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Text File | 2004-05-06 | 65.4 KB | 1,466 lines |
- Archive-name: de/katzen-faq/part1
- Subject: <2004-04-28> de.rec.tiere.katzen FAQ - Haeufig gestellte Fragen (1/3)
- Maintainer: drtk-FAQ-Team <team@drtk-faq.de>
- URL: http://www.drtk-faq.de/
- Last-posted: 2004-04-06
- Last-modified: 2004-04-28
- Posting-Frequency: monthly
-
- drtk-FAQ v1.0.11
-
- drtk-FAQ Team <team@drtk-faq.de>
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- 10. Februar 2004
-
- Inhaltsverzeichnis
-
- 1 Willkommen in drtk
- 1.1 Was ist drtk?
- 1.2 Wozu diese FAQ?
- 1.3 Tips fⁿr Einsteiger
- 1.4 Der Umgang miteinander
- 1.5 ToFu, Kammquoting und andere Newsreader Probleme
- 1.6 Wie finde ich alte Artikel?
- 1.7 Dramatische Nachrichten, soll ich die posten?
- 1.8 Was ist ein Troll?
- 1.9 Gibt es regelmΣ▀ige Treffen der drtk-Leser?
- 1.10 Gibt es einen Chat der drtk-Leser?
-
- 2 Allgemeines
- 2.1 Was sind Dosis?
- 2.2 Ich m÷chte eine Katze, was soll ich tun?
- 2.3 Wie komme ich an eine Katze?
- 2.3.1 Tierheim/Tierschutz-/Katzenschutzverein
- 2.3.2 Zⁿchter
- 2.3.3 Fundtiere
- 2.3.4 TierΣrzte
- 2.4 Was brauche ich alles, um eine Katze aufnehmen zu k÷nnen?
- 2.4.1 Katzenklo
- 2.4.2 Kratzbaum
- 2.4.3 Futter
- 2.4.4 Spielzeug
- 2.5 Was kostet mich die Katzenhaltung?
- 2.5.1 Grundausstattung
- 2.5.2 Laufende Kosten
- 2.5.3 Tierarzt
- 2.5.4 Gibt es eine Krankenkasse fⁿr Katzen?
- 2.6 Katze entlaufen - was tun?
- 2.7 Welche Katze ist fⁿr mich geeignet?
- 2.7.1 Rassekatze oder Mischling?
- 2.7.2 Jungtier oder erwachsene Katze?
- 2.7.3 Wie alt muss die Katze mindestens sein?
- 2.8 Wohin mit der Katze im Urlaub?
-
- 3 ErnΣhrung
- 3.1 Welche Futter gibt es?
- 3.2 Warum sind Premiumfutter so teuer?
- 3.3 Trocken- oder Na▀futter?
- 3.4 Was sollte auf keinen Fall gefⁿttert werden?
- 3.5 Leckerchen fⁿr die Katze
- 3.6 Katzenfutter selbst gekocht
- 3.7 Ist vegetarische ErnΣhrung sinnvoll?
- 3.8 Kann ich meiner Katze normale Lebensmittel geben?
- 3.9 Welches ist das Idealgewicht?
- 3.10 Sie mu▀ abnehmen! Wie stelle ich das an?
- 3.11 Was soll sie trinken?
-
- 4 Gesundheit
- 4.1 Was kann ich tun, damit meine Katze gesund bleibt?
- 4.2 Welche typischen bzw. hΣufigen Katzenkrankheiten gibt es?
- 4.2.1 Katzenseuche (Feline Parvovirose, Panleukopenie)
- 4.2.2 Katzenschnupfen
- 4.2.3 Feline LeukΣmie ("Leukose")
- 4.2.4 Tollwut
- 4.2.5 FIP (Feline infekti÷se Peritonitis)
- 4.2.6 FIV ("Katzen-Aids")
- 4.2.7 Niereninsuffizienz
- 4.2.8 Diabetes mellitus
- 4.2.9 Toxoplasmose
- 4.3 Wogegen kann und soll geimpft werden?
- 4.4 Was sind typische Krankheitssymptome? Worauf deuten sie hin?
- 4.4.1 Erbrechen
- 4.4.2 Durchfall
- 4.4.3 Verstopfung
- 4.4.4 Schmerzen beim Wasserlassen
- 4.4.5 Blut im Urin
- 4.4.6 Harnverhalten
- 4.4.7 Sehr hΣufiges Wasserlassen
- 4.4.8 Schlittenfahren
- 4.4.9 Appetitlosigkeit
- 4.4.10 Starker Durst
- 4.4.11 Mundgeruch
- 4.4.12 Niesen, Schnupfen
- 4.4.13 Husten
- 4.4.14 Verklebte Augen
- 4.4.15 HΣufiges, heftiges Kratzen
- 4.4.16 Belag in den Ohren
- 4.4.17 Humpeln, Hinken, Schmerzen beim Bewegen
- 4.4.18 Knoten
- 4.4.19 Pl÷tzliche starke Gewichtsabnahme
- 4.4.20 Pl÷tzliche starke Gewichtszunahme
- 4.4.21 KrΣmpfe
- 4.5 Was tun gegen Parasiten?
- 4.5.1 Fl÷he
- 4.5.2 Zecken
- 4.5.3 Milben
- 4.5.4 Darmparasiten (Wⁿrmer)
- 4.6 Meine Katze wird alt. Was bedeutet das eigentlich?
- 4.6.1 Was sind typische Altersbeschwerden?
- 4.6.2 Was ist mit dem Narkoserisiko?
- 4.7 Meine Katze ist allergisch
- 4.7.1 Futtermittelallergien
- 4.7.2 Kontaktallergien
- 4.7.3 Atemwegsallergien
- 4.8 Meine Katze braucht Medikamente. Wie verabreichen?
- 4.9 Kann ich meine Katze gefahrlos selbst behandeln?
- 4.9.1 Medikamente der Humanmedizin
- 4.9.2 Alternative Medizin
- 4.10 Wie finde ich einen guten Tierarzt/eine geeignete Tierklinik?
- 4.11 Was kostet eine Behandlung?
- 4.12 Wie finde ich einen guten Tierheilpraktiker?
- 4.13 Wenn gar nichts mehr hilft.
- 4.13.1 Der Tod eines Tieres
- 4.13.2 Meine Katze mu▀ eingeschlΣfert werden. Wie geht das vor sich?
- 4.13.3 Darf ich meine Katze im Garten begraben?
- 4.13.4 Wo finde ich die Geschichte von der Regenbogenbrⁿcke?
-
- 5 Fortpflanzung
- 5.1 Sterilisieren oder Kastrieren?
- 5.2 Wann ist der richtige Zeitpunkt fⁿr die Kastration?
- 5.2.1 Kater
- 5.2.2 Katze
- 5.2.3 Besondere Berⁿcksichtigung von PΣrchen
- 5.3 Was spricht fⁿr eine Kastration?
- 5.4 Woran erkennt man die Geschlechtsreife?
- 5.5 Wie kann ich uns auf die Geburt und die Zeit danach vorbereiten?
- 5.5.1 Unsere Katze ist trΣchtig. Wie sorgen wir fⁿr sie?
- 5.5.2 Geburt
- 5.5.3 Aufzucht
- 5.6 Mutterloses Junges - was nun?
- 5.7 Bekommen kastrierte Kater dickere K÷pfe?
- 5.8 Meine Katze ist trotz Kastration rollig
- 5.9 Kann ich nicht die Pille geben?
-
- 6 Verhalten
- 6.1 Meine Katze pinkelt nicht ins Klo, was soll ich tun?
- 6.2 Die Katze ist aggressiv
- 6.3 Meine Katze kratzt an Tapeten
- 6.4 Katzensprache
- 6.4.1 VerstΣndigung zwischen Katzen
- 6.4.2 VerstΣndigung zwischen Katze und Mensch
- 6.5 Verbote und Erziehung
- 6.5.1 Verbote
- 6.5.2 Erzieherische Ma▀nahmen
- 6.6 Neue Mitbewohner
- 6.6.1 Wenn eine andere Katze/ein anderes Tier einzieht
- 6.6.2 Wenn es menschlichen Nachwuchs gibt
- 6.7 Spielen
- 6.8 Seltsame Klo-Gewohnheiten
- 6.9 Treteln mit den Vorderpfoten
- 6.10 Kratzen an der Schlafzimmertⁿr
- 6.11 Sie bringt sich stΣndig in Gefahr
- 6.12 Scharren vor dem Futternapf
- 6.13 Bei▀en beim Kraulen
-
- 7 Sonstiges
- 7.1 Bonsaikitten
- 7.2 Hⁿpfender Braten
- 7.3 Welcher Rasse geh÷rt die Whiskas-Katze an?
- 7.4 Gibt es Schildpatt-Kater?
- 7.5 Was ist eine EBM?
-
- 8 Literatur
- 8.1 Sachliteratur
- 8.1.1 Allgemeine Ratgeber, Erziehung und Pflege
- 8.1.2 Gesundheit und ErnΣhrung
- 8.1.3 Verhalten und Psychologie
- 8.2 Belletristik
- 8.3 BildbΣnde
-
- 9 Glossar
-
-
- HΣufig gestellte Fragen und Antworten darauf aus der Newsgroup
- de.rec.tiere.katzen
-
- Copyright (c) 2002-2004 by drtk-FAQ-Team.
-
- Das Kopieren und Weiterverbreiten dieses Dokuments ist ausdrⁿcklich
- erlaubt und erwⁿnscht. Die Nutzung zur Erstellung eigener Dokumente ist
- erlaubt, wenn das Original (Link auf http://www.drtk-faq.de/) und seine
- Autoren als Quelle genannt werden. Eine Weitergabe gegen Entgelt ist
- ausdrⁿcklich untersagt. Email-Kontakt: team@drtk-faq.de
-
- Die Autoren ⁿbernehmen keine Haftung fⁿr die Richtigkeit der
- Informationen.
-
- History
- 10.01.2002 v0.1 Erster Entwurf
- 01.05.2002 v1.0 Erste ver÷ffentlichte Version
- 05.06.2002 v1.0.1 Kleine Korrekturen
- 06.08.2002 v1.0.2 Erste komplette Version, 4.4.20, 4.4.21 und 6.4
- ergΣnzt
- 28.10.2002 v1.0.3 1.10 und 7.5 ergΣnzt
- 10.12.2002 v1.0.4 diverse Tippfehler korrigiert
- 06.01.2003 v1.0.5 3.11 und 4.4.6 um URL ergΣnzt
- 5.2, 5.2.1, 5.2.2 und 5.2.3 geΣndert
- 06.02.2003 v1.0.6 4.11 URL geΣndert
- 02.07.2003 v1.0.7 2.7.3 und Link auf PDF-Version hinzugefⁿgt, sowie
- zwei Literaturangaben in 8.1.2 aktualisiert
- (Horzinek/Schmidt/Lutz und Kraft/Dⁿrr/Hartmann)
- 17.07.2003 v1.0.8 3.3. geΣndert
- 03.11.2003 v1.0.9 1.9 um den Berliner Katzenstammtisch ergΣnzt,
- 1.10 an den Umzug ins euIRC angepasst.
- Tippfehler und URL auf die Giftdatenbank in 4.1
- aktualisiert.
