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- From: gerlo@iceland.in-berlin.de (Carsten Gerlach)
- Approved: news-answers-request@MIT.EDU
- Supersedes: <falsche-email-10102002@iceland.in-berlin.de>
- Message-ID: <falsche-email-11102002@iceland.in-berlin.de>
- Subject: <2001-05-11> Falsche E-Mail-Adressen - FAQ
- Newsgroups: de.admin.net-abuse.mail,de.newusers.questions,de.answers,news.answers
- Followup-To: de.newusers.questions
- Expires: 10 Dec 2002
- Mime-Version: 1.0
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- Content-Transfer-Encoding: 8bit
- User-Agent: slrn/0.9.6.3 (Linux)
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- Date: 12 Nov 2002 15:56:46 +0100
- X-Trace: 12 Nov 2002 15:56:46 +0100, 213.23.43.189
- Lines: 187
- X-Complaints-To: abuse@arcor-ip.de
- Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!newsswitch.lcs.mit.edu!newsfeed.cwix.com!news.tele.dk!news.tele.dk!small.news.tele.dk!news-fra1.dfn.de!newsfeed.arcor-ip.de!news.arcor-ip.de!gerlo
- Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.newusers.questions:117594 de.answers:7897 news.answers:241056
-
- Posting-frequency: monthly
- Archive-Name: de-net-abuse/falsche-email-adressen-faq
- Last-modified: 2001-05-11
- Version: 1.9
- URL: http://home.pages.de/~gerlo/falsche-email-adressen.html
-
- Mini-FAQ: Falsche E-Mail-Adressen
-
- 1. Falsche E-Mail-Adressen ?
- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
-
- Unverlangt zugeschickte E-Mail ist zu einem Problem geworden. Ob es nun
- Werbung (genannt UCE, unsolicited commercial e-mail) oder sonstige
- Massenmail (genannt UBE, unsolicited bulk e-mail) ist - immer mehr Nutzer
- fⁿhlen sich von dieser Art der Werbung belΣstigt.
-
- In letzter Zeit sind daher einige Leute auf die Idee gekommen, ihre Artikel
- im Usenet unter einer falschen Adresse zu posten. Im Body des Artikels
- finden sich dann meistens Hinweise auf eine gⁿltige Adresse.
-
- Diese Methode, sich gegen UCE zu wehren, ist jedoch aus mehreren Grⁿnden
- problematisch - auch wenn sie inzwischen von diversen Computerzeitschriften
- empfohlen wird.
-
-
- 2. Was spricht gegen falsche E-Mail-Adressen ?
- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
-
- - Sie treffen unbeteiligte Dritte, nicht die UCE-Versender.
-
- * Wird der Domain-Teil der Adresse verΣndert, kann es passieren, da▀
- diese Adresse ungewollt _nicht_ ungⁿltig ist.
- Beispielsweise ist die Adresse <user@meine.domain.NOSPAM.de> nicht
- zwingend ungⁿltig: die Domain "nospam.de" ist beim DE-NIC registriert!
- Mails an diese Adresse fⁿhren dazu, da▀ sich die Verantwortlichen der
- Domain "nospam.de" mit Fehlermeldungen herumschlagen mⁿssen. Unbeteiligte
- Dritte werden auf diese Weise belΣstigt.
- Man kann sich nicht auf die Nichtexistenz einer Domain verlassen! Auch
- scheinbar unsinnige Domainnamen wie "xxx.de" oder "deletethis.de" sind
- beim DE-NIC registriert.
-
- * UCE-Versender fΣlschen fast immer die Absender-Adresse. Dadurch wird
- die Mail des UCE-Versenders an die von ihm verwendete falsche Adresse
- zurⁿckgeschickt. Die (unschuldigen) Postmaster der entsprechenden Domain
- werden dann durch Fehlermeldungen zusΣtzlich belΣstigt.
-
- * Eine Antwort auf einen Artikel mit falscher Absenderadresse bewirkt,
- da▀ automatisch der Postmaster des Antwortenden ⁿber eine unzustellbare
- Mail informiert wird. Das bedeutet wieder unn÷tige Arbeit fⁿr
- unbeteiligte Dritte.
