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Fragen rund um Soundkarten (4/5)


SCSI und MIDI mögen sich nicht...
Schleife bei Warp 3
It's in the mix
Soundblaster vs. Mitsumi
Die Media FX macht nix
Stotter-Sound
Stottern, die zweite
Was ist nun mit der SB 16?
Noch mal WaveBlaster

SCSI und MIDI mögen sich nicht...
Ich habe einen SCSI-Adapter von Adaptec, Typ 1542B, und einen Soundblaster 16 mit Waveblaster. An der Soundkarte habe ich den MIDI-Port auf 300 gestellt, weil der SCSI-Adapter unbedingt auf der Adresse 330 liegen will und sich nicht woanders hinverschieben läßt. Nun laufen aber die diversen Spielprogramme nicht. Fast alle Spiele mit MIDI-Musik stürzen noch vor dem ersten Bild ab. Was kann ich tun?
(Robert Siemer, Greifswald)

Praktisch alle Spielprogramme gehen davon aus, daß auf Adresse 330 das MIDI-Interface liegt - das ist seit den ersten Roland-Karten von 1986 so. Tückischerweise sieht im allerersten Augenblick für die Software das Adaptec-Interface sogar wie eine MIDI-Schnittstelle aus. Sobald aber Musikdaten auf die SCSI-Schnittstelle geschrieben werden, ist der Teufel los und das System stürzt verständlicherweise ab. Besonders gemein: Obwohl man in vielen Spielprogrammen eine andere MIDI-Adresse einstellen kann (beispielsweise 300), pfuscht der SCSI-Controller trotzdem der Musik ins Handwerk; zum einen gucken manche Spiele dennoch bei 330 nach, zum anderen blockiert die Adaptec-Karte bestimmte Schreibzugriffe auf die 300er-Adressen.
Hersteller Adaptec ist das Problem bekannt. Dort hat man ein Austausch-ROM entwickelt, mit dem sich die SCSI-Schnittstelle auf eine ungefährliche Adresse verlegen läßt. Diese Austausch-ROMs kann man direkt bei Adaptec anfordern oder den Händler darum bitten, sie zu besorgen. Andere SCSI-Controller als die 1542-Serie haben übrigens dieses Problem nicht - sie lassen sich von Werk aus auf andere Adressen einstellen.


Schleife bei Warp 3
Ich habe OS/2 Warp V3 installiert und alles funktioniert, bis auf die System-Sounds. Diese bleiben in einer Art Endlosschleife hängen und werden ständig wiederholt.
(Markus Bocholt, Wernigerode)

Dieses Problem deutet auf einen falsch eingestellten Interrupt der Soundkarte hin. Wählen Sie "Installation anpassen" aus dem Ordner "Systemkonfiguration" und klicken Sie auf das Lautsprechersymbol neben dem Fenster, in dem der Name Ihrer Soundkarte angezeigt wird. Es öffnet sich eine Dialogbox, in welcher Sie die Soundkarten-Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls korrigieren können.


It's in the mix
Ich habe mir für meine Soundblaster 16-Karte einen Waveblaster dazugekauft. Allerdings habe ich den Eindruck, daß bei einigen Spielen (Strike Commander und Ultima 8) die Hauptmelodie nur sehr leise wiedergegeben wird, während Hintergrundgeräusche besonders laut sind und diese völlig überlagern.
(Wolfgang Arndt, Frankfurt)

Das klingt ganz so, als sei der "Mixer" der Soundkarte falsch eingestellt. Wie bei einem Profi-Mischpult werden in der Soundkarte die Klänge von CD, Midi, FM-Chip und Sprachsamples zusammengemischt; dabei ist die Lautstärke für jedes Element individuell einstellbar. Offensichtlich ist hier die Midi-Lautstärke viel zu leise gedreht. Am besten rufen Sie das Programm SB16MIX auf und stellen die Lautstärken neu ein.