- 08.01.2004 v1.0.10 1.1 und 1.6 geΣndert
- 10.02.2004 v1.0.11 ▄berprⁿfung und Korrektur von Web-Links
- 28.04.2004 v1.0.12 4.5.4 ⁿberarbeitet
- Adresse der Webseite in 7.5 korrigiert
-
-
- Ver÷ffentlichung
-
- Diese FAQ wird automatisch an jedem 6. eines Monats in die Gruppen
- de.rec.tiere.katzen, de.answers und news.answers gepostet. Diskussionen
- darⁿber finden in de.rec.tiere.katzen statt. Eine HTML-Version ist im
- WWW unter http://www.drtk-faq.de/ und eine PDF-Version unter
- http://www.drtk-faq.de/drtk-faq.pdf zu finden.
-
- Die Autoren:
-
- An der Erstellung dieser FAQ haben mitgewirkt (in alphabetischer
- Reihenfolge):
-
- Kathrin Bochow
- Stefan Dringenberg
- Ina "Bella" Gamache
- Ulrike Germeshausen
- Michael Grimm
- Nicole Rompel
- Ulrike Pasching
- Carola Schwabe
- Martina Schwencke
- Anita Sprungk
- Ralf Stelter
- Martina Walter
- Christel Wysocki
-
- Unser Dank gilt den vielen Ungenannten, die ihre hilfreichen BeitrΣge
- in drtk ver÷ffentlicht haben.
-
-
- 1 Willkommen in drtk
-
- 1.1 Was ist drtk?
-
- de.rec.tiere.katzen ist eine Gruppe in der deutschsprachigen Hierarchie
- des Usenet. Sie wurde nach einer ÷ffentlichen Abstimmung im Dezember
- 1995 eingerichtet. Die damals beschlossene Charta lautet wie folgt:
-
- Themen der Gruppe: Alles, was mit Katzen zu tun hat, besonders Haltung
- und Pflege der Hauskatze. Jedoch sind auch
- Diskussionen ⁿber die wilden nahen Verwandten der
- Hauskatze gestattet.
-
- In der Gruppe und in dieser FAQ wird der Name ⁿblicherweise mit drtk
- abgekⁿrzt.
-
- Das Usenet ist themenorientiert - wenn sich im Laufe einer Diskussion
- das Thema auf Gebiete verlegt, die nichts mit Katzen zu tun haben (und
- man beispielsweise nur noch ⁿber Zubereitungsarten von Kartoffelsalat
- spricht), sollte man die Diskussion in die Gruppe verlegen, die dieses
- zum Thema hat (z.B. de.rec.mampf) oder per Mail weiterfⁿhren.
-
-
- 1.2 Wozu diese FAQ?
-
- Diese FAQ beinhaltet Antworten (oder Verweise auf die Antworten, soweit
- sie hier den Rahmen sprengen wⁿrden) auf die in der Newsgroup drtk am
- hΣufigsten gestellten Fragen.
-
- Insbesondere soll sie eine Hilfe fⁿr Neueinsteiger darstellen.
-
- Seit 1996 postet Peter Simons regelmΣ▀ig seine drtk-FAQ. Da diese seit
- dem 11.06.1996 nicht mehr aktualisiert wurde, der Autor nicht aktiv am
- Geschehen der Gruppe teilnimmt, die FAQ mittlerweile in einigen Punkten
- dem Gruppenkonsens widersprechen dⁿrfte und eine aktive Pflege seitens
- des Autors nicht beabsichtigt ist, haben wir, das drtk-FAQ-Team,
- beschlossen, eine neue FAQ zu schreiben. Diese orientiert sich an dem
- aktuellen Geschehen in der Gruppe und soll das tun, was man von einer
- FAQ erwartet: Kurze, aber prΣzise Antworten fⁿr die regelmΣ▀ig
- gestellten Fragen bereitstellen. Da Peter Simons seine FAQ weiterhin
- postet, machen wir darauf aufmerksam, dass einige der dort erwΣhnten
- Punkte in deutlichem Widerspruch zur heutigen Sichtweise stehen.
-
-
- 1.3 Tips fⁿr Einsteiger
-
- Es gibt zwei weitere Newsgroups, die viele Hilfestellungen fⁿr
- Neueinsteiger liefern. In der Gruppe de.newusers.infos (dni) werden
- regelmΣ▀ig einige Texte ver÷ffentlicht, die die wichtigsten
- Informationen zum Umgang mit dem Medium Usenet liefern. Fragen zu diesen
- Informationen werden in de.newusers.questions (dnq) diskutiert. Eine
- andere Informationsquelle ist die Webseite
- http://www.hotze.net/usenet.htm
-
- Viel Wert wird (nicht nur) in drtk auf die Benutzung von Realnamen
- gelegt. Da es eine echte AnonymitΣt im Netz sowieso nicht gibt,
- existiert meistens nur ein Grund, um ein Pseudonym zu benutzen: Man
- m÷chte sich dahinter verstecken und mehr oder weniger fⁿr ─rger sorgen.
- Aus diesem Grunde haben viele Leser ihren Newsreader so eingestellt,
- dass Artikel, deren Autoren auf einen Realnamen verzichten, nicht
- angezeigt werden. Unter http://www.wschmidhuber.de/realname/index.html
- wurden einige Argumente zu diesem Thema gesammelt.
-
- Wer m÷chte, dass seine BeitrΣge gelesen und beantwortet werden, der
- sollte eine Zeit lang die Gruppe verfolgen und sich selbst ein Bild
- davon machen, wie die Umgangsformen sind.
-
- Die Kenntnis der Tipps und Hinweise aus den Gruppen dni und dnq sowie
- deren Anwendung wird in drtk, wie in allen Newsgroups der de.*
- Hierarchie, vorausgesetzt. Dies soll keinen Zwang formulieren, sondern
- der besseren VerstΣndigung untereinander dienen.
-
- Also: Bitte erst informieren, dann posten.
-
-
- 1.4 Der Umgang miteinander
-
- Auch, wenn man die anderen Teilnehmer nicht sieht, sollte man nie
- vergessen, dass man sich mit Menschen und nicht mit Maschinen unterhΣlt.
- Aus diesem Grunde sollte man sich in der Gruppe nicht anders als im
- realen Leben benehmen. Ein paar Hinweise zu den eigentlich
- selbstverstΣndlichen Umgangsformen enthΣlt die so genannte Netiquette,
- die unter http://www.kirchwitz.de/~amk/dni/netiquette nachgelesen werden
- kann.
-
-
- 1.5 ToFu, Kammquoting und andere Newsreader Probleme
-
- Ein hΣufiger AnfΣngerfehler ist das falsche Zitieren von BeitrΣgen, zu
- denen man Stellung nimmt. Typisch ist TOFU ("Text oben, Fullquote
- unten"), bei dem der Text des vorhergehenden Artikels noch einmal
- vollstΣndig an den eigenen gehΣngt wird. Eine Anleitung, in der sehr
- gut beschrieben wird, wie man im Usenet zitiert, ist unter
- http://quoting.is-easy.de zu finden.
-
- Ein anderes Problem ist, dass das von vielen benutzte Programm Outlook
- Express (OE) einige Fehler hat, die es den Lesern deutlich erschweren,
- die damit verfassten Artikel zu lesen. Ein Beispiel dafⁿr ist das
- Kammquoting. OE bricht zitierte Zeilen falsch um, so dass man hinterher
- nicht mehr erkennen kann, von wem ein Zitat stammt. Dieser und viele
- andere Fehler von OE werden in der OE-FAQ beschrieben, die sich unter
- http://oe-faq.de/ nachlesen lΣsst. Zu Fragen rund um OE gibt es eine
- eigene Newsgroup: de.comm.software.outlook-express.
-
-
- 1.6 Wie finde ich alte Artikel?
-
- Die meisten Newsserver haben nur eine begrenzte Haltezeit fⁿr Artikel.
- Liest man sie nicht in dem vorgegebenen Zeitraum, der von Server zu
- Server unterschiedlich ist, bekommt man Σltere Artikel nicht mehr zu
- sehen. Es gibt jedoch eine bequeme M÷glichkeit, um auch nach Themen zu
- recherchieren, die bereits vor Jahren diskutiert wurden: Die
- Suchmaschine Google verfⁿgt ⁿber ein riesiges Archiv, in dem man zu den
- meisten Stichworten eine Antwort findet. Es ist meistens sehr sinnvoll,
- vor dem Schreiben einer Anfrage bei Google nachzusehen, ob die Frage
- nicht schon lΣngst beantwortet wurde. Die Suchmaschine ist unter
- http://groups.google.de/advanced_group_search zu finden.
-
- Dank Google lassen sich auch einzelne BeitrΣge wiederfinden. Jeder
- Beitrag, der im Usenet ver÷ffentlicht wird, erhΣlt eine eindeutige MID
- ("Message-ID", beispielsweise <mini-FIP-FAQ_1074466804@odo.in-berlin.de>).
- Wenn man die MID in das entsprechende Feld "Beitrags-ID" des Suchformulars
- von Google eintrΣgt, dann bekommt man gew÷hnlich den zugeh÷rigen Artikel
- angezeigt.
-
- Der VollstΣndigkeit halber sei gesagt, dass die Datenbank von Google
- wie alles im Leben nicht vollstΣndig ist. Es kann also sein, dass man
- auch dort manche Artikel nicht findet. Aufgrund der Gr÷▀e der Datenbank
- ist die Chance, das Gesuchte dort zu finden, aber sehr gro▀.
-
-
- 1.7 Dramatische Nachrichten, soll ich die posten?
-
- Seit einiger Zeit kursieren allerlei Mails, die auf TierquΣlereien
- aufmerksam machen wollen und in denen darum gebeten wird, ein gr÷▀eres
- Publikum darⁿber zu informieren. Bevor man eine solche Warnung in drtk
- ver÷ffentlicht, sollte man kurz bei Google nachsehen, ob das Thema dort
- schon diskutiert wurde. In vielen FΣllen handelt es sich um Fakes, also
- TΣuschungen. Typische Beispiele sind die "Bonsaikitten" und der
- "hⁿpfende Braten" (siehe 7.1 und 7.2). Gute Informationen ⁿber solche
- als "Hoax" bezeichneten Falschmeldungen findet man auf der Webseite
- http://www.tu-berlin.de/www/software/hoax.shtml.
-
-
- 1.8 Was ist ein Troll?
-
- Als Trolle werden Menschen (bzw. deren BeitrΣge) bezeichnet, die eine
- Newsgroup nur aufsuchen, um dort Streit zu sΣen. HΣufig nennen sie ihren
- wahren Namen nicht und ver÷ffentlichen ein Posting zu einem Thema,
- welches mit Sicherheit heftige Gegenreaktionen hervorruft. Trolle
- "verhungern", wenn man sie nicht fⁿttert. Mit anderen Worten: Es ist
- sinnvoll, auf ihre offensichtlichen Provokationen nicht zu reagieren.
-
-
- 1.9 Gibt es regelmΣ▀ige Treffen der drtk-Leser?
-
- Es gibt viele Leute, die sich ⁿber drtk auch im realenLeben kennen
- gelernt haben. Bisher haben sich folgende regelmΣ▀igen Treffen
- etabliert:
-
-
- ╖ Katzenstammtisch Dortmund: Dieser findet seit Mai 2000 am zweiten oder
- dritten Freitag in den ungeraden Monaten
- statt. Ansprechpartner ist Christel Wysocki
- wysocki@cityweb.de. Das genaue Datum des
- jeweiligen Treffens wird rechtzeitig in
- drtk bekannt gegeben.
