschaltbar):
-
- a) Als NTSC 3,58 ... ein v÷llig normales NTSC-Signal.
- b) Als NTSC 4,43 ... ein NTSC-Signal mit Chrominanz bei 4,43 MHz.
- c) Als PAL 60 ... ein PAL-Signal mit 30 fps und 525 Zeilen.
-
- Zu b): Dieses Format ist in Europa ⁿblich, weil die Hersteller Teile
- der PAL-Schaltkreise verwenden k÷nnen und damit Geld sparen.
-
- Zu c): Dieses Mischformat wird oft als ╗NTSC-Playback on PAL TV½
- verkauft, weil sich fast alle PAL-Fernseher auf 60 Hz (interlaced)
- synchronisieren k÷nnen und damit kein Multinorm-FernsehgerΣt n÷tig
- ist. WΣhrend die beiden NTSC-Formate mit einem entsprechenden
- NTSC-VCR (oder Multinorm-VCR) aufgezeichnet werden k÷nnen, kann
- au▀er dem FernsehgerΣt NIEMAND etwas mit PAL 60 anfangen. Ein
- vernⁿnftiges Aufzeichnen ist weder mit NTSC- noch mit PAL-VCR
- m÷glich. [Manche Hersteller von VCR bezeichnen PAL 60 fΣlschlicherweise
- als NTSC 4,43. Der Ausdruck ╗NTSC-Playback on PAL TV½ oder ╗PAL-525½
- ist da eindeutiger.] [Es gab mal EINEN Videorecorder von Panasonic,
- der tatsΣchlich PAL 60 aufnehmen und dann auch wiedergeben konnte.]
-
- Tabelle 5: Video-Wiedergabe/-Aufnahme (sw = schwarzwei▀)
- --------------------------------------------------------------------------
- Quelle Wiedergabe Aufnahme
- PAL-TV NTSC-TV Multinorm-TV NTSC-VCR PAL-VCR Multinorm-VCR
- --------------------------------------------------------------------------
- PAL + - + - + +
- NTSC 3,58 sw + +/sw + - sw/+
- NTSC 4,43 sw sw/+ + sw/+ - +
- PAL 60 + sw/- + sw/- -/*1) -/*1)
- --------------------------------------------------------------------------
-
- *1) Manche PAL-fΣhigen VCR zeichnen PAL 60 mit Flimmerstreifen auf,
- indem sie Synchronisationssignale an anderen Stellen als den
- vorgesehenen auf dem Band plazieren. Manchmal ist kein Ton vorhanden.
- Gibt man eine solche Aufnahme wieder, erhΣlt man auch PAL 60 - eben
- mit mehr oder weniger vielen Flimmerstreifen. In Sinne dieses FAQ
- gilt das als nicht aufgenommen.
-
- Anmerkung: Die Chrominanz des NTSC-Bilds ist auf dem NTSC-Band so
- gespeichert, da▀ sie im VCR problemlos auf NTSC 3,58 oder NTSC 4,43
- umgesetzt werden kann. [Auf dem Band selbst gibt es nur ╗ein½ NTSC,
- weil (wie bei PAL auch) Luminanz und Chrominanz getrennt aufgezeichnet
- werden.]
-
-
- 3.3. Multinorm-Recorder ------------------------------------------------
-
- Multinorm-VCR unterscheiden sich von 3.2. dadurch, da▀ sie auch
- NTSC aufzeichnen k÷nnen. Je noch Modell des Multinorm-VCR kann er
- NTSC 4,43 (sehr ⁿblich in Europa) und/oder NTSC 3,58 aufnehmen. In
- der Regel haben die Multinorm-VCR keinen NTSC-Tuner, das hei▀t sie
- k÷nnen nicht in den USA/... fⁿr Fernsehaufnahmen verwendet werden.
- Sie taugen nur, um NTSC-Kopien zu machen, wobei als Zuspieler auch
- ein entsprechender PAL-VCR mit NTSC-Playback dienen kann, sofern
- dieser das passende NTSC-Signal, also NTSC 4,43 oder 3,58 liefert
- - sonst wird die Aufnahme schwarzwei▀. Ein PAL-60-Signal kann NICHT
- aufgenommen werden [au▀er mit dem Panasonic NV-J45].
-
-
- 3.4. Recorder-▄bersicht ------------------------------------------------
-
- In diesem Abschnitt soll eine ▄bersicht ⁿber die VCR entstehen, die
- in irgendeiner Form mehr als nur eine Videonorm handhaben k÷nnen.
- SelbstverstΣndlich sind BeitrΣge zu dieser Liste erwⁿnscht!
-
- A = Aufnahme, W = Wiedergabe, S = HiFi Stereo, M = Mono (Randspur),
- + = Funktion vorhanden, - = Funktion nicht vorhanden
- -----------+------------+--------+--------+-----+-----+-----+-----+--------+
- Hersteller | Modell | HiFi | manuel.| PAL | NTSC| NTSC| NTSC| Bemer- |
- | | Stereo | Ausst. | | 3,58| 4,43|PAL60| kung |
- | | | | A W | A W | A W | A W | |
- -----------+------------+--------+--------+-----+-----+-----+-----+--------+
- Aiwa | HV-M110 | | | | | | | |
- Aiwa | HV-M15 | | | | | | | |
- Aiwa | HV-MC20 | - | - | M M | M M | M M | - | |
- Aiwa | HV-MG330 | | | | | | | |
- Aiwa | HV-MG85 | - | - | M M | | | - M | |
- Aiwa | HV-MX-1 | - | - | M M | | | | *2 |
- Akai | G-205 | | | M M | | M M | - M | |
- Akai | R-120 RM | | | M M | | M M | - M | |
- Grundig | GV440 VPS | + | + | S S | - - | - M | - - | |
- Grundig | GV450 VPS | + | + | S S | - - | - M | - - | |
- Grundig | GV460 VPS | + | + | S S | - - | - M | - - | |
- Grundig | GV464 HiFi | + | + | S S | - - | - | - | |
- Grundig | GV469M | + | - | S S | S S | S S | - | |
- Grundig | GV470S VPT | + | + | S S | - - | - M | - - | S-VHS |
- Hitachi | VT-M70 | - | - | M M | M M | M M | - M | |
- JVC | HR-J-507 | - | - | M M | M M | | | |
- JVC | HR-J-97 | + | | S S | | | | |
- JVC | HR-P-29 | - | - | M M | | | - M | |
- Panasonic | NV-J45 | | | + + | | | + + | |
- Panasonic | NV-70 | + | | S S | | | | |
- Panasonic | NV-F77 | + | + | S S | - - | S S | - S | *1 |
- Panasonic | NV-HD101 | + | - | S S | - - | - - | - S | |
- Panasonic | NV-HD700 | + | + | S S | - - | - - | - S | |
- Panasonic | NV-HS1000 | + | + | S S | - - | - - | - S | S-VHS |
- Panasonic | NV-HS800 | + | + | S S | - - | - - | - S | S-VHS |
- Panasonic | NV-SD2 | | | | | | M | |
- Panasonic | NV-SD25 | | | | | | | |
- Panasonic | NV-SD300 | | | | | | M | |
- Panasonic | NV-SD45 | - | - | M M | - - | - | - M | |
- Panasonic | NV-W1 | + | | S S | S S | S S | | *2 |
- Samsung | SV-300W | + | - | S S | S S | S S | - - | *1*2*4 |
- Sharp | AN 200 SC | - | - | S S | S S | - - | - - | *3 |
- Sharp | VC-H92 | + | | S S | S S | S S | - S | |
- Sharp | VC-MH72 | + | | S S | | | | |
- Sony | SLV-E9 | + | + | S S | - - | - S | - S | |
- Sony | SLV-X311 | | | | | | | |
- Sony | SLV-X711 | - | - | M M | - - | M M | - M | |
- Sony | SLV-X821 | | | | | | | |
- Sony | SLV-X831 | + | - | S S | S S | S S | | |
- Toshiba | V-980 MS | - | - | M M | - - | - - | - M | |
- Toshiba | V-X990 | + | | S S | S S | | | |
- -----------+------------+--------+--------+-----+-----+-----+-----+--------+
- *1 NTSC-Aufnahme in SP und EP, nicht in LP m÷glich.
- *2 Normwandler PAL-NTSC-SECAM eingebaut.
- *3 Kein VCR, sondern ein externer Normwandler fⁿr PAL/NTSC/SECAM.
- *4 Kein HiFi-Stereo in LP/EP.
-
-
- 4. Normwandlung --------------------------------------------------------
-
- Jetzt kommen wir zu dem, was viele gerne machen wⁿrden - ohne vorher
- zu wissen, auf was sie sich da einlassen: Die Normwandlung. Ich
- bekomme ein NTSC-Band aus den USA und m÷chte eine Kopie in PAL-Norm
- anfertigen, die dann mit Nur-PAL-GerΣtschaften angesehen und evtl.
- erneut vervielfΣltigt werden kann. (Ich gehe hier nur auf die
- technischen Aspekte ein und lasse Urheberrechtsfragen au▀en vor.)
-
- Um eine Normwandlung vorzunehmen, mu▀ man einen VCR mit eingebauten
- Normwandler vorliegen haben (oder evtl. einen externen Wandler).
- Wie man den technischen Daten der Fernsehnormen entnehmen kann, mu▀
- der Wandler drei Dinge tun (als Beispiel fⁿr eine NTSC->PAL-Konvertierung):
-
- a) NTSC-Chrominanz in PAL-Chrominanz wandeln,
- b) 525 Zeilen in 625 Zeilen wandeln,
- c) 30 fps in 25 fps wandeln.
-
- Die Reihenfolge beschreibt die Schwierigkeit ...
-
- Zu a): Peanuts, macht jeder PAL-VCR mit ╗NTSC-Playback on PAL TV½
- (PAL 60).
-
- Zu b): Mittelschweres Problem; durch Interpolation oder teilweiser
- Zeilenverdopplung wird die vertikale Aufl÷sung erh÷ht. Die QualitΣt
- nimmt dabei natⁿrlich nicht zu.
-
- Zu c): Das gro▀e Problem; billige Normwandel-VCR (fⁿr wenige TDM)
- gehen sehr einfach vor: Sie lassen jedes sechste Bild unter den
- Tisch fallen. Konsequenz: Das Ergebnis ruckelt stark, bei schnellen
- Schwenks (o. Σ.) teilweise so heftig, da▀ man kaum mehr hinsehen
- kann.