Soundblaster vs. Mitsumi
Ich habe in meinen PC ein Mitsumi FX-001D-Laufwerk einbauen lassen, dessen Interface sich aber anscheinend nicht mit meiner Soundblaster Pro verträgt. Die Vobis-Techniker schlossen das Mitsumi direkt an die Soundblaster Pro an, aber jetzt ist es wesentlich langsamer. Auch der Händler, von dem ich den PC habe, weiß nicht weiter und stellt mich nur vor die Alternative Mitsumi-Interface ODER Soundblaster Pro. Wie kann ich das Problem dennoch reibungslos lösen?
(Jan Börner, Wittenberge)

Also ohne den PC aufgeschraubt auf dem Schreibtisch zu haben, können auch wir Technik-Treffler das Problem nicht per Ferndiagnose lösen. Nur eines ist uns klar: Eigentlich muß es gehen. Bei Mitsumi-Laufwerken liegen grundsätzlich zwei Treiberprogramme bei: Eines arbeitet mit DMAs, eines ohne DMAs. In beiden Modi ist das Laufwerk praktisch gleich schnell; die meisten Spiele sollten nicht den geringsten Unterschied zeigen. Und der Treiber ohne DMA müßte in jedem Fall laufen. Ansonsten gilt nur die alte Regel: Das CD-ROM muß andere DMAs, IRQs und Adressen haben als der Soundblaster. Dann sollte eigentlich alles funktionieren - die selbsternannten Fachmänner bei den beiden Händlern haben wohl offensichtlich nicht tief genug in den PC geguckt.


Die Media FX macht nix
Die Media FX von Spea ist ja eigentlich eine 16-Bit-Soundkarte, kennt aber nur einen 8-Bit-Soundblaster-Modus. Auf welche Adressen muß ich die Karte einstellen, damit DOS-Spiele den 16-Bit-Sound ausnutzen können? Oder muß ich mich mit 8-Bit-Sound begnügen? Außerdem kommen viele Spiele mit General Midi und Sprachausgabe gleichzeitig nicht klar. Bringt es etwas, meine alte Soundblaster Pro wieder einzubauen? Eine letzte Frage betrifft General Midi: Gibt dieser Standard jedes Midi-File mit den richtigen Instrumenten wieder, auch wenn es nicht für GM geschrieben wurde?
(Michael Schaefer, Königswinter)

Die Spea Media FX durchlief mehrere "Mutationen" - unser "offizielles" Testmuster war ganz anders aufgebaut, als die Karten die später auf den Markt kamen. Statt einer Hardware- gibt es nun eine billigere Software-Emulation der Soundblaster-Funktionen, die tatsächlich bei vielen Spielen nicht funktioniert. Der 16-Bit-Sound ist übrigens nicht zu einer anderen Soundkarte kompatibel; in DOS muß man deswegen auf Spiele warten, die einen speziellen Spea-Soundtreiber haben (und da ist nicht ein einziges angekündigt), wenn es 16 Bit oder Stereo sein soll. Sollten Sie noch eine Soundblaster Pro haben: Wieder rein in den PC und die Spea nur noch als reine General-Midi-Karte verwenden; das klappt am besten (den Ausgang der Media FX dann per Kabel an den Line-In-Eingang des Soundblasters legen). Nur General-Midi-kompatible Songs werden auf einem GM-Soundboard richtig wiedergegeben. Songs, die für andere Synthesizer-Typen erstellt wurden (beispielsweise Roland MT-32, Yamaha DX-7, Korg M-1, etc.) erklingen fast immer mit falschen Instrumenten.