-
- ╖ Katzenstammtisch Berlin: Dieser findet seit Oktober 2002 in ca. zwei-
- monatlichen AbstΣnden statt. Ansprechpartner ist
- Carola Schwabe (stammtisch@keinwitz.de). Das
- genaue Datum des jeweiligen Treffens wird
- rechtzeitig in drtk bekannt gegeben.
-
-
- 1.10 Gibt es einen Chat der drtk-Leser?
-
- Im Internet gibt es die M÷glichkeit, miteinander zu chatten. Einige
- Katzenfreunde, auch aus drtk, treffen sich im EUIRC-Netzwerk, Channel
- #katzen und sind dort mehr oder weniger regelmΣ▀ig (oft erst abends)
- anzutreffen. Meist findet man jemanden, mit dem man in Echtzeit ein
- Problem diskutieren oder einfach ein bisschen plaudern kann. Frⁿher gab
- es auch einen entsprechenden Kanal im IRCnet, dieser wurde allerdings
- wegen der Politik der dortigen Operatoren aufgegeben.
-
- Chatten kann man unter Verwendung eines irc-Clients, z. B. mit dem frei
- verfⁿgbaren Chatzilla (enthalten im Mozilla) oder Xchat
- (http://www.xchat.org). Es gibt auch lizenzpflichtige Clients, z. B.
- unter Windows den mIRC (http://www.mirc.com). Bei Fragen zum IRC gibt
- es im Web diverse IRC-Hilfeseiten, z. B. http://irc.fu-berlin.de/ oder
- Ralf Stelters Einstiegshilfe unter http://www.d-core.de/info/irc.html
-
- Fⁿr die Einstellungen gilt:
- - Netzauswahl: euIRC
- - Server-Verbindung: Da gibt es viele. Gut zu erreichen ist z. B.
- irc.ber.de.euirc.net. Eine komplette
- Server-Liste gibt es unter
- http://www.euirc.net/server.php?lang=ger
- - Channelname: #katzen
- - Nickname: Nach Belieben
-
- Seid nicht ⁿberrascht, wenn ihr erst mal ausgefragt werdet. So ganz
- anonym geht es in #katzen nicht zu. Wir wissen immer gern, mit wem wir
- da plaudern.
-
-
- 2 Allgemeines
-
-
- 2.1 Was sind Dosis?
-
- Im Roman "Felidae" von Akif Pirinτci bezeichnet der alte Kater Blaubart
- die Menschen etwas abfΣllig als "Dosen÷ffner". Dosi ist ist die etwas
- freundlichere Kurzform davon.
-
-
- 2.2 Ich m÷chte eine Katze, was soll ich tun?
-
- Bevor man sich fⁿr die Haltung einer Katze entscheidet, sollte man
- kritisch ⁿberprⁿfen, ob man dem Tier ein gutes Zuhause geben kann. Neben
- den anfallenden Kosten geh÷rt dazu auch eine Portion Toleranz. Wer es
- nicht verkraften kann, wenn die Katze mal eine Tapete ankratzt, auf den
- Teppich kotzt oder eine Vase umwirft, der wird wahrscheinlich nicht viel
- Spa▀ an ihr haben. Auf keinen Fall sollte man sich spontan entscheiden
- oder das Tier gar verschenken, ohne die LebensumstΣnde vorher genau
- geprⁿft zu haben. Hierzu geh÷rt auch die Berⁿcksichtigung der Tatsache,
- dass Katzen deutlich ⁿber 20 Jahre alt werden k÷nnen.
-
-
- 2.3 Wie komme ich an eine Katze?
-
- Durch die Sorglosigkeit bzw. Gleichgⁿltigkeit mancher Menschen
- (Stichwort Kastration) gibt es sehr viele Katzen. Zu viele Katzen, um
- jeder von ihnen ein gutes Zuhause geben zu k÷nnen. Es ist also kein
- Problem, eine zu bekommen. Dafⁿr gibt es verschiedene M÷glichkeiten, auf
- die im Folgenden und unter 2.7 etwas nΣher eingegangen wird.
-
-
- 2.3.1 Tierheim/Tierschutz-/Katzenschutzverein
-
- Eine der tierfreundlichsten M÷glichkeiten, an eine Katze zu kommen,
- besteht darin, das nΣchste Tierheim oder eine Katzenhilfe-Organisation
- aufzusuchen und sich dort von einem Stubentiger adoptieren zu lassen.
- Die Kosten dafⁿr k÷nnen sehr variieren. In einem kleinen, lΣndlichen
- Tierheim mag man vielleicht um eine Schutzgebⁿhr in H÷he von 30 EUR pro
- Katze bitten, in einer gro▀en Stadt kann sich die Schutzgebⁿhr auch auf
- 100 EUR belaufen. Dafⁿr erhΣlt man ein geimpftes und - je nach Alter -
- auch bereits kastriertes Tier.
-
-
- 2.3.2 Zⁿchter
-
- Wer lieber ein Tier einer besonderen Rasse haben m÷chte, sollte sich
- zuerst ⁿber die in seiner NΣhe wohnenden Zⁿchter informieren (siehe auch
- 2.7.1). Dazu kann man den zustΣndigen Zuchtverein befragen, einen Blick
- in die Zeitung werfen oder auch Fachmagazine studieren (z.B. "Katzen"),
- wie es sie in jedem Supermarkt gibt.
-
- Zum Preis k÷nnen hier keine nΣheren Angaben gemacht werden. Es kommt auf
- die Rasse an und auf den Zⁿchter selbst.
-
-
- 2.3.3 Fundtiere
-
- Manchmal kommt man zur Katze wie die berⁿhmte "Jungfrau zum Kinde". Da
- sitzt mit einemmal ein hilfsbedⁿrftiges Katzenkind vor der Tⁿr und
- begehrt Einlass, oder man entschlie▀t sich, den Streuner aufzunehmen,
- der einem aufgefallen ist.
-
- Die rechtliche Seite sieht so aus, dass auch Tiere "Fundsachen" sind, d.
- h. man muss sie bei der Polizei und/oder beim ÷rtlichen Tierheim als
- gefunden melden. Damit wird ganz normal die sechsmonatige Fundfrist in
- Gang gesetzt, nach deren Ablauf einem das Fundtier erst "richtig"
- geh÷rt.
-
- Es k÷nnte durchaus sein, dass das zugelaufene Tier irgendwo sehr
- schmerzlich vermisst wird. Dann gibt man dem eigentlichen Eigentⁿmer mit
- der Anzeige beim Tierheim die M÷glichkeit, sein vermisstes
- Familienmitglied wiederzufinden.
-
- Meldet sich der rechtmΣ▀ige Eigentⁿmer innerhalb der Fundfrist, darf man
- fⁿr das Tier angefallene Kosten (Futter, Streu, eventuell TA) geltend
- machen und Erstattung fordern.
-
-
- 2.3.4 TierΣrzte
-
- Auch ⁿber einen TA kann man zu seinem neuen Lebensgenossen kommen. TΣ
- wissen meist, welcher ihrer Kunden gerade Katzennachwuchs abzugeben hat.
- Im Warteraum der Praxis hΣngen oft auch entsprechende Zettel aus.
- Einfach mal fragen.
-
-
- 2.4 Was brauche ich alles, um eine Katze aufnehmen zu k÷nnen?
-
- Gar nicht viel. Wenn es dringend ist und schnell gehen muss (weil z. B.
- das frierende Katzenkind sofort ins Haus muss), tut es eine
- Plastikschⁿssel, etwa 5 cm hoch gefⁿllt mit Sand oder Erde, als Klo und
- ein KompottschΣlchen als Wasserschale. Das Futter kann auf einer
- Untertasse gereicht werden. Als Liegeplatz wird sich sicher ein Sofa
- oder bequemer Sessel finden lassen.
-
-
- 2.4.1 Katzenklo
-
- Zieht die Katze richtig ein, sollte vom sandgefⁿllten Klo-Provisorium
- umgestiegen werden auf die Profiversion - ein richtiges Katzenklo.
-
- Es gibt verschiedene Versionen: Mit Deckel oder ohne, mit Geruchsfilter
- oder Einstiegsklappe. Durchsichtig, in dezenten Farben oder ganz
- futuristisch und poppig. GrundsΣtzlich ist der Katze egal, wie ihr Klo
- aussieht. Hauptsache, sie passt hinein.
-
- Manchmal allerdings bestehen Vorlieben, Deckel oder Einstiegsklappe
- betreffend. Manche Tiere bevorzugen eine Toilette ohne Deckel, andere
- hassen die Klappe. Bei heiklen Tieren kann es beim Ignorieren solcher
- Abneigungen sogar zur Verweigerung der Klobenutzung kommen, und sie
- werden unsauber (siehe auch 6.1 und 6.8). In den meisten FΣllen gibt es
- aber keine Probleme, und jedes Klo wird genutzt. Man sollte allerdings
- ein wenig auf die Gr÷▀e achten, die Katze sollte schon bequem
- hineinpassen. Es kommt sonst auch leicht zu "UnfΣllen", wenn das
- Hinterteil des Tieres hinausragt. Gegen das Hinausscharren der Streu
- gibt es extra aufsetzbare RΣnder oder Katzentoiletten mit besonders hohen
- WΣnden.
-
-
- 2.4.2 Kratzbaum
-
- Katzen sind Raubtiere und entsprechend mit Waffen ausgerⁿstet. Neben
- ihren ZΣhnen sind das die Krallen. Die Krallen wachsen stΣndig nach,
- vom Aufbau her Σhneln sie Zwiebeln, mit vielen Schichten. Die oberste
- Schicht wird regelmΣ▀ig abgesto▀en, so bleiben die Krallen scharf.
-
- An den Hinterpfoten wird die Krallenpflege durch die Katze mit den
- ZΣhnen betrieben, die oberste Schicht wird abgeknabbert. Fⁿr die
- Vorderpfoten ben÷tigt die Katze eine FlΣche zum Kratzen - dadurch wird
- die inzwischen stumpfe Schicht "abgezogen". Wenn die Katze also am Sofa
- oder an den Tapeten kratzt, ist das keine B÷swilligkeit, sondern absolut
- notwendige (!) K÷rperpflege.
-
- Will man seine Einrichtung schonen, kommt man um die Anschaffung eines
- Kratzbaumes (oder auch Kratzbrettes) nicht herum. Im Handel gibt es
- zahlreiche verschiedene Modelle, in allen nur denkbaren Farben, Formen,
- Gr÷▀en und Preislagen. Wofⁿr man sich entscheidet, bleibt dem eigenen
- Geschmack ⁿberlassen. Jedoch sollte man unbedingt auf StabilitΣt und
- Sicherheit des Katzenm÷bels achten!
-
- Eine Katze kann durch einen umfallenden, schweren Kratzbaum nicht nur
- dauerhaft von der Benutzung abgeschreckt werden, sondern sogar get÷tet!
- Wegen billiger Verarbeitung herausragende NΣgel oder Klammern k÷nnen das
- Tier b÷se verletzen. Also lieber ein bisschen mehr ausgeben und auf
- solide Verarbeitung achten. Und, ganz wichtig, auf absolut sichere
- Verankerung des Kratzbaumes an Wand und Zimmerdecke achten!
-
- M÷chte man seinem Tier etwas Besonderes bieten und hat ein klein wenig
- Talent, kann man natⁿrlich auch selbst etwas bauen. Mit Kanth÷lzern,
- Brettern, Teppichresten oder Sisalseil kann man seiner Fantasie freien
- Lauf lassen. Obige Sicherheitshinweise gelten aber selbstverstΣndlich
- auch hier!
