PC Player

Fragen rund um Laufwerke (4/7)


Lautes Mitsumi
Mitsumi und kein Ende...
Flotte CD-Laufwerke für flotte Spiele
Knackiger CD-Sound
Wählerisches CD-Laufwerk
Wie wird man bloß den Virus los?
SCSI und MIDI mögen sich nicht...
Selbstzerstörung deaktiveren

Lautes Mitsumi
In letzter Zeit machte mein Quadspeeed-CD-ROM-Laufwerk von Mitsumi immer solche Geräusche, als ob es im Inneren Bäume mit seinen Zahnrädern zersägen würde. Wenn "Command & Conquer" eine Animation laden möchte, hält man sich die Ohren zu und wartet nägelkauend ab, ob sich das CD-ROM nicht gleich zerlegt. Also habe ich das Ding als angehender Elektroniker und leidenschaftlicher PC-Aufschrauber geöffnet, und siehe da: Eine Nichtigkeit war Auslöser für das große Problem.
Der gelbe Aufkleber, der das Gerät als "Laser Klasse 1" kennzeichnet, klebt genau über einer Vertiefung mit einer locker gelagerten Schraube. Diese hält das Gewicht, das sich auf die CD legt, und sie leicht an den Drehsockel presst. Durch den Kleber dreht sich die CD langsamer, und dadurch kam es wiederum zu den Geräuschen und zu argen Verzögerungen beim Lesen einer CD. Ich habe einfach den Aufkleber abgerissen, und schon hört sich alles wieder normal an. Da das Mitsumi Quadspeed-Laufwerk sehr verbreitet ist, halte ich diese Information für sehr wichtig.
(Ronald Locke, Berlin)

Vielen Dank für diesen Hinweis - auch im Namen der zahlreichen Mitsumi-Besitzer, die uns diesen Monat genau dazu einen verzweifelten Brief schrieben...


Mitsumi und kein Ende...
Der in Heft 1/96 beschriebene Trick mit dem Aufkleber ist OK (Schleifgeräusche beim CD-Laufwerk Mitsumi FX400, Anm.d.Red.), doch war der das mir nicht die Ursache. Zudem befindet sich die beschriebene Schraube fast genau über der Laserlinse und beim Heben des Gewichtes durch das Einlegen einer CD ist das Loch nun ganz frei. Es ist besser, wenn man mit einem Stück Papier oder Folie das Ankleben der Schraube verhindert und den Aufkleber drauf läßt.
Beim Öffnen des Laufwerks sieht man aber sofort die Ursache, die das Durchdrehen der CD herbeiführt (daher rührt nämlich das Geräusch): Auf dem gummibeschichteten Drehteller, der die CD antreiben soll, setzt sich Staub und sonstiger Dreck ab. Säubert man diesen Drehteller und auch die Unterseite des Gewichtes mit Alkohol, so ist der Fehler behoben und das Laufwerk wieder wie neu.
(Andreas Fries)

Noch mehr Tips zum Tuning des FX400? Immer her damit. Auch wenn wir hoffen, daß nun zumindest in puncto Geräuschentwickung endlich Ruhe eingekehrt ist...


Flotte CD-Laufwerke für flotte Spiele
Ich möchte meiner Frau ein CD-ROM-Laufwerk schenken. Sie besitzt einen PC mit 4 MByte RAM und 386DX-Prozessor (40 MHz). Nun gibt es aber verschieden schnelle Geräte (150, 300, 450 KByte/Sekunde). Sind alle gleich gut für Spiele geeignet? Und ist es überhaupt möglich, in diesen PC ein CD-ROM-Laufwerk einzubauen?
(Volker Bedel, Bruchköbel)

Derzeit sind CD-ROM-Laufwerke mit der Standard-Datenübertragungsrate von 150 KByte pro Sekunde noch absolut ausreichend für Spielesoftware. Da sich aber die Programme in naher Zukunft an den aktuellen Doublespeed-Drives (300 KByte/Sekunde) orientieren werden, sollten Sie lieber nach einem solchen Gerät Ausschau halten.
Für ein Doublespeed-Modell spricht zudem die Tatsache, daß dieses nicht nur unwesentlich (ca. 100 Mark) teurer ist als ein Singlespeed-Oldie, sondern darüberhinaus noch deutlich mehr Bedienungskomfort (Motorschublade) und eine ausgereifte Elektronik (Multisession-Photo-CD-Tauglichkeit serienmäßig) bietet. Ein überall erhältliches CD-ROM-Laufwerk dieser Gattung ist zum Beispiel das Mitsumi FX-001D (Achtung! "FX-001S" ist die zum Verwechseln ähnliche Singlespeed-Variante!). Es ist preiswert und dank mitgelieferter Controller-Steckkarte problemlos in jeden AT-Rechner einzubauen - und damit natürlich auch in den 386-PC Ihrer Frau.