-
- Alternativ setzen modernere Normwandler im Consumer-Bereich inzwischen
- digitale Zwischenspeicher ein (2 oder 4 MBit), in die gleichzeitig
- reingeschrieben und rausgelesen wird. Dadurch wird das Ruckeln
- etwas reduziert, man handelt sich aber der Nachteil ein, da▀ ein
- gewandeltes Bild aus zwei Teilen, eben von verschiedenen Quellbildern,
- besteht.
-
- Bessere (und damit teurere) GerΣte verwenden einen (digitalen)
- Zwischenspeicher, der damit Interpolationen zwischen den Bildern
- anfertigt. Den State-of-the-Art-Wandler haben sich die
- ╓ffentlich-Rechtlichen zur Fu▀ballweltmeisterschaft in den USA
- gekauft (fⁿr mehr als 100 TDM). Und die Unterschiede konnte man
- damals deutlich zwischen ARD/ZDF und Eurosport sehen.
-
- Da Normwandlung im Rahmen der Globalisierung immer wichtiger wird,
- findet auf diesem Gebiet auch viel Forschung statt. Die QualitΣt
- der kommerziell eingesetzten Normwandler ist inzwischen hervorragend,
- wenn keine Echtzeitwandlung (eben z. B. die Live-▄bertragung eines
- Fu▀ballspiels) gefordert ist. Steht genⁿgend Rechenzeit zur Verfⁿgung,
- k÷nnen absolut ruckelfreie und extrem scharfe Wandlungen hergestellt
- werden. Manche Fernsehsender (vorallem Pro Sieben) strahlen seit
- einiger Zeit Fernsehserien fast nur noch als Normwandlungen aus -
- nicht zuletzt deshalb, weil moderne Fernsehserien (z. B. Babylon 5)
- wegen computergenerierten Effekten (CGI) nicht auf vollstΣndig auf
- Film vorliegen.
-
-
- 5. Filmformate und Film-Video-Transfer ---------------------------------
-
- Dieser Abschnitt basiert auf einem englischen FAQ von Bob Niland
- (rjn@csn.org) vom 4. Juli 1994.
-
-
- 5.1. Einleitung --------------------------------------------------------
-
- Das SeitenverhΣltnis (Breite zu H÷he; engl. ╗Aspect ratio½) normaler
- FernsehgerΣte betrΣgt 1,33 zu 1 (bzw. 4 zu 3). Dieses Format
- entspricht fast dem ╗Academy ratio½ (1,37:1), in dem bis zu den
- 50ern Filme gemacht wurden (einfach, weil das Filmmaterial dieses
- Format hatte und noch hat). Durch die aufkommende Verbreitung von
- FernsehgerΣten sahen sich die Filmemacher gezwungen, neue Anreize
- fⁿr das Kino zu schaffen.
-
- +---------------+ .=========.
- | Breitwand- | : Fern- :
- | Kino- | : seh- :
- | Projektion | : bild :
- +---------------+ `========='
- 1,50:1 bis 2,8:1 1,33:1
-
- Hollywood begann also, Breitwand-Filme (╗Widescreen½) zu drehen.
-
-
- 5.2. Harte Formate -----------------------------------------------------
-
- Um Breitwand-Filme zu drehen wurden Verfahren mit wohlklingenden
- Namen wie ╗Cinemascope½, ╗Techniscope½, ╗Vista-Vision½, ╗Todd-AO½,
- ╗Technirama½, ╗Cinerama½, ╗Panavision½ usw. verwendet. Alle Verfahren
- unterscheiden sich in Details, haben aber eines gemeinsam: Sie sind
- harte (╗hard½) Breitwand-Formate und das projizierte Bild hat ein
- breiteres SeitenverhΣltnis als 1,33:1 (obwohl das verwendete
- Filmmaterial weiterhin das Format 1,33:1 hat). Einige sind bis zu
- 2,8:1 gro▀.
-
- Natⁿrlich haben die Regisseure in der Anfangszeit diese neuen Formate
- voll ausgenutzt und die ganze Breite mit Handlung und wichtigen
- Details gefⁿllt. Einige machen das (zum Glⁿck) heute auch noch.
-
-
- 5.2.1. Der Transfer harter Formate auf den Fernsehschirm ---------------
-
- M÷chte man einen Film in einem harten Breitwand-Format auf den
- Fernsehschirm mit 1,33:1 ⁿbertragen, hat man zwei M÷glichkeiten:
-
- a) b)
-
- +--.==================.-------+ .==================.
- |V : : | : ungenutzt :
- |e : : | +------------------+
- |r : : | | Breitwand- |
- |l : Vollbild : Ver- | | |
- |u : : lust | | Fernsehbild |
- |s : : | +------------------+
- |t : : | : ungenutzt :
- +--`=================='-------+ `=================='
-
- <- Bildausschnitt ->
- <- bewegt sich ->
-
-
- a) Vollbild bzw. Teilausschnitt des Filmbilds
-
- Beim Vollbild-Transfer, wird durch Verlust von Bildteilen der ganze
- Fernsehschirm gefⁿllt. Da das Bild gr÷▀er ist, erkennt man Details.
- Dieses Verfahren wird oft sehr schlampig durchgefⁿhrt. In frⁿhen
- Breitwand-Filmen endete eine Unterhaltung zwischen zwei Darstellern
- oft in ╗sprechenden Nasen½ - eine an jedem Bildrand. SpΣter hat man
- deshalb den Scan-Vorgang (das Hin- und Herbewegen des Ausschnitts)
- eingefⁿhrt, um beim wichtigen Teil des Bilds zu bleiben - sofern
- das ⁿberhaupt m÷glich ist.
-
- Dieses Verfahren nennt man heute ╗Pan & Scan½.
-
- In manchen FΣllen, wenn ein Bildausschnitt nicht machbar ist (z.
- B. beim Vor- oder Abspann), wird das gesamte Filmbild in der Breite
- zusammengedrⁿckt, wΣhrend an der H÷he keine ─nderung vorgenommen
- wird. Dabei nimmt man also eine ─nderung des SeitenverhΣltnisses
- in Kauf, was schrecklich aussieht, weil z. B. K÷pfe pl÷tzlich zu
- Eiern ausarten - wird aber ÷fter gemacht, als man denkt.
-
-
- b) Breitwand-Fernsehbild = ╗Widescreen½
-
- Die komplette Breite oder zumindest ein sehr gro▀er Anteil wird auf
- den Fernsehschirm gebracht; die freibleibenden, ungenutzen FlΣchen
- oben und unten werden ⁿblicherweise schwarz gelassen (╗Balken½).
-
- Dieses Verfahren nennen man ╗Widescreen½ oder ╗Letterbox½ (die
- Firma Criterion nennt es ╗Videoscoping½) und es zeigt das ganze
- Filmbild, wobei natⁿrlich Details (SchΣrfe) verloren geht, weil
- die Aufl÷sung des Fernsehens deutlich geringer ist, als die des
- Originalfilms. Das hei▀t Widescreen lohnt mehr, wenn man bessere
- Aufzeichungsmedien hat, z. B. S-VHS, Laserdisc oder DVD.
-
-
- Das verwendete Verfahren hΣngt in Deutschland stark von Fernsehsender
- bzw. Videoverleiher ab. WΣhrend Sender wie Premiere oder die
- ╓ffentlich-Rechtlichen mehr auf Widescreen setzen, kommt bei den
- Privatsendern vorrangig Pan & Scan zum Einsatz bzw. ein Teil-Widescreen
- (ein Film in 2,35:1 wird in 1,85:1 gezeigt). In GB und den USA sind
- Videokassetten und Fernsehausstrahlungen fast nur in Vollbild zu
- haben. Lediglich Laserdiscs werden meist ausschlie▀lich in Widescreen
- angeboten. (Als Zuschauer mu▀ man sich aber immer vor Augen halten,
- da▀ beim Pan-&-Scan-Transfer eines 2,35:1-Film fast 50% des Bilds
- verlorengehen - man sieht also im wahrsten Sinne des Worts nur den
- halben Film!)
-
- Hat man keinen direkten Vergleich zwischen der Breitwand- und der
- beschnittenen Vollbild-Fassung eines Films, so kann man sich kaum
- vorstellen, was man bei der Vollbild-Fassung verpa▀t, vielleicht
- mit Ausnahme der Tatsache, da▀ man leicht klaustrophobische Gefⁿhle
- bekommt.
-
-
- 5.2.2. Bemerkungen zu harten Formaten ----------------------------------
-
- Harte Formate werden heute fast nur noch eingesetzt, wenn der Film
- in 2,35:1 gedreht werden soll. Meistens kommt dann das Verfahren
- ╗Panavision½ zum Einsatz, was man daran erkennt, da▀ im Abspann zu
- lesen ist, ╗Filmed in Panavision½ (bitte nicht verwechseln mit
- ╗Cameras and Lences by Panavision½). Zu einem Film in hartem 2,35:1
- sagt man auch heute ╗Scope-Film½ (wohl in Anlehnung an ╗Cinemascope½).
-
- Nur noch wenige Regisseure bzw. Filmfirmen verwenden heute harte
- Formate fⁿr einen Film in 1,85:1 (z. B. Steven Spielberg/Amblin).
-
- Um ein hartes Format auf den Kinofilm zu bringen, hat man zunΣchst
- einen Teil des einzelnen Filmbilds nicht belichtet, also sozusagen
- schwarze Balken stehen gelassen. Der Nachteil war, da▀ die volle
- Aufl÷sung des einzelnen Filmbilds nicht genutzt wurde. Dieses
- Verfahren nennt man auch ╗hard matting½ (vgl. 5.3.).
-
- Daraufhin wurde der 70-mm-Film eingefⁿhrt, bei dem das einzelne
- Filmbild doppelt so breit war und somit dem Breitwand-Filmbild
- entsprach. Dadurch wurde die verwendbare FilmbildflΣche ungefΣhrt
- vervierfacht, was eine viel bessere QualitΣt mit sich brachte.
-
- Im Lauf der Zeit hat sich dann aber nicht nur das Filmmaterial
- deutlich verbessert, sondern es wurden auch anamorphische Verfahren
- (z. B. Panavision) eingefⁿhrt. Dabei wird wieder normaler 35-mm-Film
- verwendet und der Filmausschnitt in 2,35:1 ⁿber eine Linse auf
- 1,33:1 in der Breite zusammengedrⁿckt. Auf dem Film selbst stimmt
- also das SeitenverhΣltnis nicht, was aber kein Problem ist, weil
- der Film bei der Projektion im Kino ⁿber eine zweite anamorphische
- Linse wieder in die Breite gezogen wird. Somit kann man das volle
- 35-mm-Filmbild ausnutzen und hat trotzdem ein Format von 2,35:1 auf
- der Leinwand.
