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Fragen rund um Laufwerke (5/7)


Von Festplatten und CDs
Aufgeblasene Floppys
Hilfe, meine Clusters schrumpfen
Weniger Parameter bei E-IDE
Soundblaster vs. Mitsumi
Stotter-Sound
Stottern, die zweite

Von Festplatten und CDs
Was ist eine Festplatten-Start-Partition? Kann man ein CD-ROM ganz auf die Festplatte kopieren? Läuft das Programm dann genauso?
(Dennis Schulze, Lindow)

Eine Festplatten-Start-Partition ist die Partition, von welcher der PC bootet. Wenn Sie Ihre Festplatte mit "FDISK" in mehrere Bereiche (Partitionen) aufgeteilt haben, müssen Sie eine davon als "aktiv" oder "startfähig" deklarieren. Auf diese spielen Sie dann das Betriebssystem auf, mit dem der PC starten soll.
Ein CD-ROM enthält ganz normale PC-Dateien, die Sie 1:1 auf die Festplatte kopieren und von da aus starten können. Manche CDs enthalten zudem aber Audio-Tracks, die natürlich nur von der CD aus abspielbar sind. Manche Programme laufen etwas schneller, wenn man sie von einer (großen) Festplatte aus startet; viele Spiele laufen aber überhaupt nicht, da sie die CD direkt ansprechen und die Daten nicht auf der Festplatte suchen. Im Zweifelsfall sollten Sie es einfach ausprobieren. Bei vielen Spielen muß die CD aber trotzdem im Laufwerk bleiben; auch dann, wenn Sie alles auf die Festplatte umkopiert haben. Einige Firmen benutzen eine solche "Ist die Original-CD auch im Laufwerk?"-Abfrage gerne als subtilen Kopierschutz.


Aufgeblasene Floppys
Neulich fiel mir eine 3,5 Zoll-Diskette in die Hände, die gemäß "CHKDSK" anstatt der üblichen 1,44 MByte sage und schreibe 1,68 MB Kapazität hatte. Sie ließ sich fehlerlos lesen und wieder beschreiben. Wie ist so etwas möglich und wie kann ich selber solche Disketten herstellen? Oder braucht man da ein spezielles Fabrikat?
(Stefan Herzog, Kampen/Sylt)

Dies geht theoretisch bei allen PCs und ist überhaupt kein Problem. Eine einfache 3,5"-Diskette wird normalerweise doppelseitig auf 80 Spuren mit je 18 Sektoren (zu je 512 Byte) formatiert. Das Laufwerk läßt sich so umzuprogrammieren, daß maximal 82 Spuren zu je 21 Sektoren formatiert werden, was einer Kapazität von 1,72 MByte entspricht. Dies machen aber nicht alle Disketten mit, insbesondere manche Laufwerke nicht die höhere Zahl der Spuren. In Ihrem Fall dürfte es sich daher um eine problemlosere 80x21-Formatierung (1,68 MB) handeln. Die Diskettenlaufwerke synchronisieren sich selbständig auf diese Nicht-Standard-Disketten. Um solche Kapazitätswunder herzustellen, benötigen Sie nur eine entsprechende Software, wie etwa das Freeware-Programm "HD-COPY" von TBH-Softworx, das auch 5,25"-Disketten mit 1,44 MB formatiert. Damit können Sie etwa 5,25"-Kopien von 3,5"-Programmversionen erzeugen, falls Sie diese in einen Rechner einspielen wollen, der nur ein großes Laufwerk besitzt.


Hilfe, meine Clusters schrumpfen
Ich habe meine Festplatte vor kurzem neu formatiert und bei der Gelegenheit auch zwei Partitionen eingerichtet. Dabei fiel mir auf, daß "CHKDSK" nun pro Zuordnungseinheit 2048 Bytes angibt anstatt 4096, wie vorher. Was bedeutet diese Zahl und warum ist sie jetzt geschrumpft?
(Holger Schmidt, Leipzig)

Die variierende Größe der Zuordnungseinheiten oder "Cluster" ist eine typische DOS-Erscheinung und hängt mit dessen Uralt-16 Bit-Festplatten-Verwaltung zusammen. Bis zur Version 3.3 konnte DOS nur Partitionen bis maximal 32 MB Größe verwalten, was 65.535 Sektoren à 512 Bytes entspricht und ziemlich wenig ist. Ab DOS 4.0 wurde notdürftig mit dem Konzept der "Cluster" Abhilfe geschaffen, mit denen die Sektoren gruppiert werden.
Standardmäßig finden sich nun vier Sektoren in einem Cluster, was 2048 Byte und einer daraus resultierenden Partitionsgröße von etwa 128 MB entspricht, also 65.517x2048, da die 16-Bit-FAT höchstens 65.517 Cluster bedienen kann. Andere Möglichkeiten sind 8 (4096 Byte) und 16 Sektoren (8192 Byte) pro Cluster, was 256 MB und 512 MB entspricht. Der Nachteil bei einem derartig großen Cluster von 8192 Byte ist, daß dadurch jede noch so winzige Datei diese Mindestgröße besitzen muß und der letzte Cluster einer Datei unter Umständen halbleer bleibt, aber trotzdem den vollen Platz verbraucht. Wenn Sie also möglichst wenig kostbaren Datenraum verschenken wollen, achten Sie darauf, daß Ihre Partitionsgrößen knapp unter den Grenzen 128 oder 256 MByte liegen. Daß die Anzahl der Bytes pro Zuordnungseinheit schrumpft, ist also positiv zu werten.


