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Fragen rund um Soundkarten (3/5)


Störgeräusch
Wellentische und Beispiele
Tortur mit Klaviatur
MIDI irritiert den Interrupt
Lecker nur mit Stecker
Und sie ruckeln immer noch...
Blaster ist nicht Blaster
Knackiger CD-Sound
Wählerisches CD-Laufwerk

Störgeräusch
Ich besitze einen 486DX2 mit der Soundkarte "Terratec Soundsystem Gold 16" und eine Grafikkarte mit einem "Cirrus Logic GD5426/28"-Chip (BIOS-Version 1.30). Wenn ich Spiele in SVGA spiele, treten Störgeräusche in Form von Knacken auf. Das passiert allerdings nur, wenn ich die FX-Sounds aktiviert habe. Bestes Beispiel dafür sind "NBA Live '95" und "NHL Hockey '95". Die Spiele laufen in VGA bestens, aber sobald die Menüs in SVGA dargestellt werden, beginnt das Knacken wieder. Wo könnte der Fehler liegen und wie kann man ihn beheben?
(Alexander Weiß, Hürth)

Wenn eine Soundkarte knackt, deutet das meistens darauf hin, daß die Programmierer einer Software nicht aufgepaßt haben. Da die Geräusche allerdings nur bei SVGA auftreten, könnte auch die Grafikkarte daran schuld sein. Einzige Möglichkeit das heraus zu finden: Sie tauschen die Karte testhalber gegen eine andere aus (zum Beispiel von einem Bekannten). Wenn es dann nicht mehr knackt, ist tatsächlich die Karte daran schuld. Probieren Sie auch einmal aus, die Soundkarte möglichst weit entfernt von der Grafikkarte und dem Disketten-/Festplatten-Controller in den PC zu stecken. Das beseitigt manchmal auch andere Störgeräusche (Zirpen, leises Flüstern).


Wellentische und Beispiele
Ich möchte mir einen Wavetable-Aufsatz zu meiner Sound Blaster 16 kaufen. Allerdings habe ich gehört, daß man mit so einer Konfiguration nicht digitalisierte Samples und General-MIDI-Sounds gleichzeitig hören kann.
(Florian Fischer, Wien)

Sie hören bei dieser Zusammenstellung die Digital-Sounds wie gewohnt, nur die Musik kommt wohltönend über die Wavetable-Erweiterung, anstatt per dudeligem FM-Sound. MIDI und FM gleichzeitig geht bei Spielen in den seltensten Fällen, da sinnlos, wäre technisch aber machbar. Es gibt allerdings einige Soundkarten, bei denen es nicht möglich ist, gleichzeitig Digital-Sounds und MIDI-Daten aufzunehmen, weil bei der Aufnahme (Sampling) die Soundkarte vollständig blockiert wird.


Tortur mit Klaviatur
Ich habe eine Sound Blaster 16 und ein MIDI-Keyboard. Ich wüßte gerne, wie man selbstaufgenommene Samples vom PC über den MIDI-Anschluß abspielen kann.
(Dirk Lohmann, Erfurt)

Um dies zu bewerkstelligen, bräuchte die Soundkarte einen zweiten, internen MIDI-Port mit einer Extra-Kanalnummer, der die Daten vom ersten Port empfängt, wie ein externes Gerät. Wenn man über diesen Port dann noch Zugriff auf das PC-RAM hätte, könnte man ein Sample abspielen, was aber mit erheblichem Hardware-Aufwand verbunden wäre. Deswegen haben spezielle Musiker-Soundkarten wie die Creative Labs AWE 32 eigenes RAM eingebaut, mit dem man Samples aufnehmen, vom PC überspielen und per MIDI abrufen kann. Diese Karte hat aber den Nachteil, für Computerspiele weniger gut geeignet zu sein, da es leichte Kompatibilitätsprobleme gibt. Wenn Sie sich zu Ihrer Sound Blaster 16 einen Wavetable-Aufsatz besorgen, können Sie aber General MIDI-Instrumente über Ihr Keyboard ansteuern.