-
-
- 5.3. Weiche Formate ----------------------------------------------------
-
- Heute jedoch sind nicht alle Breitwand-Kinoformate ╗hart½ (das hei▀t
- die RΣnder oben und unten sind schwarz, weil sich nichts auf dem
- Film bzw. Negativ befindet); manche Formate sind ╗weich½:
-
- .===============================.
- : fⁿrs Fernsehen geschⁿtzt : <- fehlt in einer Matted-Fassung
- +-------------------------------+
- | |
- | |
- | Bild im Kino-Breitwand-Format |
- | (╗abgedecktes½, ╗matted½ |
- | Bild) |
- | |
- | |
- +-------------------------------+
- : fⁿrs Fernsehen geschⁿtzt : <- fehlt in einer Matted-Fassung
- `==============================='
-
- Man kann also nicht allgemein sagen, da▀ ein Film, den man vor sechs
- Monaten im Kino im Format 1,85:1 oder 2,35:1 gesehen hat, fⁿr den
- Videomarkt (im Format) beschnitten wird (mit ╗Pan & Scan½). Video
- und Fernsehen ist heutzutage der gr÷▀ere Markt (wichtiger als das
- Kino), deshalb sind weiche Format mehr und mehr ⁿblich.
-
- Filme in einem weichen Format werden bei 1,33:1 aufgenommen und
- sind dann bei der Kinovorfⁿhrung teilweise abgedeckt (╗matted½).
- Das Verfahren nennt man ╗soft matting½.
-
- WΣhrend dem Drehen des Films wird dann darauf geachtet, da▀ der
- Bereich, der spΣter im Kino abgedeckt wird, trotzdem gezeigt werden
- kann, also keine Kabel, Mikrofone usw. enthΣlt. Allerdings verpa▀t
- man nichts, was fⁿr den Film wichtig wΣre, wenn man den Bereich
- nicht sieht.
-
- Aus Kostengrⁿnden werden aber z. B. Special-Effects nur fⁿr den
- Bereich produziert, der spΣter auch im Kino (also in der abgedeckten
- Fassung) zu sehen ist.
-
-
- 5.3.1. Der Transfer weicher Formate auf den Fernsehschirm --------------
-
- Bei der ▄bertragung auf den Fernsehschirm k÷nnen fⁿr solche Werke drei Verfahren angewendet werden:
-
- a) ╗Open Matte½
-
- Man lΣ▀t die Abdeckung (╗Matte½) weg und erhΣlt ein Bild im Format
- 1,33:1, auf dem man mehr sieht, als im Kino.
-
- Aber selbst wenn sich keine Fehler im abgedeckten Bereich befinden,
- kann das Entfernen der Abdeckung den Eindruck der Bildkomposition
- zerst÷ren. Das ist auch der Grund, warum Filme trotz der Produktion
- in einem weichen Format, auf Video und Laserdisc im abgedeckten
- Kinoformat (c) erscheinen.
-
- Sind im Film computererzeugte Spezialeffekte vorhanden, die nur fⁿr
- den Ausschnitt gerechnet wurden, der im Kino zu sehen ist, mu▀ bei
- einem ╗Open Matte½-Transfer in dem Moment des Spezialeffekte auf
- ╗Pan & Scan½ (b) gewechelt werden.
-
- b) ╗Pan & Scan½
-
- Man nimmt die ╗matted½ (abgedeckte) Fassung des Films her und wendet
- das Pan-&-Scan-Verfahren (wie in 5.2.1. beschrieben) an.
-
- Obwohl das bl÷dsinnig ist (ein Teil des Bilds geht verloren, wo ein
- ╗Open Matte½-Transfer alles zeigen k÷nnte), kommt es immer wieder
- vor, insbesondere dann, wenn Fernsehsender selbst fⁿr die ▄bertragung
- von Film auf ein Video-Medium verantwortlich sind.
-
- c) ╗Widescreen½
-
- Man nimmt die ╗matted½ (abgedeckte) Fassung des Film und ⁿbertrΣgt
- diese im ╗Widescreen½-Verfahren (wie in 5.2.1. beschrieben). Dabei
- bleibt zwar ein Teil des Fernsehschirms ungenutzt (schwarz), dafⁿr
- wird die Bildkomposition, wie sie der Regisseur erdacht hat, erhalten.
-
-
- 5.3.2. Bemerkungen zu weichen Formaten ---------------------------------
-
- Wegen der gro▀en finanziellen Wichtigkeit von Video und Fernsehen
- sind weiche Formate zunehmend auf dem Vormarsch. Fast alle 1,85:1-Filme
- der letzten Jahre sind in einem weichen Format gedreht und zudem
- immer mehr der 2,35:1-Filme. Speziell das Verfahren ╗Super-35½ hat
- sich einen Namen gemacht. Darin sind Filme wie ╗Abyss½, ╗Terminator
- 2½, ╗True Lies½ oder ╗Independence Day½ gedreht. Bei ╗Super-35½
- wird ⁿbrigens nicht gleichmΣ▀ig oben und unten abgedeckt, sondern
- die ╗Matte½ unten ist deutlich gr÷▀er. Sieht man einen Super-35-Film
- in ╗Open Matte½-Fassung, spielt sich das Geschehen fast ausschlie▀lich
- in der obener HΣlfe der Fernsehschirms ab.
-
- Zu 1,85:1-Filmen in einem weichen Format sagt man auch, sie seien
- ╗flat½ gefilmt.
-
- Sieht man sich einen Film in einem weichen Format in einem ╗open
- matte½-Transfer an, kann es passieren, da▀ man in den zusΣtzlichen
- Bereichen (gegenⁿber der Kinofassung) Dinge sieht, die man nicht
- sehen sollte. Das liegt dann daran, da▀ Regisseur und Crew nicht
- aufgepa▀t oder nie an einen ╗open matte½-Transfer gedacht haben.
- So kann man z. B. in ╗Teen Agent½ (aka ╗If Looks could Kill½) oben
- ein Mikrofon inkl. HaltegestΣnge sehen, als erstmals der Lotus
- hereingefahren wird. In ╗Toy Soldiers½ kann man bei gro▀en
- Umarmungsszene am Ende des Films unten den Schatten der Kamera
- sehen.
-
-
- 5.4. Weitere Filmformat-Begriffe ---------------------------------------
-
- * Cropping
- Das Verfahren des ╗Matting½ (Abdecken) wird manchmal auch als
- ╗Cropping½ bezeichnet.
-
- * Anamorphisch
- Der anamorphische Proze▀ ist eine weitestgehend verlustfreie,
- optische Kompression des Bilds (wie schon in 5.2.2. erwΣhnt).
- Dabei wird das Bild horizontal um einen festen Faktor zusammengedrⁿckt,
- wΣhrend sich an der Bildh÷he nichts Σndert. Ein Satz von spziellen
- Linsen (fⁿr Kamera und Projektor) sind fⁿr die Kompression und
- Dekompression n÷tig. Dadurch erreicht man die volle Ausnutzung
- von 35-mm-Film bei einem SeitenverhΣltnis von 2,35:1.
- (Das Verfahren findet inzwischen auch beim Fernsehen Anwendung;
- vgl. ╗PALplus½, ╗16:9-Umschaltung½, ╗DVD½ und ╗anamorphische
- Laserdiscs½.)
-
- * SphΣrisch
- Der sphΣrische Proze▀ ist das Gegenteil des anamorphischen
- Prozesses. Das Bild wird dabei im korrekten SeitenverhΣltnis auf
- den Film belichtet.
-
-
- 5.5. AusgewΣhlte Filmformate -------------------------------------------
-
- a) 35-mm-Formate (sphΣrisch)
-
- Standardformat: 1,33:1 (╗Academy Aperture½)
- abgedeckte Formate: 1,66:1, 1,75:1, 1,85:1, 2,00:1
- Industrieformat: 1,85:1
-
- b) 35-mm-Formate (anamorphisch)
-
- Panavision, CinemaScope, Delrama, Vistarama, Technovision, Todd-AO
- 35, AgaScope (Schweden), Astravision, Cinepanoramic (Frankreich),
- Cinescope (Italien), Daieiscope (Japan), Dyaliscope (Europa),
- GrandScope (Japan), Hi-Fi Scope, J-D-C Scope (Joe Dunton Cameras,
- Ltd.), MegaScope (GB), Nikkatsuscope (Japan), Regalscope (USA),
- Toeiscope (Japan), Tohoscope (Japan), Totalscope (Italien):
-
- VerhΣltnis der anamorphischen Kompression: 2,00:1
- SeitenverhΣltnis bei der Belichtung: 2,66:1
- SeitenverhΣltnis mit Magnetton: 2,55:1
- SeitenverhΣltnis der Kinokopie: 2,35:1
-
- c) 70-mm-Formate
-
- Todd-AO, Superpanorama 70, Sovscope 70, Hi-Fi Stereo 70mm:
-
- SeitenverhΣltnis der Kinokopie: 2,21:1 (ohne Ton)
- SeitenverhΣltnis der Projektion: 2,05:1
-
- Super Panavision 70:
-
- SeitenverhΣltnis (35 mm mit 4-Kanal-Ton): 2,35:1
- SeitenverhΣltnis (70 mm mit 6-Kanal-Ton): 2,05:1
-
-
- 6. Andere Speichermedien fⁿr Film im Heimbereich -----------------------
-
- 6.1. Laserdisc (LD)
-
- 6.1.1. Einfⁿhrung
-
- Schon in den frⁿhen 70ern machten sich Techniker Gedanken darⁿber,
- wie man bewegte Bilder und Ton auf einer LP-Σhnlichen Scheibe
- speichern k÷nnte. Das Ergebnis der Forschungen wurde erstmals 1972
- (!) auf der Funkausstellung in Berlin gezeigt: Die Bildplatte. Eine
- Scheibe der Gr÷▀e einer LP, die von einem Laser abgetastet wurde
- und damit eine Bild- und TonqualitΣt bot, die jenseits terrestrischer
- Fernsehausstrahlung lag.
-
- Die Entwicklung wurde unter verschiedenen Namen vorangetrieben,
- ╗Bildplatte½, ╗Laserdisc½ und ╗LaserVision½ sind nur einige davon.
- 1978 (?) fand dann die offizielle - und ziemlich erfolglose -
- Markteinfⁿhrung statt. Den Hauptgrund fⁿr den geringen Erfolg kann
- man darin sehen, da▀ zeitgleich verschiedene Magnetband-Videosysteme
- auf den Markt kamen, mit denen auch Aufnahmen angefertig werden
- konnten.