Stotter-Sound
Mein Soundblaster 16 stottert bei praktisch jedem Spiel; nicht nur bei denen von CD-ROM, sondern auch bei vielen, die ich von der Festplatte aus spiele. Ich habe alle IRQs und DMAs einzeln durchprobiert - nichts zu machen. Einige Spiele bleiben sogar beim ersten Auftauchen eines Digi-Sounds einfach stehen. Kann man da noch was retten?
(Roman Kelemen, Wien)

Das klingt ganz nach einem Konflikt zwischen Soundkarte und Festplatten-Controller oder einem PC mit defektem DMA-Chip bzw. miserabel designtem DMA-Kanal (bei einigen billigen Local-Bus-Boards der Fall). Probieren Sie einen neuen Festplatten-Controller aus oder tauschen sie schlimmstenfalls die Hauptplatine aus - wir wollen aber auch nicht ausschließen, daß der Soundblaster kaputt ist.


Stottern, die zweite
Ein ganz verrücktes Problem: Wenn ich ein Spiel auf meiner ersten Festplatte (Laufwerk C:) installiere, läuft es einwandfrei. Wenn ich aber was auf der zweiten Festplatte (Laufwerk D:) installiere, höre ich Echos, Stottern, Holpern, Knacksen - manchmal gibt es sogar Abstürze.
(Carola Jucknies, Fahrenkrug)

Dies ist der endgültige Beweis, daß Festplatten-Controller tatsächlich die Übeltäter sein können, wenn der Blaster hakt: Auch hier raten wir zu einem Austausch dieser Steckkarte. Offensichtlich ist die zweite Festplatte schneller und setzt den DMA-Chip gewaltig unter Druck, so daß der Digi-Sound, der ebenfalls per DMA abgearbeitet wird, nicht mehr mitkommt. Allerdings kann auch genauso der DMA-Transfer auf der Hauptplatine des PCs defekt sein; das merken Sie spätestens dann, wenn auch mehrmaliger Austausch des Festplatten-Controllers keine Besserung bringt.


Was ist nun mit der SB 16?
Schon seit geraumer Zeit behauptet Ihr, daß die Soundblaster 16 nicht zur Pro-Version kompatibel wäre. Großer Einspruch! Ich habe eine Reihe von Spielen ausprobiert und erhalte perfekten Stereosound, beispielsweise bei "Ultima Underworld II". Also Hut ab vor dieser kompatibelsten Soundkarte, die mir je untergekommen ist.
(Dieter Moser, Landshut)

Die Firma Creative, Hersteller der Soundblaster-Boards, macht heimliche Upgrades. Die ersten Soundblaster 16-Karten haben echte Probleme mit den Stereo-Digital-Sounds, die für Soundblaster Pro gedacht sind. Der Stereo-FM-Sound des OPL3-Chips funktioniert allerdings seit jeher auf den SB16-Karten.
Bei den neueren Karten (sogenannten "Revisionen") wurden fast alle diese Macken beseitigt. Ein Programm, das aber ganz bestimmte Eigenarten einer SB-Pro ausnutzen will, wird trotzdem auf einer SB 16 abstürzen. Da die SB 16 niemals als "Soundblaster Pro-kompatibel" angepriesen wurde, kann man nicht auf den Umtausch einer alten zu einer neuen Karte bestehen. Da immer noch ältere Karten mit der Problematik im Handel sind, sagen wir vorbeugend, daß die Karte nicht kompatibel ist - dann ist niemand auf uns sauer, wenn er eine solche "Montags-Karte" erwischt.


Noch mal WaveBlaster
Mit den diversen Fix-Programmen von Creative Labs habe ich fast alle Midi-Spiele mit meinem WaveBlaster zum Laufen gekriegt. Nur Wing Commander weigert sich standhaft.
(Malte Schmidt, Norderstedt)

Wing Commander 1 gehört zu einer Handvoll Spielen, welche die Roland MT-32-Karte in einem "Smart Midi"-Modus ansprechen wollen. Den gibt es nur auf älteren Roland-Karten und recht teuren Midi-Interfaces; auf den meisten Roland-kompatiblen Karten fehlt dieser Modus aber. Keine Angst, der Modus wird von kaum einem Programmierer mehr ausgenutzt. Neben Wing Commander ist Comanche das einzige weit verbreitete Spiel mit Smart-Midi-Modus.


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