MIDI irritiert den Interrupt
Muß man unbedingt den IRQ der MIDI-Schnittstelle auf der Soundkarte aktivieren? Da ich bis jetzt Probleme mit dem IRQ hatte, habe ich ihn jetzt erst einmal abgeschaltet; manche Spiele wollen aber einfach nicht ohne.
(Thorsten Gruen, per Compuserve)

Der Interrupt an einer MIDI-Schnittstelle ist eigentlich nur sinnvoll, wenn Sie mit einem MIDI-Keyboard selber einen Song aufnehmen wollen. Dann sagt der Interrupt nämlich dem PC, das neue Bytes vom Keyboard angekommen sind. In der anderen Richtung (der PC sagt der Soundkarte, was sie zu spielen hat) sind Interrupts eigentlich überflüssig. Warum manche Spiele allerdings darauf bestehen, ist uns nicht bekannt.
Generell sollte man als "Nur-Spieler" den Interrupt auf der MIDI-Karte abschalten oder auf IRQ 2 setzen, wo er am wenigsten stört. Bietet das Spiel keinen IRQ 2 an, setzt man in der Software IRQ 9 ein (der sich eine Leitung mit der Nummer 2 teilt). Der MPU-Windows-Treiber behandelt ebenfalls IRQ 2 und 9 wie ein und die selbe Leitung.


Lecker nur mit Stecker
Nachdem mich Euer Wavetable-Test derart begeistert hat, habe ich mir ein solches Board für meine Sound Galaxy 16 Pro besorgt, aber kein Spiel erkennt den Roland-Töner. Ich fürchte, der von Euch erwähnte MPU-401-Port fehlt. Wie kann ich diesen nachrüsten?
(Frank Egner, Stuttgart)

Wenn auf der Soundkarte dieser Hardware-Port fehlt, ist jede WaveTable-Aufrüstung schlicht und einfach nutzlos. Beim Kauf einer Soundkarte sollten Sie deswegen immer auf voller "MPU-401-Hardware" bestehen. Emulationen, Treiber und andere Krückenlösungen sorgen bei immer mehr Spielen für düstere Stille.
Als letzte Rettung bastelt Orchid immer noch am Projekt "WaveCaddy", ein extra MPU-Port, der in einen eigenen Slot gesteckt werden muß. Preis und Verfügbarkeit stehen noch nicht fest.


Und sie ruckeln immer noch...
Ich habe mich an alle Eure Tips aus Ausgabe 1/95 gehalten, aber die Videos von Eurer CD ruckeln immer noch. Was nun?
( - Diverse Leser - )

Hier ein paar neue Updates zum Videoproblem:
a) Besitzer von "Sound Blaster Pro"-Karten sollen unbedingt bei Creative auf einen neuen Treiber drängen. Der zu Redaktionsschluß aktuelle Treiber wird mit Stereo-Videos einfach nicht fertig. Notlösung: Einen alten Sound Blaster (ohne Pro!)-Treiber installieren und in Mono zuhören. Dann ruckelt's nach Aussagen mehrerer Leser nicht.
b) Manche Soundkarten können im Windows-Treiber auf zwei verschiedene Digital-Modi eingestellt werden, beispielsweise die Terratec-Modelle. Die beiden Modi heißen "Demand Mode" und "Single Byte Mode". Wenn einer der beiden keine befriedigenden Ergebnisse bringt (von Motherboard zu Motherboard unterschiedlich) sollte man mal den anderen Modus ausprobieren.
c) Wenn lediglich im "Test Player" unserer CDs die Videos ruckeln, liegt das nach neuesten Erkenntnissen an einem Bug im Grafikkartentreiber, der Videos auf ungeraden Bildschirmpositionen einfach nicht korrekt zentriert. Abhilfe schafft wahrscheinlich der Original-Microsoft SVGA-Treiber, den es entweder bei Microsoft gibt oder der in neuen Windows-Versionen schon mitgeliefert wird. Wir versuchen in der Zwischenzeit, unseren Testplayer um diesen Bug herum zu lotsen.