-
-
- 2.4.3 Futter
-
- Alle Fragen zum Thema "Futter" werden detailliert im Abschnitt 3,
- "ErnΣhrung", behandelt. Hier lediglich der allgemeine Hinweis, dass nur
- spezielles Katzenfutter gegeben werden darf. Hundefutter zum Beispiel
- ist nicht gegeignet. Hunde und Katzen haben ganz verschiedene
- k÷rperliche Bedⁿrfnisse.
-
-
- 2.4.4 Spielzeug
-
- Katzenspielzeug gibt es wie Sand am Meer. Dafⁿr gibt es keine direkten
- Empfehlungen. Einige Katzen k÷nnen sich stundenlang mit einem WollknΣuel
- beschΣftigen, andere wiederum polieren sich bei dem Anblick gelangweilt
- die Krallen. Alle Teile, egal ob im Haushalt vorhanden oder zugekauft,
- sollten allerdings unverschluckbar sein.
-
- An kΣuflichem Spielzeug kommen meist mit Katzenminze ("Catnip") gefⁿllte
- BΣllchen und SpielmΣuse am besten an. Auch so genannte "Katzenangeln"
- werden oft hei▀ geliebt, das sind biegsame KunststoffstΣbe, an deren
- Ende eine Plⁿschmaus hΣngt. Nicht zu vergessen die Laserpointer, mit
- denen man zur Jagd auf einen kleinen, durchs Zimmer flitzenden
- Lichtpunkt animieren kann.
-
- ABER: So leicht man seinem Tier damit eine Freude machen kann - manche
- dieser harmlos wirkenden Spielzeuge k÷nnen eine Katze schwer verletzen
- und sogar t÷ten! Bei den kleinen SpielmΣusen sollte man unbedingt Augen
- und Nase entfernen! Diese Teile werden oft mit einem scharfkantigen,
- spitzen Plastiksockel in das Spielzeug appliziert. Verschluckt die Katze
- diese Teile, k÷nnen schwere Verletzungen der Verdauungswege die Folge
- sein!
-
- Sehr beliebt sind SpielmΣuse aus echtem Fell. Allerdings ist die
- "Gewinnung", Herkunft und Herstellung der dafⁿr verwendeten Felle
- zweifelhaft. Meist kommen sie aus Asien; wie dort teilweise mit Katzen
- und anderen Tieren umgegangen wird, ist wohl hinlΣnglich bekannt. Als
- sichere, preisgⁿnstige und tierfreundliche Alternative zu den FellmΣusen
- gelten SisalmΣuse.
-
- Der Laserpointer sollte so eingesetzt werden, dass der Lichtstrahl
- niemals direkt in das Katzenauge fallen kann. Schwere Augenverletzungen
- bis hin zur Blindheit k÷nnen sonst die Folgen sein. Sicherer ist da z.
- B. eine kleine Taschenlampe, die meistens den gleichen Spielspa▀
- garantiert, wenn der Lichtpunkt hell genug ist.
-
- Eine Katze sollte niemals unbeaufsichtigt mit Schnⁿren, BΣndern und
- Gummis spielen k÷nnen! Auch die "Katzenangel" geh÷rt nach dem Spielen
- wieder sicher beiseite gerΣumt. Jedes Jahr erhΣngen oder erwⁿrgen sich
- zahlreiche Katzen beim Spielen damit!
-
- Gleicherma▀en gefΣhrlich ist das Spielen mit normalen GummibΣndern: Oft
- werden sie verschluckt und verursachen lebensbedrohliche
- Darmverschlⁿsse. Gleiches gilt fⁿr die ZugbΣnder der "Gelben SΣcke",
- Wolle, GeschenkbΣnder und das obendrein giftige Lametta!
-
- UngefΣhrlich, billig und fⁿr die Katze trotzdem hochinteressant hingegen
- ist zum Beispiel zusammengeknⁿlltes Papier, die schon erwΣhnten
- SisalmΣuse, Tischtennis-BΣlle, mit Katzenminze gefⁿllte und
- zusammengedrehte alte Socken oder auch Kunststoff-Verschlusskappen von
- Wasserflaschen.
-
-
- 2.5 Was kostet mich die Katzenhaltung?
-
- Alles in allem ist eine Katze normalerweise eine sehr erschwingliche
- Lebensbereicherung. Und fⁿr nur wenig mehr kann man sich selber und
- seiner Katze eine gro▀e Freude machen, indem man gleich zwei Tiere hΣlt.
- Auch Tiere k÷nnen seelisch vereinsamen. Und als Mensch hat man fⁿr nur
- ein paar Euro mehr im Monat die Freude, seinen glⁿcklichen Tieren beim
- Spielen, Kuscheln und gegenseitigen Putzen zusehen zu k÷nnen.
-
-
- 2.5.1 Grundausstattung
-
- Kurz zusammengefasst ben÷tigt man fⁿr die Haltung einer Katze folgendes:
-
-
- 1. Zwei Futterschⁿsseln, die rutschfest und leicht zu reinigen sein
- sollten. Die Preise liegen zwischen 3 und 10 EUR.
-
- 2. Ein billiges Katzenklo - eigentlich eine schlichte, rechteckige
- Plastikschⁿssel - bekommt man schon fⁿr etwa 9 EUR. Die Preise
- steigen schnell an, wenn man lieber etwas haben m÷chte, was in den
- Farben zur Wohnungseinrichtung passt, oder ein Klo mit Deckel
- und/oder Filter (bis 50 EUR und mehr).
-
- 3. Einen stabilen Katzentransportkorb. Ab und an mu▀ man mit dem Tier
- zum TA. Dann die Katze bitte nicht einfach auf dem Arm dahin bringen!
- Auch das ruhigste und liebste Tier kann sich schnell erschrecken (z.
- B. durch einen pl÷tzlich bellenden Hund) und versucht dann alles, um
- zu entkommen. Jedes Jahr gehen so etliche Tiere auf
- Nimmerwiedersehen verloren! Stabile K÷rbe aus Kunststoff bekommt man
- ab ca. 20 EUR. Nach oben gibt es keine Grenzen. Geflochtene
- Weidenk÷rbe sehen hⁿbsch aus, sind aber undicht, wenn die Katze
- hineinpinkelt, lassen sich schlecht reinigen und/oder desinfizieren
- und sind obendrein nicht immer ausbruchsicher.
-
- 4. Ein Kamm oder eine Bⁿrste sind sehr nⁿtzlich. Besonders zu Zeiten des
- Fellwechsels bewahrt man seine Katze so davor, sehr viele Haare zu
- verschlucken und sich hΣufig ⁿbergeben zu mⁿssen. Der Preis einer
- solchen Bⁿrste liegt zwischen 5 und 10 EUR.
-
- 5. Ohne eine Kratzgelegenheit geht gar nichts. Die Preise schwanken von
- etwa 9 EUR fⁿr ein billiges Kratzbrettchen bis hin zu mehreren
- Tausendern fⁿr die Luxusausgabe einer "Kratz- und Spiellandschaft".
-
- 6. Spielzeug nach Wahl (unbedingt Sicherheitshinweise unter 2.4.4
- beachten!). Hier variieren die Preise zwischen wenigen Cent und
- vielen Euro. Nicht immer muss das teuerste Spielzeug das Beste sein.
- Viele Katzenbesitzer haben schon die leidvolle Erfahrung gemacht,
- dass teuer bezahltes Spielzeug von der Pelznase v÷llig ignoriert
- wurde, ein Pappkarton, ein Flaschenverschluss oder eine alte Zeitung
- aber stundenlangen Spielspa▀ bescherte.
-
-
- 2.5.2 Laufende Kosten
-
- Selbst bei so genanntem Premiumfutter belaufen sich die Futterkosten nur
- auf etwa 50-75 Cent am Tag (siehe 3.2). Leckerchen - bei hoffentlich
- sparsamem Einsatz (siehe auch 3.5) - kosten etwa 5 EUR im Monat. Auch
- bei Streu gibt es gro▀e Preisspannen, aber fⁿr eine Katze muss man mit
- etwa 20 EUR im Monat rechnen.
-
-
- 2.5.3 Tierarzt
-
- Hat man eine rundum gesunde Katze, muss man nur einmal im Jahr fⁿr die
- Impfungen (siehe 4.3) zum TA. Wird die Katze mal krank, hat einen
- Unfall oder chronische Beschwerden, kann es schnell ins Geld gehen.
- Dazu mehr unter 4.11. Eine einfache Untersuchung (Check-Up) des Tieres
- mit einer Auffrischimpfung gegen Katzenschnupfen und -seuche kostet ca.
- 25-30 EUR.
-
-
- 2.5.4 Gibt es eine Krankenkasse fⁿr Katzen?
-
- Nach dem aktuellen Stand bieten zwei Versicherer (Agila und ▄lzener)
- eine Krankenversicherung fⁿr Haustiere an. Die monatlichen BeitrΣge
- liegen zwischen 15 und 80 EUR. Die Gegenleistungen sind unterschiedlich:
- Vom Bezahlen eines gedeckelten Betrages bis hin zum dreifachen Satz der
- GOT. Meistens ist das Eintrittsalter des Tieres auf fⁿnf Jahre begrenzt.
-
- In der WDR-Sendung ServiceZeit wurden die Versicherungen vor einiger
- Zeit vorgestellt. Das Fazit war: Es ist meistens sinnvoller, monatlich
- einen festen Betrag beiseite zu legen. Hierzu kann man z. B. ein
- Unterkonto anlegen, welches nur fⁿr Tierarztkosten genutzt wird. Am Ende
- hat man meistens ein besseres Ergebnis als bei jeder Versicherung, zumal
- das Geld auch noch verzinst wird.
-
- Einen Test von Krankenversicherungen fⁿr Tiere gab es in der Ausgabe
- Juni 1997 der Zeitschrift "Finanztest". Die beiden genannten
- Gesellschaften haben Webseiten: http://www.agila.de/ und
- http://www.uelzener.de/.
-
-
- 2.6 Katze entlaufen - was tun?
-
- Viele von uns kennen die Situation, wenn Katz verschwindet... sei es,
- dass ein FreigΣnger nicht von seiner Tour zurⁿckkommt oder eine bis
- dahin wohlbehⁿtete Wohnungskatze durch einen dummen Zufall durchs offene
- Fenster entwischt. Jetzt ist es von Vorteil, wenn Katz tΣtowiert
- und/oder mit einem Chip versehen (und natⁿrlich auch registriert!) ist,
- so dass der Finder sofort wei▀: Es handelt sich nicht um einen herren-
- losen Streuner. Katzen kann man bei verschiedenen Organisationen
- registrieren lassen, z. B. bei TASSO oder dem Deutschen Tierschutzbund.
-
- Wohnungskatzen, die noch nie drau▀en waren, verstecken sich meist in
- unmittelbarer NΣhe. Hier hat es sich bewΣhrt, Futter rauszustellen und
- vor allem nachts zu suchen und leise zu rufen.
-
- In jedem Fall sollte man mit einem guten Foto der Katze einen Suchzettel
- fabrizieren und m÷glichst flΣchendeckend verteilen. Wenn die Katze bei
- TASSO (s. o.) registriert wird, sollte gleich ein gutes Foto
- mitgeschickt werden, denn dann k÷nnen im Falle eines Falles recht
- brauchbare Suchplakate angefordert werden. Der erste Anruf sollte dem
- ÷rtlichen Tierheim gelten, ebenfalls wichtig sind die TierΣrzte am Ort.