Weniger Parameter bei E-IDE
Manche Spiele vertrugen sich nicht mit meinem alten Mitsumi-Laufwerk, wenn dieses auf DMA-Betrieb eingestellt war (mit dem MTMCDAE.SYS-Treiber). Abhilfe schaffte der Umstieg auf einen Software-Polling-Treiber (MTMCDAS.SYS). Nun kaufte ich mir das neue Mitsumi Quadraspeed-Laufwerk und habe wieder dieselben Probleme wie damals mit dem DMA-Transfer. Dummerweise ist nur ein Treiber mit wieder anderer Bezeichnung (MTMCDAI.SYS) dabei. Wie schalte ich denn bei dem auf den Polling-Modus um?
(Michael Cupei, per EMail)

Das Mitsumi-FX-400-Laufwerk wird an den IDE-Bus angeschlossen und arbeitet weder mit Software-Polling, noch mit DMA-Transfers sondern mit einer dritten Methode, dem PIO (Port Input/Output). Diese Methode ist identisch zur Festplatten-Abfrage und sollte deswegen mit wirklich keinem Spiel Probleme bereiten. Der Treiber bietet deswegen auch keinerlei versteckte Einstellmöglichkeiten.
Wenn bestimmte Spiele also nicht funktionieren, kann höchstens der E-IDE-Controller daran Schuld sein. Prüfen Sie bitte in der Dokumentation des Controllers genau nach, ob Sie hier Parameter wie Transfer-Geschwindigkeit manipulieren können und fragen Sie gegebenfalls den Hersteller des Controllers.


Soundblaster vs. Mitsumi
Ich habe in meinen PC ein Mitsumi FX-001D-Laufwerk einbauen lassen, dessen Interface sich aber anscheinend nicht mit meiner Soundblaster Pro verträgt. Die Vobis-Techniker schlossen das Mitsumi direkt an die Soundblaster Pro an, aber jetzt ist es wesentlich langsamer. Auch der Händler, von dem ich den PC habe, weiß nicht weiter und stellt mich nur vor die Alternative Mitsumi-Interface ODER Soundblaster Pro. Wie kann ich das Problem dennoch reibungslos lösen?
(Jan Börner, Wittenberge)

Also ohne den PC aufgeschraubt auf dem Schreibtisch zu haben, können auch wir Technik-Treffler das Problem nicht per Ferndiagnose lösen. Nur eines ist uns klar: Eigentlich muß es gehen. Bei Mitsumi-Laufwerken liegen grundsätzlich zwei Treiberprogramme bei: Eines arbeitet mit DMAs, eines ohne DMAs. In beiden Modi ist das Laufwerk praktisch gleich schnell; die meisten Spiele sollten nicht den geringsten Unterschied zeigen. Und der Treiber ohne DMA müßte in jedem Fall laufen. Ansonsten gilt nur die alte Regel: Das CD-ROM muß andere DMAs, IRQs und Adressen haben als der Soundblaster. Dann sollte eigentlich alles funktionieren - die selbsternannten Fachmänner bei den beiden Händlern haben wohl offensichtlich nicht tief genug in den PC geguckt.


Stotter-Sound
Mein Soundblaster 16 stottert bei praktisch jedem Spiel; nicht nur bei denen von CD-ROM, sondern auch bei vielen, die ich von der Festplatte aus spiele. Ich habe alle IRQs und DMAs einzeln durchprobiert - nichts zu machen. Einige Spiele bleiben sogar beim ersten Auftauchen eines Digi-Sounds einfach stehen. Kann man da noch was retten?
(Roman Kelemen, Wien)

Das klingt ganz nach einem Konflikt zwischen Soundkarte und Festplatten-Controller oder einem PC mit defektem DMA-Chip bzw. miserabel designtem DMA-Kanal (bei einigen billigen Local-Bus-Boards der Fall). Probieren Sie einen neuen Festplatten-Controller aus oder tauschen sie schlimmstenfalls die Hauptplatine aus - wir wollen aber auch nicht ausschließen, daß der Soundblaster kaputt ist.


Stottern, die zweite
Ein ganz verrücktes Problem: Wenn ich ein Spiel auf meiner ersten Festplatte (Laufwerk C:) installiere, läuft es einwandfrei. Wenn ich aber was auf der zweiten Festplatte (Laufwerk D:) installiere, höre ich Echos, Stottern, Holpern, Knacksen - manchmal gibt es sogar Abstürze.
(Carola Jucknies, Fahrenkrug)

Dies ist der endgültige Beweis, daß Festplatten-Controller tatsächlich die Übeltäter sein können, wenn der Blaster hakt: Auch hier raten wir zu einem Austausch dieser Steckkarte. Offensichtlich ist die zweite Festplatte schneller und setzt den DMA-Chip gewaltig unter Druck, so daß der Digi-Sound, der ebenfalls per DMA abgearbeitet wird, nicht mehr mitkommt. Allerdings kann auch genauso der DMA-Transfer auf der Hauptplatine des PCs defekt sein; das merken Sie spätestens dann, wenn auch mehrmaliger Austausch des Festplatten-Controllers keine Besserung bringt.


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