Knackiger CD-Sound
Vor wenigen Monaten habe ich mir die Sound Blaster 16 ASP und das Panasonic CD-ROM-Laufwerk CR-562 zugelegt. Leider höre ich bei der Sound Blaster 16 immer knackende Geräusche, wenn Digi-Sound oder Musik von CD-ROMs geholt und abgespielt wird (Rebel Assault etc.), nicht aber bei Windows-Programmen. Nachdem ich bei meinem Computer alle möglichen Hard- und Softwareänderungen (Interrupts, DMA-Kanäle etc.) vorgenommen habe, die aber zu keiner Lösung des Problems führten, bin ich mit meinem Latein am Ende. Wie kriege ich das verflixte Knacken weg?
(Falco Zeidler)

Schuld an dem Stotter-Digisound, der tatsächlich nur bei DOS-Spielen auftritt, ist nach unseren bisherigen Erfahrugen die CD-Teibersoftware. Nicht die Microsoft CD-Extensions "MSCDEX.EXE" sondern der dem Laufwerk beiliegende Gerätetreiber, der in die CONFIG.SYS eingetragen wird. Versuchen Sie, über Ihren Fachhändler oder aus Mailboxen die neueste Version dieses Treibers zu bekommen und testen Sie mit diesem Programm, ob damit das Stottern verschwindet.
Die Firma Creative Labs vertreibt übrigens ein baugleiches CD-ROM-Laufwerk (Matsushita/Panasonic CR-563) und hatte bei den ersten Treiber-Veröffentlichungen exakt mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Erst ab der Version 4.11 des Creative-CD-Treibers "SBCD.SYS" erschallen Digisounds in der gewünschten Klarheit - ohne merkliche Aussetzer und störendes Stottern.


Wählerisches CD-Laufwerk
Ich habe eine CPS-Soundblaster-Karte (Pro 4.0), die ja mit einer CD-ROM-Schnittstelle versehen ist. Zudem besitze ich ein internes CD-Laufwerk der Marke Mitsumi, zu dem auch eine spezielle Schnittstellenkarte gehört. Nun würde ich gerne den von dieser Controller-Karte belegten Steckplatz freigeben und das CD-Drive direkt über die Soundkarte ansteuern. Wenn ich aber das Datenkabel an die Soundblaster Pro 4.0 anstecke, reklamiert mir DOS 6.0, daß es kein CD-Laufwerk gefunden hat - mit der Schnittstellen-Karte lief vorher alles problemlos. Wie ist es also möglich, das Mitsumi-Laufwerk über die Soundkarte anzusteuern und damit einen wertvollen Steckplatz einzusparen?
(Othmar Tschäppät, Zollikon/Schweiz)

Die Schnittstellenkarte und die CD-Steuerelektronik sind zwei Paar völlig unterschiedliche Stiefel. Das heißt, daß Sie die beim Mitsumi-Laufwerk mitgelieferte Treibersoftware nicht installieren dürfen. Entfernen Sie deshalb zunächst einmal den entsprechenden Eintrag in der CONFIG.SYS-Datei (siehe dazu auch das Mitsumi-Handbuch). Starten Sie nun die Installations-Software der Soundkarte und aktivieren Sie dort die Mitsumi-CD-ROM-Schnittstelle. Das Soundkarten-Handbuch gibt auch Auskunft darüber, wie der richtige CD-Treiber (der mit der Soundblaster Pro 4.0 mitgeliefert wird) zu installieren ist.