- Auch eine Anzeige in der Tageszeitung kann Erfolg bringen. Je mehr Leute
- von der Suche wissen, desto eher ist mit Erfolg zu rechnen.
-
- Weitere Tipps gibt es unter:
- http://www.christelw.de/katzen/tierschutz/entlaufen.html und
- http://www.sabine-brandl.de/katzen.html
-
- Das Wichtigste aber ist: Nicht zu schnell aufgeben. Viele Katzen sind
- auch noch Wochen und Monate nach ihrem Verschwinden wieder zu Hause
- aufgetaucht.
-
-
- 2.7 Welche Katze ist fⁿr mich geeignet?
-
- Zumeist steht fⁿr den Wunsch nach einer Katze zunΣchst ein Katzenbaby
- Pate, hΣufig ein putziges kleines Tierchen aus der Katzenfutter- oder
- Katzenstreu-Fernsehwerbung. Bevor man sich aber von so verfⁿhrerischen
- Bildern zu ⁿbereilten Entschlⁿssen verleiten lΣsst, sollte man sich ein
- wenig ⁿber das Wesen der Katze an sich sowie ⁿber die Eigenarten
- verschiedener Rassen und Altersstufen informieren - damit die Traumkatze
- nicht zum Alptraum wird.
-
-
- 2.7.1 Rassekatze oder Mischling?
-
- ▄ber diese Frage entscheidet letztlich der pers÷nliche Geschmack. Im
- Prinzip sind alle Katzen, ob Edel- oder Feld-Wald-Wiesen-Katze, gleich:
- wunderbar verschieden, individualistisch, eigensinnig und unbere-
- chenbar. Allerdings hat jede Rasse ein paar besondere Eigenheiten, ⁿber
- die man sich vor Anschaffung des Tieres informieren sollte. Zum Beispiel
- sind Orientalen sehr gesellig (= nicht als Einzelkatze geeignet),
- gesprΣchig und menschenfixiert. Langhaarkatzen ben÷tigen intensive
- Fellpflege. Infos ⁿber die charakteristischen Merkmale der einzelnen
- Rassen gibt's bei den ZⁿchterverbΣnden oder in entsprechenden
- Katzenbⁿchern.
-
- Rassekatzen gibt es nicht nur beim Zⁿchter. Wenn es kein Jungtier sein
- soll, lohnt sich ein Blick in Tierheime und KatzenschutzhΣuser, denn
- auch Rassekatzen werden ausgesetzt, abgeschoben, zu Scheidungswaisen
- oder verlieren ihren Menschen durch den Tod.
-
- Wenn man sich an einen Zⁿchter wendet, sollte man darauf achten, dass
- die Tiere in die Familie integriert sind, also von klein auf an Menschen
- gew÷hnt und zutraulich sind. Ein seri÷ser Zⁿchter gibt seine Jung-
- katzen frⁿhestens mit zw÷lf Wochen ab, hΣndigt dem KΣufer den
- vollstΣndig ausgefⁿllten Impfpass und die kompletten Papiere der Katze
- aus. Die Grundimmunisierung ist abgeschlossen, die Tierchen sind ent-
- wurmt. Ein guter Zⁿchter gibt bereitwillig Infos ⁿber die Art der
- bisherigen Fⁿtterung sowie Tipps fⁿr den richtigen Umgang mit den
- Kleinen und will eine Menge ⁿber das kⁿnftige Zuhause seiner
- Katzenkinder wissen.
-
- In seri÷sen Zⁿchter-Vereinen ist es verboten, Jungtiere an
- Tierhandlungen zu verkaufen. Rassekatzen, die in Tierhandlungen verkauft
- werden, sind meist aus dem Ausland und/oder von Zⁿchtern ohne Vereinszu-
- geh÷rigkeit.
-
- Rassekatzen haben ihren Preis: Welpen gibt es ab ca. 500 EUR, je nach
- Rasse. Σltere Tiere (aus der Zucht genommene SpΣtkastraten oder an den
- Zⁿchter zurⁿckgegebene Tiere) sind deutlich gⁿnstiger zu haben. Auch
- "fehlerhafte" Katzen (falsche Fellfarbe, nicht ganz "typischer"
- K÷rperbau etc.) kann man zu Liebhaberpreisen bekommen. Ein Zⁿchter, der
- hingegen fⁿr einen Verzicht auf StammbΣume einen hohen Preis- nachlass
- in Aussicht stellt, ist unseri÷s, da die von Katzenvereinen eingehobene
- Stammbaumgebⁿhr sehr gering (ca. 40 EUR) ist. Meist sind solche Zⁿchter
- wegen Unkorrektheiten aus ihrem Verein ausgeschlossen worden und k÷nnen
- deshalb keinen gⁿltigen Stammbaum beibringen.
-
- Mischlinge bekommt man von privat, von Katzenschutzorganisationen,
- Tierheimen, TierΣrzten. Wie sie sich charakterlich und k÷rperlich
- entwickeln, ist meist nicht abzusehen - es sei denn, man kennt die
- Elterntiere. Sie stecken also voller - meist positiver - ▄berraschungen.
- Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass sie gesund wirken. Sie
- sollten sauber und munter sein und keine ⁿbergro▀e ─ngstlichkeit zeigen.
- Jungtiere von privat sind hΣufig noch nicht geimpft und entwurmt -
- unbedingt erfragen und das neue Familienmit- glied baldm÷glichst einem
- TA vorstellen.
-
-
- 2.7.2 Jungtier oder erwachsene Katze?
-
- Das hΣngt am ehesten von den pers÷nlichen LebensumstΣnden ab.
-
- Katzenbabys sind sⁿ▀, drollig, verspielt - und wahnsinnig anstrengend.
- Sie haben nichts als Unfug im Kopf, machen viel kaputt, haben einen
- enormen Energieⁿberschuss und mⁿssen noch eine Menge lernen. Wer die
- Zeit und die Nerven hat, ein Jungtier aufzuziehen, sollte gleich an die
- Anschaffung von zwei Katzen denken. Dann hat das Kleine einen Kumpel,
- mit dem es sich austoben und seine fⁿr die Entwicklung n÷tigen
- Kampfspielchen exerzieren kann. Das schont die Wohnungseinrichtung, Haut
- und Nerven des Dosis und macht sehr viel Freude.
-
- Vorsicht mit "Wildlingen" (Jungtiere, die in den ersten Lebenswochen
- keinen Menschenkontakt hatten); sie sind kaum fⁿr KatzenanfΣnger
- geeignet.
-
- Ein Σlteres Tier ist etwas ruhiger, meist schon ein wenig erzogen (wei▀
- i. a. wenigstens, was "nein" hei▀t). Auch Ex-Tierheimbewohner mⁿssen
- ⁿbrigens nicht psychisch gest÷rt sein. Die meisten leben sich schnell
- ein, fassen bald Vertrauen und begreifen, dass ihr neuer Versorger es
- gut mit ihnen meint. Die Geduld, die zu Anfang m÷glicherweise vonn÷ten
- ist, wird meist schnell mit besonderer AnhΣnglichkeit belohnt.
-
-
- 2.7.3 Wie alt muss die Katze mindestens sein?
-
- Das ideale Abgabealter fⁿr junge Katzen liegt bei zw÷lf bis 16 Wochen.
- In diesem Alter hat das KΣtzchen bereits alles Wesentliche von der
- Mutter gelernt, vor allem ein normales kΣtzisches Sozialverhalten. Wer
- eine junge Katze aus einer Zucht oder das Ergebnis eines "Unfalls"
- einer gut gehaltenen Hauskatze bei sich aufnehmen m÷chte, sollte das
- Tier deshalb frⁿhestens mit zw÷lf Wochen von der Mutter trennen. Die
- Entwurmung sowie die notwendigen Grundimmunisierungen werden in diesem
- Fall noch vor dem ▄bersiedelungstermin ins neue Heim vorgenommen. Wenn
- man sich jedoch fⁿr eine kleine Katze entschieden hat, die z.B. in
- einem Reitstall oder auf einem Bauernhof geboren ist, spielen andere
- Faktoren als das "richtige" Abgabealter eine Rolle. HΣlt der Besitzer
- der Mutterkatze seine Tiere nur als unkastrierte und ungeimpfte
- MΣusefΣnger, ist es besser fⁿr die Kleinen, sie schon ab fⁿnf bis
- sechs Wochen zu sich zu nehmen. Ab ca. sechs Wochen haben sie keinen
- Immunschutz mehr von der Mutter. Deshalb infizieren sie sich fast
- immer mit Katzenschnupfen oder Schlimmerem. So junge Tiere aufzuziehen
- erfordert allerdings Katzenerfahrung - oder die Bereitschaft, sich
- schnell fundiertes Wissen ⁿber Haltung und Aufzucht anzueignen. Wer
- die KΣtzchen trotz der Gesundheitsgefahren lieber erst spΣter von der
- Mutter trennen will, sollte den ganzen Wurf m÷glichst inklusive der
- Mutter dem TA vorstellen sowie die Tiere entwurmen, grundimmunisieren
- und spΣter auch nachimpfen lassen. Damit ist wenigstens eine
- grundlegende Gesundheitsvorsorge gesichert. Trotzdem muss man sich
- ⁿber zweierlei im Klaren sein: Bis zur ▄bersiedelung dⁿrfte die
- Futterversorgung der kⁿnftigen Familienmitglieder alles andere als
- optimal sein (dem Halter Geld fⁿr gutes Futter zur Verfⁿgung zu
- stellen garantiert leider nicht, dass die Katzen etwas davon haben),
- und die Kleinen sind bis dahin allen Gefahren ausgesetzt, denen
- FreigΣngerkatzen tagtΣglich begegnen (jagende Hunde, AutounfΣlle etc.).
-
-
- 2.8 Wohin mit der Katze im Urlaub?
-
- ╖ Mitnehmen: Im Allgemeinen die schlechteste L÷sung, denn Katzen lieben
- OrtsverΣnderungen nicht. Handelt es sich allerdings um eine Art
- zweites Zuhause der Katze, in das sie regelmΣ▀ig "verschleppt" wird -
- kein Problem.
-
- ╖ Privat unterbringen: Siehe oben. Ein "zweites Zuhause" wird relativ
- gut akzeptiert.
-
- ╖ Katzenpension: Unbedingt vorher anschauen. Welche Impfungen werden
- erlangt, die bei reiner Wohnungshaltung bisher nicht n÷tig waren?
-
- ╖ Zu Hause versorgen lassen: Das kommt der Natur der Katze am ehesten
- entgegen. Sie bleibt in vertrauter Umgebung, bekommt zweimal tΣglich
- Futter, Wasser, Streicheleinheiten von Menschen, die sie kennt. In
- Frage kommen dafⁿr Verwandte, Freunde, Nachbarn oder Catsitter.
- Catsitting funktioniert am besten auf Gegenseitigkeit. Dann hat man
- die GewΣhr, dass der Betreuer sich mit Katzen auskennt, sie mag und
- tun wird, was er kann, um bei eigener Abwesenheit auch seine Katze gut
- betreut zu wissen. Catsitter findet man ⁿber Catsitting-Clubs in den
- StΣdten (Kleinanzeigen), ⁿber holiday-petcare
- (http://www.holiday-petcare.de) und ⁿber Catsitter-Listen von
- Futterherstellern.
