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Fragen rund um Soundkarten (2/5)
Problem: Welche Soundkarte soll ich mir kaufen? Roland, was soll's? Musizieren mit MIDI SCD-10 wegschmeißen? Ich hör' nichts mehr Tekkno-Musik Schweigen im Windows-Wald CD-Sound besser auf PC? Das Lied vom MPU
Problem: Welche Soundkarte soll ich mir kaufen?
Roland, was soll's?
Grundsätzlich erweitert man mit Wavetable-Modulen eine Soundkarte um General-MIDI-Klänge. General-MIDI klingt im allgemeinen besser als die Töne, die die Karte per Adlib oder digitaler Klangausgabe von sich gibt. Bei den Spielen kann man deshalb meistens etwas wie "General-MIDI" oder "MPU-401" einstellen. Letzteres ist ein Interface (wie eine serielle Schnittstelle) über die per DOS die Klangdaten an ein MIDI-System weitergegeben werden. Die Roland-Module zeichnen sich darüber hinaus durch einen besonders klaren und ausgewogenen Klang aus, sind aber auch teurer als andere Module. Wer mit einem Wavetable-Modul liebäugelt, sollte auf seine Wunschliste das "SCD-10"-Paket von Roland setzen.
Musizieren mit MIDI
Das Paket "SCD-15" von Roland enthält eine Wavetable-Karte, die haarscharf der "SCC-1" entspricht; das Paket "SCD-10" enthält dagegen eine Karte mit den Klängen der "RAP-10". Gerade diese Roland-Karte hat allerdings den Vorteil, daß sie auf's Harddisk-Recording ausgelegt ist. Die SCC-1 und die SCD-15-Karte kann man auch selbst programmieren, das geht bei der RAP-10 und der SCD-10-Karte nicht. Die "AWE 32" besitzt einen Wavetable-Synthesizer der Firma EMU Systems und eine Sampling-Einheit. Der EMU-Synthesizer ist mangels Dokumentation ebenfalls nicht programmierbar, dafür bekommt man eben die Sampling-Einheit, mit der man, in Verbindung mit der Sampling-Software "Vienna", schon nette Ergebnisse erzielt. Außerdem hat die Karte einen externen MIDI-Port und einen zusätzlichen Wavetable-Port, so daß man hier sogar noch eine SCD-15 aufstecken könnte. Vorsicht aber vor der "Value Edition" der AWE 32. Die besitzt keinen Wave-Port und kann auch nicht mit Speicher fürs Sampling bestückt werden.
SCD-10 wegschmeißen?
Zum einen konnte Ihr Versuch leider nicht klappen, da die Roland SCD-10 nicht auf MT-32-Betrieb ausgelegt ist; die entsprechenden Instrumenten-Sounds sind nur beim großen Bruder, der SCD-15, vorhanden. Andererseits kann die Soundkarte aber auch nicht durch ein Programm zerstört werden: Schalten Sie den Rechner einfach aus und wieder ein, um die Wavetable-Karte wieder in den normalen Betriebszustand zu versetzen. Danach sollten alle DOS-Spiele wieder problemlos tönen. Überprüfen Sie auch die Einstellungen des Mixer-Programms und starten Sie das Setup-Programm der Sound Blaster 16, um verstellte IRQ- und DMA-Einstellungen zu korrigieren.
Ich hör' nichts mehr
Dabei handelt es sich vermutlich um einen Fehler in den Windows-Treibern der AWE32-Karte. Solange Creative Labs da nichts neues anbietet, fällt uns nur folgender Ausweg ein: Verwenden Sie Anstelle des mitgelieferten MIDI-Treibers von Creative Labs den MPU-401-Treiber von Microsoft. Sie binden ihn mittels der Systemsteuerung unter "Treiber/Hinzufügen..." ein. Konfigurieren Sie anschließend Ihren MIDI-Mapper und Ihre MIDI-Software auf den MPU-Treiber. Wenn der Fehler dann immer noch nicht behoben ist, hat die Karte vermutlich eine Macke.