-
-
- 6.1.2. Die Technik -----------------------------------------------------
-
- Die Laserdisc sieht aus wie eine gro▀e Musik-CD; wie die Musik-CD
- ist die LD nur einseitig nutzbar, deshalb wurden von Anfang an immer
- zwei LDs zu einer doppelseitigen LD zusammengeklebt.
-
- Bild und Ton sind auf der LD analog (!) gespeichert; daher sind LDs
- wesentlich anfΣllig was Kratzer und andere BeeintrΣchtigungen der
- OberflΣche betrifft. Mit dem Aufkommen der Musik-CD hat man Laserdiscs
- ebenfalls mit digitalem Ton (44,1 kHz, 16 Bit, Stereo) ausgestattet.
- Das Bild ist aber bis heute noch immer analog gespeichert.
-
- Laserdiscs kennen zwei Aufzeichnungsformate:
-
- * CAV (Constant Angular Velocity) und
- * CLV (Constant Linear Velocity).
-
- [Das ist nicht ganz richtig; tatsΣchlich wurde CLV spΣter durch ein
- Format mit dem Kⁿrzel ╗CAA½ ersetzt, jedoch der Name CLV beibehalten.
- (Ich werde bei Gelegenheit einen Absatz ⁿber CAA schreiben und die
- Unterschiede zu CLV erklΣren. Im Moment sind nur ein paar Klammernotizen
- enthalten.)]
-
- CAV ist vom Prinzip her wie die gute alte Schallplatte, d.h. die
- Scheibe dreht sich immer gleich schnell (konstante Winkelgeschwindigkeit);
- setzt man sich gedanklich auf die Leseeinheit (bzw. beim Plattenspieler
- auf den Tonabnehmer) und betrachtet die unter sich vorbeiziehende
- ╗Landschaft½, so fliegt man weiter au▀en deutlich schneller ⁿber
- sie hinweg, als weiter innen. Da Laserdiscs von innen nach au▀en
- gelesen werden, nimmt die Lineargeschwindigkeit also immer mehr zu.
-
- CAV-Laserdiscs drehen sich mit 1800 UpM (NTSC) bzw. 1500 UpM (PAL);
- das entspricht genau 30 bzw. 25 Umdrehungen je Sekunde. Eine
- Umdrehung hΣlt also genau ein Frame (Einzelbild). Jedes Frame ist
- auch genau ein Kreis, wie die einzelnen Tracks einer Diskette oder
- Festplatte; d.h. nach jeder Umdrehung springt der Laser zur nΣchsten
- Spur, um das nΣchste Bild wiedergeben zu k÷nnen. M÷chte man ein
- perfektes Standbild sehen, springt der Laser nicht weiter, sondern
- bleibt auf der aktuellen Spur und zeigt somit immer wieder das
- gleiche Frame (wohlgemerkt mit beiden Halbbildern). Fⁿr Zeitlupe
- bzw. Zeitraffer und auch SuchlΣufe in verschiedenen Geschwindigkeiten
- werden einzelne Spuren mehrmals gezeigt bzw. ⁿbersprungen.
-
- In CAV hΣlt eine Seite einer Laserdisc 30 (NTSC) bzw. 36 (PAL)
- Minuten Film. Nicht sonderlich viel, wenn man bedenkt, da▀ Spielfilme
- eineinhalb oder zwei Stunden dauern. Deshalb gibt es noch den
- CLV-Modus:
-
- CLV-Laserdiscs sind genauso beschrieben wie Musik-CD bzw. CD-ROMs,
- d.h. mit einer Schneckenspur von ganz innen nach ganz au▀en. Die
- einzelnen Frames sind ohne Beachtung des aktuellen Drehwinkels
- nacheinander auf dieser Spur aufgezeichnet - bei konstanter
- Lineargeschwindigkeit. D.h. CLV-LDs mⁿssen sich, wie CDs,
- unterschiedlich schnell drehen, je nach dem, wo sich die Leseeinheit
- gerade befindet. Ganz innen braucht ein Frame ziemlich genau eine
- Umdrehung, ganz au▀en passen bis zu drei Frames auf eine Umdrehung,
- d.h. CLV-LDs drehen sich mit 1800 bis 600 (NTSC) bzw. 1500 bis 500
- (PAL) Umdrehungen pro Minute.
-
- Aufgrund dieses Aufzeichnungsverfahrens ist es bei CLV-LDs unm÷glich,
- Standbilder, Zeitlupe, Zeitraffer oder einen perfekten Suchlauf zu
- bieten. Dafⁿr hΣlt eine CLV-Laserdisc 60 (NTSC) bzw. 72 (PAL) Minuten
- Film je Seite. [TatsΣchlich sind fast alle neueren ╗CLV½-Laserdiscs
- im Format CAA gepre▀t. CAA-LDs halten in PAL nur ca. 64 Minuten.]
-
- SelbstverstΣndlich mⁿssen Vorder- und Rⁿckseite einer LD nicht im
- gleichen Format sein, da es sich sowieso nur um zwei zusammengeklebte
- einseitige LDs handelt.
-
- Heutige Laserdisc-Player zeigen bei CLV-LDs ⁿblicherweise die
- abgelaufene Zeit an, wΣhrend sie bei CAV-Schreiben die einzelnen
- Frames/Spuren im Display zΣhlen.
-
-
- 6.1.3. Der Ton auf der Laserdisc ---------------------------------------
-
- Wie schon in 6.1.1. angedeutet, wurde der Ton auf der Laserdisc
- zunΣchst analog abgelegt (1972 wagte es noch niemand, an digitalen
- Ton zu denken). Erst ca. 10 Jahre spΣter, mit der Markteinfⁿhrung
- der Musik-CD, hat man die Laserdisc um zwei digitale Tonspuren
- (44,1 kHz, 16 Bit, Stereo) erweitert (NTSC) bzw. die analogen
- Tonspuren dadurch ersetzt (PAL). D.h. auf heutigen PAL-Laserdiscs
- ist ausschlie▀lich Digitalton vorhanden, wΣhrend NTSC-LDs beides,
- also insgesamt vier TonkanΣle bieten.
-
- Der qualitative Unterschied zwischen analogem und digitalem Ton ist
- h÷rbar, aber nicht so gro▀, wie man vielleicht erwarten wⁿrde. Der
- Analogton ist noch immer um Klassen besser, als z. B. die klassische
- Kompaktkassette, nicht zuletzt deshalb, weil noch lange vor dem
- Digitalton ein gutes Rauschunterdrⁿckungsverfahren namens ╗CX½ zum
- Einsatz kam. Das CX-Verfahren ist heute in fast jedem Player eingebaut
- und in der Zeit zwischen CX-Einfⁿhrung und der Einfⁿhrung des
- digitalen Tons haben fast alle LDs dieses Verfahren auch benutzt.
-
- Die neuen digitalen Soundsysteme (Dolby Digital, siehe 7.2.1., und
- dts, siehe 7.2.2.) haben zu einer weiteren, aber kompatiblen
- Verbesserung der Laserdisc (NTSC) gefⁿhrt. So gibt es seit 1994
- mehr und mehr Laserdiscs (NTSC) mit Dolby-Digital-Ton; dafⁿr mu▀te
- die LD nur den rechten Analogtonkanal lassen, was die LDs weiterhin
- kompatibel zu Σlteren Playern macht. Sie verfⁿgen dann ⁿber digitalen
- Stereoton (Dolby Surround), analogen Monoton und eben Dolby Digital
- (sechs KanΣle).
-
- Seit Ende 1995 sind auch einige NTSC-Laserdiscs mit dts-Ton zu
- haben. Der dts-Ton ersetzt allerdings vollstΣndig den konventionellen
- Digitalton, so da▀ im Sinne der KompatibilitΣt nur der analoge
- Stereoton verbleibt. Deshalb sind bisher alle dts-Titel auch als
- normale LD bzw. mit Dolby-Digital-Ton erschienen.
-
- 6-Kanal-Ton im dts-Format bietet gegenⁿber Dolby Digital den Vorteil,
- da▀ jeder Player mit digitalem Audioausgang dts-fΣhig ist, wΣhrend
- fⁿr Dolby Digital der Player mit einer einfachen Schaltung und einem
- neuen Ausgang nachgerⁿstet werden mu▀.
-
-
- 6.1.4. Interaktive Elemente der Laserdisc ------------------------------
-
- Mit der Vorstellung der Bildplatte sprach man immer von einem
- interaktiven Medium. Aus heutiger Sicht mag das etwas lΣcherlich
- wirken, aber trotzdem sollen hier kurz ein paar ╗Features½ der
- Laserdisc vorgestellt werden.
-
- * Kapitel
- Wie es heute jeder von Musik-CDs kennt, k÷nnen Laserdiscs in
- Kapitel eingeteilt werden. Diese k÷nnen dann am GerΣt oder auf
- der Fernbedienung direkt angewΣhlt werden.
-
- * Stoppstellen
- Auf Laserdiscs im CAV-Format k÷nnen Stoppstellen gesetzt werden,
- an denen der Player in den Standbildmodus geht. Dieses Features
- kombiniert mit dem Kapiteln ergibt die interaktiven M÷glichkeiten
- der Laserdisc. So k÷nnen Lehrlaserdiscs so gestaltet sein, da▀
- zunΣchst ein Filmbeitrag ablΣuft (Wiedergabemodus), dann eine
- Stoppstelle kommt (Standbildmodus), wobei auf dem Standbild eine
- Frage gestellt wird, die der Zuschauer nach dem ╗Multi Choice½-
- Prinzip beantworten mu▀, indem er auf der Fernbedienung die
- entsprechende Nummer eingibt. Die Nummer ist dann nichts anderes,
- als das Kapitel mit der entsprechenden Fortsetzung. Viele werden
- auch noch den 1983 erschienenen Spielautomaten ╗Dragon's Lair½
- kennen, bei dem der Spieler einen Zeichentrickfilm interaktiv
- steuern konnte - dieses Spiel basierte schlicht auf einer
- CAV-Laserdisc und einem Joystick als Fernbedienungsersatz.
-
- * Untertitel
- Untertitel sind fⁿr Laserdiscs das kleinste Problem. Auf NTSC-Scheiben
- sind sie ⁿblicherweise im Close-Caption-Format (CC), das auch auf
- NTSC-VHS-Kassetten Verwendung findet. Mit diesem Format k÷nnen
- zwei SΣtze Untertitel angeboten werden. (Das CC-Verfahren soll
- jetzt auch auf PAL-LDs eingesetzt werden.) Auf PAL-Laserdiscs
- k÷nnen fast beliebig viele Untertitel nach dem Teletext-Verfahren
- (oder besser bekannt als ╗Videotext½) untergebracht werden.
