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Text File
|
1991-03-10
|
14KB
|
437 lines
-----------------------------------------------
| BC-FORTRAN77 Vers.1.3C |
| Copyright: Andre Köstli |
| 1990 Martin-Luther-Str.63 |
| D7000 Stuttgart 50 |
|---------------------------------------------|
| Die Version "C" von BC-FORTRAN77, bestehend |
| aus den nachfolgend beschriebenen 5 Dateien,|
| ist vollständig von mir programmiert. Ich |
| gestatte freies Nutzungsrecht an Vers.C für |
| nichtkommerzielle Anwendungen, alle Rechte |
| bleiben jedoch bei mir, insbesondere ist der|
| Verkauf der Vers.C, auch im Zusammenhang mit|
| anderen Produkten, nicht erlaubt. Jeder Ko- |
| pie ist dieser Text unverändert beizufügen. |
| Für kommerzielle Anwendungen ist die Vers.P |
| vorgesehen, die lizenzpflichtig ist. |
| Die Anwendung für militärische Zwecke oder |
| entsprechende Forschung ist verboten! |
| März 1990 A.Köstli |
-----------------------------------------------
BC-FORTRAN77 Version C ist Teil eines umfangreichen
Entwicklungssystems, der Vers.P (siehe unten). Vers.C
soll in einfacher Weise den für Programmierkurse nötigen
Compiler zur Verfügung stellen. Dem kommt entgegen, dass
diese Software fast identisch auf AMIGA, ATARI ST und
MS-DOS Rechnern läuft.
BC-FORTRAN77 Vers.P
-------------------
BC-FORTRAN77 Vers.P ist ein umfangreiches Entwicklungs-
system, das ausser Compiler und Linker auch noch Editor,
Precompiler und Versionsverwaltung unter einer Benutzer-
oberfläche vereinigt. Dabei wird dafür gesorgt, dass im
Entwicklungszyklus automatisch nur die jeweils verän-
derten Unterprogramme neu übersetzt werden; selbst bei
Programmen mit mehreren hundert Unterprogrammen ergibt
sich so ein Entwicklungsschritt (Editieren, übersetzen,
linken und starten) von wenigen Sekunden. Mathematische
Koprozessoren werden in Vers.P unterstützt, ebenso wie
spezielle Befehle des 68020 Prozessors.
Vers.P enthält einen komfortablen Debugger auf Quelltext
Basis zum interaktiven Austesten sowie einige Biblio-
theken die u.a. die Verwendung der AMIGA Libraries Exec,
Dos, Graphics und Intuition ermöglichen.
Inklusive 150 Seiten Handbuch kostet BC-FORTRAN77 Vers.P
DM 350.- und kann bei der oben angegebenen Adresse
bestellt werden. (Bitte AMIGA oder ATARI ST angeben. Für
MS-DOS existiert Vers.P derzeit nicht.)
BC-FORTRAN77 Vers.C
-------------------
BC-FORTRAN77 Vers.C, auf die sich der Rest dieses Textes
bezieht, besteht aus folgenden Dateien:
LIES.TXT Dieser Text
BCF Compiler
BCL Linker
BCRTSY Laufzeitsystem
MATHLIB.B Bibliothek mit Standardfunktionen
Wird eine Kopie angefertigt, müssen immer alle Dateien
unverändert übernommen werden.
Auf dem AMIGA erfodert BC-FORTRAN77 1MB RAM und arbeitet
unter dem CLI oder der Shell.
Installation.
-------------
Die einfachste Arbeitsweise ergibt sich, wenn nur in
einem Directory gearbeitet wird, in dem dann alle
Dateien von BC-FORTRAN77 stehen.
Sollen mehrere Directories verwendet werden, so
installiert man mit folgenden CLI-Kommandos:
COPY BC? C:
COPY BCRTSY S:
COPY MATHLIB.B S:
Compiler
--------
Der Compiler wird gestartet mit
BCF [-Option...] Datei...
Enthält Datei keinen Punkt, so wird .F angehängt.