Tekkno-Musik
Echte Tekkno-Musik mit den typischen fetzigen "Zap"-Sounds und den Filter-"Sweeps" bekommt man aus keiner der PC-Soundkarten heraus. Dazu benötigt man einen echten "analogen" Synthesizer. Am besten gehen Sie für eine Beratung in ein Musik-Fachgeschäft. Trotzdem gibt es sehr gute GM-Aufsteckkarten mit ausgezeichneten Klängen: "SCD-10" oder "SCD-15" von Roland, "Professional Wavetable Upgrade" von Media Vision (hat einen unglaublich gut klingenden Chipsatz von Korg) und das "Wavesystem Professional" von Terratec. Auch der "Sound Blaster AWE 32" von Creative Labs ist für Hobby-Musiker wie geschaffen, denn mit der Karte kann man auch Samples 16stimmig abspielen. Die "Vienna"-Software für den AWE-32-Blaster eignet sich hervorragend fürs Samplen und Nachbearbeiten von Sounds.
Schweigen im Windows-Wald
Stimmt. Da Windows 95 das Vorhandensein eines Wavetable-Boards nicht erkennen kann, wird automatisch der OPL-Synthesizer auf der Soundblaster 16 aktiviert. Ein Daughterboard wird bei dieser Karte aber als "Externes MIDI-Gerät" von Windows bezeichnet, und kann über den schon aus Windows 3.x bekannten MIDI-Mapper aktiviert werden. Er versteckt sich in Windows 95 unter dem Symbol "Multimedia" in der Systemsteuerung, und wird nach einem Klick auf das Register "MIDI" sichtbar. Wenn dort, wie in der Abbildung zu sehen, der Eintrag "MIDI für Externer MIDI-Anschluß" angeklickt wird, erklingen die Wavetable-Sounds auch unter Windows 95. Noch ein Tip: Üblicherweise würde man auch im Geräte-Manager diesen externen Anschluß (der hier auch den Waveblaster-Stecker bedient) als MPU-401-kompatibles Gerät erwarten. Dennoch ist dieser Eintrag des Treibers unter Windows funktional gleich mit einem MPU-401-Treiber.
CD-Sound besser auf PC?
Mit dieser Behauptung wäre die gesamte HiFi-Branche auf einen Schlag arbeitslos. Tatsächlich liefern die meisten CD-ROM-Laufwerke unter HiFi-Gesichtspunkten ein relativ schlechtes Klangbild. Der simple analoge Audio-Teil der meisten Soundkarten gibt dem Klang in Sachen Rauschen dann gewöhnlich den Rest. Eine CD klingt auf einer ordentlichen HiFi-Anlage immer besser als auf dem PC.
Das Lied vom MPU
Leider ist bei der "Waverider"-Karte das MPU-Interfaces nicht mit der General-MIDI-Klangerzeugung der Karte verbunden (übrigens auch bei der "miroSOUND PCM 1 pro", dem "Sound Blaster AWE 32" von Creative Labs und der "Pro Audio Wavetable 200G" von Media Vision). MIDI-Daten nehmen die Kärtchen zwar an, leiten diese aber unbeachtet an den MIDI-Ausgang weiter, wo sie mangels MIDI-Gerät im Noten-Nirwana versickern. Die Karte gibt also keinen Pieps von sich. Die Hersteller liefern deshalb für DOS Treiber mit, die diese Verbindung herstellen (bei Waverider der WAVETIDE-Treiber). Damit gibt es aber immer wieder mal Schwierigkeiten, vor allem in Verbindung mit Protected-Mode-Spielen. Darüber hinaus ist die Waverider-Karte nur zu General-MIDI und nicht zu MT-32 kompatibel. Wenn Ihr Händler ein Einsehen hat, tauscht er sie vielleicht um. Eine Aufrüstung mit einem Wavetable-Modul schafft aber auch Abhilfe. Allerdings gibt es nur Module, die General-MIDI und nicht MT-32 unterstützen. |
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