- Theoretisch k÷nnten PAL-LDs sogar ein komplettes Teletext-Programm
- halten - aber mir ist keine entsprechende Laserdisc bekannt.
- Beide Verfahren erfordern aber den passenden Decoder im FernsehgerΣt
- oder anderweitig extern - die Decoder sind also nicht in den
- Playern eingebaut.
-
- * Multi-Audio
- Insbesondere auf NTSC-Laserdisc ist es wegen der reichlich
- vorhandenen Tonspuren ⁿblich, speziell sogenannte ╗Special Editions½
- mit verschiedenen Audiotracks auszustatten. So bieten viele Filme
- den Stereo-Ton auf den beiden digitalen Spuren, wΣhrend der
- Regisseur oder der Produzent die gerade laufenden Szenen auf einem
- der Analogspuren kommentiert. Im Bereich von ╗Making-Ofs½ findet
- man dann auch mal Interviews, Vorversionen der Filmmusik oder
- Filmausschnitte ohne Sprache, ohne Musik oder ohne Effekte.
- Natⁿrlich sich auch mehrere Sprachen denkbar, aber solche LDs
- sind wirklich selten (ich kenne nur eine LD von ╗Das Boot½ mit
- dt. Dialogen auf den beiden Digitalspuren und englischer
- Synchronisation auf den analogen KanΣlen, sowie eine PAL-LD von
- ╗Stand By Me½ mit englischem Original und deutscher Synchronisation,
- natⁿrlich beides nur in Mono, was aber nicht weiter st÷rt, da der
- Film sowieso nur in Mono gedreht wurde).
-
-
- 6.1.5. Ausstattungsmerkmale moderner Laserdisc-Player ------------------
-
- Nicht nur im Bereich der Laserdiscs selbst hat sich viel getan (die
- QualitΣt heutiger Scheiben hat keine ─hnlichkeit mehr zu den
- dⁿrftigen Masterings von 1980), auch die Player sind moderner
- geworden. So verfⁿgen die besseren Player heute alle ⁿber einen
- mehrsprachigen On-Screen-Dialog, Umschaltung zwischen analogem und
- digitalem Ton (bei NTSC-LDs), Umschaltung zwischen linkem und
- rechtem Kanal bzw. Stereo usw.
-
- Schon frⁿhzeitig wurde eine Wendemechanik erfunden, damit Laserdiscs
- nicht umgedreht werden mⁿssen, um die zweite Seite zu sehen. Statt
- dessen fΣhrt die Lasereinheit um die LD herum. In neuen Playern
- dauert dieser Seitenwechsel weniger als 15 Sekunden. (Falls jetzt
- jemand fragt, warum man nicht zwei Lasereinheiten, eine fⁿr unten
- und eine fⁿr oben, einbaut, dem sei kurz erklΣrt, da▀ nicht das
- Herumfahren der Lasereinheit so lange dauert, sondern die Tatsache,
- da▀ die LD selbst gebremst und in die andere Richtung beschleunigt
- werden mu▀ - bis zum Erreichen der n÷tigen 1800 UpM dauert es eben
- seine Zeit, denn eine LD ist nicht so ein Leichtgewicht, wie z. B.
- eine CD-ROM.)
-
- Zur weiteren Verbesserung der BildqualitΣt haben heute praktisch
- alle LD-Player einen TBC (Time Base Corrector) eingebaut, der
- jegliche Gleichlaufschrankungen ausgleicht.
-
- Die High-End-Modelle der meisten Hersteller bieten heute ein
- sogenanntes ╗Digital Field Memory½. Dabei handelt es sich um einen
- digitalen Zwischenspeicher, mit dessen Hilfe auch auf CLV-Scheiben
- (siehe 6.1.2.) ein Standbild und st÷rungsfreie SuchlΣufe in
- verschiedenen Geschwindigkeiten m÷glich sind.
-
- Manche billigen PAL- oder PAL&NTSC-Player k÷nnen keine PAL-LDs mit
- analogem Ton wiedergeben - man sieht nur einen Stummfilm, wenn man
- eine entsprechende (alte) LD einlegt.
-
-
- 6.1.6. Sonstiges -------------------------------------------------------
-
- * Der Transfer von Film auf ein NTSC-Medium findet mit dem
- ╗3:2-Pulldown½-Verfahren statt (siehe 2.2.). Bei einer NTSC-Laserdisc
- ist das nicht anders. Ist die LD im Format CAV (mit Standbild),
- k÷nnte es nun zu dem Problem kommen, da▀ ein Standbild aus zwei
- Halbbildern besteht, die verschiedenen Filmbildern entstammen.
- Um das m÷gliche Flimmern zu verhindern, sind diese Spuren (=
- Einzelbilder) der CAV-LD gekennzeichnet und werden weder als
- Standbild angezeigt, noch im Frame-ZΣhler des Players mitgezΣhlt.
-
-
- 6.2. Digital Versatile Disc (DVD) --------------------------------------
-
- Von Kai Rode <kai_rode@kender.wupper.de>
-
- 6.2.1. Einfⁿhrung ------------------------------------------------------
-
- DVD ist ein neues - Markteinfⁿhrung Ende 1996 - Speichermedium fⁿr
- Bild- und Tondaten, das langfristig die Nachfolge sowohl der
- altbekannten Musik-CD, als auch der Laserdisc antreten soll. Im
- wesentlichen ist die DVD - Digital Versatile Disc oder auch Digital
- Video Disc - eine schnellere Variante der CDámit h÷herer KapazitΣt,
- und wie die CD besteht die DVD aus einer 12 cm durchmessenden, 1,2
- mm dicken Polycarbonatscheibe mit aufgedampften Reflexionsschichten.
-
- Im Gegensatz zur CD kann die DVD sowohl doppelseitig sein, als auch
- auf jeder Seite zwei Datenschichten haben, so da▀ die KapazitΣt
- zwischen 4,7 (dezimalen) Gigabyte (= 4,38 binΣre GByte) fⁿr eine
- einseitige, einlagige, und 17 Gigabyte (15,9 GByte binΣr) fⁿr eine
- zweiseitige, zweilagige DVD variiert. Das entspricht einer Laufzeit
- von ⁿber 2 bis zu 8 Stunden, wobei der Hersteller die Wahl hat,
- zugunsten einer besseren QualitΣt die Laufzeit zu verkⁿrzen und
- umgekehrt.
-
- Dabei wird man bei den DVD-Playern der ersten Generation die DVD
- von Hand wenden mⁿssen, wΣhrend spΣter ein automatischer Wendemechanismus
- bei Playern der gehobenen Klasse vorhanden sein wird. Eine Mischung
- aus DVD und CD, bei der eine Seite im DVD-Format und die andere
- Seite im CD-Format ist, ist ebenfalls m÷glich.
-
- Zum Vergleich: die KapazitΣt einer CD betrΣgt nur etwa 0,65 GByte.
-
- Die DVD wurde primΣr zur qualitativ hochwertigen Aufzeichnung von
- Videodaten geschaffen, nachdem der Versuch, die VideoCD als
- Consumermedium zu etablieren, an QualitΣtsmΣngeln gescheitert war:
- die QualitΣt war nicht wesentlich besser als die von VHS-Video,
- dafⁿr fehlte die Aufzeichnungsm÷glichkeit. Aufzeichnen kann auch
- die DVD (noch, siehe 6.2.3.) nicht, dafⁿr ⁿbersteigt die theoretisch
- m÷gliche QualitΣt die der Laserdisc und selbst des PALPlus-Systems
- (siehe 1.2.3.) um einiges, und auch die TonqualitΣt kann um einiges
- besser sein, als die von TV-▄bertragungen.
-
-
- 6.2.2. DVD-ROM ---------------------------------------------------------
-
- Die DVD-ROM ist die primΣr fⁿr den Personalcomputereinsatz gedachte
- Variante der DVD, die mit einem Filesystem aufwarten kann und pro
- Seite knapp 8 GB Daten speichern kann, genug selbst fⁿr aufwendige
- Multimediaapplikationen, die zur Zeit noch auf mehreren CDs verteilt
- werden mⁿssen. Die technischen Parameter sind identisch und
- DVD-ROM-Laufwerke k÷nnen die DVD lesen.
-
- Fⁿr die Echtzeitwiedergabe von DVD-Filmen sind jedoch heutige
- Personalcomputer noch zu langsam: nach dem derzeitigen (MΣrz 1997)
- Stand wird man z. B. einen PentiumMMX mit 300 MHz ben÷tigen um eine
- DVD ohne Zusatzhardware in voller QualitΣt abspielen k÷nnen. Einzig
- Workstations mit einem 450-MHz-Alpha-Prozessor sind derzeit schnell
- genug hierfⁿr.
-
- Dies gilt selbstverstΣndlich nicht fⁿr den Einsatz der DVD-ROM als
- Datenspeicher. DVD-ROM-Laufwerke sind bereits erhΣltlich, ihr Preis
- liegt derzeit (MΣrz 1997) bei etwa DM <to do>.
-
- DVD-ROM-Laufweke k÷nnen auch CD-ROMs lesen, jedoch keine CD-Rs
- (einmal beschreibbare CDs), da das rote Laserlicht, mit dem das
- Laufwerk die DatentrΣger abtastet, von den auf das Infrarotlicht
- der CD-ROM-Laufwerke ausgelegten Farbstoffen der CD-Rs absorbiert
- wird. Daher wird es vorerst auch keine PhotoCD-kompatiblen DVD-Laufwerke
- geben, denn die PhotoCD basiert ebenfalls auf CD-R-Technologie.
- Entsprechende DVD-kompatible CD-R-Rohlinge sind jedoch in der
- Entwicklung.
-
-
- 6.2.3. DVD-R, DVD-RAM --------------------------------------------------
-
- DVD-R ist die einmal, DVD-RAM die mehrfach beschreibbare Variante
- der DVD. Der DVD-R-Standard ist kurz vor der Verabschiedung; ⁿber
- den DVD-RAM-Standard gibt es derzeit noch heftige Diskussionen. Die
- KapazitΣt liegt hier nur zwischen 2,6 und 4 GByte, und die Preise
- bei Markteinfⁿhrung werden astronomisch sein: schΣtzungsweise etwa
- DM 17.000 mit Medienpreisen um DM 70.
-
- Beide Formate werden von normalen DVD-Laufwerken gelesen werden
- k÷nnen; bei der DVD-RAM k÷nnte es jedoch zum KompatibilitΣtsproblemen
- mit der ersten Playergeneration kommen, falls der Vorschlag fⁿr ein
- Fehlermanagement verabschiedet wird, auf das die ersten Player nicht
- vorbereitet sind.