Blaster ist nicht Blaster
Hilfe! Auf meinem Sound Blaster 4.0 laufen manche Spiele nicht!
( - Diverse Leser - )

Entweder hat gerade ein Händler eine größere Stückzahl dieser alten Karte auf den Markt geworfen, oder es geht eine Treiberversion herum, die Probleme macht - diesen Monat kamen aus heiterem Himmel mehrere Anfragen zu diesem Thema.
Zur Information: Der "Sound Blaster 4.0" ist kein echter Sound Blaster, sondern ein Nachbau der Firma "CPS" mit Chips von Aztech. Creative Labs und CPS hatten einen handfesten Rechtsstreit wegen des Namens, so daß die CPS-Karten schon lange "Audio Blaster" heißen. Die Aztech-Blaster sind in jedem Fall nicht hundertprozent zu Creative kompatibel. Creative-Treiber laufen erst gar nicht und einige moderne Spiele kommen auch nicht damit zurecht. In diesem Fall sollte man im Config-Menü des Spiels nach einer "Sound Blaster Clone"-Option suchen, denn darum handelt es sich hier.


Knackiger CD-Sound
Vor wenigen Monaten habe ich mir die Sound Blaster 16 ASP und das Panasonic CD-ROM-Laufwerk CR-562 zugelegt. Leider höre ich bei der Sound Blaster 16 immer knackende Geräusche, wenn Digi-Sound oder Musik von CD-ROMs geholt und abgespielt wird (Rebel Assault etc.), nicht aber bei Windows-Programmen. Nachdem ich bei meinem Computer alle möglichen Hard- und Softwareänderungen (Interrupts, DMA-Kanäle etc.) vorgenommen habe, die aber zu keiner Lösung des Problems führten, bin ich mit meinem Latein am Ende. Wie kriege ich das verflixte Knacken weg?
(Falco Zeidler)

Schuld an dem Stotter-Digisound, der tatsächlich nur bei DOS-Spielen auftritt, ist nach unseren bisherigen Erfahrugen die CD-Teibersoftware. Nicht die Microsoft CD-Extensions "MSCDEX.EXE" sondern der dem Laufwerk beiliegende Gerätetreiber, der in die CONFIG.SYS eingetragen wird. Versuchen Sie, über Ihren Fachhändler oder aus Mailboxen die neueste Version dieses Treibers zu bekommen und testen Sie mit diesem Programm, ob damit das Stottern verschwindet.
Die Firma Creative Labs vertreibt übrigens ein baugleiches CD-ROM-Laufwerk (Matsushita/Panasonic CR-563) und hatte bei den ersten Treiber-Veröffentlichungen exakt mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Erst ab der Version 4.11 des Creative-CD-Treibers "SBCD.SYS" erschallen Digisounds in der gewünschten Klarheit - ohne merkliche Aussetzer und störendes Stottern.


Wählerisches CD-Laufwerk
Ich habe eine CPS-Soundblaster-Karte (Pro 4.0), die ja mit einer CD-ROM-Schnittstelle versehen ist. Zudem besitze ich ein internes CD-Laufwerk der Marke Mitsumi, zu dem auch eine spezielle Schnittstellenkarte gehört. Nun würde ich gerne den von dieser Controller-Karte belegten Steckplatz freigeben und das CD-Drive direkt über die Soundkarte ansteuern. Wenn ich aber das Datenkabel an die Soundblaster Pro 4.0 anstecke, reklamiert mir DOS 6.0, daß es kein CD-Laufwerk gefunden hat - mit der Schnittstellen-Karte lief vorher alles problemlos. Wie ist es also möglich, das Mitsumi-Laufwerk über die Soundkarte anzusteuern und damit einen wertvollen Steckplatz einzusparen?
(Othmar Tschäppät, Zollikon/Schweiz)

Die Schnittstellenkarte und die CD-Steuerelektronik sind zwei Paar völlig unterschiedliche Stiefel. Das heißt, daß Sie die beim Mitsumi-Laufwerk mitgelieferte Treibersoftware nicht installieren dürfen. Entfernen Sie deshalb zunächst einmal den entsprechenden Eintrag in der CONFIG.SYS-Datei (siehe dazu auch das Mitsumi-Handbuch). Starten Sie nun die Installations-Software der Soundkarte und aktivieren Sie dort die Mitsumi-CD-ROM-Schnittstelle. Das Soundkarten-Handbuch gibt auch Auskunft darüber, wie der richtige CD-Treiber (der mit der Soundblaster Pro 4.0 mitgeliefert wird) zu installieren ist.


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