-
- ╖ Einen Kurzurlaub (Wochenende z. B.) verkraften Katzen auch unbetreut,
- wenn sie zu zweit sind und ihnen genⁿgend Futter (Trofu oder
- Futterautomat), Wasser und saubere Klos zur Verfⁿgung stehen.
-
-
- 3 ErnΣhrung
-
-
- 3.1 Welche Futter gibt es?
-
- Industriell hergestellte Fertigfutter sind als so genannte Nass- oder
- Trockenfutter erhΣltlich. UnabhΣngig davon lassen sich beide Arten in
- Standardfutter und Premiumfutter unterteilen. Ersteres findet sich in
- praktisch jedem LebensmittelgeschΣft oder Supermarkt von diversen
- Herstellern, wΣhrend Premiumfutter fast ausschlie▀lich ⁿber den
- Tierbedarfsfachhandel vertrieben wird. Daneben sind so genannte
- ErgΣnzungsfuttermittel im Handel erhΣltlich, die entweder aus
- Inhaltsstoffen bestehen, welche nicht den gesamten NΣhrstoffbedarf der
- Katze abdecken (z. B. Futter, die ausschlie▀lich aus Fisch bestehen)
- oder bestimmte Substanzen erhalten, die Mangelerscheinungen ausgleichen
- sollen (z. B. VitaminprΣparate). Die Zusammensetzung des Futters wird
- auf den Verpackungen angefⁿhrt. Leider bedienen sich die Hersteller
- dabei oftmals einer eher schwer verstΣndlichen Ausdrucksweise. Was die
- Angaben auf den Packungen bedeuten, und wie man anhand dieser Angaben
- die QualitΣt des Futters feststellt, wird bei Cats-Country
- (http://www.cats-country.de/futteret.htm) erlΣutert. Umfassende
- weiterfⁿhrende Hinweise zur KatzenernΣhrung:
-
- ╖ http://www.keinwitz.de/katzenernaehrung.html
-
- ╖ http://de.geocities.com/ulrichlang2001/futter.html
-
- ╖ http://www.christelw.de/katzen/futter/
-
-
- 3.2 Warum sind Premiumfutter so teuer?
-
- Das sind sie eigentlich gar nicht. Premiumfutter werden aus hochwertigen
- Rohstoffen hergestellt, die aufgrund ihrer besseren Verwertbarkeit in
- wesentlich geringeren Mengen bereits den NΣhrstoffbedarf der Katze
- decken und zur SΣttigung fⁿhren. Daher reichen wesentlich geringere
- Mengen zur Fⁿtterung aus, was den Preis pro Mahlzeit deutlich nach unten
- korrigiert. Man kann sich den Kostenfaktor Σhnlich dem zwischen Junkfood
- und einem exquisiten Menⁿ aus feinsten Zutaten vorstellen.
-
-
- Rechenbeispiel: Eine 100 g-Tⁿte des Futters der Marke W. kostet 39 Cent.
- Laut Fⁿtterungsempfehlung werden pro Tag 400 g ben÷tigt,
- also 1,56 EUR. Das h÷herwertige Futter der Firma I.
- kostet dagegen 0,79 EUR pro 170 g-Dose. Dieses deckt
- aber den gesamten Tagesbedarf eines Tieres. Somit fΣllt
- der Preisvergleich von 1,56 EUR zu 0,79 EUR zugunsten
- des Premiumfutters aus.
-
-
- 3.3 Trocken- oder Na▀futter?
-
- Hochwertiges Dosenfutter kostet zwar mehr als ebensolches Trockenfutter,
- hat aber - wenn es angenommen wird - deutliche Vorteile aufzuweisen.
- Auch wenn prinzipiell beide Futterarten Harnwegserkrankungen vorbeugen
- sollen, wird ausschlie▀liche Trockenfutterfⁿtterung nach wie vor als
- Risikofaktor fⁿr Harnsteine genannt. Feuchtfutter ist besser verdaulich
- und erh÷ht die Flⁿssigkeitsaufnahme. Dadurch ist die "PinkelhΣufigkeit"
- h÷her, was ein wichtiger Faktor zur Vorsorge vor Harnsteinen ist, weil
- dabei die M÷glichkeit zur Kristallbildung eingeschrΣnkt wird. Bei
- Trockenfutterfⁿtterung ist darauf zu achten, dass der Katze genⁿgend
- Trinkwasser bereit steht, um den Flⁿssigkeitsbedarf zu decken
- (siehe 3.11) - am besten an verschiedenen Stellen und nicht nur in der
- NΣhe des Futterplatzes. Der Nutzen von Trockenfutter bezⁿglich der
- Verhinderung von Zahnstein wird stark ⁿberschΣtzt, schon weil das
- Gebiss der Katze das Kauen im eigentlichen Sinne nicht erm÷glicht.
-
-
- 3.4 Was sollte auf keinen Fall gefⁿttert werden?
-
- Generell ist fⁿr den menschlichen Geschmack zubereitete Nahrung nicht
- als Katzenfutter geeignet (siehe auch 3.8). Tabu sind schokoladenhaltige
- Lebensmittel: Schokolade enthΣlt Theobromin, einen Stoff, den die Katze
- nur so langsam abbauen kann, dass er sich bis zu einer giftigen Dosis
- anreichern kann. Des weiteren ist nicht jede Sorte Fleisch, vor allem
- roh, geeignet als Katzennahrung. Rohes Schweinefleisch kann z. B. fⁿr
- den Menschen harmlose Herpesviren enthalten, die bei Katzen die t÷dliche
- Aujeszky'sche Krankheit (Pseudowut) hervorrufen. Einige Schinken- und
- Salamisorten enthalten rohes Schwein und fallen daher ebenfalls unter
- dieses Verbot. Bei rohem Geflⁿgel besteht die Gefahr von
- Salmonelleninfektionen, so dass Geflⁿgelfleisch besser durchgegart
- gefⁿttert werden sollte. Au▀erdem kann rohes Fleisch die Erreger der
- Toxoplasmose enthalten (siehe 4.2.9).
-
- Dass Alkohol auf keinen Fall als Tiernahrung taugt, sollte
- selbstverstΣndlich sein. Zurⁿckhaltung ist auch bei allen Naschereien
- und Sⁿ▀speisen angebracht. Wozu diese fⁿhren, kann mancher Dosi an sich
- selbst auf der Waage und beim Zahnarzt sehen.
-
-
- 3.5 Leckerchen fⁿr die Katze
-
- Wer seine Katze verw÷hnen will, wird von einem riesigen Angebot geradezu
- erschlagen. Bei den zahlreichen im Handel erhΣltlichen Produkten gilt
- das Gleiche wie beim Futter: auf die Inhaltsstoffe achten. Auch
- Leckereien sollten zuckerfrei sein, m÷glichst wenig Kohlehydrate
- enthalten und nicht aus allen m÷glichen SchlachtabfΣllen bestehen. Gut
- geeignet sind z. B. einzelne Brocken einer dafⁿr reservierten
- Trockenfuttersorte, Hefetabletten, frische Krabben, kleine Stⁿckchen
- milder KΣse - alles, was Katz besonders gern mag und aus der Hand
- fressen kann. Das k÷nnen sogar kleine Stⁿcke rohen Gemⁿses sein (z. B.
- Gurke oder roter Paprika, siehe auch 3.8).
-
- Dabei sollte aber unbedingt beachtet werden, dass auch Leckerchen
- Energie liefern. Wenn viel nebenbei gegeben wird, mⁿssen die
- Hauptmahlzeiten entsprechend kleiner ausfallen.
-
-
- 3.6 Katzenfutter selbst gekocht
-
- Nicht nur aus DiΣtgrⁿnden, auch als besonderes Leckerchen, oder weil man
- selbst bestimmen will, was die Katze serviert bekommt, kann jeder seine
- Katze auch mit selbst Gekochtem fⁿttern. Soll das Tier dauerhaft so
- ernΣhrt werden, dann sind bei der Zusammenstellung der Nahrung unbedingt
- die ernΣhrungsphysiologischen Bedⁿrfnisse der Katze zu berⁿcksichtigen,
- um einer MangelernΣhrung vorzubeugen.
-
-
- 3.7 Ist vegetarische ErnΣhrung sinnvoll?
-
- Katzen sind Raubtiere und Fleischfresser. Ihr Gebiss und ihr gesamter
- Verdauungsapperat sind nicht fⁿr die Verarbeitung von Pflanzenkost
- geeignet. Katzen ben÷tigen Pflanzen nur als Ballaststoffe sowie als
-
-
- Hilfe beim Auswⁿrgen von Haarballen (Katzengras). Im Gegensatz zum
- Menschen kann die Katze den lebenswichtigen Stoff Taurin nicht selbst
- herstellen, sondern ist auf tierische Nahrung angewiesen, um die
- notwendige Menge aufnehmen zu k÷nnen. Es werden vereinzelt
- NahrungsergΣnzungsmittel zur vegetarischen ErnΣhrung von Katzen
- angeboten, die den Mangel an Taurin, ArachidonsΣure sowie Vitamin A und
- B12 in vegetarischer ErnΣhrung ausgleichen sollen. Hierbei besteht aber
- die gro▀e Gefahr einer Mangelversorgung oder ⁿberdosierung. Letztlich
- muss jeder fⁿr sich entscheiden, ob seine eigene Moralvorstellung nicht
- zu einer Qual fⁿr das Tier wird.
-
-
- 3.8 Kann ich meiner Katze normale Lebensmittel geben?
-
- Ausprobieren. Fast alles, was Mensch isst und Katz mag, darf sie haben -
- in geringen Mengen. Tabu sind stark/scharf gewⁿrzte, salzreiche, essig-
- und zuckerhaltige oder schwer verdauliche Lebensmittel (z. B.
- Hⁿlsenfrⁿchte, Kohl), au▀erdem Sⁿ▀igkeiten, Schokolade, Alkoholisches,
- Koffeinhaltiges und rohe Zwiebeln (siehe auch 3.4). Kein Problem sind
- Milchprodukte (Quark, Joghurt), Reis, Nudeln, Kartoffeln, gedⁿnstete
- Gemⁿse, gekochtes Fleisch und gedⁿnsteter Fisch (salzfrei oder
- wenigstens salzarm gegart).
-
-
- 3.9 Welches ist das Idealgewicht?
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- Das Idealgewicht einer Katze lΣsst sich nicht in Kilogramm ausdrⁿcken,
- da K÷rperbau, Gr÷▀e und evtl. Rasse eine entscheidende Rolle spielen.
- Unter http://www.odo.in-berlin.de/fbmi.html gibt es eine Tabelle, anhand
- derer man ⁿberprⁿfen kann, ob die eigene Katze Normalgewicht hat oder
- nicht. Allgemein k÷nnte man sagen: Schlanke Katze sind gesⁿnder und
- leben lΣnger. Ob eine Katze schlank ist, kann man sehen. Genaueres
- ergibt ein Abtasten (Vorsicht bei kitzligen Katzen!): Wenn die Rippen
- fⁿhlbar sind, ist das Tier nicht zu dick. Sind sie nicht mehr problemlos
- tastbar, ist Abspecken angesagt (siehe 3.10).
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- 3.10 Sie mu▀ abnehmen! Wie stelle ich das an?