-
- Fⁿr den Einsatz als Video-Aufzeichnungsmedium zu Hause wird keines
- der Formate vorerst geeignet sein: die Echtzeitkompression von
- Videodaten auf die mit DVD m÷glichen Datenraten erfordert noch
- Hardware im Wert von einigen hunderttausend DM. Ersatzweise bietet
- sich ein DVC-Recorder (Digital Video Cassette) an, der mit einem
- Magnetband arbeitet und so die h÷here Geschwindigkeit fⁿr einfachere
- Kompressionsalgorithmen, die mit billiger Hardware m÷glich sind,
- erreicht. Komfort und Datensicherheit lassen dort aber zu wⁿnschen
- ⁿbrig.
-
-
- 6.2.4. Datenformate der DVD --------------------------------------------
-
- Eine DVD enthΣlt neben den Bilddaten und qualitativ hochwertigem
- Digitalton in maximal 8 KanΣlen und 8 Sprachen bis zu 32 verschiedene
- Untertitelungsm÷glichkeiten, Titel fⁿr die Disc und einzelne Kapitel
- (siehe Laserdisc) sowie die M÷glichkeit, verschiedene Fassungen
- eines Films auf einer einzigen DVD unterzubringen: ist der Player
- auf ╗FSK16½ geschaltet, so k÷nnen gewalttΣtige Szenen automatisch
- ⁿbersprungen oder durch entschΣrfte ersetzt werden, ebenso kann
- interaktiv zwischen verschiedenen Kameraperspektiven und/oder
- HandlungsstrΣngen gewΣhlt werden. Ob diese M÷glichkeiten auch von
- den Herstellern genutzt werden, bleibt abzuwarten.
-
-
- 6.2.4.1. Videoformate --------------------------------------------------
-
- Die Videodaten sind im MPEG2-Format oder bei einigen LowCost-Titeln,
- bei denen der Hersteller die Neukompression sparen wollte, auch im
- MPEG1-Format der VideoCD gespeichert. Im Folgenden soll auf die
- wenigen MPEG1-Titel nicht eingegangen werden, da diese nur eine
- Anfangserscheinung darstellen, und bald vom Markt verschwunden sein
- werden.
-
- Die Videodaten k÷nnen in verschiedenen Aufl÷sungen gespeichert sein:
-
- Aufl÷sung horiz. 720 720 720
- Aufl÷sung vert. 480 576 576 od. 480
- Bildfrequenz 29,97 25 24
- Bildaufbau interlaced interlaced progressive
- Bildquelle NTSC PAL Kinofilm
-
- Sofern die Daten im ╗Kinofilm½-Format abgespeichert sind, werden
- sie vom PAL-Player etwa 4% schneller abgespielt um auf die normgerechten
- 25 Bilder/Sekunde zu kommen. NTSC-Player verwenden das sog.
- ╗3-2-Pulldown½ (siehe 2.2.) um auf 30 Bilder/Sekunde zu gelangen.
-
- Die Videodaten k÷nnen entweder im 4:3-Format von PAL und NTSC (siehe
- 1.2.1. und 1.2.2.) vorliegen oder im z. B. von PalPlus verwendeten
- 16:9-Format (siehe 1.2.3.). Der Player sorgt nach Einstellung auf
- den verwendeten Fernsehertyp automatisch dafⁿr, da▀ die Bilder in
- einem geeigneten Format ausgegeben werden:
-
- 4:3-Film 16:9-Film
-
- 4:3-Fernseher normal letterboxed od.
- Pan&Scan (wΣhlbar)
- 16:9-Fernseher
- 4:3-Fernseher mit Umschaltm÷glichkeit normal anamorph
-
- Dabei kann der Hersteller der DVD unglⁿcklicherweise Ausgabeformate
- einzeln sperren, so da▀ es auch bei DVDs spezielle ╗Widescreen-Editions½
- geben kann.
-
- Die Datenrate als wesentlicher QualitΣtsma▀stab kann bis zu 9,8
- MBit/s betragen, kann aber im Verlauf eines Filmes variieren, so
- da▀ bei unkritischen Sequenzen Platz gespart wird, der dann zur
- Verfⁿgung steht, wenn's ╗zur Sache geht½. Die typischen Artefakte
- digital komprimierter Videos k÷nnen so gr÷▀tenteils vermieden werden.
- Zum Vergleich: die VideoCD benutzt feste 1,856 MBit/s, der private,
- digitale Fernsehsender df1 zwischen 3 MBit/s (schwarzwei▀e Oldies)
- und 6,8 MBit/s (Sportⁿbertragungen auf DSF plus).
-
-
- 6.2.4.2. Audioformate --------------------------------------------------
-
- Es sind im wesentlichen drei Audioformate (siehe 7.) vorgesehen,
- von denen eines oder mehrere in mehreren Spachen vorhanden sein
- k÷nnen:
-
- * LPCM (Linear Pulse Code Modulation, das Format der Musik-CD) mit
- 48 kHz (DAT-QualitΣt) oder 96 kHz und 16, 20 oder 24 Bit. Der
- Player mu▀ alle Formate lesen k÷nnen, darf die Ausgabe aber auf
- 48/16 beschrΣnken.
- * Dolby Digital, auch bekannt als ╗AC-3½. Dieses Audioformat oder LPCM
- mu▀ auf allen NTSC-DVDs vorhanden sein. Siehe auch
- http://www.atsc.org/document.html
- * MPEG-2; dieses Format oder LPCM mu▀ auf allen PAL-DVDs vorhanden sein.
-
- Optional sind:
-
- * DTS (Digital Theater Sound)
- * SDDS (Sony Dynamic Digital Sound)
-
- Dabei sind verschiedene M÷glichkeiten fⁿr die Kanalanzahl vorgesehen:
-
- LPCM Dolby Digital MPEG-2
- Mono ja ja ja
- Stereo ja ja ja
- Zweikanal (Dual Mono) ja ja ja
- 3-Stereo (Links, Mitte, Rechts) nein ja nein
- Phantom (Links, Rechts, Surround) nein ja nein
- ╗Dolby Surround½ (Links, Mitte, Rechts,
- Surround) nein ja nein
- 2/2 (Links, Rechts,
- Surround Links, Surround Rechts) nein ja nein
- 3/2 (Links, Mitte, Rechts,
- Surround Links, Surround Rechts) ja ja ja
- 5/2 (Links, Halblinks, Mitte,
- Halbrechts, Rechts, Surround ja ja ja
- links, Surround Rechts)
- Karaoke (Links,áRechts, Melodie,
- Vocal 1+2) ja ja ja
-
- Dabei bieten Dolby Digital und MPEG-2 zusΣtzlich die M÷glichkeit
- eines zusΣtzlichen Subwoofer-Kanals.
-
- Jeder DVD-Player hat zumindest einen Stereo-Ausgang, ⁿber den der
- Ton im bekannten Dolby-Surround-Format ausgegeben wird, dazu werden
- gegebenenfalls einige der KanΣle auf der DVD zusammengemischt.
- Bessere Player haben zusΣtzlich entweder einen digitalen Decoderausgang
- oder direkt einen integrierten mehrkanaligen AC-3- oder MPEG-Decoder.
-
- Es ist wahrscheinlich, da▀ auch fast alle PAL-DVDs AC-3-Ton haben
- werden, da dieses Format die gr÷▀te Unterstⁿtzung der Filmindustrie
- genie▀t.
-
-
- 6.2.5. Schutzmechanismen -----------------------------------------------
-
- 6.2.5.1. Kopierschutz
-
- Digitale Kopien werden bei der DVD mit einem System Σhnlich dem
- SCMS (Serial Copy Management System) im Audio-Bereich eingeschrΣnkt.
- Der Produzent der DVD kann bestimmen, ob die DVD keinmal, einmal
- oder unbegrenzt oft digital kopierbar sein soll. Dieses System
- findet auch bei Analogⁿberspielungen auf Digitalrecorder (DVC)
- Anwendung!
-
- Analogkopien werden mit einer Variante des von VHS-Leih- und
- Kaufvideos bekannten Macrovision komplett verhindert - sofern die
- DVD den in jedem Player eingebauten Macrovision-Generator aktiviert,
- wofⁿr der Hersteller Lizenzgebⁿhren zahlen mu▀. Dabei gibt es
- verschiedene Stufen, wobei die komplizierteren auch teurer fⁿr den
- Hersteller werden.
-
- Die einfachste Stufe ist die bereits von VHS bekannte: die AGC
- (Automatic Gain Control) des Videorecorders wird durch
- Helligkeitsschwankungen der Referenzme▀stelle in der Austastlⁿcke
- durcheinandergebracht. Ergebnis sind starke Helligkeitsschwankungen
- in der Kopie. Gegen diesen Kopierschutz helfen ⁿbliche Kopierschutzkiller.
-
- Die zweite Stufe schaltet noch das ╗Colorstriping½ hinzu. Hierbei
- wird das Farbburstsignal schnell moduliert, was bei der Kopie starke
- Farbfehler hervorruft - leider auch bei vielen 100-Hz-Fernsehern.
- Aus technischen Grⁿnden ist dieser Kopierschutz auf den
- KomponentenausgΣngen besserer Player nicht vorhanden.
-
- ZusΣtzlich k÷nnen die gesamten Daten der DVD verschlⁿsselt sein,
- um ein Auslesen mit DVD-ROM-Laufwerken zu verhindern. Dazu tauschen
- das Laufwerk und die Decoderkarte/Decodersoftware Schlⁿssel miteinander
- aus, so da▀ nur zertifizierte Hardware oder Software Zugriff auf
- die Daten hat, nicht jedoch irgendwelche Kopierprogramme.
-
-
- 6.2.5.2. LΣnderkennung -------------------------------------------------
-
- Um zu verhindern, da▀ beispielsweise US-DVDs nach Europa importiert
- werden, bevor der Film in Europa in den Kinos lief, kann der
- Hersteller jeder DVD einen LΣndercode mitgeben, so da▀ die DVDánur
- auf Playern, die in den entsprechenden LΣndern gekauft wurden,
- abgespielt werden k÷nnen. Wer also US-Filme importieren will, der
- mu▀ auch seinenáDVD-Player aus den USA importieren. Ein Trost:
- England geh÷rt zur selben LΣnderzone wie Deutschland, so da▀ man
- auch so an Filme in der Originalsprache gelangen kann, falls die
- Hersteller nicht ohnehin DVDs mit Synchronisation und O-Ton versehen,
- was problemlos m÷glich ist (siehe 6.2.4.2.).