Die übersetzte Form der Programme wird in Datei.B
abgelegt.
Beispiel:
BCF -D TEST.F
Übersetzt TEST.F mit Debug-Option nach TEST.B
BCF TEST SUB
Übersetzt TEST.F nach TEST.B und SUB.F nach SUB.B
BCF TEST.X.Y
übersetzt TEST.X.Y nach TEST.B (Achtung!).
Compiler Optionen
-----------------
-D Debug, fasst -BVL zusammen.
-B deBugcode, impliziert -H und erzeugt
ausserdem Code für Debuggeraufrufe,
zum Überprüfen von Feldgrenzen und
Substrings.
-H parcHeck, Code zum Überprüfen der Parameter-
listen und auf Stacküberlauf erzeugen.
-V Varlist: Variablenliste für Debugger.
-L Lineslist: Zeilennummernliste für Debugger.
-U Uppercase: Klein- in Grossbuchstaben wandeln
(ausser in Characterkonstanten und
Formaten). Fehlt diese Option, so sind
xy, XY, Xy und xY vier verschiedene
Variablen!
-F Freeinput: Quellprogramm nicht im FORTRAN
Format. Nichtstandart!
-P Protokoll: Ausgabe der übersetzten Zeilen.
Sprachumfang
------------
BC-FORTRAN77 übersetzt den vollständigen Standard nach
ANSI/ISO. Der Sprachstandard wird allerdings durch
einige Besonderheiten verletzt (meistens werden diese
als Erweiterungen bezeichnet). Ich empfehle dringend,
diese Dialektkonstrukte nicht zu verwenden, da sie nicht
standardisiert und damit nicht genau definiert sind.
Die wichtigsten dieser Besonderheiten:
INTEGER*1 8 bit INTEGER
INTEGER*2 16 bit INTEGER
INTEGER*4 wie INTEGER
LOGICAL*1 8 bit LOGICAL
LOGICAL*2 16 bit LOGICAL
LOGICAL*4 wie LOGICAL
IMPLICIT NONE abschalten der impliziten Typdef.
COMMON /%adr/ Absoluter Common, adr ist Konstante
oder einfache Variable.
EQUIVALENCE() zwischen Character und anderen Typen
sowie Mischen im Common.
Rekursive Unterprogrammaufrufe.
Namen mit max. 8 Zeichen (Standart: 6).
Als wichtigste Beschränkungen gibt es:
32kB Code pro Unterprogramm
32kB SAVE/DATA pro Unterprogramm oder Blockdata
700 Unterprogramme pro Datei
500 Verschiedene Commons pro Datei.
Daneben gibt es eine Reihe von Beschränkungen, die bei
unvernünftig grossen Unterprogrammen zu Fehlermeldungen
führen, meistens wäre dann aber ohnehin die 32kB Code
Grenze überschritten.
Linker
------
Der Linker wird gestartet mit:
BCL [-Optionen...] Datei...
Enthält Datei keinen Punkt, so wird .B angehängt.
Die Programmdatei wird mit dem Namen der ersten Datei,
aber ohne .B, gespeichert. Werden Mathematische
Standardfunktionen verwendet, so muss auch die Datei
MATHLIB.B aufgeführt werden. Das Laufzeitsystem BCRTSY
wird automatisch geladen.
Beispiel:
BCL -S16 TEST SUB MATHLIB
oder
BCL -S16 TEST.B SUB.B MATHLIB.B
Linkt die Dateien TEST.B und SUB.B und speichert unter
TEST das lauffähige Programm, das eine Stackgrösse von
16kB verwendet.
Linker Optionen
---------------
-Sn Stackgrösse für das zu erzeugende Programm
wird auf n kB gesetzt. Fehlt diese
Option, so wird ein sehr grosser Stack
angenommen. Auf dem Stack werden alle
lokalen Variablen/Felder einer Unter-
programmverschachtelung abgelegt.
-O Optimiertes Linken: nirgends aufgerufene
Unterprogramme werden weggelassen.
-P Protokoll: Liste der Commonblöcke und
Programmmodule.