-
- * Dafⁿr bekommen die UCE-Versender von Fehlermeldungen/Bounces
- ("bouncen" nennt man das Zurⁿckschicken unzustellbarer E-Mails) in der
- Regel nichts mit, da sie fast nie unter einer gⁿltigen E-Mail-Adresse
- ihre UCE versenden bzw. keine gⁿltige Rⁿcksendeadresse angegeben haben.
-
- * Die Bounces erzeugen zusΣtzlichen, unn÷tigen Traffic!
-
- - Ihr Nutzen ist zweifelhaft.
-
- * _Ein_ Posting in der Vergangenheit mit einer korrekten Adresse reicht
- bereits aus, um in die Datenbanken der UCE-Versender zu gelangen.
- Usenet-Artikel werden schon seit Jahren archiviert; auch in ÷ffentlich
- zugΣnglichen Datenbanken (z.B. Google, frⁿher Dejanews,
- http://groups.google.com/)
-
- * UCE-Versender scannen zunehmend auch den Body von Artikeln, so da▀ die
- korrekte Adresse dort ebenfalls nicht im Klartext stehen darf. Einfache
- ─nderungen, wie das Einfⁿgen von "nospam", k÷nnen von UCE-Versendern
- maschinell erkannt und umgangen werden. Die Folge: ─nderungen mⁿssen
- komplizierter werden, was mehr Arbeit fⁿr Antwortende bedeutet.
-
- * Dazu kommt, da▀ UCE-Versender nicht nur Usenet-Artikel scannen, sondern
- auch WWW-Seiten (mailto-Links!), das IRC und X.500 nach E-Mail-Adressen
- durchsuchen. Die M÷glichkeiten um an E-Mail-Adressen zu gelangen sind
- endlos.
-
- Konsequenterweise dⁿrfte deshalb nirgendwo mehr eine richtige Adresse
- auftauchen. Das Medium E-Mail wⁿrde praktisch unbenutzbar werden!
-
- - Sie zerst÷ren das Medium E-Mail.
-
- * Die Verwendung falscher E-Mail-Adressen zerst÷rt nach Meinung vieler
- die EffektivitΣt des Mediums E-Mail.
- Da das Suchen von ─nderungshinweisen und das ─ndern der E-Mail-Adresse
- umstΣndlich von Hand geschehen mu▀ und Zeit und Mⁿhe kostet, beantworten
- viele Leute keine Artikel mit falscher Absenderadresse.
- Es gilt als unh÷flich, Leuten mit denen man diskutieren will oder von
- denen man Hilfe erwartet, zuzumuten, den Artikel auf ─nderungshinweise
- zu durchsuchen (die zudem immer komplizierter werden mⁿ▀ten, s.o.).
-
- * Es zeigt sich, da▀ Usenet-User mit der gr÷▀ten Erfahrung Artikel mit
- offensichtlich falschen Adressen in ihr Killfile aufnehmen (Artikel
- im Killfile werden beim Newslesen automatisch ausgeblendet).
-
- - Sie bedeuten letztlich eine Kapitulation vor den UCE-Versendern.
-
- * Anstatt aktiv gegen UCE-Versender vorzugehen, schaden sich die
- Usenet-Nutzer gegenseitig durch das Verwenden falscher Adressen.
-
- * In naher Zukunft k÷nnte das Verwenden einer korrekten Adresse eine
- indirektes EinverstΣndis fⁿr UCE-Versender signalisieren - man hΣtte
- schlie▀lich seine Adresse fΣlschen k÷nnen!
-
- - Sie entsprechen nicht dem Konsens im de-Usenet.
-
- Wer falsche Absenderadressen verwendet sollte wissen, da▀ die
- Mehrzahl der Nutzer des de-Usenets damit nicht einverstanden ist.
- M÷gliche Reaktionen reichen von Killfile-EintrΣgen ⁿber freundliche
- Hinweise bis hin zu Beschimpfungen (Flames).
-
- In den internationalen Hierarchien werden falsche Adressen anscheinend
- eher akzeptiert (es gibt allerdings auch eine englischsprachige FAQ,
- die die hier behandelten Probleme aufzΣhlt unter
- http://www.interhack.net/pubs/munging-harmful/).