-
- Die LΣnderzonen sind:
-
- 1. Nordamerika
- 2. Japan, Europa, Mittlerer Osten, Sⁿdafrika
- 3. Sⁿdostasien, Hongkong
- 4. Australien, Neuseeland, Mittel- und Sⁿdamerika
- 5. Nordwestasien, Nordafrika
- 6. China
-
- ─ltere Filme, die bereits weltweit aufgefⁿhrt wurden, werden eine
- LΣndercodefreigabe fⁿr alle Zonen erhalten.
-
-
- 6.2.6. QualitΣtsvergleich zwischen DVD und anderen Medien --------------
-
- In Vorbereitung, da z. Zt. noch zu wenige Vergleichsm÷glichkeiten
- vorhanden. Die QualitΣt der ersten Titel kann keinen Ma▀stab
- darstellen, da diese gr÷▀tenteils in gro▀er Eile ohne Rⁿcksicht auf
- QualitΣtsoptimierungen gemastert wurden.
-
-
- 6.2.7. Sonstiges -------------------------------------------------------
-
- Weitere Informationen findet man im DVD-FAQ, erhΣltlich unter der
- URL http://www.videodiscovery.com/vdyweb/dvd/dvdfaq.html
-
-
- 7. Soundsysteme --------------------------------------------------------
-
- Seit der Einfⁿhrung des Tonfilms haben die Soundsysteme einen weiten
- Weg zurⁿckgelegt. Zuerst kommt eine kleine Evolutionsgeschichte,
- dann folgen ein paar Worte zu den ausgestorbenen Soundsystem und
- dann wird klargestellt, was es sich mit ╗THX½ auf sich hat.
-
-
- 7.1. Analoge Soundsysteme ----------------------------------------------
-
- 7.1.1. Mono
-
- Ein analoger Tonkanal.
-
-
- 7.1.2. Stereo ----------------------------------------------------------
-
- Zwei analoge KanΣle fⁿr links und rechts.
-
-
- 7.1.3. Dolby Stereo / Dolby Surround -----------------------------------
-
- Ein Verfahren der Firma Dolby. Was im Kino ╗Dolby Stereo½ hei▀t,
- wird im Heimbereich ╗Dolby Surround½ genannt.
-
- Erster Film: ╗A Star Is Born½ (1976)
-
- Vier KanΣle fⁿr links, Mitte, rechts und hinten; die vier KanΣle
- werden mit einem Matrix-Verfahren auf zwei KanΣle reduziert; Lichtton
- auf Film. Verbreitung im Heimbereich auf Laserdisc, Video, Fernsehen
- usw.
-
- Um im Heimbereich auch den Mittenkanal decodieren zu k÷nnen, ben÷tigt
- man einen ╗Dolby Surround Pro Logic½-Decoder.
-
-
- 7.1.4. Dolby Stereo 70mm 6-Track ---------------------------------------
-
- Erster Film: ╗Apocalypse Now½ (1979)
-
- KanΣle fⁿr links, halblinks, Mitte, halbrechts, rechts und hinten
- bzw. spΣter auch links, Mitte, rechts, hinten links, hinten rechts
- und Subwoofer; Magnetton mit sechs Spuren auf 70-mm-Film. Keine
- Verbreitung im Heimbereich.
-
-
- 7.1.5. Dolby Stereo Spectral Recording (SR) -----------------------------
-
- Erster Film: ╗Die Reise Ins Ich½ (1988)
-
- Wie Dolby Stereo, aber mit besserer Rauschunterdrⁿckung und mehr
- Dynamik.
-
- ╗SR½, wie der Kinobetreiber sagt, ist heute der Standard fⁿr den
- Analogton von Filmen. Fast alle neueren Filme sind aber mit einem
- besseren, digitalen Ton ausgestattet, siehe dazu 7.2.
-
-
- 7.1.6. Sonstige analoge Soundsysteme -----------------------------------
-
- Sie hei▀en ╗Ultra Stereo½, ╗dts Stereo½ usw. Alles sind Matrix-
- Soundsysteme, die kompatibel zu Dolby Stereo sind. Teilweise bieten
- sie bessere QualitΣt als Dolby Stereo.
-
-
- 7.2. Digitale Soundsysteme ---------------------------------------------
-
- 7.2.1. Dolby Digital (DD)
-
- Erster Film: ╗Batmans Rⁿckkehr½ (1992)
-
- Sechs KanΣle fⁿr links, Mitte, rechts, hinten links, hinten rechts
- und Subwoofer; digital datenreduziert mit AC-3, auf Film auf einer
- Seite zwischen den Perforationsl÷chern; zum Digitalton existiert
- auf dem Film weiterhin ein analoger ╗SR½-Ton (siehe 7.1.5.), auf
- den im Falle des Ausfalls des digitalen Tons sofort zurⁿckgeschaltet
- wird. Solch einen Filmstreifen nennt der Kinobetreiber deshalb ╗SR-D½.
-
- Verbreitung im Heimbereich auf NTSC-Laserdisc inzwischen Standard,
- wird auf DVD (NTSC) verwendet werden.
-
- Alle KanΣle haben eine Aufl÷sung von 20 Bit. Die fⁿnf HauptkanΣle
- bieten einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz, der Subwoofer-Kanal
- 20 bis 120 Hz. Die Dynamik liegt bei ⁿber 90 dB.
-
-
- 7.2.2. Digital Theater Sound (dts) -------------------------------------
-
- dts steht fⁿr ╗Digital Theater Sound½. Mit ╗dts½ ist grundsΣtzlich
- ╗dts Digital½ gemeint und nicht das analoge ╗dts Stereo½ (siehe
- 7.1.6.).
-
- Erster Film: ╗Jurassic Park½ (1993)
-
- Sechs KanΣle fⁿr links, Mitte, rechts, hinten links, hinten rechts
- und Subwoofer; digital datenreduziert mit CAC, ist nicht auf dem
- Film, sondern kommt von zwei CD-ROMs, die zusammen 200 Min. Ton
- halten k÷nnen. Die ersten dts-Decoder verfⁿgten ⁿber zwei
- CD-ROM-Laufwerke, neuere sogar ⁿber drei, was die max. GesamtlΣnge
- auf 300 Min. erweitert. Um den Ton von CD-ROM mit dem Film zu
- synchronisieren, ist der Film neben dem analogen Lichtton mit einem
- optischen dts-Timecode ausgestattet.
-
- Zum Timecode existiert auf dem Film weiterhin analoger Lichtton
- (meist im ╗dts-Stereo½-Format, also ╗SR½-kompatibel). FΣllt der
- dts-Ton aus, weil lΣngere Zeit der Timecode nicht gelesen werden
- konnte, wird automatisch auf den analogen Ton zurⁿckgeschaltet.
-
- Verbreitung im Heimbereich auf NTSC-Laserdisc hat gerade begonnen,
- ca. 20 Titel sind verfⁿgbar. Verwendung auf DVD m÷glich.
-
- Alle KanΣle haben eine Aufl÷sung von 20 Bit. Die fⁿnf HauptkanΣle
- bieten einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz, der Subwoofer-Kanal
- 20 bis 80 Hz. Die Dynamik liegt bei 96 dB.
-
- Hinter dts steht (angeblich) die Firma Panasonic. Die Filmfirma
- ╗Universal½ und die Produktionsfirma von Steven Spielberg (╗Amblin½)
- setzen zur Zeit voll auf dts.
-
- Faste alle neuen Filme liegen heute in Dolby Digital und dts Digital
- vor. Ein Transfer der Sounddaten vom einen ins andere System klappt
- problemlos.
-
-
- 7.2.3. Sony Dynamic Digital Sound (SDDS) -------------------------------
-
- Erste Filme: ╗Last Action Hero½ (1993)
- ╗In The Line Of Fire½ (1993)
- ╗Philadelphia½ (1993)
- ╗The Remains of the Day½ (1993)
-
- Acht KanΣle fⁿr links, halblinks, Mitte, halbrechts, rechts, hinten
- links, hinten rechts und Subwoofer; digital datenreduziert mit
- ATRAC, auf Film auf beiden Seiten au▀erhalb der Perforationsl÷cher;
- nur wenige Kinos sind mit SDDS ausgestattet (und viele mit
- SDDS-Ausstattung nutzen die beiden zusΣtzlichen KanΣle gegenⁿber
- Dolby Digital und dts nicht, weil die n÷tigen Lautsprecher nicht
- vorhanden sind); eine Verbreitung im Heimbereich ist nicht geplant.
-
- Wie bei Dolby Digital und dts ist weiterhin analoger Lichtton
- vorhanden, auf den zurⁿckgeschaltet wird, wenn der SDDS-Ton einmal
- ausfΣllt. SDDS hat weiterhin den Nachteil, da▀ die
- Filmkopiergeschwindigkeit sehr niedrig (<24 Bilder pro Sekunde)
- sein mu▀, damit der SDDS-Ton spΣter zuverlΣssig abgetastet werden
- kann.
-
- Alle KanΣle haben eine Aufl÷sung von 16 Bit. Die sieben HauptkanΣle
- bieten einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz. Die Dynamik liegt
- bei ⁿber 90 dB.
-
- SDDS ist eine Entwicklung aus dem Hause Sony. Damit ist auch klar,
- da▀ die Filmfirma Columbia/Tristar voll auf SDDS setzt, schlie▀lich
- geh÷rt diese Sony. Da nur wenige Kinos mit SDDS-Anlagen ausgestattet
- sind, erscheinen aber alle neuen Filme auch in mindestens einem
- anderen Digitalformat.
-
- Rein technisch gesehen, k÷nnen alle drei digitalen Soundsysteme und
- analoger ╗SR½-Lichtton auf einem 35-mm-Film angebracht sein.
-
-
- 7.3. Nicht mehr verwendete Soundsysteme --------------------------------
-
- 7.3.1. Sensurround
-
- Bei Sensurround handelt es sich zwar um ein namentlich sehr bekanntes,
- aber kurzlebiges und selten eingesetztes Soundsystem. Der
- Bekanntheitsgrad rⁿhrt wohl daher, da▀ es sich bei Sensurround um
- eines, wenn nicht das erste Soundsystem ⁿberhaupt handelt. Es wurde
- aber nur bei vier Filmen eingesetzt:
-
- * ╗Earthquake½ (1974),
- * ╗Midway½ (1976),
- * ╗Rollercoaster½ (1977) und
- * ╗Battlestar Galactica½ (1978/europΣische Filmfassung).