Beschränkungen
--------------
Die wichtigste Beschränkung liegt in der RAM Grösse: die
zu erzeugende Programmdatei (ohne Commons und Stack)
kann maximal so gross sein, wie der grösste freie
Speicherblock nach Laden von BCL. Andererseits kann, bei
grossen Commons oder Stack, auch ein Programm erzeugt
werden, dass im vorhandenen RAM nicht gestartet werden
kann.
Die Anzahl Unterprogramme ist auf 3000, die Anzahl
Commonblöcke auf 1500 beschränkt.
Laufzeitsystem
--------------
Das Laufzeitsystem BCRTSY enthält Routinen, die von
einem FORTRAN77 Programm benötigt werden und wird vom
Linker in jedes Programm eingebunden.
BCRTSY enthält:
Arithmetikroutinen:
32 bit INTEGER Multiplikation/Division
REAL Arithmetik
DOUBLE PRECISION Arithmetik
Es wird ein eigenes Gleitkommaformat verwendet,
das mehr auf Geschwindigkeit denn auf
Genauigkeit ausgerichtet ist.
REAL: 6 Dezimalstellen, 32 bit
1 bit Vorzeichen, 23 bit Mantisse, 8 bit Exp.
DOUBLE PRECISION: 13 Dezimalstellen, 6 bit
1 bit Vorzeichen, 47 bit Mantisse, 16 bit Exp.
Ein mathematischer Koprozessor wird in Vers.C
nicht unterstützt.
CHARACTER Routinen
I/O Routinen
Debugger:
Ein einfacher Debugger zur Fehlersuche.
Beim Start eines Programms, das mit -D oder -B
Option übersetzt wurde, wird ein Debugwindow
eröffnet. Nach einem Laufzeitfehler wird dort
eine Fehlermeldung ausgegeben und Eingabe
erwartet. Der Debugger kann aber auch durch
eine Eingabe in dieses Window aktiviert werden,
um den Programmlauf zu unterbrechen. Folgende
Tasten erkennt der Debugger als Kommando:
S Ausgabe des Subroutine-Call Stacks
Mit Zeilennummern, falls -L Option beim
Compilieren verwendet wurde.
V Variablen des aktuellen Unterprogramms
mit aktuellen Inhalten, falls mit -V
Option übersetzt wurde.
Z Programm beenden.
Leertaste Weiterrechnen, falls kein Lauf-
fehler auftrat.
U Weiterrechnen bis Unterprogrammwechsel.
L Weiter mit ständiger Anzeige Sub+Zeile.
P Weiter mit Anzeige alle 200 Schritte.
T Einen Schritt (bis zum nächsten Label,
Unterprogramm, ELSE, ENDIF oder DO)
weiterrechnen.
Bibliothek
----------
MATHLIB.B enthält die mathematischen Funktionen im
vollen vom Standard vorgeschriebenen Umfang.
Wenn beim Linken Fehlermeldungen wie z.B.
External nicht gefunden: f_SQRT
auftauchen, so muss die MATHLIB.B beim Aufruf von BCL
mit angegeben werden.
Programmstart
-------------
Eine von BCL erzeugte Programmdatei kann wie jedes
andere Programm vom CLI aus gestartet werden. Da das
Programm einen eigenen, mit der -S Option von BCL
definierten Stack verwendet, spielt das CLI-Kommando
STACK keine Rolle. Falls das Programm Eingabe vom
Tastatur erwartet ( READ(*,... ), darf man nicht
vergessen, das entsprechende Window zu aktivieren, falls
ein Debugwindow eröffnet wurde.
Fehlermeldungen
---------------
Die Fehlermeldungen von Compiler, Linker und
Laufzeitsystem sollten, bis auf die folgende Ausnahme,
selbsterklärend sein. Die vollständige Auflistung (26
Seiten im Handbuch der Vers.P) würde den Rahmen dieser
Beschreibung sprengen.