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- ╖ FdH: Weniger fⁿttern, Gebettel ignorieren, keine Leckerchen
- zwischendurch. ▄bergewicht langsam (!) abbauen; zu schnelle Abnahme
- kann zum Leberschaden fⁿhren. Funktioniert problemlos (bis auf die
- nervliche Belastung des stΣndig belagerten Dosis) bei
- Einzel-Wohnungskatzen und bei Wohnungskatzen in
- Mehr-Katzen-Haushalten, wenn sie an einen eigenen Futternapf gew÷hnt
- sind. Fehlt diese Voraussetzung, mⁿssen die Katzen vermutlich an
- getrennte Fⁿtterung gew÷hnt werden.
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- ╖ Ist das erwⁿnschte Gewicht erreicht, kann kalorienreduziertes Futter
- gegeben werden, damit die Katze sich satt fⁿhlt. Zum Abnehmen selbst
- taugt es nicht.
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- ╖ Bewegung verschaffen: spielen, spielen, spielen... Ganz Bewegungsfaule
- kann man wenigstens dazu animieren, ihr Futter zu "jagen":
- Trofubrocken einzeln durch die Wohnung schnipsen.
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- ╖ Bei FreigΣngern: Versuchen festzustellen, ob er/sie sich woanders mit
- durchfⁿttern lΣsst. Falls ja, die mitleidige Seele bitten, das Tier
- nicht weiter zu mΣsten.
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- 3.11 Was soll sie trinken?
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- ╖ Wasser: Das ideale GetrΣnk fⁿr Katzen. Die Vorlieben der Tiger sind
- allerdings unterschiedlich. Manche m÷gen es frisch, manche
- abgestanden, manche nur aus dem tropfenden Hahn, aus dem
- Zimmerbrunnen, aus der noch feuchten Bade- oder Duschwanne. Da Trinken
- wichtig ist, sollte man der Katze entgegenkommen und ihre pers÷nlichen
- Vorlieben beachten. Das Gie▀wasser, das sich in Blumenuntersetzern
- sammelt, ist allerdings nur dann geeignet, wenn kein Pflanzendⁿnger
- und/oder Pflanzenschutzmittel (auch "biologische"!) verwendet wird,
- und auch dann nur bedingt. Besser ist, wenn Katz an dieses Wasser
- nicht herankommt. Auch die Toilette ist keine geeignete Trinkschale -
- weniger wegen der Hygiene als wegen der Gefahr, kopfⁿber in den
- Abfluss zu rutschen und zu ertrinken (Tiefspⁿler, Kleinkatzen). Wenn
- eine Katze sehr wenig trinkt, kann das auch daran liegen, dass ihre
- Wasserschale am falschenPlatz steht. Viele Katzen ignorieren den
- direkt neben dem Futter stehenden Wassernapf oder baden bestenfalls
- ihre Pfoten darin. WassernΣpfe in einigen Metern Entfernung, auf der
- Fensterbank, im Nebenzimmer dagegen werden gerne angenommen.
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- ╖ Milch: Kein GetrΣnk, sondern ein energiereiches Lebensmittel, das von
- vielen Katzen nur schlecht vertragen wird. Nicht an Milch gew÷hnte
- Katzen k÷nnen den Milchzucker nicht verwerten und bekommen von Milch
- Durchfall. Siehe auch
- http://www.odo.in-berlin.de/katzen-und-milch.html
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- ╖ Mit Wasser verdⁿnnte Milch oder Kondensmilch: Geeignet fⁿr
- Wasserverweigerer, die Milch vertragen.
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- ╖ Katzenmilch: Kein GetrΣnk, sondern Leckerli. M÷gen viele Katzen nicht.
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- ╖ Joghurt, Quark (evtl. mit Wasser verdⁿnnt): Geeignet fⁿr
- Wasserverweigerer.
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- ╖ Warmes Wasser unters Na▀futter gemischt: Geeignet fⁿr ganz Trinkfaule
- - sofern sie "Suppe" m÷gen.
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- 4 Gesundheit
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- 4.1 Was kann ich tun, damit meine Katze gesund bleibt?
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- ╖ Gesund ernΣhren, siehe 3.1 bis 3.8
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- ╖ Mit BeschΣftigung, Streicheleinheiten, Ansprache, Spielen belohnen.
- Leckerlis sparsam einsetzen, siehe 3.5
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- ╖ Dafⁿr sorgen, dass sie genⁿgend trinkt, siehe 3.11
-
- ╖ Infektionskrankheiten vorbeugen, siehe 4.3
-
- ╖ Warme, vor Zugluft geschⁿtzte SchlafplΣtze anbieten.
-
- ╖ Parasiten vorbeugen bzw. bekΣmpfen (auch bei reinen Wohnungskatzen!),
- siehe 4.5
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- ╖ RegelmΣ▀ige Gesundheitschecks beim TA durchfⁿhren lassen - wichtig vor
- allem fⁿr Σltere Katzen (ab etwa sieben Jahre), siehe 4.6, und sich
- mit den wichtigsten veterinΣrmedizinischen Fachbegriffen vertraut
- machen; hierbei hilft: http://www.veteribaer.de/Fachbegriffe.htm
-
- ╖ Katzengras oder Malzpaste zur Verfⁿgung stellen, damit die Katze beim
- Putzen aufgenommene Haare loswerden kann. Zumindest wΣhrend des
- Fellwechsels regelmΣ▀ig kΣmmen oder bⁿrsten, Langhaarkatzen tΣglich
- (!) ausgiebig kΣmmen.
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- ╖ Nicht fett und faul werden lassen: ausreichend, aber eher knapp
- ernΣhren und spielen, spielen, spielen. Auch Katzen rosten, wenn sie
- rasten.
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- ╖ Auf verdΣchtige Zeichen achten: VerΣnderungen von Klobenutzung,
- Kotbeschaffenheit, Fressverhalten, Trinkverhalten, Putzverhalten,
- Allgemeinbefinden; siehe auch 4.4
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- ╖ UnfΣllen vorbeugen: Haushaltsgifte (Putz-, Wasch-, Reinigungs- und
- Desinfektionsmittel, K÷rperpflegemittel, Pflanzenschutzmittel,
- -dⁿnger), Medikamente, Zigaretten und giftige Pflanzen au▀er
- Katzenreichweite schaffen (in der Giftpflanzendatenbank der Uni Zⁿrich
- kann man nachschauen, ob eine Pflanze giftig ist oder nicht:
- http://www.vetpharm.unizh.ch/perldocs/toxsyqry.htm). Tⁿren, die von allein
- zuschlagen k÷nnten, sichern. Katzen nicht unbeaufsichtigt in RΣumen
- lassen, in denen Fenster aufgekippt sind. Balkon mit Katzennetz
- sichern. Kratzbaum so stabil aufstellen, dass er nicht mitsamt der
- Katze umfallen und sie erschlagen kann. Hei▀e Herdplatten abdecken
- (Topf mit Wasser draufstellen). Plastiktⁿten wegrΣumen.
- Waschmaschine/Trockner vor dem Anschalten auf Katzenfreiheit
- ⁿberprⁿfen. Wenn Katz gern auf den Heizk÷rpern liegt, kann er/sie beim
- Abspringen mit den Krallen im Abdeckgitter hΣngenbleiben:
- gegebenenfalls abnehmen oder abdecken. Kein gefΣhrliches Spielzeug
- (GummibΣnder, GeschenkbΣnder, kleine spitze oder scharfkantige
- GegenstΣnde, die verschluckt werden k÷nnten) herumliegen lassen,
- gekauftes Katzenspielzeug auf riskante Bestandteile ⁿberprⁿfen (z. B.
- Augen von SpielmΣusen; allgemein gelten die gleichen Kriterien wie bei
- Spielzeug fⁿr Kleinkinder, siehe auch 2.4.4).
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- 4.2 Welche typischen bzw. hΣufigen Katzenkrankheiten gibt es?
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- In den folgenden Unterpunkten versuchen wir, einige der verbreiteten
- Katzenkrankheiten vorzustellen. Beim geringsten Verdacht auf das
- Vorliegen eines der beschriebenen Symptome empfehlen wir, unbedingt
- einen TA aufzusuchen.
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- 4.2.1 Katzenseuche (Feline Parvovirose, Panleukopenie)
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- Die Katzenseuche wird durch das feline Parvovirus ausgel÷st und ist eine
- hochansteckende Infektionserkrankung. Das Virus ist in der Umwelt
- Σu▀erst widerstandsfΣhig und findet sich in allen K÷rpersekreten der
- Katze. Die Aufnahme des Virus erfolgt ⁿber die Mund- und
- NasenschleimhΣute, wo es sich auch vermehrt.
-
- Die Katzenseuche beginnt bereits drei bis sechs Tage nach einer
- Infektion mit massiven St÷rungen des Allgemeinbefindens in Form von sehr
- hohem Fieber, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Danach tritt im Falle
- einer so genannten perakuten Verlaufsform innerhalb von zw÷lf bis 36
- Stunden der Tod ein. In ihrer so genannten akuten Form stellen sich dann
- Σu▀erst heftige und blutige DurchfΣlle ein, bei starker pl÷tzlicher
- Verringerung der wei▀en Blutk÷rperchen (Panleukopenie). Durch den hohen
- Flⁿssigkeitsverlust sterben die meisten Tiere an akutem
- Kreislaufversagen. Trotz intensiver tierΣrztlicher Betreuung ⁿberleben
- nur wenige Tiere. Die Diagnose der Katzenseuche gelingt ⁿber den
- Nachweis der Parvoviren im Kot.
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- Zum Glⁿck hat die Katzenseuche heute ihren Schrecken verloren, da es
- einen wirksamen Impfschutz gibt (siehe 4.3).
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- 4.2.2 Katzenschnupfen
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- Der Katzenschnupfen ist eine sehr ernsthafte Erkrankung fⁿr eine Katze,
- nicht zu vergleichen mit unserem Schnupfen. Viele unterschiedliche
- Erreger des Katzenschnupfens sind heute bekannt, wie verschiedene Vi-
- ren, Mikroben und Bakterien. Die Ansteckungsgefahr ist gro▀, die
- ⁿbertragung erfolgt im direkten Kontakt der Tiere.
-
- Bereits wenige Tage nach einer Infektion zeigt sich der Katzenschnupfen
- in hΣufigem Niesen, und bald gesellen sich schleimiger Nasenausflu▀,
- krΣftiges Speicheln und TrΣnenfluss dazu. Die Katze hat Fieber um 40C.
- Sie atmet zunehmend durch den Mund und verweigert jede Futter- und
- Flⁿssigkeitsaufnahme. Wenn die Katze jetzt nicht in tierΣrztliche
- Behandlung kommt, k÷nnen AugenschΣdigungen bis hin zur Erblindung
- verbleiben, in seltenen FΣllen kann es zum Tod der Katze kommen.
-
- Die Behandlung des Katzenschnupfens richtet sich nach den Symptomen, in
- jedem Fall muss aber ein Antibiotikum ⁿber eine ausreichende Zeit
- verabreicht werden. Der Besitzer kann die Behandlung unterstⁿtzen, indem
- er die Verklebungen und Verkrustungen der Nasen÷ffnungen durch feuchte
- Tⁿcher aufl÷st und entfernt, damit die Nasenatmung wieder m÷glich wird.
- Man muss unbedingt auf eine ausreichende Flⁿssigkeitszufuhr achten,
- notfalls muss der TA mittels Infusion helfend eingreifen.
-
- Es wird hΣufig eine chronische Verlaufsform des Katzenschnupfens
- beobachtet, d. h. es zeigen sich immer wieder in unterschiedlicher
- Heftigkeit die beschriebenen Krankheitsbilder.
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- Gegen Katzenschnupfen gibt es Schutzimpfungen (siehe 4.3).