-
- Neben dem normalen Stereo- bzw. Mono-Soundtrack bot Sensurround
- einen aufwendigen Subwoofer-Kanal. Kinos wurden fⁿr Sensurround mit
- einer Vielzahl von Subwoofern ausgestattet (nicht nur hinter der
- Leinwand), die dann bei entsprechenden Filmstellen das Kino im
- wahrsten Sinne des Wortes zum Wackeln gebracht haben.
-
-
- 7.3.2. Cinema Digital Sound (CDS) --------------------------------------
-
- CDS ist das erste digitale Soundsystem. Es wurde von Kodak entwickelt
- und bot 6 TonkanΣle, die den Zweikanallichtton des Films komplett
- ersetzten. Unterm Strich wurde nur ein gro▀er Film mit CDS ausgestattet:
- ╗Terminator 2½ (1991).
-
- Die zwei Grⁿnde fⁿr die Nichtverbreitung von CDS sind offentsichtlich:
-
- * CDS-Filmkopien konnte nur in Kinos mit CDS-Anlage gezeigt werden,
- weil kein normaler Lichtton vorhanden war.
- * Fiel in diesen Kinos der CDS-Ton aus (was heute bei Dolby Digital,
- dts oder SDDS nicht selten vorkommt), gab es keine M÷glichkeit,
- automatisch auf den analogen Lichtton zurⁿckzuschalten - im Kino
- herrschte Totenstille.
-
-
- 7.4. QualitΣtssicherungssysteme ----------------------------------------
-
- Mit dem Aufkommen der hochwertigen Soundsysteme stellte sich fⁿr
- Experten schnell heraus, da▀ viele Filmproduktionen wie auch Kinos
- mit nur minderwertiger Technik ausgestattet sind und deshalb kein
- ╗gro▀en Filmerlebnis½ bieten k÷nnen.
-
- Speziell Tom Holman von LucasFilm nahm sich diesem Problem an und
- durch seine Arbeit entstand das erste QualitΣtssicherungssystem,
- das wir heute unter dem Kⁿrzel ╗THX½ kennen.
-
-
- 7.4.1. THX -------------------------------------------------------------
-
- Um gleich einmal das gr÷▀te Mi▀verstΣndnis der Menschheitsgeschichte
- auszurΣumen:
-
- THX ist _KEIN_ _SOUNDSYSTEM_.
-
- THX steht fⁿr ╗Tomlinson Holman eXperiment½. Tom Holman ist ein
- Mitarbeiter von Lucasfilm und hat sich jahrelang mit Surround-Sound-
- Anlagen beschΣftigt. Er hat viele Versuche gemacht, z. B. wie
- Lautsprecher beschaffen und ausgerichtet sein mⁿssen, damit man im
- Kino ein tolles Klangerlebnis hat.
-
- Schon schnell zeigte sich, da▀ fⁿr ein gro▀es Kinoerlebnis mehr
- n÷tig ist, als nur eine gute Tonanlage. So ist ein Katalog von
- QualitΣtsmerkmalen entstanden, den Hersteller bzw. Kinos erfⁿllen
- k÷nnen. Wenn sie glauben das zu tun, lassen sie von LucasFilm fⁿr
- viel Geld eine Prⁿfung machen und wenn die Leute von LucasFilm das
- dann auch so sehen, dann darf das GerΣt des Herstellers bzw. das
- Kino das Zertifikat ╗THX½ fⁿr sich in Anspruch nehmen.
-
-
- 7.4.1.1. Kinos mit THX-Zertifikat --------------------------------------
-
- Will z. B. ein Kino ein THX-Zertifikat, werden unter anderem folgende
- Dinge untersucht:
-
- - Ist die Leinwand gro▀ genug?
- - Halten sich die Lichtreflektionen an Wand und Decke in Grenzen?
- - Ist die Lichtleistung des Projektors ausreichend?
- - Ist der Blickwinkel auf die Leinwand max. 36 Grad?
- - Ist die VerstΣrkerleistung des Soundsystems ausreichend?
- - Sind THX-zertifizierte Boxen installiert?
- - Ist die Klimaanlage nicht zu h÷ren?
- - Ist der Projektor nicht zu h÷ren?
- - Sind keine Au▀engerΣusche zu h÷ren?
-
- Um ein THX-Zertifikat zu erhalten spielt es (fast) keine Rolle, was
- fⁿr ein Surround-Sound-System (A-Chain = Abtaster und Decoder) im
- Kino eingebaut ist - wichtig ist, da▀ die VerstΣrker- und
- Wiedergabekomponenten (= B-Chain) THX-zertifiziert sind. Etwas
- mi▀verstΣndlich ist die Aussage des THX-Trailers: ╗THX Soundsystem
- installed in this theater½. Das hei▀t nichts anderes, als da▀ das
- Kino mit einer B-Chain ausgestattet ist, bei der alle Komponenten
- dem THX-Katalog entsprechen. Der Grund dafⁿr ist, da▀ anfangs _NUR_
- einen Katalog fⁿr die Soundsystem-Komponenten gab. LucasFilm hat
- schnell eingesehen, da▀ das a) nicht ausreicht und b) man viel mehr
- Geld fⁿr das Zertifikat verlangen kann, wenn man einen gr÷▀eren
- Katalog hat, den man prⁿfen kann.
-
- Das THX-Zertifikat fⁿr Kino mu▀ durch eine technische Prⁿfung
- regelmΣ▀ig erneuert werden.
-
-
- 7.4.1.2. GerΣte fⁿrs Heimkino mit THX-Zertifikat -----------------------
-
- Fⁿr GerΣtehersteller (VerstΣrker, Boxen, Surround-Decoder, Laserdisc-
- Player usw.) gibt es ebenfalls einen Katalog von Anforderungen.
- Nach erfolgreicher Prⁿfung darf sich das GerΣt dann mit einem
- THX-Logo schmⁿcken.
-
- Dolby-Surround-Decoder mit THX-Zertifikat haben tatsΣchlich etwas
- mehr Hardware, nΣmlich die sogenannten THX-Weiche. Diese sorgt
- dafⁿr, der Surround-Kanal lebendiger wird, indem aus dem Mono-Signal
- fⁿr ein Surround-Kanal ein Pseudeo-Stereo-Signal gemacht wird.
- Damit kommt aus den beiden Surround-Boxen nicht immer stur das
- gleiche. Yamahas ╗Dolby Surround ProLogic Enhanced½ macht macht
- mehr oder weniger das gleiche und erreicht somit den gleichen Effekt.
-
-
- 7.4.1.3. Filme fⁿrs Heimkino mit THX-Zertifikat ------------------------
-
- Fⁿr ╗Software½-Hersteller (also Spielfilme) gibt es ebenfalls
- Anforderungen; im NTSC-Bereich gibt es einen Katalog fⁿr das
- Mastering von Laserdiscs und Videokassetten, sowie einen Katalog
- fⁿr die VervielfΣltigung von Laserdiscs. Fⁿr PAL gibt es nur einen
- Katalog fⁿr das Mastering.
-
- Entspricht z. B. das Mastering und die VervielfΣltigung einer
- NTSC-Laserdisc den beiden THX-Katalogen (und wurde das von LucasFilm
- geprⁿft), darf sich die Laserdisc mit ╗THX Mastered and duplicated½
- (oder kurz ╗THX Laserdisc½) schmⁿcken.
-
- Z. B. TERMINATOR (1) existiert als ╗THX Mastered and duplicated½
- Laserdisc und hat nur einen Mono-Soundtrack; gleiches gilt z. B.
- fⁿr GOLDFINGER. Deshalb nochmal: THX hat nichts mit dem
- (Surround-)Soundsystem zu tun, sondern ist ein QualitΣts-
- sicherungssystem fⁿr Bild und Ton.
-
-
- 7.4.1.4. Kinofilme mit THX-Zertifikat (TAP) ----------------------------
-
- ▄bersetzung folgt.
-
- TAP -- Short for the Lucasfilm THX Theater Alignment Program. This is
- the division of Lucasfilm THX that provides various services
- for for the film industry, including supervision of feature
- film releases by Lucasfilm on behalf of the studio. These
- services include (1) print and reel by reel review, (2)
- technical assistance in the alignment and calibration of
- theater A and B playback chains, and (3) evaluation of actual
- theatrical presentations in theaters (print condition, sound,
- theater services, etc.)
-
-
- 7.4.1.5. Anmerkungen zu THX --------------------------------------------
-
- Nun ein paar pers÷nliche Anmerkungen: Ich halte nicht sehr viel von
- dieser THX-Sache, weil es IMHO fast nur Geldmacherei ist. Ich kenne
- mindestens ein THX-Kino, in dem man wegen des Projektorklapperns
- bei leisen Stellen kaum den Filmton versteht (╗Ambo 3½ in Stuttgart);
- ich kenne Laserdiscs, die trotz THX-QualitΣtssicherung in ihrer
- ersten Pressung massive Fehler hatten (bei ╗Star Wars - The Defintive
- Collection½ brauchte es mindestens drei AnlΣufe, bis alle Bilddefekte
- (eine fehlende Szene, ╗Rolling bars½, Pre▀fehler usw.) behoben
- waren; bei ╗Stargate½ hatte die erste Pressung einen total defekten
- Dolby-Surround-Soundtrack; bei ╗Hunt For Red October½ fehlt auf der
- dritten Seite der linke Surround-Kanal; viele neuere THX-Laserdiscs
- (z. B. ╗Independence Day½, ╗Jumanji½ und ╗Phenomenon½) bieten nur
- eine unzureichende BildqualitΣt, die von aktuellen Nicht-THX-Laserdiscs
- (z. B. ╗Chain Reaction½) locker geschlagen wird) usw.
-
- Ich bestreite nicht, da▀ vieles, was unter dem Label THX auf den
- Markt gebracht wird (ich beziehe mich jetzt in erster Linie auf
- Laserdiscs), echt toll ist, aber eine Garantie ist das THX-Logo
- nicht. - Und es kann auch ohne THX-Logo sehr gut sein.
-
- HauptsΣchlich bin ich den Leuten von LucasFilm dafⁿr dankbar, da▀
- sie diese QualitΣtswelle losgetreten haben.
-
-
- 8. BegriffserklΣrungen und Abkⁿrzungen ---------------------------------
-
- In Vorbereitung.
-
-
- 9. Literatur -----------------------------------------------------------
-
- * Keith Jack
- Video Demystified
- A Handbook for the Digital Engineer
- Brooktree, 1993
- ISBN 1-878707-09-5
-
- * Charles A. Poynton
- A Technical Introduction to Digital Video
- John Wiley & Sons, 1996
- ISBN 0-471-12253-X
- http://www.inforamp.net/~poynton/
-
-
- --- Ende des FAQ -------------------- Copyright (C) 1997 Matthias Zepf ---
-
-