-
- Das mag daran liegen, da▀ dort das UCE-Problem wesentlich
- gr÷▀er ist. Die ⁿberwiegende Anzahl der UCE-Versender kommt aus den USA
- und scannt deshalb vor allem englischsprachige Newsgroups.
-
- Das Σndert jedoch nichts an den oben aufgefⁿhrten Argumenten *gegen*
- Adre▀fΣlschungen. Im de-Usenet werden falsche E-Mail-Adressen nicht
- gerne gesehen - und das aus guten Grⁿnden!
-
-
- 3. Was kann man stattdessen machen ?
- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
-
- - Statt der falschen eine _gⁿltige_ Zweit-Adresse benutzen und
- Mail an diese Adresse ignorieren oder l÷schen.
- Also statt der richtigen Adresse <meine_adresse@meine.domain.de> eine andere
- (gⁿltige) Adresse, z.B. <gueltige_zweitadresse@meine.domain.de>, benutzen,
- und in Artikeln darauf hinweisen, wie die richtige Adresse lautet.
-
- Diese Methode hat den Vorteil, da▀ das Netz und unbeteiligte Dritte nicht
- durch Bounces belastet werden. Da bei Antworten die Adresse immer noch per
- Hand geΣndert werden mu▀, ist diese Methode zwar toleriert, wird aber nicht
- gerne gesehen.
-
- Die meisten der oben angesprochenen Probleme bleiben bestehen: diese Methode
- trifft letztlich die Falschen und macht das Medium E-Mail unbrauchbar!
-
- Es gibt diverse Anbieter von kostenlosen Mail-Accounts, falls der eigene
- Provider keine kostenlose Zweitadresse einrichtet, z.B. GMX (www.gmx.de)
- oder Hotmail (www.hotmail.com). GMX und Hotmail haben recht effektive
- UCE-Filter im Einsatz, so da▀ schon die alleinige Verwendung einer
- solchen Adresse einen wirksamen Schutz vor UCE bedeutet.
-
- - M÷glich ist auch, in der From:- und in der Reply-To:-Headerzeile
- verschiedene Adressen anzugeben, also z.B.
- From: <zweitadresse@meine.domain.de>
- Reply-To: <adresse@meine.domain.de>
- und Mail an die in der From:-Zeile angegebene Adresse zu ignorieren.
-
- Sinnvoll ist dieses Vorgehen, weil viele (aber nicht alle!) UCE-Versender
- hauptsΣchlich die From:-Zeile nach Adressen durchsuchen. UCE geht also
- an die in der From:-Zeile angegebene Adresse, wΣhrend "richtige" Antworten
- an die Reply-To:-Adresse geschickt werden. Denn fast alle Newsreader
- benutzen die Reply-To:-Adresse fⁿr Antwortmail.
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- Aus den oben genannten Grⁿnden sollten aber dennoch *beide* Adressen gⁿltig
- sein.
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- - Besser ist es jedoch, das Problem UCE aktiv zu bekΣmpfen. Dies
- kann z.B. durch das Einrichten von Teergruben, durch das Filtern von
- bekannten Spammer-Domains oder durch eine Beschwerde beim Provider des
- UCE-Versenders geschehen. In de.admin.net-abuse.mail wird ⁿber
- Gegenma▀nahmen diskutiert.
-
- Weitere Informationen finden sich u.a. unter:
-
- * http://www.snafu.de/~laura/de.admin.net-abuse.mail.txt
- (FAQ der Gruppe de.admin.net-abuse.mail mit vielen weiteren Informationen)
-
- * http://www.iks-jena.de/mitarb/lutz/usenet/teergrube.html
- (Was sind Teergruben ?)
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- * http://spam.abuse.net/
- (Diverse Hinweise auf Filtertechniken und Blacklists bekannter
- Spammer-Domains)
-
- * http://www.interhack.net/pubs/munging-harmful/
- (Englischsprachiger FAQ zum Thema falsche E-Mail-Adressen)
-
- Zusammengestellt von Carsten Gerlach (gerlo@iceland.in-berlin.de).
- Dank fⁿr Anregungen und Hinweise an Ulli Horlacher, Christof Awater,
- Tina Hoeltig und Jⁿrgen Dollinger.
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