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- 4.2.3 Feline LeukΣmie ("Leukose")
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- Das feline LeukΣmievirus (FeLV) kann eine Vielzahl unterschiedlichster
- Erkrankungen bei der Katze hervorrufen, wobei Tumore der wei▀en
- Blutk÷rperchen (LeukΣmie, oder veraltet Leukose) eher selten sind.
- HΣufiger werden Blutarmut, Lymphknotentumore, vom Knochenmark ausgehende
- Tumore sowie St÷rungen des Immunsystems und Magen-Darm-Traktes
- beobachtet.
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- Die ⁿbertragung erfolgt ⁿber den Speichel und den Kot. Da das Virus in
- der Umwelt nur wenige Minuten ⁿberlebensfΣhig ist, ist zur ⁿbertragung
- ein enger Kontakt mit anderen Katzen n÷tig. Die Ansteckungsgefahr nimmt
- mit der Gr÷▀e einer Katzenpopulation zu. Die ⁿberwiegende Zahl der
- infizierten Katzen kann das Virus erfolgreich eliminieren, bei einem
- Teil der Katzen verbleibt es aber im K÷rper.
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- Eine Diagnose einer FeLV-Infektion erfolgt durch einen direkten Nachweis
- des FeLV in einer Blutprobe. Bei positivem Ausgang muss diese
- Blutuntersuchung nach ein paar Wochen wiederholt werden, erst bei
- erneutem positiven Ergebnis ist die Diagnose gesichert.
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- Bei dauerhafter FeLV-Infektion ist keine Heilung im Sinne einer
- Entfernung der FeLV m÷glich. Solche Katzen sterben innerhalb von drei
- bis fⁿnf Jahren an den angefⁿhrten FeLV-assoziierten Erkrankungen. In
- erreger- und stressarmer Umgebung (ausschlie▀liche Wohnungshaltung)
- haben sie jedoch eine lΣngere ⁿberlebensdauer zu erwarten.
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- Es gibt eine FeLV-Schutzimpfung mit ausreichendem Impfschutz fⁿr
- FreigΣnger und Katzen in mittelgro▀en Katzenpopulationen (siehe 4.3).
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- 4.2.4 Tollwut
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- Die Tollwut ist eine Viruserkrankung, die nach dem Tierseuchengesetz
- (TierSG) meldepflichtig ist. Liegt kein gⁿltiger Impfnachweis vor, kann
- eine Katze im Verdachtsfall eingeschlΣfert oder in QuarantΣne genommen
- werden, sofern sie sich in einem Tollwutsperrbezirk aufhielt.
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- Das Tollwutvirus wird hauptsΣchlich durch Bisse von infizierten Nagern
- ⁿbertragen, es kann aber auch ⁿber die Mundschleimhaut beim Verzehr
- infizierter Tiere aufgenommen werden.
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- Achtung! Die Katze kann die Tollwut durch Bisse auf den Menschen
- ⁿbertragen! Das Tollwutvirus verliert im austrocknenden Speichel seine
- InfektiositΣt in wenigen Stunden, in ungekⁿhlten Kadavern in etwa einem
- Tag und in gekⁿhltem Gewebe in mehreren Tagen.
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- Nach einer Infektion vermehrt sich das Virus zunΣchst im Muskelgewebe,
- bevor es ⁿber die Nervenbahnen ins Hirn gelangt, wo es sich stark
- ausbreitet. Das Virus verbreitet sich darⁿber hinaus in die
- Augennetzhaut und die Speicheldrⁿsen.
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- Nach zehn bis 15 Tagen kommt es zum Ausbruch der Tollwut, die in drei
- Stadien durchlaufen wird. In den ersten ein bis zwei Tagen kommt es zu
- auffΣlligen VerhaltensverΣnderungen (scheue Tiere werden zutraulich oder
- umgekehrt), vergr÷▀erten Pupillen und erh÷hter Temperatur. Daran
- anschlie▀end zeigen sich ⁿber zwei bis vier Tage hinweg Muskelzuckungen,
- Koordinationsst÷rungen der HinterlΣufe, Schluckbeschwerden und erh÷hte
- Speichelproduktion sowie ein deutlich aggressives Verhalten. Das letzte
- Stadium fⁿhrt innerhalb von ein bis vier Tagen zum Tod durch
- fortschreitende LΣhmung, begleitet von gro▀er Angst.
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- Man kann die Katze durch eine Tollwutschutzimpfung sehr gut schⁿtzen
- (siehe 4.3).
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- 4.2.5 FIP (Feline infekti÷se Peritonitis)
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- Die feline infekti÷se Peritonitis ist eine Infektionserkrankung, die
- nicht sicher nachgewiesen werden kann, vor der es keinen zuverlΣssigen
- Schutz gibt und fⁿr die keine Behandlungsm÷glichkeiten bekannt sind. Sie
- fⁿhrt immer zum Tod der Katze. Am hΣufigsten erkranken junge Katzen
- zwischen sechs Monaten und zwei Jahren und Σltere Tiere ab 14 Jahren.
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- Man kennt zwei verschiedene Verlaufsformen, die trockene FIP und die
- feuchte FIP. Bei letzterer kommt es wegen des entzⁿndeten Bauchfells,
- Herzbeutels und Brustfells zu massiven Ergⁿssen in die entsprechenden
- K÷rperh÷hlen. Dies fⁿhrt zum typischen "Wasserbauch". Bei der trockenen
- Form bleiben Flⁿssigkeitsabsonderungen der entzⁿndeten Organe aus.
- Allerdings werden auch Mischformen beider Verlaufsformen der FIP
- beobachtet.
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- Die Krankheitserscheinungen beim Ausbruch einer feuchten FIP sind
- vielfΣltig: Meist verweigert die Katze die Nahrung, magert ab und sieht
- ganz offensichtlich krank aus. Dann kommt es zu einer starken Zunahme
- des Bauchumfanges, und Fieber setzt ein. Die trockene FIP wird von
- weniger klaren Symptomen begleitet: Auch hier treten Appetitlosigkeit
- und Gewichtsverlust ein. Darⁿber hinaus beobachtet man hΣufig Blutar-
- mut, Gelbsucht und manchmal Probleme mit den Augen und dem Nervensystem.
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- Die Ursachen fⁿr FIP sind noch nicht abschlie▀end geklΣrt. Heute geht
- man davon aus, dass es zunΣchst zu einer Infektion mit v÷llig harmlosen
- und ⁿberall in der Umwelt anzutreffenden felinen enteralen Coronaviren
- (FECV) kommt. Die ⁿberwiegende Mehrheit aller Katzen regiert mit einer
- funktionierenden Immunantwort. Leider mutieren diese FECV recht hΣufig,
- weshalb manchmal mutierte FECV entstehen k÷nnen, die die gefΣhrliche FIP
- ausl÷sen k÷nnen. Diese Viren nennt man dann FIP-Viren. Eine Katze
- inifziert sich also nicht mit FIPV, sondern mit FECV. FIPV entstehen
- erst durch Mutation in der Katze.
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- Seit 1991 ist eine Schutzimpfung gegen FIP namens Primucell R der Firma
- Pfizer auf den Markt, der direkt in die Nase der Katze getrΣufelt wird.
- Der Impfschutz wirkt ⁿber Antik÷rper in den SchleimhΣuten der Nase, des
- Mundes und des Rachens, die die ⁿber den Mund und die Nase aufgenommenen
- FECV noch vor Eintritt in den K÷rper bekΣmpfen sollen. Die Wirksamkeit
- dieser Impfung wird in der Fachwelt allerdings Σu▀erst kontrovers
- diskutiert. Weitgehend einig ist man sich darⁿber, dass eine Impfung nur
- fⁿr Katzen zu empfehlen ist, die noch nie Kontakt mit Coronaviren
- hatten. Aber selbst dann liegt die Schutzwirkung bei deutlich unter 100
- Prozent. FIP ist vor allem in gr÷▀eren KatzenbestΣnden ein Problem, also
- in Tierheimen und Katzenzuchten, da dort sehr viel mehr Katzen mit
- Coronaviren Kontakt hatten, als dies bei Katzen in Einzelhaltung ohne
- Freigang der Fall ist.
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- Weitere Details sind der von Michael Grimm geschriebenen Mini-FAQ zu FIP
- zu entnehmen, die unter http://www.odo.in-berlin.de/mini-FIP-FAQ.html zu
- finden ist.
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- 4.2.6 FIV ("Katzen-Aids")
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- FIV steht fⁿr "felines ImmunschwΣche Virus", und die durch dieses Virus
- verursachte Erkrankung wird in Analogie zu HIV auch "Katzen-Aids"
- genannt. Es besteht keine GefΣhrdung des Menschen durch FIV-infizierte
- Katzen.
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- Das Virus ist in der Umwelt nur wenige Minuten ⁿberlebensfΣhig, es wird
- hauptsΣchlich durch Bisse ⁿbertragen. Deshalb unterliegen FreigΣnger in
- Gegenden hoher Katzendichte einem erh÷hten Risiko, sich in
- Revierstreitigkeiten mit dem FIV-Virus zu infizieren. Des weiteren kann
- es zu einer Infektion beim Deckakt kommen, und infizierte Muttertiere
- k÷nnen das Virus auf ihre Welpen ⁿbertragen. Bei normalen sozialen
- Kontakten existiert hingegen nur ein sehr geringes Infektionsrisiko.
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- Eine infizierte Katze bleibt ⁿber viele Jahre hinweg gesund, bevor
- allmΣhlich eine BeeintrΣchtigung des Immunsystems erkennbar wird: Es
- hΣufen sich gesundheitliche Probleme mit unbekannter Ursache, wie
- hΣufiges Fieber, Lymphknotenschwellungen, Appetitlosigkeit und
- Gewichstverlust; aber auch Verhaltenst÷rungen sind m÷glich.
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- Diese Phase der Erkrankung kann von wenigen Monaten bis ein paar Jahre
- anhalten, bevor ein mit dem menschlichen AIDS vergleichbares
- Krankheitsstadium ausbricht: Die Katze verliert stark an Gewicht, und
- die Anzahl der roten und wei▀en Blutk÷rperchen sinkt drastisch. Au▀erdem
- kommt es vermehrt zu entzⁿndlichen Erkrankungen der Haut, der Mund- und
- Nasenh÷hle sowie zu chronischem Durchfall.
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- In diesem angeschlagenen Zustand treten vermehrt Infektionen auf. Das
- Immunsystem der Katze ist so geschΣdigt, dass es trotz bester
- tierΣrztlicher Hilfe unweigerlich zum Tod kommen wird.
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- Die Diagnose erfolgt ⁿber einen Bluttest. Es gibt keine Heilung einer
- FIV-Infektion, man kann nur die begleitenden Erkrankungen behandeln, und
- derzeit ist in Deutschland noch keine Schutzimpfung zugelassen (siehe
- auch 4.3). Die wirksamste Vorbeugung besteht in der Vermeidung der
- ⁿbertragung von Katze zu Katze.
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- ─hnlich wie beim Menschen gibt es fⁿr Katzen eine antivirale
- Chemotherapie mit Retrovir(R), die die LebensqualitΣt der Katze erh÷hen
- und die Lebenserwartung verlΣngern kann. Diese Therapie bedarf aber
- einer regelmΣ▀igen ⁿberwachung der Blutwerte, weshalb es abzuwΣgen gilt,
- ob man stressanfΣlligen Tieren die regelmΣ▀igen TA-Besuche zumuten will.
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