Wie wird man bloß den Virus los?
Nachdem ich mein CD-ROM installiert hatte und wieder "Silverball" spielen wollte, kam die Fehlermeldung "You need 544KB free memory to run this program". Trotzdem liefen meine Adventure-Spiele noch weiter. Außerdem habe mit einem ziemlich starken Virus zu kämpfen. Ich habe meine Festplatte formatiert und alles neu installiert, doch der Virus meldet sich immer wieder. Muß ich jetzt jede meiner Disketten einzeln durchchecken?
(Christian Weigelt, Langenfeld)

Zum Thema Speicher - die Adventures kommen wohl mit ein paar Byte weniger aus. Daß auf einmal nicht genug Speicher für Silverball da ist, liegt wohl am CD-ROM; dessen Treibersoftware braucht nämlich auch ein paar Kilobyte. In unserer Serie "Keine Panik" haben wir das Problem schon mehrmals beleuchtet. Hier die einfachste Lösung in Kurzform: "MS-DOS 6" besorgen und das Programm "Memmaker" starten.
Da sich der Virus wahrscheinlich nicht nur auf einer, sondern auf vielen Disketten verstecken kann, hilft tatsächlich nur das Prüfen jeder einzelnen Diskette.


SCSI und MIDI mögen sich nicht...
Ich habe einen SCSI-Adapter von Adaptec, Typ 1542B, und einen Soundblaster 16 mit Waveblaster. An der Soundkarte habe ich den MIDI-Port auf 300 gestellt, weil der SCSI-Adapter unbedingt auf der Adresse 330 liegen will und sich nicht woanders hinverschieben läßt. Nun laufen aber die diversen Spielprogramme nicht. Fast alle Spiele mit MIDI-Musik stürzen noch vor dem ersten Bild ab. Was kann ich tun?
(Robert Siemer, Greifswald)

Praktisch alle Spielprogramme gehen davon aus, daß auf Adresse 330 das MIDI-Interface liegt - das ist seit den ersten Roland-Karten von 1986 so. Tückischerweise sieht im allerersten Augenblick für die Software das Adaptec-Interface sogar wie eine MIDI-Schnittstelle aus. Sobald aber Musikdaten auf die SCSI-Schnittstelle geschrieben werden, ist der Teufel los und das System stürzt verständlicherweise ab. Besonders gemein: Obwohl man in vielen Spielprogrammen eine andere MIDI-Adresse einstellen kann (beispielsweise 300), pfuscht der SCSI-Controller trotzdem der Musik ins Handwerk; zum einen gucken manche Spiele dennoch bei 330 nach, zum anderen blockiert die Adaptec-Karte bestimmte Schreibzugriffe auf die 300er-Adressen.
Hersteller Adaptec ist das Problem bekannt. Dort hat man ein Austausch-ROM entwickelt, mit dem sich die SCSI-Schnittstelle auf eine ungefährliche Adresse verlegen läßt. Diese Austausch-ROMs kann man direkt bei Adaptec anfordern oder den Händler darum bitten, sie zu besorgen. Andere SCSI-Controller als die 1542-Serie haben übrigens dieses Problem nicht - sie lassen sich von Werk aus auf andere Adressen einstellen.


Selbstzerstörung deaktiveren
Ich habe in letzter Zeit große Probleme mit meiner Festplatte. Das PC-Tools-Diskfix-Programm findet immer wieder querverkettete Dateien, fehlerhafte Verzeichnisse und Bugs in der FAT. Wenn ich diese reparieren lasse, werden kurze Zeit später neue Fehler gemeldet, sogar an Dateien, die ich nicht benutzt oder angerührt habe.
(Christian Genzel, Pfaffing)

An dieser schleichenden Selbstzerstörung kann vieles Schuld sein. Zuerst sollten Sie die Festplatte gründlich auf Viren untersuchen - manche bösartigen Viren können genau diese Symptome hervorrufen. Wenn die Platte ganz sicher virenfrei ist, kann ein Defekt in der Hardware der Verursacher sein; vielleicht ist ein Kabel nicht richtig aufgesteckt oder die Festplatte hat einen Fabrikationsfehler. Zu guter Letzt kann es auch ein Softwareproblem sein: Prüfen Sie mal, ob die Probleme noch auftreten, wenn Sie alle Cache-Programme (Smartdrive, HyperDisk, etc.) aus CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT entfernen. Wenn diese sich als Übeltäter entpuppen, sollten Sie die Anleitung zum Cache genauestens durchlesen, um herauszufinden, wie sie "Write Caching" abschalten können - dann sollten Ihre Daten wieder sicher sein.


Falls Sie Anmerkungen und/oder Ergänzungen haben,
schreiben Sie doch eine E-Mail an den Webmaster.

(c) 1996, 97 DMV Verlag, Feldkirchen. Alle Rechte vorbehalten.