IO-Error: Nummer
Ein-/Ausgabefehler; kann abgefangen werden,
indem im IO-Statement der IOSTAT= Parameter
angegeben wird. Nummer ist derselbe Wert, der
auch in der IOSTAT Variable zurückgegeben wird.
Nummer
-1 Dateiende.
-2 Dateiende inmitten eines Records.
1 Dateinummer bereits verwendet (OPEN).
2 Zu viele Dateien (OPEN). Max. 32 Dateien.
3 Dateiname zu lang (OPEN).Max. 31 Zeichen.
5 Dateinummer nicht eröffnet. Nur die Nummern
5 und 6 können ohne OPEN verwendet werden.
6 Formatiert/unformatiert Widerspruch.
7 REC-Parameter für Datei mit ACCESS='SEQUENTIAL'
8 BACKSPACE, REWIND, ENDFILE für diese Datei
nicht möglich (AUX: und PRN:).
10 Internal I/O nur formatiert.
20 INTEGER Überlauf bei Eingabe.
21 Datenfehler bein Listengesteuerter Eingabe,
z.B. fehlende Apostroph für Zeichenketten.
22 Unerwartetes Dateiende.
23 Record zu lang.
24 Lesefehler bei UNFORMATTED SEQUENTIAL.
30 Formatelement und I/O-Listelement passen nicht
zusammen.
INTEGER benötigt ein I-Formatelement,
REAL, DOUBLE PRECISION (COMPLEX) ein (zwei)
F-, G-, E- oder D-Formatelemente,
LOGICAL ein L-Formatelement,
CHARACTER ein A-Formatelement.
31 Formatelement L: T oder F erwartet (Eingabe)
32 Formatelement I: unerwartetes Zeichen (Eingabe)
Leerzeichen, Vorzeichen und Ziffern erlaubt.
33 Formatelemente E, F oder D: unerwartetes
Zeichen (Eingabe).
Leerzeichen, Vorzeichen, Ziffern,
Dezimalpunkt, E, e, D oder d (für Exponent)
erlaubt.
34 Zu viele ( in Format.
35 Zu viele ) in Format.
36 Ziffernfolge an unerlaubter Stelle in Format.
37 Formatelement nicht erkannt.
38 . fehlt in F, E, G oder D Formatelement.
39 4Htext oder 'text' in Format für READ.
In FORTRAN66 konnte damit Text in ein Format
hineingelesen werden; in FORTRAN77 nicht
mehr erlaubt.
40 Exponent zu gross für gegebenes Format.
42 Formatelement zu lang. Max. Länge des internen
Recordpuffers (80 Zeichen).
43 Internal I/O, Record zu lang.
44 TL, Record zu lang. Ist ein Record länger als
der interne Recordpuffer, kann nicht mehr
nach links tabuliert werden.
45 Feldlänge 0 bei I,L,F,E,G,D Formatelement.
1000+n Amiga-Dos Error n
Siehe Amiga-Dos Handbuch, Anhang A.
1202 Datei wird benützt.
1203 Datei existiert bereits.
1204 Inhaltsverzeichnis nicht gefunden.
1205 Datei nicht gefunden.
1206 Ungültige Window-Parameter
1209 Funktion auf diesem Gerät nicht möglich.
1210 Ungültiger Dateiname.
1212 Verwechslung Dateiname/Inhaltsverzeichnis.
1213 Disk nicht validiert.
1214 Disk schreibgeschützt.
1218 Disk nicht vorhanden.
1221 Disk voll.
1222 Datei geschützt gegen Löschen.
1223 Datei geschützt gegen Schreiben.
1224 Datei geschützt gegen Leseen.
1225 Keine Amiga-Dos Disk.
1226 Keine Disk vorhanden.
1232 Kein Platz für Eintrag.
Probleme
--------
Sollte jemand der Meinung sein, dass der Compiler,
Linker oder die Bibliothek fehlerhaft sind, bitte ich um
schriftliche Mitteilung. Ich bitte um Verständnis, dass
für dieses Produkt (im Gegensatz zur kommerziellen
Version P) Updateservice und telefonische Beratung nicht
möglich sind.